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Manga vs. Leben Aus meinem Leben

Autor:  Menolly
Heyho und willkommen zurück in meinem Blog! *staub wegpust* Es scheint eine halbe Ewigkeit her zu sein, dass ich mal einen Eintrag hatte. Es scheint allgemein eine halbe Ewigkeit her zu sein, dass ich überhaupt mal wieder im Internet aktiv war. Letztens bekam ich eine E-Mail, in der eine Leserin fragte, wann es mit Schwarzer Kater weitergeht, weil sie schon acht Monate auf Kapitel 4 wartet, und ich so: "ACHT MONATE?!!! Unmöglich?! Hab ich nicht erst gestern hochgeladen?!!!", aber nein. Es stimmt. Es sind ACHT Monate vergangen!!!! OMG, es tut mir so leid, dass es so ewig dauert!!! Ich wollte ursprünglich direkt weitermachen, aber wie so oft, grätschte mir das Leben rein und erst jetzt komme ich so weit zur Ruhe, dass ich weitere Arbeit planen kann.

Im Dezember ging das dritte Kapitel zu Ende und ich wollte, wie gesagt, gleich weitermachen. Doch im selben Monat eröffnete meine damalige Mitbewohnerin, die gleichzeitig die Hauptmieterin der Wohnung war, dass sie gerne ausziehen und die Wohnung aufgeben möchte. Und da das eine Genossenschaftswohnung war, und ich keine Chance hatte, sie übernehmen zu können, bedeutete das für mich, mir eine neue Bleibe suchen zu müssen. Das hat die Weihnachtszeit nicht wirklich einfach gemacht. Gleich Anfang Januar begann ich mit der Wohnungssuche. Ich habe nach WGs und Wohnungen geschaut, weil ich mir zu dem Zeitpunkt nicht sicher war, ob ich den "Sprung in die Selbsständigkeit", die eine eigene Wohnung mit sich bringt, mir zutraue. Hier in Hamburg ist eine (bezahlbare) Wohnung eh schwer zu finden und man sollte genug Zeit einplanen. Letztendlich fand ich doch eine WG und zog mit Sack und Pack kurz nach meinem Geburtstag (zweite Februarhälfte) schließlich in eine neue WG.

Damit war der Umzugswahn aber noch nicht vorbei. Im März stand dann der Umzug meiner Arbeitsstelle, vom Verlag, an. Es war zwar "nur" innerhalb Hamburgs, dennoch bedeutete das Packen, Arbeit neu organisieren, mit anpacken und sich an neue Arbeitswege und Räume gewöhnen. Es lief zwar alles mehr oder weniger reibungslos ab und da ich eh nicht zu den wirklichen Organisatoren des Umzugs gehörte, lastete auch auf meinen Schultern nicht so viel, aber dennoch war es weit davon entfernt, einfach nur die Sachen an dem alten Platz zu packen und am neuen Platz wieder auszupacken, wo schon alles steht. Es gab einiges an Stolpersteinen und trotzdem musste auch die Arbeit weitergehen. Wir haben teilweise von zu Hause aus gearbeitet, um den Rhythmus nicht zu verlieren. Und fleißig wie ich bin, habe ich auch so noch mit angepackt, das versteht sich von selbst. Alles in allem war es also schon eine recht stressige und anstrengende Angelegenheit. Und das, wo ich doch von meinem eigenen Umzug noch nicht ganz erholt war...

Und schließlich stand für mich fest: Ich will doch eine eigene Wohnung. Schluss mit WG, ich will auf eigenen Beinen stehen. Die Suche, die ich also Anfang Januar gestartet hatte, führte ich also auch in der neuen WG fort. Und Ende Mai war es endlich soweit: Ich fand eine schöne Wohnung, in der ich mich wohlfühlte und die ich zu meinem neuen Zuhause machen wollte. Ich hatte Zweifel, ob ich dem gewachsen wäre, aber letztendlich hab ich es doch gewagt. Ich unterschrieb den Vertrag.

