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Kobaltblau Arbeit

Autor:  -Broeckchen-
Es mag zu wenig Schlaf Schuld daran gewesen sein, aber heute Morgen war ich extrem reizbar und gereizt. Ich hab sogar zum erstem Mal Laus angeschnauzt, als er eine Bite von mir ignorierte.

Ich war außerdem müde. Auf eine besonders merkwürdige Art und Weise, die ich nur von meinem Arbeitsalltag her kenne... Es fiel mir schwer, aufzustehen statt mich umzudrehen und weiterzuschlummern, aber solange ich mich nicht ins Bett legte, fühlte sich mein Körper wach und munter an. Trotzdem wirkte das Bett auf mich wie ein Magnet, ich musste mich die ganze Zeit ablenken, um nicht hinzugehen. Was, wie ich finde, merkwürdig ist. Mir kam es so vor als wäre es nicht mein Körper, sondern eine fest verwurzelte Überzeugung in mir gewesen die den Schlaf für nötig hielt. Aber wenn das so war, warum glitt ich dann nachdem ich den Wecker etwas später gestellt hatte sofort wieder in den Schlaf?

Naja, jedenfalls kam ich angepisst zur Arbeit (wäre auch fast zu spät gewesen, Cheffe hat nicht grad vor Glück gestrahlt), verpasste sogar dem einen Sohn des Chefs einen Guten Morgen zu wünschen und stand allgemein sehr neben mir.
Bis ich den Hammer zur Hand nahm.
Danke nochmal Ruppi.
Ruppi, einer meiner Mitarbeiter, gab mir gestern die Anweisung aus den Fenstern deren Farbe ich mit einem Fön lösen soll vorher die Glasscheiben zu entfernen, damit sie mir nicht ins Gesicht platzen. Ich hab heute also gut eine halbe Stunde allein damit verbracht, die Scheiben in kleine Splitter zu zerdeppern und diese dann hingebungsvoll mit einer Zange aus dem Rahmen zu pflücken. Dagegen hat Frustration keine Chance!
Deutlich beruhigter n der Pause: Belag und Paprika sind da, Brötchen hab ich zuhause vergessen: Scheiße. Unter Grummeln würgte ich mir Schinken und Käse solo herunter, spülte mit einer extra großen Tasse Kaffee nach - und war satt. O.o Heureka! Das machte mir noch bessere Laune.

Zudem musste ich heute keine einzige Sekunde schleifen. Stattdessen wurde mir das Abbrennen der Fenster und das Kitten einiger neuer Rahmen anvertraut. Ich konnte also die ganze Zeit meinen Gedanken nachhängen und machte trotzdem mal was Anderes als sonst. Es war scheiße anstrengend (Ende der Woche hab ich garantiert einen Tennisarm...) aber auch irgendwie angenehm. Und jetzt bin ich voll entspannt und gut gelaunt.

Die Arbeit tut mir also echt gut. Vor allem weil ich heute gemerkt habe, dass ich langsam kompetent werde. Ich durfte sogar selbstständig eine kaputte Stelle in einem der neuen Rahmen leimen, und das Ergebnis sieht gut aus. *stolz pluster* :3

Wieso Kobaltblau? Letzte Woche war ich ja in einer Glashütte zum Seminar, und auf dem Heimweg von der Arbeit hab ich mich mit meinem neuen Stamm-Chauffeur deshalb über Glas unterhalten. Wusstet ihr, dass kobaltblaues Glas in Deutschland wahnsinnig schwer zu kriegen ist? Dabei ist Kobalt eine der schönsten Farben, die es gibt. Mein Gesprächspartner hat vor einer Weile für eine Restauration welches besorgen müssen, und trieb in Polen davon etwas auf - seeeehr alte Teile. Er versprach, danach zu schauen, und mir morgen vielleicht ein paar damals übrig gebliebene Splitter und rote Glasblumenschliffe mit zur Arbeit zu bringen, wen er sie findet.
Das fände ich wiederum schnurrig ohnegleichen. Denn dieses Blau entspricht irgendwie gerade meiner jetztigen Stimmung.

Kobaltblau.

