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イェ~イ!! Computer, Geldautomaten, KAIST-Blog

Autor:  Jitsch


Das Bild sollte eigentlich große Erklärungen unnötig machen: Ich habe ab sofort in meinem Wohnheimzimmer ein funktionierendes Laptop-Bildschirm-Gespann!

Aber doch nochmal ein bisschen zur Geschichte dahinter.

Ich hatte ja schon darüber geschrieben, wie die Hintergrundbeleuchtung meines Laptops den Geist aufgegeben hat - siehe die Korea Experience Part 11. Das war am 11. des letzten Monats (nennen wir das Datum Tag 0).

Ich hab dann erstmal eine Weile überlegt, was ich dann machen soll und schließlich beschlossen, diese Variante zu fahren: alten, möglichst billigen Bildschirm im Internet bestellen und mit dem Laptop wenigstens im Wohnheim Animes zu schauen und Photoshop zu benutzen. Arbeiten kann ich ja im Lab und das mit zwei Bildschirmen, was eh viel angenehmer ist.

Dann war erstmal Chuseok. Dr. Kang hat mir davon abgeraten, vor Chuseok noch was im Internet zu bestellen da viele Seiten schon gar keine Anfragen mehr annehmen würden, also habe ich auch erst danach angefangen, überhaupt zu suchen.

Habe dann auch über das koreanische Suchportal "NAVER" recht schnell ein paar in Frage kommende Bildschirme auf dem koreanischen eBay (es heißt "eBay Korea", ist aber unter auction.co.kr zu erreichen) gefunden. Die Account-Verifizierung über Handynummer hat allerdings nicht funktioniert, so dass ich auf meine Ausländer-Registrierungskarte warten musste, die ich am 26. (ca. zwei Wochen nach Tag 0) endlich in den Händen hielt. Es war dann immer noch ein Kampf, aber mit Hilfe von Google Translate hab ich es irgendwie geschafft, meinen Account anzulegen (darauf, dass ich bei der Verifizierung meinen Namen ohne Leerzeichen und in Großbuchstaben eingeben muss, damit er erkannt wird, muss man auch erstmal kommen... zumal er auf der Alien Registration Card MIT Leerzeichen zwischen Vor- und Nachnamen steht).

Allerdings bin ich dann erstmal nicht so richtig weitergekommen, weil beim Ausfüllen des Bestellformulars immer eine Fehlermeldung kam. Ich dachte, es liegt an der Bezahlmethode und habe abgewartet, bis ich am darauf folgenden Montag (Tag 19) meinen Studentenausweis zur Debitkarte machen konnte.

Dann habe ich es nochmal versucht, aber kurz vor dem Abschicken den Produktnamen (Glücklicherweise!) nochmal bei Google Translate eingegeben (auf der Produktseite war der unkopierbar, weil offenbar als Bild angezeigt, aber im Bestellformular war es ein kopierbarer Text). Es stellte sich heraus, dass der Zusatz in Klammern hieß "Kaputt" und ich mich echt geärgert hätte, hätte ich diesen Bildschirm bestellt. Also einen anderen genommen, hinter dem nur "Nicht getestet" stand.

Dank Dr. Kang habe ich dann auch schnell rausgefunden, dass ich eigentlich alles richtig gemacht hatte, aber - obwohl ich das für die Account-Anlegung schonmal machen musste - auch nochmal meinen Namen über die Eingabe der Alien-Registration-Nummer bestätigen musste. Natürlich hatte ich da den Trick mit Leerzeichen rauslassen und Blockbuchstaben nutzen längst vergessen und nochmal 10 Minuten probieren müssen...

Dann ging alles super: Ich habe eine Kontonummer bekommen, an die ich den Betrag überweisen sollte. Also bin ich runter zum Geldautomaten im selben Gebäude und habe eine Überweisung getätigt. Kurz darauf erhielt ich auch eine SMS in der in etwa stand, dass das Geld angekommen wäre (so genau ist Google Translate dann doch nicht).

Ich dann also gewartet, dass noch eine Versandbestätigung kommt. Kam nicht. Aber als ich am nächsten Tag (Tag 20) Wäsche holen war, hab ich gedacht, ich guck mal was so für Pakete angekommen sind und laut der Lieferliste war mein Paket sogar schon am Vortag geliefert worden! Bei uns im Wohnheim werden alle Pakete vor der Pförtnerloge abgelegt und in einer Liste eingetragen, an wen sie sind und welches Zimmer. Da kann also jeder ran, aber offenbar sind Koreaner ehrliche Menschen. Ich habe dann die Pakete angeschaut (es waren nicht mal viele), aber nirgendwo sah ich meinen Namen oder meine Zimmernummer. Also die Pförtnerfrau gefragt. Schließlich stellten wir fest, dass das größte Paket (was viel größer war, als ich für einen Monitor erwartet hätte) das für mich war - groß draufgeschrieben war aber eine andere Zahl als meine Zimmernummer, weshalb ich es gleich ausgeschlossen hatte.

Paket freudig hoch ins Zimmer gebracht, aufgemacht und - festgestellt, dass im Lieferumfang kein Stromkabel (und erst recht kein VGA-Kabel) enthalten war. Das stand bestimmt in der Beschreibung, aber die war auch nicht-kopierbarer Bildtext und ellenlang, so dass ich keine Lust gehabt hatte, sie komplett abzutippen.

Am nächsten Tag (Tag 21) bin ich also zum PC-Laden auf dem Campus gegangen und habe dem netten Menschen dort ein Foto von den Anschlüssen meines neuen Monitors gezeigt. Ein VGA-Kabel hat er mir sofort verkauft, aber er bat mich, nachzugucken was für eine Stromstärke und Voltanzahl der PC braucht - normalerweise steht das auf Monitoren hinten drauf.

Na ja - auf meinem nicht. Internetrecherche half auch nicht viel weiter. Ich also mit einem Foto der Rückseite (auf der Typennummer und Herstelldatum, letzteres übrigens irgendwann 2003, stehen) zu ihm zurück. Er meinte, dass ein Standardadapter es wohl tun würde, er aber im Moment keinen da hätte. Da der nächste Tag ein Feiertag war, sollte ich Freitag wiederkommen. Freitag wieder da gewesen - er: "Sorry, I said Monday". Ich bin mir da nicht so sicher, aber gut.

Heute (Tag  26) Nachmittag war ich daher wieder da. Er: "I will come to your dorm at around 5:30. Please tell me Dorm and Room number". Ich ihm also beides gegeben und da es schon 5 war, zurück zum Wohnheim, wo ich mich ins Foyer im Erdgeschoss gesetzt habe. Mir war eh nicht ganz klar, was er bei mir wollte und hatte die Befürchtung, dass man ihn nicht in mein Zimmer lassen wird, aber ... er kam nicht. Gegen 6 bekam ich dann Hunger und bin nochmal zum PC-Shop, wo er irgendwas von Problemen mit der Dorm Number murmelte (es steht W4 weithin sichtbar an der Fassade, aber egal) und mir einen Adapter in die Hand drückte.

Nachdem ich Essen war, bin ich gleich ins Zimmer gegangen und habe den Bildschirm angeschlossen. Da nunmal "nicht getestet" in der Produktbeschreibung stand habe ich mir schon ausgemalt, dass der Bildschirm bestimmt kaputt ist und gar nicht erst angeht. Wie ihr auf dem obigen Foto erkennen könnt, hat sich diese Befürchtung nicht bewahrheitet.

"Ya~y!!" (das ist übrigens ein Zitat von Hibito Namba aus Space Brothers)

Der Spaß hat mich damit dafür nur 32,000 Won gekostet (26,500 für den Bildschirm; 4,000 für das VGA-Kabel und 1,500 für das Stromkabel), also knapp über 20 Euro.

**

Ich bin am Überlegen, ob ich nicht trotzdem den Laptop dem nächsten Deutschen, von dem ich weiß, dass er zurück nach Deutschland fliegt (zum Beispiel der Schwester meiner Mitbewohnerin, die sie im November besuchen kommt) mitgebe, um ihn doch noch reparieren zu lassen, und dann versuche einen Weg zu finden, ihn nach der Reparatur wiederzubekommen (will mich nicht doch wer zu Weihnachten hier besuchen kommen? XD). Eigentlich fand ich es nämlich doch praktisch, in Vorlesungen direkt am PC mitschreiben zu können. Ich verbringe hier Stunden damit, meine handschriftlichen Notizen als Anmerkungen in die Vorlesungsfolien einzupflegen...

**

Und kaum ist das geklärt, erreicht mich der nächste GAU: Sonntag wollte ich Geld für eine Veranstaltung vom ISO (wir gehen Wandern, da wo ich mit dem Lab auch schon war) überweisen und nachdem ich die Fehlermeldung (der Automat lässt sich auf Englisch stellen, aber offenbar sind nicht alle Meldungen übersetzt) bei Google Translate eingegeben hatte, fiel mir auf, dass ich tatsächlich nur noch 13,000 Won auf dem Konto hatte.

Schnell zum Automaten im W2, da gibts ja Geld... oder auch nicht.

Die letzten Male war es immer so, dass es hieß "ja, jetzt bitte die PIN eingeben", "Und wie viel Geld wollen Sie?" und dann kam "Processing" und "Printing Receipt" und auf dem Bon stand dann sinngemäß "Ätschibätsch, hier gibts für dich kein Geld". Also, an den Automaten für die ich durch die halbe Stadt gejettet bin, davon hatte ich ja ausführlich berichtet.

Diesmal gebe ich meine Karte ein, der Automat macht ein paar Geräusche und dann kommt "This card cannot be used for this transaction" oder sowas in der Art. Bin gestern dann nochmal eine Reihe von Automaten abgefahren (konnte ja auch am Automaten an sich liegen), bekam aber wirklich von allen Automaten mitgeteilt, dass sie die Karte irgendwie nicht lesen können. Nachfragen bei der Sparkasse hat offenbar ergeben, dass derzeit im asiatischen Raum Gedlautomaten umgestellt werden und es deshalb Probleme geben kann.

Da ich meine (quasi) letzten 50,000 Won in Bar aufs Konto eingezahlt und für die Veranstaltung überwiesen hatte, musste ich erstmal meine Mitbewohnerin bitten, mir jetzt endlich mal das Geld für die letzten zwei Einkäufe (also, die Hälfte der Summe jeweils) wiederzugeben. Zum Glück hatte sie nun auch endlich Bargeld in passender Summe da. Dann gab mir überraschend Björn doch noch das Geld für das Taxi am Samstag wieder (ich hatte erstmal für alle bezahlt und von Marta und Martynas sofort was wiederbekommen, Björn hatte aber zu dem Zeitpunkt kein Kleingeld und kaum waren wir in dem Laden, gab es irgendwie Wichtigeres...), womit ich gar nicht mehr gerechnet hatte. Da Björn und Martynas beide großzügig aufgerundet haben, habe ich jetzt sogar von uns allen am wenigsten bezahlt...

Heute wollte ich mit June (aus dem Fußballclub) ja nun Fußballschuhe shoppen gehen. Als ich ihr das Problem geschildert habe, meinte sie sofort, sie kann die Schuhe gerne erstmal für mich bezahlen. Letztlich hat sie mir dann auch noch ein bisschen Bargeld gegeben, mit dem ich hoffentlich wenigstens eine Woche lang über die Runde kommen werde. Und ich hoffe, dass dann das Abheben mal wieder funktioniert...

Andere französische und deutsche Visa-Karten-Benutzer haben immerhin derzeit auch Probleme und bekommen offenbar fast nur noch an den Geldautomaten in Convenience Stores Bargeld, wo es aber maximal 100,000 Won auf einmal gibt. Ich laufe also nicht Gefahr, demnächst zu verhungern weil ich kein Geld mehr habe.