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Mineralstoffe, oder: "Noch mehr Ernährungstheorie" Cyclamat, Drogist, Ernährung, Mineralstoffe

Autor:  Hauskater
Nach den Vitaminen komme ich nun zum zweiten großen Thema bei der Ernährung, den Mineralstoffen. Danach ist der zu theoretische Teil auch endlich abgehandelt...

Was sind Mineralstoffe?

Im Gegensatz zu den Vitaminen handelt es sich bei den Mineralstoffen um anorganische Stoffe die für den Körper lebensnotwendig sind, die er aber nicht selbst produzieren kann. Entsprechend müssen sie auch wieder mit der Nahrung aufgenommen werden.

Wie teilt man Mineralstoffe ein?

Auch die Mineralstoffe teilt man in zwei Gruppen ein. Allerdings geht man hier nicht nach der Löslichkeit (die meisten Mineralstoffe sind ziemlich unempfindlich gegenüber äußeren Einflüsse, man kann sie höchstens durch zu langes Kochen auswaschen, wenn man das Kochwasser nicht mitverzehrt), stattdessen unterteilt man sie nach der benötigten Menge in Mengenelemente (über 50 mg pro Kilo Körpergewicht) und Spurenelemente (weniger als 50 mg pro Kilo Körpergewicht). Hierbei muss man allerdings mehr aufpassen als bei den Vitaminen, eine Überdosierung kann recht schnell zu schlimmen Vergiftungen führen.

Mengenelemente

Calcium

Allgemeines: Calcium sollte eigentlich jedem ein Begriff sein, schon aus dem Chemie Unterricht. Kalk (eien Calciumverbindung) kennt wahrscheinlich jeder, aber auch unsere Knochen und Zähne bestehen großteils aus Calcium. Wenn wir uns an den Vitamineintrag erinnern, dann sollte jedem nun das Vitamin D einfallen, welches dafür sorgt, dass Calcium in die Knochen eingelagert wird.
Wir können bis zum 30. Lebensjahr einzahlen auf unser Calciumkonto, danach können wir nur noch den aktuellen Stand halten, aber nicht mehr dazu bekommen. Calcium ist wasserlöslich.

Wirkung: Knochenstabilität, Muskelfunktionen (mit Magnesium), Herzrhythmus und auch die Milderung von Allergien.
Mangelerscheinungen: Osteoporose (siehe Vitamin D3) und Rachitis. Außerdem kann Vitamin K nicht wirken, so dass das Blut nicht mehr richtig gerinnt. Einen Calciummangel kann man nur schwer wieder ausgleichen.
Überdosierung: Höheres Risiko für Prostatakarzinome. Ohne Vitamin D kann es schneller zu Herzinfarkten kommen. Und als wäre das nicht genug kann ein zu hoher Verzehr von Vitamin D und Calcium zu Ateriosklerose (Arterienverkalkung) führen und damit zu Schlaganfällen, Herzinfarkt und Co.) füren.
Vorkommen: Parmesan, Gouda, Camembert, Milch, Brennnessel, Brokkoli, Mineralwasser.

Chlor

Allgemeines: Den typischen Chlorgeruch kennen wahrschein alle aus dem Schwimmbad. Da es sehr reaktionsfreudig ist, hat es viele Einsatzmöglichkeiten, allerdings sind viele Verbindungen giftig für Menschen (und Tiere).

Wirkung: Zum einen brauchen wir Chlor für das Aufrechterhalten der elektrischen Spannung in den Zellen. Andererseits ist es ein wichtiger Bestandteil der Magensäure und für das Abtöten von Keimen in der Nahrung wichtig.
Mangelerscheinungen: Sehr selten, nur bei langem, extremen Schwitzen und starkem Erbrechen und Durchfall. Dann kommt es zu fehlende Antriebskraft, Verwirrtheit, niedrigem Blutdruck, oder zu Muskelkrämpfe. Auch ein Kaliummangel kann die Folge sein.
Überdosis: Bluthochdruck
Vorkommen: Der Bedarf wird problemlos durch Kochsalz gedeckt.