Karlaoky Freunde, Karaoke

Autor:  -Broeckchen-
Juchu, nachher Karaoke <3
Ich hab ja bei den Gamestagen (allerdings durch Niggi, nicht dadurch) ein Mädel namens Laoky kennengelernt. Phänomenale Frau. Wann immer sie auftaucht, geht mein Stimmungsbarometer straight durch die Decke. Gestern hat sie mich den ganzen Abend gekrault und gestreichelt und gefüttert, so viel geschnurrt habe ich schon lange nicht mehr.

Tja, und heute Abend geh ich mit Niggi zum Karaoke mit Laoky. <3 ich seh mich schon wieder die ganze Nacht mit ihrem Schoß kuscheln. Vor allem ihre Massagen haben mir wahnsinnig gut getan, die sind jetzt genau das Richtige für mich - und mir scheints als ob sie besser wirken als die Elektroschocks.

Nyu~. Niggi-Laoky-Time!

Alkohol

Autor:  -Broeckchen-
Ich glaube mein Stoffwechsel ist ein kleines bisschen besonders...
Ich habe eben zwei Cuba Libre getrunken und war davon auch recht schnell betrunken. Jetzt bin ich geistig schon wieder klar, nur der Gleichgewichtssinn nörgelt noch ein bisschen. Zeitintervall etwa drei Stunden insgesamt. Vermutlich eher zweieinhalb oder so...

Ich war heute mit Niggi unterwegs. <3 Gott, hab ich das gebraucht - hab ich Niggi gebraucht! Sie ist irgendwie fantastisch als Gesprächspartnerin, jemand mit dem ich das Gefühl habe mich blind zu verstehen. Allein wie dieses Mädchen einfach nur zuhören kann. Sie kann auch reden und ich bin immer wieder erstaunt über ihre Weisheit. Aber zuhören kann sie erst wie es kaum sonst jemand mir gegenüber zustande bringt. So, dass ich mich einfach hundertprozentig verstanden gefühlt habe. *schnurr* Ach Niggi, ich hab dich sehr lieb. >.< Danke, dass du heute für mich da warst.

Behandlung Krankheit, Ohrbooten, Orthopädie

Autor:  -Broeckchen-
So... heute war ich also beim Orthopäden.
Verordnet wurden mir die guten, alten Stromschläge... insgesamt anderthalb Stunden täglich soll ich mich nu mit nem Gerät verkabeln, welches dann mit elektrischen Impulsen meinen Nacken und meine Schultern stimuliert. Das Ziel: Die Muskeln sollen dadurch entspannt werden, drücken dann hoffentlich nicht mehr auf die Wirbelsäule (welche bei mir übrigens im Nacken schnurgerade ist, was sich für Wirbelsäulen im Nacken eigentlich nicht gehört) und die Blutzufuhr läuft dann wieder normal. Keine Massagen für Möhrchen. D:

Außerdem hab ich mich für heut mit Nüggü und abgemeldet zu den Gamestagen verabredet. <3 Ich freue mich unglaublich drauf, einfach weil ich schon lange nichts mehr richtig mit den beiden unternommen habe. Vielleicht sollte ich mir wirklich überlegen, demnächst eine kleine JPunkt-Diät zu machen und die Zeit, die ich sonst so gern mit ihm verbringe, gezielt den anderen zu widmen. Ich mag ihn, aber in letzter Zeit werde ich, so mein Gefühl, wieder ein bisschen zum Hintergrundrauschen für ihn, und das Gefühl deprimiert mich. Ich sollte mich also wieder aufmuntern.

Außerdem: Ich bin stolz darauf, dass ich wieder mehr zeichne. Ich studiere gerade viele Bilder bei Deviantart und versuche, kleine optische Kunstgriffe, die die dargestellten Dinge viel plastischer erscheinen lassen, zu imitieren. Das klingt erstmal vielleicht nicht so geil, aber ich habe schon immer viel über Imitation gelernt. Angefangen habe ich damit, die Anime-Bilder von Sailor Moon zu imitieren. Trotzdem entwickle ich alles früher oder später zu einem mir völlig eigenen Mischmasch um - oder sehen meine aktuellen Bilder noch nach Sailor Moon aus? :3

Irgendwie muss ich die ganze Zeit an das Lied "Maschine" von den Ohrbooten denken. Das Ding kribbelt voll komisch, als ob mir der Rücken einschläft... meh.

