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Chao de Jing, komplett oder "Der Beitrag den eh niemand lesen wird" Chaos, Diskordianismus, Eris, Unschärferelation

Autor:  Hauskater
Eigentlich ist es unnötig hierfür ein Vorwort zu schreiben, aber ich tue es dennoch.

Der folgende Eintrag ist praktisch so etwas wie mein Gesellenstück. Enthalten ist die Arbeit von zwei Jahren (mit vielen Unterbrechungen), mein Weltbild, mein Denken, meine Erkenntnisse. Im Endeffekt ist es so etwas wie eine diskordianische Betrachtung des Taoismus , oder eine Synthese aus Beiden. Ich habe mir als Ausgangspunkt das Daodejing in der Übersetzung von Stephen Mitchell genommen und das Werk ins diskordianische Vokabular übersetzt und angepasst. Entsprechend erwarte ich nicht, dass das irgendjemand hier lesen wird, geschweige denn verstehen (um genau zu sein erwarte ich, dass niemand es lesen wird. Und würde es irgendwer intelektuell verstehen, dann hätte ich etwas falsch gemacht). Vielleicht stößt ja aber irgendwann irgendjemand auf diesen Eintrag und fühlt sich zumindest etwas inspiriert dazu, sich zu hinterfragen. Dann wäre es die Mühe mehr als wert gewesen. Wenn nicht ist es auch schlimm, zumindest hat es mir Spaß gemacht und hat mir doch dabei geholfen mich selbst und meine Gedanken etwas besser zu verstehen. Da das Ganze recht lang ist (81 Kapitel wie das Original), setze ich es hier in einen Spoiler, damit nicht alle Leute endlos scrollen müssen, wenn sie zu einem der anderen Einträge wollen.

Spoiler

1(+4)

Das Chaos, das man sehen kann
ist nicht das wirkliche Chaos.
Die Ordnung die man schaffen kann
ist keine wirkliche Ordnung.
Das Chaos ist die Mutter aller Inspiration.
Die Ordnung ist der Vater aller Begriffe.

Also:

Wer ohne Illusionen ist, versteht.
Wer an die Realität glaubt meint nur zu verstehen.

Alle Namen, Dinge, Ordnungen entspringen dem Menschen
Alles was ist, entspringt dem Einen
nennt man es nun Dao, Diskordia oder wghstrfgh.
In dieser Erkenntnis liegt ein Tor, manchmal sogar eine Einfahrt.

2

Wer von Chaos spricht
der setzt auch eine Ordnung voraus.
Wer von Zwietracht spricht
der geht auch von Einheit aus.

Gut ist Böse
Laut ist Leise
Chaos ist Ordnung
Perspektive ist Perspektive
Und am wichtigsten: Musik ist Musik.

Der Diskordianer also
beobachtet ohne Perspektive
Erleuchtet durch Verdunkelung

Muster entstehen und vergehen.
Der Diskordianer sieht hin solange sie da sind
und vergisst wenn sie entschwinden.
Er handelt ohne Perspektive
Darum können Andere verstehen.

Indem er sein Werk nicht plant
gelingt es.

3

Verehrt man Jemanden, erhebt man ihn zum Vorbild.
So verliert man sich Selbst.
Ist etwas wertvoll
Dann will jemand Anderes es haben
auch wenn es nur Müll ist.
Will man zu Vieles haben,
so verliert man das was man bereits hat.

Der Diskordianer macht sich dies zu Nutze
Er lenkt in dem er die Zügel los lässt
Und wirft höchstens einen Köder aus.
Er verwirrt jene die sich für Wissend halten
Und macht Unwissende zu Wissenden
Welche wieder verwirrt werden.
Dies ist der wahre Mindfuck.

Danach lehnt er sich zurück
Und genießt die Show.

4

Das Chaos ist wie eine Quelle.
Schöpfe Verwirrung daraus so viel du willst,
Sie bleibt stets gefüllt.
Hierin findet sich das Potential zu Allem.
Manchmal tarnt es sich als Ordnung
Aber es ist stets vorhanden.

5

Chaos ist nicht parteiisch
Es trifft Gut und Böse
Beamte und Obdachlose.
Darum ergreifen Diskordianer keine Partei
Sie bringen jedem einen Schluck aus dem Brunnen.

Das Chaos erhält sich selbst.
Wenn du etwas davon gibst, so breitet es sich weiter aus
Auch wenn du schon lange weg bist.
Je mehr du darüber erklärst, desto weniger verstehst du.
Also lass es einfach los und genieße die Show.

6

Eris ist die große Mutter
Sie bringt alles hervor.
Egal ob Bürokratie oder Inspiration
Alles entstammt einer Quelle.

Sie ist immer bei dir
beutze sie so oft du willst.

7

Chaos steht Allen zur Verfügung
Die sich Trauen es zu nutzen.
Es ist immer da
Auch wenn Jemand versucht es zu Ordnen.

Der Diskordianer steigt aus dem Fluss
Darum entgeht er jedem Ansturm
Er feuert die Menge an und genießt die Show
Weil er nichts festhält wird auch er nicht gehalten.

8

Das Chaos ist wie der Wind
Ungehalten, ungebremst.
Er kommt überall hin und trägt sogar Berge ab.
Darin gleicht er dem Chaos.

Beim Wohnen: Lebe dort wo du dich wohl fühlst,
Nicht wo Andere dich haben wollen.
Beim Denken: Nichts ist absolut, denke Selbst,
Nicht so, wie Andere es wollen.
Im Streit halte dich zurück, der Gegner erledigt sich Selbst.
Beim Lenken: Chaos kommt von selbst, lehne dich zurück.
In der Arbeit: Mach was dir Spaß macht
In der Familie: Halte sie so groß oder klein wie es zu dir passt.

Wenn du zufrieden einfach nur du Selbst sein kannst
und dich mit anderen weder vergleichst noch misst,
wird jeder dich achten. Oder ignorieren. Oder anbeten.
Okay, letzteres wohl eher nicht.

9

Fülle tausende Akten in einen Schrank und er wird Platzen
Lerne zu viel und der Blackout wird kommen
Umgebe dich mit Ordnung und du wirst verwirrt werden.
Strebst du nach Achtung Anderer
So wirst du nie du Selbst sein.

Tue was du tun musst und lehne dich zurück.
Das ist der Weg zur Gelassenheit. Halte außerdem Popcorn bereit.

