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Heroes Unite

von

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Kapitel 35

Nach einer Weile, als Jake sich beruhigt hatte, kehrten sie wieder zu dem Haus zurück, aber Jake blieb am Strand sitzen. Alleine, da er Danny und Sam hinein geschickt hatte. Sie sollten die Feier nicht verpassen. Erst hatten sich beide geweigert, aber dann nachgegeben. Inzwischen wurde es bereits dunkel und die Sonne versank im Meer. Jake blickte auf das Wasser, das die untergehende Sonne in Lava verwandelte. Er musste sich beruhigen und er wusste auch, wie. Der Drache schloss die Augen und atmete einmal tief ein und aus. „Azarath Metrion Zinthos...“ murmelte er und Ravens magische Worte entfalteten direkt Wirkung. Er beruhigte sich, je öfter er das Mantra sprach. Er glitt in sein Innerstes und glättete die Wogen seines Ärgers. Selten war er in sein Innerstes eingedrungen. Es war ihm so fremd wie vertraut, doch er glitt weiter und dann, nach einer ganzen Weile, fand er etwas neues. Eine Mauer, die er nicht kannte. Eine Mauer, die etwas zurück hielt. War das etwa...?

Jake schwebte näher. Das konnte doch nur das sein, was er glaubte. Sollte er einen Versuch wagen? Er rief sich Frostbites Warnung ins Gedächtnis. Zu wenig und es passierte nichts. Zu viel... Er musste genau richtig viel Kraft freisetzen. Aber dafür musste er erst einmal wissen, wie er die Mauer senkte. Er verlagerte alle Aufmerksamkeit nach innen, lies seinen Körper draußen zurück, nur noch verbunden mit einem schmalen Grat. Das konnte gefährlich sein, aber er brauchte alle Konzentration, die er aufbringen konnte.

Jake drückte an der Mauer. Sie gab nicht nach, blieb stark wie eh und je. Aber schon auf dieser Seite der Mauer konnte er den Einfluss der Kraft spüren, die die Mauer zurück hielt. Er war so kurz davor, sie willentlich frei zu setzen. Er musste nur wissen wie.

Strecke um Strecke klopfte er die Wand ab, fand schwächere Stellen und drückte daran, doch die Mauer blieb, wo sie war. Dann versuchte er etwas. Er sandte seinen Geist nach der Mauer aus und erteilte ihr den Befehl, sich zu öffnen. Das brachte etwas. Die Mauer kam in Bewegung. >Jetzt nur vorsichtig!< ermahnte er sich selbst, als die Mauer begann, sich zu öffnen wie die Flügeltüren eines großen Tores. Licht und schiere Kraft drang daraus hervor, flutete seinen Körper, aber es schien noch nicht genug. Er musste den Spalt weiter öffnen. Zentimeter um Zentimeter verbreiterte sich der Spalt und die Kraft wuchs immer mehr an. Jake war vorsichtig. Er musste den richtigen Moment finden. Nur ein unachtsamer Moment-

Als jemand seinen Körper hart um schubste, verlor er die Kontrolle über den Spalt und die Mauer riss auf. Die Energie, die seinen Körper flutete war so gewaltig das es schon schmerzte. Licht und Kraft übermannten ihn hilflos, rasten durch jede Faser seines Körpers. >ZU VIEL!< schrie Jake. Jetzt würde er sich von innen heraus selbst zerstören.

 