Alles Klar Krankheit

Autor:  -Broeckchen-
Ich war heute , also gestern, bei der HNO. Und das Rätsel ist vermutlich gelöst.
Beim Schleifen habe ich oft gebückt oder mit gesenktem Kopf gestanden. Dadurch verspannten die Muskeln im Nacken- und Schulterbereich. Die verspannten Muskeln, da nie wirklich entspannt, wirkten dauernd auf die Nackenwirbel ein. Die Nackenwirbel verschoben sich leicht. Und in den Nackenwirbeln verlaufen die zarten Blutgefäßchen, die Innenohr und Gleichgewichtsorgan mit Sauerstoff versorgen.
Innenohr bekam nicht genügend Sauerstoff, Gleichgewichtssinn wurde unterversorgt, beide fingen an zu meckern.

Nu soll ein Orthopäde mich entknoten und mir wurde empfohlen, mir kleine Gymnastikübungen gerade für Nacken und Schultern anzugewöhnen. Auf diese Weise würden die Muskeln gestärkt und entspannt werden und mir passiert das nicht wieder.

Außerdem: Dieses Phänomen ist laut Ärztin total harmlos. Ich sollte mich nur bis nach der Behandlung besser von allen Aktionen fernhalten, bei denen ich gefährlich fallen könnte. Als ich vorhin im Fire Club saß, hätte ich schon mein O-Saft-Glas (keine Sorge, ich hasse das Karusselfahren genug, um mich bis zu dessen Ende vom Alk 100%ig fernzuhalten!) beinahe umgeschmissen, weil ich dachte es würde kippen. Und ich falle immer öfter fast hin, weil ich spontan das Gleichgewicht verliere. D:
Aber das soll ja bald vorbei sein. Morgen hol ich die Überweisung und schlage auch direkt bei Mamas Orthopäden auf.

Süße Grüße und gute Nacht
Euer Broeckchen

Meh...

Autor:  -Broeckchen-
Diese Woche mag irgendwie nicht gut anfangen...

Immer wenn sich meine Laune bessert, kommt was Unangenehmes um sie wieder zu dämpfen.
Schwindelgefühle sind noch immer da, wechselnde Intensität (allerdings hab ich jetzt ne gute Spur bekommen + Überweisung zu Dermatologen und HNO, hoffentlich findet sich die Ursache). Bei JPunkt weiß ich momentan nicht, was ich denken oder fühlen soll - keine Sorge, er hat nix verbrochen. Story ist wohl noch säuerlich auf mich, gut, wir hatten ja bisher auch i-wie keine Gelegenheit, das angefangene Gespräch bis zum Ende zu führen... aber ich wittere schon wieder diese Tendenz, die bisher alle unerwidert in mich Verschossenen hatten: Das (unbewusste?) Einfordern regelmäßiger Aufmerksamkeit als Erwiderung dessen, was sie mir entgegenbringen. Ganz offen, ich respektiere SpringHeeledJack ungemein dafür, dass er diese Tradition bricht.