10

Kannst du deinen Geist frei machen von Mustern
Und einfach das Sein genießen?
Kannst du dich so sehr entspannen
Dass du wie Zuckerwatte wirst?
Kannst du dein Sehen abstellen
Bis du nur noch Resonanz spürst?
Kannst du Menschen Menschen sein lassen
Und dir dies zu Nutze machen?
Kannst du dich zurück lehnen und Andere machen lassen
Während du zuschaust?
Kannst du von deinem eigenen Geist Abstand nehmen
und so alle Dinge begreifen?

Verwirren ohne groß einzugreifen
Zuschauen ohne Teilzunehmen
Handeln ohne Erwartungen
Führen ohne zu Lenken
Das ist der Weg von Eris.

11

Wir benutzen Worte
doch es sind nicht die Laute
die die Bedeutung transportieren

Wir benutzen Formen um etwas zu verstehen
Doch es ist nicht die Form die uns verstehen lässt.

Wir sprechen von Chaos
doch es ist nicht die Vorstellung
die alles erschafft.

Wir arbeiten mit Illusionen
doch wichtig ist, was dahinter wartet.

12

Logik macht den Menschen dumm
Worte verschleiern den Gedanken
Ordnung bremst jede Inspiration
Die Erklärung tötet den Witz
Überlegung stört den Humor

Diskordianer beobachten die Welt
aber sie Vertrauen auf den Witz dahinter
Sie lassen die Dinge kommen und gehen
Und sie amüsieren sich.

13

Erfolg ist so egal wie Misserfolg
Gut so lächerlich wie Schlecht

Was Erfolg und Misserfolg verbindet?
Was ist der Unterschied?
Beides ist eine Sache der Perspektive.
Nichts von Beidem ist sicher.
Bleibe lieber auf dem Boden
Und schaue den Abstürzenden zu.

Was so lächerlich an Gut und Schlecht ist?
Wer sagt dir was nun welches ist?
Was du als das Eine empfindest
Ist für den Nächsten das Andere.
Weiterhin zeigt erst die Zeit
was nun positiv und was negativ ist.

Betrachte dich als Teil der Welt – ohne Wertung.
Vertraue dir und deiner Zirbeldrüse.
Liebe die Welt wie Eris
und alles kann passieren.

14

Schau und du bekommst eine Torte ins Gesicht
Horch und du bekommst einen Hörsturz
greif zu und du bekommst einen Elektroschock

Oben ist Unten
Links ist rechts
Du musst nur auf dem Kopf stehen
(und hoffen dass du nicht umfällst)

Nähere dich ihr und du läufst an ihr vorbei
Folge ihr und du läufst im Kreis
Du kannst sie nicht kennen
Aber sie ist bei dir
Lebe dein Leben mit ihr gelassen
oder du fällst in den Wahnsinn.
Erkenne nur, wem du folgst,
dann folgst du dir Selbst.

15

Die alten Griechen nannten sich Freunde der Weisheit
und nur Einige wussten, dass sie nichts wussten.
Sie waren arrogant
und so sind es ihre Nachfolger an den Universitäten.
Die Griechen sahen Eris als Übel
ihre Nachfolger übersehen sie komplett.

Sei geduldig bis du zur Ruhe kommst
Bleibe regungslos bis die Erkenntnis folgt
oder dir eine Nuss auf den Kopf fällt.
Was auf das Selbe hinausläuft.

Strebe nicht sondern mach es einfach
Ohne Erwartung, ohne Plan
Lasse alles kommen und genieße die Show.

16

Mache deinen Kopf frei von Logik
stimme dein Selbst ein auf Humor
Sieh dem Ameisenhaufen zu
Und suche nicht nach Struktur.

Alle rennen sie durcheinander
und denken sie würden definitiven Regeln folgen
Das ist der Fluch des Graugesichts.

Wenn du Konventionen folgst
erwartet dich nur Langeweile
Wenn du erkennst woher dies kommt
so wirst du alle Zeit farbig sein.
Unvoreingenommen, belustigt,
gutherzig wie ein Idiot,
würdevoll wie ein Hofnarr.
Ins Wunder des Chao versenkt,
kannst du alles bewältigen, was das Leben dir bringt,
und wenn die Langeweile kommt, so lässt sie dich in Ruhe.

17

Wenn jemand regiert und herrscht,
so wird er nichts zu Stande bringen
Besser ist jemand der lenkt
Noch besser ist jemand, der aus dem Hintergrund lenkt
Am Besten ist es wenn jemand antiregiert.

Solch Einer prahlt nicht
man sieht ihn nicht
Dennoch funktioniert alles
Und jeder denkt, er habe seinen Teil beigetragen.

18

Wenn das Chaos verpönt ist
so treten Langeweile, Depression und Streit auf
Wenn der Humor verloren geht
Kommen Moralpredigten und Strafen
Wenn in der Familie Streit herrscht
So versucht man es mit Therapie zu richten
Wenn der Staat von Leichen regiert wird
kommen die Fliegen.

19

Schaffe Zwang und Hierarchie ab
und die Menschen werden gerne arbeiten
Schaffe Moral und Gesetze ab
und die Menschen handeln von selbst richtig
Schaffe Heiligkeit und Vorbilder ab
und jeder wird den richtigen Weg gehen.

Sollten diese drei Schritte nicht reichen
dann bleibe am Rand stehen und genieße die Show.

20

Hör auf nach Ordnungen zu suchen – mache deinen Kopf frei.
Was ist schon der Unterschied zwischen Ja und Nein?
Wo liegt der Unterschied zwischen Ordnung und Chaos?
Musst du im Fluss schwimmen, sei es mit oder gegen den Strom?
Wie lächerlich.

Andere Menschen bilden Muster
und befolgen sie wie Sklaven.
Ich alleine enthalte mich,
ich alleine bin unberechenbar
wie ein Kind im Spiel.

Andere Menschen haben was sie zu brauchen meinen,
Ich alleine brauche nur mich
und wandere erfreut und entspannt
wie jemand der überall wohnt.
Ich bin wie ein Narr, so wirr und so leer.

Andere Menschen versuchen zu strahlen
Ich dagegen hülle mich in Schatten
Andere Menschen sind intelligent und logisch
Ich bin intuitiv und schelmisch
Andere Menschen jagen einem Sinn hinterher
Ich dagegen weiß davon nichts.

Ich treibe wie ein Spielzeugboot auf dem Meer,
wie ein losgelassener Ballon im Himmel.

Ich unterscheide mich von normalen Menschen
Ich atme Lachgas
Das Lachgas der großen Göttin.

21

Die Diskordianer bleiben ohne Sinn
stets eins mit dem Chao,
das gibt ihnen ihren funkelnden Charme

Das Chao ist nicht zu verstehen
wie können sie stets eins mit ihm sein?
Weil sie nicht an Begriffen und Logik festhalten

Das Chao ist hell und dunkel
Oberflächlich und tiefsinnig
wie kann es ihnen Charme verleihen?
Weil sie es lassen.