Leider war die Wohnung in keinem allzu tollen Zustand und musste teilweise renoviert werden. Ich habe alle meine Ersparnisse in die Hand genommen und den ganzen folgenden Monat lang die Wohnung auf Vordermann gebracht. Auch jetzt ist noch nicht alles fertig und auch der Vermieter kommt mir nur schwer entgegen, darum bin ich auch jetzt noch nicht 100%ig mit dem Ergebnis zufrieden. Aber das Gröbste ist jetzt geschafft. Vor etwa einer Woche bin ich nun also in meine erste, eigene Wohnung gezogen. Und seit Vorgestern habe ich wieder Internet und Telefon - Heureka! Sobald mein Arbeitsplatz wieder vollständig eingerichtet ist, werde ich also wieder meine Feder schwingen! Ich freue mich darauf, ganz ehrlich! Denn das letzte halbe Jahr war wirklich schwer für mich. Ich habe irgendwie das Gefühl, es ist wie in einem Rausch vergangen. Deswegen war ich so geschockt bei der Mail mit den acht Monaten. Es stimmt! Aber ich kann es kaum glauben!

Ich habe also insgesamt drei Umzüge hinter mir, daneben mehr Arbeit denn je im Büro und auch mein Artbook musste ich irgendwie mit reinquetschen. Ich hab in dieser Zeit wirklich wenig im Netz gemacht. Ich bin auch völlig aus den Unterhaltungs-Themen raus. Viele Ereignisse, die euch in diesem halben Jahr vielleicht bewegt haben, habe ich kaum mitbekommen. Ich war kaum im Kino, hab alle Filme, über die man so sprach, verpasst. Von Conventions und Events ganz zu schweigen. Selbst von der EM habe ich nur die wichtigsten Spiele (Deutschland-Spiele) mitbekommen, und auch da noch nicht mal alle, denn ich habe keinen Fernseher mehr und musste mich auf Public-Viewing verlassen, und das, wo ich doch ne Wohnung zu renovieren hatte. ;) Ihr seht, alles nicht so einfach. Ich fühl mich, als würde ich nach einem halbjährlichen Winterschlaf allmählich aus meiner Höhle kriechen. Hey, Welt! Ich bin zurück! Und ich bin bereit für neue Schandtaten! :D

Ich hab SO VIELE Blog-Einträge im Kopf, die ich gerne verfassen würde. Die meisten betreffen die Wohnung und meine Erfahrungen mit Vermietern, Handwerkern und Verkäufern. Es gibt viele Dinge, wo ich mich schön blöd angestellt habe, und viele, wo ich mit Fehlern von Außen zu kämpfen hatte. Und da ich allein, ohne elterliche oder familiäre Unterstützung, in einer fremden Stadt alles selbst regeln musste, war ich so manches Mal ganz schön überfordert. Meine Erfahrungen würde ich gerne teilen. Vielleicht gibt es ja ein paar von euch, denen sie nützen könnten, oder wenn nicht, die euch dann einfach unterhalten würden. ;) Das steht also auf meinem Plan.

Außerdem hab ich ne kleine Geschichte in der Mache, die jetzt auch einen Monat pausieren musste, weil der Umzug dazwischen kam. Die will ich beenden und veröffentlichen.

Und natürlich das vierte Kater-Kapitel, das ich nun viel zu lange vor mir hergeschoben habe. Jetzt, da sich mein Kopf langsam klärt, werde ich mich endlich richtig dransetzen um euch das Hammer-Kapitel zu präsentieren, auf das ihr schon so lange wartet! Ich freue mich richtig darauf!