Dazu noch (Für andere als die darin namentlich erwähnten aber wohl nicht wichtig):
Spoiler
Wenn ich sage, "Ich erwidere deine Gefühle nicht." wie soll ich dann diese Intensität des Kontakthaltenwollens erwidern? Mal abgesehen davon, dass ich dafür eh nicht so extrem der Typ bin... ich denke jeder, der meinen Blog liest kann ein Lied davon singen, das Möhrchen-Meldet-Sich-Gern-Monatelang-Gar-Nicht-Liedchen, ein echter Evergreen übrigens. Dann kommt Berlin dazu. Ich bin mit Berlin aufgewachsen, mit meinen Freunden und meiner Familie hier. Diese Menschen, dieser Ort sind für mich Zuhause. Und wenn ich woanders bin, sehne ich mich danach. Danach. Alles andere, auch wenn ich es sehr mag, ist nicht so eng mit mir verwoben wie mein Zuhause. Wenn ich die Wahl hätte zwischen einer Woche nur mit JPunkt in Wiesenburg und einer Woche vollkommen ohne ihn, aber dafür mit allen anderen in Berlin, ich würde Letzteres wählen. Es fühlt sich nicht nach Einschränkung an, mal jemanden mit da zu haben. Und ab und zu jemanden woanders zu besuchen ist auch nicht schlimm. Aber jeder, der mir an der Stelle aufmerksam zuhört merkt, dass ich mich vor der Planung von Besuchen, vor allem mehr als einmal im Monat, woanders sträube, weil ich Angst habe nicht in Berlin zu sein. Vor Treffen mit fremden Leuten statt meinen Freunden sträube ich mich ähnlich, weil ich meine Freunde gern sehen mag.
Das mal zur Erklärung an Story und auch an Keal, dem es entfernt ähnlich geht weil er mich gern treffen mag und es von meiner Seite aus immer nicht klappt. Es liegt nicht daran, dass ich euch nicht leiden können würde. Kommt ein Wochenende her nach Berlin und verbringt es mit mir und meinem Freundeskreis, unterhaltet euch mit den anderen genauso viel und wenig wie mit mir, schenkt mir dadurch trotz eures Besuches meine Quality Time mit ihnen und ihr werdet merken, dass sich alles leicht und locker planen lässt. Aber wann immer ich das Gefühl habe, mein Zuhause durch etwas Anderes ersetzen zu müssen, wird mein Zuhause den deutlichen Vorsprung haben, egal was die Alternative ist. Abgesehen von der Einnahme von Geldbeträgen in Millionenhöhe und dem Weltfrieden vielleicht.


Seit die Weitweger Ärzting zu mir gesagt hat, dass sie mein Heimweh als mögliche Ursache für das viele Kranksein verdächtigt, grüble ich auch darüber nach. Wenn das so ist, dann ist der Plan in Trier zu studieren ein Münzwurf. Entweder das mit Weitweg liegt nur daran, dass ich dort keine neuen Freunde finden konnte (Veranstaltungen wie Lesebühne und Theater, die es durchaus gibt, finden alle erst abends statt, da muss ich aber schon ins Bett) und in Trier werde ich dadurch, schnell Anschluss zu finden, mein Heimweh auch zuverlässig überwinden. Oder ich werde mein Zuhause vermissen, viel krank werden und den Studiengang schließlich viel zu früh hinschmeißen, weil ich es so nicht auf die Reihe kriege. Tja, was?
Ich habe mich nun an eine Studienberatungsfirma gewandt, die sich mal an meiner Schule vorgestellt hat, und mir von denen eine Kostenvorschau schicken lassen. Wäre ganz schön teuer, aber vielleich die Sache wert, denn entweder können die mir womöglich gute Finanzierungswege aufzeigen, mir einen alternativen Studiengang auftreiben oder mir wenigstens klar machen, dass dieser Weg der einzig wahre zu meinem Traum ist. Ich rufe heute außerdem auch nochmal beim Arbeitsamt an, um dort mit dem Herren zu sprechen der mit mir die erste Berufsberatung gemacht hat, mit Sicherheit kann er mir auch einigen Input dazu liefern. Wenn mir das nicht reicht, können sich alle von euch, die mir was zum Geburtstag schenken wollen, dafür vormerken: Ich wünsche mir ne Beratung bei Campus Mondi. Wenn jeder 10 Euro dafür in nen Spartopf werfen würde, der mich beschenken mag, würde mich das schon sehr glücklich machen, dann kann ich mir vielleicht wenigstens ne Einzelstunde leisten.
Große Hoffnungen hat mir der Herr von Campus Mondi allerdings nun auch wieder nicht gemacht. Wie gesagt, alles irgendwie meh.

Trotzdem bin ich in einer merkwürdigen Zwischenstimmung. Auf der einen Seite fühle ich mich niedergeschlagen, oder eher irgendwie gedämpft, fast betäubt. Auf der anderen Seite gibt mir dieser Mangel an Emotionalität gerade die Klarheit, den Überblick zu behalten und mich zu organisieren. Ich habe heute schon vor der Mittagsstunde mit CM geredet, einen Arztbesuch gemacht, meinen HNO-Termin vereinbart und mein ausgeliehenes Video zurückgegeben sowie die Wohnung aufgeräumt. Eine Email mit Suchhilfe zu irgendwas an Mama ist auch schon abgeschickt, und ich weiß genau: Sobald ich mit diesem Artikel hier fertig bin rufe ich beim Arbeitsamt an und zwar ohne wenn und aber. Normalerweise neige ich dazu, mich solange darum zu drücken wie es noch nicht dringend ansteht, aber heute mache ich alles irgendwie... geordneter.

