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Gesicht und Körper, oder "Tipps für die Haut" Drogist, gerührt, Haut, Kosmetik

Autor:  Hauskater
Edit: So, nun ist der Eintrag vollständig. Reife haut und sensible Haut wurden hinzugefügt, eben so wie ein Abschnitt zur Männerhaut. Außerdem wurde die Sektion Masken stark erweitert.^^

Passenderweise (oder um dem Klischeegrecht zu werden^^) schreibe ich diesen Eintrag nachdem ich mir gerade die Reste meiner Teebaumölmaske vom Gesicht gewischt habe. *g* Beste Vorraussetzungen also.^^

Nachdem ihr nun also die grundlegenden Dinge zur Haut kennt, können wir nun endlich in die Tiefe gehen.

Zuerst etwas Allgemeines vorweg: Ihr werdet hier jede Menge Anregungen zu Cremes und Pflegeprodukten finden. Mehr als jede Creme aber bringt eine gesunde Ernährung. Viel trinken (2-3 Liter pro Tag mindestens), wenig Süßes, Obst und Gemüse. Denn besonders wichtig für die Haut sind Vitamine und Mineralien:

Vitamin A hält die Haut straff und findet sich vor Allem in Fisch und Fleisch, aber auch in Karotten.
Kalzium sort für eine feste, straffe Haut und einen frischen Teint. Es findet sich vor ALlem in Miclhprodukten und begrenzt auch in Brokkoli und Soja.
Vitamin E und C sind Radikelfänger, sie schützen die Hautzellen. Vitamin E findet sich dabei vor Allem in Avocados, Nüssen und pflanzlichen Ölen, Vitamin C wie allgemein bekannt in Citrusfürchten.

Das sollte erklären warum Vegetarier und Veganer oftmals etwas schlechtere Haut und bleiche, gräüliche Haut haben.

Außerdem gibt es noch drei wichtige Einflüsse, die die Haut ebenfalls beeinflussen, allerdings eher negativ:

Nikotin verengt die Venen, die Haut wird schlechter durchblutet, wirkt gräulich.
UV Licht schädigt tiefe Hautschichten und beschleunigt die Hautalterung, siehe den Eintrag zur Sonnenkosmetik.
Alkohol wirkt ähnlich wie Nikotin: Die Durchblutung wird schlechter, die Venen verengen sich. Außerdem rötet sich die Haut, speziell um Wangen und Nase.

Nun aber zur Haut selbst:

Man beurteilt die Haut anhand verschiedener Faktoren. Dazu gehören der Spannungszustand der Haut (Tonus), die Feuchtigkeit (Tugor) und die Größe der Poren. Anhand dieser Faktoren kann man die Haut in mehrere Kategorien einteilen:

1.) Normale Haut: Natürlich das ideal. Die Haut ist weder zu trocken noch zu fettig, die Poren sind normalgroß, Feuchtigkeitsgehalt und Spannung stimmen. Ziel einer Behandlung des Hauttyps ist also immer diesen an die Normalhaut anzupassen.

2.) trockene Haut: Die Haut wirkt ausgetrocknet, rau und schuppt, erstärkt natürlich an Stellen, die sowieso eher trocken sind (Ellenbogen, Knie). Die Haut ist nicht sehr geschmeidig, wirkt glanzlos und rötet sich schnell.
Das liegt daran, dass die Talgdrüsen zu wenig Talg produziert. Die Haut ist nicht genug eingefettet und trocknet aus. Gleichzeitig kann sie sich nicht gut Keimen schützen (daher die Rötungen) weil der Säureschutzmantel meistens außer Kraft gesetzt ist.
Ein kleiner Trost dagegen ist, dass man kaum Probleme mit Pickeln und Hautunreinheiten hat.^^

3.) fettige Haut: Das genaue Gegenteil der trockenen Haut. Im Gegensatz zu dieser sind die Talgdrüsen hier sehr aktiv, sogar mehr als sie sollen. Die Poren sind entsprechend geweitet und die Haut glänzt fettig. Als wäre das nicht genug kann es bei der Hauterneurungen dazu kommen, dass Hautschuppen die Talgdrüsen verstopfen. das hat zwei unangenehme Folgen.
Erstens den Komedo, oder auch Mitesser. Die Talgrüse wird mit einem Propf aus Fett und Horn verschlossen. Da dieser dem Sauerstoff ausgesetzt ist, oxidiert er und färbt sich schwarz (und wird darum auch Blackhead genannt). Das Ergebnis sollte recht bekannt sein, gerade zu Zeiten der Pubertät kommt fettige Haut nämlich sehr häufig vor. Die zweite Folge ist die Pustel, auch Pickel oder Whitehead genannt. Im Gegensatz zum Blackhead ist der Folikel aber verschlossen und es bildet sich eine nach außenstehende, mit Eiter gefüllte Cyste.
Am Bemerkbarsten macht sich die fettige Haut natürlich im gesicht, im Bereich der T-Zone, siehe unten).

Diese drei Formen können am ganzen Körper vorkommen, wobei Hauttyp von Körper und Gesicht nicht zwingend miteinander übereinstimmen. Man kann im Gesicht problemlos fettige Haut haben während der Rest des Körpers zu trockener Haut neigt.

Im Gesicht allerdings gibt es noch einen weiteren Hauttyp:

4.) Mischhaut: Hier zeigt sich, das zwei Extreme sich nicht zwingend aufheben und zum Normalzustand führen. Mischhaut bedeutet nämlich, man hat sowohl fettige als auch trockene Gesichtshaut. Genauer gesagt sind die Wangen meist ausgetrocknet und Matt, an Nasenflügeln und Augenbrauen schuppt sich die Haut. Die sogenannte T-Zone dagegen (Stirn, Nasenrücken, Hals und Dekolleté) dagegen glänzen fettig und neigen zu Pickeln und Mitessern.

*.) Kein wirklicher Hauttyp im oberen Sinne ist die reife Haut, da dieser Zustand kombinierbar mit den oben genannten Typen ist. Im Alter verliert die Haut an Spannung (weniger Collagen und Elastin) und an Feuchtigkeit. Außerdem wird sie etwas dünner (weniger Fettschicht) und wird auch schlechter durchblutet. Dadurch können sich Falten noch besser eingraben. Im Gegenzug mindern sich allerdings auch die Auswirkungen von fettiger Haut etwas.
Entsprechend wird es wichtiger im Alter Cremes mit höhrem Fettgehalt und durchblutungsfördernden Wirkstoffen zu nutzen.

**.) Ebenfalls kein eigener Hauttyp ist die sensible Haut, da sie ebenfalls in verbindung mit den anderen Hauttypen auftreten kann. Die Gründe für sensible sind noch nicht ganz klar, Tatsache ist jedenfalls, dass sensible Haut schnell spannt und gerötet reagiert, oftmals sogar allergisch. Auch ein Brennen und Jucken geht oft einher. Hier kann es von Vorteil sein auf Kosmetikprodukte ohne Farb- und Konservierungsstoffe umzusteigen die dem pH-Wert der Haut entsprechen. Naturkosmetik kann dabei helfen, muss aber nicht, da man praktisch auf jeden Stoff empfindlich reagieren kann. Hilfreich sind Cremes die beruhigend und entzündungshemmend wirken (allen vorran cremes mit Kamille/Bisabolol). Bei Neurodermitis hilft außerdem Nachtkerzenöl, speziell beim Baden.

