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Subkulturen allgemein, oder "Von künstlichen Grenzen und Gruppenzugehörigkeit" Individualität, Plastikabdeckung, Subkulturen, Trve und so

Autor:  Hauskater
Update 2011:

Habe gerade noch diesen alten Eintrag endteckt und festgestellt, dass er eigentlich das ideale Vorwort für die geplante Reihe über Subkulturen ist. Den ersten Eintrag gibt es ja schon seit einiger Zeit, die nächsten Folgen dann wahrscheinlich nach der schriftlichen Prüfung. Darum so lange als kleines Zeichen, dass ich das Thema nicht vergessen habe nochmal eine überarbeitete Version der Einlietung:

Je mehr ich drüber nachdenke, desto weniger verstehe ich die Menschen. Individualität wird als höchstes gut deklariert (großteils zu recht wie ich finde). Jeder soll ich frei entfalten können, jeder soll die Möglichkeit haben sich selbst zu finden. So weit ja schön und gut. Nur stellt sich mir immer mehr die Frage: Warum tut es niemand? Warum nutzt niemand seine Freiheit aus? Und vor allem: Warum bezeichnet sich jeder als individuell ohne es wirklich zu sein?

Okay, gehen wir mal etwas geordneter vor. Denn ich sehe schon wie nun zig altkluge Besserwisser/Gutmenschen/Idealisten kommen und mir wieder erzählen werden das jeder Mensch einzigartig ist und es ihn nur einmal gibt.
Schön und gut, aber wieso kann ich dann das Verhalten der meisten Menschen perfekt vorhersagen, auch ohne sie persönlich zu kennen. Die Unterschiede können also so groß nicht sein, oder? Es gehört noch nicht Mal groß Menschenkenntnis dazu. Der Großteil der Leute, speziell jene die sich als normal bezeichnen, handeln stets nach Political Correctness. Egal wie dumm dieses Verhalten in der jewieligen Situation auch ist.
Der typische Nonkonformist wird das genaue Gegenteil tun. Damit hat man die meisten Leute schon abgedeckt. Sicher, es gibt auch in diesen Gruppen immer feine Abstufungen, aber dennoch wird man diese auch wieder in wunderbare Gruppen, geordnet nach Häufigkeit, aufteilen können.
Klingt einfach. Zu einfach werden die Meisten sagen. Mag sein. Na und? Dadurch stimmt es trotzdem nicht wneiger.
Und als wäre das nicht genug, geben einem die Leute sogar noch Definitionen an die Hand, in die sie sich soweit wie möglich reinpressen. Sie machen sich noch vorhersehbarer, passen sich weiteren Grundmustern an.
Der Eine oder Andere wird sicher schon wissen wovon ich hier rede. Richtig, ich spreche von Subkulturen. Egal ob es nun um Gothics, Visuals, Metaler, Punks, Rechte, Otakus/Anime-Manga Fans, Cosplayer, Scientologen, Zeugen Jehovas oder Tierschützer geht.
Und schon wieder sehe ich die Beleidigungen auf mich herab hageln, wie ich es wagen kann Punks und Rechte in einen Topf zu werfen, Metaler nicht in 80 Unterkategorien unterteilen und auch noch religiöse Gruppen/Sekten hier mit in den Topf werfe.
Diejenigen übersehen leider wieder Mal was ich sagen will. Die Political Correctness greift wieder um sich, ohne sich mit dem Thema beschäftigt zu haben.
Tatsache ist aber nun Mal, das diese Gruppen sich in ihren Strukturen extrem gleichen. Ganz einfach deswegen, weil sich diese Gruppen definieren. Definieren heißt, Grenzen setzen, sich festlegen. Sagen was dazu gehört und was nicht, kurz: ein- und ausgrenzen. Diese Grenzen mögen sich wandeln und überarbeiten lassen, aber dennoch sind es Grenzen in die die Leute sich pressen. Gothic ist nur, wer mindestens so und so viel Prozent schwarz trägt (oder mittlerweile Alternativ auch Neonfarben und Schweißerbrillen), so und so begeistert vom Tod ist und mindestens eine der Musikrichtungen aus einer bestimmten Liste hört. Die Varianten für alle anderen Gruppen spare ich mir.
Jetzt werden wieder jene Leute kommen, die meinen sie wären Gothics, ohne aber eine Faszination vom Tod oder dem Dunklen zu haben und die auch keine Musik aus den Bereichen hören. Schön und gut. Aber warum nennt ihr euch dann Gothics? Was habt ihr denn noch zu tun mit dieser Bewegung. Nur weil ihr etwas mehr Schwarz tragt als die Anderen in der Schule?
Nein, ich will hier keine Diskussion losbrechen was nun True Gothic, Metal Punk oder sonstwas ist. Ich verweise nur auf die Definitionen, die Grenzen und wo sie eben nicht passen. Und was eigentlich jene Gruppendefinitionen und -zugehörigkeiten bedeuten.
Worauf ich wirklich hinaus will ist: Wieso presst man sich in diese Gruppen? Metaler, Emos und Gothics mögen sich für große Individualisten halten. Aber wie können sie es sein, wenn sie sich freiwillig (wenn auch nicht immer bewusst) in Kategorien pressen lassen, sich einen Stempel aufdrücken und sich dann szene-typisch Verhalten? Wo bleibt da die Individualität?