In dem Sinne also... bis demnächst! :D

Bye bye
Eure Menolly

Der Grund für deutsche Mangas Ernste Themen, Kommentar

Autor:  Menolly
In letzter Zeit bin ich ziemlich ruhig geworden... Früher hab ich mich öfter zu solchen Themen geäußert. Einerseits spannt mich die Arbeit natürlich ein und ich hab gar nicht mehr die Zeit für solch überlange Blogeinträge. Andererseits weiß ich ja inzwischen auch, was solche ernsten Kommentare bewirken. Empörung, verletzter Stolz, Missverständnisse und Angriffe (frontal oder heimlich hinter dem Rücken) - wenn man seinen Mund aufmacht, muss man einfach mit so etwas rechnen. Und davon bin ich inzwischen etwas müde geworden und schaffe es darum viel öfter, bei Diskussionen einfach mit den Schultern zu zucken und wegzugehen, statt mich einzumischen. Aber eigentlich ist es ja auch schade drum, denn oft fallen in Diskussionen derart falsche Fakten und Scheinargumente, dass sie, wenn sie nicht dementiert werden, einigen Schaden anrichten können. Wie damals vor einigen Jahren, als es hieß, dass deutsche Zeichner generell nie erwarten können, von ihrem Gehalt zu leben. Weil einige Zeichner das behauptet haben, um zu rechtfertigen oder zu entschuldigen, dass sie von ihrem Gehalt nicht leben können, haben Newcomer ein falsches Bild von dem Beruf bekommen, wodurch auch sie sich mit Dumpinghonoraren oder gar keinem Lohn zufriedengegeben haben und somit die ganze Bezahlstruktur ziemlich durcheinander brachten. Aber darum soll es hier nicht gehen. Es ist nur ein Beispiel dafür, dass man manche verallgemeinernde Behauptungen einfach nicht unkommentiert lassen sollte, weil sie durchaus Auswirkungen haben können.

In diesem Blogeintrag soll es um deutsche Mangas gehen. Mit "deutsche Mangas" meine ich Mangas, die von Zeichnern aus Deutschland und deutschsprachigen Ländern gezeichnet und in Deutschland und deutschsprachigen Ländern erstveröffentlicht werden. Allein das Thema ist bereits aus irgendeinem Grund ein Garant für Drama, darum kann es sein, dass auch dieser Eintrag mal wieder Drama auslöst, das kann ich nicht ausschließen. ;) Ich werde natürlich versuchen, "politisch korrekt" zu schreiben, um keinem Kollegen oder Fan auf den Schlips zu treten, aber da das nicht gerade meine Stärke ist, entschuldige ich mich schon mal im Voraus, wenn ich übers Ziel hinausschießen sollte. Sollten einige Formulierungen unpassend sein, nehme ich mir auch die Freiheit, den Beitrag im Nachhinein zu editieren. Mir geht es schließlich um das Thema, nicht um einzelne Sätze und Formulierungen. ;) Alles klar? Dann lasst uns loslegen! :)

Wie ich schon sagte, ist allein das Thema "deutsche Manga" fast schon ein Garant für Drama und hitzige Diskussionen und genau das würde ich heute gerne analysieren. Warum ist das so? Fast jeder Forumsthread über einen deutschen Manga, fast jede Newsmeldung über einen Preis für deutsche Manga, fast jeder Blogeintrag über deutsche Manga - sei es eine Review oder einfach allgemein - führt zu einem Meinungskrieg in den Kommentaren. Und das nicht nur negativ, sondern auch positiv. Es gibt natürlich die Hater, die deutsche Manga bashen, es gibt aber auch die Verteidiger, die ebenso hitzig um ihren Titel kämpfen. Und bei beiden Seiten gibt es "Extremisten", die sich im Ton vergreifen und daraufhin einen Shitstorm lostreten. Über Hater will ich an dieser Stelle nicht schreiben, denn es gibt schon unzählige Einträge dazu, warum sie unrecht haben usw., hauptsächlich von deutschen Zeichnern und ihren Freunden und Fans. Ich bin sicher, jeder von euch hat inzwischen mindestens einen solchen mal gelesen. Darum muss ich mich hier nicht auch noch hinstellen und meine Werke und die meiner Kollegen verteidigen. Ich möchte mich heute mit der Gegenseite beschäftigen und warum sie mich in letzter Zeit manchmal sogar noch viel mehr nerven als die inzwischen wirklich selten auftauchenden Hater. Die Verteidiger oder Fanboys/girls von deutschen Manga meinen es gut und ich will auch nicht undankbar erscheinen, denn im Endeffekt sind sie ja auch Fans und Fans sollte man nicht verärgern. Aber sie schießen so manches Mal wirklich so krass übers Ziel hinaus, dass sie sogar Schaden anrichten könnten! Wie eine besorgte Mutter, die ihren Kleinen nicht von der Hand lassen will, obwohl er schon 43 ist und eigentlich schon längst auf eigenen Beinen stehen will und müsste.

