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[Aktion] 3. Licht: Eindrucksvolle Charaktere Doctor Who & Torchwood, Aktion, Vorstellung

Autor:  Jitsch

Da ich von Venedig-6379 getaggt wurde, mache ich die Aktion noch mit, auch wenn die KT-Verlosung von Shizana bereits vorbei ist, da mir das Thema gut gefällt.

Ich habe kurz überlegt, ob mir ein Anime- / Mangacharakter einfällt, den ich hier nennen kann... fiel mir nicht ein. Es gibt viele, die ich charakterlich faszinierend finde, aber eindrucksvoll? Niemand, der für mich besonders heraussticht. Und dann kam ich auf diesen Charakter, den wahrscheinlich auch viele kennen - in der ein oder anderen Form. Denn davon gibt es (bisher) 13:


Mittig: der aktuelle Doctor, gespielt von Peter Capaldi

1. Wer ist der Doctor?

Wer sich schon mal ansatzweise mit "Doctor Who" beschäftigt hat, dem erzähle ich in diesem Abschnitt nichts Neues. Der Doctor ist ein Alien vom Planeten Gallifrey und gehört der Rasse der Timelords an. Wie der Name schon sagt, sind diese quasi die Herren über die Zeit, zumindest aber verfügen sie über Technologie, die es ermöglicht, sich in Zeit und Raum frei zu bewegen. Das kann auch der Doctor - in seiner TARDIS, die aussieht wie eine Police Box wie sie mal in Großbritannien rumstanden, reist er quer durch Raum und Zeit. Einen richtigen Namen hat er zwar, aber er nennt sich nun mal "der Doctor", was dann auch öfter mal zu der Rückfrage führt: "Doctor who?". 

Was die Timelords und den Doctor ebenso ausmacht wie die Zeitreisefähgkeit ist die Regeneration. In Situationen, die die meisten Menschen töten würden, setzt ein Schutzmechanismus ein, der dem Tod zuvorkommt - aber nach der Regeneration erhält der Timelord ein völlig anderes Aussehen. Deshalb sind die Leute, die auf dem Bild da oben zu sehen sind, alle im Prinzip dieselbe Person. Die Serie läuft seit den 50erjahren in England im Fernsehen, ich selbst kenne allerdings nur die Inkarnationen, die seit dem Reboot der Serie von 2005 vorkamen - die fünf in der Mitte also. Auf die bezieht sich daher mein Artikel hier, auch wenn das meiste was ich sage vermutlich auch für die anderen Doktoren gilt.

2. Was macht den Doctor besonders?

Als zeitreisendes Alien mit zwei Herzen und Schallschraubenzieher ist der Doctor aus Sicht eines Menschen ohnehin besonders, aber er ist es auch in der Welt der Serie, denn er ist der letzte seiner Art. Im sogenannten "Time War" war er der letzte überlebende Timelord, und seitdem gibt es im ganzen Universum, in Zukunft und Vergangenheit, nur den einen Zeitreisenden mit einer TARDIS.

Aber auch wenn er nicht der letzte Timelord wäre, wäre er unter ihnen etwas besonderes. Die Timelords sind dem Vernehmen nach eine der größten Kriegerrassen des Universums, und der Doctor ... ist Pazifist. Er besitzt keine Waffen, sein einziges Gadget ist ein Schraubenzieher, nicht etwa ein Schwert oder eine Laserpistole. Deshalb kämpft er nicht, er beobachtet. Und wenn er das Rätsel gelöst hat, beendet er Konflikte mit cleveren Tricks oder indem er ganz einfach mit seinen vermeintlichen Feinden redet.

3. Wie hat dich der Doctor beeindruckt?

Das habe ich eigentlich schon fast im letzten Absatz gesagt. Hier mal ein kurzes Zitat von ihm aus einer der jüngsten Episoden, das sehr gut verdeutlicht, was ihn zu einem beeindruckenden Charakter macht.

When you fire that first shot, no matter how right you feel, you have no idea who's going to die. You don't know who's children are going to scream and burn. How many hearts will be broken! How many lives shattered! How much blood will spill until everybody does what they're always going to have to do from the very beginning -- sit down and talk!

Übersetzung, falls die jemand braucht:

Spoiler

Was am Doctor für mich so beeindruckend macht ist, wie er immer wieder im Angesicht von Feinden, die ihm und seinen Freunden feindlich gesinnt sind, Mittel und Wege findet,  seine Gegner zu überzeugen ohne sie mit Gewalt zu übertrumpfen. Wie dabei aber auch immer wieder deutlich wird, dass dieser Drang zu friedlichen Lösungen kein Automatismus ist. Gerade wenn seine engen Vertrauten in Gefahr schweben oder verletzt wurden, muss er immer wieder sehr mit sich kämpfen, um nicht zur Bestie zu werden, die grausame Rache übt.

4. Was hast du vom Doctor gelernt/mitgenommen?

Letztlich nehme ich für mich vor allem mit: Dass dir Schlimmes widerfährt ist kein Grund, die Welt zu hassen und abzustumpfen. Der Doctor hat seine Familie und alle anderen seiner Freunde von seinem Planeten verloren und auch von seinen Begleitern hat nicht jeder überlebt, dennoch steckt er nicht voller Hass auf seine wiederkehrenden Gegner, sondern beherrscht sich. Weil es eben seine Grundüberzeugung ist, dass eine friedliche Lösung immer bessere ist als eine mit Gewalt erzielte. Und daran sollten sich, wie ich finde, einige ein Beispiel nehmen.


"Keiner schießt, ist das klar?"

Taggen tu ich jetzt mal niemanden mehr, da die Aktion offziell vorbei ist ;)

SimulReview Herbst '15: Shomin Sample Shomin Sample, Anime on Demand, Anime-Review, Kazé, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview #9.