X.) Männerhaut: Auch bei Männern kommen die oben bekannten Hauttypen vor, meist aber in etwas abgewandelten Varianten. Das liegt daran, dass Männerhaut anders beschaffen ist als Frauenhaut. Wir mÄnnerhaben den Vorteil, dass wir ein festeres Bindegewebe haben (mehr Collagen) und es dadurch kaum zu Cellulite kommt. Außerdem bilden sich Falten in der Regel später.
Im Gegenzug haben wir aber mehr und größere Talg- und Schweißdrüsen, wir neigen also mehr zu unreiner Haut, schwitzen mehr und riechen intensiver (dadurch sind Männerdeos duftintensiver und alkoholhaltiger).
Außerdem ist unsere Haut etwas dicker (um die 15%), wodurch es schneller zur Verhornungen kommen kann. Dagegen helfen ein peeling aber auch schon die Rasur. Durch diese allerdings neigen wir häufig auch zur trockenen und gereizten Haut (darum gibt es so viele entzündungshemmende After Shaves).

Die erste Frage die nun die meisten Leser stellen werden ist wahrscheinlich, wie man die Haut am besten pflegt. Ich fange dazu mit der Gesichtshaut an, muss aber dabei ein paar allgemeine Begriffe klären.

Cremes und Salben: Dabei handelt es sich um Mischungen (Emulsionen) aus Öl und Wasser. Je nachdem welcher Bestandteil überwiegt, teilt man diese ein in O/W (Öl in Wasser) Emulsionen, bei denen der Wasseranteil höher ist, oder aber in W/O (Wasser in Öl Emulsionen), wo der Fettanteil überwiegt. Außerem gibt es drei-Phasen-Emulsionen, diese weisen einen gleichen Anteil von Öl und Wasser auf.
Eine Ausnahme bilden Gele (nur Wasser) oder Öle (nur Fett).
Prinzipiell kann man sagen: Je höher der Anteil an Öl/Fett, desto mehr Feuchtigkeit spendet diese Creme und desto besser ist sie für trockene Haut geeignet.

Wichtig ist hier vor Allem der Unterschied zwischen Tages- und Nachtcremes:

a.) Tagescremes: Hierbei handelt es sich um O/W Emulsionen. Sie ziehen schnell ein und bieten einen leichten Schutz vor äußeren Einflüssen. Außerdem haben sie einen integrierten Lichtschutzfaktor von 6-15. Sie eignen sich meist ideal als Grundierung für Make-Up und sparen somit die Foundation.

b.) Nachtcremes: Diese wiederum sind W/O Emulsionen, die Fettphase überwiegt also. Sie zieht langsamer in die Haut ein, wirkt aber rückfettender und spendet mehr Feuchtigkeit, da sie mehr Wirkstoffe enthält als eine Tagescreme. Wie der Name sagt, trägt man sie eher Abends vor dem Schlafen auf. Bei sehr kaltem oder nassem Wetter lassen sie sich aber auch gut als Tagescreme nutzen.

Meist findet man bei einer Pflegeserie Tages- und Nachtcremes. Das führt häufig zu dem falschen Schluss, man würde Beides brauchen. Das stimmt so aber nicht. Normale Haut und auch fettige Haut begnügen sich mit einer Tagescreme, mehr ist nicht nötig. Für trockene Haut dagegen reicht meist die Nachtcreme aus, bei extremen Fällen kann man aber auch Beides nutzen.

c.) Augencremes: Die Haut an den Augen ist dünner, da ihr die Fettschicht fehlt. Auch finden sich hier keine Talgdrüsen, dadurch fehlen ihr Feuchtigkeit und Säureschutzmantel. Entsprechend nisten sich hier schneller Falten ein. Darum spenden Agencremes mehr Feuchtigkeit als andere Cremes. Man sollte sie jedoch nie einreiben (damit beansprucht man die empfindliche Haut nur), sondern mit den Ringfingern (diese üben am wenigsten Druck aus) auftupfen.
Eine Sonderform sind Roll-Ons. Diese verfügen über eine Metalkugel mit der man die Creme/das Gel aufträgt. Das führt meist zu noch weniger Druck. Außerdem kühlt die Kugel zusätzlich.

d.) Clear-up Strips: Diese sehen ähnlich aus wie Klebebandstreifen. Man drückt sie auf unreine Stellen auf und nimmt sie nach einer Einwirkzeit wieder ab. Als Wirkstoff benutzen sie meist Salicylsäure (wir erinnern uns an die Haaprflege: Salicylsäure wirkt hornlösend bei schuppigem Haar), welche die Verstopfung der Talgdrüse lösen sollen.

e.) Gele: Diese beeihalten kein Öl, spenden aber dennoch Feuchtigkeit. Dadurch sind die besonders geeignet zur Pflege von fettiger Haut.

f.) Ampullen: Das sind meist stark konzentrieter Wirkstoffe, die man auf entsprechende Hautpartien, meist die Haut der Augen, aufträgt.

Viele werden sich jetzt wahrscheinlich denken, dass cremes und Gele für sie noch unwichtig sind, man ist ja noch jung und hat keine Falten. So einfach ist das aber leider nicht. Mit dem Alter lassen Feuchtigkeit und Spannung der Haut nach, die Folge sind Falten. Dem Austrocknen wiederum beugt man vor, in dem man sie richtig eincremt (darum sollte man auch bei fettiger Haut cremen). Das verhindert Falten natürlich nicht (oder entfernt vorhandene Falten wie die Werbung gerne verspricht), aber verzögert und mildert die Faltenbildung ab. Ab einem bestimmten Alter (ca. ab 40, je nach Veranlagung, etc.) spricht man dann von reifer Haut (siehe oben). Falten sind ausgeprägt, die Haut ist relativ ausgetrocknet. Hier kann man natürlich keine Falten mehr wegcremen, aber in dem man der Haut Feuchtigkeit zuführt, wirken die Falten nicht mehr so tief.

g.) Masken: diese ergänzen die Gesichtspflege, wenn man denn zur richtigen greift.^^ Je nach Wirkstoffen sind sie mehr oder weniger für einen Hauttypen geeignet. Außerdem muss man hier genauer Unterscheiden zwischen Masken und Packungen.