Kalium:

Allgemeines: Kalium ist ebenfalls ein sehr reaktionsfreudiger Stoff, mehr sogar als Natrium. Da letzteres aber günstiger ist, nutzt man Kalium im technischen Bereich kaum. Dafür wird es als Dünger eingesetzt. Bei der Zubereitung von kaliumhaltigen Speisen wird schonendes Garen empfohlen.

Wirkung: Muskelaktivierung, regulieren des Säure-Basen-Haushalts und die weiterleitung von Reizen (gemeinsam mit Natrium).
Mangelerscheinungen: Ausgelöst meist durch Leistungssport ohne Ausgleich des Elektrolydhaushalts. Dann kann es zu Verstopfung, langsameren Reflexen bis hin zu Kammerflimmern und Tod kommen.
Überdosierung: Muskelzuckungen, Herz-Rhythmusstörungen, Herz-kreislaufstillstand.
Vorkommen: Kakopulver, Pellkartoffeln, Hülsenfrüchte, Bananen, Mandeln.

Magnesium

Allgemeines: Magnesium sollte jeder aus der Schule kennen. Sei es um die Hände für den Sport vorzubereiten, sei es wegen seiner hellen Flamme beim Verglühen oder als Teil beim Autobau. Beim Kochen von magnesiumhaltigen Speisen ist es wichtig wenig Wasser zu nutzen, da es wasserlöslich ist.

Wirkung: Energiestoffwechsel, Zusammenspiel von Muskeln und Nerven.
Mangelerscheinungen: Wadenkrämpfe (vor Allem bei Schwangeren und Senioren), Reizbarkeit, Erschöpfung
Überdosierung: Schwierig zu erreichen, dann aber bis zum Atemsitllstand
Vorkommen: Vollkornprodukte, Sonnenblumenkerne, Nüsse, Mineralwasser

Natrium

Allgemeines: Ebenfalls bekannt, alleine schon als Bestandteil des Kochsalzes (Natriumchlorid).

Wirkung: Binden von Wasser, Blutdruckbeeinflussung, Nerven und Muskelleistung
Mangelerscheinungen: Meist nur bei stationären Behandlungen. Folgen: Durchblutungsstörungen, starker Durst, Kopfschmerzen, Koma.
Überdosierung: Relativ häufig durch starkes Schwitzen oder wenig trinken, oder aber auch durch zu hohe Kochsalzaufnahme (viele Fertiggerichte haben viel zu hohe Kochsalzwerte!). Dann kommt es zu Schwächegefühlen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten oder Ödemen (Wasseransammlungen). In schweren Fällen kommt es zu epileptischen Anfällen und Bewusstlosigkeit.
Vorkommen: Kochsalz, Mineralwasser, Fertiggerichte, Fastfood, Pökelfleisch. Eigentlich in fast jedem Lebensmittel.

Phosphor

Allgemeines: Phosphor kennen wir wahrscheinlich vor allem aus Filmen als unheimliches Leuchten. Es wird ebenfalls durch das Vitamin D3 in den Körper eingeschleust.

Wirkung: Genbaustein, Energieträger, ausgleich des Säure-Basenhaushalts.
Mangelerscheinungen: Fast nur bei Alkoholikern. Dann Müdigkeit, Gewichtsverlust, Muskelschwäche, Atemnot, Tod.
Überdosis: Calciummangel, da Phosphate Calciumräuber sind.
Vorkommen: Tierische Nahrungsmittel, Sojaprodukte, Hülsenfrüchte.

Spurenelemente

Chrom

Wirkung: Knochenmineral, Unterstützung des Insulins, Vitamin F und K Stoffwechsel.
Mangelerscheinungen: Sehr selten. Folge: diabetes-ähnliche Störungen
Überdosis: Durch normale Nahrung unmöglich. Isst man nun aber Zement oder ähnliches kann es zu starken Vergiftungen kommen.
Vorkommen: Vollkornprodukte, Schweineschnitzel, schwarzer und grüner Tee

Eisen

Allgemeines: schwarzer Tee und Kaffee hemmen die Aufnahme, Vitamin C steigert sie.

Wirkung: Sauerstofftransport im Blut, Energiestoffwechsel
Mangelerscheinungen: Suaerstoffunterversogung der Organe, dadurch blasse und spröde Haut, Müdigkeit, steigendes Risiko einer Fehlgeburt.
Überdosis: Vergiftungen, Organschäden, Gewebeschäden
Vorkommen: Rinderleber, Leberwurst, Kakaopulver, Linsen, Sonnenblumenkerne.

Fluor

Wirkung: Zahnschmelzhärtung, Mineralisierung, antibiotisch gegen Bakterien im Zahnbelag.
Mangelerscheinungen: praktisch unmöglich
Überdosis: Fluorvergiftung, Folgen sind Organschäden, Zahn- und Knochenschäden.
Vorkommen: Zahncreme, Trinkwasser (in der Schweiz), schwarzer Tee, Kochsalz (nicht von Natur aus, wird aber oft beigemischt)

Jod

Allgemeines: Momentan herrscht dank der Situation in Japan eine Jodhysterie. Viel zu viele Menschen meinen damit eine Verstrahlung verhindern zu können. Könnten sie auch, wenn denn genug Strahlung da wäre, was hier nicht der Fall ist, egal was die Bildzeitung sagt. Stattdessen ist das der beste Weg zur Jodvergiftung, die sonst schwer zu erreichen ist...

Wirkung: Schilddrüsenhormon, Regulation des Kalorienumsatzes, Wachstumsfaktor, Stoffwechselfaktor.
Mangelerscheinungen: Entwicklungsstörungen bei Kindern, Kropf (Schilddrüsenerkrankung)
Überdosis: Magen-/Darmbeschwerden, Akne, Schnupfen, Kreislaufbeschwerden.
Vorkommen: Seefisch, Feldsalat, Hartkäse, Meeresalgen

Kupfer

Wirkung: Stoffwechsel (speziell im Bindegewebe), Blutbildung Eisenstoffwechsel), Energiegewinnung, Antioxidans (Radikalfänger)
Mangelerscheinungen: nur bei zu hoher Zinkaufname, dann Ermüdung, Schwäche, Anämie
Überdosis: Durch die Nahrung fats unmöglich.
Vorkommen: Vollkornprodukte, Rinderleber, Hülsenfrüchte, Kakao, Nüsse.

Mangan

Wirkung: Immunsystem, Stoffwechsel, Wachstum (vor allem Knochen und Bindegewebe), Blutgerinung (mit Vitamin K).
Mangelerscheinungen: SEHR selten, nur bei allgemeiner Unterernährung
Überdosis: Über die Nahrung kaum möglich, meist durch einatmen von Manganstaub. Folge ist eine Manganvergiftung.
Vorkommen: Pflanzliche Nahrungsmittel, z.B. schwarzer Tee, Vollkornbrot, Haferflocken, Bananen

Molybdän

Allgemeines: Wurde erst vor kurzem als Spurenelement entdeckt.

Wirkung: Stoffwechsel, Harnstoffbildung
Überdosis und Mangel: Kaum möglich.
Vorkommen: Getreide, Kartoffeln, Mais

Selen

Wirkung: Antioxidans, Bestandteil wichtiger Enzyme, Schilddrüsenstoffwechsel und Immunsystem.
Mangelerscheinungen: Rheuma, Schwächung des Immunsystems, Herzmuskelschäden
Überdosis: Selenvergiftunhg, wieder nur durch das Einatmen von Selenstaub, kaum durch die Ernährung
Vorkommen: Getreide, Rotbarsch, Scholle, Reis, Schweinefleisch.

Zink

Allgemeines: Zink ist praktisch ein Alleskönner, der überall seine Finger mit im Spiel hat.

Wirkung: Immunsystem (T-Zellenproduktion), Antioxidans, Wundheilung, Steuerung der Eiweißproduktion, Vitamin E, K und F Stoffwechsel, Insulinaufbau.
Mangelerscheinungen: Wundheilungsstörungen, schwaches Immunsystem, Nachtblindheit.
Überdosierung: durch Ernährung kaum möglich
Vorkommen: Vollkornprodukte (diese sind zu bevorzugen!), Fleisch, Weizenkeime, Hülsenfrüchte

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So, damit haben wir den trockenen Teil vom Tisch, jetzt können Kosmetik, die Gesundheitsthemen und die Pflanzenkunde kommen!