Noch vor Zeit, Raum und Pinguinen
gab es schon das Chao.
Es liegt jenseits von Sinn und Unsinn
Woher ich weiß dass ich kein verrücktes Zeug rede?
Weil ich in den Wahnsinn eintauche.

22

Willst du stabil sein
dann verliere die Balance
Willst du weise sein
dann werde erst einmal dumm
Willst du einen starken Geist
Dann tauche erst in den Wahnsinn ein.
Willst du lieben
so lasse alle Liebe los.
Willst du Alles haben
Dann wirf Alles aus dem Fenster.

Die Diskordianer die mit Eris reden
geben ein gutes Beispiel
Weil sie nicht sprechen
Kann niemand sie ignorieren
Weil sie keiner Logik folgen
Kann jeder sie verstehen
Weil sie nicht wissen wo sie sind
Sind sie überall zu Hause
Weil sie keinem Muster folgen
glückt alles was sie tun.

Wenn ein Diskordianer sagt
Er steigt aus dem Fluss
So ist dies kein leeres Gerede.
Nur indem das Chaos in ihnen lebt
fließen sie Selbst.

23

Gehe ganz aus dir raus
Danach sei die Ruhe selbst.
Sei wie die Göttin
wenn du wütend bist, so wird das Ergebnis andere inspirieren
wenn du Hotdogs isst, so wird es dir schmecken
Wenn der Wandel einsetzt, so bist du mittendrin.

Öffnest du dich Ihr
So bist du eins mit dem Chaos
Und kannst es nach außen tragen
Öffnest du dich dem Wahnsinn
So wirst du verstehen
Öffnest du dich dem Fallen
so wirst du eins sein mit dem Boden
so platt wirst du sein.

Öffne deine Zirbeldrüse der Göttin
und vertraue auf deinen Selbsterhaltungstrieb
dann fügt sich eins ins Andere.

24

Wer auf einem Bein steht
der wird schnell fallen.
Wer voraus läuft,
der wird schnell gegen eine Wand laufen
Wer sich in den Mittelpunkt drängt
wird sich schnell außen wiederfinden.
Wer etwas definiert
der wird es nie verstehen.
Wer macht über Andere hat
verliert die Macht über sich selbst.
Wer sich an die Logik klammert
der wird niemals Erkenntnis finden.

Willst du eins mit dem Chaos sein
so tue deine Arbeit und lehne dich zurück.
Genieße die Show.

25

Es gab etwas formloses und faszinierendes
bevor das Universum entstand.
Gelassen ist es und leer.
Einzig aber nicht artig.
Grenzenlos und überall zu finden
Es ist die Quelle von allem.
Namen sind bedeutungslos
also nenne ich es das Chaos.

Es verbindet alle Dinge
innen und außen und kehrt zurück
zurück zu Allem.

Eris ist groß,
das Chao ist groß,
Das Universum ist groß,
Die Erde ist groß.

Das sind die vier Großen.

Die Erde folgt dem Universum
Das Universum folgt dem Chao
Eris ist die große Stalkerin.

26

Das Dumme ist die Wurzel des Weisen
Das Chaos ist die Wurzel aller Ordnung.

Also ist der Diskordianer den ganzen Tag Weise
ohne zu denken
Wie großartig die Erkenntnisse auch sein mögen,
sie entziehen sich jedem Muster.

Wozu sollte ein Chef
an seinem Sessel fest wachsen?
Lässt du dich in deinem Büro nieder
dann verlierst du die Verbindung zu Familie und Arbeit.
Lässt du dich von Gier antreiben
So verlierst du die Verbindung zu dir selbst.

27

Ein wahrer Streuner erlebt den Weg
die Ankunft ist Zweitrangig.
Ein wahrer Künstler erzwingt nichts,
er erschafft ohne etwas zu tun.
Ein wahrer Mensch menscht nicht um Mensch zu sein
Er ist es schon.

Darum sind Diskordianer immer präsent
Sie weisen niemanden zurück und bevorzugen niemanden.
Sie lachen über Alle, auch über sich Selbst.
Sie nutzen dazu jede Gelegenheit
Das nennt man verkörpern des Lebens.

Was ist ein guter Mensch anderes, als der Spiegel seiner Unvollkommenheit?
Was ist ein schlechter Mensch anderes als die Unvollkommenheit des Spiegels?
Wenn du dies nicht begreifst, so bist du nicht Allein.
Aber liegt die Mehrheit immer im Recht?

28

Kenne die Extreme
aber halte ich an die Mitte.
Nimm die Welt in dich auf
dann wirst du wirklich eins mit der Göttin.
Du wirst wie ein großer Schelm sein.

Kenne die einzelnen Farben
Aber halte dich an das Bunte.
Sei du Selbst
denn wenn du du selbst bist
so wird es kein Anderer sein
und Alles ist möglich.

Kenne die Stille
Aber halte dich an die Musik.
Akzeptiere die Welt wie sie ist
denn wenn du sie annimmst
So musst du nichts verändern
Um dich zu amüsieren.
Dann wirst du dein wirkliches Selbst finden. Oder es verlegen.
Was macht das schon für einen Unterschied?

Das All wird aus dem Chaos gestaltet
wie das Bild aus einem leeren Blatt Papier.
Der Diskordianer kennt das Bild
aber er malt ohne Stift auf ein weißes Blatt.
Somit kann er alles finden.

29

Willst du das Chaos ordnen?
Ich glaube nicht dass dadurch wirklich etwas besser wird.

Das Chaos ist schön.
Man kann es nicht ordnen.
Willst du es in Form bringen, dann zerstörst du das Potential.
Behandelst du es wie deine Wohnung, so wirst du nichts wiederfinden.

Es gibt viele Zeiten
eine für's Lachen
eine für's Weinen
eine für's Bier holen
eine für's Anstoßen
eine für den Sex
eine für das Kuscheln
Eine für das Sauber machen
Eine für das Verschmutzen.

Der Diskordianer sieht die Zeit als das was sie ist,
er versucht jedoch nicht sie zu kontrollieren.
Er lässt sie Laufen wie sie Laufen will,
wozu einen erfrischenden Bach umlenken?

30

Wer sich bei einer Menschenmenge auf das Chaos verlässt
versucht nicht, sich vorbei zu drängeln.
Er tänzelt durch die Lücken.
Man schläft wie man sich bettet,
Zwang, auch in guter Absicht angewendet,
fällt immer auf Einen zurück.
Meist mit einem lauten „Platsch“.