Masken bilden einen schweiß- und luftundurchlässigen Film auf der Haut. Dies führt zu einem Wärmestau und dadurch einer erweiterung der Poren. Dies wiederum regt die Durchblutung an und quilt das Keratin etwas auf. Die WIrkstoffe werden dadurch besser aufgenommen. Masken lassen sich prima slebst herstellen mit folgenden Mitteln: Leinsamen und Geltaine (straffend), Mandelkleie und Hafermehl (für die Luftundurchlässigkeit),Tonerde, Magnesium- und Calciumsulfat (wirken wärmend und quellend) und Mineralöle.
Die Haut wirkt dadurch praller und rosiger, falten wirken gemindert. ein gutes Beispiel für so eine Maske sind die bekannten Peel-off-Masken.

Packungen wiederum wirken genau umgekehrt. Sie setzen die Hautfunktion ehrab und wirken dadurch kühlend und beruhigend, so wie adstringierend (die Poren werden vernegt). Packungen bleiben im Gegensatz zur Maske weich und sind druchlässig für Wärme, Feuchtigkeit und Luft. Auch Packungen alssen sich leicht herstellen mit folgenden Stoffen:
-Beipackungen: Heilerde, Kieselsäure oder Stärke wird zu einem feuchten, weichen Brei angerührt, dazu gibt man dann die entsprechenden Wirkstoffe die man benötigt (Kamillenkonzentrat zum Beispiel). Diese Packungen wirken entfettend (sind also wunderbar für trockene Haut geeignet), kühlend und erfrischend.
-Cremepackungen sind gut verteilbare Emulsionen die stark kühlend, beruhigend und feuchtigekitsspendend wirken (also ideal bei trockener Haut). Ein gutes Bespiel für so eine selbstgemachte Packung ist die bekannte Gurkenmaske. Entsprechend eignen sich Quark und Joghurt als Träger und Avocado, Gurke und ähnliches zur Ergänzung.
-Gelpackungen sind nicht so leicht herzustellen, hierfür muss man sich dann doch auf den Fachhandel/die Drogerie verlassen. Gelpackungen enthalten besonders viel Feuchtigkeit, sie fetten aber nicht (also ideal für trockene Haut).

Die Wirkung einer Maske/Packung lässt sich außerdem durch zwei Dinge verbessern. Erstens durch Einwirkung von Wärme (die Poren werden geöffnet und die Wirkstoffe dringen besser ein), oder aber durch Peelings. Diese bekommen unten einen eigenen Abschnitt.^^

Wirkstoffe:

Natürlich gibt es eine Vielzahl möglicher Wirkstoffe für die verschiedenen Hauttypen. Die wichtigsten führe ich hier auf, Mit diesem Wissen fällt die Wahl der entsprechenden Pflege leichter:

Allantoin: wirkt beruhigend und unterstützt die Wundheilung.
Aloe Vera (bei den Inhaltsstoffen zu finden als Aloe babadensis extract): ist ein pflanzlicher Feuchtigkeitsspender und -binder
Birke und Schachtelhalm: Enthalten viele Gebrstoffe und wirken dadurch straffend.
Bisabolol: Ein Wirkstoff der Kamille, der fast in jede Creme enthalten ist. Wirkt enzündungshemmend, keimtötend und fördert die Wundheilung.
Calendula (Ringelblume): wirkt wunderbar bei der Wundheilung. Sie wirkt aber auch gegen Entzündungen und ist damit gut bei fettiger Haut geeignet.
Dexpanthenol: kennt wahrscheinlich jeder aus der Wundversorgung. Regt die Neubildung der Haut an.
Fruchtsäuren: Sie wirken adstringierend (in diesem Fall also porenvereifendernd) und lösen abgestorbene Hautschuppen, bei hoher Konzentration sogar die oberste Hautschicht (siehe Peeling).
Glyzerin: Ist ein Alkohol. Es bindet Feuchtigkeit sehr stark und wird darum auch als Feuchhaltemittel für die Creme selbst genutzt. Ist der Anteil an Glycerin aber zu hoch (2. bis 4. Platz bei den Inhaltsstoffen) wirkt es jedoch genau Gegenteilig und bindet die Feuchtigkeit der Haut an sich. Das führt zur Austrocknung.
Hamamelis (Zaubernuss): wirkt blutstillend, straffend, juckreizlindernd und entzündungshemmend.
Hyaluronsäure: ist ein wichtiger Teil des Bindegewebes. Sie sorgt dafür, dass die Haut Feucht gehalten wird. Mit zunehmendem Alter baut sie sich aber immer weiter ab, was den eigentlichen Grund für das Cremen darstellt.
Koenzym Q10: Ist wahrscheinlich der am meisten beworbene und damit überschätzteste Wirkstoff. Es handelt sich hier um ein hauteigenes Enzym das für die Elastizität sorgt.
Öle und Fette: Sie wirken rückfettend, stärken also den Säureschutzmantel und spenden feuchtigkeit. Man nutzt vor Allem Avoca-,Erdnuss und Jojobaöl so wie Kakao- und Sheabutter-
Retinol (Vitamin A): wirkt adstringierend (zusammenziehend), dadurch verdichten sich die Hautschichtenh und sie wird gestrafft.
Teebaumöl: Wirkt entzündungshemmend und antibakteriell, speziell bei fetigger Haut
Urea: so dumm das jetzt auch klingt, aber Urea ist nichts anderes als Harnstoff, also ein Bestandteil des Urins. Für Cremes nutzt man aber synthetisch hergestelltes Urea. Es wirkt sehr stark feuchtigkeitsspendend (weitaus mehr als Glycerin oder Aloe Vera) und ist damit wunderbar für trockene Haut geeignet (und wird auch in der Fußpflege gegen Hornhaut angwendet).


Bevor ich nun ganz zu Körpercremes und Peelings übergehe folgt aber noch ein zentraler Punkt: die Gesichtsreinigung. Man kann cremen so viel man will, solange die Creme nicht in die Haut gelangt, bringt sie gar nichts. Entsprechend ist die richtige Gesichtsreinigung das a und o in der Pflege.
Darum ein wichtiger Punkt vorneweg:

Wascht das Gesicht NIEMALS mit Seife! Seife entfettet zum einen stark (und wirkt dadurch austrocknend), zum anderen hat sie einen alkalischen ph Wert. Dadurch wird der Säureschutzmantel für eine halbe Stunde komplett außer Kraft gesetzt. Außerdem ist sie schädlich für die Augen.

Für die richtige Reinigung beginnt man mit dem Entfernen des Augen-Make-Ups. Hierzu nutzt man eine wässrige Tensidlösung (Tenside kennen wir aus der Haarreinigung, sie übernehmen das reinigen), oder aber schon mit einer entsprechenden Lösung getränkten Wattepad.
Nun folgt die eigentlich Reinigung. Dafür eignen sich:

a.) Reinigungsmilch: ist eine O/W Emulsion die sich für trockene, normale und Mischhaut eignet (bei der Mischhaut nur für die trockenen Stellen!)
b.) Reinigungscremes: sind fester und müssen erst zwischen den Händen erwärmt werden. man nutzt sie vor Allem zum entfernen von Theaterschminke.
c.) Waschcreme: ist wie auch die Reinigungscreme eine W/O Emulsion. Sie schäumt stark.
d.) Syndets(Synthetische Detergenzien): Hierunter fallen vor Allem Reinigungsgele. Sie wirken stark entfettend und eignen sich entsprechend gut für fettige Haut und die T-Zone bei Mischhaut. Auch Duschgele sind nichts Anderes als Syndets. Ihr Vorteil gegenüber der Seife ist vor Allem der PH-Wert, der dem der Haut angeglichen ist. Dadurch wird der Säureschutzmantel nicht zu sehr geschwächt.