Gregory, dem es irgendwann seltsam vorgekommen war, das Jake nicht herein kam und reglos am Strand saß, verließ das Bankett und trat auf ihn zu. „Was machst du da?“ Doch er bekam keine Antwort. „Hey, Erde an Jakey-Baby!“ Wieder keine Antwort. Es passte Gregory nicht, das sein Cousin ihn einfach ignorierte und er trat näher heran. „Ich rede mit dir!“ Doch weiterhin keine Reaktion. Das machte Gregory so sauer, das er Jake einen Tritt in den Rücken verpasste und die darauf folgende Reaktion war überwältigend. Ein Energiestoß schleuderte Gregory zurück in die Richtung, aus der er gekommen war und der vorher so reglose Körper begann sich in krampfartigen Schüben in immer mehr schmerzhafte und unnatürliche Formen zu biegen, den Mund geöffnet zu einem stummen schreien. Das blieb natürlich nicht unbemerkt. Die ganze Gemeinschaft eilte an den Strand, Cathy zu ihrem Sohn. „Was passiert hier?!“ entfloh es diesem und Danny wusste, was passierte. „Hast du ihn gestört?“ blaffte er Gregory an. „Wenn ihm keiner hilft, zerstört ihn diese Kraft von innen!“ Und er wusste, das er der einzige war, der Jake jetzt helfen konnte. Während er los rannte erschienen weiße Ringe um seine Hüften, teilten sich und ließen den Geist erscheinen. Die Energiestöße waren bereits aus einigen Metern Entfernung so gewaltig, das selbst Danny Schwierigkeiten hatte, sich zu nähern, als würde er gegen einen extremen Sturm anfliegen. Aber er musste Jake erreichen! Nur er konnte ihm jetzt helfen!

Mit dem Aufgebot an schierer Kraft gelang es Danny, in Jakes Körper einzutauchen. Der Sturm an schierer Energie, der in seinem Freund tobte war so gewaltig, das es selbst ihm schwer fiel, seine Kräfte aufrecht zu erhalten. Aber er konnte Jake ausmachen. Sein Geist wurde von der körpereigenen Kraft hin und her geworfen, riss an ihm wie eine Meute wilde, ausgehungerter Hunde an einem Stück Fleisch und drohte, ihn von innen heraus zu zerstören. „Jake!“ rief Danny und kämpfte sich mühevoll durch den Sturm an Energie zu ihm. Ein grüner Schild bildete sich um ihn und Jake, als er ihn erreichte. „Uh... D... Danny...?“ stöhnte Jake, als die reißende Kraft nachlies. Der Halbgeist hatte alle Hände voll zu tun, die Kraft zurück zu halten. „Das... schaffen wir nur... gemeinsam!“ knurrte er. „Treiben wir... diese Kraft... zurück!“ Jake wusste direkt Bescheid. „Gemeinsam!“

 

Mit vereinten Kräften gelang es Danny und Jake, die wild gewordene, ungezähmte Kraft Stück für Stück zurück zu drängen, zurück hinter die Mauer. Es erforderte all ihre Kräfte, aber gemeinsam drängten sie die Urgewalt zurück und die Mauer schloss sich letztendlich um die nun wieder gebändigte Kraft.

Als würde er ihn ausspucken flog Danny aus Jakes Körper, der nun schwer atmend auf dem Sand lag. Doch Danny ging es nicht anders. Er war so ausgepowert, das er sich kurzerhand zurück verwandelte. Minuten vergingen, bevor sich die ersten zu ihnen wagten. Jonathan, Susan, Haley sowie Fu und Lao Shi, doch auch die Fentos und die Freunde der beiden eilten zu ihnen. „Danny! Jake! Seid ihr in Ordnung?“ Keine Antwort. Keuchend lagen die beiden Jungs am Strand, den Blick leer, aber am Leben. Jakes Haut war überzogen von Rissen, die den anderen verrieten, wie kurz er davor gewesen war, sich selbst in tausend Stücke zu zerfetzen. „Was... was war das...?“ stotterte Gregory. Fu Dog richtete sich auf und wandte sich ihm zu. „Du hast ihn geschubst, nicht wahr?“ knurrte er und kam auf den Jungen zu. „Weißt du eigentlich, in was für eine Gefahr du ihn damit gebracht hast? Der Kleine besitzt eine Kraft, die er noch nicht beherrschen kann und gerade, als er sich daran tastet kommst du von hinten und störst seine Konzentration!“ Der Hund war nun vor Gregory zu stehen gekommen. „Wir können froh sein, das Danny direkt geholfen hat. Sonst hätten wir jetzt eine ziemliche Sauerei hier!“ So sauer war Fu Dog noch nie gewesen. Noch nie in seinen 600 Jahren. „Du!“ sagte er. „Du hast Jake beinahe getötet!“ Betroffen blickte Gregory zu Boden. Er und der Rest der Familie Long verstand es zwar nicht, aber sie wussten, das etwas sehr gefährliches passiert war. „Wenn ich du währe“ fuhr Fu Dog fort, der sich wieder umdrehte. „würde ich mich bei Jake entschuldigen, sobald er wieder bei Bewusstsein ist!“ Damit lief er zurück zu der Ansammlung am Strand.