In letzter Zeit stolpere ich oft über Blogs, Reviews und Kommentare von solchen Verteidigern und einige Phrasen kann ich schon nicht mehr lesen! "Dieser Manga zeigt, dass sich deutsche Zeichner vor den japanischen Manga nicht mehr verstecken müssen" ist einer davon. Oder "Klar, es gibt ein paar Schwächen, aber deutsche Zeichner muss man unterstützen". Wisst ihr, woran mich das erinnert?



Jemandem zu erzählen, etwas sei besser als sein Ruf ist KEINE WERBUNG, Leute!!! Jemandem zu erzählen, er kann sich ruhig mit weniger zufrieden geben, weil der Zeichner sonstwelche Ausrede parat hat, ist ebenfalls KEINE WERBUNG! Es ist Antiwerbung und sorgt dafür, dass der Interessierte eher abgeschreckt wird und sich irritiert abwendet.

"An japanische Manga ranreichen" impliziert, dass es DEN "japanischen Manga" gibt, der über allen anderen Manga steht, an die es ranzureichen gilt. Es impliziert, dass deutsche Manga nur Kopien und japanische Manga die Originale seien. Es impliziert, dass deutsche Zeichner genau das versuchen: Japanische Manga zu kopieren um an sie heranzureichen. Und es impliziert, dass japanische Manga noch immer besser sind, egal was man sagt. Solch eine Aussage schert jeweils deutsche Manga und deren Zeichner und japanische Manga über einen Kamm und stellt sie einander gegenüber. Warum soll EIN deutscher Manga beweisen, dass ALLE deutschen Manga gut genug sind, an ALLE japanischen Manga heranzureichen? Wie wir alle wissen, sind bei Weitem nicht alle japanischen Manga gut. Aber hey, mal ehrlich, auch nicht alle deutschen Manga sind gut! Genausowenig wie ein schlechter deutscher Manga beweist, dass alle deutschen Manga schlecht sind, beweist ein guter deutscher Manga, dass alle deutschen Manga gut sind! Man kann schließlich auch nicht von einem schlechten japanischen Manga auf alle japanischen Manga schließen. Solche Aussagen sind also nur eins: Unsinn.