Nach dem Reinigen folgt die Nachbehandlung mit Gesichtwasser. Dieses wirkt gleich mehrfach: es entfernt Rückstände des Reinigungsproduktes, wirkt erfrischend, desinfizierend und entzündungshemmend und hilft bei der Regeneration des Säureschutzmantels. Es gibt sie mit und ohne Alkohol. Die Variante mit Alkohol ist passend für fettige Haut (da dieser entfettend und star desinfizeirend wirkt) und die T-Zone von Mischhaut. Alkoholfreie Gesichtswässer nimmt man bei normaler und trockener so wie empfindlicher Haut.

Hiernach folgt ab und an noch ein Peeling, siehe unten. Zuletzt wird dann die Creme aufgetragen, die nun auch wirklich bis in die Haut eindringen und wirken kann.

Die Körpercremes

Die genannten Produkte werden die meisten Leute kennen, darum werde ich mich hier kurz halten, zumal ich nicht alles von oben wiederholen will. Entsprechend gilt die Liste für die Wirkstoffe auch hier.
Man unterscheidet:

Körperlotionen/Bodymilks: sind O/W Eulsionen. Sie ziehen entsprechend schnell ein und eignen sich für den gesamten Körper, speziell bei normaler Haut.

Körpercremes: enthalten mehr Fett und sind damit besser für trockene Haut. Andererseits lassen sie sich schwerer verteilen und ziehen langsamer ein.

Körperöle: eignen sich noch mehr bei trockener Körperhaut. Sie bestehen aus nicht einziehenden Ölen und halten damit die Feuchtigkeit innen. Entsprechend sind wichtige Wirsktoffe hier die zu unrecht verpönten Mineralöle. Darum sind Naturkosmetische Produkte bei trockener Haut meist weniger wirksam. Da Körperöle aber oft parfümiert sind, eigenen sie sich nicht für empfindliche Haut.

Körpergele: sind öl- und emulgatorfrei, meist auf Gelatinebasis. Sie eignen sich wunderbar bei empfindlicher Haut, sind nur leider nichts für Vegetarier und Veganer.

Körperbutter: besteht meist aus Kakao- oder Sheabutter und ist ebenfals für trockene Haut geeignet. Sie zieht allerdings entsprechend langsam ein.

Peelings:

Das Wort Peeling bedeutet übersetzt: schälend. Der Name kommt daher das die oberste, abgestorbene Hautschicht entfernt wird. Zum einen entfernt man dadurch Schuppen, zum anderen fördert man Hautregeneration, Durchblutung und Stoffwechsel. Außerdem lassen sich nach enem Peeling Cremes und Masken, und dadurch auch die Wirkstoffe, besser verwerten, da sie besser einziehen können. Es gibt sie sowohl für das Gesicht als auch für den Körper. Hierbei unterscheidet man drei Typen:

1.) Biologisches Peeling: Dieses Peeling nutzt man vor Allem bei sensibler Haut. Wirkstoffe sind hier meist Verdauungsenzyme. Sie entfetten und lösen Proteine, wodurch die Haut sich entsprechend sanft löst. Allerdings muss diese Peelingart öfters wiederholt werden, bis sie wirklich wirkt. Man bekommt sie an sich nur bei Kosmetiker, für den Hausgebrauch sind sie weniger geeignet.

2.) Chemisches Peeling: Hierfür werden Fruchtsäuren genutzt, die entsprechend stark konzentriert sind. Sie lösen die Keratinverbindungen zwischen den Hautschuppen. Entsprechend aggressiv wirken sie aber auch, eine Hautrötung ist fast unvermeidbarer. Man nutzt sie darum auch nur bei sehr unreiner Haut. Ausgeführt werden sie meist auch nur vom Hautarzt.

3.) Mechanisches Peeling: Das sind die allgemein erhältlichen Peelings. Sie enthalten Schleifkörperchen wie Haferkleie, Seesand oder Mandeln. Dadurch werden die abgestorbenen Hautschuppen sanft abgescheuert. Man kann sich ein entsprechendes Peeling auch leicht selbst Herstellen aus Sahne und Zucker/Weizenkleie/etwas Vergleichbarem.
Die leichte Herstellung/der günstige Preis verführt natürlich schnell zum häufigen Nutzen. Man sollte dabei aber bessser aufpassen. Nutzt man ein peeling zu oft, so führt das zum gegenteiligen Effekt: Die Hornproduktion wird angeregt, die Haut wird dadurch dicker und schuppiger.
Ideal ist es in folgenden Zeitperioden zu peelen:

Normale Haut: 1-2 Mal pro Woche
Fettige und Mischhaut: 1 Mal die Woche
Trockene Haut: seltener, ca. einmal alle 5 Tage.

Nachdem wir das nun endlich hinter un haben, stellt sich für mibh natürlich die Frage: Hat überhaupt jemand bis hierher gelesen?^^

Im ernst: Fragen beantworte ich wie immer gerne.^^

Ach ja, ein keiner Nachsatz: Wer es schafft anhand der Hinweise hier (die nun vollzählig sind) und anderswo als erstes richtig auf meinen Hauttypen zu schließen, der hat einen Wunsch für einen Eintrag frei.^^

Haut und Schweiß oder "Die Grundlagen" Drogist, Haut, Körper, Taschentuch

Autor:  Hauskater
So, nachdem ich beim letzten Mal ja etwas spezialisiert ins Thema Haut eingestiegen bin, wird es nun Zeit für einige grundlegende Sachen. Danach wende ich mich noch den Schweißdrüsen zu, bevor es in den nächsten Einträgen dann um die Königsklassen, Gesichts- und Körperhaut geht.^^

Wie die meisten wahrscheinlich noch aus der Schule wissen, besteht die Haut aus drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Cutis) und Unterhaut (Subcutis).

1.) Subcutis:

Diese Schicht nennt man auch unterhautfettgewebe, denn hier lagert sich unser Fett an. Nicht nur das überschüssige, sondern auch das notwendige. Eine bestimmte Menge fett ist einfach nötig um voll zu Funktionieren. Diese Schicht dient vor Allem der Wärmeisolation (zum einen geht die Temperatur von innen nicht so schnell verloren, zum Anderen werden wir auch vor der äußeren Kälte geschützt). Das funktioniert natürlich nicht so stark wie beim Walross, aber es reicht aus für denn Alltag. Auch Wasser wird hier gespeichert. Wenn wir abnehmen dann brauchen wir als erstes den Wasservvorat auf (darum nimmt man anfangs auch immer viel stärker ab als später), danach dann die in Fett gespeischerte Energie (ursprünglich war dies Mal ein Vorrat für schlechte Zeiten). Ein Kilo fett entspricht dabei 7.000 Kalorien (darum dauert es länger, Fett wirklich abzubauen als Wasser).

2.) Die Cutis:

Hier passiert schon etwas mehr. Zum einen wird die Oberhaut von hier mit Nährstoffen versorgt (Blutgefäße finden sich hauptsächlich hier). Aber auch die wirkliche Reguleirung der Temperatur findet hier statt. Soll die Temperatur steigen, dann werden die Blutgefäße aktiver und mehr Blut fließt hindurch. Soll die temperatur dagegen sinken, dann werden die hier ansäßigen Schweißdrüsen aktiv. Aber auch die Nerven fühlen hier, da die Reize der Oberhaut in die Sinneskörperchen die hier liegen weitergeleitet werden. Und natürlich finden sich hier auch die Talgdrüsen, die dafür sorgen, dass unsere haut immer schön eingefettet ist und so nicht austrocknet.
Keine Talgdrüsen haben wir übrigens auf den Lippen, darum trocknen diese so schnell aus. Und darum verkaufen sich auch Labelos so gut.
Gleiches gilt für Handflächen und Fußsohlen.
Zu guter letzt findet sich hier, genauer gesagt an der Grenze zur Oberhaut, die Keimschicht (Basalzellenschicht). Hier werden neue Hautzellen gebildet, die langsam nach oben wandern. Diese verhornen auf dem Weg, bis sie die neue Oberhaut bilden. Dann werden sie irgendwann von der nächsten Schicht abgestoßen, was wiederum eine Hauptquelle für unseren Staub ist.^^

3.) Die Epidermis:

Das ist wohl die Schicht, die uns am meisten bekannt ist und wo es auch am meisten Action gibt. Denn die Oberhaut ist so etwas wie eine scharf bewachte Grenze. Hier wird geschützt und zwar gegen so ziemlich Alles. Angefangen beim UV Licht (siehe letzter Eintrag), über mechanische Reize (darum ist die oberste Schicht auch verhornt. Sehr beanspruchte Zonen bilden dabei die Hornhaut die um einiges dicker ist) bis zu Krankheitserregern (dazu gleich mehr). Hier wird auch weiter vor Hitze geschützt (Verdunstung von Talg und Schweiß). Außerdem wird logischerweise von hier Kosmetik (meist in Form voin Cremes) aufgenommen.

Der Säureschutzmantel (Hydrolipidmantel):

Dauernd versuchen Keime in unseren körper einzudringen. Egal wie oft wir desinfizieren, daran lässt sich nichts ändern. Diese werden zum einen von der Haut selbst, die ja eine Barriere bidlet abgehalten. Aber da doppelt besser hält, haben wir noch eine weitere Abwehrmaßnahme: Den Säureschutzmantel. Dieser entsteht dadurch das Talg und Schweiß dauerhaft abgegeben werden (praktisch merken wir das aber nur, wenn eines von Beidem stärker als sonst abgesondert wird). Das entstehende Gemisch hat einen PH
-Wert von etwa 5,5, ist also eine Säure. Und da Bakterien und andere Keime keine großen Fans von Säuren sind, sind sie hier entsprechend eingeschränkt.^^

Damit haben wir die Hauptunktionen der Haut nun hinter uns. Alles andere lässt sich leicht herleiten (die soziale Funktion, Sinneswahrnehmung und Co. Kennt ihr wahrscheinlich alles aus der Schule). Worauf ich nun aber noch gezielter eingehen werde sind die Schweißdrüsen. Und weil man alles imemr so wunderbar unterteilen kann, wollen wir damit hier natürlich nciht aufhören. Denn es gibt sogar zwei Arten von Schweißendrüsen:

a.) Die ekkrinen Schweißdrüsen

Das sind die eigentlichen Schweißdrüsen. Sie finden sich verteilt am ganzen Körper. Sie sind relativ klein und von der Geburt an aktiv. Der abgegebene Schweiß ist farblos, eher wäassrig und salzig. Vor allem aber ist er geruchslos. Daher ist seine Hauptaufgabe auch das Abkühlen des Körpers durch verdunsten und natürlich ist er eine der beiden Koponenten des Hydrolipidmantels.

b.) Die apokrinen Schweißdrüsen

Jetzt beginnt der interessante Teil! Denn diese Drüsen bringen uns den meisten Ärger im Alltag, aber auch die schönsten Stunden. Lustigerweise sind die apokrinen Schweißdrüsen nicht am ganzen Körper verteilt, sondern man findet sie konzentriert an einigen zentralen Stellen: Achseln, Brustwarzen, Leistengegend und Genitalbereich. Zum Ausgleich sind sie aber auch größer als die ekkrinen Drüsen.
Nun werden sich die meisten Leser wahrscheinlich die Funktion denken können. Für die anderen habe ich noch einen Hinweis: In den ersten Jahren sind diese Drüsen arbeitslos, will heißen inaktiv. Erst mit Eintritt der Pubertät fangen sie an ihren Schweiß zu produzieren.
Wofür ist dieser Schweiß also da? Richtig, zur Geruchsbildung. Der apokrine Schweiß gibt es uns Menschen unseren typischen Eigengeruch, der dabei bei jedem menschen natürlich etwas anders ist. Vor allem die Pheromone (Sexualduftstoffe) werden hier an die Luft abgegeben. Ist die entsprechende Stelle behaart, so verstärkt sich der Effekt, da der Schweiß sich hier etwas länger und verstärkt sammeln kann. Wenn eine Frau also am Morgen des Shirt ihres Freundes anzieht und sich über den Duft nach ihm freut, dann liegt das an dem aufgesogenen apokrinen Schweiß.
Darum sind übrigens auch Sportler und Bauarbeiter oft in den sexuellen Fantasien von Frauen (und Schlammcatcherinnen in denen der Männer) zu finden: Wer viel schwitzt strahlt mehr Männlichkeit (oder Weiblichkeit) aus.

Zumindest war das Mal so. Mittlerweile gilt der Eigengeruch von Menschen als unangenehm. Also rasieren wir uns Achseln und Genitalien, tragen teure Deos auf und Parfums. Eckhardt von Hirschhausen hat das sehr schön in einem seiner Programme veranschaulicht:

"Aber was denken wir Menschen? Wenn ich meinen Körpergeruch unterdrücke, erweitere ich meine Chancen und unser Duftsignalgeber, die Achselhöhle - wird rasiert, geschrubbt und dann kommt Parfum oben drauf. Parfum enthält lustigerweise wieder Sexuallockstoffe, allerdings von Tieren. Die Grundsubstanz - Moschus - ist ein Sekret des Moschusochsen, um präzise zu sein, sein Analsekret.
Ich fasse noch einmal kurz zusammen: Menschen schämen sich, unterm Arm zu riechen wie ein Mensch, und glauben ernsthaft, sie wirken attraktiver auf viele potentielle Partner, wenn sie dort riechen, wie ein Ochse am Arsch. Ich frage mich manchmal, was müssen Moschusochsen von uns denken."

Da die Lage aber nun mal ist wie sie ist, und Schweißgeruch nun als unangenehm empfunden wird (zumindest oberflächlich, das Unterbewußtsein sieht das immer noch Anders) stellt sich also die Frage: Was tun um diesen Geruch zu unterdrücken. Und auch hierfür gibt es zwei tolle Erfindungen:

Deos: Lurz für Deodorantieren, will heißen, Geruchsentferner. SIe entfernen den Geruch allerdings meist eher weniger, sondern überdecken ihn mit einem für uns angenehmeren Duft. Teilweise wird der Schweiß auch aufgesogen und so überdeckt, meist bei Körperpudern.

Antitranspiranten: Diese werden meist auch als Deos bezeichnet, sie wirken aber anders. Durch Aluminiumchlorid oder vergleichbare Stoffe werden die Schweißdrüsen verklebt. Entsprechend kann der Schweiß nicht mehr so gut fließen und Gerüche werden verhindert. Da das verkleben auf Dauer nicht gut ist und zu Entzündungen (oder Überhitzungen) führen kann sollte man ein Antitranspirant entsprechend auch nur einmal am Tag anwenden.
Für leute mit einer deutlichen erhöhten Schweißproduktion gibnt es in der Apotheke das Aluminumchlorid auch stärker konzentriert. In dem fall verklebt es nicht mehr sondern ätzt die Schweißdrüsen weg. Das kann unter Umständen (je nach Hautempfindlichkeit) schmerzen bereiten, darum sollte man das Ganze vorher mit seinem hautarzt absprechen, der auch sagt wie oft das Zeug angwendet werden soll (meist alle zwei Tage, später dann nur noch einmal die Woche udn am Ende nur noch einmal alle zwei Wochen).

Falls ihr euch nun nicht sicher seid, was von Beidem ihr nutzt: Das lässt sich ganz leicht herausfinden. Schaut einfach auf euer Deo. Steht dort etwas von Antitranspirant (oder Antiperspirant, dass ist die im englischen Raum bevorzugte Form), dann ist es genau das. Wenn nicht, dann ist es ein Deo. Wer nciht groß Suchen will: Steht auf eurem Deo groß "Dry", "Dry Action" oder etwas ähnliches, ist es ein Antitranspirant.

Ich weiß das war nun alles etwas trocken, aber dieses vorwissen ist leider nötig, damit wir beim nächsten Mal die Hauttypen und die Gegenmaßnahmen verstehen. Ich hoffe ich konnte es zumindest etwas abmildern und Unterhaltsam aufbereiten.
Kommentare, Fragen, Kritik, Fanpost, Unterwäsche und Heiratsantrage bitte wie immer per Kommentzar oder ENS, oder, falls ihr geduldig seid, per GB.

Die Sache mit der Bräune, oder: "Haut zum Ersten" Bräunen, Drogist, Haut, LKW

Autor:  Hauskater
Besser spät als nie würde ebenfalls als Überschrift hierfür passen, oder?

Na ja, egal. Hier ist nun der erste der versprochenen Einträge zum Thema Haut(pflege). In dieser Reihe werde ich ähnlich vorgehen wie bei der Reihe zu den Haaren (neue Leser finden diese Einträge hier, hier und hier), will heißen, ich steige erst einmal konkret in die Materie ein und gehe erst dann auf die Basics ein. Ist, finde ich zumindest, weniger theoretisch und insgesamt spannender.

Darum wird das erste Thema wie angekündigt die Bräunung der Haut sein.
Jeder der sich in der Welt umsieht, wird bemerkt haben, dass nicht jede Haut gleich ist. Manche Leute haben hellere Haut, manche dunklere (und manche eigentümlich orangene Haut *g*). Diese Leute sind nicht immer der Sonne unterschiedlich lange ausgesetzt, nein, auch ohne Sonnenbäder gibt es Menschen die blasser oder dunkler sind. Grob unterscheidet man dabei fünf Hauttypen. Diese kann man nicht nur durch die Hautfarbe selbst unterscheiden, sondern auch anhand anderer Faktoren. Manchmal ist es sogar notwendig sich das Gesamtbild anzuschauen, um den Hauttypen zu bestimmen (Solariumsbräune zum Beispiel kann irreführend sein). Diese anderen Faktoren sind Augenfarbe, Haarfarbe und, so seltsam das auch klingen mag, die Farbe der Brustwarzen. Entsprechend bin ich nicht notgeil, wenn ich auf die Frage nach dem Hauttypen auch nach dieser Körperstelle frage. *g*
Die Hauttypen unterscheiden sich wie folgt:

Typ I (keltischer Typ):

Der keltische Typ zeichnet sich vor Allem durch eines aus: Er ist weiß, unglaublich weiß. Egal was der keltische Typ versucht, er wird einfach nicht braun. Er kann sich stundenlang in die Sonne oder unter's Solarium hauen, er wird maximal rot. Egal wie oft ältere Leute raten, dass man doch Mal mehr in die Sonne gehen soll, dieser Rat ist absolut falsch. Typ I hat eine Eigenschutzzeit von 5-10 Minuten (maximal!), danach kommt es schon zu den ersten Rötungen. Die Haut produziert kaum Melanin (im gegensatz zum Albino, bei ihm wird tatsächlich KEIN Melanin produziert), das höchste der Gefühle sind Sommersprossen. Die werden zum Ausgleich dafür aber oft in Massen produziert.
Weitere Anhaltspunkte für diesen Hauttypen sind neben dauernden Sonnenbränden oder extremer Blässe, rote Haare bzw. rötliche Haare, helle Augen und blass-rosafarbene Brustwarzen.

Typ II (nordischer Typ):

Haben wir bei Typ 1 das Klischeebild der Iren und Kelten vor Augen, so sind es beim Typ II die Wikinger und Skandinaven. Der nordische Typ ist ebenfalls sehr weiß, dazu meist blondhaarig und mit hellen (oft blauen oder grauen) Augen ausgestattet. Im Unterschied zum Kelten kann der Nordische sich bräunen, es bringt ihm aber nur wenig. Die erreichte Bräune ist nur von kurzer Dauer und nicht sehr intensiv (dafür aber oft angereichert mit einigen Sommersprossen). Die möglichen Sonnenbrände sind es dafür jeweils um so mehr. Zum Klischeebild Gesellen sich meist noch rosafarbene Brustwarzen. Die Eigenschutzzeit des nordischen Typen reicht zumindest für einen kurzen Spaziergang: 10-20 Minuten bevor es kritisch wird.

Typ 3 (Mischtyp):

Das beste Beispiel für den Mischtypen ist Max Mustermann, also der typische Deutsche. Er kann sich gut bräunen, bekommt eher selten Sommersprossen und ist nur blaß, wenn er krank ist. Auch ein Sonnenbrand ist eher selten der Fall (wenn man nicht gerade unter der Sonnenbank oder im Freibad einschläft). Mit einher gehen meist die verbreiteteten asch- oder straßenköterblonden Haare und braune Augen. Die Brustwarzen sind rosa bis rötlich und auch die Eigenschutzzeit reicht mit 15-25 Minuten immer noch für einen Gang zum Supermarkt und zurück.

Typ 4 (mediteraner Typ):

Um bei den Klischees zu bleiben: beim mediteranen Typen denkt man oft an den typischen Italiener: braune Haut, dunkle Locken, keine Sommersprossen. Ein Sonnenbrand kommt auch bei viel Sonne eher selten vor, kein Wunder bei einer Eigenschutzzeit von bis zu 30 Minuten. Die Brustwarzen sind meist eher bräunlich als rosa und auch braune Augen sind hier häufig.

Typ 5 (dunkler Typ):

Dieser Typ wird manchmal noch weiter unterteilt in den dunkelbraunen und den schwarzen Typen. Tatsache ist jedenfalls, wirkliche Sonnenbrände sucht man bei diesem Hauttypen vergeblich. Auch bräunen ist hier nicht mehr nötig, bzw. sogar ziemlich sinnlos. Begleitet wird die dunkle Haut noch von dunkelbraunen bis schwarzen Haaren, Augen und Brustwarzen. Melanin pur.

Aber nicht nur die Haut kann man entsprechend unterteilen, wichtig ist es auch, das Licht genauer zu kennen, dass für die Bräunung oder Rötung verantwortlich ist.
Denn Licht ist nicht gleich Licht. Die Sonnenstrahlen die auf die Erde gelangen setzen sich nämlich nur zu knapp 50% aus dem für uns sichtbaren Licht zusammen. Um die 45% des Lichts ist infrarote Strahlung, die für uns hier aber nicht weiter wichtig ist. Wichtiger sind die letzten 5%, die ultraviolette Strahlung, das UV Licht.
Auch dieses kann man wiederum wunderbar unterteilen:

UV A:

UVA-Strahlen werden von der Haut nur zu kleinem Anteil gefiltert. 55% dringen in die Oberhaut ein, 40% in die Lederhaut. Dort schädigen sie wiederum die Zellen, wovon man erst einmal nicht viel merkt. Die Folge aber ist die bekannte sonnenbedingte Hautalterung. Im Gegenzug sind diese Strahlen aber auch verantwortlich für die Bildung von Vitamin D3 (ein Mangel daran sorgt für brüchige Knochen, da Calcium nicht mehr aufgenommen werden kann. Außerdem kommt es dadurch auch zu Depressionen, denkt mal an die typische Winterdepression). Sie sorgen für eine kurzfristige Bräune, vor allem aber auch für einen starken Sonnenbrand.

UV B:

UV B-Strahlen werden großteils von der Hornschicht aufgehalten. Wenn sie dennoch in die Haut eindringen sorgen sie für eine dauerhafte Bräunung, aber auch für einen Sonnenbrand.

UV C:

UVC-Strahlen besitzen die meiste Energie und sind darum auch am Schädlichsten. Sie kommen gehäuft aber nur am Hochgebirge und am Äquator vor.

Was passiert nun aber beim Bräunen?

Licht prallt auf die Haut, wie sich jeder denken kann. Innerhalb der Eigenschutzzeit ist das nicht weiter tragisch, Vitamin D3 wird produziert und man fühlt sich gut. Ist die Eigenschutzzeit aber überschritten, dann passiert im Körper folgendes:

UV A Strahlen sorgen für eine direkte Bräunung, vorhandenes Melanin aktiviert sich. Diese hat jedoch noch keine wirkliche Schutzwirkung und die Bräunung klingt nach ein paar Stunden wieder ab. Dafür aber wird das Kollagen in der Haut geschädigt. Die Haut verliert an Spannkraft und Falten können sich besser bilden.
Gleichzeitig wiederum dringt UV B in die tieferen Hautschichten ein. Die Haut rötet sich immer mehr, bis es zu einem sichtbaren Sonnenbrand kommt. Weiterhin bemerkt die Haut langsam was da vor sich geht und setzt die Produktion von Melanin in Gang (das bereist vorhandene weiße Melanin wird schon einmal in braunes umgewandelt). Das führt (ca. 72 Stunden SPÄTER!) dazu, dass die Haut braun wird, um sich vor weiterem Licht zu schützen. Darum ist es auch so dumm, sich drei Tage hintereinander in die volle Sonne zu legen um braun zu werden. So holt man sich erst einmal einen Sonnenbrand, aber keine dauerhaftere Bräune).

Übersetzt heißt das: Die Haut bemerkt langsam, dass sie gegrillt wird und leitet verspätete Abwehrmaßnahmen ein. Eine Bräunung der Haut ist also IMMER eine Folge eines Sonnenbrandes, auch wenn dieser so leicht ist, dass man ihn nicht mehr mitbekommt. Die Haut aber bekommt ihn sehr wohl mit, was sich im Laufe der Zeit rächt. Darum kann es sein, dass Frauen Mitte 20 schon aussehen wie 40, wenn sie viel in die Sonne oder auf die Sonnenbank gehen. Oder das es Männer gibt, die wie Dieter Bohlen aussehen.
Man kann Bräune also so schön finden wie man will, man tut seiner Haut damit definitiv nichts Gutes. Denn Vitamin D3 wird auch wunderbar während der Eigenschutzzeit produziert. Ein Spaziergang jeden Tag wirkt also wunderbar für die Knochen ohne die Haut gleich zum altern zu bringen.
Was aber viel wichtiger ist: Die Haut "merkt" sich jeden Sonnenbrand, den man in seinem Leben hatte. Je mehr Sonnenbrände man hatte, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit Hautkrebs zu bekommen. Und wie gesagt: jede Bräunung, egal ob durch Sonne oder Solarium, entsteht durch einen (kleinen) Sonnenbrand...

Darum konnte man übrigens auch im Mittelalter den Adel und das gemeine Volk so gut unterscheiden: Der Adel war vornehm blass und wirkte auch später noch frisch und jugendlich (verstärkt durch Kosmetik und Kleidung). Das gemeine Volk dagegen alterte vor seiner Zeit (es musste ja die Ernte einbringen) und war stets gebräunt.


Was also kann man tun, wenn man der Sonne längerer Zeit ausgeliefert ist?

Die haut selbst hat da schon ein paar Tricks auf Lager. Neben der Eigenschutzzeit sorgt sie irgendwann auch für die Bräunung, um weiterer Schädigung vorzubeugen. Einen kleinen Schutz bietet auch der Schweiß. Die enthaltene Urocaninsäure absorbiert nämlich einen Teil der Strahlung.
Merkt die Haut, dass sie dauerhaft der Sonne ausgesetzt ist, dann bräunt sie sich nicht nur, sondern kommt irgendwann auch auf die Idee, dicker zu werden: nach 2-3 Wochen intensiver Sonne bildet sich die sogenannte Lichtschwiele, die UVB Strahlen abwehrt.
Das alles hilft natürlich nur wenig wenn man im Urlaub ist oder dem keltischen Hauttypen angehört. In dem Fall muss man künstlich nachhelfen. Und zwar mit Sonnenschutzmitteln. Sie halten die Sonnenstrahlen davon ab, in die Haut einzudringen. Man unterscheidet dabei chemische und physikalische Lichtschutzfilter.
Chemische Lichtschutzfilter absorbieren die Strahlung und wandeln sie in Wärme um. Physikalische Filter reflektieren die Strahlen dagegen, so dass sie nicht in die Haut eindringen können.
Die Maßeinheit dafür, wie gut sie ihren Job machen ist der Lichtschutzfaktor. Diesen multipliziert man mit der Eigenschutzzeit der Haut und hat so die Gesamtschutzzeit. In der Praxis bedeutet das, kleiner Hauttyp bekommt großen Lichtschutzfaktor.

Eine Beispielrechnung: Meine Frau gehört zum keltischen Typ, hat also eine Eigenschutzzeit von um die 5 Minuten. Will sie im Hochsommer also raus, dann muss sie nachhelfen. Für einen Gang zum Bäcker reicht da schon ein Lichtschutzfaktor von 10 (5 x 10 = 50 Minuten Schutzzeit), will sie dagegen aber den ganzen Tag über raus, dann muss sie schon zu einem Produkt mit LSf 50 oder höher greifen (5 x 50 = 250 Minuten Schutz, also um die 4 Stunden Schutz). Mein Freund Sascha dagegen gehört zum Mischtypen, er kann getrost ohne Sonnenschutz zum Kiosk um sich ein Bier zu holen. Für ein paar Stunden am Strand reicht ihm aber schon ein LSF von 20 (20 X 20 = 400 Minuten Schutz) locker aus.

Leider ist die Sache aber in der Praxis nicht ganz so einfach. Alte Menschen und Kinder sind etwas empfindlicher gegen Sonnenlicht, sie brauchen also immer einen höheren LSF. Ist man dagegen vorgebräunt, dann reicht ein etwas niedrigerer LSF aus. Und für einen Urlaub auf Jamaika brauche ich einen höherer LSF als für einen Urlaub auf Balkonien.

Das ist erst einmal Alles, was man über Haut und Sonne wissen muss. Da es aber verschiedene Sonnenschutzmittel gibt und ich nicht die gleichen Fragen zehnmal beantworten will, füge ich hier noch einen Spoiler ein. Da drin finden interessierte noch einmal eine kurze Auflistung der verschiedenen Sonnenschutzmittel, so wie einen Absatz zur Mallorca-Akne (Sonnenallergie):

Spoiler
Sonnenmilch: Besonders für Wassersportler und Kinder geeignet. Sie lässt sich gut und leicht verteilen.
Sonnencreme: Sie sollte vor Allem für das Gesicht genutzt werden. Sie ist reichhaltiger als Sonnenmilch und läuft so nicht so leicht in die Augen.
Sonnengel: Es besitzt nur einen niedrigen LSF, gibt der Haut aber beim Auftragen eine leichte Bräune. Da es fettfrei ist, eignet es sich auch für Menschen mit Sonnenallergie.
Sonnenstifte: Man nutzt sie vor allem für hervor stehende Gesichtspartien wie die Nase und die Lippen. Sie haben einen hohen LSF.
Sonnenöl: Dieses Mittel hat einen maximal mittleren LSF und ist daher nur für unempfindliche und/oder vorgebräunte Haut geeignet.
Ultraschutzprodukte: Sie haben einen extrem hohen LSF und sind daher speziell für empfindliche Haut oder Segler und Bergsteiger geeignet. Sie sind ausschließlich physikalisch schützend, mit stark reflektierenden Stoffen wie Zink- oder Titanoxid. Sie wirken dem Bräunen der Haut nicht entgegen jedoch verzögern sie das eintreten des Effektes. Dafür ist die Bräune aber länger haltbar, intensiver und auch gleichmäßiger.

Um auch im Wasser geschützt zu sein, gibt es verschiedene Produkte. Wasserbeständige Sonnenschutzprodukte müssen nach zwei Mal Baden a 20 Minuten mit 20 Minuten Abstand immer noch 50% des Schutzes bieten, wasserfeste Produkte dagegen haben auch nach vier Mal Baden a 20 Minuten noch 50% der schützenden Wirkung.

After-Sun-Produkte: Diese nutzt man nach dem Sonnenbad. Sie kühlen und beruhigen die Haut und mildern Sonnenbrände. Weiterhin spenden sie Feuchtigkeit und erhalten die Bräune. Auch nach dem künstlichem Bräunen sollte man diese Produkte anwenden.

Selbstbräuner

Selbstbräuner verfärben die oberste Hautschicht durch Dihydroxyaceton. Die entstehende Bräune ist dem Ergebnis natürlichen Bräunens jedoch nicht sehr ähnlich. Außerdem wird hier kein Melanin produziert, die Haut wird also nicht geschützt.

Carotin Dragees:

Carotin ist, wie der Name schon sagt, vor allem in Karotten enthalten. Es ist ein natürlicher Farbstoff. Außerdem schützen Carotinoide vor freien Radikalen da sie antioxidativ wirken. Außerdem erhöht Beta-Carotin die Sonnenverträglichkeit der Haut. Dazu muss man jedoch vier Wochen vor dem Sonnenbad mit der Einnahme beginnen.

Mallorca-Akne

Mallorca-Akne wird gemeinhin auch Sonnenallergie genannt. Dies ist jedoch irreführend, da die Betroffenen nicht allergisch auf die Sonne reagieren, sondern auf Bestandteile des Sonnenschutz. Mallorca-Akne äußert sich durch Pusteln und Pickel. Um sie zu vermeiden sollte man emulgator- und fettfreie Sonnenschutzmittel und After-Sun Produkte nutzen. Auch die Einnahme von Calcium und das Vorbereiten der Haut durch einen Solariumsbesuch helfen.
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Zu guter letzt habe ich mir überlegt, ob ich im Zuge der Drogisteneinträge nicht auch Einträge zu Heilfplanzen bringen soll. Darum bitte ich alle regelmäßigen Leser des Blogs noch an dieser Umfrage hier teilzunehmen:

Themenerweiterung für das Katzenkörbchen
Dieses Mal geht es vor Allem um die Frage, ob ich den Themenkreis meines Blogs noch erweitern soll um Heilpflanzen und ähnliche drogistische Themen.
Die Umfrage ist beendet


Fragen, (konstruktive) Kritik, Kommentar und Bestechungsversuche sind natürlich wie immer gerne gesehen, sei es in den Kommentaren, per ENS oder per GB (wobei ich auf GB EInträge erfahrungsgemäß seltener Antworte als auf ENS, ich vergesse die zu oft).^^