 

Glücklicherweise blieben beide nicht lange bewusstlos. Nachdem sich ihren Kraft etwas regeneriert hatte, kamen sie wieder zu sich. Sich den Kopf haltend richtete Danny sich auf. Er hätte nicht erwartet, das in Jake eine derartige Macht steckte. „Danny!“ Seine Mutter umarmte ihn. „Alles in Ordnung?“

„Ja...“ antwortete er. „Danke... danke das du Jake gerettet hast!“ Susan weinte. „Natürlich!“ erwiderte Danny. „Er ist... mein Freund!“ Und er konnte nicht zulassen, das eine ihm noch so unbekannte Kraft ihn von innen heraus zerfetzte. Selbst er hatte eine derartige Urgewalt noch nie gespürt und Danny hatte schon einiges erlebt. Jakes versteckte Kraft war hilfreich, aber auch gefährlich, wenn sie unkontrolliert wüten konnte und keiner von ihnen wusste, wie gewaltig sie wirklich war. Vielleicht hatten sie auch nur einen Bruchteil zurück hinter die Mauer gedrängt.

Auch Jake erholte sich langsam wieder. Sein gesamter Körper schmerzte immer noch höllisch von der Macht, die in seinem Inneren getobt war. Hätte ihn niemand gestört, so hätte er sicher die richtige Dosis gefunden. Doch diese Erfahrung, die ihn fast das Leben gekostet hatte, hatte in Jake etwas verändert. Wenn er nun an die Kraft tief in sich dachte, dann wallte Panik in ihm auf. Angst vor der Urgewalt, die so tief in ihm steckte und so würde er diese Kraft und seine besondere Fähigkeit nie zu beherrschen lernen. Das wusste Jake, doch die neu in ihm herrschende Angst vor seiner eigenen Kraft lies ihn beim bloßen Gedanken an das, was ihm vor einigen Minuten widerfahren war, erstarren.

Nachdem er sich aufgerichtet hatte, fielen ihm seine Eltern um den Hals. „Gehts dir gut?!“ fragte Susan. Er brauchte einen Minute, bevor er antwortete. „Ja...“ sagte er. „Es geht schon...“ Sein Blick glitt zu Danny und er sandte ihm ein stummes Danke. Hätte der Halbgeist ihm nicht geholfen, dann währe er jetzt ins ewige Nichts gefallen. Wieder einmal verdankte er Danny sein Leben. Sie ergänzten sich wirklich.

„Ehm...“ meldete sich eine Stimme und Jake sah auf. Gregory stand da, mit etwas Abstand. Er knetete seine Finger. „Du Jake, es... tut mir Leid...“ Er senkte den Blick. „Ich hatte ja keine Ahnung, das...“ Er brach ab. „Ist schon gut.“ antwortete Jake. „Du wusstest es ja nicht.“

 

Ein paar Minuten später saßen Jake und Danny an der Tafel. Auch die Kinder vom Kindertisch waren dazu gekommen. Nur Gregory saß alleine auf einem der Klappstühle in der Küche und sah zu ihnen hinüber. Jakes Verwandte waren nun sehr neugierig. Der Vorfall mit seiner versteckten Kraft hatte ihre Neugier geweckt und nun wollten sie seine Abenteuer hören. Auch, wenn er noch recht erschöpft war, erzählte Jake ihnen von einigen seiner Abenteuer, auch wenn er einige Dinge auslies. Er verriet ihnen auch nichts über Danny und seine Kräfte. Das sollte er schon selbst tun, wenn er es wollte. Auch hielt er seine Fusionsfähigkeit geheim.

