Zum Inhalt der Seite




Weblogs durchsuchen
Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Animexx (977)
- Changelog (323)
- Neues Feature (138)
- Verein (117)
- Vorstand (103)
- Cosplay (66)
- twitch (43)
- Mitgliederversammlung (39)
- Projekte (39)
- Twitch Stream (39)
- Fanart (35)
- Final Fantasy XIV (33)
- Vorstandsnotizen (33)
- Animexx-Stand (32)
- Fanfiction (30)
Einträge vom...
Neueste Kommentare
14.03.: Trunks21
11.03.: ElCidIV
10.03.: Angelique
10.03.: Yashika
10.03.: solri
10.03.: CosmicMoonLady
10.03.: Aurora-Silver
10.03.: HyakuyaMikaela
09.03.: blackangel_tsukuyomi
09.03.: Angelique
Autoren
- A-L-U-C-A-R-D (2)
- Ai-Megumi (2)
- Ani (4)
- animexx (110)
- Aubergine (3)
- Azamir (2)
- Azumanga (1)
- Ben (40)
- BlackViper (1)
- Bobbi-San (10)
- Calafinwe (1)
- cato (578)
- Chiko-chan (3)
- chozilla (1)
- Daelis (97)
- Dark_chan (1)
- dasfuu (12)
- didarabocchi (7)
- Dio (6)
- DocSleeve (1)
- Elly-san (2)
- Engelszorn (1)
- FroZnShiva (2)
- Gabriel_deVue (1)
- Galileo (67)
- Ganondorf (22)
- GhostGambler (10)
- Haga (2)
- Jinnai (2)
- Kagetora (2)
- KaoruDark (2)
- KarlE (1)
- Kathal (4)
- Keno (3)
- KibouNoSenshi (3)
- Kickaha (4)
- Killy (2)
- Lamy (8)
- LiaraAlis (1)
- lore (6)
- Lost_Time (131)
- Nachtdenker (5)
- NekoAnimeGirl (16)
- Paranoia (1)
- RedFlash (68)
- Rmnrai (4)
- Sai1 (14)
- Saiki (123)
- sailorhcb (1)
- TeraNovaLP (4)
- TonaradossTharayn (31)
- Toto (9)
- Trunks21 (3)
- Uryuu (12)
- Varis (1)
- Veroko (12)
- WolfE (2)
- Yoite (3)
- Yuya (79)
- _fireball_ (3)

Comicfest 2001 Animexx, Comicfest München

Autor:  DocSleeve

Petrus scheint dieses Jahr kein Herz für Comicfans gehabt zu haben: während beim Münchner Comicfest 2000 durchgehend schönes Wetter herrschte, gab es in diesem Jahr bei der zehnten Neuauflage der Großveranstaltung auf der Münchner Praterinsel vom 6.-9. September nur einen einzigen schönen Nachmittag.

Das hinderte die wahren Fans aber nicht daran, auf der Jagd nach Autogrammen und Zeichnungen ihre Lieblingszeichner zu belagern oder das Händlerzelt zu stürmen. Das Spektrum des Comicfestes reichte von Workshops für Flash-Animationen bis zu einer Sonderschau über indische Comics. Die Organisatoren hatten es auch dieses Jahr wieder geschafft, hochkarätige Comic-Künstler einzuladen: neben "Bones"-Zeichner Jeff Smith waren u.a. auch der belgische Zeichner Hermann und Ralf König anwesend, um ihre Werke zu signieren - und natürlich Mecha-Designer und Anime-Regisseur Koichi Ohata, der nicht nur seinen brandneuen "Blue Gender"-Kinofilm vorführte, sondern auch an allen vier Tagen Einführungen in seine bisherigen Werke mit vielen Tips und Tricks abhielt.

