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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 24: Kultur! Geschichte, KAIST-Blog, Südkorea

Autor:  Jitsch

Vergangene Woche war echt viel los ich versuche mal, das halbwegs zu ordnen.

Akademisch

Sonntag hatte ich ein Treffen mit meiner Gruppe für HCI und Dienstagabend eines für Engineering Economy. Beide Gruppen machen auf mich bisher einen guten Eindruck, ich denke also, dass man mit den Leuten ganz gut zusammenarbeiten kann. Massig geschafft haben wir noch nicht, aber das Semester hat ja gerade erst begonnen.

Der Koreanischkurs läuft auch gut. Ich lerne jedes Mal im Unterricht gefühlt 20 neue Wörter – abgesehen von den Vokabeln aus dem Lehrbuch. Außerdem mag ich die Gruppe, wir sind halt nur fünf und haben viel Gelegenheit, zu reden und anzuwenden.

Im Moment steht dann  auch die erste Hausaufgabe in Linear Programming an (abzugeben am Dienstag). Immerhin konnte ich mir die alten Hauaufgaben aus dem vorherigen Semester organisieren, weil ich bei manchen Aufgaben wirklich lange geknobelt habe und trotzdem keine Idee hatte, wie ich überhaupt anfange.

Sport

Bisher habe ich es geschafft, das mit dem Joggen weiterhin durchzuziehen. Nur heute Morgen war ich nicht, aber dafür werde ich dann morgen (Sonntag) gehen statt andersherum.

Diese Woche gab es massig Verwirrung mit den Trainingszeiten des KIFC. Irgendwas stimmt mit Facebook nicht, weshalb die Trainingszeit am Dienstag je nachdem ob man die Kleinansicht hatte oder direkt ins Event ging für 10 pm oder 10 am angezeigt wurde und am 18. wahlweise für „Morgen“ oder den 18…. Noch dazu war das Training Dienstag nicht zur gewohnten Zeit (ich hatte gar nicht drauf geachtet, welche Uhrzeit da steht) und dann hatte ich schon das Gruppentreffen so gelegt, dass ich nach dem Training hätte hingehen können – wenn das Training nicht 2 Stunden nach hinten verlegt worden wäre.

Ansonsten macht es aber Spaß und ich konnte stattdessen Donnerstag nach dem Koreanisch noch hin. Mein Team hat bis 10 Minuten vor Trainingsende immer nur gewonnen und ich konnte sogar ein Tor schießen.

Internationales

Freitag war wie schon letzten November eine Student Mobility Fair. Da die Dame aus dem Auslandsamt der TU erst Sonntag nach Daejeon kommt, waren die Repräsentanten wie schon letztes Semester Christina und ich (Viktor war auch da, hat aber nicht wirklich was gemacht). Unerklärlicherweise (und für mich macht das einfach keinen Sinn) gab es diesmal zuerst eine Booth Session mit Ständen der einzelnen Unis und erst im Anschluss Präsentationen über die Unis. Es kamen dann auch überraschend viele zu uns, von denen manche spezifische Fragen hatten (z.B. „What is this course about?“ – „Uhm, I never took this one…“) und andere nur neugierig waren.

Wir hatten nach den Erfahrungen von letztes Mal die Präsentation nochmal etwas aufgemotzt und den Fokus ein bisschen mehr vom Akademischen weg hin zu „warum Berlin an sich total toll ist“ gelegt. Andere Präsentationen haben das auch so gemacht, von „Denmark is rumoured to have the hottest girls in the world“ über „you can decide yourself how many girls you bring into your dorm room“ bis zu „I’ve never actually seen exchange students study, so let me tell you why you should come to Hong Kong“.

Social Events


Schweinebauch auf dem Grill

Freitagabend war der Ausgehabend des KIFC. Rätselhafterweise – wer den Clubbeitrag für’s Semester gezahlt hatte, bekam Essen und Drinks quasi für lau – kamen nur 6 Personen, mich eingeschlossen. Wir waren zunächst in einem Grillrestaurant, wo wir viel Schweinebauch gegessen und Bier getrunken haben. Anschließend musste Andrii weg und wir restlichen fünf sind weiter ins Santa Claus – wo nichts los war, voll wurde es aber im Laufe des Abends noch und das nicht zu knapp. Ich habe beim Tischkickern und Billard eine schlechte Figur gemacht (wobei ich im Team mit Fernando ein Tischkick-Match gewonnen habe…), aber sonst war der Abend interessant. Als Frau mit am Tisch zu sitzen wenn echte Männerthemen diskutiert werden (ihr könnt ja mal raten, um was es da so gegangen sein könnte ;) fand ich extrem aufschlussreich.

