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Konzertbericht: Pink und einige Worte zu Lena Köln, Lena, pink, Reich

Autor:  Hauskater
An sich bin ich ja immer sehr gerne auf Konzerten, eine tolle Form sich zu Verausgaben, zu entspannen danach und wieder frisch ins Leben zu starten. Das Konzert von Pink in Köln gestern fiel aber leider nicht in diese Kategorie. Viel mehr war das Konzert vor Allem eines: Arbeit. So fühlte es sich zumindest an, nur fehlt irgendwie das Geld.
Nicht dass ihr mich falsch versteht: Pink ist toll und die Show war echt super. Aber das drumherum war eine Katastrophe. Ich weiß nicht, ob alle Mainsteramkonzerte so ablaufen (man findet mich sonst eben doch eher im Alternativen Bereich), aber wenn ja, dann läuft da definitiv etwas falsch. Ich kenne das so: Vor dem Hauptact gibt es eine oder zwei Vorbands (selten auch drei), junge Talente oder Bands die im jeweiligen Land noch nicht bekannt sind und die man so fördern soll. Sie bekommen ungefähr eine halbe bis ganze Stunde (je nach dem wie gut und bekannt sie schon sind), spielen ihre Songs und heizen das Publikum vor für den Hauptact. Dabei gibt es natürlich immer Mal eine Bands die nicht ins Konzept passen (Funeral for a Friend für ron Maiden) oder Bands die mir sonst nicht gefallen (ne ganze Menge). Andererseits erlebt man mal Bands die man noch nicht kannte und die einem plötzlich richtig gut gefallen können (Feuerschwamz). Oder aber wenn man Glück hat, dann ist man schon Fan der Band und freut sich auf ein Doppelkonzert (Doro Pesch & Krypteria, Sonata Arctica und Delain). Manchmal ist die Vorband sogar beser als der Hauptact (Sonata Arctica im Vorprogramm von Nightwish bei der "Once" Tour.
Das gestern jedenfalls fiel in keine dieser Kategorien. Durch das Sat 1 Frühstücksfernsehen wußte ich schon, das Stanfour im Vorprogramm von Pink spielen. Nichts was mich jetzt fesseln würde, aber okay. Um 17 Uhr standen wir rechtzeitig im Stadion. Die Jungs spielten los, etwas langweilig, aber na ja, man konnte es sich anhören. Nach gut 25 Minuten waren sie dann auch schon wieder weg. Bühnenumbau, Soundcheck, man kennt das ja, folgten.
So weit so gut. Um 18 Uhr dann die nächste Band "Butch Walker & the Black Widows". Was war das denn? Ein Sänger mit viel Potential für eine Hard Rock oder Metal Band spielt mit einer Langweilrockband mit schlechten Country Einflüssen!? Na ja, okay, nach einer halben Stunde war auch hier Ruhe. Und erste Verwirrung verbreitete sich: Warum spielt jemand absolut unbekanntes nach den bekannteren Stanfour? Na ja, egal. Wieder halbe Stunde blöd rumstehen, da Soundcheck und Umbau. Irgendwer vor uns sprach von vier Stunden Vorprogramm, aber wir hielten das für übertrieben und für einen Scherz. Bis Nikka Costa auf die Bühne kam. Danach fühlte ich mich absolut im falschen Film.
Zur Erklärung: Nikka Costa sah aus als hielte sie sich für die vorzeitige Wiedergeburt von Tina Turner und Bonny Tyler in einer Person. Dazu trug sie einen seltsamen Glitzerumhang, darunter einen schwarzen Anzug, mit Ausschnitt bis zum Bauch. Lohnt sich, bei Körbchengröße A, absolut. Speziell wenn man darüber recht knochig ist. Als die Frau dann auch noch quietschte statt zu singen stand ich kurz vor dem Amok Lauf. Ich war da aber wohl nicht der einzige, kein Jubel, aber viel negatives Gegröhle. Selbst "Funeral for a Friend" wurden von den Maidenfans nicht so nieder gemacht. Entsprechend war sie auch nach zwanzig Minuten von der Bühne verschwunden. Nächster Umbau und mir wurde klar, dass vier Stunden Support kein Witz war.

Also ging es ab nach draussen, Pommes holen. Ich hatte mittlerweile mitbekommen dass letzter Support Paolo Nutini sein würde. Ein Lichtblick für mich, war doch sein Song "New Shoes" seit Wochen mein Dauerohrwurm und Weckruf, eben seitdem Lena den Song bei "Unser Star für Oslo" sang. Mit gefülltem Magen und einem Bier kämpften wir uns also wieder weiter nach Vorne, zur Mitte des Stadions. Pünktlich um 20 Uhr waren wir da und Paolo kam auf die Bühne. WTF!? Entweder er war betrunken, bekifft oder sonst wie auf Drogen. Das ganze Konzert nach vorne gebeugt als ob er sich am Mikro Abstützen müsse, sang er seine Songs (und kreischte sie zum Ende eines jeden Songs). Keine Worte zum Publikum (von einem gelegentlichen "Thank You" mal abgesehen), keien Show. War aber egal, zumidnest machte die Musik gutze Laune, auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, dass er alle Songs in eienr Reggae Version spielt. Vorltzter Song dann, New Shoes. Sterni grinst breit als er die ersten Takte erkennt. Nach den ersten Worten dann genau so verwirrt. Wie, doch nicht New Shoes!? Dann startete der Song richtig und erwies sich doch als das herbeigesehnte Lied. Wenn auch wieder in einer halbg genuschelten, halb gebrüllten Reggae Version. na ja, egal, besser als gar nichts und definitiv der beste Song des Vorprogramms.
Und wieder, Umbaupause, Soundcheck. Langsam verfluchten wir uns, dass wir uns nicht vorher erkunsdigt hatten wer alles den Support macht, dass hätte uns drei Stunden zeit mehr gebracht (für den Whirlpool im Hotel oder die Kölner City, die wir so leider verpassten). Programme gab es zwar vor Ort, aber für den läppischen Umkostenbeitrag von nur 30,- Euro (WTF again!?).

Den ganzen tag hatten wir gutes Wetter. Langsam wurde es dunkel und Kalt. 21 Uhr ginegn dann die La Ola Wellen los, man erwartete gespannt den Main Act. Zuerst aber kam der Regen. Aber okay, Zähne zusammenbeißen und weietr,schließlich kam die Band auf die Bühne. Und was für eine Show: Erotik (verdammt kann diese Frau gut strippen, selbst hinter einer Schattenwand), Witz, gute Musik und einige Überraschungen. Jepp, Überraschungen. ButchWalker war wieder da und spielte gemeinsam mit Pink. Und man, er war genial mit ihr. Das doppelte Cover aus "My Generation" von the Who und "Basket Case" von Green Day war verdammt genial. Im Vorfeld haben wir noch dazu gehört von den anderen Shows von ihr, immer zwei bis zweieinhalb Stunden lang.
Entsprechend perplex waren wir, als sie nach 75 Minuten von der Bühne ging. Aber okay, vieleicht käuft der Rest ja über Zugaben. Und da war sie auch schon wieder. Lange Verison von "So What" mit genialen Akrobatik Einlagen. Und dann Ende. Keine Zugabe, kein gar nichts mehr. 90 Minuten und das war's. Warum!? Dafür habe ich 4 Stunden miese Vorbands über mich ergehen lassen!?

Mit gemischten Gefühlen ging es also zurück zum Hotel, rechtzeitig um mitzubekommen, dass Lena wirklich gewonnen hat. Ich habe es vorher gesagt! Ich habe es gesagt, aber wer hat mir geglaubt? Niemand. Müdes Lächeln, dass ewige Heulen von politischen Punktevergaben oder aber schüchterne Erwartung a la "na ja, sie macht bestimmt den fünften Platz". Von wegen. Aber auf mich hört ja mal wieder niemand.
Whatever. Und kaum bin ich wieder hier und else die ersten Blogs auf Mexx, was muss ich sehen? Empörung darüber dass Lena gewonnen hat. Leute! Das erste mal seit 28 Jahren, das zweite Mal überhaupt dass wir mal gewinnen und dann sagen alle, dass sie es ihr nicht gönnen? Hallo? Freut euch doch einmal.
Am Besten aber gefallen mir die Begründungen:

1.) Sie kann nicht singen!
-Wenn sie schlecht singt, dann klingt dass für mcih noch ebsser als das gute Singen vieler Anderer. Ja, sie hat einen ganz eigenen Stil und Akzent. Na und? Ist eben Geschmackssache. Aber gleich unterstellen, dass Jemand nicht singen kann finde ich bekloppt.

2.) Sie ist viel zu arrogant!
-Was interessiert mich das, wie eine Person privat ist? Die Musik zählt für mich. Vor Allem: Keiner von euch wird sie persönlich kennen. Wie wollt ihr das Beurteilen? Seit ihr weniger arrogant, wenn ihr solche Vorwürfe in den Raum stellt ohne sie zu kennen?
Davon abgesehen: Lieber ein gesundes Selbstbewußtsein als falsche Bescheidenheit. Letzteres war mir immer schon zu wieder. Und ist Arroganz so schlimm? Wenn ja, wieso sind dann 90% des Mexx überarrogant? Und wieso bezeichnet sich davon niemand als arrogant (nochmal: Nicht alles was nach Arroganz aussieht ist Niveau. Vieles davon ist Dummheit!)?
Ich bin selbst recht arrogant. Macht mich das zu einem schlechte Menschen? Ich weiß was ich kann und ich weiß worin ich besser bin als die meisten Anderen. Na und? Ist das falsch? Arroganz ist für mich nur dann ein Problem, wenn sie ungerechtfertigt ist, denn dann dient sie meist nur dazu um Unsicherheit und mangelndes Selbstvertrauen zu überspielen.

3.) Sie kann nicht tanzen!
-Ja und? Sie kann wahrscheinlich auch nicht Schach spielen. Hat das auch nur irgendetwas mit dem Gesang zu tun? Der Song wird nicht besser oder schlechter je nach tänzerischer Begabung. Wem kümmert's? Die meisten Sänger sind keine wirklich guten Tänzer, da meckert auch niemand. Für so etwas mietet man sich dann eben eine Tänzertruppe für die Tour.

Ich mag Lena. Ich finde sie sympathisch, süß und klasse, eben gerade weil sie keinem Klischee entspricht, ihr eigenes Ding macht und die Sachen sagt, die sie sagen will. So sollte es für mich sein. Das ist wahre Schubladenlosigkeit. Und nicht das übliche: Ich trage schwarz, höre nur Visual Kei/Metal/Gothic aber ich bin kein Visu/Gothic/Metler sondern was Eigenes. Ach ja? Was denn? Jemand dem es zu peinlich ist anzuerkennen was er ist? Mir ist jeder klischeegerechte Goth lieber als jemand der sich nicht traut dazu zu stehen, was er ist. Aber bitte spielt euch nicht als Individualisten auf, wenn ihr keine seid.

So viel dazu. Ich bin jetzt zu faul das Ganze durch die Rechtschreibprüfung zu jagen, entschuldigt bitte die Tippfehler. Die Schuld schiebe ich auf Pinks Management.^^

Edit: Genial! Kaum gebe ich das Statement zu Lena ab kündigt mir jemand das Blog Abo. Sorry, aber das ist arm. Ich lach mich schief.^^