Und obwohl ich mich irgendwie demotiviert fühle, habe ich meine Prioritäten heute unglaublich fest im Blick. Sie sind mir sonst immer unterschwellig klar, aber heute weicht irgendwie meine ganze sonstige Persönlichkeit davor zurück, es scheint sonst nichts mehr in mir zu geben. Ich will ins Game Design. Ich will mein FSJ bis zum Schluss durchziehen. Ich will eigenständig sein.
Das alles ist in mir in letzter Zeit immer mehr gewachsen, gerade durch das FSJ, ein Stück weit durch die Isolation, durch das alleine wohnen und das Geldverdienen. Auch die depressiven Phasen haben mich in Richtung dieser Klarheit geformt. Das klingt vielleicht seltsam... aber ich versuche es zu erklären (das dauert aber etwas länger und ist was, was man in Ruhe lesen sollte, wenn man mich wirklich näher kennenlernen will):

Spoiler
Bevor ich aus Berlin herausgezogen bin, lebte ich bei meinen Eltern und ging zur Schule. Mein Leben war dadurch sehr stark fremdbestimmt. Das Gesetz verpflichtete mich zur Schulbildung und sicherte sie so auch, meine Eltern versorgten mich und nahmen mir damit sehr viel Verantwortung ab. Alles war gesichert. Wie bei einem Kleinkind, das auf allen Vieren krabbelt: Absolut sicher. Eine Sechs war eine kleine Tragödie, aber letzten Endes doch nur eine Zahl. Ein paar Monate kein Einkommen bei meinen Eltern waren brenzlig, aber letzten Endes hätten sie sich eher selbst totgehungert, als mich nicht zu ernähren.
Dann begann ich das Freiwillige Soziale Jahr. Um das zu tun, musste ich mich vollständig und von allem irgendwie abnabeln. Es gab einen Wohnortwechsel, dadurch wurde ich von meiner Familie und meinem Freundeskreis getrennt. Miete, Ernährung, Strom, Gas, Wasser liegen nun alle in meiner Verantwortung (wenn auch unter aberwitzig leichten Bedingungen). Selbst meine Hobbies, von Pen & Paper bis LARP musste ich zeitweilig zur Umstellung ganz aufgeben, und konnte sie dann auch nur bedingt wieder aufnehmen. Sogar im Internet brauchte ich erstmal eine Auszeit. Das Kleinkind stellt sich auf die Beine, und das war etwas, was es noch nie zuvor getan hatte. Sicher, drum herum ist der Laufstall, aber trotzdem handelt es sich um etwas, was noch nie zuvor gemacht wurde, um etwas Eigenes, Neues, Brenzliges, und teilweise wirklich gefährliches. Aber gleichzeitig lernt man dabei eine neue Perspektive kennen. Mit Stolz trage ich die Uhr, die ich mir von meinem ersten Gehalt gekauft habe, zeige das Handy herum, das zu meinem ersten von mir selbst bezahlten Vertrag gehört - nicht weil diese Dinge Luxus sind, sondern weil ich sie mir verdiene. Mir etwas zu verdienen macht mir Spaß und erfüllt mich, es macht mich glücklich und weckt in mir endlich und unbezähmbar den Wunsch, das später auch zu tun. Vorher habe ich mich immer nach der absoluten Sicherheit gesehnt, die ich genoß, nun möchte ich mir diese Sicherheit verdienen.