Der Diskordianer tut was er tun muss
danach entspannt er sich.
Er begreift, dass Potential sich niemals zwingen lässt
und der Versuch das Chaos zu ordnen
der Kreativität zu wider läuft.
Weil er sich selbst kennt
muss er sich nicht definieren.
Weil er aus sich Selbst lacht
Braucht er nicht die Witze Anderer.
Weil er überall zu Hause ist,
ist er überall willkommen.

31

Waffen sind Werkzeuge der Graugesichter
Jeder mit einem Hauch von Verstand meidet sie.

Waffen sind die Werkzeuge der Angst,
ein schlauer Mensch wird sie meiden,
es sei denn, er befindet sich in der höchsten Not,
und wird sie, wenn er dazu gezwungen ist,
so zurückhaltend gebrauchen wie nur irgend möglich.
(Die große Ausnahme sind große Hämmer und sonstige Waffen des Kojoten.)
Freude ist sein höchster Wert.
Liegt die Stimmung im Keller -
wie kann der Betreffende zufrieden sein?
Feinde sind keine Dämonen,
auch wenn sie manchmal so aussehen.
Dämonen sind keine Feinde.
Er wünscht ihnen keinen ernsten Schaden.
sondern freut sich darüber, wie sie auf Bananenschalen ausrutschen.


Er zieht nicht in die Schlacht, er läuft heiter nebenher
voller Vertrauen und mit großem Mitgefühl,
als nähme er an einem Gelage teil.

32

Das Chaos kann man nicht wahrnehmen.
größer als das Universum
spiegelt es sich doch in jeder Staubkorn.

Könnten die Menschen
im Chaos bleiben,
wären alle Dinge im Dreiklang.
Die Welt würde zu einem Paradies werden.
Alle Menschen lebten in Freude,
und der Witz wäre in ihre Herzen eingeschrieben.

Wenn du Namen und Muster verwendest,
dann sei dir bewusst, dass sie vorläufig sind.
Behalte sie aber im Kopf, sonst wird dein Flirt sauer werden!
Wenn du mit Ämtern zu tun hast,
dann sei dir bewusst, wo ihr Aufgabenbereich enden sollte
und nutze ihre Bürokratie gegen sie.
Mit dem Wissen, wann man innehalten und in sich hinein lachen muss,
kannst du jeder Gefahr entgehen.

Alle Dinge enden im Chaos
wie Motten in der Lampe.

33

Andere zu verstehen zeugt von Intelligenz;
sich selbst zu verstehen zeugt von wahrer Weisheit.
Nichts zu verstehen zeugt von wahrer Erkenntnis.
Herr zu sein über Andere bedeutet Arbeit;
Herr zu sein über sich selbst bedeutet Entspannung.

Siehst du ein, dass du genug hast,
dann bist du wahrhaft reich.
Weilst du beständig in der Pointe
und nimmst das Ende mit ganzem Herzen an,
dann wirst du für immer lachen.

34

Das große Chaos fließt überallhin.
Alle Dinge gehen aus ihm hervor,
doch es formt sie nicht.
Es ergießt sich in sein Werk,
doch es erhebt keine Steuern.
Eris nährt Alles,
doch hält sie nicht daran fest,
sonst könnte es schließlich auch nicht fallen.
Da sie mit allen Dingen verbunden ist
und in ihrem Innersten auf einer Couch liegt,
kann man sie faul nennen. Oder Bescheiden. Oder stromlinienförmig.
Aber was bringt das schon?
Da alle Dinge in das Chaos zurückkehren
und nur es allein bestehen bleibt,
kann man es Alles nennen.
Es ist sich seiner Größe nicht bewusst;
folglich ist es ein Alptraum für Psychiater.

35

Die eins mit der Göttin sind,
können gefahrlos gehen, wohin sie wollen.
Selbst auf einer überdimensionalen Bananenschale
nehmen sie den allumfassenden Witz wahr,
weil sie die Pointe in ihrem Herzen gefunden haben.
Trotzdem rutschen sie aus.

Bei Bier und dem Duft leckerer Snacks
verweilt man gern und lässt sich verwöhnen.
Aber Worte, die auf das Chao hindeuten,
scheinen unverständlich und fade zu sein.
Wenn du nach ihm schaust, so übersiehst du es fast.
Wenn du nach ihm horchst, so hörst du das Mu.
Wenn du es anwendest, ist es unerschöpflich.

36

Willst du etwas ausrutschen lassen,
musst du es vorher Anlauf nehmen lassen.
Willst du etwas loswerden,
musst du vorher den Mülleimer öffnen.
Willst du etwas nehmen,
musst du vorher zulassen, dass es gegeben wird,
oder hoffen das Niemand hinschaut.
Das nennt man die subtile Wahrnehmung
der Pointe der Dinge.

Das Witzige überwindet das Ernste.
Das Chaos die Ordnung.
Lass dein Wirken ein Geheimnis bleiben.
Zeige den Menschen bloß den Witz.

37

Eris tut selten etwas,
doch durch sie wird alles möglich.

Könnten die Menschen
ihre Mitte finden,
würde die ganze Welt, ihren natürlichen Rhythmen gemäß,
von selbst zu einem, großen Fest werden.
Die Menschen wären fröhlich
mit ihrem schlichten, alltäglichen Leben,
in Eintracht und frei von Langeweile.

Wenn es keine Langeweile gibt,
existiert Alles und Jedes in Frieden.

38

Der Schelm bemüht sich nicht um Macht;
deshalb ist er wahrhaft mächtig.
Der Gewöhnliche greift ständig nach der Macht;
Deshalb hat er nie genug.

Der Spitzbube tut nichts auffälliges,
doch die Folgen seiner Handlungen
sind überall zu spüren..
Der Gewöhnliche tut immer irgendetwas Großes,
doch noch viel mehr bleibt zu tun übrig.

Der Akademiker forscht immer an etwas,
doch immer bleibt etwas unerforscht.
Er übersieht das Gesamtbild und verliert sich im Detail.

Der Workaholic tut ununterbrochen etwas und vieles bleibt noch zu tun.
Der Moralist tut etwas, und wenn niemand reagiert,
krempelt er die Ärmel hoch und wendet Gewalt an.

Wenn das Chaos verloren geht, herrscht die Langeweile.
Wenn die Langeweile verloren geht, herrscht die
Bürokratie.
Wenn die Bürokratie verloren geht, herrscht die Tradition.
Die Tradition ist die bloße Hülle des wahren Verstehens, der
Beginn des Gähnens.

Daher beschäftigt sich der Diskordianer
mit der Tiefe und nicht mit der Oberfläche,
mit der Zitrone und nicht dem Lebertran.
Er hat keine Ordnung.
Er wohnt in einem komplizierten Witz
und lässt alle Illusionen los.