Kultur

Ich war dann aber trotzdem relativ früh wieder zu Hause, weil Samstag ein Ausflug stattfand. Auf dem ich dann trotzdem den ganzen Tag unausgeschlafen war. Organisiert von KI-House und ISSS (ehemals OASIS) standen der Besuch eines Krankenhauses und von ETRI (Electronic and Telecommunications Exhibition) sowie des Nangye Korean Music Museums in Yeong-Dong.

Nun ja, erst mal kamen die meisten nicht pünktlich. Dann hatten sich offenbar viele einfach angemeldet und kamen nicht, jedenfalls waren wir am Ende nur so 15 Personen. Als wir dann im Bus saßen, hieß es als erstes: ETRI ist zu, weil sie irgendwas am System verändern müssen (und das erfährt man erst jetzt?) und wir fahren direkt nach Yeong-Dong. Das hatte immerhin den Vorteil, dass ich auf der Stunde Fahrt noch etwas dösen konnte.

 
Die Brücke und das Denkmal

Erster Programmpunkt war dann das Piece Memorial am Schauplatz des Massakers von Nogeun-Ri. Der soeben verlinkte Artikel auf dem deutschen Wikipedia ist sehr knapp (im Englischen steht deutlich mehr), daher hier in Kürze: Zu Beginn des Koreakrieges war Nogeun-Ri quasi an der Kriegsfront. Flüchtlinge aus mehreren Dörfern der Gegend waren von der US Army zur Evakuierung aufgerufen und landeten an einer Bahnstrecke. Dort wurden sie plötzlich von US-Bombern angegriffen. Die Überlebenden flohen unter eine Brücke, wo sie unter Beschuss genommen wurden. Offiziell wurden über 200 getötet. Warum die Flüchtlinge angegriffen wurden (z.B. ob man sie für Nordkoreaner hielt) ist scheinbar bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.

Für uns gab es eine kurze Dokumentation, dann eine Führung durch ein kleines Museum und ein Gespräch mit einem Zeitzeugen direkt unter der besagten Brücke. Ich muss sagen, ich habe mich ein bisschen schwer damit getan, den Schrecken des Massakers nachzuvollziehen: Das Gedenkgebäude ist brandneu (2010 fertiggestellt), unter der Brücke fahren normal Autos durch und es war strahlender Sonnenschein. Aber den Gedanken dahinter fand ich gut, nämlich das Ganze nicht zu vergessen.

 
Trommeln lernen, der Lehrer spielt etwas vor

Dann ging es nach einem Mittagessen (Bibimbap) zum Musik-Museum. Dort konnten wir koreanische Musikinstrumente ausprobieren, zuerst die Trommeln des Samulnori (ich war am Janggu wie die meisten anderen auch) und dann noch die Gayageum. Ersteres hat sehr viel Spaß gemacht, während wir bei letzterem nur eine sehr simple Melodie gezupft bekommen haben.

 
Größte Trommel der Welt, Abschlusskonzert

Anschließend konnten wir noch im angrenzenden Museum eine Doku sehen (nachdem man es endlich hinbekommen hatte, die englische Version zu starten…), uns das Museum anschauen (wo es leider keine Infotafeln auf Englisch gab), die größte Trommel der Welt schlagen und den Nangye-Schrein besuchen (Nangye ist ein berühmter koreanischer Musiker aus dem 15. Jahrhundert und im Schrein wird ein Bild von ihm verehrt). Abschluss war dann eine Musik-Performance, wobei ich das Samulnori mit seinem starken Takt viel besser fand als die sehr formellen Stücke mit den Zupf- und Blasinstrumenten. Auch, weil die Musiker beim Samulnori einfach mal so aussehen, als wenn sie Riesenspaß dabei haben.

Wenn das Semester so ereignisreich bleibt, werde ich wohl nächste Woche wieder was zu berichten haben. Freut euch drauf!