Zusätzlich habe ich neue Fähigkeiten erlernt, die mir unter Garantie von Nutzen sein werden - quasi das Festigen der Beinmuskeln des Kindes. So zum Beispiel eine Art Arbeitsmodus. Ihr habt ja keine Ahnung, wie extrem kreativ ich bei der Arbeit bin. Mein Körper kann schleifen, abbrennen und Maschinen mit Holz füttern, während mein Geist völlig andere Bahnen zieht und Unmengen an kreativer Energie freisetzt. 90% aller Ideen zu meinem Engel-Plot hatte ich beim Arbeiten. Es ist eine Kreativitäts-Meditation. Zuvor habe ich das zwar schon beim Solitaire-Spielen und Staubsaugen kennengelernt, aber diesen Zustand über 9 1/2 Stunden zu halten und dabei auch Arbeit zu verrichten, die hohe Konzentration erfordert, hat sich erst jetzt herausgebildet. Ich kann meine Wahrnehmung auch so weit abstumpfen, dass ich nicht mehr merke, wie die Zeit vergeht. Eine Art Standby-Modus. Dieser Modus erlaubt es mir, Ablenkungen auszublenden. Wisst ihr, was das für mich bedeutet?

Es bedeutet, dass ich mein ADS in den Griff bekomme.

Seit ich arbeite habe ich zunehmend das Gefühl, dass ich lerne, damit umzugehen. Zum ersten Mal in meinem Leben beginne ich mich normal zu fühlen, beginne ich mich zu fühlen, als sei ich kein Tropfen Öl auf dem Wasser. Die Mitarbeiter respektieren den unbeholfenen Eifer, mit dem ich zu lernen und zu arbeiten versuche, und ich mache Fortschritte, die sie mit einem anerkennenden Nicken wertschätzen. Ich bin noch immer ein Müh langsamer, schwächer und schwerer von Begriff als der Schnitt, aber ich werde fokussierter und selbstsicherer, und ich werde schneller, stärker und geistesschärfer. Das liegt nicht nur an der Arbeit selbst, das liegt auch daran, dass ich Dinge abschließe, Erfolgserlebnisse habe, und Sachen von Anfang bis Ende tue. Der erste Schritt zu diesem Bewusstsein war mein Abitur. Hätte ich es nicht abgeschlossen, wäre ich jetzt ein anderer Mensch, wenn ich überhaupt noch da wäre. Das FSJ ist der zweite Schritt. Ich habe meine Miete abbezahlt: Ich habe etwas zu Ende gebracht. Ich habe 140 Holzstangen gekittet: Ich habe etwas zu Ende gebracht. Ich schließe das FSJ im August ab: Ich habe etwas zu Ende gebracht. Etwas Großes und Kompliziertes.
Jedes Mal, wenn ich so etwas tue, ist das ein Schritt auf zwei Beinen. Und auch wenn meine Beine von Natur aus schwächer sein mögen als die anderer Leute, stärkt das meinen Willen, weiterzulaufen.

Die Anfälle von Depressiven Phasen sind dabei weitere Hindernisse, und obendrein die größten. Der Wille versetzt Berge, es ist nicht schwer etwas Schwieriges zu tun, wenn man an sich glaubt. Aber wenn man nicht an sich glaubt, ist schon etwas Leichtes scheinbar unüberwindbar.
Auch da hilft mir mein Arbeitsmodus. Der Körper steht auf, macht sich bereit, geht los und schon bin ich in der Werkstatt, ohne zurück. Und plötzlich ist der Tag geschafft - und ich bin stolz auf mich, denn ich habe etwas zu Ende gebracht (eine Fähigkeit die mir vorher völlig abging). Diese Erfahrung stärkt mich. Und so helfen mir meine Krisen, mich weiter zu entwickeln, so mache ich mich selbst stark, indem ich mich an mir selbst abwetze. Man könnte sagen, ich mache mich durch meine Schwächen stärker. Dazu muss ich mir meine Schwächen übrigens auch erlauben. Darum kämpfe ich mit harten Bandagen um mein Recht zu weinen, zu wüten, einfach "laut zu fühlen". Ich gebe mich nicht der Illusion hin, ein starker Mensch zu sein, der alles im Griff hat oder es in diesen bekommt. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, irgendetwas zu sein, was ich oder jemand anders irgendwo einordnen kann. Es gibt Auflagen, die ich mich zu erfüllen bemühe: Mich nie selbst zu verletzen oder umzubringen, meine akute Wut nie über langfristige Zuneigung siegen zu lassen, mich dafür einzusetzen, dass es den Menschen um mich herum besser geht - oder ihnen auf dem Weg dorthin wenigstens nicht im Weg zu stehen, für andere da zu sein, wenn sie mich wirklich brauchen, aber auch kritisch darüber zu reflektieren, wann sie sich das nur einbilden, keine Drogen zu nehmen... Das ist, was ich sein will und anstrebe. Und diese Richtlinien und Prinzipien erhalten immer mehr Klarheit und Festigkeit, es fällt mir in vielen Fällen zunehmend leichter, sie zu verwirklichen.
Trotzdem ist das alles nicht deckungsgleich mit dem, was ich als "Ich" bezeichne.