Shomin Sample
俺がお嬢様学校に「庶民サンプル」としてゲッツされた件
[Ore ga Ojou-sama Gakkou ni "Shomin Sample" toshite gets sareta ken]

Veröffentlichung: 14.10., Vormittags (?)

Portal: Anime on Demand (Link führt zur Serienseite)

Story: Eines Tages wird Kimito aus seinem Klassenzimmer heraus von einer Horde muskelbepackter, sehr anschmiegsamer Kerle entführt... zum Glück behalten sie ihn allerdings nicht lange bei sich sondern liefern ihn an der Seikain Mädchenschule ab. Dies ist eine Schule für Töchter aus gutem Hause. Was er dort macht? Kimito ist nach allen Standards durchschnittlich und soll den reichen Mädchen als "Beispiel-Normalo" gelten, um Berührungsängste mit der Normalo-Welt und dem männlichen Geschlecht zu verlieren....

Bewertung: 4 Punkte (von 10)

Meine Meinung: Dieser Anime könnte voller Klischees stecken, tut das aber überraschenderweise nur zum Teil und ist allein deshalb besser, als ich erwartet hatte - dennoch mitnichten besonders gut. Kimito ist natürlich der männliche Haremserien-Hauptcharakter par excellence, allerdings wird das dadurch relativiert, dass seine Charakterisierung als "völlig durchschnittlich und sehr nett" gerade erst dazu geführt hat, dass er als "Shomin Sample" (Etwa: Beispiel-Normalo) ausgewählt wurde. Zweitens bringt die Episode sehr gut rüber, dass er tatsächlich ein Händchen für den Umgang mit Menschen hat, indem er sich ohne Rücksicht auf deren Macken einfach erst einmal anhört, was sie zu sagen haben. Noch dazu wurde er aufgrund des mangelnden Umgangs mit Mädchen von den Verantwortlichen an der Schule kurzerhand als schwul deklariert und muss den Schein wahren, auf fette Männermuskeln zu stehen, wenn er nicht aus Geheimhaltungsgründen "beseitigt" oder zum Schutz der Mädchen kastriert werden will.

Der weibliche Cast macht sich bisher dagegen eher schwach, allein schon deshalb, weil bis auf die eher übermütige Aika jeder einzelne Charakter ein wandelndes Klischee des "Mädchen aus gutem Hause" (unter Otakus auch bekannt als "Ojousan") darstellt. Das bringt mich zur himmelschreiend unrealistischen Prämisse des Anime: Die wohlbehüteten Mädchen an der Seikain Schule haben nicht den blassesten Schimmer von der Welt der "Normalos". Dass sie nicht wissen wie man Bahn fährt kann man ja noch halbwegs glauben, aber dass noch nie eine von ihnen ein Smartphone gesehen haben soll ist einfach nur noch absurd, gerade wenn sie so superreiche Eltern haben sollen. Zudem sollte man meinen, dass es zumindest, ein zwei Mädchen pro Klasse gibt, die zumindest ein bisschen was wissen, ähnlich wie es in Harry Potter auch Zauberer in Hogwarts gibt, die sich mit der Muggel-Gesellschaft auskennen.

Wie ich schon erwähnte, vermeidet der Anime ein paar Klischees, unter anderem die typischen Fanservice-Szenen (ihr wisst schon: aus versehen beim Umziehen oder im Bad erwischt...), aber das kann ja noch kommen. Denn frei von Fanservice ist die Serie keineswegs, unter den anscheinend hauchdünnen Schuluniform-Kleidern zeichnen sich immer die Hintern der Mädchen sehr genau ab und Brüste wackeln munter umher als wüssten die reichen Mädchen auch nicht, was ein BH ist. Und dabei sehen die Oberschülerinnen noch eher wie 14-Jährige aus... Besonders toll animiert oder gezeichnet ist das ganze auch nicht.

Die Übersetzung von Kazé macht die Sache gut, vor allem was die Ausdrucksweise der Damen angeht, die entsprechend sehr gestelzt klingt. Clever fand ich auch die Übertragung des Personalpronomen "ore" (eine der dutzenden Varianten auf Japanisch "ich" zu sagen, die die reichen Damen noch nie im echten Leben gehört haben) hin zu einer sehr umgangssprachlichen Aussage ("Ich bin der Kimito"). Reinlegen lassen haben sich die Übersetzer dagegen von der Aussage Sayuris, sie sei eine Oberschülerin, woraufhin "Gakuchou" als "Schülerratspräsidentin" übersetzt wurde, was aber eigentlich "Schulleiterin" sein müsste, da die Aussage sehr offensichtlich ein Witz war. Ansonsten aber durchaus ordentliche Übersetzung, nur leider zu einem Anime, der mich nicht die Bohne interessiert und der wohl nur was für Otaku mit ausgeprägtem Lolita-Komplex ist.

SimulReview Herbst '15: Attack on Titan Junior High Attack on Titan, Anime on Demand, Anime-Review, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview #8.

Attack on Titan Junior High
進撃!巨人中学校 [Shingeki! Kyojin Chuugakkou]

Veröffentlichung: 14.10., Vormittags (?)

Portal: Anime on Demand (Link führt zur Serienseite)

Story: Schon der erste Schultag an der Attack Junior High läuft für Eren nicht gerade prickelnd: Erst verschläft er, dann rennt er auf dem Schulweg ständig Leute um, die ihm zufällg im Weg stehen und dann landen sie auch noch ausversehen im falschen Trakt der Schule - nämlich dem der Riesen. Mit denen hat Eren sowieso noch eine offene Rechnung...