Doch als er anfing, von seinem Kampf mit der schwarzen Sphinx zu erzählen, meldete sich Gregory aus der Küche. „Gegen eine Sphinx?“ rief er aus. „Jetzt fantasierst du aber! Kein Drache kann gegen eine Sphinx kämpfen!“

„Das weiß ich selber!“ antwortete Jake. „Glaubst du, ich denke mir das alles aus? Natürlich hatte ich Hilfe, aber ich habe wirklich gegen eine Sphinx gekämpft!“ Doch das schien Gregory ihm nicht wirklich glauben zu wollen. Im Gegensatz zu den anderen Erwachsenen. „Du hast gegen eine echte Sphinx gekämpft?“ fragte einer der alten Chinesen. „Wie hast du das angestellt?“

„Haben ihre Haare dich nicht geschwächt?“

„Wer hat dir geholfen?“

„Natürlich haben ihre Haare mich geschwächt.“ antwortete Jake. „Doch wie gesagt, ich hatte Hilfe.“ Er schwieg kurz, um sich die richtigen Worte zurecht zu legen. Zu viel wollte er nicht verraten. „Eine junge Ägypterin hat mir mit einem magischen Lied geholfen.“ sagte er. „Solange dieses Lied ertönte, war der schwächende Einfluss fort.“

„Unglaublich!“ Die Erwachsenen hingen ihm an den Lippen. „Zusammen mit der Ägypterin“ fuhr Jake fort. „habe ich diese Sphinx besiegt und versiegelt.“

„Versiegelt sagst du?!“ fragte einer seiner Verwandten. „Ja.“ antwortete Jake und überlegte kurz, ob er sagen konnte, wo die versiegelte Sphinx lag. „Sie liegt tief unter der steinernen Sphinx und stellt keine Gefahr mehr dar.“

„Jetzt übertreibst du aber!“ mischte sich Gregory ein. „Glaub mir, Kleiner, der Junge hat gegen eine Sphinx gekämpft.“ unterbrach ihn Fu Dog. „Ein Erinnerungsglas lügt nie!“

„Ein was?!“ erwiderte Gregory. Aus seinen vielen Falten zog der Hund eine seiner seltsamen Lupen hervor. „Mit Jakes Erlaubnis“ fuhr er fort. „könnt ihr seine Erinnerungen sehen und damit sehen, das er sich all das nicht ausdenkt!“ Damit lagen die Blicke direkt auf Jake. „Meinetwegen.“ antwortete der. „Aber nur den Kampf mit der Sphinx!“ Den Rest seiner Erinnerungen wollte er nicht teilen. „Keine Sorge, Kleiner. Das Ding hier weiß, was es zeigen soll und was nicht. Ein Meisterstück von Magie und Technik, hergestellt von Feen und Kobolden!“ Er reichte Susan das Glas, die es über den Kopf ihres Sohnes hielt. Das magische Bild erschien über der Lupe und zeigte den Versammelten einmal mehr das gesamte Abenteuer, das Jake erlebt hatte, seit Neferet ihn gerettet hatte. Von den versteinerten Menschen, dem düsteren Himmel und den Schriftrollen, die sie ihm gezeigt hatte, bis hin zu dem Kampf mit dem riesigen Biest, in dem Jake und Neferet gemeinsam das Monster bezwungen hatten. Doch auch dieses Abenteuer währe schlecht ausgegangen, hätte Danny Jake nicht geholfen. Gebannt schauten die Longs der Erinnerung zu, bis sie letztendlich mit der Versiegelung der Sphinx unter ihrem steinernen Ebenbild endete.

Ehrfürchtiges Schweigen füllte den Raum, ehe die alten Chinesen Jake beinahe mit Fragen über den Kampfablauf überhäuften. „Nun lasst ihn doch mal in Ruhe!“ mischte sich Susan ein. „Ihr habt alles gesehen, was es zu sehen gibt.“ Jake war immer noch sehr erschöpft von dem Zwischenfall mit seiner Kraft. Die Risse in seiner Haut schmerzten und er hoffte, sie würden sich restlos schließen.



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