Ich habe also kein inneres festes Bild von mir selbst. Keine Vorlage von mir, an die ich mich in meinem Verhalten anpasse. Ich tue, wonach ich mich gerade fühle. Dass ich dabei, mit diesem scheinbar doch relativ einzigartigen Konzept - oder Mangel an Konzept - von einem "Ich" Erfolg erziele, dass ich mich weiterentwickle und zunehmend wohler mit mir und meinen Handlungen fühle, mir Anerkennung verdiene und Selbstständigkeit erarbeite, ist für mich... Richtig.


So, nun muss ich aber zum HNO-Termin. Auf dem Weg dahin rufe ich das Amt an - dank meines selbst organisierten neuen Vertrages ja kein Problem.
Hey Möhrchen. Ich kann dich immer besser leiden. ;3

So

Autor:  -Broeckchen-
Jetzt wurde mir Blut abgenommen und... ich werde zum HNO-Arzt weitergesandt. o.o°
Überprüfen ob mein Gleichgewichtsorgan in Ordnung ist.
Offenbar gehen die Schwindeligkeiten nicht weg, wenn ich viel trinke und der Blutdruck steigt auch nur schwach an. Da sind die Tage sicher Mitschuld, aber nicht allein.
Und JPunkt hat mein Fasten gestern beendet, weil er ohne mich keine Frootloops mehr essen durfte. Wir waren dann im Netto einkaufen... Süßigkeitenpackungen für 50 Cent am laufenden Band. Das Lustige daran: Nach den ersten Happen Schokolade ließ der Schwindel etwas nach - war aber nach ein paar Minuten auch wieder da. Allerdings keine Sorge: Ich nasche zwar schon etwas erhöht, aber nicht so krass wie ich könnte. Ich will durchaus nicht sofort wieder ins Fressen zurückfallen.

Langsam mache ich mir echt Sorgen und es ist auch unangenehm, dass mein Kopf immer mehr schwirrt...

x.x krank

Autor:  -Broeckchen-
Bah... ich kränkle schon wieder. -.-

Ärztin: "Joa, niedriger Blutdruck, da fängt wohl die Periode an zu wirken, andere Symptome klingen schwer nach Reizblase - Tee trinken, schonen, warmhalten damits nich zur Entzündung wird. Infekt könnte auch noch dabei sein. Ich geb Ihnen mal ne Krankschreibung - für heute."

o.o°

Es ist da! Drachenfest, Handy, LARP

Autor:  -Broeckchen-
... hab ich heut gleich zweimal tiriliert. Ja, heute war die Post was total Tolles. <3

Erstens habe ich mit dem Vertrag zusammen für 1 Euro extra ein schickes neues Handy bekommen und das wurde mir nun zugeschickt. Bin, nach erster Inspektion, super zufrieden damit. ^^ Ist halt Nokia (das X3, was mir schonmal wegen dem Hamstersmileyviech gefällt was beim Tippen herauskommt...) und daher fand ich mich sofort in die Bedienung ein. Das größte Abenteuer am Ausprobieren war das Einlegen der SIM-Karte, da musste ich vorsichtig mit dem Taschenrechner operieren. >.<
Schonmal geil: Neben Youtube-Auflösung für die eingebaute Kamera kam das Handy auch gleich mit 2GB Micro-SD-Karte drin. Und ich muss nie wieder Spezial-Headsets kaufen gehen. Zwar ist das mitgelieferte so ein doofes In-Ear-Dings, aber die Audio-Ausgangsbuchse vom Handy hat die Größe für ganz normale Kopfhörer. :3 Ich glaub ich leg tatsächlich im Mai ein bisschen Geld für ein richtig schönes, teures Paar an... dank SpringHeeledJacks Adapter kann ich das ja auch sonst für meine Uhr benutzen.
Ansonsten glänzt es feinig und sieht toll aus. Genau das was ich wollte: Im Prinzip mein altes Handy, nur etwas neuer und sparkliger.