Bewertung: 5 Punkte (von 10)

Meine Meinung: Wie schwer zu übersehen ist, handelt es sich bei dieser Serie um eine Parodie auf Attack on Titan. Von den Machern von Attack on Titan, mit denselben Synchronsprechern und sogar demselben epischen Soundtrack made by Hiroyuki Sawano. Allerdings mit sehr viel simpleren Zeichnungen - die Charaktere sind alle im SD-Stil gezeichnet. Sogar das Opening ist eine verfremdete Version von "Guren no Yumiya". Man kann das ganze wohl als Lückenfüller verstehen, damit die Fans die Serie nicht vergessen, bis der Manga genug Vorlagenmaterial für eine zweite Staffel bietet.

Ich habe aber schon deutlich schlechtere Parodien gesehen. Vor allem, wenn man die Originalhandlung von Attack on Titan kennt, wird man viele Szenen wiedererkennen, die im Schul-Kontext nur minimal abgeändert wurden. So beginnt die Parodie fast mit dem gleichen Monolog von Eren oder die Vorstellungsrunde in der Klasse ist so wie die der Kadetten (außer, dass Sascha ein Reisbällchen ist und keine Kartoffel - es soll eben eine japanische Schule sein).

Gerade deswegen macht es vermutlich auch nicht viel Sinn, die Serie zu schauen, wenn man Attack on Titan noch nicht gesehen hat (auch wenn ich glaube, dass es wenige Leute geben dürfte, die das noch nicht getan haben). Die Charaktere werden zwar sinnvoll eingeführt, aber der ganze Witz beruht eigentlich darauf, dass Szenen aus der Originalserie ins Lächerliche gezogen werden. Allein schon Erens dramatische Vergangenheit - aber da will ich jetzt nicht zu viel verraten.

Für Fans von Attack on Titan ist diese Serie daher ein netter Zeitvertreib mit liebgewonnenen Charakteren, aber man kann auch getrost drauf verzichten, gerade wenn man AoT weniger wegen der Charaktere und mehr wegen der düsteren und aussichtlosen Stimmung geschaut hat. Für sich alleinstehend lohnt sich die Serie meiner Einschätzung nach nicht.

SimulReview Herbst '15: Aria the Scarlet Ammo AA Aria the Scarlet Ammo, Anime on Demand, Anime-Review, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview #7.

Aria the Scarlet Ammo AA
緋弾のアリアAA [Hidan no Aria Double A]

Veröffentlichung: 13.10., Vormittags (?)

Portal: Anime on Demand (Link führt zur Serienseite)

Story: Schon seit Jahren bewundert Akari die kämpferische Aria. Nun geht sie auch an ihre Schule, die sogenannte Butei High School, die "bewaffnete Detektive" ausbildet, doch Akaris Fähigkeiten sind von denen ihres Idols noch weit entfernt. Trotzdem wagt sie es, sich als Arias Amica zu bewerben, wodurch sie ihre Partnerin und von ihr ausgebildet werden würde. Akaris Freundinnen glauben nicht, dass das zu etwas führen wird, doch Aria ist bereit, ihr eine Chance zu geben. Wenn sich Akari innerhalb von 30 Minuten ihre Pistole zurückholen kann, wird sie ihre Amica...

Bewertung: 7 Punkte (von 10)

Meine Meinung: Erst einmal bleibt festzuhalten, dass es sich hier offensichtlich um ein Spin-off der Serie "Aria the Scarlet Ammo" handelt, der in Deutschland bisher nicht veröffentlicht wurde. Das macht aber auch nichts, denn der Handlung kann man auch ohne Kenntnisse gut folgen. Ich selbst kenne die Originalserie nicht und habe auf die Schnelle nicht einmal herausfinden können, wie die Handlungen der beiden Serien zusammenhängen. Fakt ist, dass die Namensgebende Aria in beiden eine große Rolle spielt.

Der Stoff ist schon typisch Anime für Otakus, möchte man sagen. Junge Mädchen, die mit Waffen hantieren und als Spezialeinheiten gegen schwer bewaffnete Krimnelle agieren sind, nun ja, im echten Leben eher selten anzutreffen. Nichtsdestotrotz war dieser Part der, der mir an der Auftaktepisode mit am besten gefallen hat: Bei den Actionsequenzen wird sich sichtlich Mühe gegeben und es gibt eine gewisse Dynamik, die mich angesprochen hat. Abgesehen davon wird auch von der Regie aus interessant mit Licht und Schatten gearbeitet und die Atmosphäre durch die Lichtverhältnisse verändert. Alles sehr schick. 

Bei Charakteren und Story ist der Eindruck eher durchwachsen. Akari ist ein typischer Tollpatsch und ein wandelndes Anime-Klischee (nach dem Intro beginnt die Folge damit, dass sie verschlafen hat und dann mit einem Toast im Mund zur Schule rennt...). Mehr als durch tatsächliche Fähigkeiten beeindruckt sie Aria durch Hartnäckigkeit, aber das bietet natürlich auch viel Raum für Entwicklung. Aria selbst ist eher kühl, aber fair und außerdem sehr talentiert in ihrem Job. Die Story wird wahrscheinlich darum gehen, wie sie und Akari zusammenarbeiten und Akari dabei über sich hinauswächst, aber es wurden auch schon ein paar Hinweise gestreut, dass Akari möglicherweise eine Gefahr darstellt.

Insgesamt ist der Anime wohl nicht besonders tiefgründig, hat aber coole Actionsequenzen mit niedlichen Mädchen. Wen so etwas anspricht, der sollte mal reinschauen. Wer es lieber realistisch mag, lässt dagegen lieber die Finger davon.

SimulReview Herbst '15: The Perfect Insider Subete ga F ni Naru: The Perfect Insider, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview #6.

