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"Manga Chutney" im kulturSPIEGEL Animexx

Autor:  cato

Nachdem schon ein Bericht im FOCUS (FOCUS 22/2002, S. 170-172) über das Phänomen Manga angeblich nicht nur auf positive Resonanz gestoßen sein soll, will der kulturSPIEGEL, die Beilage für Abonnenten der Zeitschrift SPIEGEL, in der aktuellen Ausgabe (erscheint am 24.06.) offenbar zeigen, wie es richtig geht und sich gleichzeitig vom Ruf befreien, im Gegensatz zum Muttermagazin in Richtung Boulevard abzudriften: Der Bericht über Manga beeindruckt schon beim Cover-Bild mit der Überschrift "Liebesgrüße aus Tokio - Deutsche Mädchen sind ganz wild auf japanische Sex-Comics", aber noch mehr im Text des Artikels "Manga Chutney" (kulturSPIEGEL 7/2002, S. 20-27) durch einen kreativen Umgang mit der Wirklichkeit und die wilde Entschlossenheit, mit der die Autoren Fakten zum Thema recherchierten und diese entsprechend auslegten, um zum gewünschten Schluss zu kommen. 
Im Folgenden gibt es eine Glosse zum Artikel mit weiteren Einzelheiten. 

Der Artikel ist hier online nachzulesen


---------- Glosse 

Bereits der Text des Covers, "Liebesgrüße aus Japan - Deutsche Mädchen sind ganz wild auf japanische Sex-Comics", macht klar, dass man sich hier nicht auf Klischees stützte, sondern sich die Wahrheit sorgsam selbst zusammenschusterte. Vor den zwei Seiten Bericht befindet sich auf einer Doppelseite eine kunstvolle Illustration, auf der gerade eine Frau von einem Tentakelmonster penetriert wird, wobei hier in der Darstellung wie im folgenden Artikel an Details nicht gespart wird und dem Leser also auch der dezent betonte Genitalbereich mitsamt Schamlippen und -behaarung, an dem sich das Wesen gerade zu schaffen macht nicht vorenthalten bleibt. Wehe dem, der sich hier fragt, an was für eine Leserschaft sich der kulturSPIEGEL mit dieser Illustration eigentlich wenden will. 

Der Artikel selbst macht endlich Schluss mit dem Klischee der ausschließlich männlichen Hentai-Otaku, denn "nun verlangen auch Mädchen nach den Bildergeschichten über Sex, Gewalt und Romantik", "begeistern sich auch für bluttriefende Action und drastischen Sexdarstellungen". Und das schon von klein auf, denn schon früh verfolgen sie Son Gokus "amouröse Abenteuer" mit, und "selbst in »Sailor Moon«, einem klassischen Comic für kleine Mädchen, verlieben sich die jungen Heldinnen ineinander und tauschen heiße Küsse aus". Hier vergaßen die Autoren allerdings leider, zu erwähnen, dass eine Ausgabe des "Sailor Moon"-Magazins wegen einer angeblichen sexuellen Belästigung Chibiusas bereits auf dem Index für jugendgefährdende Schriften landete - das nächste Mal ist da wohl sorgfältigere Recherche angesagt! 

Letztgenanntes Defizit machen die Autoren aber wett, indem sie erfreulicherweise darauf hinweisen, dass man keineswegs alle Manga in einen Topf werden darf, sondern dass Manga ein sehr breites Spektrum an Genres bietet: "Die Darstellungen von Sex und Erotik sind nicht nur beinahe allgegenwärtig, sie sind auch enorm facettenreich. Die Bandbreite reicht bei Manga für Schulkinder von gelupften Röcken, die den Blick auf Mädchenslips erlauben, bis zu Duschszenen; Manga für Ältere zeigen Sado-Maso, Inzest und Nekrophilie oder auch Monster, die mit mutierten Tentakeln Schulmädchen penetrieren.". 

Auch der Grund für die Begeisterung für Shônen-Ai wird geklärt: "Mädchen in diesem Alter wissen oft noch nicht allzu viel über Jungs, (...) sie fühlen sich da ein wenig verängstigt. Aber eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jungs können sie genießen, ohne nervös zu werden, weil sie nichts mit ihrem Leben und ihrer Sexualität zu tun haben", weiß "der Manga-Zeichner Asuka Rei" zu berichten - und der muss es ja schließlich wissen. 

Den Autoren des Artikels, Jörg Böckem und Christoph Dallach, kann man eines sicher nicht vorwerfen: Sich nicht ausgiebig informiert zu haben. In den zwei Seiten Text werden erstaunlich viele, auch korrekte Fakten und Zitate angebracht, die zeigen, dass man sehr wohl recherchiert hat. Es schien im Gegenteil sogar ein besonderer Ehrgeiz darin gelegen zu sein, in eine möglichst breite Basis an Informationen nichtsdestoweniger ihr ganz eigenes Bild von Manga hineinzuprojizieren. Zumindest fällt das dann nicht mehr unter "Fahrlässigkeit"... 

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Comicfest 2001 Animexx, Comicfest München

Autor:  DocSleeve

Petrus scheint dieses Jahr kein Herz für Comicfans gehabt zu haben: während beim Münchner Comicfest 2000 durchgehend schönes Wetter herrschte, gab es in diesem Jahr bei der zehnten Neuauflage der Großveranstaltung auf der Münchner Praterinsel vom 6.-9. September nur einen einzigen schönen Nachmittag.

Das hinderte die wahren Fans aber nicht daran, auf der Jagd nach Autogrammen und Zeichnungen ihre Lieblingszeichner zu belagern oder das Händlerzelt zu stürmen. Das Spektrum des Comicfestes reichte von Workshops für Flash-Animationen bis zu einer Sonderschau über indische Comics. Die Organisatoren hatten es auch dieses Jahr wieder geschafft, hochkarätige Comic-Künstler einzuladen: neben "Bones"-Zeichner Jeff Smith waren u.a. auch der belgische Zeichner Hermann und Ralf König anwesend, um ihre Werke zu signieren - und natürlich Mecha-Designer und Anime-Regisseur Koichi Ohata, der nicht nur seinen brandneuen "Blue Gender"-Kinofilm vorführte, sondern auch an allen vier Tagen Einführungen in seine bisherigen Werke mit vielen Tips und Tricks abhielt.

Letztes Jahr hatte man fast den Eindruck bekommen, dass Manga aus dem zentralen Bereich "verbannt" worden waren. Ganz anders in diesem Jahr, wo Manga einen der Hauptschwerpunkte des Comicfestes bildeten. Es gab z.B. nicht nur Workshops für Kinder und Jugendliche zum Thema "Manga zeichnen", gestaltet von Sarah Mayer vom IMMAC (Independent Munich Manga and Anime Club), auch beim Radiobeitrag der Bayern 2-Sendung "Zündfunk" über das Comicfest spielten Manga und Anime eine Hauptrolle. BR-Reporter Marcel Kehrer interviewte dafür Animexx-Vizepräsident Marcus "Doc Sleeve" Tièschky und holte für die anschließende Live-Diskussion auch Animexx-Vizepräsident Joachim Probst vor das Mikrofon.

Am interessantesten für die Manga-Fans war wohl Mecha-Designer und Regisseur Koichi Ohata (u.a. "M.D. Geist", "Genocyber" und "Blue Gender"), dessen Besuch in Deutschland auf persönliche Einladung seines langjährigen Freundes und Animexx-Vizepräsidenten Joachim Probst zustande gekommen war. Es war schon ein besonderes Erlebnis, dass Ohata-sensei während der Vorführung seines brandneuen "Blue Gender"-Kinofilms persönlich anwesend war. Über den Film selbst - ein Zusammenschnitt der gleichnamigen Animeserie mit neu gezeichneten Szenen - kann man zwar geteilter Meinung sein (einige Besucher verließen vorzeitig die Aufführung, und das Ende war wegen fehlender Untertitel für Nicht-Japanischsprechende leider nicht nachvollziehbar), aber eine Anime-Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs dürfte immer noch Seltenheitswert haben.

Leider fiel Ohatas Signierstunde am Freitag wegen eines genau zu diesem Zeitpunkt eingeschobenen Interviews für eine große deutsche Manga-Zeitschrift aus, worüber viele Fans nicht gerade erfreut waren. Das machte er aber an den anderen Tagen mehr als wett: auf Wunsch zeichnete er neben Mechas und Monstern so ziemlich alles zu jedem Thema. Ohne mit der Wimper zu zucken, brachte er für einen Besucher, der erkennbar keine Ahnung hatte, aber unbedingt "was Manga-mäßiges, mit großen Augen und so" wollte, eine perfekte, super-kawaii Sailormoon(!) zu Papier. Dieser arme Besucher wird sich vermutlich immer noch fragen, warum sich die hinter ihm Wartenden schiefgelacht haben...
Weitere Highlights waren Koichi Ohatas "Mecha und Monster"-Workshops, in denen er einige seiner früheren Projekte vorstellte und kommentierte. Wer hätte gedacht, dass er für das Monster-Design der japanischen "Power Rangers"-Fassung mit verantwortlich gewesen ist? Oder dass er die (äußerst knappen) Kostüme für eine Magical Girl-Realserie entworfen hat, die ausschließlich für Erwachsene bestimmt war? Um den Sinn seiner Kampfroboter-Realserie zu verstehen, in der ein 20 Meter hohes gerupftes Suppenhuhn einen Vergnügungspark angreift, muss man aber wohl wirklich Japaner sein.

Trotz der mit viel Liebe zum Detail gestalteten Ausstellungen und der weitgehend reibungslosen Einhaltung des Zeitplans hatte das Comicfest auch Schwachpunkte: viele Leute beschwerten sich über die viel zu hohen Preise für Speisen und Getränke, und die Händlerfläche außerhalb des Gebäudes beschränkte sich auf ein einziges lang gestrecktes und schmales Zelt, in dem pausenlos unübersichtliches Gedränge herrschte. Wer sich ein bisschen in der Comicszene auskannte, konnte zwar viele bekannte Gesichter entdecken - nicht nur Zeichner, sondern z.B. auch Redakteure großer Comic- und Manga-Verlage waren "incognito" anwesend -, aber für den durchschnittlichen Besucher fehlte im Vergleich zum Vorjahr ein großer Teil der besonderen Atmosphäre, die den Reiz dieser Veranstaltung ausmacht. Hoffentlich finden die Organisatoren im nächsten Jahr zu einem einheitlicheren Konzept.

50 Jahre Mickey Mouse Animexx

Autor:  cato

Am 29. August 2001 hatte die Micky Maus in Deutschland ihren 50. Geburtstag. Auch wenn wohl die Schnittmenge der Manga- und Micky-Maus-Leser verschwindend gering sein dürfte, sollte dieses Jubiläum an dieser Stelle gewürdigt werden, denn ob man nun die Geschichten um die Maus und die Ducks mag oder nicht, man muss dem Magazin eines zugestehen: es hat den deutschen Comicmarkt geprägt wie kein anderes, hat dem Comic als solchem einen Großteil des negativen Images genommen und war so Wegbereiter vieler anspruchsvoller Comics wie beispielsweise "Asterix". Im Folgenden sollen daher die wichtigsten und interessantesten Abschnitte des Erfolges des Hefts in Deutschland dargestellt werden...

1951 war das Jahr, in dem alles begann. Um das Micky Maus Heft in Deutschland herausbringen zu können, wurde am 25. Juni der Egmont Ehapa Verlag gegründet, anfangs mit nur vier Personen, darunter Verlagsleiter Adolf Kabatek, der später um seiner Verdienste um die Comic-Kultur mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde, und Dr. Erika Fuchs, deren literarisch wertvollen Übersetzungen aus dem Amerikanischen inzwischen längst Kultstatus genießen. 