Nun zu Zweitens: MEIN DRACHENFESTTICKET IST DA!!111einselfundelfzig
:D Ich muss mir unbedingt gleich morgen das Spieldatum als Urlaubswoche eintragen. LARPer finden mich dann im Kupferlager vor. *schnurr*
Leider gibts die Taverne "Zum Lachenden Ork" nicht mehr, und damit fällt vorbezahltes Catering flach. Vielleicht kann ich mir ja in einem A+V-Laden gebraucht eine Kühlbox mit Akku besorgen... denn ich überlege, als Hobbit aufzutauchen, und da muss Essen sein. Außerdem... Dosenravioli und Trockenfleisch?! D:!
Dieses Mal will ich so viel wie möglich vorsorgen. Essen muss gekauft werden (das tu ich dann aber erst in der Woche direkt davor) und ich muss mir noch eine Mitfahrgelegenheit beschaffen, das tu ich am besten so fix wie möglich. Lieber habe ich monatelang ein Zugticket im Schrank zu liegen, als im rechten Moment vor Problemen zu stehen. Wenn's nämlich dieses Jahr nicht klappt, werd ich dank Studium wohl gut drei Zyklen lang keine Gelegenheit mehr dazu haben...

Außerdem da: Das JPunkt. ^^ Es ist so herrlich... Gerade köchelt in der Küche ein superleckeres, JPunktbereitetes Mahl vor sich hin. JPunkt schaff es wirklich immer wieder einer der wenigen Menschen zu sein, aus deren Gesellschaft ich mich nicht irgendwann unbedingt zurückziehen will. Wenn er den ganzen Nachmittag und Abend um mich herum ist, in aller Zeit die ich für mich hab, ist das kein Problem für mich. Bestimmt liegt es auch daran, dass ich mich sonst hier draußen ein wenig allein fühle, aber nichts desto trotz auch daran, dass wir - der Begriff fiel mir vorhin für uns ein - einander halt verstehen. Allein schon, dass wir im Edeka beide unter kindlichen Geräuschen die Wiederkehr der Frootloops mit großen Telleraugen begrüßten, auch dass er auf mein dem Einkauf folgendes "Frootloops! What's your profession?!" sofort mit: "Taste! Taste! Taste!", zu antworten wusste, hat's mir mal wieder bewiesen. Und außerdem ist er ein hervorragender Küchenchef. *-*
Ich fühl mich wohl!

Allerdings habe ich auch schwere Hindernisse zu überwinden. D:
Da JPunkt seit unserem Treffen am Freitag nicht mehr geraucht hat (vermutlich schon vorher ne Weile nicht mehr), und GOTTHEIT das mit ihren Zigaretten auch hingekriegt hat, habe ich mir vorgenommen, auch auf mein Suchtmittel zu verzichten. Ja, richtig. Seit gestern konsumiere ich keine Süßigkeiten mehr. Frootloops sind wieder da, und wir haben eine Packung gekauft, aber ich werde vor nächstem Montag... keine davon... essen... *heul*
Es ist verdammt schwierig, vor allem weil ich zusätzlich auch noch die Zeit im Monat habe, zu der mein Appetit auf Süßes am Größten ist. Ich hab Mörderknast, und mit dem bin ich vorhin mit JPunkt bei Edeka gewesen. Es gibt so extrem viele Arten von Süßigkeiten... Ich hatte wirklich Probleme, nicht doch nach etwas zu greifen, so als Nachtisch zum Mittagessen oder in den Futterpausen auf Arbeit. Aber dank JPunkt und einem genau geplanten Budget ging ich doch immer wieder dran vorbei. Dabei habe ich bemerkt, dass es mir leichter fällt, auf etwas zu verzichten, auf das der Verzicht mir schwerfällt, wenn ich mich lautstark darüber auslasse, wie schwer es mir fällt, darauf zu verzichten.
Falls ich also erhöht herummaulen sollte, seht es mir bitte nach, es gibt mir Kraft und Disziplin. >.<

Soviel dazu.