The Perfect Insider
すべてがFになる [Subete ga F ni naru]

Veröffentlichung: 8.10. 20:00

Portal: Crunchyroll (Link führt zur Serienseite)

Story: Um die Wissenschaftlerin Magata Shiki ranken sich einige Legenden. Sie hatte bereits mit 11 Jahren einen Universitätsabschluss, doch verschwand von der Bildfläche, seit sie mit 14 Jahren ihre Eltern umgebracht haben soll. Seit ein paar Jahren steht sie wieder im Kontakt mit der Öffentlichkeit. Moe Nishinosono gelingt es dank ihrer Kontakte, eine Unterredung mit ihr zu bekommen, sehr zum Ärger ihres Professors, der Magata Shiki ebenfalls bewundert. Und nicht nur das: Nishinosono stellt in Aussicht, die Hochbegabte Dame bald ein zweites Mal zu treffen...

Bewertung: 6 Punkte (von 10)

Meine Meinung: Diese erste Episode lässt über die Serie so ziemlich gar keinen Schluss zu, außer dass die Charaktere echte Menschen mit echten Macken sind und dass alles irgenwie mysteriös ist. Es geht in Monologen um die großen Fragen der Menschheit ("Woher kommen wir? Wohin gehen wir?") und in Dialogen um Banalitäten ("Herr Professor, wo kaufen Sie eigentlich ihre T-Shirts?"). Der Auftakt wirkt eher wie ein Prolog zur eigentlichen Story, die sich vermutlich beim zweiten Beusch bei Magata Shiki entfalten wird.

Bis dahin lernen wir vor allem Moe und Professor Saikawa sowie ein paar der Menschen in ihrem Umfeld kennen. Und da passiert nichts groß: Ein Computer ist kaputt, der Professor bekommt Besuch, man geht zusammen Mittag essen. Nichts davon scheint für die Story eine große Bedeutung zu haben, aber immerhin entwickeln wir ein gewisses Gefühl für die Figuren, um die es hier geht. Ein kettenrauchender Professor, der angeblich ein Genie ist, aber davon im Umgang mit seinen Mitmenschen nicht viel durchblicken lässt und ein Mädchen aus reichem Haus, das in den Professor verknallt ist und sich nicht zu schade ist, Vitamin B zu benutzen. Und natürlich Magata Shiki, die wir aber nur auf einem Bildschirm sehen und die pointierte Fragen stellt, deren Sinn sich nicht unbedingt erschließt.

Man merkt irgendwie, dass man es hier mit einer Literatur-Adaption zu tun hat. Also, nicht wie sonst bei Anime üblich die Umsetzung einer Light Novel sondern eines richtigen Romans, übrigens schon von 1996, der allerdings der erste einer Reihe über Moe und Saikawa ist. Man merkt das wirklich, denn von Anime kennt man es gar nicht wirklich, dass so viel Mühe und Zeit auf banale Alltagssituationen verwendet wird. Es schaut sich allerdings entsprechend ein wenig trocken, und anders als beim Roman kann man am Ende auch noch nicht sofort zum nächsten Kapitel umblättern.

Ja, The Perfect Insider ist sicherlich anspruchsvoll und gut geschrieben, aber für den ein oder anderen ist es wahrscheinlich zu weit ab von den üblichen Sehgewohnheiten. Wer mal was Neues sehen möchte, macht damit aber sicherlich nichts falsch. Ich selbst bin neugierig, aber ich kann mir vorstellen, dass sich die Serie auch sehr gut nach deren Abschluss am Stück schauen lässt, da Romane bekanntlich weniger darauf ausgelegt sind, sich in Einzelepisoden zerstückeln zu lassen.

SimulReview Herbst '15: Mr. Osomatsu Mr. Osomatsu, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview #5.

Mr. Osomatsu
おそ松さん [Osomatsu-san]

Veröffentlichung: 5.10. 19:35

Portal: Crunchyroll (Link führt zur Serienseite)

Story: Die Sechslinge der Matsunos sind völlig aus dem Häuschen: anlässlich des 80. Geburtstags ihres Schöpfers bekommt der Anime über ihr Leben eine Neuaflage! Nach kurzer Freude folgt die Ernüchterung: Ihr Anime ist schließlich aus der Showa-Ära und der Humor altbacken. Wie können sie also sicherstellen, dass trotzdem jemand ihren Anime schaut? Nach kurzem Brainstorming präsentieren sich die Jungs schließlich im Bishounen-Look an einer Supertalentschule. Doch das kann nur so lange gut gehen, bis ihre alten Marotten wieder auftauchen...

Bewertung: 9 Punkte (von 10)

Meine Meinung: Osomatsu-kun war eine Serie aus der Showa-Ära, die 1966 das erste Mal im japanischen Fernsehen lief. Da ihr Schöpfer (der allerdings schon verstorben ist, wie auch in der Serie angemerkt wird) vor kurzem 80 Jahre alt geworden wäre, gibt es eine Neuauflage... der etwas anderen Art. Anstatt die Serie einfach ein bisschen optisch aufzuhübschen, wird sie mit vollem Karacho in die moderne Welt geholt. Witzig zu sein ist nicht einfach, aber Mr. Osomatsu hat mich mit der Auftaktepisode schon mal damit gekriegt, dass ich mehrmals laut auflachen musste, womit die Serie in Puncto Humor das Beste ist, was ich diese Season bisher gesehen habe (zugegeben, das war noch nicht soo viel...).

Die Serie lebt, zumindest in dieser ersten Episode, extrem von Metahumor. Die Charaktere sind sich bewusst, dass sie in einem Anime sind und versuchen nun bewusst, dem Zuschauer etwas zu bieten. Dabei veranstalten sie ein Parodiefeuerwerk, das extrem lustig ist. Es beginnt bei einer relativ geradlinig gespielten Parodie auf Uta no Prince-sama, gleitet dann aber dahin ab, dass plötzlich auch noch Sportanime und sogar Attack on Titan aufgegriffen werden. Wie, das müsst ihr euch schon selbst anschauen.