Die Vorbereitungen für das erste Heft, das am 29. August erschien (16 Monate vor der Ausstrahlung der ersten Tagesschau) und Dank des damals verhältnismäßig hohen Preises von 75 Pf. das erste deutsche Magazin komplett in Farbe war, begannen, eine für damalige Verhältnisse rießige Werbekampagne startete. Trotzdem hatte die Micky Maus einen schweren Start: von den 300.000 Exemplaren der Erstausgabe verkauften sich weniger als die Hälfte. Doch schnell etablierte sie sich und schon im Dezember 1951 erschien die erste Sonderausgabe, 1956 wurde von monatlicher auf 14tätige Erscheinungsweise umgestellt, 1957 auf wöchentliche. Es entwickelten sich zahlreiche Ableger wie beispielsweise das Lustige Taschenbuch. Über die nächsten Jahrzehnte hinweg wurde das Magazin deutlich ausgebaut, bekam Extras, wurde im Zuge der allgemeinen Inflation teurer, 1980 überstieg die Auflage die 500.000er-Grenze. Für Furore sorgte '86 ein Entenhausener Wahlplakat mit der Aufschrift "Damit alles ganz anders wird: Dr. Hc. K. Hohl", ein paar Wochen später machte man sich mit einem Modern-Talking-Poster wenig Freunde. 

Einen großen Boom gab es, nicht zuletzt Dank der deutschen Wiedervereinigung, Anfang der 90er-Jahre: 1991 übersteigt die Druckauflage eine Million und wächst weiter bis 1998. In den letzten Jahren ist die Auflage deutlich eingebrochen, auf eine Auflage von 500.000 Ende 2000, was insbesondere auf die Konkurrenz durch die Neuen Medien sowie Trendthemen wie Pokémon oder Harry Potter zurückgeführt wird. 

Bemerkenswert ist übrigens auch die Serie "Mickyvision", die als Forum für viele francobelgische Reihen diente - 1967 debütierte beispielsweise Asterix darin, bevor Ehapa 1968 die ersten Asterix-Hardcoverbände veröffentlichte. Gerade in den 70er-Jahren baute der ja eigens für das Micky-Maus-Heft gegründete Verlag deutlich aus, Serien wie "Luckey Luke", "Isnogud" oder "Hägar" werden ins Programm aufgenommen. 1989 wird der Rainer-Feest-Verlag übernommen und das Buchhandels-Geschäft ausgebaut. Anfang 2001 zieht der Verlag erstmals groß um: von Leinfelden-Echterdingen nach Berlin (tatsächlich fand zwar schon am Ende der 60er-Jahre ein Umzug von Stuttgart nach Leinfelden-Echterdingen statt, aber die Entfernung beträgt nur wenige Kilometer), schon in der zweiten Hälfte 2000 wurde ein in den letzten Jahren rapide gewachsenes Geschäftsfeld des Verlages verselbstständigt: Egmont Manga & Anime GmbH. 

Es sollte auch noch erwähnt werden, dass es zumindest in Deutschland auch ein Entenhausener Pendant zum "Otaku" gibt: die "Donaldisten" und den zugehörigen Verein D.O.N.A.L.D. ("Deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus"), zu Hause unter http://www.donald.org, der sich die "Pflege, Förderung und Verbreitung donaldistischen Sinngutes" zum Ziel gesetzt hat, das dreimonatlich erscheinende Heft "Der Donaldist" publiziert und durch die Beschäftigung mit Fragen beispielsweise nach der Zirkulaton der Atmosphäre, der Bauweise, Justiz, Diplomatie und Militär in Entenhausen beweist, dass unsere Evangelion-Fans kein Einzelfall sind. 

Der Fall "Atlantis" (Vorsicht: S P O I L E R ) Animexx

Autor:  cato

Am 29. August 2001 hatte die Micky Maus in Deutschland ihren 50. Geburtstag. Auch wenn wohl die Schnittmenge der Manga- und Micky-Maus-Leser verschwindend gering sein dürfte, sollte dieses Jubiläum an dieser Stelle gewürdigt werden, denn ob man nun die Geschichten um die Maus und die Ducks mag oder nicht, man muss dem Magazin eines zugestehen: es hat den deutschen Comicmarkt geprägt wie kein anderes, hat dem Comic als solchem einen Großteil des negativen Images genommen und war so Wegbereiter vieler anspruchsvoller Comics wie beispielsweise "Asterix". Im Folgenden sollen daher die wichtigsten und interessantesten Abschnitte des Erfolges des Hefts in Deutschland dargestellt werden...

1951 war das Jahr, in dem alles begann. Um das Micky Maus Heft in Deutschland herausbringen zu können, wurde am 25. Juni der Egmont Ehapa Verlag gegründet, anfangs mit nur vier Personen, darunter Verlagsleiter Adolf Kabatek, der später um seiner Verdienste um die Comic-Kultur mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde, und Dr. Erika Fuchs, deren literarisch wertvollen Übersetzungen aus dem Amerikanischen inzwischen längst Kultstatus genießen. 

Die Vorbereitungen für das erste Heft, das am 29. August erschien (16 Monate vor der Ausstrahlung der ersten Tagesschau) und Dank des damals verhältnismäßig hohen Preises von 75 Pf. das erste deutsche Magazin komplett in Farbe war, begannen, eine für damalige Verhältnisse rießige Werbekampagne startete. Trotzdem hatte die Micky Maus einen schweren Start: von den 300.000 Exemplaren der Erstausgabe verkauften sich weniger als die Hälfte. Doch schnell etablierte sie sich und schon im Dezember 1951 erschien die erste Sonderausgabe, 1956 wurde von monatlicher auf 14tätige Erscheinungsweise umgestellt, 1957 auf wöchentliche. Es entwickelten sich zahlreiche Ableger wie beispielsweise das Lustige Taschenbuch. Über die nächsten Jahrzehnte hinweg wurde das Magazin deutlich ausgebaut, bekam Extras, wurde im Zuge der allgemeinen Inflation teurer, 1980 überstieg die Auflage die 500.000er-Grenze. Für Furore sorgte '86 ein Entenhausener Wahlplakat mit der Aufschrift "Damit alles ganz anders wird: Dr. Hc. K. Hohl", ein paar Wochen später machte man sich mit einem Modern-Talking-Poster wenig Freunde. 

Einen großen Boom gab es, nicht zuletzt Dank der deutschen Wiedervereinigung, Anfang der 90er-Jahre: 1991 übersteigt die Druckauflage eine Million und wächst weiter bis 1998. In den letzten Jahren ist die Auflage deutlich eingebrochen, auf eine Auflage von 500.000 Ende 2000, was insbesondere auf die Konkurrenz durch die Neuen Medien sowie Trendthemen wie Pokémon oder Harry Potter zurückgeführt wird. 

Bemerkenswert ist übrigens auch die Serie "Mickyvision", die als Forum für viele francobelgische Reihen diente - 1967 debütierte beispielsweise Asterix darin, bevor Ehapa 1968 die ersten Asterix-Hardcoverbände veröffentlichte. Gerade in den 70er-Jahren baute der ja eigens für das Micky-Maus-Heft gegründete Verlag deutlich aus, Serien wie "Luckey Luke", "Isnogud" oder "Hägar" werden ins Programm aufgenommen. 1989 wird der Rainer-Feest-Verlag übernommen und das Buchhandels-Geschäft ausgebaut. Anfang 2001 zieht der Verlag erstmals groß um: von Leinfelden-Echterdingen nach Berlin (tatsächlich fand zwar schon am Ende der 60er-Jahre ein Umzug von Stuttgart nach Leinfelden-Echterdingen statt, aber die Entfernung beträgt nur wenige Kilometer), schon in der zweiten Hälfte 2000 wurde ein in den letzten Jahren rapide gewachsenes Geschäftsfeld des Verlages verselbstständigt: Egmont Manga & Anime GmbH. 

Es sollte auch noch erwähnt werden, dass es zumindest in Deutschland auch ein Entenhausener Pendant zum "Otaku" gibt: die "Donaldisten" und den zugehörigen Verein D.O.N.A.L.D. ("Deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus"), zu Hause unter http://www.donald.org, der sich die "Pflege, Förderung und Verbreitung donaldistischen Sinngutes" zum Ziel gesetzt hat, das dreimonatlich erscheinende Heft "Der Donaldist" publiziert und durch die Beschäftigung mit Fragen beispielsweise nach der Zirkulaton der Atmosphäre, der Bauweise, Justiz, Diplomatie und Militär in Entenhausen beweist, dass unsere Evangelion-Fans kein Einzelfall sind. 

Interview mit Anime Virtual

Autor:  cato

Bis vor kurzem dürfte die deutsch-schweizer Firma Anime Virtual nur den wenigsten etwas gesagt haben. Auch wenn die ersten beiden Tapes von Fencer of Minerva schon länger im Handel erhältlich waren, hat sich das erst durch das Veröffentlichen von Iria und El Hazard, besonders aber durch die Ankündigung, Utena und Please Save My Earth zu bringen geändert. Dennoch wissen viele nicht, wer hinter dem Newcomer eigentlich steht und was die Firma von anderen unterscheidet.
Da Anime Virtual aber neben dem natürlichen Hauptziel eines Videoproduzenten, möglichst viele Videos zu verkaufen, offensichtlich eine sehr Fan-nahe Politik betreibt, wurde auf dem monatlichen Münchner Animexx-Treffen am 24. Februar, an dem auch Marco, Nico und Cécile, quasi die drei "Obermacker" bei AnimeVirtual teilnahmen die Gelegenheit ergriffen, sie gemeinsam mit der Neo-A.M.I. in einem ausführlichen Interview einmal besser kennenzulernen.

Interview mit Georg F. W. Tempel u. Steffen Hautog Animexx

Autor:  cato

Animexx: Könnten Sie zuerst einmal kurz Ihren Lebenslauf schildern?
Tempel: Mein Lebenslauf: Ich wurde 1959 in bad Dürkheim geboren. Danach das Übliche: Schule, Studium, Spielbank - ist das üblich? nee, ist nicht üblich - also ich hab neben dem Studium auf der Spielbank gejobbt, daher kennen Steffen und ich uns auch. Dann Neuzehnhundert... mein Gott, wann war denn das... '87 erste Arbeiten für den Reiner-Feest-Verlag, kurzes Intermezzo beim Hethke Verlag, wieder zurück zum Reiner-Feest-Verlag, dann ab '91 bei Ehapa.

Animexx: Und jetzt speziell auf Comics bezogen...
Tempel: Angefangen hab ich mit dem Übersetzen von amerikanischen Zeitungsstrips. Das war Johnny Hazard, damals für Feest, ist aber leider nie veröffentlicht worden. Dann hab ich bei Feest frankobelgische Alben als Redakteur betreut, habe bei Hethke Batman und Superman sowohl übersetzt als auch als Redakteur betreut, bei Ehapa dann alles Querbeet - franco-belgische Sachen, Superhelden, Disney -, und war dann auch für die Manga verantwortlich, und jetzt, zusammen mit Steffen nur noch Manga.
Hautog: Mein Gott, Georg, was hast du schon alles gemacht?
Tempel: Das ist der Wahnsinn, was? Also das war jetzt der berufliche Lebenslauf. 

Animexx: und wie ist es dazu gekommen, dass Sie jetzt nur noch Manga machen?
Tempel: Wir haben bei Ehapa unter Feest Comics die ersten Manga veröffentlicht - das war Appleseed, Ghost in the Shell, also das ganze Shirow-Material - und haben dann dadurch, dass bei Ehapa das SailorMoon-Magazin so gut lief, auch die SailorMoon-Manga veröffentlicht. Und irgendwann, so Anfang des Jahres 2000, gab es im Verlag die Entscheidung "Manga ist Zukunftsträchtig, ist wichtig, wir machen einen eigenen Verlag dafür". Ich hab das Angebot bekommen, als Verlagsleiter zu arbeiten und hab es, da mir die Mangas schon immer viel Spaß gemacht haben, angenommen. Ab Juli haben wir dann eine neue Truppe geformt. Jetzt sind wir erst mal sieben Leute.

Animexx: Sind Sie also über den Beruf zu Manga gekommen?
Tempel: Neeneenee, ich hab schon 1989 meinen ersten Manga gekauft. Das war dieses Japan GmbH, das war einer der ersten Comics, die im Taschenbuchformat erschienen sind - japanische Geschäftswelt als Manga. Das ist schon lange her, da hatte ich beruflich noch nichts mit Manga am Hut, damals hab ich noch Batman übersetzt. Manga haben mich immer interessiert.

