Heroes Unite

Hallo KeyblademasterKyuubi,

Erst mal muss ich sagen, ich kenne die Animes und handelnden Protagonisten nicht, also stürze ich mich hier quasi blind hinein. Ich bin mal gespannt ob ich mich dennoch in deiner Geschichte und der Welt in der sie spielt, zurechtfinden werde.

Was mir in den ersten beiden Absätzen aufgefallen ist, war das du sehr oft Amerikan Dragon schreibst. Wenn ich richtig gezählt habe drei Mal in dem kurzen Stück. Gerade das dritte Mal könntest du streichen. Seine Pflichten binden ihn, sollte reichen. Zumal Leser deiner FanFiktion ja eingeweihte Kenner der Serie sein sollten und schon mit kurzen Hinweisen auskommen dürften. Und auch ich als Neuling hatte keine Probleme mir vorzustellen, das Amerikan Dragon irgendwas Besonderes ist, was eben auch Pflichten mit sich bringt.

Ich weiß nicht, ob du den Begriff schon mal gehört hast: „Show don’t tell“ – also zeige, erkläre nicht. Ein gutes Beispiel dafür ist dieser Satz: „Seine Drachensinne hatten sich gemeldet und er wusste nicht, wieso.“ Du sagst das nur so, wie aber äußert sich das. Als Leser bin ich ja erst mal blind und dumm. Also woran merkt er es? Juckt irgendeine Stelle? Hat er Schmerzen in der Brust? Blinkt irgendwas auf? Was genau sagt ihm – oh hier ist was faul?

Ich muss mal ganz blöd fragen: Was ist ein PDA. Kenner der Serie mögen es mir verzeihen…

Der zweite Absatz besteht fast gänzlich aus der Beschreibung von Klamotten. Die Frage wäre hier ob du so genau ins Detail gehen musst. Ich muss gestehen am Ende des Absatzes wusste ich nicht mehr wer was an hatte weil da einfach zu viele Informationen auf mich eingeströmt sind. Manchmal ist weniger mehr. Besser ist immer du beschreibst etwas, was sehr auffällig ist und deswegen heraussticht. Wenn du auf der Straße läufst und nur beiläufig jemanden ansiehst, schaust du dir sicher auch nicht von oben bis unten alle Klamotten an. Meist wird der Blick von einer markanten Besonderheit eingefangen. Das sollte dann natürlich auch irgendwas mit der Handlung zu tun haben und diese voran bringen.

Show don’t tell: „Irgendetwas... war anders an diesem Jungen. War es das, was seine Sinne ihm sagen wollten? Das der Junge nicht der war, der er zu sein vorgab?“
Was genau war anders? Was erregt die Aufmerksamkeit deines Protas? Das kann ein Blick sein, ein Geruch, worauf auch immer die Superheldensinne deines Protas anspringen.

Den Abschnitt wo sich die Jungen vom Schulhof verwandeln fand ich sehr gut. Hier war die Beschreibung der Klamotten für die Handlung von Belang, da sich ja seine Alltagskleidung verändert und das offene D wahrscheinlich ein Hinweis auf etwas sein wird. Sehr gut gemacht.

In dem langen großen Abschnitt, der den Kampf darstellt passiert unwahrscheinlich viel. Es ist sehr schwer dem Geschehen zu folgen. Wer wenn angreift und was gerade passiert. Alles ist etwas durcheinander. Du hast es dir in deinem Prolog auch extrem schwer gemacht. Ich schlage immer für den Anfang einer Geschichte vor nicht mehr als 3 handelnde Hauptpersonen. Besser sind zwei. Du hast hier sechs. Deine Leser haben die ersten drei noch gar nicht richtig kennengelernt, da tauchen noch drei auf. Klar du hast hier den Vorteil, dass die meisten Leser wissen sollten, um wen es sich da handelt, aber das macht es nicht einfacher. Du musst also hier sechs Charakter koordinieren. Die alle einen eigenen Charakter haben sollten, eigene Gedanken, eigene Bewegungen haben. Das ist wirklich nicht einfach. So kommt man auch nicht wirklich in eine Perspektive rein. Sprich ich weiß gar nicht wer bin ich denn gerade Jake, der Schleim, einer der fremden Jungen. Da fällt mir auf mit dem Schleim sind es sogar 7 handelnde Personen. Schwierig. Ich glaube das hätte ich auch nicht anschaulich vermitteln können ohne dass es chaotisch wird. Hier wäre es gut wenn du dich fragen würdest, was genau soll dein Prolog vermitteln? Was willst du damit erreichen? Sollen sich erst mal die handelnden Personen kennenlernen? Dann konzentriere dich darauf. Ist der Kampf wichtig? Dann darauf. Ist das kennenlernen des Protas wichtig, dann werfe den in eine Situation in der man ihn besser verstehen kann.

Wörtliche Rede:
Weil du so viele Charakter in deinem Prolog hast ist es umso wichtiger die Wörtliche Rede auszuarbeiten. Du schreibst alles hintereinander weg. Das macht es schwer zu folgen wer gerade spricht. Ein Beispiel:
„Oh nein. Halb bin ich ganz und gar nicht, aber... was genau bist du?“ Danny sah seine Freunde einmal an, bevor auch er seine alte Gestalt annahm. „Daniel Fenton. Halb Geist, halb Mensch.“ antwortete er. „Halb Geist?“ fragte Jake überrascht. „Ja.“

Besser ist jedem der Spricht eine eigene Zeile zuzugestehen. Also in etwa so:

„Oh nein. Halb bin ich ganz und gar nicht, aber... was genau bist du?“
Danny sah seine Freunde einmal an, bevor auch er seine alte Gestalt annahm. „Daniel Fenton. Halb Geist, halb Mensch.“ antwortete er.
„Halb Geist?“ fragte Jake überrascht. „Ja.“

Also jetzt am Ende des Prologes nehme ich mal an, es ging dir darum, dass sie sich Kennenlernen.
Das ist dir nach dem Gespräch am Ende natürlich auch gelungen. Wobei nur der Drache und der Geist wirklich miteinander interagiert haben. Die anderen waren eher Statisten. Da wäre die Frage, ob es nicht auch reichen würde, sich nur auf die beiden zu konzentrieren? Das würde es zumindest vereinfachen und man könnte besser in die Gedankenwelt der beiden eintauchen.

Der Prolog liest sich im Ganzen so, als wenn du erst mal die Eigenarten jedes einzelnen erklären wolltest. Also warum wieso verwandelt sich wer und was kann er so. Die Frage ist brauchst du das in einer FanFiktion wo die meisten Leser ja eh wissen wer wer ist und was er kann, aber das ist jetzt nur so ein Gedanke von mir.

Ein Spannungsbogen ist bisher leider auch noch nicht zu erkennen. Das Monster ist tot oder gefangen. Also hast du nichts mehr was ich als Leser unbedingt wissen muss. Und das Kennenlernen ist am Ende auch abgeschlossen. Hier solltest du noch mal Grundlegend nachdenken wohin die Geschichte gehen soll und ob du nicht schon im Prolog etwas einbauen kannst, was Spannung erzeugt. Das können Kleinigkeiten sein, die wie Zuckerperlen für den Leser eingeworfen werden. Du musst nicht mal ins Detail gehen. Eine verschwundene Katze zum Beispiel kann schon reichen oder ein ungewöhnlicher Schatten. Ich weiß ja noch nicht wie es weiter geht, sicher fällt dir da was ein, was im Laufe der Geschichte noch wichtig wird.

Ich hoffe ich habe dich mit meinem Kommentar jetzt nicht total verschreckt. Es sind einfach nur Gedanken von mir, die mir aufgefallen sind. Nimmt dir davon was du brauchen kannst und vergiss den Rest.

Gib mir doch bitte eine Rückmeldung, ob ich den Rest auch noch Lesen soll, oder ob dir meine Kritik doch zu heftig ist. Ich möchte dir nicht den Spaß am Schreiben nehmen und eigentlich nur helfen die Geschichte zu entwickeln, und hier fehlen einfach noch ein paar grundlagen Dinge, die du aber sicher schnell raushaben wirst. Aller Anfang ist schwer und gerade am Anfang einer Geschichte hat sich schon so mancher Autor die Zähne ausgebissen. Aber wenn der gut ist. Bekommst du mit Sicherheit bald richtig viele Leser.


Wölfige Grüße
Enrico aus dem Feedback-Zirkel

Danny und Jake sind ein gutes Team und passen echt gut zusammen ^^