Dabei ist es nicht so, dass man die parodierten Serien unbedingt kennen muss, um den Witz zu verstehen - übertriebene Bishounen-Sparkles, Boy's Love Momente und absurde Entwicklungen erkennt man auch so. Es trägt aber wahrscheinlich zum Unterhaltungswert bei, wenn man zumindest ein paar der bekannten Anime der jüngeren Zeit kennt. Ob die Serie auch in Zukunft so parodielastig bleibt, kann ich nicht sagen, von daher sollte man sich davon erst mal nicht abhalten lassen.

Der Humor sitzt für mich schon mal, und das macht es dann auch irrelevant, dass ich die Originalserie nicht kenne und die Story nicht wirklich vorhanden ist. Solange man weiter mit derartigen, teils durchaus intelligenten Witzen um sich schmeißt, fühle ich mich definitiv bestens unterhalten. Der Humor erinnert vor allem an Gintama, aber (bisher?) ohne Fäkalienwitze.

Die deutsche Übersetzung von Crunchyroll gibt sich außerdem große Mühe, den Tonfall sprachlich einzufangen und bei den Dialogen auch im Deutschen auffällig altbackene Begriffe zu benutzen. Finde ich wirklich toll gemacht!

Wer eine gute Parodie zu schätzen weiß und stilistische Experimente mag (die Episode beginnt in schwarzweiß im Stil des alten Anime, schlägt dann hin zu generischem Bishounen und pendelt sich dann auf das wohl in Zukunft halbwegs konsistent zu erwartende buntere Update des alten Designs ein) kann hier eigentlich nichts falsch machen.

Ich würde sagen, ein echter Geheimtipp. Auf jeden Fall ausprobieren!

SimulReview Herbst '15: ONE-PUNCH MAN One-Punch Man, Anime on Demand, Anime-Review, Daisuki.net, Kazé, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview #4.

ONE-PUNCH MAN
ワンパンマン [wanpanman]


(Großer Screenshot von AoD, zum Vergleich dieselbe Szene bei Daisuki) 

Veröffentlichung: 4.10. 18:04 (Daisuki), irgendwann zwischen 5. und 8.10. * (AoD)

Portal: Daisuki & Anime on Demand (Links führen jeweils zur Serienseite)

Story: Vor drei Jahren wurde Saitama eher zufällig zum Superhelden, als er einen kleinen Jungen vor einem Monster rettete. Seither hat er nicht nur seine Haare verloren, er ist auch sehr viel stärker geworden. Genau genommen zu stark, denn egal was für einen Gegner er bekämpft, jeder Kampf ist nach einem gezielten Faustschlag vorbei. Da verwundert es nicht wirklich, dass er langsam die Motivation verliert und regelrecht vor sich hin vegetiert. Das einzige, was ihn aus diesem Trott befreien könnte, wäre ein wirklich starker Gegner, aber so etwas scheint es weit und breit nicht zu geben...

Bewertung: 6 Punkte (von 10)

Meine Meinung: One-Punch Man ist so ziemlich die im Vorfeld gehypteste Serie der neuen Saison. Kazé kurbelte das noch an, in dem sie schon im August den Simulcast ankündigten und die Serie auf ihrem Portal Anime on Demand nun sogar kostenlos anbieten. Die Frage ist nun, ist die Serie das auch wert?

Wie man schon in den ersten Minuten nur unschwer übersieht (das erste Monster sieht aus wie ein blau angemalter Oberteufel Piccolo) handelt es sich bei One-Punch Man um eine Parodie. Die Gegner, die in der ersten Episode auftauchen sind Abziehbilder typischer Superhelden-Bösewichte, wie z.B. der verrückte Wissenschaftler, der seinem Bruder einen Superstärke-Trank braut und ihn in einen Riesen verwandelt, der aus Attack on Titan entlaufen zu sein scheint (der Manga von AoT ist 3 Jahre älter als der von OPM, es scheint also eine gewollte Parodie zu sein). Diese Fieslinge sind eindimensional bis ins Extrem und es wirkt ein wenig befremdlich, wie sie dann trotzdem noch ihre Entstehungsgeschichte runterrattern ("Ich bin übrigens ein Monster geworden, weil ich zu viele Krebse gegessen habe") oder diese gar in Rückblicken gezeigt wird, wenn man sie dem Zuschauer sowieso nicht näherbringen will.

Saitamas "Entstehungsmythos" ist auch erschreckend banal. Weil er keinen Job findet, beschließt er aus einer Laune heraus, Held zu werden, in dem er als erstes ein hässliches Kind rettet. Fortan läuft er jeden Tag im Heldenkostüm rum, auch beim Einkaufen, und oft genug kann er nicht mal das in Ruhe tun, weil schon wieder ein Monster aufgetaucht ist. Wirklich Mitleid kann man mit ihm aber trotzdem nicht haben, denn er leidet nicht wirklich darunter - er ist einfach abgestumpft, weil sein Alltag so wenig Abwechslung bietet.

Natürlich muss man davon ausgehen, dass in der nächsten Episode irgendwas passiert, was den Hauptcharakter mal endlich aus seinem Trott reißt. Und das ist der springende Punkt, an dem sich die Qualität der Serie entscheidet. Die erste Episode war erst einmal nur eine Einführung in sein Leben, die eigentliche Story beginnt in Episode 2 und zumindest die muss man noch abwarten, um irgendein Urteil über die Story fällen zu können.

Was ich jetzt schon einmal sagen kann ist, dass der Humor der Serie nicht so meins ist. Der ist so auf dem Level von "Haha, der Junge hat ein Kinn das aussieht wie ein Arsch" - seeehr witzig, danke. Es ist ziemlicher In-die-Fresse-Humor, der auch erwartet, dass man loslacht wenn ein Bösewicht von einem anderen Bösewicht aus versehen wie eine Fliege plattgemacht wird. Also nicht jedermanns Sache, meine schon mal nicht, aber wahrscheinlich für andere irre witzig.