Oftmals scheint beim Eintritt in eine Subkultur das kritische Denken zu verschwinden. Muss man es vorne abgeben, oder wie kommt das? Leute die gestern noch Vernünftig waren, mit denen man reden und argumentieren konnte, deklarieren sich heute als Yaoi Fangirly und schon scheint all das was gestern war vergessen zu sein. Man idealisiert, biegt Dinge solange zurecht bis sie ins neue Weltbild passen und argumentiert dann nur noch auf begrenzte Art. Wenn alle Argumente nichts mehr bringen dann weicht man aus auf Polemik a la "Du musst es dir ja nicht anschauen!", "Lass mich doch!" oder "Du bist so intolerant!" Warum? Nur weil ich frage was Zwangsverschwulung bringt?
Natürlich kann man Yaoi Fangirly auch durch Rechtsradikale oder die Antifa ersetzen. Das Prinzip bleibt das Gleiche.
Gut, bringt mir nun wenig, dadurch hassen mich jetzt alle genannten Gruppen. *shrug* Mir auch egal.
Ich will einfach nur auf folgende Frage hinaus: Warum? Warum begrenzt man sich künstlich? Warum presst man sich in Konzepte und unterwirft sich Konventionen die manchmal weniger als gar keinen Sinn machen? Nur um nicht allein dazustehen? Super, ich opfere mich, um Teil von etwas Anderem sein zu können? Wer das unbedingt will, okay, ich werde niemanden aufhalten. Freie Entfaltung aber sieht nun einmal anders aus.
Warum also tun so viele Leute genau das nicht? Um jemanden zu haben mit dem man sich austauschen kann? Was macht Gedankenaustausch denn für einen Sinn, wenn er sich auf ein paar Themen beschränkt? Und wie sinnvoll ist ein Austausch von identischen Dingen?
Um zu zeigen wie Alternativ man denn ist? Wie Alternativ kann man sein, wenn man sich wieder einer großen Gruppe anschließt?

Zu guter Letzt möchte ich noch auf einen Sonderfall zu sprechen kommen, genauer gesagt auf zwei.

Erstens jene Leute die darauf beharren sie wären ja ach-so-individuell, sie würden ja keiner Gruppe angehören. Aber gleichzeitig jedes Klischee eines Goths, Mexxler oder Christen erfüllen. Diese Leute mögen noch so sehr leugnen Teil einer Subkultur zu sein. Aber wenn sie die Definition erfüllen, so sind sie es dennoch. Ein geisteskranker Psychopath wird auch nicht plötzlich normal, nur weil er sich nicht verrückt hält. Ein Kreis mag noch oft sagen dass er kein Kreis ist, Wenn er rund ist und alle Punkte am Rande gleich weit vom Mittelpunkt entfernt sind, so ist es dennoch ein Kreis. Auch wenn er vielleicht rot ist, statt weiß wie die meisten anderen Kreise.
Wieso kann man nicht anerkennen was man ist? Wieso sich vom Gegenteil überzeugen? Individueller macht das nicht wirklich. Es zeugt sogar eher von Charakter wenn dazu stehen kann.

Zweite Gruppe ist eng damit verwandt. Jene Leute, die sagen sie lassen sich in keine Schublade einordnen. An sich ja sehr löblich, man mag davon ausgehen das jene tatsächlich individuell sein wollen. Nur leider ist dem nicht wirklich so. Jene Gruppe der Schubladenlosen scheint mittlerweile eine eigene Gruppe zu bilden, mit festen Konventionen. Wehe du trägst zu viel schwarz, hörst zu viel von der Musikrichtung xyz und schon gehörst du nicht mehr dazu. Selbes Prinzip, andere Herangehensweise. Auch hier begrenzt man sich künstlich. Ob man nun einem Trend folgt, oder aus Prinzip alles verteufelt was mit diesem Trend zu tun hat, auch wenn man es gestern noch gut fand, Beides ist gleich schlimm.

Also frage ich noch einmal: Wieso tun wir uns so etwas an? Wieso können Menschen nicht ohne diese Kategorien leben und das gut finden, nicht mögen, anziehen und nicht anziehen was sie wollen? Wieso können wir einengende Definitionen nicht hinter uns lassen?

(Mal sehen ob sich wer die Mühe gemacht hat bisher zu lesen. Ich wage zu behaupten das viele Leute nur lesen bis zur ersten Kritik um sich dann gleich auf mich zu stürzen. Andere werden es nicht lesen weil es zu lang ist und mittendrin abbrechen. Wer trotzdem bis hierher durchgelesen hat: ich wäre dankbar über eine Rückmeldung. Und sei es nur ein "Ich hab's zu Ende gelesen!" damit ich weiß, dass ich das hier nicht ganz umsonst geschrieben habe. Lieber wäre mir natürlich wenn jemand auch noch was zum Thema schreiben würde, aber das erwarte ich hier schon gar nicht mehr. Mir reicht es, wenn vielleicht ein oder zwei Leute einen kleinen Denkanstoß bekommen und beginnen sich zu hinterfragen...)

Der eingeklammerte Teil war das eigentliche Ende. Mittlerwiele weiß ich, dass einige Leute bis zum Shcluß lesen werden und es vorher auch Einige getan haben. Dennoch wollte ich nicht den ganzen Teil rausnehmen und so alles verfälschen. Nur weil er nicht mehr aktuell ist, heißt dass nicht, dass er es vorher nicht doch war. Darum zeige ich lieber an, dass er nicht mehr zum Eintrag in dieser Form gehört. Und nun schauen wir uns diese Subkulturen mal im einzeonen an (neue Einträge werde hier jeweils später eingefügt):

hier[url]Gothic