39

In Einklang mit Eris
ist der Regenbogen farbig und nah,
ist die Chipstüte neben dir und voll,
gedeihen alle Geschöpfe zugleich,
zufrieden mit ihrem Leben,
im großen Witz,
im großen Chaos.

Wenn der Mensch das Chaos ordnet,
verblasst der Regenbogen,
fällt die Chipstüte hinter das Sofa,
wird der Witz alt,
und der Running Gag wird lahm..

Ein Diskordianer betrachtet die Farbkleckse voller Humor,
weil er das ganze Bild sieht.
Ständig übt er sich in Streichen.
Er funkelt nicht wie ein Juwel,
sondern lässt sich vom Chaos formen,
so derb und fallend wie ein Felsbrocken.

40

Achterbahngleich ist die Bewegung des Chao.
Die Hände in die Luft halten ist der Weg des Diskordianers.
Alle Dinge spielen im großen Theater mit,
den Witz sehen sie aber kaum.

41

Hört ein weiser Mann vom Chao,
so lacht er.
Hört ein normaler Mensch vom Chao,
so zögert er und kichert.
Hört ein dummer Mensch vom Chao,
so lacht er.
Würde niemand lachen
so wäre es nicht das Chao.

Darum hört:
Der Weg zur Weisheit wird gegangen
in den Schuhen eines Clowns,
Der Weg zum Licht,
wird beschritten in Kaiser Nortons alten Kleidern,
Große Weisheit klingt klein,
wahrer Ernst wird von einem Lächeln begleitet,
wahre Moral erscheint eigensinnig,
wahre Klarheit ist wie eine beschlagene Scheibe,
die größten Narren haben die meiste Macht,
die größte Freude ist die Schadenfreude,
auch wenn man selbst den Schaden hat.

Das Chaos ist überall,
ohne es wäre Stillstand, Leere und Langeweile.

42

Das Chaos gebar die Eine
Die eine schuf die Zwei
Die Zwei fanden ihre Einheit im Chao.
Das Chao wiederum ist das Chao.

Alle Menschen stehen mit dem Rücke zur Wand
und stehen vor dem Abgrund.
Wer das erkennt,
geht einen Schritt zur Seite.

Normale Männer haben Angst vor dem Unbekannten.
Der Diskordianer aber macht sich dies zu Nutze,
er umarmt das Chaos, und sieht
das es weder Neu noch Alt gibt.

43

Das wandelbarste Ding in der Welt
besiegt das Starre.
Das was keine Form hat
kann jede Form annehmen.
Was das heißen soll?
Keine Ahnung, ich habe es nicht so gemacht.

Lehren durch Streiche,
zuschauen und Popcorn essen:
Das ist der Weg des Diskordianers.

44

Du selbst sein oder Beliebtheit: was ist wichtiger?
Spaß oder Geld: was ist wertvoller?
Chaos oder Ordnung: was ist destruktiver?

Wenn du Andere brauchst, um deinen Wert zu erkennen,
so wirst du nie deinen Weg gehen.
Hängt dein Spaß vom Geld ab,
so wirst du nie ausgelassen sein.

Sei zufrieden mit dem was du bekommst;
mach das Beste daraus.
Selbst mit einem Bleistift und einem Bindfaden,
kannst du große Streiche spielen.
Fällt dir direkt einer ein, so gehört dir die Welt.

45

Das Wahre erscheint paradox,
und doch ist es in sich selbst logisch.
Das Muster erscheint wirklich,
und doch ist es eine Illusion.

Gute Witze erscheinen Geschmacklos.
Wirkliche Anteilnahme erscheint gnadenlos.
Wirkliche Hilfe ist meist ein Schubser die Treppe herunter.

Der Diskordianer nutzt keinen Rahmen.
Er sieht das ganze Bild.
Er geht aus dem Weg
wenn jemand Anders mit Anlauf gegen die Wand rennt.

46

Ist ein Land chaotisch,
so sind Alle zufrieden.
Wird ein Land zu bürokratisch,
so beginnen die Probleme.

Es gibt keine größere Illusion als die von Ordnung und Chaos,
kein größeres Verbrechen als nie zu Lachen,
kein größeres Unglück als in starre Gewohnheiten zu verfallen.

Wer das erkennt,
wird stets ein Lächeln auf den Lippen haben.

47

Ohne den Fernseher einzuschalten,
kannst du wissen, dass nur Mist läuft.
Ohne den PC hoch zu fahren,
kannst du wissen was in der Welt passiert.

Je mehr du zu wissen meinst,
desto weniger Ahnung hast du.

Der Diskordianer braucht keine Dogmen,
um zu Wissen was richtig ist,
er lernt ohne zu büffeln.

48

Beim Streben nach Ordnung,
findest du jeden Tag etwas nicht mehr wieder.
Beim Leben im Chaos,
findest du jeden Tag etwas Neues.
Wenn du lernst dich zurück zu lehnen,
solange bis du fast in der Hängematte landest.
dann wird die Show von Alleine kommen,
nur für die Knabbereien musst du noch sorgen..

Wahres Verständnis kann nicht erreicht werden,
es kommt von Selbst.
wenn du es am Wenigsten erwartest.

49

Der Diskordianer braucht kein Geld.
um Andere für sich arbeiten zu lassen..

Er spielt den Dummen Streiche.
Er spielt auch den Gebildeten Streiche.
Das ist wahre Gleichberechtigung.

Er lacht über die Dummheit der Leute.
Er lacht auch über seine eigene Dummheit.
Das ist wirkliche Weisheit.

Der Geist des Diskordianers ist paradox.
Die Menschen verstehen ihn nicht.
Sie sehen ihn an und sind verwirrt.
Er verhält sich ihnen gegenüber, wie gegenüber Nachhilfeschülern.

50

Der Diskordianer steigt aus dem Fluss,
er muss nicht mit dem Strom schwimmen.
Er muss auch nicht gegen den Strom schwimmen,
er geht seinen eigenen Weg:
er muss keine Kraft für unnötigen Widerstand aufbieten,
und auch nicht wartend in der Schlange stehen.
Er überlegt nicht, was Andere von ihm halten;
Beleidigungen prallen an ihm ab.
Er macht sich selbst nichts vor,
er hat keine Seifenblasen,
die man zum Platzen bringen könnte
darum kann niemand seine Träume zerstören.

51

Alles was existiert
ist ein Ausdruck des Chaos.
die Welt,
ausgeglichen, perfekt, frei,
bereit zum großen Tanz,
Darum ehren Alle
spontan die Göttin.