Optisch hat die Serie schon einiges zu bieten, wobei sie auch hier unter dem Plotkonzept leidet: Da die Kämpfe nun mal nach einem Schlag vorbei sind, kann man da nicht sehr viel herausholen. In der zweiten Hälfte der Serie gibt es nichtsdestotrotz eine ganz spannende Kampfszene. Man hat sich dafür entschieden, Kämpfe nur halb flüssig zu animieren, um mehr Fokus auf Bewegungsabläufe zu legen, denen der Zuschauer auch folgen kann. Das sieht auch ziemlich stylisch aus und hat mich stellenweise an Kill La Kill erinnert.

Ähnlich wie schon Gundam kann man One-Punch Man in Deutschland auf zwei Portalen schauen, und zwar auf AoD und auf Daisuki. Letzteres ist dabei das Portal, das einen richtigen Simulcast anbietet, während Kazé (AoD) wie immer 2-3 Tage braucht, bis die Folgen da sind. Dafür mag ich die Übersetzungen von Kazé tatsächlich lieber, da sie nicht so starr am originalen Wortlaut kleben. Da zur Abwechslung auch beide Angebote kostenlos sind, stellt sich hier tatsächlich hauptsächlich die Frage, ob man die neuen Folgen sofort haben möchte oder für die bessere Übersetzung und lesbareren Untertitel ein paar Tage länger wartet.

Für Fans von Shounen-Serien ist One-Punch Man ein definitives Muss. Wer mit Serien im Stil von Dragonball Z, wo hauptsächlich gekämpft wird, nichts anfangen kann, der wird damit nicht glücklich. Obwohl ich eigentlich nichts davon halte, Zuschauergruppen strikt zu unterteilen, habe ich bei dieser Serie wirklich das Gefühl, dass sie eigentlich nur was für Männer ist. Aber auch als Frau kann man sich ja zumindest mal ein Bild davon machen ;)

 

*Leider findet man nirgendwo Release-Daten: Kazé gibt anders als z.B. NipponArt (die auch auf AoD veröffentlichen) auch nie Meldungen auf den Social Networks raus, wenn die Folgen online gestellt wurden. Daher bestimme ich Ausstrahlungszeitpunkte immer grob, indem ich regelmäßig schaue, ob die Folge schon da ist. In diesem Fall habe ich aber erst Donnerstag den 8.10. das erste Mal reingeschaut, als die Folge schon online war. Falls jemand genauer sagen kann, seit wann sie da ist, immer her damit.

SimulReview Herbst '15: CONCRETE REVOLUTIO Concrete Revolutio, Anime-Review, Daisuki.net, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview #3.

CONCRETE REVOLUTIO
コンクリート・レボルティオ~超人幻想~ [Concrete Revolutio ~Choujin Gensou~]

Veröffentlichung: 4.10., 16:30

Portal: Daisuki (Link führt zur Serienseite)

Story: Eines Tages taucht ein Junger Mann namens Jiro Hitoyoshi in dem Café auf, in dem Kikko arbeitet. Er bittet sie um Mithilfe, weil ein japanischer Wissenschaftler geheime Informationen verkaufen will, die die Wissenschaft massiv zurückwerfen könnten. Doch dann ist es der Wissenschaftler, der Informationen kauft, sein Geschäftspartner entpuppt sich als Alien und Kikko muss Magie anwenden, um das übergebene Paket zu bekommen. Denn sie ist ein Übermensch und bekannt als das Hexenmädchen. Mehrere Jahre später hat sich alles verändert: Jiro hat der "Abteilung Übermensch" dein Rücken gekehrt... doch warum?

Bewertung: 8 Punkte (von 10)

Meine Meinung: Concrete Revolutio ist bunt, etwas abgedreht und hektisch. Kurz: Mir prinzipiell gleich mal sympathisch. Trotzdem trägt die Hektik nicht unbedingt dazu bei, die Story schnell zu verstehen, gerade der Zeitsprung nach der ersten Minute und dass es dann nach dem Opening wieder vor dem Zeitsprung weitergeht, macht den Einstieg nicht unbedingt leicht. Die Serie ist dabei einer dieser Anime, die alle möglichen Sachen in den Ring schmeißen (Hier: magische Übermenschen, Aliens und Mechas), um interessant zu sein, aber dem ersten Eindruck nach auch einer derjenigen, wo das halbwegs funktioniert.

Trotz des erschwerten Einstiegs macht es auch neugierig, wo die Reise hingehen soll, denn das ist nach nur einer Episode allenfalls grob absehbar. Kikko, das Magical Girl vom Dienst (komplett mit Sailor Moon artiger Verwandlungssequenz und sprechendem Daruma als Maskottchen) schließt sich der Abteilung Übermensch an, um anderen Übermenschen zu helfen bzw. sie unter Kontrolle zu halten und wird dort sicher einige Abenteuer erleben. Gleichzeitig bleibt im Raum stehen, wie es zu der Situation mehrere Jahre später kommt.

Getragen wird die Serie vor allem von gekonnt überlegten Details. Kikko setzt zum Beispiel nicht wahllos Magie ein: Sie kann Dinge verwandeln oder magisch gegeneinander austauschen, aber nichts aus dem Nichts herzaubern. In einer Szene geht sie sogar die Theorie durch, um sich zu überlegen, was das effektivste Mittel gegen die Fähigkeit des Gegners ist.