Animexx: Wie passt das zusammen, zuerst Texte für Comics wie Die Ärzte und Derrick zu machen und jetzt Manga?
Tempel: Zum einen ist das Vergangenheit. Und warum passt das nicht zusammen? Man muss ja nicht nur auf eine Sache fixiert sein. Ich hör auch nicht nur eine Sorte von Musik. Mich interessiert vieles - das sind momentan die Mangas, weil ich sie zur Zeit als das Modernste im Comicbereich, als sehr interessant und spannend empfinde, aber das kann in 10 Jahren wieder etwas Anderes sein.
Und die Ärzte: erstens kenn ich den Franz Stummer (*1) sehr gut und bin mit ihm befreundet, zweitens bin seit meiner Studienzeit Ärzte-Fan. Es hat sich einfach angeboten, da etwas zu machen.

Animexx: Wie sieht es eigentlich privat mit Manga/Anime aus? Schauen Sie sich es auch manchmal in der Freizeit an?
Tempel: (lacht) Welche Freizeit? - Ja sicher, man muss sich ja auch informieren. Natürlich schau ich auch in der Freizeit manche Sachen an, vielleicht jetzt nicht in dem Maße wie ihr... Ich lese übrigens auch Carlsen-produkte. Jetzt nicht mehr so viel, weil wir selbst so viel machen, aber Battle Angel Alita finde ich toll, und Akira auch - also privat les ich schon auch was.

Animexx: Und generell Ihre Lieblingscomics und -manga?
Tempel: Das ist immer noch Ghost in the Shell.

Animexx: Steffen, wie sieht es bei Ihnen aus?
Hautog: Lebenslauf? Privat?
Tempel: Volles Programm!
Hautog: Mein Lieblingscomic? Naja, ich muss gesetehen, (überlegt), mein Lieblingscomic ist AstroCity - nicht AstroBoy. Wobei AstroBoy auch ganz nett ist.
Angefangen mit Comics hab ich mit YPS, das ging dann so bis zum Alter von 14. Dann gab es irgendwie wichtigere Sachen wie Comics. Mit 19 hab ich es dann aber mit Torres und Möbius die Comics wiederentdeckt, "da gibt es ja ganz tolle Sachen!" Ich hab nebenbei bei der Spielbank gearbeitet, und da kam dann plötzlich einer von den Kollegen mit so einem Stapel Comics. Wir haben uns etwas unterhalten: "Ach du bist der Georg F.W. Tempel, der da bei Feest arbeitet?"
Ja, irgendwann hab ich bei der Spielbank aufgehört, Germanistik und Medien- und Kommunikationswissenschaft studiert, und hab dann hier als freier Mitarbeiter vor 4 Jahren angefangen und bin seit letztem Jahr fest angestellt.
Angefangen mit Mangas hab ich mit Battle Angel Alita, das gefiel mir ganz gut. Obwohl es von der Konkurrenz ist.
Tempel: Man ist ja offen...
Hautog: (grinst) Aber natürlich geht das nicht über das kommende Eden von uns... hoff ich doch.
Das dumme ist, dass man etwas in der Freizeit eigentlich nicht mehr so gerne macht, wenn es auch Beruf ist, weil man dann einfach irgendetwas anderes braucht.
Tempel: Wenn man sich 8, 10, teilweise bis 12 Stunden mit Manga beschäftigt, ist man froh, wenn man nach Hause kommt und sieht keine Manga mehr. Ich war leidenschaftlicher Comic-Fan, und hab auch wirklich viel Geld für Comics ausgegeben. Aber es lässt schon kräftig nach im Privatleben. Das ist immer so. Ich laufe zu Hause nicht im Kimono rum...

Animexx: noch eine Frage zum Privaten - diese Frage darf natürlich nicht fehlen: die Klärung der F.W.-Frage...
Tempel: Mein Gott, ist das so wichtig? (lacht) Friedrich Walter
Animexx: War das jetzt so schwer?
Tempel: nein, war nicht schwer, aber warum muss man da so ein Geheimnis draus machen?
Animexx: Ein Geheimnis haben SIE daraus gemacht...
Tempel: naja, man muss die Sache ja ein bisschen interessant machen...


Animexx: Wo sehen Sie eigentlich die prinzipiellen Unterschiede zwischen normalen Comics und Manga? Mal abgesehen von den Grundeigenschaften wie dass Manga aus Japan kommen und s/w sind...
Hautog: Es ist sehr auf Filmschnitt angelegt. Das ist das, was mich am Anfang erst einmal sehr begeistert hat, als ich Akira in den Händen hatte. Die Erzählweise ist ganz anders, nicht so textlastig wie beispielsweise der frankobelgische Comic. Auch mag ich es, in eine fremde Kultur hineinzuriechen.
Animexx: Sonstige Unterschiede?
Hautog: Die haben so große Augen... (lacht)
Tempel: Also anders ist einmal diese deutliche Abgrenzung Mädchen- und Jungencomics, die gibt es bei europäischen Comics weniger. Es ist die Erzählweise, das kann ich auch nur bekräftigen. Alles ist sehr filmisch erzählt, hier wo alles klar gegliedert ist, kennen wir das gar nicht so. Die Amerikaner haben das schon ein wenig geändert, aber die Japaner erzählen wirklich komplett anders, die Storys sind anders aufgebaut, und das finde ich sehr interessant.
Es ist, zumindest für uns, modern, es ist wirklich komplett anders als das, was wir hier in Dtl. haben.

Animexx: Sie sagen, dass es in Japan eine klare Abgrenzung Mädchen- und Jungen-Manga gibt. Aber ist nicht gerade dies bei Manga anders? Beispielsweise CLAMP spricht ja sowohl Mädchen als auch Jungen an...
Tempel: Da hab ich andere Aussagen gehört, dass ein Junge niemals ein Mädchenmanga anfassen würde. Es gibt zumindest eine klare Abgrenzung Shonen und Shojo. SailorMoon ist für Mädchen, Ghost in the Shell nur für Jungen. Und das war bisher bei uns in Europa weniger bekannt. Sachen wie Wendy sind natürlich für Mädchen, aber im frankobelgischen Bereich gibt es diese Unterscheidung nicht.
Hautog: Wobei diese Unterscheidung hier in Europa bei den Mangas ja nicht gemacht wird.
Tempel: Bei uns in Deutschland ist es nicht so, aber in Japan schon.
Hautog: (ironisch) Es soll hier ja auch viele Jungen geben, die SailorMoon Mangas lesen...

Animexx: Gibt es eine Schnittmenge der Leser von amerikanischen, deutschen, frankobelgischen Comics und Manga Lesern, oder sind das ganz verschiedene Zielgruppen?
Tempel: Es wird sicherlich eine Schnittmenge geben, aber ich glaube, dass die sehr gering ist. Ich habe persönlich noch keinen getroffen, der sagt "ich bin großer frankobelgischer Comic-Fan und ich lese auch Manga". Ich glaube, es gibt nur Wenige - aber das ist meine Meinung. Steffen, vielleicht hast du eine andere...
Hautog: Ich glaube, das ist ein deutscher Wesenszug, dass man sich sehr spezialisiert...
Tempel: Stimmt, das ist wirklich so. Entweder ich bin für Oasis oder Blur, Beatles oder Rolling Stones...
Hautog: ...und wenn ich für das Eine bin, bin ich automatisch gegen das Andere.
Tempel: Das ist in Deutschland leider Gottes wirklich häufig der Fall. Wo unter Umständen eine Schnittmenge entstehen könnte: Image in Amerika will jetzt einen kolorierten Manga rausbringen. Da fangen Image-Fans an (es gibt ja auch Leute, die lesen nur Image), über diese Schiene an Manga heran zu kommen. Da könnte ich mir vorstellen, dass es eine Schnittmenge gibt. Ansonsten: man sieht es ja an Planet Manga von Marvel. Die hatten ja gute Mangas, Slam Dunk ist ja nicht schlecht, aber trotzdem hat es keiner gelesen. (*2)

Animexx: Wir kommt es, dass es gerade im letzten Jahr einen solchen Boom für Manga gegeben hat?
Tempel: Also erstens mal - wann haben wir die ersten Mangas herausgebracht? 1994, also seit 6 Jahren ist es zumindest in einer gewissen Weise präsent. Ausgelöst wurde der Boom zum Einen dadurch, dass es jetzt eine Billigschiene ist - 192 Seiten für nur 9,95DM ist billig, das gab es vorher schon lange nicht mehr. Zum Anderen ist das auch ein Generationsproblem. Die neue Generation von Lesern will nicht mehr das lesen, was ihre Eltern auch gelesen haben. Die Schlümpfe gibt es seit 40 Jahren, Mickey Mouse seit 70 oder 71 Jahren, das haben Generationen von Lesern hinter sich. Und die neue Generation hat Probleme, sich abzugrenzen, denn die Eltern tragen oft die gleichen Klamotten, hören dieselbe Musik - also wo ist der Punkt, wo man sich von den "Alten" abgrenzen kann? Manga scheinen hier eine Möglichkeit zu sein.

Animexx: Aber heißt das, dass wenn wieder eine neue Generation kommt, dass diese dann vielleicht an Manga wieder überhaupt kein Interesse zeigt?
Hautog: Das kann durchaus sein.
Tempel: Also ich geh davon aus - sonst hätte ich mich auf das Abenteuer EMA (*3) nicht eingelassen - dass Manga schon lange bleiben wird. Nur der Boom, also dieser Zenit, wird vorübergehen. Wie bei jedem Thema, z.B. Superhelden: vier, fünf Jahre lief das, und jetzt ist es tot. Das kann bei Mangas auch passieren, davor dürfen wir die Augen nicht verschliessen.

Animexx: Kann man Manga überhaupt so in eine Kategorie eintragen? Superheldencomic ist jetzt schon recht klar festgelegt, aber Manga ist einfach nur der Comic aus Japan, und so nur ein Sammelbegriff für sehr viel Verschiedenes.
Tempel: Das ist ja auch der Grund, warum sich Manga halten wird. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich Manga lange genug halten wird. Unser Chef geht soweit und sagt, es wäre sogar möglich, dass die japanische Kultur die amerikanische in Deutschland ablösen könnte. Wir sind schließlich doch sehr amerikanisiert...
Hautog: ...zumindest was den Coolness-Faktor angeht.
Tempel: Momentan geht es in die Richtung, dass das, was cool ist, etwas mit Japan zu tun hat.
Animexx: Immer das Fremde ist interessant?
Tempel: So ist es. Und deswegen boomt Manga zur Zeit. Ich glaube aber, dass der Zenit bei Manga noch nicht erreicht ist. 

Animexx: Aber deswegen kann man doch eigentlich das Superhelden-Genre mit Manga vergleichen.
Tempel: Ich will es jetzt auch gar nicht inhaltlich vergleichen, aber das Phänomen ist ähnlich: '94 ging es los mit Dino, da hat sich plötzlich alles auf dieses Superheldengenre gestürzt. Es war billig, das Heft für 3,90DM bis 4,90DM, es war etwas Neues, weil man bisher am Kiosk nur Mickey Mouse, YPS usw. kannte.

Animexx: Inwiefern besteht denn die Gefahr, dass der Markt übersättigt wird, wenn jetzt zu viele Serien gleichzeitig erscheinen?
Tempel: Die Gefahr haben wir ja schon vor etwa 10 Jahren gesehen auf dem Alben-Markt, als sich Carlsen und Ehapa eine Materialschlacht lieferten. Es gab Monate, da gab es 20, 24 neue Alben für 16,80DM. Der Leser ist irgendwann überfordert.
Meine Meinung ist (ich kann immer nur von meiner Meinung reden): der Kern der Leser bildet auch heute einen Sammlermarkt. Es gibt immer gewisse Leute, die sagen: "ich will alle 10 Serien haben, die pro Monat erscheinen" - wobei man da mit dm 100,- monatlich noch in etwa hinkommt. Wenn aber 15 oder 20 Serien erscheinen, sind es monatlich 200,-, oder, wenn es teurere sind, wie jetzt bei Planet Manga für 19,80, oder unsere 12,80DM Titel, dann sind es über 300,-. Das sind für den Sammler etwa 3,500,- pro Jahr, für einen Normalsterblichen ist das zu viel Geld. Die werden selektieren müssen, und viele werden ganz aussteigen. Das hatten wir schon im Alben-Markt: die Kernsammler sagten: "Wenn ich nicht alles haben kann, will ich gar nichts." Das ist das Problem. Die Gefahr besteht darin, dass, wenn es zu viele Veröffentlichungen gibt, gerade die Sammler, die den Leserkern ausmachen, sagen: "Interessiert mich nicht mehr".

Animexx: Ist das auch ein Grund, warum manche Manga jetzt in den zweimonatlichen Rhythmus übergehen?
Tempel: Nein, das hat damit nichts zu tun. Der Grund ist: man muss ja immer etwas neues im Programm haben, um Leser anzuziehen. OMG #15 ist kein Bringer mehr, dagegen Wedding Peach #1 ist etwas, das wieder Aufmerksamkeit erregen wird. Wenn ich aber nur monatliche Serien habe - wir sind jetzt schon bei sieben monatlichen Titeln, könnten wir also nur noch mehr Titel bringen, indem wir mehr pro Monat veröffentlichen. Wenn man aber den Rhythmus etwas streckt, kann man zwischen drin Neues bringen. Wir werden in Zukunft sicherlich eine gute Mischung haben. Wir werden Serien haben, die weiter monatlich erscheinen, aber sicherlich verstärkt auf zweimonatlich übergehen. Ein Teil sogar vierteljährlich, z.B. Blame, Da gibt es nur 5 Bände. Wenn ich das zu schnell raushaue, ist die Serie tot, weil nichts nachfolgt. Da sind also sicher immer ein paar marketing- und vertriebstechnische Überlegungen dabei.

Animexx: In welchen Dimensionen liegen die Auflagen momentan?
Tempel: Mindestens 10-12 Tausend, teilweise auch 25.000 - Erstauflage. 

Animexx: Bei den Fernsehsender sieht man den Trend, dass viele verstärkt auf Anime setzen. Kann das nicht übergreifen, dass dadurch auch der Markt für Manga bedeutend größer wird?
Tempel: Das sind getrennte Märkte. Man muss unterscheiden zwischen Buchmarkt, also die Taschenbücher, und die Magazine in Verbindung mit Fernsehserien. Das sind zwei verschiedene Klientel. Die 8jährige SailorMoon-Leserin, die alle 14 Tage das Magazin kauft, wird sich nicht zwangsläufig den Manga kaufen. Dann müssten wir ganz andere Auflagen haben. Bei Sailor Moon hat die verkaufte TB-Auflage im Peak etwa ein Viertel der verkauften Magazin-Auflage ausgemacht.

Animexx: Wenn beispielsweise Card Captor Sakura im TV anläuft, wird es aber doch sicher viele neue Leute geben, die so überhaupt erst auf das Thema aufmerksam werden.
Tempel: Das kommt auch darauf an, auf welchem Sender es laufen wird. Siehe SailorMoon auf ZDF: ein absoluter Flop. Das Magazin wurde nach drei Ausgaben eingestellt. Erst ein Jahr später, als die Serie den Sender wechselte, ist es richtig abgegangen. Wenn CCS auf dem Kinderkanal liefe, hätten wir ein Problem damit, weil der Kinderkanal weitegehend werbefrei ist, wir können also für das Magazin gar nicht erst werben, erst recht nicht für den Manga. Die Zuschauer der Serie müssen mitkriegen: da gibt es ein Printprodukt. Wenn es auf RTL2 läuft, bin ich mir sicher, dass es ein Erfolg wird. Aber allein die Tatsache, dass ein Anime im TV läuft ist noch kein Garant für Erfolg.
Außerdem muss man auch schauen: welche Serie hat ein Potenzial? Mal angenommen, jetzt würden 20 Animeserien im TV laufen, heißt das noch lange nicht, dass auch alle 20 Magazine ein Erfolg werden. Beispiel: Wir haben zur besten Zeit bei SailorMoon etwa 350.000 Exemplare verkauft, verkaufen jetzt noch etwa 120.000 Exemplare. Was verkauft das DragonBall Magazin? Ich hab Zahlen gehört von etwa 30.000-50.000. Die Serie läuft auf dem gleichen Sender im gleichen Umfeld, aber trotzdem sind die Verkäufe, wenn die Zahlen stimmen, so gering. Deswegen: Fernsehsendung ist nicht gleich Erfolg. Da sind wir vorsichtig.

Animexx: Welche Serie ist denn insgesamt am wenigsten gut gelaufen? Hat es welche gegeben, wo es vielleicht im Nachhinein besser gewesen wäre, sie doch nicht zu bringen?
Tempel: Nö, da gab's bis jetzt noch nichts. Es gibt natürlich Serien, die brauchen lange, bis sie laufen. Siehe Ranma: das ist jetzt der dritte Versuch, aber jetzt läuft es endlich. Und es gibt natürlich bei den Verkaufszahlen Unterschiede, es gibt absolute Renner wie SailorMoon, es gibt Bestseller wie OMG und Ranma, und es gibt Serien, die verkaufen sich ganz normal. Aber es sind keine dabei, wo wir sagen müssten, die stellen wir ein, oder die hätten wir nicht bringen sollen.
Hautog: aber bei den alten Sachen...
Tempel: ja gut, da gab´s natürlich Venus Wars und Mai. Das waren die beiden Serien, die am schlechtesten gelaufen sind.
Hautog: Wobei ja Mai eigentlich gar nicht schlecht war.
Tempel: Sie ist gut, aber sie hat sich wirklich am allerschlechtesten verkauft.

Animexx: Sehen Sie im heutigen - deutlich größeren Markt - eher eine Erfolgschance für ein Konzept wie das der Manga Power?
Tempel: Im großen Markt? Nein, ich glaube da nicht dran. Für den Kioskmarkt halte ich ein s/w-Magazin für ungeeignet. Die Auflage muss da, um in möglichst vielen Verkaufsstellen präsent zu sein, bei etwa 90.000 Ex. liegen. Auch die Manga Power war für die Comicläden konzipiert. Ich glaube, ein ähnliches Magazin würde auch heute nicht laufen. Die potenziellen Leser, die Leser des SM-Magazins, des DB-Magazins usw. wollen Farbe haben. Und wenn die jetzt ein s/w-Magazin sehen - und es wird bei einem Umfang von 200 Seiten etwa 7,90DM kosten müssen -, werden sie sich schwer tun. Zielgruppe würden wieder die 20.000-30.000 Fans sein, die auch die Taschenbücher kaufen. Und warum sollen die so ein Magazin kaufen, wenn sie wissen, dass sie ein halbes Jahr später die Taschenbücher kriegen. Sind die so geil drauf, dass sie sagen: "ich will sie jetzt sofort haben und ich kauf mir das Taschenbuch nochmal"? Wohl nicht. 

Animexx: Gibt es prinzipielle Fehler, die Sie im Nachhinein nicht mehr machen würden? Beispielsweise ungespiegelt/gespiegelt...
Tempel: ja, da muss man einfach sagen, Carlsen war da der Vorreiter. Sie haben das Risiko damals auf sich genommen, DragonBall ungespiegelt zu bringen, was Egmont (nicht Ehapa, sondern Egmont) nicht auf sich nehmen wollte. Das war ein Fehler. DragonBall könnte bei uns sein, wenn wir '95 nicht gesagt hätten: "wir machen keine ungespiegelten Mangas".

Animexx: Und abgesehen von diesem konkreten Beispiel, sonst irgendwelche Fehler?
Tempel: Natürlich gibt es Sachen, wo wir Fehler gemacht haben, oder wo wir uns gesagt haben: "hätten wir auch gerne gemacht". Zetsuai und Escaflowne, was wohl bei Carlsen rauskommen wird, hätten wir auch gerne gemacht. Das sind Sachen, wo man sich darüber ärgert, aber das hebt sich dann wieder auf, wenn man Kenshin kriegt.
Wenn wir jetzt noch ein paar Jahre zurück gehen, hätten wir vielleicht damals das amerikanische Format nicht übernehmen sollen, die Hefte zusammengebunden zu einem Album für 16,80DM. Das war ein Fehler, Carlsen hat den auch gemacht. Vielleicht hätte der Manga-Boom dann schon etwas früher begonnen, und wir hätten uns vielleicht diese 3 Jahre Durststrecke sparen können. 

Animexx: Inwiefern kann bei solchen Entscheidungen Egmont mit rein reden? Wie weit ist EMA unabhängig?
Tempel: Es gibt bestimmte Themen, die sind nur für den deutschsprachigen Raum interessant. Zur Zeit sind das die s/w-Taschenbücher. Und es gibt Themen, die sind für die ganze Gruppe interessant. DB war so ein Thema, da man wusste, dass es in den meisten europäischen Ländern im TV laufen wird. Pokemon ist so ein Thema, da haben wir auch konzernweit das Magazin eingekauft. Es wird in Zukunft so sein: wenn es konzernweite Entscheidungen gibt, werden die über EMA laufen. Wir werden das Nadelör des Konzerns sein, Lizenz- und Rechteeinkäufe mit für den Konzern zu tätigen.

Animexx: Welche Entscheidungsfreiheiten hat dann EMA?
Tempel: EMA kann nicht, und das war schon immer so, für einzelne Länder entscheiden. EMA ist nur der Koordinator. Wir werden (als Scouts tätig sein, aber ob das dann in Dänemark, Schweder oder Polen veröffentlicht wird, liegt in deren Hand, weil jeder letztendlich auch den Gewinn und Verlust selbst verantworten muss. Beispiel: Wir werden den einzelnen Ländern vorschlagen, dass sie sich bei CCS engagieren sollen. Da hängt es dann wieder davon ab, in welchen Ländern die Serie ausgestrahlt wird, zu welchen Zeiten, auf welchem Sender. Dann entscheiden die: "ja, da machen wir mit", oder "nein, ist kein Thema für uns".

Animexx: Was machen Sie als "Publishing Director", und Steffen, als Redakteur? Und auch anders herum: was machen Sie nicht?
Tempel: Also, ich kaufe keine anderen Firmen usw., aber bei inhaltlichen Fragen machen wir, was wir wollen. Es gibt natürlich gewisse Spielregeln: wir veröffentlichen keine Pornografie, keine braungesossten Sachen.

Animexx: Wo ist dann genau die Abgrenzung der Aufgaben des Publiching Directors und des Redakteurs?
Tempel: Der Publishing Director ist für das Programm verantwortlich. Was veröffentlicht wird, wann es herauskommt, wie es herauskommt entscheide ich. Bei finanziellen Fragen entscheide ich mit, einige werden aber allein vom Managing Director entschieden. 

Animexx: Und der Redakteur?
Hautog: Der kümmert sich um die guten Bücher, das ist alles.
Tempel: Der Redakteur ist im Grund für den Inhalt verantwortlich. Er entscheidet, wer übersetzt, wer lettert, was da reinkommt, welche redaktionellen Seiten, welches Cover verwendet wird... er ist für das eigentliche Produkt da. Wenn es gut ist, ist er verantwortlich, und wenn es schlecht ist, ist er auch dafür verantwortlich.
Hautog: ...und wird dafür dann im Comicforum gesteinigt.

Animexx: Welche Personen sind beteiligt, wenn ein Manga ins Deutsche übernommen wird, angefangen vom Rechtekauf bis hin dass es in den Läden steht?
Tempel: Entweder wir kriegen etwas empfohlen, oder ich sehe etwas, was ich als gut empfinde. Dann frag ich meistens noch Steffen, weil ich ich auch die Meinungen anderer wissen möchte, und dann gebe ich ein Angebot ab. Dann gibt es wiederum zwei Möglichkeiten: entweder es ist ein Verlag, der es gewohnt ist, mit europäischen Verlagen zu dealen, wie Kodansha, dann läuft das direkt, oder es ist ein Verlag, der der englischen Sprache nicht so mächtig ist oder der einen japanischen Partner haben will. Da kommt dann unser Büro in Japan mit drei Leuten ins Spiel. Ichiro Nitta, unser Mann in Japan übersetzt mein Angebot ins Japanische und macht alles Weitere. Dann kommt der Redakteur ins Spiel. Der kriegt das Produkt und muss dafür sorgen dass es realisiert wird.
Hautog: Der kümmert sich dann um den Übersetzer, um den Letterer, kriegt das dann alles irgendwann wieder und hofft, dass das alles irgendwie in die Sprechblasen passt. Er ist am Schluss dann auch dafür verantwortlich, was dasteht, hat also auch die letzte Gewalt etwas zu ändern oder nicht. 

Tempel: Dann geht es zur Herstellungsabteilung. Wir haben eine eigene Herstellungsabteilung, da sitzen 6 oder 7 Leute und einer ist für uns verantwortlich. Der hat dann den Kontakt zum Drucker.
Wir haben also nicht alles in der Hand. Manchmal, wenn schlechte Ergebnisse angeliefert werden, sind wir tatsächlich unschuldig.
Hautog: Es gibt da verschiedene Produktionsabläufe, und in jedem können Fehler passieren. Zum Beispiel als letzten Schritt, bevor du den fertigen Comic hast, bekommst du Blaupausen. Das ist ein Vorabdruck, und wenn du da einen Fehler nicht sehen kannst, dann ist er gedruckt.
Tempel: Das war jetzt der Schnelldurchlauf. Natürlich gibt es zwischen einzelnen Schritten immer noch Personen, z.B. haben wir jemanden, der sich nur darum kümmert, die Filme aus dem Ausland zu besorgen. Aus Japan, Frankreich und Amerika. Wir haben externe Mitarbeiter, die, falls wir Filme aus Japan erhalten, diese bearbeiten müssen: es müssen unsere Soundwords eingefügt werden, der japanische Text muss entfernt werden, oder die Filme müssen gekontert werden, wenn wir uns entscheiden, die Serie in westlicher Leserichtung zu veröffentlichen. Es gibt also schon noch Feinheiten, aber das war in etwa der grobe Ablauf.

Animexx: Sie haben bereits die Problematik der Fehler angesprochen - es scheint ja manchmal so, als würden manche Fehler bei Feest schwerer angekreidet werden als bei anderen Firmen. Ist Ihnen das auch aufgefallen, und wie können Sie sich das erklären?
Tempel: Ja, wir machen Fehler, aber wir arbeiten daran, uns zu verbessern. Aber ich bin auch der Meinung, dass andere Verlage genauso Fehler machen, nur einen gewissen Bonus als Vorreiter besitzen. Es hat sich wohl in diesem Forum eine gewisse Gruppe gebildet, die sich auf Ehapa eingeschossen hat. Und egal, was wir rausbringen, ob es die Micky Maus ist, die Barks Library oder Manga: es besorgen sich wohl ein, zwei, drei Personen alle Neuerscheinungen, am besten noch als Rezensions-Exemplar, nur um sie auf Fehler zu überprüfen. Es ist ein leidiges Thema.

Animexx: Es sind ja aber nicht immer nur drei Personen, auch die generelle Stimmung ist ein wenig im Ungleichgewicht...
Tempel: Wie gesagt: Da hat Carlsen den DragonBall-Bonus, da sie die ersten mit dieser Produktform auf dem Markt waren. Das ist immer so: wer zuerst rauskommt ist nun mal auch die Nummer 1. Damit muss ich leben, das gestehe ich meinen Kollegen auch zu. Sie machen ja auch gute Arbeit, aber trotzdem bin ich der Meinung: die kochen so wie wir auch nur mit Wasser. 

Animexx: Wie ist jetzt das Verhältnis zwischen EMA/Feest und Carlsen, und persönlich zwischen Ihnen und Herrn Kaps?
Tempel: (lacht) Gut, wir kennen uns schon lange. Ich kenn den Joachim (*4) schon seit etwa 10 Jahren, da hat er noch studiert und hat seine Doktorarbeit über Comics geschrieben. Wir verstehen uns gut, wir hassen uns nicht, werden aber auch nicht heiraten. Es herrscht eine gesunde Konkurrenz, würde ich behaupten, die nicht mehr so bösartig ist, wie es früher zwischen Carlsen und Ehapa der Fall war. Ich finde, das Ganze läuft auf einem relativ freundschaftlichen Level ab. Steffen, ihr habt ja bei der Redaktion auch einige Kontakte mit Antje Gürtler...
Hautog: Ja, wir reden miteinander und verstehen uns auch ganz gut, respektieren uns...
Tempel: Dass Konkurrenzdenken da ist, ist ganz normal. Jeder versucht, die besten Serien zu kriegen, wäre ja dumm wenn es anders wäre. Ich werd Carlsen nichts schenken, Carlsen wird uns nichts schenken. Wir werden aber auch nicht versuchen, in irgendwelche Serien von ihnen reinzukommen. Irgendwann gab es eine Anfrage, warum wir nicht die Nebenserien von Record of Lodoss War machen. Das fänd ich unfair: Carlsen baut die Serie auf, warum soll ich mich jetzt da ranhängen indem wir versuchen Nebenserien zu bringen? Deswegen ärgert mich ja auch diese Sache mit Ghost in the Shell so (*5)

Animexx: Wie sieht es denn mit den anderen Firmen, die jetzt im Mangamarkt neu dazugestoßen sind aus - Alpha Comics, Planet Manga, Dino?
Tempel: Wir beobachten das sehr aufmerksam. Planet Manga hat jetzt diesen - wie hieß er noch?
Hautog: Dark Angel
Tempel: ...Dark Angel, genau, rausgebracht. Sehe ich nicht als große Konkurrenz, weil das für meinen Geschmack an der Zielgruppe vorbei geht. Schon allein von der Aufmachung: Es kostet 19,-, das ist 10,- mehr als der Leser eigentlich gewohnt ist. Nur weil die Ausstattung eine andere ist. Ich weiß nicht, ob es laufen wird, aber ich sehe da noch keine große Konkurrenz. Dino sucht noch, aber solange die noch nichts auf dem Markt haben, schauen wir erst einmal, was da kommt, versuchen aber schon im Vorfeld beim Rechteeinkauf abzuwehren. Und Alpha verwertet Rechte, die sie wohl schon jahrelang haben. Man muss die neuen Firma mit genau beobachten, darf aber nicht gleich in Panik ausbrechen.

Animexx: Aber persönliche Bekanntschaften zu den Firmen, wie z.B. zu Herrn Kaps gibt es zu diesen Firmen nicht?
Tempel: Jeder kennt jeden. Ich kenn den Max Müller (*6), ich kenn den Achim Schnurrer von Alpha... man sitzt auch mal zusammen und redet. Auch wenn man nicht mit jedem befreundet sein muss: man kennt sich.

Animexx: Wie wird entschieden, welche Informationen über die aktuellen Planungen herausgegeben werden und welche besser noch zurückgehalten werden?
Tempel: Das läuft über den Grat der Sicherheit, dass wir die Serie auch haben. Wenn ich etwas lau zugesagt bekomme, werde ich sicher nichts darüber erzählen. Wenn ich weiß, dass die Zusage fest ist oder wenn ein Vertrag existiert, kann man was darüber sagen. Da hab ich dann kein Problem damit. 

Animexx: (grinst) Wie schaut es jetzt mit den...
Tempel: Kommt jetzt die Frage, auf die ich schon so lange warte? (*7)
Animexx: Die lassen wir jetzt mal besser außen vor, aber sie hat damit zu tun. Wie schaut es mit anderen Produkten von EMA aus neben Manga? Was ist da geplant?
Tempel: Neben Manga?
Animexx: Es heißt ja schließlich auch Egmont Manga & Anime...
Tempel: Ja, das SailorMoon-Comic ist ein Anime-Comic. Wir werden ein Pokemon-Magazin rausbringen, wir werden, davon gehe ich einmal aus, auch ein CCS-Magazin herausbringen - sind ja alles Anime-Comics. Auch das OMG-Comic ist ein Anime-Comic.

Animexx: Es wird sich aber auf Druckerzeugnisse beschränken?
Tempel: (lacht)
Hautog: (schaut auf Uhr) Ich muss weg! (*8)
Tempel: Nein, natürlich nicht. Das haben wir auch schon während unserer Präsentation auf der Buchmesse(*9) gesagt. Natürlich wollen wir auch in andere Bereiche reinkommen. Aber um was es sich explizit handelt, werde ich jetzt natürlich nicht sagen. Es laufen Verhandlungen, sowohl wegen Merchandise - wie auf der Präsentation genannt- wie auch wegen Video- bzw. DVD-Rechten.

Animexx: Wie sieht es mit dem Ausland aus? Sie haben bereits gesagt, dass Sie sich nicht nur auf den dt. Markt konzentrieren.
Tempel: Es wird so sein, dass wir uns erst einmal auf den dt. Markt konzentrieren. aber es laufen Verhandlungen mit einem französischen Verlag, eine Allianz einzugehen. Ansonsten sind wir für Skandinavien der Koordinator. Auf der Buchmesse haben wir Skandinavien beim Rechtekauf geholfen, die werden jetzt Oh! My Goddess, Ranma 1/2 und Card Captor Sakura rausbringen. Also auch auf der Schiene sind wir aktiv. 

Animexx: Welche Manga würden Sie aus moralischen Gründen nicht veröffentlichen? Genannt wurden bereits kurz pornographische und nazionalsozialistische Inhalte.
Tempel: (zu steffen) Was war das da, was wir auf dem Tisch liegen hatten? Du hast es doch angeschaut... die eine Sache mit der Duschszene war doch schon etwas seltsam (lacht).
Also wir werden keine Pornographie machen. Soft-Pornographie kann sicher mal dabei sein, wie jetzt Seraphic Feather, aber das geht ja eher in die erotische Richtung. Wo wir tatsächlich ein Problem haben werden, ist mit Naru Taru. Ich hab mir noch keine Gedanken gemacht, wie wir mit dem sechstenn Band umgehen werden... kommt Zeit, kommt Rat. Steffen, hast du die Seiten im Internet schon angeschaut?
Hautog: Ja, das war zum Teil schon etwas extrem.
Tempel: Also das ist schon... heavy. Was aber nicht heißen soll, dass die Serie nicht starten wird. Wir haben einen unterschriebenen Vertrag, drei Bände sind fest eingeplant. Band vier und fünf werden auch kein Problem sein, und Band sechs wird auch kommen, aber wie, weiß ich noch nicht. Da hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Es ist möglich, dass es eine überarbeitete Version geben wird, einfach ohne diese Seiten. Sowas kann man nicht ohne Weiteres auf die Menschheit loslassen. Oder sehe ich das falsch?
Animexx: ...wenn Leuten der Kopf zertrümmert wird und ähnliches?
Tempel: Mit dem Kopf zertrümmern hab ich kein Problem. Das haben wir ja auch in Seraphic Feather. Aber Missbrauch, Vergewaltigung und Tötung von Kindern - das ist eine sehr ungute Mischung. Ich glaube, dass man gerade was Kinder und Vergewaltigung angeht in Dtl. durch die Dinge, die in der letzten Zeit geschehen sind, sehr sensibilisiert ist. Und da müssen wir nicht mit Mangas noch eines draufsetzen.

Animexx: Und Rechtes Gedankengut? In einigen Manga ist das ja auch unterbewusst mit enthalten. Oder die Verwendung entsprechender Symbolik...
Tempel: ...wie bei Blame. Da müssen wir schauen. Wir werden sicher nichts machen wie z.B. diesen Adolf-Manga, das es in Japan gibt. Da hätte dann der Konzern ein Problem damit. Und da ich mich nicht unbeliebt machen will und wir auch noch etwas länger existieren wollen als nur ein Jahr, werden wir davon die Finger lassen. Das muss man immer von Fall zu Fall prüfen, inwieweit das in den Kontext der Story passt. Wir werden nichts publizieren, was irgendwelche rechten Parolen verherrlicht. Wenn das Thema verarbeitet wird, weil es in die Story reingehört, oder wenn Swastikas im ursprünglichen, germanischen Kontext, verwendet werden, können wir darüber reden.

Animexx: Wobei das genannte Adolf-Manga von Osamu Tezuka einen deutlich pazifistischen Grundton hat...
Tempel: Sicher, aber die Darstellung von Adolf Hitler und Konsorten ist in Deutschland immer noch sehr problematisch. Man kann darüber reden - in 5 Jahren, wenn Manga einen etwas besseren Ruf haben. Aber momentan sind Manga eben noch relativ verrufen. Vor kurzem lief wieder so eine unsägliche Sendung, wo man Manga gleich Brutalität und Pornographie gesetzt hat.
Hautog: Wird man gefragt: "Was machst du?" - "Comics, Manga" - "Ah, Schmuddelkram"
Tempel: Das dauert eben noch, bis sich das so eingebürgert hat, dass man sich an solche Themen ranwagen kann. Die Frankobelgier dürfen es mittlerweile, die sind da ein bisschen weiter.

Animexx: Inwiefern betreiben Sie Marktforschung?
Tempel: Wir betreiben im Magazinbereich klassische Marktforschung. Wir haben eine eigene Marktforschungsabteilung. Die Redaktion oder das Marketing gibt die Daten vor, wer und was geprüft werden soll, z.B. beim SM-Magazin: "wir wollen ein Portfolio von 12 bis 16-jährigen Mädchen haben", dann werden Fragen ausgearbeitet, die Jungs gehen auf die Suche, werben Leute an, und dann werden die ganz normal befragt. Typische Marktforschung, wie man es vom Studium her kennt. Allerdings nur für große Projekte. Für ein OMG-Manga wird man keine Marktforschung betreiben, weil ja alles mit Kosten verbunden ist. Aber im Magazingeschäft werden wir, tun wir auch jetzt schon zu jedem Thema, Marktforschung betreiben. 

Animexx: Gibt es irgendwelche Konzepte, um den Mangamarkt, also die Anzahl der Stammleserschaft zu erweitern?
Tempel: Zum einen über die Qualität der Serien, zum Anderen über Werbemaßnahmen. Ich glaube, die Leseprobe, die wir Anfang des Jahres produziert haben, war eine gute Sache, und wir diskutieren gerade, ob wir nächstes Jahr eine zweite machen sollen. Dann läuft natürlich Cross-Promotion, sprich im SailorMoon-Manga ist Werbung für Ranma 1/2 und Ähnliches. Das werden wir auch mit dem CCS-Magazin so handhaben. Für alle SM-Buchprodukte haben wir TV-Werbung gemacht, und ich kann mir vorstellen, dass bei Card Captor Sakura auch TV-Werbung für die Mangas laufen wird, wenn die TV-Serie auf RTL oder sonstwo laufen wird.

Animexx: Welche Bedeutung geben sie innerhalb des ganzen Marktes den organisierten Fans, den Vereinen?
Tempel: Ich nehme sie auf der einen Seite sehr ernst, sonst würde ich mich nicht täglich im Comicforum rumtreiben. Das mach ich ja zum Großteil in meiner Freizeit. Ich glaube, dass starke Inputs und Impulse von daher kommen können und dass sie teilweise Trends vor uns erkennen, weil sie doch sehr fanartig denken und dadurch auch direkten Kontakt nach Japan und anderen Ländern haben, und da mit bekommen, was trendy oder hip sein könnte. Aber auf der anderen Seite muss man ganz klar sehen, dass diese Gruppe doch relativ klein ist. Sie sind wichtig, weil sie Meinungsmacher sein können, aber sie sind nicht die 80.000 SailorMoon-Käufer. Das mag jetzt hart klingen, aber alles was diese Fans fordern, können wir nicht bringen, weil da sicher Themen dabei sind, die nur diese - das ist jetzt eine rein fiktive Zahl - 2.000 Leute interessieren.

Animexx: Inwiefern können Sie sich eine Zusammenarbeit mit Fan-Organisationen vorstellen?
Tempel: Wir arbeiten teilweise ja schon zusammen. Wir sind mit Leuten aus den Fankreisen in Diskussion, die redaktionelle Seiten schreiben sollen. Da ist das Wissen - warum soll ich dieses Wissen nicht nutzen, das wir selbst nicht haben - wir haben zwar Ahnung, aber so tief sind wir auch nicht drin, alles andere wäre gelogen. 

Animexx: Wie gehen Sie mit Kritik - destruktiver Kritik um?
Tempel: Anfangs hab ich versucht, zu antworten. Das werde ich nicht mehr tun. Ich werde konstruktive Kritik weiterhin aufnehmen - wir arbeiten wirklich daran, uns zu verbessern - aber ich lasse mich nicht mehr provozieren. Es bringt mir nichts, und es bringt den ganzen Beteiligten nichts, die versuchen, im Comicforum auf normale Art zu kritisieren, Informationen auszutauschen oder einfach nur Kontakte zu haben. Ich nehme es an, wenn einer sagt "hier ist ein Fehler". Aber wenn man dann wirklich monatelang auf Fehlern rumreitet: es wird nervig. Nobody is perfect, jeder macht Fehler.

Animexx: Was sind Ihre Zielsetzungen für die Zukunft?
Tempel: Also ich will, dass EMA erfolgreich wird, dass wir am Markt bestehen, und dass alle Projekte, die wir im Kopf haben - und das sind teilweise sehr kurz- und mittelfristige Sachen, die wahrscheinlich in den nächsten Jahren realisiert werden - dass die vom Endverbraucher angenommen werden. Persönliche Ziele? Ich weiß es nicht. Vielleicht will ich einfach nur in Berlin (*10) eine gute Zeit verbringen.

Animexx: Wir bedanken uns für das Interview.



Anmerkungen:
(*1): Das Ärzte-Comic ist aus einer Zusammenarbeit aus Franz Stummer (Zeichnungen) und Georg Tempel (Texte) entstanden.
(*2): Für Slam Dunk wurde nahezu nur innerhalb anderer Marvel-Produkte Werbung gemacht
(*3): Kurzform für "Egmont Manga & Anime Europe GmbH"
(*4): Joachim Kaps von CarlsenComics
(*5): Feest hatte die Manga zu Ghost in the Shell veröffentlicht, ein anderer Verlag hat nun die Rechte an dem Anime-Comic erworben.
(*6): Chefredakteur vom Dino Verlag
(*7): Anspielung auf eine am Telefon recht häufig gestellte Frage nach einem noch nicht bekannt zu gebenden Projekt
(*8): Anspielung auf einen Clip bei TVtotal, in dem sich ein Politiker mit dem Zitat "Ich muss weg!" auf wenig elegante Weise vor einer unangenehmen Frage drückte - Georg Tempel und Steffen Hautog hatten sich vor dem Interview noch kurz über TVtotal unterhalten.
(*9): Die EMA-Präsentation in Frankfurt während der Buchmesse, in der die Firma und deren Tätigkeitsbereiche vorgestellt wurden.
(*10): EMA ist ab 1. Januar 2001 in Berlin

Animexx-Treffen in München Animexx, München

Autor:  chozilla

"Heute war das erste offizielle Animexx-Treffen in München..." 
"Wie? ERSTE???" 
*seufz* 
"Na gut das erste wo ich dabei war" *grins*

11:00 Uhr: Treffpunkt Stachus [Personen: 1-50] 

"Bist du ein anonymer Anime Fan?"
"Wie?...Wer?...Äh...Ich..Anonym...Nö!" (Ich steh manchmal auf der Leitung und zumeist erstmal etwas im Abseits) Naja wie dem auch sei. Der Stachus füllt sich langsam mit Menschen. Was dabei so besonders ist? Nun die die man heute hier sehen kann scheinen alle irgendwie zusammen zu gehören. Alles Animefans! !!!Welch ein Zufall!!! Und ich mittendrin. Das Warten hat sich gelohnt (Notiz für mich: Nächstes mal nur eine Viertelstunde früher kommen). WOW das werden ja immer mehr. Einige der Gesichter hab ich schonmal auf anderen Events gesehen. Die meisten scheinen sich zu kennen. 
Wie das meine Art ist schau ich erstmal einigen Leuten über die Schultern und warte ab was passiert. Doch es dauert auch so wiederum nur ein paar Minuten und schon bin ich fleißig im Gespräch mit ein paar netten Otakus. Nach einer zusätzlich halben Stunde Wartezeit, um auch wirklich alle Nachzüglere mitzunehmen, machten wir uns wieder auf zur U-Bahn um den Weg zum Neo Tokyo anzutreten. 

12:10 Uhr: Das Neo Tokyo München [Personen: 50-60] 

Das Neo Tokyo ist ein fester Bestandteil eines jeden Animexx-Treffens. Die meisten Fans hier haben nicht viele Gelegenheiten nach München zum Einkaufen zu kommen. Und so verbinden einige einen schnellen Animeeinkauf mit den Treffen. Das Neo Tokyo ist nicht nur eines der bekanntesten und wohl auch beliebtesten Bezugsquellen in Deutschland, man bekommt hier auch informative und kompetente Beratung (Laserdiskplayer gibt\'s hier auch ;P).
Wie schon bei den letzten Treffen gabs auch diesmal wieder ein Eis für die Jungs vom Neo. Nachdem die Luft im Geschäft aufgebraucht, die Regale ausgeräumt und die Gruppenfotos geschossen waren, brach unsere Gruppe auf um sich die vorbestellten Plätze in Japanrestaurant "Shoya" zu sichern. Von der Faszination der Verkaufsräume geblendet, versäumte ein Großteil der Gruppe den Abmarsch in Richtung Bushaltestelle doch durch die gute Organisation führen wir dann doch noch alle in einem Bus (Handy sei dank!!!).
Eine kleine andere Gruppe machte sich unterdessen auf den Weg zum Oktoberfest, daß sie soviel Spas hatten wie wir kann ich mir nur schwer vorstellen. 

13:15 Uhr: Im Restaurant "Shoya" [Personen: 40-45] 

Als wir nach 5 Minuten Busfahrt und 8 Minuten Fußweg an dem Animexx-Stammlokal angekommen waren, wurden wir nicht wie wir zuerst annahmen in dem Karaokekeller sondern oben im Restaurant untergebracht. Nachdem unsere japanischkentnisse leider nur für eine ordentliche Begrüssung reichten bestellten wir das Essen auf die konventionelle Art ("Einmal Nummer 69 bitte!").
Auf fünf Tische verteilt waren unsere Runden klein und geordnet und jeder könnte sich gut einbringen. Mit Unterhaltungen über gängige und angekündigte Videogames und die letzten Veranstaltungen des Animexx e.V überbrückten wir die Wartezeit. 
Als das Essen dann kam war es nicht nur gut sondern auch reichlich und obendrein noch Preiswert (wenn man asiatisch mag und mit Stäbchen umgehen kann).
Nachdem alle fertig waren verließen wir gesättigt und zufrieden das Lokal. Doch wohin als Nächstes? Das Wetter war noch gut und der Plan war ab jetzt seht flexibel gehalten. Nach einer kurzen Absprechung machten wir uns auf den Weg zum Olympiapark zum Minigolf spielen. 

14:35 Uhr: Minigolf im Olympiapark [Personen: 30-35] 

Als sich die Türen der U-Bahn öffneten und sich die Menschenmassen ihren Weg in Richtung Olympiapark bahnten hatten wir einen Großteil unserer Gruppe aus den Augen verloren. Wer hätte auch damit gerechnet das ausgerechnet am Samstag Nachmittag ein Fußballspiel sein würde ;P . Doch was ist das? Mitten in der Menschenmenge hält jemand ein Pokemon Pappschild in die Luft. Peinlich Peinlich. Aber wenigstens haben wir uns dadurch alle wieder zusammen gefunden. Also, auf zum Minigolf! Auf den Sitzbänken vor dem kleinen Kiosk lies sich die ganze Gruppe nieder.
Erst mal ausruhen und eine kleine Stärkung zu sich nehmen hieß es dann bevor wir den Golfparkur betraten. Unsere Gruppe war von einstmals über 60 lauthals grölenden und tobenden Animefans (nächstesmal Drogenkontrolle) auf eine lustige und angenehme Runde von zirka 30 Personen geschrumpft. Leider litt auch die Frauenquote deutlich an dieser Tatsache, aber das soll mir diesmal noch egal sein. Ich versuchte mich in der Zwischenzeit lieber im Golfspielen. In Gruppen von 4-7 Personen spielen wir uns durch den Parkur. Naja allzugut schnitt ich hier nicht ab und bin mit meinen 68 Schlägen wohl einer der schlechtersten Spieler am Platz. 
Als wir am Ende wieder unsere Golfschläger abgaben musste das Fußballspiel wohl seit gut einer halben Stunde zuende gewesen sein und seitdem müssen wir die Bänke mit einigen grölenden Besuchern teilen. Als wir uns dann weiter auf den Weg zum Heim des katholischen Studentenvereins Albertia machten hatte wohl keiner damit gerechnet das die U-Bahnen doch noch so Überfüllt sein würden. 

17:45 Uhr: Albertia-Vereinsheim [Personen: 20-25] 

Hier endeten schon einige geschichtsträchtige Animexx-Treffen. Doch an Aufhören dacht erstmal niemand als wir die Räumlichkeiten im vierten Stockwerk betraten. In der noch fremden Umgebung folgte ich einfach den Menschenmassen und lies mich auf der gemütlichen Couch nieder. Nachdem sich jeder mit Getränken versorgt hatte war die Zeit gekommen sich mal mit einigen Anwesenden etwas besser zu Unterhalten. Und nach einer Flasche Karamalz wurde auch mir die Zunge etwas lockerer. Den genaue Gesprächsstoff habe ich noch gut im Kopf aber es währe hier wohl eher uninteresannt. Nur soviel. Die Animexxler sind durchweg sehr gut informiert und wissen genau von was sie sprechen. Eine Videovorführung fiehl leider aufgrund mangelnder, technischer Mittel aus. Nach einer Runde Pizza und einer weiteren Flasche Cola verabschiedete ich mich von allen die bis zum bitteren Ende durchgehalten hatten. Ein Abend voller netter neuer Bekanntschaften ging zuende und ich hoffe, daß das nicht das letzte mal gewesen war.

Bilanz des Treffens:

- Nette neue Leute kennengelernt
- Eintritt in den Verein beschlossen
- Mal ein bisschen frische Luft abbekommen
- Zur Abwechslung mal einen Tag frei von Webdesign und Artikelschreiben
- 50 DM mit Freude verprasst
- Vorratsrucksach zu 1/3 geleert
- Beim MiniGolfspielen versagt... 

02:35 Uhr: Schlafen [Personen: ½-1] 

Nunja jetzt ist es auch schon spät und ich weis nicht warum ich noch nicht eingeschlafen bin aber jetzt hält mich eigentlich nichts mehr wach.
Die Geschichte eines eindrucksvollen und auch aufschlussreichen Tages ist festgehalten und kann nun nicht mehr vergessen werden. Ich hoffe das dieser Review nicht all zu einseitig war. Also gute n8!! 
Bis zum nächsten Treffen.

Euer Chojin 

Dieser Bericht wurde mit freundlicher Genehmigung des Autors von www.animeinfo.de übernommen!

AnimagiC 2000: Erstes Fazit Animagic 2000, Animagic, Animexx

Autor:  sailorhcb

Die AnimagiC 2000 ist gestern zuende gegangen. Gut 4000 Besucher fanden erneut den Weg nach Koblenz, um drei Tage über Ihr Hobby und Leidenschaft mit anderen zu diskutieren, Informationen auszutauschen, Freunde zu treffen oder nur um sich das dort angebotene Filmangebot "hineinzuziehen". Damit schaffte es die AnimagiC bereits im zweiten Anlauf, sich zur größten Convention in Europa zu entwickeln.

Die Besucherzahlen des letzten Jahres wurden wieder erneut erreicht, die Halle war voll ausgebucht. Trotz vieler Gerüchte und Kritik im Vorfeld fanden wieder Tausende von Fans den Weg nach Koblenz in die Rhein-Mosel-Halle.
Damit waren die Weichen gestellt für drei Tage buntes Programm, Action und Fun. Zu den diesjährigen Höhepunkten der Con zählten erneut der Auftritt der Gruppe "Tsuki no Senshi" mit einen neuen interessanten Programm und der Kostümwettbewerb (Cosplay), bei dem aus insgesamt 99 Cosplayern 37 prämiert wurden. Stark umlagert waren erwartungesgemäß die Händlertische, so daß es zeitweise zu regelrechten "Staus" kam (leider fehlte eine entsprechende "Verkehrsmeldung" ^__^).

In mehreren Reihen "stapelten" sich die Fans auch vor dem Stand des Animexx e.V.. Die durchgeführte Verlosung dort fand großen Anklang. Viele kamen aber auch, um die ausgestellten Fanarts zu besichtigen oder um den Animexx und die am Stand anwesenden Leute näher kennenzulernen. Das Team des Animexx hatte dementsprechend auch "alle Hände voll zu tun".

Besonders stürmisch aufgenommen wurden die diesjährigen japanischen Stargäste, angeführt von Kia Asamiya (Silent Möbius) und Tadashi Ozawa (Zeichner für Studio Ghibli und Mad House). Mit zum Teil kreischenden "Anfällen" wurden auch die anwesenden deutschen Synchronsprecher begrüßt. Sascha Kaufmann (Jinnai aus EH) und Nina Marschke (Jamapi aus WP) begeisterten vor allem die "jüngeren" Conbesucher. Leider kam es auch diesmal zu kleineren Pannen bei dem angekündigten Videoprogramm: erneut wurden Filme kurzfristig wegen "Massenandrang" verlegt. Das im Conbuch ausgedruckte Programm stimmte auch nicht immer hundertprozentig. Die bei solchen Großveranstaltungen "normalen" auftretenden Verschiebungen einzelner Events gehörten ebenfalls dazu, manchmal läßt sich halt doch nicht alles bis auf die letzte Minute hin planen :-))) Positiv bewertet wurde der deutsche Dub von "Perfect Blue" der als Deutschlandpremiere im Festivalkino lief. Leider entpuppte sich die angekündigte Premieren-Party als reine "Groover-Disco", so daß Conbesucher, trotz freien Eintritts, sich kaum dorthin verirrten. Viel beachtet wurde auch der Privatflohmarkt und die Fanartgalerie. Die Spielsüchtigen vertrieben sich derweil die Zeit im eingerichteten "Games Room". Auch der angebotene Zeichenkurs und die verschiedenen Rollenspielangebote fanden ihre Teilnehmer.

Gelobt werden muß das einwandfreie Verhalten der Conbesucher allgemein: Es gab wenig Drängeln und Stoßen und selbst das anwesende Personal des Rettungsdienstes mußte sich über Arbeit kaum beklagen und konnte weitgehend ungestört das "Treiben" beobachten.
Im Großen und Ganzen eine gelungene Convention, besonders wenn man bedenkt, daß das erst die zweite Veranstaltung dieser Art hier in Deutschland war. Natürlich läuft noch nicht alles einwandfrei ab, doch mit jeder Con "lernt" man dazu. Selbst die bereits etablierten in den USA sind alles andere als Pannenfrei. Unvorhergesehende Umstände zwingen zeitweise auch zu Improvisationen.

Bereits zur Eröffnungsveranstaltung wurde bereits der Termin für die nächste AnimagiC bekanntgegeben: Conort wird wieder Koblenz sein, diesmal vom 15.06. - 17.06. 2001

Galileos AnimagiC '99 AnimagiC 1999, Animagic, Animexx

Autor:  Galileo

Eine Erlebniserzählung vom 19.8.99 ;-)
Hier könnt ihr euch meine ganz persönlichen Erfahrungen auf der Animagic '99 durchlesen. Es ist zwar schon etwas her, aber ich les es immer wieder gerne...

Mit einer kleinen Verspätung - ein Waggon war gleich nach dem Start defekt - traf ich am Donnerstag Nachmittag am Memminger Bahnhof ein. Dort warteten auch schon Johanna und Martin auf mich, und wir starteten direkt nach Koblenz durch.

Nach einer problem- und vor allem stau-losen Fahrt steuerten wir mehr oder weniger direkt den Campingplatz direkt am "Deutschen Eck" an, wo die Mosel sich mit dem Rhein vereinigt. Kurz Zelte aufgebaut, und einen Kontrollanruf später waren wir auf dem Weg in die Rhein-Mosel-Halle.

Im Groben kannten wir uns ja da schon aus, und nach einem kurzen Gruss an ein paar ACOG-Leute schauten wir uns nochmal den grossen Saal, die Bühne und die Künstlergarderoben an. Mit Markus, einem Techniker von der Halle, wurden dann die Möglichkeiten geklärt, die uns zur Verfügung standen. Vor allem stellte sich heraus, dass wir für das Musical auf Ansteckmikros verzichten müssen. Nun, es sollte auch so gehen.

Danach schauten wir uns noch die protzige Statue von Kaiser Wilhelm am Deutschen Eck an. Dort um's Eck' (*g*) gibt es sogar einen Biergarten, den wir dann natürlich gleich testen mussten.

Nach einer Nacht auf dem Campingplatz (Merke: halte Dich beim Schlafen fern von Wurzeln!) brach um 7 Uhr der Freitag für uns an. Erstmal nach München telefonieren, dort schien sich aber der Bus (wider Erwarten :) pünktlich auf den Weg gemacht zu haben.

Den Vormittag verbrachte ich dann damit, mit Markus die Lichtanlage durchzusprechen und die wichtigsten Stimmungen für das Musical zu programmieren. Danach hatten wir etwas Zeit, also steckten wir den SMOF-Stand ab und halfen den anderen Leuten von der "Crew", die T-Shirts für Con-Pakete zusammenzulegen. Im Laufe des Nachmittags tauchten dann auch immer mehr Leute vom SMOF auf, und als Doc, Chibiusa und Ghost ankamen konnten wir mit der Dekoration des SMOF-Stands beginnen. Nach einer Einkaufsfahrt in einen Schreibwarenmarkt waren wir allem nötigen ausgerüstet! Kurz vor 16 Uhr traf dann auch der Bus aus München mit den Tsuki no Senshi ein. Jetzt konnten wir den SMOF-Stand auch mit einem Computer versehen und uns etwas auf der Con umschauen. Da der grosse Saal im Moment nicht gebraucht wurde, setzten wir gleich eine erste Probe für das Musical an. Die Mädels sollten die Bühne erst mal richtig kennenlernen.

Um halb 8 fuhren wir mit dem Bus zum Abendessen in das Restaurant neben dem Kolpinghaus, wo die TnS übernachteten. Leider hatte unser Busfahrer ab dann frei, und wir mussten zur anschliessenden Probe zu Fuss durch Koblenz laufen. Das waren zwar ein paar Kilometer, die einem aber sehr kurz vorkommen, wenn alle so motiviert sind, wie wir es waren. (Der letzte Satz strotzt nicht gerade von literarischer genialität, das geb ich zu :)

Die Probe verlief dann auch viel besser als erwartet, und es wurde auch schon eine Menge Videomaterial produziert. Um 1 Uhr beendeten wir den Tag erfolgreich. Nach dem Rückmarsch zum Kolpinghaus versuchte ich dann mit Reiman noch vergeblich, den Fernsehapparat im "Medienraum" zur Zusammenarbeit mit einer Videokamera zu bewegen, doch da war nichts zu machen. Irgendwer hielt eine Fernbedienung für unnötig und hatte diese entfernt :) Jedenfalls hatten auch wir dann nichts mehr besseres zu tun als zu Schlafen...

Und schon wieder begann ein Tag um 7 Uhr morgens. Da wir Vormittags noch einen kompletten Durchlauf des Musicals schaffen wollten, mussten wir früh los. Zu früh für die Frühstücksmannschaft des Kolpinghauses, auf deren Leckereien wir erstmal verzichten mussten. Auf dem Weg zur Halle befindet sich aber - oh wie praktisch - eine Filiale einer berühmten amerikanisches Fast-Food-Kette.

Die anschliessende Generalprobe verlief zu unser aller Zufriedenheit und wir waren guten Mutes für den Nachmittag. Mittags hatte ich dann wieder kurz Zeit, mich privat der Con zu widmen. So konnte ich einen Blick auf Wedding Peach richten und erwarb einen Ryo-Ohki. Die Zeit bis zum grossen Auftritt verbrachte ich am SMOF-Stand, der wirklich gut besucht wurde. Das lag natürlich nicht zuletzt an den Sailormoon-Heften von Ehapa, die wir verschenkten.

Kurz vor 14 Uhr, da sollte das Musical starten, wurde uns noch ein Stein in Weg gelegt. Von den insgesamt 8 Scannern waren bei fünf Stück praktisch gleichzeitig die Glühlampen durchgebrannt! Fast unmöglich das Musical stimmungsvoll zu beleuchten! Die Techniker von der Halle machten sich aber sofort an die Arbeit. Sie leisteten fast übermenschliches und so konnten wir eine halbe Stunde zu spät, aber dafür mit 6 Scannern anfangen. Die restlichen beiden wurden dann in der Pause wieder reanimiert.

Nun, die Aufführung war ein riesiger Erfolg, anders kann man es nicht sagen. Natürlich machten die TnS und vor allem wir von der Technik ein paar kleinere Fehler, aber die mindestens 1500 Zuschauer schienen begeistert. Bestätigt wurde das dadurch, dass nach der relativ langen Pause der Saal noch genauso bis auf den letzten Platz gefüllt war. Ja selbst überall wo man stehen konnte, ohne einem anderen die Sicht zu nehmen, standen Zuschauer.

Danach waren alle Mitwirkenden sichtlich erleichtert und glücklich. Die Tsuki no Senshi waren bei den Zuschauern richtig beliebt und mussten zig Autogramme auf T-Shirts, Con-Programme und Poster geben!

Nach einer Pause konnte man im grossen Saal die erste Runde des Cosplay-Wettbewerbs miterleben. Die gezeigten 75 Kostüme waren teilweise atemberaubend schön gemacht und wurden meistens recht witzig präsentiert.

Danach konnte ich mich endlich ausführlich der Con oder dem SMOF-Stand widmen, der auch ohne kostenlose Sailormoon-Hefte viele Zuschauer anlockte. Schließlich waren wir die einzigen im Händlerraum, die sich durch Poster erkennbar gemacht haben. Bei den meisten Händler fand man keinen Hinweis auf den eigentlichen Laden. Ausserdem waren wir die einzigen, die durch Anime-Soundtracks das Publikum unterhielten, während dieses z.B. durch eine Offline-Version der SMOF-Seite surfen konnte.

Um 20 Uhr sollte die Preisverleihung des Cosplay-Wettbewerbs stattfinden. Die besten 20 Teilnehmer wurden noch einmal auf die Bühne gerufen. Keiner hatte es wirklich geglaubt, aber auch unser Reiman war dabei! Leider war er aber mit den TnS inzwischen beim Abendessen und so konnte ihm nur ein Trostpreis versprochen werden. Wie schade... Gerade der zweite Teil des Wettbewerbs war ein riesiger Spass, man denke nur an das Gewinner-Trio aus Final Fantasy VII oder den männlichen Sailor Venus, der von seinen Freunden dazu überredet worden war. In der Pause sollte die Jury die Top Ten der Teilnehmer ermitteln. Zur Überbrückung durften die anwesenden Synchronsprecher Sascha und Nina auf die Bühne, um Fragen des Publikums zu beantworten. Unvermutet wurde diese Interview-Runde zum zweiten Highlight des Abends, denn die beiden lieferten eine unglaublich witzige Show und erzählten interessante Details. Das lag nich zuletzt an den wirklich zahlreichen und kreativen Fragen der Zuschauer.

Später am Abend - der Händlerraum hatte dann schon geschlossen - wanderten die meisten vom SMOF-Stand in ein Koblenzer Kino, um sich dort "Jin Roh" anzuschauen. Ich aber hatte mich - unter anderem aus Müdigkeitsgründen - dagegen entschieden und wollte mir in den Videoräumen noch etwas Entspannung verschaffen. Mit unserem Wiener Würschtl Ghost (*g*) zog ich also umher, vor allem Magic Knight Rayearth wollte ich mir mal anschauen. Battle Athletes um Mitternacht fiel leider aus und auch sonst war zu dem Zeitpunkt nichts wirklich interessant, also setzten wir uns wieder in den grossen Saal, wo mit Videoprojektor im Kinoformat Dreamcast-Spiele gespielt wurden. Besonders bei "Soulcalibur" kann man wirklich lange zuschauen, ohne dass es einem langweilig wird. Tekken 3 auf der Playstation wirkt dagegen plötzlich wie Kinderkram.

Irgendwann wurde das Spiel gegen ein Angel-Spiel (nicht die von Evangelion, das mit den Fischen!) getauscht, das war witzig, aber nicht besonders aufregend auf die Dauer. Also beschloss ich, zum Kolpinhaus zurückzukehren und ein paar Stunden zu schlafen.
Ich schlenderte also Nachts um halb zwei durch Koblenz (es liefen eigentlich das ganze Wochenende immer irgendwo Con-Besucher rum :) und beschloss spontan, noch eine Mahlzeit beim McDonalds einzulegen (wir erinnern uns). Es muss wohl am kühlen Getränk gelegen haben, jedenfalls hatte ich danach gar keine so grosse Lust mehr, ins Bett zu gehen, und ich machte mich wieder auf dem Weg in die Halle. Dort kam man inzwischen nur noch über den Hotel-Eingang rein.
Natürlich bot es sich um diese Zeit an, mal einen Blick auf das Adult-Programm zu werfen, was auch kein Fehler war. Danach traf ich auch wieder Ghost, der immernoch rum-ghosterte. Das einzige, was wir zu dem Zeitpunkt noch zu trinken hatten, war relativ warmes Cola in Ghosts Auto. Das versprach natürlich nicht, den Durst für längere Zeit zu löschen, zumal einem nach so viel Cola und Gummibären nicht mehr unbedingt nach süssem zumute war. 
Also begaben wir uns an die (von mir schon vorher erspähte) Hotelbar, wo auch prompt noch ein harter ACOG-Kern und die beiden Synchronsprecher ihren Spass hatten. Das kühle, herbe Weissbier war (auch für 7,50 DM) ein unglaublicher Genuss und ich fand, dass es sinnlos wäre, jetzt überhaupt noch ins Bett zu gehen.
Zu diesem Zeitpunkt waren wirklich nicht mehr viele Leute in der Halle, und die Hälfte davon schliefen auch noch in irgendwelchen Ecken. Die Atmosphäre war richtig familiär :-) In den Videoräumen wurde gegezeigt, was die Mehrheit für am besten empfand, z.B. viermal hintereinander "The End of Evangelion" :-)
Am "wachesten" war aber der Raum mit den Videospielen, da gesellten Ghost und ich uns dazu und durften unzählige Matches Soulcalibur auf der Dreamcast gegeneinander spielen. Der Ghost verabschiedete sich irgendwann, um in seinem Auto noch etwas zu schlafen, aber ich vertrieb mir die Zeit weiter mit Soulcalibur, es waren noch einige Gegner zu finden, die auch keinen grossen Wert auf Schlaf legten!

Als es schon stark auf 7 Uhr zuging, schaute ich nochmal in den nachtaktiven Videoraum und konnte - siehe da - noch zwei Folgen Ah! My Goddess geniessen. Danach musste der Videoprojektor "auskühlen", denn um 8 Uhr sollte es laut Programm mit Tenchi in Love weitergehen.
Diesen Programmpunkt nützte ich aber nicht, sondern machte mich auf den Fussweg ins Kolpinghaus, um mich mit einer Dusche auf den neuen Tag vorzubereiten :) Als die restliche TnS-Gruppe aufstand und frühstückte, genehmigte ich mir dann doch noch eine Stunde Schlaf.

Nun war der Sonntag schon in vollem Gange und wir wollten um 12 Uhr ein "Best Of" unseres Musicals aufführen. Das lief genauso problemlos wie am Tag davor über die Bühne. Danach setzten wir eine Autogrammstunde der TnS am SMOF-Stand an, die von vielen Fans genutzt wurde, um Autogramme und Fotos der Stars zu ergattern.

Unser Bus sollte um 16 Uhr schon wieder den Rückweg nach München antreten. Also begannen schon bald die Aufräumarbeiten, und ich nutzte die Chance, mich noch einmal überall umzuschauen. Ich bedankte mich noch einmal bei den Technikern von der Halle für die gute Zusammenarbeit und gesellte mich zu den TnS vor die Halle, wo auch schon der Bus stand.
Bei der Abfahrt spielten sich herzzerreissende Szenen ab. Die TnS hatte ein paar wirkliche Fans gewonnen, die dem Bus mit Tränen in Augen nachliefen. Es war wirklich rührend.

Eigentlich hatte ich nun erwartet, dass nach so einem Wochenende im Bus sehr schläfrige und gereizte Stimmung herrschen würde. Aber so kann man sich täuschen! Die Fahrt nach München war ein riesiger Spass, die Mädels tanzten und sangen im Bus einfach weiter, und in der Euphorie wurden schon Pläne für den Auftritt auf der nächsten Animagic geschmiedet. 

In München angekommen, verabschiedeten wir uns alle voneinander. Keiner wollte das Wochenende jetzt schneller als nötig beenden, und so wurde bestimmt eine halbe Stunde lang geknuddelt, geküsst und bedankt.

Alles in allem wird mir dieses Wochenende bestimmt unvergeßlich bleiben. Die vielen Eindrücke, die ich gewonnen habe, konnte ich ich unmöglich in diesem Text wiedergeben. Jedem, der es nicht selbst erlebt hat, kann ich nur wärmstens empfehlen, nächstes Jahr selbst zu kommen!

Zuguterschluß möchte ich mich noch bei allen bedanken, die zum Gelingen dieser Convention beigetragen haben! Zuerst bei den Leuten vom SMOF, die alle super zusammengearbeitet haben und auch mal auf ein Video verzichteten, um den SMOF-Stand zu bewachen. Damit meine ich vor allem DOC, Okona, mercenary, B'elanna, Chibiusa, _-|M|-_, Tamajani, HCB und Reiman.
Desweiteren gilt mein Dank den TnS und allen anderen Mitwirkenden am Musical, das wären Okona, B'elanna und DOC, die kurzfristig den Rest der Technik übernommen haben. Ausserdem natürlich Anna-Maria, Steffi, Catherine, Clea, Sandra, Barbara, Julie, Mike, Sabine, Jelena, Sandra, Bianca, Claudia, Ramona, Martina, Tanja, Irina, Cyntia und Anna (Reihenfolge zufällig), die das ganze Wochenende immer gut drauf waren und ihr bestes gegeben haben. Auch bedanken möchte ich mich nochmal bei den Technikern der Halle, die immer sofort da waren und eine Engelsgeduld mit uns hatten.
Auf vielfachen Wunsch bedanke ich mich auch noch bei den Kameramännern, die das Musical aus jeder Perspektive verewigt haben, die da wären mercenary, HCB, Chibiusa, Reiman und Mike. Ich bin schon auf das geschnittene Video gespannt!
Dann auch noch herzlichen Dank an die Organisatoren der ganzen Convention von ACOG. Sie liessen das Ganze sehr locker laufen, waren aber bei Problemen trotzdem immer zur Stelle. Bestes Beispiel dafür ist Christoph Lamprecht, der erst am Wochenende darauf so richtig ausschlafen konnte, wie er mir am Telefon erzählt hat.

Die Planung für das nächste Jahr hat schon begonnen, und ich hoffe, dass die Animagic 2000 die Gäste wieder genauso begeistern wird! Bis dann!


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