Das Göttin beschenkt Alle,
nährt sie, erhält sie,
verwirrt sie, tröstet sie, lässt sie fallen,
fängt sie auf und lässt sie dann nochmal fallen,
schafft Zwietracht, ohne Hass,
Meinungsverschiedenheiten ohne Streit,
Diskussionen ohne Beleidigungen
denn das liegt in ihrer Natur.
Nur so entwickeln wir uns weiter.

52

Am Anfang gab es Nichts,
Trotzdem wurde daraus Alles.
Alle Dinge werden auch wieder dorthin zurückkehren.

Willst du den Ursprung finden,
dann verfolge irgendeine Spur.
Wenn du die Kinder erkennst
und die Mutter findest,
wirst du lachen.

Verstopfst du deinen Geist mit Langeweile
und treibst du Handel mit Traditionen,
wird dein Herz voll sein mit heißer Luft.
Hältst du deinen Geist vom Stillstand ab
und lässt du dich nicht von den Launen Anderer leiten,
wird dein Herz Frieden erlangen.

Alles zu hinterfragen bedeutet Klarheit.
Ohne Zwang seinen Weg zu gehen bedeutet Stärke.
Benutze dein eigenes Lächeln
und kehre zur Klarheit zurück.
Das nennt man: einfach Spaß haben.
53

Die größte Ordnung ist leicht zu verwüsten,
in dem man einfach die Perspektive wechselt.
Erkenne es, wenn die Dinge starr sind
und du wirst das Chaos darin sehen.

Wenn hirnlose Prominente Erfolg haben,
wenn normale Menschen verdummen;
wenn die Regierung Geld ausgibt
für unnötiges statt für Wichtiges;
wenn die Oberen verschwenderisch und
verantwortungslos sind,
während die Armen immer ärmer werden -
dann herrscht eine starre Bürokratie.
Es stimmt nicht mit dem kreativen Chaos überein.

54

Wer fest in sich verankert ist,
kann nicht leicht entwurzelt werden.
Wer sich dem Chaos öffnet,
wird sich auch beim stolpern nicht verletzen.
Seine Streiche wird man in Erinnerung behalten
von Generation zu Generation.

Lass die Göttin in deinem Leben walten,
und du wirst wahre Freude haben.
Lass das Spontane in deiner Familie walten,
und deine Familie wird zufrieden sein.
Lass es in deinem Land walten,
und dein Land wird ein Vorbild werden
für alle Länder der Welt.
Lass es an den Universitäten walten,
und die Menschen werden wirklich Wichtiges lernen..

Woher ich weiß, dass dies zutrifft?
Weil ich mich Allem öffne.

55

Wer in Einklang mit der Göttin ist,
gleicht einem neugeborenen Kind.
Er freut sich auch über die kleinsten Dinge,
sein Lachen ist ansteckend.
Es weiß nichts von Ordnung, Regeln oder Tradition
doch handelt es automatisch so, wie es handeln muss,
so stark ist seine Freude.
Es kann den ganzen Tag lang brüllen vor Lachen,
doch es wird nie heiser,
so vollkommen ist er im Einklang.

Genau dem gleicht die Kraft eines wirklichen Diskordianers.
Mühelos, ohne sich an Regeln zu klammern
Lassen sie alle Dinge kommen und gehen.
Sie erwarten nie Ergebnisse;
deshalb sind sie nie enttäuscht.
Sie sind nie enttäuscht;
deshalb altert ihr inneres Feuer nie.

56

Die Wissenden sind nicht ernst.
Die Ernsten wissen nicht.

Lächle still,
öffne dich für Alles,
sei locker,
in dir zentriert,
mildere dein Ego,
lass deinen Staub sich legen:
Das ist das wahre Ich.

Sei wie das Chaos.
Man kann sich ihm weder nähern noch sich von ihm zurückziehen,
man kann es weder erfassen noch es ignorieren,
es weder ehren noch ihm Schande bereiten.
Es lässt die Beine baumeln.
Darum ist es Ewig..

57

Willst du ein großer Führer werden,
dann bist du auf dem falschem Weg.
Unterlass jeden Versuch, Kontrolle auszuüben.
Lass festgelegte Pläne und Konzepte los,
und die Anderen werden von selbst in ihre Gruben fallen.

Je härter die Strafen,
desto mehr Verbrechen gibt es.
Je mehr Waffen es gibt,
desto weniger sicher werden die Leute sein.
Je ernster das Leben
desto weniger selbstbewusst sind die Leute.

Daher sagt der Diskordianer:
Ich lasse das Recht los,
und die Leute werden freundlich.
Ich lasse die Bürokratie los,
und die Leute werden wohlhabend.
Ich lasse die Religion los,
und die Leute werden heiter und ruhig.
Ich lasse das Verlangen nach dem Allgemeinwohl los,
und das Wohl verbreitetet sich mit jedem kleinen Witz..
58

Reden die Leute von Toleranz,
dann fehlt die Akzeptanz.
Sind die Menschen zu bestimmten Zeiten zwanghaft lustig,
dann fehlt der wahre Spaß.

Wenn der Machtwille regiert-
je höher die Messlatte, desto größer die Frustration.
Versuche, die Menschen glücklich zu machen,
und du rufst die Langeweile.
Versuche, die Menschen moralisch zu machen,
dann ist wirst du Doppelmoral ernten.

Deshalb begnügen sich die Diskordianer damit,
als Heiterkeit in die Welt zu tragen,
ohne ihren Willen irgendwem aufzuzwingen.
Sie sind frech, ohne zu verletzen
freimütig, ohne zu drängen,
strahlend, ohne zu blenden.

59

Für die Führung eines Landes,
gibt es nichts Besseres als Freude.

Die Freudigen kennzeichnet,
dass sie frei sind von Dogmen.
Entspannt wie der blaue Himmel,
alles durchdringend wie das Sonnenlicht,
Gefestigt wie ein Berg,
biegsam wie ein Baum im Wind,
haben sie keinen Endzweck im Auge
und machen sich alles zunutze,
was ihnen auf dem Weg begegnet.

Nichts ist für sie undurchführbar.
Weil sie losgelassen haben,
folgen ihnen Spaß und Freude,
wie eine Biene dem Bunten.

60

Einen große Gruppe führt man so,
wie man einen guten Kuchen backt -
man mischt die Zutaten behutsam,
passt das Rezept an seinen Weg an,
übereilt nichts und nutzt nicht zu viel Hitze.

Weder zu süß schmeckt er,
noch zu mehlig.
Finde das Mittelmaß und jeder wird sich daran erfreuen.
61

Wenn jemand große Macht erlangt,
wird er ein Schatten seiner selbst:
Er verliert seinen Weg.
seine Freude,
seine Freunde
und gewinnt bloß Langeweile.