Die Serie ist sehr dynamisch und hat interessante Charakterdesigns, die nicht all zu verbraucht aussehen - gerade Jiro mit seinen rosa Haaren ist doch eher ungewöhnlich, vor allem für die Art von ernstem und kühlem Charakter, den er darstellt. Die bunte Farbpalette und künstlerische Effekte wie "Rasterfolie" (Punkte-Muster) in Hintergründen stehen im Kontrast dazu, dass der Inhalt sich sehr ernst nimmt und nicht unbedingt eine leichtherzige Story erzählt, gerade nach dem Zeitsprung. Nichtsdestotrotz fehlen auch amüsante Momente nicht, zum Beispiel die Reaktion der Menschen als Kikko mit einer Schaufensterpuppe die Plätze tauscht. 

Die Übersetzung ist sprachlich völlig in Ordnung, aber man hätte den Übersetzern mal etwas Hilfe für die Eigennamen geben sollen. So heißt der in den deutschen Untertiteln "Grosorgen" genannte Riese in den englischen "Große Augen" (angesichts der Liebe der Japaner für Deutsch macht letzteres deutlich mehr Sinn) und dass der pferdeförmige Mecha von Jiro eigentlich nicht Exus (dt. Untertitel) sondern Equus (lat. Pferd und verwendet in den englischen Untertiteln) heißen soll, ist ziemlich offensichtlich. Angesichts dessen könnte man sich überlegen, eher die englische Version zu schauen, die mit den Namen besser umgeht. Interessant ist übrigens, dass Deutschland den Anime eher bekommt als manche andere Europäische Länder wie die britischen Inseln und Skandinavien, wo die Episoden immer erst eine Woche später freigeschaltet werden.

Alles in Allem scheint Concrete Revolutio eine unterhaltsame und dennoch ernst zu nehmende Serie mit interessanter Story und einer sympathischen Truppe an Hauptcharakteren zu werden, die man sich gerne mal anschauen kann. Zumal sie auf Daisuki.net komplett kostenlos und in HD (nach Erstellung eines Accounts) verfügbar ist. Also worauf wartet ihr noch?

SimulReview Herbst '15: Mobile Suit Gundam Iron-Blooded Orphans Gundam, Anime-Review, Crunchyroll, Daisuki.net, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #2

Mobile Suit Gundam: Iron-Blooded Orphans
機動戦士ガンダム 鉄血のオルフェンズ [Kidou Senshi Gundam Tekketsu no Orphans]


(Großer Screenshot von Crunchyroll, zum Vergleich dieselbe Szene bei Daisuki) 

Veröffentlichung: 4.10., 9:30 (Daisuki); 11.10., 9:30 (Crunchyroll)

Portale: Daisuki und Crunchyroll (Link führt jeweils zur Serienseite)

Story: Auf der Erd-Kolonie Mars hat sich eine Unabhängigkeitsbewegung herausgebildet. Eine der Schlüsselrollen spielt Kudelia Aina Bernstein, die Tochter ihres höchsten Repräsentanten, die für Verhandlungen zur Erde reisen will. Als ihre Eskorte wählt sie überraschend den dritten Trupp des Militärs, eine Gruppe Jugendlicher um den Strategen Orga und den Piloten Mikazuki. Nicht ohne Grund: Inoffizielle Kindersoldaten wie sie, denen zum Steuern von Maschinen ein Mensch-Maschine Interface in den Rücken transplantiert wurde, sind eins der schwereren Resultate der Kolonialisierungspolitik der Erde. Doch schon bevor Kudelia und ihre Begleiter überhaut abreisen können, steht ihre Basis unter Beschuss. Dem dritten Trupp bleibt nichts anderes übrig, als ihre Top-Secret-Geheimwaffe einzusetzen: Einen Mobile Suit...

Bewertung: 9 Punkte 

Meine Meinung: Ich muss an dieser Stelle erst einmal gestehen, dass ich tatsächlich noch nie einen einzigen Anime des Gundam-Franchise gesehen habe. "Iron-blooded Orphans", das sich ohne Vorkenntnisse anderer Gundam-Serien schauen lässt, ist also mein Einstieg in die Reihe.

Die Story an sich erinnert mich erst einmal stark an Aldnoah.zero, aber mit vertauschten Rollen: In beiden Serien geht es um die Erdkolonie Mars und die Vermittlungsversuche einer blonden Prinzessin, aber während in Aldnoah.zero die Kolonie durch Alientechnologie zur Supermacht und zum Aggressor wird, wird hier erst einmal die ausbeuterische Erde als der Gegner hingestellt. Wie sehr die Kindersoldaten geschunden werden, wird hier nicht versteckt, wir sehen ausgemergelte Körper und unbequeme Massenunterkünfte.

Und während Aldnoah.zero auf Seiten der "Guten" mehr oder weniger eine One-Man-Show des Genies Inaho ist, haben wir mit dem dritten Trupp eine kleinen, eingeschworene Gemeinschaft, wo ohne lange Absprachen jeder weiß, was er zu tun hat. Interessant ist dabei der Charakter des Orga, der vom Charakterdesign eher wie ein aggressiver Frontkämpfer wirkt, aber dessen Stärken offensichtlich eher im Strategischen liegen. Auch die anderen Charaktere machen einen guten ersten Eindruck, sogar die etwas naive Tochter aus gutem Hause, die offen mit den Kindersoldaten umzugehen versucht, aber schon jetzt erste Ansätze von Entwicklung zeigt, was ihr Gegenüber in Aldnoah.zero irgendwie nie geschafft hat. 

Das Writing überzeugt über weite Strecken: Trotz bestimmt 20 Charakteren mit Namen verliert man dank der indivduellen Charakterdesigns nicht den Überblick und kann sich auch anhand kurzer Szenen ein gutes Bild machen, wie all diese Figuren charakterlich so drauf sind. Gleichzeitig wird man durch wenige kurze Gespräche gut an die Materie herangeführt, die nicht all zu gestelzt klingen (okay, dass der Mechaniker Orga noch mal erklärt was der "Bart", das Implantat der Soldaten, ist, wirkte nicht ganz überzeugend) und dem Zuschauer nicht alles vorkauen müssen (in dem Zusammenhang sehr stark: Das Gespräch zwischen Kudelias Vater und dem Inspektor von der Erde).