Letztes Jahr hatte man fast den Eindruck bekommen, dass Manga aus dem zentralen Bereich "verbannt" worden waren. Ganz anders in diesem Jahr, wo Manga einen der Hauptschwerpunkte des Comicfestes bildeten. Es gab z.B. nicht nur Workshops für Kinder und Jugendliche zum Thema "Manga zeichnen", gestaltet von Sarah Mayer vom IMMAC (Independent Munich Manga and Anime Club), auch beim Radiobeitrag der Bayern 2-Sendung "Zündfunk" über das Comicfest spielten Manga und Anime eine Hauptrolle. BR-Reporter Marcel Kehrer interviewte dafür Animexx-Vizepräsident Marcus "Doc Sleeve" Tièschky und holte für die anschließende Live-Diskussion auch Animexx-Vizepräsident Joachim Probst vor das Mikrofon.

Am interessantesten für die Manga-Fans war wohl Mecha-Designer und Regisseur Koichi Ohata (u.a. "M.D. Geist", "Genocyber" und "Blue Gender"), dessen Besuch in Deutschland auf persönliche Einladung seines langjährigen Freundes und Animexx-Vizepräsidenten Joachim Probst zustande gekommen war. Es war schon ein besonderes Erlebnis, dass Ohata-sensei während der Vorführung seines brandneuen "Blue Gender"-Kinofilms persönlich anwesend war. Über den Film selbst - ein Zusammenschnitt der gleichnamigen Animeserie mit neu gezeichneten Szenen - kann man zwar geteilter Meinung sein (einige Besucher verließen vorzeitig die Aufführung, und das Ende war wegen fehlender Untertitel für Nicht-Japanischsprechende leider nicht nachvollziehbar), aber eine Anime-Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs dürfte immer noch Seltenheitswert haben.

Leider fiel Ohatas Signierstunde am Freitag wegen eines genau zu diesem Zeitpunkt eingeschobenen Interviews für eine große deutsche Manga-Zeitschrift aus, worüber viele Fans nicht gerade erfreut waren. Das machte er aber an den anderen Tagen mehr als wett: auf Wunsch zeichnete er neben Mechas und Monstern so ziemlich alles zu jedem Thema. Ohne mit der Wimper zu zucken, brachte er für einen Besucher, der erkennbar keine Ahnung hatte, aber unbedingt "was Manga-mäßiges, mit großen Augen und so" wollte, eine perfekte, super-kawaii Sailormoon(!) zu Papier. Dieser arme Besucher wird sich vermutlich immer noch fragen, warum sich die hinter ihm Wartenden schiefgelacht haben...
Weitere Highlights waren Koichi Ohatas "Mecha und Monster"-Workshops, in denen er einige seiner früheren Projekte vorstellte und kommentierte. Wer hätte gedacht, dass er für das Monster-Design der japanischen "Power Rangers"-Fassung mit verantwortlich gewesen ist? Oder dass er die (äußerst knappen) Kostüme für eine Magical Girl-Realserie entworfen hat, die ausschließlich für Erwachsene bestimmt war? Um den Sinn seiner Kampfroboter-Realserie zu verstehen, in der ein 20 Meter hohes gerupftes Suppenhuhn einen Vergnügungspark angreift, muss man aber wohl wirklich Japaner sein.

Trotz der mit viel Liebe zum Detail gestalteten Ausstellungen und der weitgehend reibungslosen Einhaltung des Zeitplans hatte das Comicfest auch Schwachpunkte: viele Leute beschwerten sich über die viel zu hohen Preise für Speisen und Getränke, und die Händlerfläche außerhalb des Gebäudes beschränkte sich auf ein einziges lang gestrecktes und schmales Zelt, in dem pausenlos unübersichtliches Gedränge herrschte. Wer sich ein bisschen in der Comicszene auskannte, konnte zwar viele bekannte Gesichter entdecken - nicht nur Zeichner, sondern z.B. auch Redakteure großer Comic- und Manga-Verlage waren "incognito" anwesend -, aber für den durchschnittlichen Besucher fehlte im Vergleich zum Vorjahr ein großer Teil der besonderen Atmosphäre, die den Reiz dieser Veranstaltung ausmacht. Hoffentlich finden die Organisatoren im nächsten Jahr zu einem einheitlicheren Konzept.