Ein bürokratischer Staat ist wie ein humorloser Mensch:
Wenn ein Fehler gemacht wird, so wird er geleugnet.
Ist der Fehler offensichtlich, so wird er tot geredet.
Hilft auch das nichts mehr, dann wird er zur Großtat erklärt.
Kritiker werden nicht als Lehrer betrachtet,
sondern als das Böse in Person.
Und so wird jeder für ihn zum Gegner
der eine andere Meinung hat..

Wenn ein Staat dagegen mit dem kreativen Chaos im Einklang ist,
sich selbst nicht zu ernst nimmt
und über sich selbst lachen kann,
wird er ein Vorbild für die ganze Welt...
...oder nicht ernst genommen.

62

Das Chao ist der Mittelpunkt des Universums,
der Schatz des geistig Verwirrten,
die Zuflucht der vernünftigen Menschen.

Bekanntheit kann man mit schönen Worten kaufen,
Respekt kann man mit guten Taten gewinnen;
aber das Chaos übersteigt jeden Wert,
und niemand kann es erlangen.
Und trotzdem hat es Jeder.

Darum: Wenn ein neuer Anführer gewählt wurde,
dann biete ihm nicht deine Kreativität oder dein Fachwissen an.
Biete ihm stattdessen an,
ihn zu verwirren und seine Fesseln zu sprengen.

Warum schätzten die alten Griechen das Chaos so wenig?
Weil sie, trotz aller Weisheit,
suchten statt zu finden;
zwanghaft das ordneten, was gut war.
Darum sehen es alle noch immer so negativ.

63

Verwirre ohne Tun;
sei kreativ ohne Mühe.
Halte das Kleine für groß
und das Wenige für viel.
Stell dich dem Graugesicht,
solange es noch müde ist;
Hüpfe über den gewundenen Pfad
geradewegs zum Ziel und darüber hinaus.

Der Diskordianer greift nie nach dem Wertvollen;
Darum ist er reich in sich.
Wenn er auf Schwierigkeiten stößt,
stolpert er elegant daran vorbei.
Er hängt nicht an seiner geistigen Gesundheit;
also sind Widersprüche für ihn kein Problem.

64

Frisch aufgeräumtes ist leicht zu Nichte gemacht.
Gerade Gelerntes leicht zu verwirren.
Halbwissen ist leicht aus der Fassung zu bringen.
Und Weise sind stets zerstreut.

Tanze um den Wütenden herum, bevor er zuschlagen kann.
Bringe Dinge aus dem Gleichgewicht, bevor sie starr werden.
Das Chaos
Wächst aus einem kleinen Keim Verwirrung.
Die Reise von tausend Meilen
Ist bequemer mit der Bahn als zu Fuß.

Du stürzt dich ins Aufräumen - und verrennst dich so.
Du versuchst, Dinge zu strukturieren - und gerätst so aus dem Konzept.
Du hast ein Konzept -
und machst so kaputt, was hätte neu und einzigartig werden können.

Daher handeln die Diskordianer,
spontan aus der Intuition.
Sie bleiben am Ende so begeistert
wie am Anfang.
Sie haben eben nichts,
somit haben sie nichts zu verlieren.
Was sie Verwirren, ist das Verirrte;
was sie lernen, ist das Verlernen.
Sie erinnern die Menschen einfach daran,
wer sie schon immer sind
Sie sorgen sich um nichts als um den Spaß.
So können sie für alles sorgen.

65

Die Griechen aus alter Zeit
versuchten das Volk zu bilden,
so brachten sie ihm Ordnung bei.

Wenn sie glaubten, dass sie die Lösungen wissen,
stellten sie Dogmen auf.
Selbst Jene die wussten, dass sie nichts wissen,
Wurden zum Ausgangspunkt für jene, die meinten zu Wissen.

Willst du leben lernen,
dann vermeide es, indoktriniert oder überzeugt zu sein.
Das einfachste Vorbild ist immer noch ein Unnötiges.
Spaß in einem gewöhnlichen Leben,
das ist der wahre Weg zum Glück,
der Weg führt von deinem Selbst aber genau zu dir hin.

66


Alle Marmeladenbrote fallen auf die falsche Seite,
weil Murphy nur eine Verkleidung von Eris ist.
Darum kann schiefgehen trotzdem ein Segen sein.

Willst du das Volk beeinflussen,
dann musst du dich nur dazwischen stellen.
Willst du Menschen führen,
dann musst du lernen ihnen weiß zu machen,
dass was du sagst, ihre eigene Idee war.

Die Diskordianer stehen mitten im Volk,
und niemand fühlt sich an die Seite gedrückt.
Sie stupsen das Volk voran,
und niemand fühlt sich manipuliert.
Die ganze Welt findet sie unterhaltsam,
darum ist man ihnen selten böse.
Da sie mit niemandem in offenen Wettstreit treten,
kann niemand mit ihnen Streiten.

67

Viele werden sagen, diese Lehre sei Unsinn.
Andere nennen sie: interessant, aber nicht praktikabel.
Aber für jene, die ihr Innerstes ins Chaos gebracht haben,
ergibt dieser Unsinn durchaus Sinn.
Und für jene, die sie in die Praxis umsetzen,
hat diese Veränderung tief reichende Wurzeln.

Ich habe bloß drei Dinge zu lehren:
Freude, Verwirrung und Intuition.
Diese drei sind deine größten Schätze.
Hab Spaß im Handeln und Denken -
und du kehrst zur Quelle deiner Selbst zurück.
Sei unberechenbar für Freunde und Feinde-
und du stimmst mit der Natur der Dinge überein.
Verlasse dich auf dein Bauchgefühl-
und du bist im Einklang mit dir Selbst, den Anderen und der Welt.

68

Der beste Trickster möchte,
dass sein Gegner in Bestform ist.
Der beste Menschenkenner
versetzt sich in Andere, aber auch in sich selbst hinein.
Der beste Berater
hilft Anderen eben so wie sich selbst.
Der beste Comedian
findet seine Witze selbst zum totlachen..

Sie alle verkörpern
die Tugend der Selbstliebe.
Nicht, dass sie Narzisten sind,
sie vergessen sich nur nicht.
Eben darin gleichen sie Kindern
und sind im Einklang mit der Natur.

69

Ein bekanntes Sprichwort sagt:
»Wer Anderen eine Grube gräbt,
fällt selbst hinein.«

Das ist Quatsch:
Nur ein Dummkopf verfängt sich in seinem eigenen Netz,
ein Diskordianer tanzt um die Grube herum.

Es gibt keine größere Dummheit,
als sich selbst zu überschätzen.
Andere zu unterschätzen
Und andersherum.
So zerstörst du deine drei Schätze
und stehst dir selbst Im Weg.

Wenn zwei große Heere gegeneinander kämpfen,
wird dasjenige siegen,
das günstige Gelegenheiten nutzen kann.

70

Eris' Lehren sind leicht zu verinnerlichen
und leicht in die Praxis umzusetzen.
Doch dein Verstand wird sie nie erfassen,
und bemühst du dich, sie anzuwenden, dann wird dir
dies misslingen.

Ihre Lehren sind älter als die Welt.
Wie könntest du ihren Sinn logisch erfassen?

Willst du sie kennen,
dann schau in das Herz der Welt hinein.

71

Praktisches Wissen ist wahres Wissen.
Unpraktikable Theorien sind eine Krankheit.
Sieh zunächst ein, dass du krank bist;
dann bist du auf dem Weg zur Gesundheit.

Ein Diskordianer ist sein eigener Quacksalber.
Er hat sich von allen Dogmen kuriert.
Folglich ist er wahrhaft zerrissen.

72

Wenn sie ihre Spontaneität verlieren,
wenden sich Menschen der Bürokratie zu.
Wenn sie sich selbst nicht mehr vertrauen,
beginnen sie, sich auf Autorität zu veranlassen.

Daher steigen Diskordianer aus dem Fluss,
damit die Menschen in Verwirrung geraten.
Sie handeln ohne Sinn,
damit die Menschen die Intuition wieder erlernen.

73

Das Chaos tanzt immer um sich selbst herum.
Es besiegt, ohne zu bekämpfen,
antwortet, ohne ein Wort zu sagen,
erscheint, ohne gerufen zu sein,
erschafft, ohne zu planen.

Es ist das ganze Universum
und doch ist es nichts..
Und obwohl nicht Teil von etwas ist,
. ist es in Allem.

74

Erkennst du klar, dass sich alle Dinge verändern,
dann wirst du nichts ordnen wollen.

Hast du keine Angst vor Blamagen,
dann gibt es nichts, was du nicht tun kannst.

Der Versuch, die Dinge zu strukturieren,
gleicht dem Versuch, an die Stelle des Dompteurs zu treten.
Wenn du mit sibirischen Tigern hantierst,
wirst du wahrscheinlich gefressen werden.

75

Wenn die Arbeitszeiten zu lang sind,
verlieren die Menschen ihre Spontaneität.
Wenn die Regierung sich zu sehr einmischt,
verlieren die Menschen ihre Kreativität.

Handle mit Interesse an Allem.
Vertraue dir und lehne dich zurück

76

. Die Menschen kommen spontan und ohne Zeitgefühl zur Welt;
Im Alltag sind sie planend und starr.
Die Ideen kommen zart und flexibel zur Welt;
Im Alltag werden sie dogmatisch und langweilig.

Darum gilt:
Wer planend und dogmatisch ist,
ist ein Schüler des Graugesichts.
Wer spontan und flexibel ist,
ist ein Schüler des Lebens.

Das Planende und Starre wird zerbrechen.
Das Spontane und Geschmeidige wird sich durchsetzen.

77

Bei seinem Wirken auf der Welt agiert das Chaos so,
wie man ein Gericht kocht.
Die Gewürze geben ihm eine eigene Note;
Das Improvisieren sorgt stets für Überraschungen.
Es gleicht Schärfe und Säure aus,
sodass vollkommener Geschmack herrscht.
Es nimmt von dem, was gerade ist,
und gibt dazu, was es so findet.

Wer Ordnung einzuführen versucht,
wer Gewalt anwendet, um seine Pläne zu schützen,
handelt dem Chao zuwider.
Er hat keine Zeit, obwohl es so viel davon gibt,
und sieht Muster, wo es keine gibt.

Die Diskordianer können dauernd spielen,
weil ihr Spaß niemals versiegt.
Sie handeln ohne Erwartung,
haben Erfolg, ohne groß zu planen,
und halten sich nicht für besser
als die Göttin.

78

Nichts auf der Welt
ist so unbindbar und spontan wie der Wind.
Doch zum Reisen und bewegen
ist nichts besser geeignet.

Das Spontane überwindet das Geplante;
die Freiheit überwindet das Starre,
Jeder weiß, dass dies zutrifft,
aber nur wenige können danach handeln.

Daher bleiben die Diskordianer
witzig mitten im Leid.
Langeweile kann nicht in ihr Herz eindringen.
Weil sie das Ordnen aufgegeben haben,
sind sie das Beständigste.

Wahre Worte scheinen paradox zu sein.

79

Urlaub ist eine günstige Gelegenheit.
kein Grund für Stress und Planungen,
sonst fliehen Spaß und Erholung und hinterlassen
Nervosität und Langeweile.

Daher erfüllen die Diskordianer
ihre eigenen Verpflichtungen
und berichtigen ihre eigenen Fehler.
Sie tun, was sie tun müssen,
und lehnen sich dann zurück und genießen.

80

Wird ein Land spontan regiert,
dann werden seine Einwohner zufrieden sein.
Sie genießen ihrer Hände Arbeit
und genießen die Freizeit ohne sich zu beschweren,
dass sie so viel zu tun haben.
Das sie ihr Freiheit innig lieben,
interessieren sie sich nicht fürs Pläne.
Es mag wohl ein paar Ideen und Projekte geben,
aber die nehmen nicht überhand und werden behandelt wie ein Hobby..
Es mag wohl Ämter geben,
aber niemand macht großen Gebrauch davon.
Die Menschen genießen ihr Essen,
haben Freude daran, mit ihren Familien zusammen zu sein,
arbeiten gern an Wochenenden in ihren Gärten,
finden Vergnügen am Umgang mit der Nachbarschaft.
Und obwohl der nächste Planet so nah ist,
dass die Leute sie am Himmel leuchten sehen,
erfreuen sie sich an ihrem Strahlen,
ohne je hingeflogen zu sein, um Rohstoffe zu analysieren.

81(x100+14)

Wahre Worte sind nicht ewig;
ewige Worte sind nicht wahr.
Wer weise ist, hat es nicht nötig, seine Meinung Anderen aufzuzwingen;
wer es nötig hat, seine Meinung Anderen aufzuzwingen, ist nicht weise.

Der Diskordianer hat keinen Besitz.
darum gehört ihm die Welt.
Er hat keinen Reichtum,
darum kann er sich Alles erlauben;
Er ist glücklich mit dem, was der Tag ihm bringt.

Das Chaos erschafft, indem es einfach es selbst ist.
Die Göttin führt, indem sie niemandem befiehlt.