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SimulReview Herbst '15: Mr. Osomatsu Mr. Osomatsu, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Herbst 2015 Masterpost

SimulReview #5.

Mr. Osomatsu
おそ松さん [Osomatsu-san]

Veröffentlichung: 5.10. 19:35

Portal: Crunchyroll (Link führt zur Serienseite)

Story: Die Sechslinge der Matsunos sind völlig aus dem Häuschen: anlässlich des 80. Geburtstags ihres Schöpfers bekommt der Anime über ihr Leben eine Neuaflage! Nach kurzer Freude folgt die Ernüchterung: Ihr Anime ist schließlich aus der Showa-Ära und der Humor altbacken. Wie können sie also sicherstellen, dass trotzdem jemand ihren Anime schaut? Nach kurzem Brainstorming präsentieren sich die Jungs schließlich im Bishounen-Look an einer Supertalentschule. Doch das kann nur so lange gut gehen, bis ihre alten Marotten wieder auftauchen...

Bewertung: 9 Punkte (von 10)

Meine Meinung: Osomatsu-kun war eine Serie aus der Showa-Ära, die 1966 das erste Mal im japanischen Fernsehen lief. Da ihr Schöpfer (der allerdings schon verstorben ist, wie auch in der Serie angemerkt wird) vor kurzem 80 Jahre alt geworden wäre, gibt es eine Neuauflage... der etwas anderen Art. Anstatt die Serie einfach ein bisschen optisch aufzuhübschen, wird sie mit vollem Karacho in die moderne Welt geholt. Witzig zu sein ist nicht einfach, aber Mr. Osomatsu hat mich mit der Auftaktepisode schon mal damit gekriegt, dass ich mehrmals laut auflachen musste, womit die Serie in Puncto Humor das Beste ist, was ich diese Season bisher gesehen habe (zugegeben, das war noch nicht soo viel...).

Die Serie lebt, zumindest in dieser ersten Episode, extrem von Metahumor. Die Charaktere sind sich bewusst, dass sie in einem Anime sind und versuchen nun bewusst, dem Zuschauer etwas zu bieten. Dabei veranstalten sie ein Parodiefeuerwerk, das extrem lustig ist. Es beginnt bei einer relativ geradlinig gespielten Parodie auf Uta no Prince-sama, gleitet dann aber dahin ab, dass plötzlich auch noch Sportanime und sogar Attack on Titan aufgegriffen werden. Wie, das müsst ihr euch schon selbst anschauen.

Dabei ist es nicht so, dass man die parodierten Serien unbedingt kennen muss, um den Witz zu verstehen - übertriebene Bishounen-Sparkles, Boy's Love Momente und absurde Entwicklungen erkennt man auch so. Es trägt aber wahrscheinlich zum Unterhaltungswert bei, wenn man zumindest ein paar der bekannten Anime der jüngeren Zeit kennt. Ob die Serie auch in Zukunft so parodielastig bleibt, kann ich nicht sagen, von daher sollte man sich davon erst mal nicht abhalten lassen.

Der Humor sitzt für mich schon mal, und das macht es dann auch irrelevant, dass ich die Originalserie nicht kenne und die Story nicht wirklich vorhanden ist. Solange man weiter mit derartigen, teils durchaus intelligenten Witzen um sich schmeißt, fühle ich mich definitiv bestens unterhalten. Der Humor erinnert vor allem an Gintama, aber (bisher?) ohne Fäkalienwitze.

Die deutsche Übersetzung von Crunchyroll gibt sich außerdem große Mühe, den Tonfall sprachlich einzufangen und bei den Dialogen auch im Deutschen auffällig altbackene Begriffe zu benutzen. Finde ich wirklich toll gemacht!

Wer eine gute Parodie zu schätzen weiß und stilistische Experimente mag (die Episode beginnt in schwarzweiß im Stil des alten Anime, schlägt dann hin zu generischem Bishounen und pendelt sich dann auf das wohl in Zukunft halbwegs konsistent zu erwartende buntere Update des alten Designs ein) kann hier eigentlich nichts falsch machen.

Ich würde sagen, ein echter Geheimtipp. Auf jeden Fall ausprobieren!



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