Die Animationsqualität ist auch sehr gut, aber das kennt man von Sunrise eigentlich auch nicht anders. Die Charakterdesigns sind auf den ersten Blick vielleicht teils etwas cartooniger als man das sonst von Anime kennt (an Mikazukis eckige Augen musste ich mich auch erst mal gewöhnen), aber tragen eben auch zum Wiedererkennungswert bei und haben ihren eigenen Charme.

Die Serie lässt sich in Deutschland gleich auf zwei Portalen schauen, allerdings kommen die Folgen auf Daisuki eine Woche eher raus (da das Portal mit dem Produzenten Sunrise eng verbandelt ist) und sind dort auch kostenlos in HD verfügbar, wenn man sich einen Account anlegt. Zudem benutzen beide Plattformen dieselbe Übersetzung - in der sich in Episode 1 übrigens bereits ein erkennbarer Fehler eingeschlichen hat (die Untertitel suggerieren, dass Kudelia weiterhin mit ihrer Mutter spricht, sie redet aber stattdessen über sie). Crunchyroll hat in diesem Sinne eigentlich gar keine Vorteile, außer dass man die Serie zusammen mit anderen auf demselben Portal schauen kann und dass die Untertitel dort vom Schriftsatz her besser lesbar sind, wie man auf den Beispielscreenshots oben erkennt. 

Eingefleischte Gundam- und Mecha-Fans werden die Serie wahrscheinlich ohnehin schauen, aber auch sonst lohnt sich meines Erachtens definitiv ein Blick. Es sieht so aus, als hätte die Serie gerade in Bezug auf die Charaktere einiges zu bieten. Falls ihr nicht völlig Mecha-o-phob seid, würde ich euch durchaus empfehlen, die Serie mal auszutesten.

 

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview Herbst '15: The Asterisk war The Asterisk War, Anime-Review, PeppermintAnime, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #1

The Asterisk War
学戦都市アスタリスク [Gakusen Toshi Asterisk]

Veröffentlichung: 3.10.2015, abends

Portal: Peppermint TV (Link führt zur Serienseite)

Story: Ayato ist kaum an seiner neuen Schule auf der Asterisk genannten schwimmenden Stadt angekommen, als er Julis über den Weg läuft. Allerdings verläuft diese erste Begegnung etwas unglücklich, und er sieht sich prompt von ihr zu einem Duell gefordert. Bevor es zu einer Entscheidung kommt, wird Julis jedoch von einer dritten Partei angegriffen und kann gerade noch von Ayato gerettet werden. Dafür ist sie ihm nicht unbedingt dankbar, aber immerhin hat er fortan etwas gut bei ihr...

Bewertung: 4 Punkte 

Meine Meinung: Wenn ich beim Anschauen dieser Folge ein Anime-Klischee-Bingo gespielt hätte, hätte ich wahrscheinlich nach wenigen Minuten eine Reihe voll gehabt. Nahe Zukunft in der es dank eines Virus übernatürliche Fähigkeiten gibt? Check. Hauptcharakter ohne nennenswerte Charaktereigenschaften außer "nett"? Check. Schule für magiebegabte Jugendiche? Check. Leute mit pseudo-europäischen Namen (Julis-Alexia von Riessfelt)? Check. Aus versehen das Mädchen beim Umziehen beobachtet? Check. Mädchen ausversehen an den Busen gefasst und erst mal mehrere Sekunden gefühlt ob man sich nicht geirrt hat? Check. Und so geht es weiter.

Ayato zeigt dabei eigentlich Ansätze von Fähigkeit, zum Beispiel kann er überraschend mit den Kampffähigkeiten von Julis (der Nummer 5 an der Schule) festhalten und ist extrem aufmerksam. Aber er hat einfach keinen Charakter und scheinbar nicht mal eine Ahnung, was er an der Schule will. Er ist weder dort, um in den Wettkämpfen eine gute Figur zu machen noch um seine verschollene Schwester zu finden, die die Schule anscheinend mal besucht hat. Was übrigens gegen Ende der Staffel sicher noch mal wichtig wird. Die Mädchen sind auch nicht besser, Julis ist eine recht typische, wenn auch nicht arg überzeichnete Tsundere und die Schülerratspräsidentin das typische Mädchen aus gutem Hause, das einem mit einem freundlichen Lächeln in die Eier treten würde (komischer Stereotyp, ich weiß).

An Story ist bisher auch nicht groß was zu sehen. Es gibt fünf Schulen, die miteinander konkurrieren, indem sie Schüler Duelle gegeneinander austragen lassen - ich konnte mir dabei nicht so ganz den Gedanken an Yu-Gi-Oh! GX aus dem Kopf schlagen, und der Gewinner des Turniers soll seinen größten Wunsch erfüllt bekommen. Anscheinend braucht man in der Welt der Serie die Superkräfte nicht (mehr?), um Hunger, Leid oder andere Länder zu bekämpfen, sondern sie sind ein reiner Zeitvertreib.

Man kann die Serie sicherlich angucken, optisch ist sie zumindest ganz ansprechend und wer sich gerne Bilder von Hintern oder unter Blazern und Blusen zusammengequetschten Brüsten bei 2D-Frauen anguckt wird damit ganz gut bedient. Die Serie bietet allerdings bisher nichts, was man nicht in ähnlichen Serien schon tausendmal gesehen hätte (mir fallen aus dem letzten Jahr jedenfalls einige ein, die fast genau so anfangen), weshalb man sich das Geld für den Season Pass bei Peppermint meines Erachtens sparen kann. Es sei denn, man steht auf rosahaarige Tsundere-Prinzessinnen in Minirock ;)

 

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost