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日本の日記 ~ Neues aus Japan XLIV Japan-Tagebuch, Kochen, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Saubermachen in der Schule

Am Dienstag waren wir alle eigentlich nur in die Schule gekommen, um eine richtig gruendliche Reinigung durchzufuehren. Also wurden wir nach der Homeroomstunde, in der uns noch ein paar wichtige Sachen zu den Ferien und dem neuen Schuljahr gesagt wurden, in mehrere Gruppen eingeteilt. Eine zog dann los in den Kunstraum und eine ins Lager, und etwa die Haelfte aller Schueler kuemmerte sich um den Klasenraum selbst.
Zuerst wurden alle Tische und Stuehle rausgetragen und im Gang gestapelt, so dass man kaum noch durchkonnte. Nachdem auch das Podest am Lehrerpult rausgetragen war, gingen drei oder vier Leute mit den vorhandenen Besen einmal durch fuer den groben Schmutz. Anschliessen waren wir dann dran: Jeder bekam einen Gummihandschuh und einen Schrubber, und angefangen am Fenster wurde der Boden mit Seifenwasser bearbeitet. Eine ziemlich ermuedende Angelegenheit, aber als wir dann nach gut einer Stunde fertig waren, war der Boden wirklich schon ziemlich sauber.
Dann ging alles recht schnell, denn es reichten drei Leute um den noch eben etwas mit Staubsauger uebergesaugten und kurz gewischten Boden mit Wachs einzuschmieren. Als sie fertig waren, erstrahlte der Fussboden unserer Klasse in strahlender Schoenheit! Das hatte sich doch echt gelohnt. Und ausserdem konnten wir dann, so gegen 11 Uhr, schon gehen.

Teil 2 Sumo

Am Mittwoch war ein freier Tag, da dort der Fruehlingsanfang gefeiert wird. Aber meine Gastfamilie hatte einiges geplant! Nachdem ich seltenerweise bis kurz vor 12 geschlafen hatte, musste ich mich schon fast beeilen, um noch fertigzuwerden. Als Hiro dann auch von seinem Kendo-CLub wieder da war, ging es los nach Osaka, zum Sumo gucken.
Denn dort fand in diesen Tagen gerade das traditionelle Maerz-Turnier statt und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Schon kurz nachdem wir den Bahnhof Namba verlassen hatte, liefen uns ein paar Sumoringer auf der STrasse ueber den Weg, und die staedtische oeffentliche Sporthalle, in der die Veranstaltung stattfand, war ziemlich geschmueckt. Vor dem Eingang hingen bunte Fahnen mit den Namen der einzelnen RInger drauf, und vor dem Eingang hatten sich mehrere Staende aufgebaut, die traditonelle Suessigkeiten und Sake verkauften. Der EIntritt war recht teuer (ca. 70 Euro pro Person) aber dann konnten wir gerade noch zu unseren Plaetzen kommen, bevor die hochrangigen Sumoringer alle reinkamen.
Der Ring sieht so aus, dass auf einem erhoehten Podest ein Ring gezogen ist, der mit einem Seil begrenzt ist. Wer ihn verlaesst oder zu Boden geworfen wird, hat verloren. Ueber dem Ring haengt eine Art Dach, das an einen Shinto-Schrein erinnert, und an jeder der vier Ecken eine sehr dicke Kordel in einer anderen Farbe, die die Jahreszeiten symbolisieren. Die Zuschauer sitzen praktisch ab direkt am Ring und von da geht es dann auf Tribuenen weiter nach oben. Wir hatten eine Viererbox (da wir zu viert waren; der Vater musste noch arbeiten), wo dann also vier Sitzkissen auf dem Boden lagen. Stuhlaenliche Sitze gab es nur ganz aussen in dem Teil, der auch da ist wenn kein Sumo gemacht wird.
Der Kampf an sich dauert ziemlich schnell, sobald die Ringer aufeinander losstuerzen dauert es meist keine halbe Minute, bis es vorbei ist. Das drumherum ist aber umso interessanter. Die Ringer kommen rein, bauen sich vorbeinander auf, dann zeigen sie sich wieder dem Publikum. In der Zeit kann man ziemlich viel jubeln, die Namen der Kontrahenten schreien oder sich darueber unterhalten, wer wohl gewinnen wird. Es klingt zwar jetzt nicht so beeindruckend, aber es ist echt lustig und einem wird die ganze Zeit nicht langweilig.
Die Ringer sind zum groessten Teil Japaner, aber interessanterweise ist gerade der jetztige Yokozuna (absolut einmaliger, hoechster Rang im Sumo) ein Mongole. Ueberhaupt sind die meisten nicht-japanischen Sumoringer Mongolen. Aber im zweithoechsten Rang war auch ein Bulgarier, der momentan ziemlich beliebt ist. Ausserdem gibt es ein paar Russen dabei. Was ich interessant finde ist der eine Typ, der sich Baruto nennt (was der japanischen Aussprache des Baltikums entspricht), weil er so etwa der einzige Blonde unter all den Ringern war.
Also, sehr interessant, und live sicher interessanter als nur im Fernsehen!

Teil 3 Deutsches Essen!

Danach haben wir den Vater getroffen und sind zu fuenft in das Deutsche Restaurant "Hamburg" eingekehrt. Ich hatte irgendsowas erwartet wie ein stinknormales japanisches Restaurant mit pseudo-deutschen Gerichten wie Eisbein und Sauerkraut, aber es war WIRKLICH Deutsches Essen und auch das Flair vom Restaurant war typisch Deutsch.
Selbst Tische und Stuehle wirkten wie in einem guten Heimatrestaurant. An den Waenden hingen Bierdeckel, Strassenschilder, Fotos und ein Plan der Hamburger U-Bahn, typisch fuer Kneipen halt. Und das essen war auch superdeutsch!
Zugegeben, die Reihenfolge war etwas seltsam, aber das Essen an sich echt lecker und nostalgisch. Ich glaube, ihr in Deutschland werdet gar nicht verstehen, was mich an Bratkartoffeln mit Speck, einem Wiener Schnitzel und einer dicken Bratwurst mit Senf so begeistert, aber nachdem man sich ein halbes Jahr von Ramen, Reis, Udon, Okono-Miyaki, Reis, gebratenem Fisch, Reis und nochmal Reis ernaehrt hat, hat man echt schon fast vergessen, wie Kartoffeln eigentlich schmecken. Die Speisekarte war sogar in Deutsch, zumindest die Namen der Gerichte, was mich auch beeindruckt hat. Die Eltern haben dann verschiedene deutsche Biersorten durchprobiert (mein Gastvater wollte wissen, wo die herkommen, aber bei Koestritzer hatte ich auch keine Ahnung, wo das nun liegt). Wir Kinder haben alle Spezi genommen und fanden es sehr lecker, dann wollten die natuerlich wissen, was da so drin ist, und ich "Cola und Fanta" "Fanta Grapefruit?" Da fiel mir das erste mal auf, dass es in Japan wirklich nur Cola gibt und einem unsere "normale" Fanta sowie Sprite eigentlich nie ueber den Weg laufen. Schon anders hier.
Es hat mir sehr gefallen. Selbst das Klo hatte irgendwie Deutsches Flair, das muss irgendwie an dem Dufzeug gelegen haben, sowas wird in japanischen Toiletten eigentlich nie verwendet. Als wir uns dann nach einer total leckeren Roten Gruetze (ich konnte denen einfach nicht erklaeren, was das ist... aber sie fanden es sehr lecker) aufgemacht haben nach hause, waren wir alle pappsatt. Das war ein Tag!

Jitsch*

日本の日記 ~ Neues aus Japan XLIII !EDITIERT! Japan-Tagebuch, Klausur, O-Mizu-Tori, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Tests ueberstanden?

Okay, hier zu den Tests, die ich geschrieben habe, auch wenn es jetzt schon recht spaet kommt. Noten schreibe ich , wo sie noch nicht vorhanden waren, am Montag dazu, wenn wir die Tests wiederhaben.

Mathe I (Termumformung mit Sinus und Cosinus)

Der Test, fuer den ich wirklich richtig doll gelernt habe. Ich habe mir alles genau angeguckt, die Methoden verstanden und es auch so einigermassen geschafft, mir die Formeln alle zu merken. Ich war vorbereitet!
Der Test lief recht gut, ich habe nur eine von 9 Aufgaben gar nicht bearbeitet, dafuer aber alle anderen komplett.
Ergebnis: 66 Punkte
Ist doch schon nicht schlecht. Ich hab ein paar Sachen einfach nicht zu weit ausgerechnet und ein paar sehr doofe Fehler gemacht, aber es waere schon eine 3, glaube ich.

Geschichte (nach dem 2. Weltkrieg)

Was man da alles wissen musste war unglaublich. Es waren 8 doppelseitige Blaetter und die Jahreszahlen und Namen schier unglaublich viele. Noch dazu gab es schon ein paar STellen, an denen ich nicht alles verstanden habe, schon beim Lernen. Der Test lief so ab, dass man einen Text hatte, Worte einsetzen und Sachen erklaeren musste. Ich hab oft nur geraten. Was mich am meisten geaergert hat: Man sollten den Namen vom US-Praesidenten sagen, der den Vietnam-Krieg angefangen hat, und er fiel mir einfach nicht ein, aber dann auf dem Nachhauseweg war der Name urploetzlich wieder da: "Nickson".
Ergebnis: 17 Punkte
Okay, hier war die Sprachbarriere. Aber ich finde mich ganz gut, dass ich ueberhaupt was hinbekommen habe. Nur musste ich feststellen, dass der oben erwaehnte Praesident nicht Nickson war, auch nicht Kennedy, sondern ein Johnson. Ich wusste doch, irgendwas mit -son!!

Bio (Dinosaurier, erste Menschen, Evolutionstheorie und Plattentektonik)

Schwierig aufgrund der Sprache, allerdings habe ich das, was wir wissen mussten, schon alles verstanden, schwierig war nur die Wiedergabe dessen, da auch einige Kanji vorkamen, die mir so gar nichts sagen wollten. Selbst wenn ich wusste, was gemeint war, konnte ich es nicht schreiben. Auch hier musste man in Texte WOrte einsetzen und Sachen erklaeren. Ich fand aber schon, dass ich ganz gut gelernt hatte und dafuer, dass ich noch nicht so lange in Japan bin ganz gut war.
Ergebnis: 40 Punkte
Noch immer 20 unter dem Durchschnitt, aber besser als ich erwartet hatte.

Englisch Writing

Das uebliche: Man musste Saetze umformen und in eine andere Form setzen, Worte einsetzen, nach Vorgabe von japanischen Saetzen das auf Englsich sagen und sowetier. Diesmal war mein Japanisch auch so gut, dass ich eigentlich da keine Probleme hatte. Hauptaufgabe war ein Aufsatz (da es "Writing" ist) und die Japaner hatten einen Lebenslauf von Marie Curie, den sie schreiben sollten, wir Austauschschueler durften auch von unseren Erfahrungen hier berichten. Ich denke, ueber 90 Punkte sind mir sicher.
Ergebnis: 94 Punkte
Na, was hab ich gesagt? Ich hab nur einmal die Satzanfuehrungszeichen falsch (hab wie im Deutschen :" gesetzt) und einmal eine falsche Uebersetzung von nem japanischen Wort, dann einmal ne Zeitform falsch und im freien Text einen Punkt Abzug, weil es ueber die vorgegebene Wortzahl von 150 hinausging.

Physik (Geschwindigkeit, Zusammenwirken von Kraeften, Energie und Arbeit)

Ich hatte mich vorher hingesetzt und dann doch den Sinn der meisten Gleichungen und die Bedeutungen der Variablen kapiert, aber das reichte offenbar nicht. Die Aufgaben waren sehr kompliziert und man musste erstmal darauf kommen, welche Gleichungen man da wie gleichsetzen konnte und sowas, und ich hatte auch vorher keine Lust, noch die ganzen 8 Blaetter mit Aufgaben durchzumachen. Dementsprechend fiel auch die Note aus.
Ergebnis: 20 Punkte
Okay, immerhin mehr als ich beim letzten mal hatte. Wenn man sich das Blatt anguckt, ist es trotzdem frustrierend, weil ich nur eine Aufgabe komplett richtig habe und sonst nur Teile gekonnt. Trotzdem, mit meiner Punktzahl scheine ich doch einige meiner japanischen Mitschueler uebertroffen zu haben (es sollen welche 3 Punkte gehabt haben).

Englisch Reading

Ich dachte eigentlich, Englisch sei alles Pipifax, aber ueber dieser Arbeit hatte ich dann doch schwierigkeiten. Erste Aufgabe: Kriterien fuer das Weltkulturerbe, einmal in Englisch und einmal in Japanisch, in beiden Texten waren Luecken, die man dann ausfuellen sollte. Fand ich schonmal nicht so toll, hab aber zumindest im englischen Teil rein aus dem Gedaechtnis noch was hinbekommen. Dann war da ein Text, den man lesen sollte, und ihn dann zusammenfassen, indem man in einen Zweiten was einsetzt, da konnte man dann wiederum fast abschreiben. Insgesamt mochte ich den Test einfach nicht.
Ergebnis: 68 Punkte
Um es in Japanisch auszudruecken "mazui". Fuer japanische Verhaeltnisse bin ich sicher gut, aber ich hab im Gegensatz zum letzten Test voll nachgelassen und bin auch nicht wirklich zufrieden, obwohl meine ganzen Fehler Uebersetzungsfehler aus dem Japanischen (von ins Japanische mal ganz zu schweigen) waren.

Mathe II (Anordnung in einer Gruppe und Wahrscheinlichkeiten)

Ich habe mich hier beim Ueben nicht besonders angestrengt, weil ich der Meinung war, dass ich das alles koennte, aber ich habe mich da grob verschaetzt, denn die Loesung anzugucken und zu verstehen warum man das so loest oder dann selber auf die Loesung zu kommen sind zwei paar Schuhe und da das der letzte Test war, habe ich auch irgendwie keine Anstrengung mehr gehabt.
Ergebnis: 44 Punkte
Ziemlich genau 20 Punkte unter dem Durchschnitt und auch nicht die 50 Punkte, die ich gerne erreichen wollte...


Teil 2 Aha, das war also O-Mizu-Tori...

Nach den Tests hatten wir alle einmal frei, und da ist dann der Familienvater mit uns drei Kindern zu einer der beruehmtesten Zeremonien des grossen Toudaiji-Tempels gegangen. Dort fand in der sogenannten San-gatsu-dou ein Spektakel statt, das eine Menge touristen anlockte. Wir sind um 18 Uhr aufgebrochen, weil es um 19 Uhr anfing, mit Bahn nach Nara und dann in ein Taxi. Als wir dem Fahrer gesagt hatten, wo wir hinwollten, erzaehlte er uns, dass die Zeremonie aber dieses Jahr schon um halb sieben beginnen sollte. Super, aber es war erst 5 nach halb, also konnte es ja wohl noch nicht zuende sein. Wir sind dann hin und losgerannt, und da standen Polizisten und der eine rief einem dann schon entgegen "Es hat schon angefangen, beeilen Sie sich, dann sehen sie's noch!". Von einem Parkplatz konnte man dann auch alles ganz wunderbar sehen: Auf der Balustrade der hoch gelegenen Halle wurden Fackeln oder sowas hin und hergetragen und stiessen einen Feuerregen nach unten. Sehr coole atmosphaere, wirklich. Als die Fackeln dann nach ein paar MInuten aus waren, sind wir da inmitten einer wirklich riesigen Menschenmenge hochgegangen und haben von einem ZUschauerraum zugeguckt, wie die Moenche rumgelaufen sind, mit ihren Schuhen geklackt haben, irgendwelche Gaben hin und hergetragen und dabei einen Singsang angestimmt. Die Stimmung war sehr anheimelnd und es wirkte alles irgendwie sehr geheimnisvoll und feierlich, aber mich hat es genervt, dass immer TOuristen da rumgelaufen sind und gelabert und geredet haben. Dabei ist mir auch ein bisschen nostalgisch zumute geworden, weil in einer evangelischen Kirche kommt man zusammen, alles ist still, alle hoeren zu, und alle koennen zusammen singen, wenn sie wollen. Das fehlt mir hier ein bisschen, muss ich sagen, und speziell im Buddhismus, wo es keine regelmaessige Treffen gibt und eigentlich nur die Moenche beten und singen und alle anderen haben damit nichts am Hut. Na ja.
Danach sind wir noch lecker Yakiniku essen gegangen. Man kriegt Fleisch und kann das dann selber grillen, sehr leckere Angelegenheit, wo man aufpassen muss, dass man nicht zu viel isst.

So, das war's fuer heute. Schreibt mir mal Kommentare, wenn ihr das gelesen habt.

日本の日記 ~ Neues aus Japan XLII Japan-Tagebuch, Manga, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Bungei Doukoukai (Mangaclub)

Letzte Woche haben wir die neue Ausgabe der Mangaclubzeitschrift gedruckt. Genauer gesagt hatten wir schon am Donnerstag der Woche davor angefangen, aber irgendwie ist da nicht mehr zustandegekommen als ein Inhaltsverzeichnis und dass wir angefangen haben, ein Gruppenbild zu malen (das sah dann so aus: In der Mitte steht Gemeinschaftsarbeit und jeder malt irgendwo drumrum ein oder zwei Figuren). Freitag waren die Reden vom SSH und deshalb war das naechste Treffen am MOntag den 19.
Das war mal wieder ein Stress. Zwei oder drei waren im Kopierraum und haben kopiert was das Zeug hielt, dann kam immer einer zu uns in den Physikraum mit einem Stapel doppelseiten, von denen wir erstmal rausfinden wierum man die falten sollte und dann wurden die gestapelt. Ich hab die Augabe uebernommen, immer wieder zu pruefen ob das denn auch so hinhaut. Aber weil wir an die 170 Seiten hatten sind wir an einem Tag nicht fertiggeworden und so haben wir uns Dienstag nochmal getroffen. Diesmal wollten wir auf Teufel komm-raus fertig werden... und das war Chaos. Also, erstmal fehlten dann die Kopien einer Doppelseite komplett, so dass wir keine Ahnung mehr hatten, was kam. Dann haben wir es aber doch irgendwie hinbekommen und es war schon ziemlcih spaet dadurch. Dann haben wir angfangen die Blaetter zu Heften zusammenzusammeln und prompt fehlte von der Seite ne Kopie und von anderen sogar zwei und keiner wusste mehr, wo nun was fehlte. Die Umschlagblaetter haben auch nicht gereicht und dann kam auch noch die Durchsage vom Schulleiter "Wer jetzt noch in der Schule ist, beeile sich bitte nach Hause zu kommen", und wir waren immer noch nicht ganz fertig...
Aber wir haben es dann doch irgendwie geschafft und wir hielten die neue Ausgabe in den Haenden ... Puh.
Gleich eine Woche spaeter mussten wir dann das naechste Abgabedatum festlegen. Die Zeitschrift erscheint alle zwei Monate, was heisst, dass die neueste AUsgabe im Januar haette fertig sein sollen. Da es aber mitte Februar wurde, wird es mit der naechsten knapp, die noch vor Ende des Schuljahres (Osterferien sind am Maerz) fertig sein soll. Das Abgabedatum wurde schliesslich mitten in die Ferien gelegt, am 30. Maerz. Und jetzt sind auch noch Tests, was Stress Pur fuer alle bedeutet. Mensch, ich hab einen 14-Seiten Manga geplant!! Der muss fertig werden!

Teil 2 Sotsugyou-Shiki ~die Abschlussfeier~

Diesen Donnerstag (1. Maerz) war die Schulentlassungsfeier fuer die Sechstklaessler. Das war eine sehr nette sache, denn dadurch mussten wir erstens erst um 9:30 Uhr da sein (Normal ist 8:30 Uhr) und zudem wuerde das so gegen Mittag zuende sein. Wie ich feststellte, haben sich wirklcih alle fein herausgeputzt, Saki kreuzte in einer Pseudo-Schuluniform mit Blazer und Minirock auf wo sie doch sonst immer Jeans und Strickmuetze traegt. Ich kam ganz normal. Wir wollten uns um 9:20 Uhr im Klassenraum treffen, aber aus einem unerfindlichen grund kamen alle Mitglieder des Fussballclubs erst um fuenf nach Halb, was, soweit ich weiss, eine Runde Nachsitzen nach sich trug. Dann sind wir alle in die Sporthalle gezogen. Unterwegs konnten wir schon ein paar der Sechstklaessler beobachten, von denen einige Maedchen in Hakamas (diese traditionellen Hosen die z.B. Kikyo und Inuyasha tragen) gekommen waren.
Die Feier lief so ab, dass erst alle aufstehen und sich verbeugen mussten. Dann wurde die Nationalhymne gesungen. Auf der Buehe der Halle befand sich ein Podest, die Japanische Flagge hing da und die der Schule und ein grosser Blumenstrauss war auch vorhanden. Dann begann die Ausgabe der Abschlusszeugnisse. Der Schulleiter hat das erste vorgelesen und dann kam schueler nach Schueler nach vorne um sich seines abzuholen, dem SChulleiter und dem stellvertretenden Schulleiter die Hand zu schuetteln und sich von ersterem gratulieren zu lassen. Manche haben auch lustiges veranstaltet, einer z.B. hatte eine Kamera dabei und hat damit sich und den Schulleiter mit den ganzen Gaesten im Hintergrund fotografiert, und ein paar haben ihr Zeugnis stolz hochgehalten, nachdem sie es bekommen hatten. Die Klamotten waren interessant; einige Maedchen kamen wie gesagt in Hakama, von den Jungs waren nur zwei traditionell japanisch gekleidet und die anderen trugen Anzuege, meistens schwarz und manche im Schuluniformstil eine Hose die heller ist als das Jackett. Unter den Maedchen waren eine oder zwei noch in Kimono und der Rest eigentlich alle Blazer und Knielanger Rock, nur eine kam in einem europaeisch anmutenden, aber auch kurzen Kleid.
Nachdem das abgeschlossen war (und bei gut 120 Schuelern dauert das schon ne Weile), hat der SChulleiter eine tolle Rede ueber Atommasse und Nobelpreise gehalten, die wohl irgendwas mit der Zukunft der Schueler zu tun haben sollte. Danach kam eine Fuenftklaesslerin die von ihren tollen Erlebnissen mit den "Senpais" (aeltere Schueler) berichtete, vor allem wie hilfsbereit die beim SChulfest gewesen sein. Zuletzt hielt noch einer der Beiden Jungs in traditonell japanischen Sachen eine Rede in der er noch einmal auf ihre ganze Zeit an dieser Schule zurueckblickte. Danach haben alle Abschlussschueler ein Lied ueber Kirschblueten gesungen (scheint wohl ziemlich bekannt zu sein...) und danach war noch die Schulhymne dran (okay, es kann auch die Stadthymne von Nara gewesen sein, auf jeden Fall irgendwas regionales, weil der Takamado-Berg drin vorkam). Danach wurden noch ein paar Belege fuer besondere Verdienste verliehen und damit war eigentlich alles zuende.
Nur wier viertklaessler mussten dann noch die Turnhalle wieder aufraeumen: Die ganzen Stuehle zusammentragen und verstauen und die Matten mit denen der Boden ausgelegt war, damit man da auch mit Strassenschuhen drauf laufen kann. Danach war aber eigentlich schluss. Jedoch mussten wir noch warten, weil Saki den vier MItgliedern des Astrologieclubs, die ihren Abschluss gemacht hatten, noch Grusskarten geben musste.
Dann sind wir als Gruppe, bestehend aus Saki, Kyoko, Minami-san, Shimizu-san, Okujou-san und den beiden Jungs Fujiwara und Fujimoto in einem Restaurant Soba (weizennudeln) essen gegangen, und damit war fuer den Tag schluss, also schoen viel Zeit fuer andere sachen hinterher.

Teil 3 Osaka Teil 2

Dann bin ich am Sonntag den 25. noch nach Osaka gezogen um Fotomaterial fuer meinen Manga zu suchen. Ich wurde von meinen Gasteltern genaustens instruiert, welche Statdteile ich gar nicht besuchen darf weil da die Yakuza rumhaengen und dass in Osaka ganz viele Strassendiebe sind und so weiter... Aber ich habs ueberstanden, eine gute Stelle fuer eine bestimmte Szene gefunden, bin noch ein bisschen rumgelaufen, hab mir eine Figur von Cure Aqua gekauft und aus dem Gashapon Kekkaishi-Figuren von Yoshimori, Tokine und Masamori gezogen. Yeah!!

Ja, und damit war's das bis jetzt. Wenn ihr meinen Weblog lest, schaut euch doch auch bitte meine neue Homepage an: Klick! Sie behandelt Kekkaishi und die neue Pretty Cure Staffel ;)

So, ich muss jetzt gleich lernen gehen, weil ab Donnerstag wieder Tests anstehen. Bio, Chemie und GEschichte werden irre schwer und Mathe muss ich auch noch mal genaustens angucken. Also bis die Tage!

Jitsch*

日本の日記 ~ Neues aus Japan XLI Japan-Tagebuch, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Was ist wichtig?

In der Homeroomstunde haben wir gestern einen interessanten Zettel gekriegt. Man sollte aus mehreren Sachen die zwei im Leben seiner meinung nach wichtigsten aussuchen. Das waren
-Familiaerer Hintergrund
-Schulbildung
-Die Intelligenz des Einzelnen
-Die Entschlossenheit des Einzelnen
-Schicksal oder Zufaelle
In der Klasse ueberwogen klar die Intelligenz und Entschlossenheit (23 oder 24 Leute), Schicksal hatte aber auch 17 Stimmen...
Dann ging es darum, zu vermuten, was andere Laender am wichtigsten erachten bzw. Welches Land was am wichtigsten erachtet. Wie es aussieht steht das Elternhaus in Russland ganz weit vorne, in Deutschland und England ist es aber auch wichtig. Haben wir ja alles gehoert: Wer Akademiker als Eltern hat, hat hoehere Bildungsschancen. Die Intelligenz des einzelnen fanden am unwichtigsten die Russen (schon wieder). Den Japanern dagegen war sie unglaublich wichtig. Und dabei liegen die beiden Laender gar nicht so weit auseinander... Die Entschlossenheit zaehlt, wie auch die meisten von uns vermutet hatten, bei den Amerikanern am meisten. Aber in Suedkorea ist sie auch wichtig... Schulbildung wird tatsaechlich von den Amerikanern auch sehr hoch angesehen. Herr Nagatani meinte, es gaebe zwar viele Arbeitslose und faule Leute da, aber die die arbeiten, reissen sich den Arsch auf, oder so. In Deutschland sei die Bewertung von Schulbildung letztens stark angestiegen, das hab ich sofort auf den Pisa-Test geschoben. Ja, und dann noch die Laender, die das meiste GEld fuer Schulbildung blechen. Ganz oben Amerika, dann Frankreich, England, Deutschland, Japan. Aber Japaner kriegen trotzdem ne solide Bildung, so ist das ja nicht....

Teil 2 Super Science Highschool "Du kannst ruhig schlafen"

Heute fand dann die Veranstaltung von der Super Science High School (SSH) statt. Wir haben ns nach der dritten Stunde alle zur Universitaet in Nara aufgemacht und dort fand dann ab 12 Uhr diese Sache statt. Schuelergruppen stellten eigenen Projekte in fuenfzehn MInuten vor. Das war sehr spannend. Die hatten Themen wie Roboter ueber zwei bunte Fingerhuete lenken, die Verdrehung von DNA-Faeden, Lichtspektren der Sonne, Fehlgeschlagene Zellteilung von Pantoffeltierchen, Zucker, Gluehwuermchen in verschiedenen Umgebungen und die Erschaffung eines 3-D-Bildes auf dem Bildschirm ueber drei bunten PUnkten, die man vor eine Kamera haelt. Coole Sachen, wenn auch ziemlich kompliziert. Die meisten haben geschlafen, und auch ich war hin und wieder kurz vorm Einnicken. Nicht, weil es langweilig war, sondern weil das Licht so schoen gedimmt war (wegen der Power-Point Praesentationen) und ich so wenig geschlafen hatte. Es war schon toll ^^ Sowas gibts in Deutschland eigentlich nicht, oder auch nur an der GFS nicht... Mistladen...

Teil 3 par hasard

Heute auf dem Nachhauseweg sind wir in Saidaiji umgestiegen, weil wir bis dahin einen SChnellzug genommen hatten, aber um in Higashi Ikoma auszusteigen braucht man einen Bummelzug oder einen Vorstadtzug. Da liefen wir so ueber den Bahnsteig, als mir ein Maedchen in Schuluniform auffiel, das ganz sicher keine Japanerin war und ich dachte sofort, "das ist doch die Lisa von der Redeveranstaltung im Dezember!" Also bin ich zu ihr hingegangen und hab Hallo gesagt. Sie hat mir ziemlich erstaunt auf Englisch geantwortet... Da hatte ich mich wohl leicht vertan. Aber wir sind dennoch ins Gespraech gekommen, sie kommt aus Ungarn und ist praktisch dieselbe Zeit in Japan wie ich. Da sieht man mal wieder, dass es im Leben wirklich auf Zufaelle ankommen kann.

Jitsch*

日本の日記 ~ Neues aus Japan XL Japan-Tagebuch, Manga, Valentinstag

Autor:  Jitsch
Teil 1 Und diese Biene die ich meine nennt sich Miyuu

Am letzten Sonntag fand dann das Theaterfest im Kindergarten von Mi-chan statt. Da sie mich schon vor mehreren Monaten so sehr gebeten hatte, doch bitte zu kommen, konnte ich ihr das natuerlich nicht abstreiten. Also hab ich mich am Samstag mit der Bahn auf den Weg zu meiner alten Gastfamilie gemacht. War schon ein etwas seltsames Gefuehl, auf einmal wieder da zu sein... Wir sind dann zu dritt ins Auto gestiegen und losgefahren, also O-Mama, Mai und ich. Yuko und Mi waren schon vorher los, da die Veranstaltung eher anfing und wir halt nur zu Mi-chans Vorstellung wollten. Durch Kleinigkeiten die noch eben zu erledigen waren, waren wir dann schon ziemlich knapp dran, und so hetzten Mai und ich aus dem Auto, sobald wir ankamen. Das GEbaeude war nicht der Kindergarten (wie ich erwartet hatte), sondern eine grosse Veranstaltungshalle, mit riesigem Parkplatz und drinnen liefen ueberall Kindergartenkinder und ihre Eltern rum. Wir rannten dann vorbei an dem Eingang, neben dem man auf einem Fernsehbildschirm verfolgen konnte, was drinnen vor sich ging, rein in die riesige Halle, die aufgebaut war wie ein Theater und eine riesige Buehne hatte, und haben gerade noch unsere Plaetze gefunden. Dann ging auch schon die VOrstellung von Mi-chans Gruppe los.
Sie haben eine Geschichte von Biene Maja gespielt. Da tanzen sie zu Musik herein, bewegten sich in deren Takt, stellten sich allein an ein Mikrofon auf dieser riesigen Buehne und sagten fast fehlerfrei ihren Text auf - 4-Jaehrige Kinder! Und die Kostueme waren so herzallerliebst, alle total farbenfroh und mit Glitzer und richtig niedlich anzusehen. Ich fand das einfach nur beeindruckend und wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich meine Kinder in Japan in den Kindergarten schicken. Obwohl, O-mama meinte, sowas machen auch nicht alle Kindergaerten hier.
Danach kamen die etwas aelteren noch mit der Legende von der Prinzessin des Drachenpalastes, mit einer Adaption von "SChwanensee" und "Die Schoene und das Biest". Vor allem in letzterem war die Szene sehr beeindruckend, wo Belles Vater vor dem Biest flieht, sich hinter Gegenstaenden versteckt, das Biest guckt und er ist auf der anderen Seite und rennt dann weiter, das war total gut einstudiert, und auch das waren nur 6-Jaehrige.... o.O
Nach den Theaterstuecken kam der ganze Jahrgang von Mi-chan auf die Buehne, jeder ein Xylophon, Lehrerin nach vorne und dann erstmal ein oder zwei Lieder gesungen. Zwar nicht wirklich richtig von der Tonlage, aber diese kleinen Biester haben noch ein Tonvolumen, das glaubt man gar nicht. Dann haben sie auf den Xylophonen noch ein paar Stuecke gespielt, und dann noch eines mit Trommeln, Schellen und Becken dabei. Sehr niedlich ^^
Dann war Pause und wir haben erstmal Mi-chan gratuliert. Sie hat sich total gefreut, dass ich da war, und wir haben ein paar Fotos gemacht. Ja, und dann haben wir uns auch schon wieder verabschiedet, aber diese Erfahrung werde ich sicher nicht vergessen.

Teil 2 Happii Barentain "Oh, damit hab ich ja gar nicht gerechnet!"

Wer mit der ueberschrift nichts anfangen kann: so sprechen die Japaner "Happy Valentine" aus. Das hat man sich am 14. Februar natuerlich sehr oft gewuenscht... Valentinstag in Japan, das ist, nach dem was einem Manga vermitteln ein Tag der Liebe, an dem Maedchen nachdem sie den ganzen Vortag in der Kueche gestanden haben ein Schokoladenherz mit dem Namen ihres Liebsten an ihren Schwarm ueberreichen und die Spinds der Schulschwaerme von Pralinen nur so ueberquellen. Aber was ist da wirklich dran?
Selbst machen stimmt, das ist angesagt, das macht eigentlich jeder (ausser mir, ich bin einfach ins Einkaufszentrum gelatscht und hab mein ganzes Restgeld fuer Schokolade geblecht). Dabei ist egal, was man genau macht, hauptsache es ist irgendwo SChokolade drin. Kekse, Kuchen, oder auch was ganz anderes.
Das mit den Jungst ist dann schon wieder etwas unrealistisch; oder vielmehr, wenn es das gibt, dann geht es im allgemeinen Trubel unter. Am Valentinstag beschenkt jeder jeden, vor allem unter Maedchen, aber es gibt auch solche, die 10 verschiedenen Jungs SChokolade schenken. Verschenkt wird nur von den Maedchen, und es geht das grosse Tauschen los. "Ja, hier, Schokolade fuer dich" "Oh ja, warte, ich hab auch noch was fuer dich". Die meisten kamen mit einer grossen rosa Tuete voller kleiner Paeckchen zur Schule und haben diese auch gefuellt wieder mit nach Hause genommen. Ich habe von mindestens 4 Leuten etwas gekriegt, denen ich nichts zurueckschenken konnte, was mich so irre gefreut hat ^^ ich werde wohl am White Day nochmal aktiv werden muessen, auch wenn das eigentlich der Tag fuer die Jungs ist. Es macht irre spass. Ich hab total leckere Sachen bekommen, wie schon gesagt, Kekse, Muffins, Kuchenstuecke, Pralinen... Da wuenscht man sich doch gleich, dass jeden Monat valentinstag waere.
Schulschwaerme habe ich keine entdecken koennen. Es hatte keiner uebermaessig viel schokolade auf dem Tisch liegen und auch sonst sah es nicht danach aus. Ist halt nicht so realistisch, da die meisten nur die Leute aus ihrem Jahrgang kennen und da sind nunmal nicht so viele coole Jungs. Aber es haben auch einige Lehrer was bekommen, teils aus Freundlichkeit, teils aus Bewunderung und auch teils aus feuriger Leidenschaft XD Da denkt sich auch niemand was bei. Ist auf jeden fall alles irgendwie nett. Ich weiss nicht, ob ich das lieber mag oder den Rosentag an meiner deutschen Schule...

Teil 3 Haru Ichiban

Aber der Valentinstag, zumindest dieser, hatte auch seine dunklen Seiten: Das Wetter. Am Morgen war es schon ueberall ziemlich nass, der Himmel wolkenverhangen und alles irgendwie truebe, was fuer Japan ganz selten ist, zumindest auf der Ostseite des Bergrueckens, der sich ja einmal quer ueber die ganze Insel zieht.
Richtig schlimm wurde es dann in der 6. Stunde. Es goss wie aus Giesskannen, Eimern, was weiss ich noch alles. Es war ueberall Wasser. Alle haben rausgeguckt in den stroemenden Regen, und vom Dach der Turnhalle gegenueber ergoss sich an einer Stelle ein richtiger Wasserfall. Die Lehrerin musste uns mehrmals ermahnen, doch wieder dem Unterricht zu folgen (Japanische Literatur... also da weiss ich nicht, ob das wirklich interessanter sein soll als ein Regenschauer).
Als man dann rauskam, waren auf den Fluren Pfuetzen, weil bei uns eigentlich immer Fenster geoeffnet sind. Die nassen Fussspuren von Schuelern zogen sich ueber die Gaenge und auf dem Schulhof waren so was von riesige Pfuetzen, das glaubt man kaum. Nicht, dass ich sowas in Deutschland noch nie gesehen hatte, aber hier war ich gar nicht mehr an schlechtes Wetter gewoehnt.
Nach der Schule bin ich mit Bus zum Bahnhof gefahren, weil ich keinen Schirm mithatte, und der war brechend voll. Der Bahnhof war genau so nass wie die Schule, und ich habe das erste mal nach langer Zeit mal wieder das Geraeusch von nassen Autoreifen auf Asphalt genossen.
Als ich in Higashi-Ikoma ausgestiegen bin, pladderte es in Stroemen. Der Ikoma-Berg lag ziemlich tief in den Regenwolken und war nur noch halb zu sehen, und ueberall war es nass. Ich hab nur noch meine Papptuete mit den Valentinsgeschenken in meinen Rucksack gestopft, mir die undichte Kapuze von meiner Jacke ueber den Kopf gezogen und bin losgerannt. Die Kapuze hat leider keine SChnuerung, so dass man sie staendig festhalten muss, damit sie einem nicht wieder vom Kopf weht, und dadurch wurden meine Haende ziemlich kalt. ALs ich dann schliesslich zuhause ankam, waren Jacke und Hose und auch die Schuhe, mit denen ich noch in mindestens zwei Pfuetzen gelatscht war, klatschnass. Ausserdem wehte schon wieder so ein starker Wind.
In der Nacht bin ich mehrmals aufgewacht vom Sausen des WIndes um das Haus. Das Rascheln der Blaetter ist wie in Deutschland...
Am Morgen stand dann in der Zeitung, dass der Sturm als "Haru Ichiban" bezeichnet wurde - der erste Fruehlingssturm. Normal kommt der im Maerz, aber da wir uns in den Zeiten der Klimaerwaermung befinden, ist alles moeglich.
Was davon geblieben ist? Nicht viel. Das Wetter war heute schon wieder super, vor allem als wir nach hause gekommen sind, da konnte man so einen schoen orange gefaerbten Himmel hinter der Silhouette des Ikoma-Berges sehen und oben schon den ersten Abendstern. es gab natuerlich noch ein paar Pfuetzen, und der Fussballplatz sah aus wie eine Wueste, weil der Regen wirklich jede Spur von vorheriger Benutzung auf dem Schottergrund ausgeloescht hatte. Heute war der Wind zwar auch noch manchmal recht stark (zum Fussball echt Mist; Ida, die den ganzen Winter mit kurzen Aermeln Sport gemacht hat, kam heute mit Jacke an), und es war etwas bewoelkter als sonst, aber das Wetter wird schon wieder besser.

Teil 4 Bungei Doukoukai (Mangaclub)

Heute hatten wir eine Versammlung, weil wir bald die neue Ausgabe unseres Clubmagazins drucken. Naoko und Yuki sassen in der letzten Stunde noch da und haben wie wild versucht, ihre letzten Illustrationen fertigzubekommen, soweit ich das seheh haben sie es auch geschafft. Im Physikraum haben wir uns hingesetzt und gequatscht und gezeichnet. Fuer die neue Ausgabe haben wir 164 Seiten oder so zusammenbekommen. ist ja nicht wenig oder so... XD Von mir sinds diesmal auch nur 12, letztes mal warens 21... Dann haben wir noch angefangen, ein Gemeinschaftsbild zu malen. Wir haben "Zusammenarbeit" in die Mitte geschrieben und dann durften wir alle drauf losmalen. Was sehr lustig war war, dass unsere Senpai zusammen mit Zuuko-san aus einer nintendo Zeitschrift irgendwelche in DS-Spielen auftauchende alten Maenner abgemalt hat. Die beiden sind die talentiertesten von uns, und wir haben uns schrottgelacht ueber ihre Kreationen von ehemaligen Biolehrern mit Schuerze und Katzenohren oder im TokyoMewMew-Kostuem. Letzten endes haben wir nichts wirklich fertigbekommen, aber das war ja auch nicht sinn der Sache. Gedruckt wird Montag.

Jitsch*

日本の日記 ~ Neues aus Japan XXXIX Japan-Tagebuch, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Meine neue Lieblingsserie

Nur damit ihr nichts verpasst: Seit letzten Sonntag bin ich ein RIESIGER Fan der neuen Pretty Cure staffel "Yes!PreCure5".
Der Hauptcharakter Nozomi Yumehara ist auf der Suche nach einem Ziel im Leben. Eines Tages folgt sie einem gutaussehenden Jungen in die Bibliothek ihrer Schule und entdeckt dort das sogenannte Dream Collet, das einen Wunsch wahrmachen soll, wenn man die "Pinkies" einsammelt. Doch auch die boese Organisation Nightmare ist hinter diesem Gegenstand her! Um das Dream Collet und dessen Waechter Coco zu beschuetzen, wird Nozomi zu Cure Dream, der legendaeren Kriegerin! Und sie ist nicht allein: PrettyCure sind diesmal zu fuenft!
http://www.toei-anim.co.jp/tv/yes_precure5/yokoku/index.html <- das ist die offizielle japanische Website. Ihr koennt sie euch aber auch ohne Japanischkenntnisse gerne angucken, um zumindest schonmal einen ersten visuellen Eindruck zu bekommen ^^
Auf meiner Website (siehe Steckbrief) schreibe ich Episodenbeschreibungen zur Serie und spaeter kommen auch noch mehr Infos dazu. Schaut sie euch an!

Teil 2 Debating Match - "Sag's doch einfach auf Deutsch"

In Englisch nehmen wir seit etwas mehr als einem Monat das Thema "Weltkulturerbe" durch. In diesem Rahmen haben wir angefangen, Pro- und Contra-Argumente fuer und gegen die Werbung fuer Weltkulturerbestaetten in Nara zu sammeln. Donnerstag war es dann so weit: Das Debattiermatch begann! Und da Ida (die Schwedin) und ich mit Abstand am Besten Englisch sprechen, hat uns unsere Englischlehrerin gefragt, ob wir nicht ein Beispielmatch fueren wollen. Ja, klar, kein Problem. Das laeuft dann so ab.
Zuerst fuehre ich auf, warum es eine ganz tolle Idee ist, TOuristen nach Nara zu holen - mehr Geld also bessere Wirtschaft und gluecklichere Leute, Moeglichkeit des Kulturaustausches, besseres Verkehrsnetzwerk, Moeglichkeiten mit Auslaendern zu sprechen -, obwohl ich eigentlich persoenlich eher dagegen bin. Dann muss Ida mir doofe Fragen dazu stellen... "Du weisst schon, dass mehr Verkehr die Umwelt verschmutzt? Und kommen die Touristen ueberhaupt sicher, nur weil wir dafuer Werbung machen". Auf letzteres kann man nur antworten, "na ja, ehm...".
Dann ist Ida dran mit ihrer Rede: Touristen verschmutzen die Umwelt und fuettern die Rehe im Park mit Muell, sie beschaedigen die Kulturerbestaetten und sind so viele, dass man darueber die Natur nicht mehr sieht. Ich stelle dann Fragen wie: "Glaubst du, dass die TOuristen echt alles kaputt machen? Koennen im Narapark so viele Touris rumlaufen, dass man die Baeume nicht mehr sieht?"
Dann kommt die Schlussfolgerung: Ich erzaehle allen, dass die Touristn bestimmt nicht nur Auto fahren, sondern sich die ganze Stadt angucken wollen und dass man ja auch mehr Muelleimer und Warnschilder in Englisch aufstellen kann. Und Ida kommt mit der SChlussfolgerung, dass Nara durch die vielen Touristen zugebaut wird, und dass die Regierung bestimmt erlaubt, dass im Narapakr nichts weiter als Kentucky Fried Chicken, McDonalds und Starbucks zu finden ist.
Dann duerfen die Japaner darueber abstimmen, wer ihrer Meinung gewonnen hat. Wir haben die Debatte dreimal gefuehrt, vor jeder Klasse des Jahrgangs einmal, und immer waren alle fuer Idas Seite, obwohl sich ihre Argumente meiner Meinung nach etwas ueberzogen anhoeren-.- Saki meinte zu mir, sie waere gegen den Tourismus, weil sie Angst hat, dass wenn zu viele Touristen kommen, sie dann Englisch sprechen muss. Das sind Japaner...

Das war aber nicht die letzte Debatte. Denn Donnerstag in der Homeroomstunde kam es noch haerter (aus unserer Sicht, fuer die japaner war das im Gegensatz zu dem in Englisch wahrscheinlich der reine Spaziergang), Debattieren in Japanisch zu fuenf Fragen:
1 Sollte man Liebe in der schule verbieten?
2 In Bussen gibt es immer Sitze fuer beeintraechtigte Menschen. Sollte man das Benutzen von Handys nur dort nicht erlauben, oder (wie es jetzt ist) im ganzen Bus nicht?
3 Ein Nebenjob neben der Schule ist eigentlich verboten, aber ist es okay, um Erfahrung zu sammeln?
4 Ist es eigentlich schlimm, wenn man im Unterricht schlaeft, ein Buch liest, mit kopfhoerern Musik hoert oder dergleichen?
5 Sollte man das Wegwerfen von Muell auf dem Schulgelaende haerter handhaben?

Dann ging es los, und man sollte sich immer in drei Gruppen aufteilen; Ja, vielleicht, auf keinen Fall. Bei der ersten Frage waren eigentlich alle bei "Auf keinen Fall", nur ich und meine Sitznachbarin nicht. Sie kam damit an, dass sie erstmal wissen wollte, wie "Liebe" da ueberhaupt definiert ist. Dann sollte ich was dazu sagen, und ich hatte mir auch was ueberlegt, aber ich wusste nicht so recht, wie ich anfangen sollte. Da meinte mein Klassenlehrer, ich solle es doch auf Deutsch sagen. Haha. Ich habs dann aber doch noch ausgespuckt, es hat aber nicht so viel geaendert, und manche haben es gar nicht verstanden.
Bei der zweiten Gruppe war ich dafuer. Da haben wir richtig schoen diskutiert, dass redende Grundschueler manchmal sogar lauter sind als jemand, der telefoniert, dass es ja den Manner-Modus gibt, oder dass man nur SMS erlauben sollte.. Mitten in der schoensten Debatte sagte der Herr Lehrer dann Schluss, aber das hat natuerlich keiner GEmacht.
Bei der Nebenjob-Debatte kam dann Herr Nara rein und wollte sich das mal angucken, und dann meinte er zu mir, "Arubaito" (das jap. WOrt fuer Neben-/ Teilzeitjob)kaeme doch aus dem Detuschen, aber da bedeute es richtig "arbeiten", was? Ich konnte nur nicken. Die Diskussion spaltete sich in zwei erbitterte Lager, von denen die einen der Meinung waren, ein Nebenjob schadet niemandem, und der anderen (wo sich auch unser Klassenlehrer angeschlossen hat), dass wir damit Arbeitslosen Chancen wegnehmen, dass wir dadurch nicht genug lernen koennen, und dass das doch alles Mist ist. Ich war Mittel; Einen job anzunehmen, weil man sich CDs, Manga oder sonstwas kaufen will, find ich doof, Wenn man Erfahrungen sammeln will, ist das aber halbwegs okay, solange man es nur in den Ferien macht, und es gibt ja auch Leute, die das GEld bitter noetig haben, weil ihnen ein Elternteil fehlt oder beide.
Die vierte Frage haben wir ausgelassen, weil wir so wenig Zeit ueberhatten, also gings gleich zur Muellsache ueber. Die eine Seite bestand darauf, dass es ja wohl selbstverstaendlich ist, dass man nichts wegwirft, dass es einen Putzdienst gibt, dass das auch keinem WEhtut... Die andere Seite war dagegen, man sollte den SChuelern ein Beispiel geben, und ausserdem sei vor allem stinkender Muell extrem laestig.
Ja, das wars von unserer Debatte.

Teil 3 Der vierte Jahrgang unter Verdacht - "Sowas kann doch mal passieren"

Jetzt zu einer spanneneren Sache, mit der ich an einer japanischen Schule am allerwenigsten gerechnet haette: Bei uns ist einer der schuleigenen Laptops verschwunden!
Heute in der Mittagspause musste sich die gesamte Schule in der Turnhalle versammeln, um sich das anzuhoeren. Und so sieht es aus.
Am Montag, den 5. Januar hatte in der 5. und 6. Stunde der vierte Jahrgang (sprich: meiner) mit Erdkunde eine Menge im Computerraum zu tun. Um ehrlich zu sein war der Raum so voll, dass die meisten SChueler stehen mussten und eigentlich alle PCs besetzt waren. Nach der Stunde dann stellte der Computerlehrer das unfassbare fest: ein Laptop war nicht mehr da!!
Doch wir muessen einschraenken; das lezte mal, dass der Laptop SICHER an seinem Platz war, war am Samstag den 28. Januar. Das heisst, er kann irgendwann im laufe der Woche vom 28. bis zum 5. verschwunden sein. Die Wahrscheinlichkeit ist nur sehr hoch, dass er Montag verschwunden ist, sonst haette es vorher wohl eher jemand bemerkt.
Der Laptop hat einen Wert von 100.000 Yen (ca. 700 Euro). Unser Lehrer meinte, sollte ihn sich jemand ausgeliehen haben, also ein Missverstaendnis vorliegen, sollte er sich sofort entschuldigen und das bereinigen. Wenn sich bis Montag nichts getan hat, wird die Polizei gerufen.
Das finde ich irgendwo spannend. Ich war ja an dem Tag auch im Computerraum, allerdings recht weit weg von jenem Laptop. Unser Klassenlehrer hat uns heute nochmal eindringlich gebeten zu ueberlegen, ob wir das Teil da gesehen haben, als wir da waren, denn wenn nicht, sind wir wohl aus dem Schneider. Ich hoffe mal, das klaert sich. Mit sowas haette ich in Japan wirklich nicht gerechnet.

Teil 4 Newsflash

Morgen ist das Kindergartenfest von Mi-chan, der Nichte meiner alten Gastschwester. Ich werde auch da sein ^^
Ich habe eine Methode in Mathe kapiert, von der ich am Vortag noch keinen schimmer hatte. Hehe.
Ich habe eine eigene Website. Schaut sie euch an (Steckbrief).
Irgendwie komme ich mit meinen Fanfictions nicht weiter.
Wir haben eine neue Sitzordnung, ich sitze am Fenster kurz hinter der Heizung. Ida ist weiterhin neben mir.
Ich hab von meinem Douji schon 13 Seiten gezeichnet!
Ich bin jetzt vom Ranma 1/2-Trip runter und lese nur noch One Piece.
Ich komme NIE dazu, mal Tagebuch zu schreiben. Auch mit meinen Fanarts komme ich nicht weiter. Vielleicht sollte der Doujinshi pausieren?
Die neueste Folge von meinem neuen Lieblingsdrama "Himitsu no Hanazono" war mal wieder sehr lustig. Solltet ihr davon irgendwo eine Gesubbte Version finden, schaut sie euch an.
Youtube ist die geilste Internetseite der Welt ^^
Ich hab meinen Rueckflug nach Deutschland festgelegt: ab dem 18.8. bin ich wieder fuer euch da!
Gleich gibt's Abendbrot.

Jitsch*

日本の日記 ~ Neues aus Japan XXXVIII Japan-Tagebuch, neujahr

Autor:  Jitsch
Teil 1 Neuigkeiten

Jaah, eigentlich ist in letzter Zeit gar nicht wirklich viel passiert. Ich bin bei Yoshikawas eingezogen und habe mich in den Schulalltag mit Tests und Aufgaben gestuertzt. Mein Japanisch wird immer besser. Ich bringe Ida in den Freistunden mehr Japanisch bei und wenn ich aus der Schule wieder da bin, zeichne ich an meinem Doujinshi zu Ditsch's FF "Mystery of Music". Ich gehe immer mit den Leuten vom Mangaclub nach Hause und wir unterhalten uns auch hin und wieder. Meine Gastfamilie ist nett und ich fuehle mich wohl.
Jaah, eeeto, ich schaue jede Woche Kekkaishi und Detektiv Conan am Montag, Samstags kommt One Piece und spaeter Tsubasa Chronicles, und Sonntagmorgens PrettyCure, wo heute morgen die neue Staffel angefangen hat. Dienstagabends kommt das Drama "Himitsu no Hanazono", wo es um ein Team von Shoujo-Mangaka geht, die eigentlich 4 Maenner sind, aber alle denken es ist eine Frau.
Was ich sonst noch momentan zu tun habe: Ich schreibe an zwei Fanfics (ein Kapitel fuer die "Chiisana LOVE-STORIES" von Ditsch und meine eigene Inuyasha-Shounen-Ai-Geschichte "Hanyou wo Tomete!!"). Ich habe in meinem Zimmer mehrere unfertive Fanarts rumliegen, eines von Pretty Cure und vier zu den Chiisana Love-Stories.
Und ich muss moeglichst bald den Rueckflug nach Deutschland buchen.

Teil 2 Setsubun, das zweite Neujahr

Gestern, am 3.2. war "Setsubun", was so etwas wie das zweite Neujahr ist, weil damit der Fruehling beginnen soll. Zuerst isst man zum Abendessen eine ganze, etwa 40 cm lange Sushirolle, und zwar muss man sich dabei in Richtung Nord-Nordost wenden und darf nicht reden, bis man aufgegessen hat. Eine sehr lustige Angelegenheit, wie ich finde ^^
Dann kommt das Bohnenwerfen; man schmeisst in jedes Zimmer Bohnen und schreit dabei "Teufel bleiben draussen, Glueck bleibt drinnen!" (鬼は外、福は内 Oni wa soto, Fuku wa uchi), bis man wirklich jeden einzelnen Raum und auch den Garten so bearbeitet hat. Dann isst man Bohnen der Anzahl des eigenen Alters plus 1 (also wenn man 16 ist, muss man 17 Bohnen essen).
Damit sorgt man dafuer, dass boese Daemonen im folgenden Jahr das Haus in Ruhe lassen, ganz simpel eigentlich. Man kann das vielleicht mit Sylvester vergleichen, dessen Feuerwerk ja im folgenden Jahr auch boese Geister fernhalten soll.

Jitsch*

日本の日記 ~ Neues aus Japan XXXVII Japan-Tagebuch, Kochen

Autor:  Jitsch
Teil 1 mein neues Haus

So, jetzt wird’s aber endlich Zeit fuer meinen Bericht ueber meine neue Gastfamilie, nachdem ich schon zwei Naechte dort uebernachtet habe *grins*
Ich musste natuerlich bevor ich dorthin gehen konnte, erstmal meine ganzen Sachen packen. Das wurde ein halber Umzug, zwei grosse Kisten, drei mittelgrosse, der ganze Koffer voll und noch eine oder zwei Tueten dazu und mein Rucksack… Ich sehe schon, bevor ich nach Deutschland zurueckfliege muss ich noch eine Menge zurueckschicken...
Dann ging es aber los, mit dem Auto von O-Mama, in Richtung Ikoma (noch weiter weg von Nara als Shikanodai). Wir sind gut vierzig Minuten gefahren und kamen dann nach lauter engen Strassen quer durch ein Wohngebiet an das untere Ende einer Treppe. Die mussten wir hoch und dann standen wir vor einem ... riesigen Gebaeude. Na ja, vielleicht nicht riesig fuer deutsche Verhaeltnisse, aber fuer Japanische doch schon so einigermassen und verglichen mit dem Haus der Ookawas sowieso. Zwei Stockwerke, Haus etwa doppelte Grundflaeche wie vorher, (ich kann nicht schaetzen, aber ich wuerd sagen etwa 8x8 Meter im Obergeschoss, das noch etwas kleiner ist) und ein Garten ganz drumherum. Nachdem wir dann auch die ganzen Kisten erstmal die Treppe hochgeschleppt hatten, ging es rein, und was sah ich... ein Kotatsu!! Das muss ich jetzt wohl erklaeren (es sei denn ihr habt Fruits Basket gelesen), das ist ein Tisch, an dessen Ecken eine Decke rausguckt, die man sich wenn man die Beine unter den Tisch legt ueber die Fuesse legen kann. An der Tischplatte ist ein Heizkoerper (innen), und dadurch wird es innerhalb der Glocke die die Decke bildet richtig mummelig warm ^^. Dann bekam ich mein Zimmer gezeigt und.. wow. Erstens ist es nicht das geliehene von jemand anders aus der Familie, sondern ein bisher unbenutztes, und zweitens ist es total weitlaeufig. Okay, es mag vielleicht nicht viel groesser sein als das von Mai, aber im Raum befinden sich nur ein Schreibtisch, eine kleine Kommode und sonst eigentlich gar nichts. Ich schlafe auf einem Futon, der immer bereit auf dem Boden liegt, und der Schrank scheint nicht zum Raum gehoeren, weil er wie in japan ueblich in die Wand eingelassen ist. Ich hab erstmal mein ganzes Zeichen- und Schulzeug auf dem riesigen Schreibtisch verteilt (ja, man kann noch was drauflegen -.-) und meine beiden Kalender (den Fotokalender von zuhause und den Naruto-Kalender) an die Wand gehaengt.
Das Haus hat jede menge Zimmer, zwei Klos, ein Bad einen betretbaren Kleiderschrank, ein Elternschlafzimmer und einen Gaesteraum, Wohn- Esszimmer und Kueche praktisch in einem (wie ueblich)Das Haus hat jede menge Zimmer, zwei Klos, ein Bad einen betretbaren Kleiderschrank, ein Elternschlafzimmer und einen Gaesteraum, Wohn- Esszimmer und Kueche praktisch in einem (wie ueblich), und oben die Schlafzimmer von Kyouko, ihrem Bruder und mir, einen offenen Raum mit Computer und Klavier und das Buero von Kyoukos Vater.
Das Beeindruckendste aber sind die Buecher. Eigentlich in jedem Zimmer (mal abgesehen von den Klos) finden sich irgendwelche Regale. Alle in Japanisch, aber was soll’s. Darunter befinden sich auch einige Manga, steht zwar alles in meinem Steckbrief, aber ich kann ja nochmal die nennen, deren Namen euch vielleicht auch was sagen; Ranma 1/2 (bis Band 19 oder so), Houshin Engi (komplett), One Piece (komplett), Urusai Yatsura (ab Band 6) und Nodame Canterbile komplett (das kennt ihr nicht, aber ich. Heh.) Da hat man dann wirklich genug zu lesen. Bei Mai gabs ja nur Conan, und das ist mir immer noch zu schwierig.

Teil 2 Meine neue Familie
Ja, dann will ich auch mal die Leute vorstellen, bei denen ich jetzt wohne. Die heissen Yoshikawa mit Familiennamen (auch mit –kawa, wie Ookawa.. Heisst Fluss, ist auch sehr haeufig in Japan). Sie sind zu viert (wenn man mich nicht mitzaehlt).
Kyouko ist meine Gastschwester, 16 Jahre alt und geht in meine Parallelklasse, die 4-B (ich bin in der C, falls das jemand vergessen haben sollte). Sie mag One Piece gerne und Kekkaishi, und generell Manga. Sie spielt Klavier und ist im selben Club wie ich, dem Bungei-Doukoukai, wo sie normal eine Fortsetzungsgeschichte schreibt und manchmal auch Bilder malt. Sie wirkt sehr zurueckhaltend, taut aber im Gespraech mit Freunden ziemlich auf.
Hiroaki ist der kleine Bruder von Kyouko und geht an die Mittelstufe unserer Schule, ist also zwischen 13 und 15 Jahre alt (ich tippe eher auf 13). Er liegt gerne unter dem Kotatsu und macht scheinbar gar nichts, aber er liest auch viel Manga und lernt wohl auch manchmal fuer die Schule ;) Er ist eher der stille Typ.
Itsuko (interessanterweise hiess meine vorherige Gastmutter Mitsuko...) ist Kyoukos Mutter und sehr begeisterungsfaehig. Sie hat sich scheinbar meinetwegen ein paar Buecher ueber Deutschland gekauft und fragt mich immer, ob ich irgendetwas brauche. Sie arbeitet in der Praefekturbibliothek in Osaka und ist nur Montags den ganzen Tag zuhause, kann uns aber morgens immer total leckere Bentous machen.
Shinji ist der Vater und kommt jeden Abend nach Hause (das wuerd ich nicht schreiben, wenns nicht so im Gegensatz zu Herrn Ookawa stuende). Er ist sowas wie Hilfsprofessor an der Uni (Was fuer eine weiss ich nicht, es gibt hier in der Naehe ja mehrere) und hauptsaechlich in Geschichte, was auch die vielen Buecher erklaert. Er arbeitet auch hin und wieder im Buero im zweiten Stock und ist sehr nett. Er mag One Piece total gerne und spielt mit seinen Kindern auch gerne eine Runde Duel Monsters.
Ja, und dann noch das inoffizielle Familienmitglied, Chacha, der Hund. Sie ist blind, was ihr aber nicht so viel ausmacht, da sie eine ziemlich gute Nase hat (wie jeder Hund), dennoch kann es passieren, dass sie gegen die Tischkante rennt oder so. Sie ist verrueckt nach Essen und faengt sofort an zu betteln, wenn man was hat, und wuselt sonst hauptsaechlich in Wohnzimmer und Vorraum rum. Sie mag mich, glaube ich ;)
Ich mag sie auch. Und die ganze Familie. Ich bin froh, in so einer Familie gelandet zu sein ^^
Zudem haben sie einen Windows XP-Computer, auf den ich auch ohne Probleme meine fotos von der Digitalkamera hochladen kann, ich hoffe, dass ich die dann bald mal in den Weblog einbauen kann.

Teil 3 Wochenendsunternehmungen
Herr Hirata hat mir zwar erzaehlt, dass meine Familie nicht viel Zeit hat, mich am Wochenende irgendwohin mitzunehmen, aber allein schon unsere kleine Tour gestern war mehr, als ich mit Ookawas je unternommen habe. Wir (ausser der Mutter, da die Bibliothek auch Sonntags aufhat) haben uns zu Fuss auf dem Weg zum Kaufhaus am Bahnhof gemacht und dort in einem Restaurant Tonkatsu (schnitzel) gegessen. Dann sind wir zu ihrer Oma gefahren. Sie kam sofort an zu mir und meinte, meine Haare saehen aus wie die einer Puppe o.O Ansonsten war es aber richtig nett, wir haben locker Ferngesehen (den Nationalen Staffellauf in Hiroshima... Nara ist 42. oder so geworden), Kuchen gegessen (von wegen Japaner essen nur zum Dessert Kuchen...) und uns unterhalten. Abends bin ich dann nochmal mit Kyouko los, weil ich folgendes brauchte: 4 Eier, 175g Zucker und 125g gehackte Mandeln. Ratet wofuer, oder lest den naechsten Absatz.

Teil 4 Das Experiment
Mal wieder – Sekaigaku. Da wir noch vier Stunden Zeit bis zur Praesentation haben und nur noch unsere Ergebnisse in einer schoenen Praesentation darstellen muessen, haben wir beschlossen, heute den Kuchen zu backen, dessen Rezept ich im Internet gefunden hatte. Schwierigster Punkt: Sauerkirschen. Wo bekommt man in Japan Sauerkirschen her? Na ja, Suga-san hat dann aber wirklich welche gefunden, in der Backabteilung des Vivre-Kaufhauses in Nara. Cool.
Also haben wir uns nach Beginn der 5. Stunde ans Werk gemacht. Das Rezept sah folgendermassen aus:

Also haben wir uns nach Beginn der 5. Stunde ans Werk gemacht. Das Rezept sah folgendermassen aus:
Rezept: Schokoladen-Rotwein-Kuchen
(von Satsuki Sakuragi)
Zutaten:
4 Eier
200 g Butter (weich)
175 g Zucker
250 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
2 bis 6 EL Kakao (nach Geschmack)
2 TL Zimt
125 g gehackte Mandeln
100 bis 150 g Bitterschokolade, gehackt
¼ l Rotwein
1 Glas Sauerkirschen
Zubereitung:
§ Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen.
§ Eier trennen.
§ Butter cremig rühren, Zucker nach und nach dazugeben und beides schaumig schlagen.
§ Die Eidotter, eins nach dem anderen, zur Butter-Zucker-Mischung geben, dabei weiter schaumig schlagen. Eiweiß beiseite stellen.
§ Mehl mit Backpulver, Zimt und Kakao vermischen, nach und nach über den Teig sieben und mit einem Teigschaber darunter heben.
§ Die gehackten Mandeln und die zerkleinerte Schokolade gut unter den Teig mischen.
§ Den Rotwein angießen und unterrühren.
§ Die Eiweiße steif schlagen und vorsichtig – löffelweise – unter die Masse ziehen.
§ Teig in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Springform füllen.
§ Die gut abgetropften Kirchen darauf verteilen, die Form kräftig auf der Arbeitsplatte aufstoßen und dann auf der mittleren Schiene des Backofens circa 50 Minuten backen.

Das hoert sich leicht an, war aber gar nicht so einfach. Okay, ich uebertreibe. Es hat eigentlich alles wunderbar geklappt. Mai stellte dann fest, dass sie die Kuchenform vergessen hatte, aber zum Glueck gab es davon welche in der Schulkueche. Auch sonst gab es keine Probleme soweit, wir haben alles gemixt wie vorgegeben, ab in die Form und in den Ofen. Aber dann gings los... Denn nach 50 Minuten haben wir mal angepiekst und das Innere des Teils war nicht weniger fluessig als vorher. Also, nochmal 10 Minuten. Als das immer noch nichts brachte, kam ich auf die Idee dass es wie mit einem Kaesekuchen sein koennte, den ich vor ewigkeiten gebacken hab, nach der Theorie muesste man das Ganze abkuehlen lassen. Wir also den Kuchen rausgeholt und etwas gewartet. Mittlerweile tauchte schon Kyouko mit ihrer Freundin Shimizu auf, die wissen wollten, wo ich denn bliebe, und da ich noch nicht fertig war entschlossen sie sich zu warten. Wir also etwa zehn Minuten gewartet. Dann probeweise angeschnitten, aber es quoll aus der Mitte immer noch ziemlich fluessig raus. Haben den Kuchen dann gut ne viertelstunde an die frische Luft gestellt, danach wars aber immer noch nicht richtig fest, also ab in den Kuehlschrank damit. Nach ner Zeit haben wir ihn dann geschnitten, der war aber immer noch so fluessig, dass wir ihn lieber nochmal (in Stuecken) in den Kuehlschrank gestellt haben. Als dann unser Leherer wiederkam, hatten wir ihn gerade wieder rausgeholt, und dann konnten wir ihn, so nach ner Stunde abkuehlen, (mindestens...) endlich essen. Wow. Meine Gastfamilie war von dem Stueck, dass ich mit Nach hause gebracht hab auch ganz begeistert. Und es hat Spass gemacht. Ehehe.

Meinen Schulweg beschreibe ich in mindestens einer Woche, da ich dann so ungefaehr sagen kann, wie das normal ablaeuft.

Jitsch*

日本の日記~Neues aus Japan XXXVI Japan-Tagebuch, neujahr, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Neuerungen und gute Vorsaetze

Jaah, hallo erstmal, ich hab ja mal wieder ewig nichts mehr in meinem Weblog geschrieben, sorry, sorry, sorry. Aber ihr muesst wissen, seit die Schule wieder angefangen hat, habe ich wirklich kaum noch Zeit. Erstens komme ich erst zwischen fuenf und sechs aus der Schule wieder, vor allem da ich jetzt immer zu Fuss von der Schule zum Bahnhof laufe, weil das ohne Monatskarte so teuer ist. Dann haben wir in den letzten Tagen dauernd irgendwelche Minitests gemacht, und ich hab Mathe kaum verstanden und musste mir das angucken, zudem ziehe ich bald (genauer gesagt morgen) in meine neue Gastfamilie und... na ja, es tut mir halt leid. Aber jetzt kommt also meine Erzaehlung von weiteren Geschehnissen der letzten Zeit.
Wie ich feststellte, nehmen sich auch Japaner im neuen Jahr etwas vor. Auch in der Schule, und zwar in Englisch und Gesundheitserziehung haben wir darueber gesprochen, und so habe ich mein Jahresziel, oder besser gesagt Halbjahresziel festgelegt; ich will jeden Tag mit den Japanern reden, um in der Sprache besser zu werden!! Und bisher hat es auch geklappt.
Dann laufe ich wie gesagt jetzt immer zum Bahnhof, was auch Gesundheitlich etwas Aufschwung bringen soll.
In der Schule laeuft alles ab wie vorher eigentlich, die Schueler sind gerade dabei, die Bezahlung der Klassenfahrt im naechsten September zu regeln, und die Leherer bringen uns weiterhin interessante Sachen bei.
Wir haben die Sitzordnung gewechselt, und ich sitze neben Ida ganz vorne in der ersten Reihe, was heisst, dass ich rumkritzeln an meinem Manga im Unterricht vergessen kann. Ist aber auch besser so. Ida war erst gar nicht begeistert, bis sie feststellte, dass ihr Tisch ganz nah an der Heizung ist.
In Geschichte haben wir gelernt, dass es in Nara zwei Universitaeten, die Joshidaigaku und die Kyouikudaigaku gibt, weil die Direktorin der Joshidaigaku damals nach Kriegsende, als das Bildungssystem vereinheitlicht wurde, strikt dagegen war. War wohl eine ziemlich alte Tante, und na ja, find ich lustig. Stofftechnisch sind wir mittlerweile nach dem zweiten Weltkrieg und der wiedererlangten Selbststaendigkeit Japans nachdem die Amerikaner es besetzt hatten. Ich verstehe von diesem Unterricht immer noch nur die Haelfte, aber ich gebe mir Muehe.
Unser Biolehrer war in den Ferien mit dem Auto erst in Tokyo und dann noch irgendwo anders, und hat zwischendurch auslaendische Anhalter mitgenommen und fand das alles sehr lustig. Um das zu erzaehlen, hat er die halbe Schulstunde verplempert. Er hat uns allen empfohlen, auch unbedingt mal den Fujiyama anzugucken, weil der seiner Meinung nach sehr schoen ist. Jetzt nehmen wir das Ende der Dinosaurier und die Entstehung der ersetn Saeugetiere und Voegel durch.
Unser Matheleher bombardiert uns weiterhin mit solchen Aufgaben wie „Wenn man 7 Schueler, 5 Jungs und 2 Maedchen in 3 Gruppen aufteilt, aber in der ersten Gruppe nur Jungs sind, wie viele Moeglichkeiten hat man, das zu erreichen“. Find ich im echten Leben total nutzlos, weil was nuetzt es einem, wenn man weiss wie viele Moeglichkeiten man hat, man muss die Leute einfach aufteilen und Punkt.
In Englisch lernen wir ueber das Weltkulturerbe und muessen in der Writingstunde einen Aufsatz ueber eine Kulturerbestaette unserer Wahl schreiben. Ich hab die Museumsinsel in Berlin genommen, weil das die einzige Deutsche ausser dem Koelner Dom war, wo ich schonmal war, und zum Dom haben wir von unserem Lehrer schon einen Zettel gekriegt, weil der bis vor kurzem auf der Liste der gefaehrdeten Weltkultuerbestaetten war.
Der Chemielehrer hat uns einen Versuch durchfuehren lassen, bei dem es darum ging, wie ein Gegenstand beim Fallen beschleunigt. Das ist interessant, aber an den Gleichungen zum Errechnen der Geschwindigkeit rumzurechnen ist irgendwie Mist.
In Erdkunde recherchieren wir noch immer ueber Kuchen und werden naechste Woche einen schwaebischen Schokoladen-Rotwein-Kuchen backen, fuer den wir ewig nach den beizufuegenden Sauerkirschen suchen mussten.
In Sport spielen wir jetzt Fussball, was besonders lustig ist wenn wir mit den Jungs zusammenspielen, weil die Maedchen alle vor dem gegnerischen Tor stehen und die Jungs nie zu einem abspielen. Dann steht man da als einziger von drei Verteidigern, und von drei Seiten kommen Leute mit Ball, einer der Superstuermer der Gegner auf den sofort zwei Verteidiger losgehen, die Maedchen, die nichtmal bei ein meter Entfernung ihr Ziel treffen und wenn man dann denen den Ball abgeluchst hat, ist der dritte schon im Ziel.
In Analyse-Mathe nehmen wir die Gleichungen zu Cosinus, Sinus und Tangens durch, was fuer mich Pipifax ist, weil wir das schon in Deutschland gemacht haben. Allerdings bereitet mir die Anforderung, bestimmte Sinus, Cosinus- und Tangenswerte auswendig koennen zu muessen noch immer Probleme.
In Gesundheit sprechen wir jetzt ueber Krankheiten im Alter, und in Gruppen denken wir uns eine moegliche Situation aus, z.B. ein lahmes Bein, Blindheit oder eine amputierte Hand, wie das gekommen ist, was wir dadurch fuer Schwierigkeiten haben und was die Gesellschaft tun kann um uns zu helfen.
In Kunst habe ich jetzt ein Bild im traditionell japanischen Ukiyo-Stil angefangen. Nachdem ich mir drei oder vier Bildbaende angeguckt hatte, hab ich ein Bild selbstentworfen von zwei Frauen auf einem Boot. Das wird noch schwierig, weil ich den Kimonos interessante Muster geben will.
Unsere Lehrerin in modernes Japanisch hat uns einen Manga ueber einen Mann namens Nagata kopiert, der Fruechte mit einem ungewohenlichen, sehr intensiven suessen Geschmack zuechtet und das alles durch Zufall entdeckt hat. Ich hab verzweifelt versucht, den Manga ganz zu verstehen indem ich jedes unbekannte Kanji (waren viele) im Lexikon nachgeguckt hat, aber ich habs aufgegeben. Die Grundbotschaft hab ich aber schon verstanden; wer in einer geschuetzten Umgebung aufwaechst, lebt zwar laenger, aber vielleicht nicht so gluecklich.
Und zuletzt; in Hauswirtschaft arbeiten wir an unseren Kissen. Aehnlich wie beim Holzschnitt (jetzt vom Prinzip her) wird ein Teil des Stoffes mit heissem Wachs bemalt, und der dann in Farbe getaucht, so dass der gewachste Teil weiss bleibt. Mein Motiv sind ein Engel auf der einen und ein Teufel/Daemon auf der anderen Seite, aber ich hab mal wieder geschlampt und einen dicken Wachsfleck dort gemacht, wo er nicht hinsollte. Argh!

Teil 2 Osaka

Am letzten Samstag war es dann so weit; ich durfte endlich die grandiose Riesenstadt Osaka sehen. Zusammen mit Mai bin ich aufgebrochen, wir haben uns in den Expresszug nach Namba gesetzt und kamen nach so einer halben Stunde dann zum Bahnhof Uehonmachi, wo Mai mit ihrem Vater verabredet war. Da wir eine halbe Stunde zu frueh waren, haben wir uns noch ein bisschen im zum Bahnhof gehoerenden Einkaufszentrum umgesehen. Dort habe ich einen Hut entdeckt, der fast so aussah wie der den mein deutscher Lehrer Sn immer traegt. Dann haben wir in einem sehr teuer aussehenden Hotel auf ihren Vater gewartet, der puenktlich auf die Minute aufkreuzte und uns dann mit dem Auto in die Innenstadt von Osaka verfrachtete. Erster Anlaufpunkt war der Laden einer Frau, die mehrer Jahre in Italien war und nun Gelati, italienische Eiskrem, verkaufte. Wie wir feststellten, war der Laden nicht mehr da, wo er vor 20 Jahren gewesen war, aber die Damen in dem dort befindlichen Baeckerladen konnten uns sagen, wo wir hinmussten. Im „Circo D’Oro“ gab es dann sehr leckeres Eis, und Herr Ookawa hat sich sehr nett mit der Ladenleiterin und ihrem Assistenten ueber mich unterhalten, waehrend Mai und ich unser Eis gegessen haben. Danach ging es, nach meinem Wunsch, zum Hep5-Kaufhaus, auf dessen Dach sich ein Riesenrad befindet. Wir parkten zwei Strassen vorher, Herr Ookawa musste erstmal im naechsten Supermarkt Bonbons kaufen um Kleingeld fuer den Parkautomaten zu haben, und dann sind wir losegezogen. Sehr lustig fand ich dieses riesige Schild neben einer Ampel, das so ungefaehr aussagte „Lasst uns gemeinsam die Verkehrsregeln beachten!“. Die spinnen, die Japaner. Wir kamen durch eine Strasse voller Restaurants aus allen Ecken der Welt, bevor wir das Hep5 betraten, wo aufgrund des stattfindenden Winterschlussverkaufts (in „Japanisch“ Bargain) ziemlich viel los war und ueberall Polizisten rumliefen um uns in Schlangen einzuordnen fuer die Rolltreppe. Das Riesenrad war knallrot und bevor wir eingestiegen sind, wurden wir fotografiert, mit der Option, das Foto nach dem Aussteigen zu kaufen (wie bei ner deutschen Achterbahn). Vom Riesenrad selbst hatte man eine WUNDERBARE Sicht auf die nicht enden wollende Stadt Osaka, die auf drei Seiten von Bergen umgeben war und selbst voller Hochhaeuser. Das nennt sich eine richtige Grosstadt. Herr Ookawa hat mir vorher noch erzaehlt, dass Osaka frueher wie Venedig eine Menge Kanaele hatte, es wurde da dann Water Town genannt, aber zur Expo (wann auch immer die war) haben sie idiotisch alles zugeschuettet und Strassen draus gemacht. Nach dem Abstieg musste Mai noch eine Kette in einem der an dem Tag ganz guenstigen Accessory-Shops kaufen. In dem Kaufhaus gab es auch ein reines Snoopy-Geschaeft!
Zurueck am Auto sind wir zu einer Baeckerei gefahren, die laut Herrn Ookawa sehr empfehlenswert war. Der Kuchen war lecker, mehr kann man dazu nicht sagen. Als ich die franzoesische Aufschrift auf der Fensterscheibe vorgelesen hab, wollte Mai wissen, was das heisst aber das war so anspruchsvolles Franzoesisch, das haette ich vielleicht ansatzweise in Deutsch ausdruecken koennen aber nicht in Japanisch...
Unser naechstes Ziel war Nipponbashi, das Osaka-ianische Aequivalent zu Akihabara. Da Mai unbedingt ins Fashionkaufhaus OI (Sprich:Maru-i) wollte, haben wir sie erst dahin gebracht und dann sind wir zurueck in den Animeteil gegangen. Im Mandarake gab es total viele alte Manga, sogar die urspruengliche Version von Sailormoon komplett, ganz seltenes Spielzeug fuer 1 Million Yen und Actionfiguren. Kurz daneben lag „Gundam’s“, ein Laden nur fuer Fanzeugs der Serie Gundam... In einem Buchladen gab es eine riesige Doujinshi-ecke, in der ich erfahren durfte, dass momentan SanjixZorro das One Piece Pairing schlechthin ist und der Manga mit den meisten Doujinshi offenbar doch Gundam, denn davon gab es eine ganze Regalreihe. Doujinshi, die unter 18 verboten sind haben einen roten Sticker und sind deutlich gekennzeichnet... Im Animate schliesslich gab es total viele Fangoods, teilweise waren aber auch Regale fast ganz leer, weil es schon abend war... Die beruehmtesten Serien / die mit den meisten Goods sind vor allem Prince of Tennis, One Piece und Naruto, Gundam (schon wieder...), Bleach und ansonsten irgendwelche, die ich gar nicht kenne.
Mai hatte sich im Kaufhaus dann fuer gar nichts entscheiden koennen, also sind wir noch ein bisschen durch das Shopping-Areal gewandelt und haben uns dann noch eine ganz beruehmte Figur von einem Clown mit Trommel angeguckt.
Der Abschluss des Abends war der Besuch im italienischen Restaurant Saizeriya (was fuer mich nicht so ganz italienisch klingt, aber ich kann auch kein Italienisch), wo ich die ersten Spaghetti seit meiner Ankunft in Japan gegessen habe, und dann hat er uns nach Hause gebracht.

Teil 4 Omochi

Ein Event, das mir mein Klassenlehrer schon lange angekuendigt hatte, wurde dann am Montagnachmittag in der siebten Stunde realisiert: das Stampfen von Reiskuchen (Omochi) mit der gesamten Klasse. Die Zubereitung funktioniert folgendermassen: Zuerst wird Reis gekocht. Der kommt in einen Steinbottich, und dann wird sich ein Holzhammer geschnappt und so lange drauf rumgeklopft, bis daraus eine richtige Masse geworden ist, fast wie Marshmallows. Das war sehr lustig. Der Hausmeister hat uns am Anfang geholfen und angeklopft, und es hat fast jeder mal drauflosgeklopft. Die Jungs haben sich ziemlich hoeflich zurueckgehalten und sind erst aktiv geworden, als unser Klassenlehrer sie praktisch dazu gezwungen hat, mitzumachen. Wir haben drei Ladungen gemacht. Bei der zweiten blieb das Zeug dann ploetzlich an Hernn Nagatanis Hammer haengen und schwupps lags auch schon auf dem Boden. Es ist aber noch was draus geworden, wir haben halt den ganzen dreckigen Reis runtergepult, danach wars dann zwar nur noch die halbe Portion, aber immerhin. Die dritte Portion wurde etwas seltsam, da der Mochi-Experte Hausmeister nicht mehr da war, irgendwie blieb es klebrig bis zum Schluss. Nach dem Stampfen kam die Masse dann in einen Bottich und jeder konnte sich eine Portion abreissen, einen Ball draus formen und ihn in Sojasauce mit Zucker tauchen. Spaeter hatten wir dann auch noch Schokoladensauce, Erdnusskruemel und Erdbeermarmelade. Mir gefiel die Variante eines in Erdnusskruemel eingehuellten, mit Schokosauce getoppten Mochis am besten. Wir haben auch den zum Putzdienst vorbeikommenden Erstklaesslern was abgegeben, und dem Schulleiter als er gerade den Parkplatz verlassen wollte, und am Schluss kam auch noch der Wachmann vom Eingang vorbei und hat uns zugeguckt. Es war insgesamt eine sehr lustige, sehr japanische Erfahrung, und ich werde sie wohl nie vergessen ^^

Jitsch*

日本の日記~Neues aus Japan XXXV Hatsumode, Japan-Tagebuch, neujahr

Autor:  Jitsch
Teil 1 100 Glockenschlaege

Soo, also, nachdem ich aus Tokyo wieder da war, waren ja Ferien, ich hab also nicht so viel unternommen. Meistens bin ich um 12 aufgestanden, hab den Tag ueber gezeichnet oder gelesen, manchmal war ich auch ziemlich lange im Internet, und sowas alles. An einem Tag bin ich mit Ida losgezogen, wir waren im Gamecenter (ich hab aus einem Automaten einen Plueschwuerfel geangelt, den ich mittlerweile wieder verloren hab und an einem anderen Automaten nach 8 Versuchen eine Katzenpfote, die miaut wenn man draufdrueckt). Dann waren wir beim Karaoke und dann haben wir uns zusammen Eragon angeguckt.
Mein Eindruck: Die Story ueberzeugt eigentlich gar nicht, da sie das typische Schema einer Fantasy-Story (boeser Herrscher und auserwaehlter Held) hat, auch das Einbringen von Drachen und einem geheimnisvollen Lehrmeister sowie einem Ueberlaeufer und einer gefangen Prinzessin ist eher mittelmass. Umgesetzt ist der Film ziemlich gut, der Drache wird gekonnt hineingeschnitten, die Effekte sind angebracht und die Schauspieler ueberzeugend. Aber Eragon selbst nervt einen total an, finde ich. Na ja.
Kurz vor Neujahr mussten wir dann noch unsere O-Secchi-Ryouri zubereiten; da in alten Zeiten die Laeden an den ersten drei Tagen des neuen Jahres zuhatten, gibt es in dem Zeitraum nur kaltes Essen, das kunstvoll zubereitet und in Lackkisten aufbewahrt wird. Dazu gehoeren Karotten in Blumenform, geflochtenes Konnyaku, Bambus der Aufgefaechert wird, fein gehackter Salat, gefaerbter Eierstich, Suesse Eierrolle und auch diverse Fische und etwas Fleisch.
Am Neujahrsabend selbst gab es Soba - Weizennudeln. Diese sollen Glueck fuer das kommende Jahr bringen. Ansonsten haben wir dann aber nichts besonderes gemacht, nur im Fernsehen das Jahresabschlusskonzert geguckt und kurz vor 12 mal auf die Glockenschlaege vom naechsten Tempel gehorcht. Zu Neujahr wird die Glocke eines TEmpels 108-Mal geschlagen, davon 100-mal im alten und 8-mal im neuen Jahr. Nachdem die Schlaege zuende waren, haben wir uns ein frohes neues Jahr gewuenscht und wir "Kinder" (Mai und ich) haben von den Erwachsenen (in dem Fall nur dem Vater) ein kleines GEldgeschenk bekommen.
Die naechsten Tage verliefen ebenfalls ruhig, es gab morgens SUppe mit einem gestampften Reiskloesschen drin und das war's eigentlich. Bis auf...

Teil 2 Das war also hatsumode?

Das wichtigste ist eigentlich der Schreinbesuch im neuen Jahr, genannt Hatsumode (was nichts mit dem Wort "mode" zu tun hat). Normal haben die Ookawas ihn immer am 3. gemacht, allerdings Pech - Mai hatte sich am Tag vorher erkaeltet und somit mussten wir es auf letztes Wochenende verschieben, weil der Vater von Mai das mit uns machen wollte und er ja sonst nie da ist. Dass ich an besagtem Tag dann etwas krank war, hab ich ignoriert, aber dennoch lieber keinen Kimono angezogen, weil das Tragen davon wegen dem engen Obi (Guertel) dann doch recht anstrengend ist.
Wir haben uns also Sonntag auf den Weg gemacht zum Kasuga Taisha, dem aeltesten und groessten Shinto-Schrein in Nara. Da das Yamayaki-Fest kurz bevorstand, konnten wir nicht all zu nah dran parken, also sind wir erstmal quer durch den Narapark gelaufen, was aber ganz nett war weil die Luft gut tat. Mai war sehr enttaeuscht, dass die ganzen Buden die auf dem Weg zum Tempel an Neujahr auftauchen schon wieder weg waren, aber dafuer hat mein Gastvater uns dann Rehfutter gekauft und ich habs an die gierigen Viecher verfuettert. Eigentlich nur an einen Bock, der hat die anderen naemlich immer wieder weggedraengt.
Am Eingang des Schreins konnte man seine Pfeile abgeben. Die Ookawas hatten drei davon, Pfeile ohne Spitze aber mit Federn hinten dran, wo eine Holzplatte mit dem Jahrestier dranhing. Das haben wir dann auch getan, und kurz hinter dem Eingang mussten wir dann unsere Haende mit Wasser uebergiessen, um uns zu reinigen, was aber etwas kalt war. Im Hauptteil des Schreins war es dann doch ziemlich voll. Wir haben Muenzen in eine Box geworfen und dann gebetet. Danach haben Mai und ich noch einen Orakelzettel gezogen. Meiner war vornehmend gut, ich soll dieses Jahr nach Westen reisen, was ich auf dem Rueckweg nach Deutschland ja auch tun werde. Dann haben wir noch einen neuen Pfeil gekauft, diesmal mit dem Bild eines Wildschweins, weil das gerade begonnene Jahr das Jahr des Schweins ist.
Anschliessend haben wir den Tempel verlassen und in dem Teehaus vorm Tempel noch was total leckeres namens Amazake getrunken. Das ist so ne Art suesser Sake, mit Reis drin, und schmeckt eigentlich gar nicht alkoholisch und ist es auch kaum noch.
Ja, und dann haben wir uns auch schon wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Teil 3 Sonst noch so

In den Ferien habe ich es immerhin geschafft, meinen neuen Manga komplett fertigzutuschen, jetzt fehlen nur noch die Raster, was aber auch nicht so schwer sein wird. Auch das Lettering steht bereits. Ist halt doch gut, wenn man frueh anfaegt.
Ich habe meine Sailormoon-Sammlung jetzt fast komplett (bis Band 9 von 12) und festgestellt, dass ich die Manga auch schon richtig lesen kann, und das meiste verstehe. Das kommt, weil ich ihn schonmal in Deutsch gelesen hab und die Sprache nicht allzukompliziert ist, und vor allem kaum Kanji benutzt werden. Das heisst zwar nicht, dass ich jetzt auch solche komplizierten Manga von Detektiv COnan auf japanisch verstehe, aber es ist ein grosser Fortschritt.
Schule hat jetzt auch wieder angefangen, bald kommt der Junge von den Shetland inseln hierher, und dann waere da noch was, das ich aber in einem neuen Punkt behandeln will:

Teil 4 meine neue Gastfamilie

Gestern habe ich dann erfahren, wer mich dann demnaechst aufnehmen wird; es ist Yoshikawa Kyouko aus der 4B, was euch sicher nichts sagt. Mir aber schon, denn sie ist gleichzeitig im selben Mangaclub aktiv wie ich. Das finde ich toll, weil wir so immer zusammen nach Hause gehen koennen (Mai ist im Theaterclub und der trifft sich dauernd, sodass sie immer spaeter kommt als ich).
Was ich bisher weiss ist, dass ich auf einem Futon schlafen werde (bisher hatte ich ein Klappbett), dass Yoshikawas einen blinden Hund haben, dass das Essen sehr simpel sein wird, dass die Mutter viel arbeitet und oft erst um sieben nach Hause kommt und dass ich morgens um Viertel vor sieben das Haus werde verlassen muessen. Macht mir aber alles nichts aus, wir werden sehen, wie sich das einlebt. Neues erzaehle ich sobald es etwas zu erzaehlen gibt.

Jitsch*