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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 25: Frühling! Frühling, KAIST-Blog, Kaistone

Autor:  Jitsch

Ach menno. Da mir der Beitrag einmal mit meinem Internetexplorer zusammen abgestürzt ist (und Animexx speichert alle Entwürfe – außer Sachen im HTML-Editor), habe ich das Gefühl, alles schon mal geschrieben zu haben und wenig Motivation. Aber gut, hier also ein Update zu allem seit dem letzten Eintrag.  

Akademisch: Bedenken und Begeisterung

Letzten (vor über einer Woche) Sonntag war Frau K. vom akademischen Auslandsamt der TU Berlin am KAIST, weil sie wegen einer Konferenz nach Seoul gekommen war und bei der Gelegenheit nochmal alle Partnerunis in Korea besucht hat. Bei Samgyeopsal (Schweinebauch, übrigens auch im gleichen Laden wie letztens mit dem KIFC) haben Viktor und ich ihr dann unser Leid mit unseren jeweiligen Dual Degrees geklagt. Wobei ich es anscheinend noch ganz gut habe mit der klaren Kurszuordnung, dafür aber bei mir ja kein Stipendium mit dabei ist… Und mir wie Viktor aussuchen zu können, ob ich meine Masterarbeit evtl. in Korea schreiben will, darauf bin ich auch nicht unbedingt scharf. Obwohl, wenn der Dual Degree Vertrag etwas offener wäre, hätte ich meine ersten beiden Mastersemester, die ja beide an der TU waren, versuchen können einzubringen und dann am KAIST nur noch ein Semester Kurse und ein Semester Masterarbeit machen können. Dann wäre ich im Sommer fertig.

Unser Projekt in HCI läuft ziemlich gut. Letzte Woche war unser Project Proposal, wo wir erstmal nur erarbeiten sollten, für wen wir unser Spiel designen und was genau unser Thema ist. Viele Gruppen hatten aber schon gleich das Spielprinzip und ein grobes Design mitgebracht, was uns irritiert hatte, dass wir sowas nicht hatten. Hat sich aber herausgestellt, dass unser Vorgehen „richtig“ war, da wir erstmal Leute befragt haben bevor wir mit fünf Leuten einfach so entscheiden, wie unser Spiel auszusehen hat.

In Linear Programming habe ich die erste Hausaufgabe abgegeben, aber noch nicht zurück. Die ganzen Theorieaufgaben (Herleitungen und Beweise) habe ich doch zu großen Teilen von den alten Hausaufgaben übernommen. Ich bin in sowas einfach nicht mehr fit. Außerdem ist der Professor selbst schuld, wenn er jedes Semester wieder dieselben Aufgaben stellt, oder? Letztlich glaube ich fast, dass es ihm egal ist, ob wir von den Hausaufgaben was lernen.

Aber damit ist er immer noch nicht so schlimm wie Hr. Suh von Engineering Economy. Wir hatten uns für die erste Projektpräsentation einmal getroffen und Ideen gesammelt und schließlich das gemacht, was uns am ehesten machbar erschien: Eine ökonomische Standortanalyse für ein zu eröffnendes Hähnchenrestaurant. Zwar nicht direkt Venture Business, aber für uns sehr nah dran an den Beispielprojekten aus den letzten Semestern. Die Idee fand der Professor scheiße.

Die Präsentationssession begann damit, dass der Professor sagte: „Manche haben anscheinend das Thema nicht verstanden, denn da wollte eine Gruppe doch echt ein Hähnchenrestaurant eröffnen!“. Dann gab er uns – jetzt erst! – eine Richtlinie, was in der Präsentation drin sein soll und wie die vom Aufbau her aussehen soll. Außerdem sollte man auf einmal mit dem, was man da macht, mehr als ein durchschnittlicher KAIST Professor pro Person und Jahr verdienen können. Das war sehr offensichtlich drauf gemünzt, das Hähnchenrestaurant im Nachhinein für ungültig zu erklären.

Dann präsentierten die Gruppen nicht selbst, sondern der Professor rief jede Präsentation auf und erklärte (zu 90% auf Koreanisch), was an der Idee nicht so toll wäre. Bei vielen Präsentationen bemängelte er, dass die viel zu knapp seien und man überhaupt nicht entnehmen könnte, was genau die Gruppe machen will – kein Wunder, denn ich denke, die anderen Gruppen waren auch davon ausgegangen, selber zu präsentieren und dann alles ausführlicher erklären zu können. Und na ja, dann erwähnte er in der Vorlesung mindestens noch 5 mal, dass Hähnchenrestaurant wirklich ein blödes Thema ist. Obwohl die anderen Gruppen auch nicht alle so andere Themen haben, jedenfalls gehörten auch ein Restaurant und ein Café dazu, und Cafés gibt’s um das KAIST rum mindestens so viele wie Hähnchenrestaurants!

Aber der Professor war ja gnädig, so dass wir bis kommenden Donnerstag eine ordentliche Präsentation (mit besserem Thema) nachreichen dürfen. Also haben wir uns letzten Freitag zusammengesetzt und über ein neues Thema diskutiert. Vier Stunden. Wir hatten echt tolle Ideen, möchte ich meinen (mein persönlicher Favorit war die Eröffnung eines Cafés für Fahrradfahrer an einer der Radfahrstraßen in Daejeon), aber bei allen wussten wir entweder nicht, welche Alternativen wir vergleichen sollen oder wie man damit Geld verdienen könnte. Schließlich haben wir die zwei besten Vorschläge an den Professor geschickt. Mittlerweile steht, dass wir wohl einen Vergleich verschiedener potenzieller Arbeitgeber in Hinblick auf Geld und andere, zu monetarisierende Faktoren, machen werden. Um das Geldverdienen reinzubringen soll das ganze dann als zu bezahlende Dienstleistung aufgezogen werden. Mal sehen.

Kurz: KAIST-Professoren mögen gute Forscher sein, aber als Lehrer sind die meisten alles andere als exzellent, das merke ich dieses Semester leider besonders.

Events: Kleine Portionen und große Fragen

Donnerstag war, wie schon letztes Semester zweimal erwähnt das KAISTONE Event. Ihr erinnert euch? Präsentationen ausländischer Studierenden über ihr Land. Diesmal: Thailand. Auch ich konnte noch was dazulernen, z.B. dass die Thailändische Schrift aus 44 Konsonanten und drei Gruppen von Vokalzeichen sowie fünf Betonungszeichen besteht. Und dass es fünf Tonhöhen derselben Silbe gibt, womit die Aussprache von Thai nochmal um einiges schwieriger ist als Koreanisch. Bei Koreanisch ist das Schwierigste meiner Meinung nach übrigens, die ähnlich klingenden Konsonanten und zu unterscheiden – beides ist mehr oder weniger ein „o“, und neulich hat ein Koreaner nicht verstanden, als ich 커요 („Groß“ – mit dem ersten „o“ in der vorderen Silbe) sagte um ihm verständlich zu machen, dass mir die Schuhe zu groß sind.

  
Links: Freiwillige lernen thailändischen Tanz, rechts: Preise für Quizgewinner (Bildquelle: Kaistone Facebook Seite)

Das KAISTONE hatte ein massives Problem: Zu viele Leute. Hinterher habe ich gehört, dass es wohl Koreaner gab, die dort hin mussten und nicht wegen dem kostenlosen Thai-Food da waren… jedenfalls war es so voll, dass hinten im Saal Leute stehen mussten und die haben sich leider die meiste Zeit miteinander unterhalten. Beim Essen war es dann auch unmöglich, noch einen Nachschlag zu bekommen. Hoffentlich wird es nächstes Mal (über Frankreich) nicht ganz so voll.

Freitag fand bei Grace zu Hause eine Dinnerparty statt. Ich war ja zuletzt (und das bisher einzige Mal) an Chuseok da. Das ganze lief aber wieder ähnlich ab: Zuerst gab es Essen (das war lecker), dann haben wir uns im Kreis gesetzt, Grace hat ein bisschen was von sich erzählt und dann sollten wir alle was sagen, und zwar zu der philosophischen (?) Frage, „Wer ist reich?“. Es gab viele interessante Antworten, basierend auf persönlichen Erfahrungen. Die wenigsten davon waren materialistisch.

 
Wir im Restaurant und der wenig einladend aussehende Eingang desselben

Nach der Sitzung zogen ein paar von uns weiter nach Kung-Dong, wo Philip (ein Tscheche, der schon seit September am KAIST ist und den ich trotzdem irgendwie noch nie wirklich getroffen hatte) ein Restaurant entdeckt hatte, das von außen fast gar nicht auffällt, aber sehr heimelig ist. Dort haben wir (das waren außer mir und Philip noch Arya aus Indien, Siri aus Sri Lanka, Youngwook (männl.) und Sohee (weibl.) aus Korea) Makgeolli getrunken und uns unterhalten. Später sind wir noch ins Santa Claus, wo ich mich beim Billiard blamieren konnte.

Kleinigkeiten

Mein PC hat mich neulich mit einem plötzlichen Absturz etwas gestresst, funktioniert aber noch. Was nicht mehr funktioniert ist das Akku-Ladegerät für mein Smartphone, weshalb ich das Ding jetzt nur noch über USB aufladen kann. Was unpraktisch ist, weil der auch nur an ist wenn ich das Smartphone eigentlich nicht ausschalten möchte (dann lädt es aber flotter) und vor allem nicht in der Nacht. Habe mir jetzt ein Ladegerät bestellt, das direkt den Akku lädt, so dass ich den Akku laden kann während das Handy mit dem Ersatzakku, den ich mittlerweile habe, läuft. Allerdings habe ich, nachdem mich der koreanische Händler von Gmarket heute anrief und mir (in Englisch!) sagte, dass das fast nen Monat dauern würde es über ihn zu beziehen, über Amazon.com bestellt und musste die Adresse in lateinischen Buchstaben eingeben, weil das System keine Hangeul angenommen hat. Das gibt doch bestimmt wieder Probleme... aber 9,90 Euro und keine Versandkosten sind auch nicht die Welt, falls das Ding unterwegs verloren gehen sollte.

 
Kirschblüten!

Ach ja, und am KAIST ist jetzt der Frühling eingekehrt. Überall Kirschbäume in voller Blütenpracht und Horden von Koreanern, die auf dem Campus picknicken. Hier mal exemplarisch zwei Fotos, den Rest gibt es in der Dropbox ;)

Das war dann das Wichtigste von mir für jetzt. Euch noch eine schöne Woche!