Genau wie die ewigen Ausrede-Argumente. "Deutsche Zeichner haben es viel schwerer als japanische, denn sie haben keine Assistenten, keinen festen Lohn, müssen es in ihrer Freizeit machen, haben keine Erfahrung etc". Ja, dass deutsche Zeichner all das nicht haben, ist richtig. Aber warum sollten sie es darum schwerer haben als japanische Zeichner? Auch in Japan haben bei weitem nicht alle Zeichner Assistenten, ein festes Gehalt, Erfahrung etc. Ja, viele von denen finden ihren Weg nach Deutschland gar nicht erst, aber auch von denen, die auch hier veröffentlicht werden, sind nicht alle so privilegiert. Assistenten, festes Gehalt, einen erfahrenen Redakteur - das haben in Japan auch nur die Zeichner, die es schaffen, für ein großes Magazin regelmäßig zu zeichnen. Aber in dem Fall müssen sie auch powern wie blöd - ich könnte vermutlich sogar mit zehn Assistenten und für alles Geld der Welt nicht zehn Jahre lang jede Woche ein Kapitel für die Jump abgeben!!! Warum soll es also Lieschen Müller aus Heppenheim, die es zwar neben ihrem Hauptjob macht, aber dafür auch ein Jahr oder mehr Zeit hat, schwerer haben als solch ein Akkord-Zeichner? Das ist UNSINN! Und selbst wenn - das ist KEIN Argument, warum man Lieschens mittelmäßigen Manga über einen guten japanischen Manga wählen sollte. Es interessiert einen ja auch nicht, dass der Klempner, den man bestellt hat, gerade einen schlechten Tag hatte und eh neu in der Branche ist, wenn das Rohr, das er reparieren sollte, immer noch leckt. Schlechte Arbeit ist schlechte Arbeit und statt auf Lieschen Rücksicht zu nehmen, weil sie doch so klein und unerfahren ist, sollte man sie wie einen erwachsenen, mündigen Autor behandeln und ihr sagen, was gut und was schlecht war und vor allem, warum. Damit sie aus ihren Fehlern lernen und beim nächsten Mal besser werden kann!

Wenn man als Fan oder Unterstützer von deutschen Manga also seinen Manga unterstützen möchte, ist es kontraproduktiv, ihn wie eine Ware zweiter Klasse zu behandeln. Deutsche Manga SIND inzwischen auf einem Level angekommen, auf dem man sie gleichwertig mit allen anderen Manga behandeln kann und sollte. Rücksicht sollte man auf Kinder und alte Leute nehmen, aber nicht auf deutsche Manga. Das wäre ein wichtiger erster Schritt in Richtung Emanzipation. Ich als deutscher Zeichner möchte ernst genommen werden und in derselben Liga spielen, wie japanische Erfolgsautoren. Und ich wäre bereit, den Schwierigkeiten, die das mit sich bringt, ins Auge zu sehen. Aber nur so schaffe ich es auch, bei Lesern mit der gleichen Hingabe und Leidenschaft - und vor allem, Respekt - behandelt zu werden. Was kann also aus meiner Sicht KEIN Grund sein, deutsche Manga zu kaufen?

- Weil der Zeichner aus Deutschland stammt.
- Weil die Szene noch jung ist und Unterstützung braucht.
- Weil er mit japanischen Manga mithalten kann.
- Weil der Zeichner sich TOTAL viel Mühe gegeben hat und die Entstehung TOTAL schwer war.
- Weil der Zeichner nett ist und/oder gut aussieht.
- Weil man selbst mal Zeichner werden will und sich mit zukünftigen Kollegen gut stellen will.
usw.

Aber, werdet ihr jetzt sagen, wenn das alles wegflällt, was IST dann ein Grund, deutsche Manga zu kaufen? Ganz einfach - genau derselbe, wie einen japanischen, koreanischen, französischen oder timbuktianischen Manga zu kaufen:

- Gute und spannende Story
- Gute Zeichnungen
- Lesespaß

Und das war's! DAS sind Argumente, mit denen man Punkten kann. Mit denen man Leute überzeugen kann! Wenn man eine Review schreibt, sollte man darauf setzen und erklären, warum die Story gut ist, warum man die Zeichnungen toll fand und warum das Lesen dieses Manga ein Erlebnis war. DA hören die Leute zu und DAS ist gute Werbung. Denn das ist es, was ein Manga im Endeffekt leisten muss: Gute Unterhaltung. Und das gilt nicht nur für deutsche, sondern auch natürlich für Manga egal aus welchem Land - auch japanische! Die Entstehungsgeschichte, der Blick hinter die Kulissen auf den Zeichner, das kann nur als Bonus funktionieren. Aber wenn die drei Punkte nicht gegeben sind, sind alle anderen Argumente haltlos.

Wenn ihr also das nächste Mal einen deutschen Manga rezensiert oder in einer Diskussion mitredet, versucht doch einfach mit den oberen Punkten zu argumentieren statt dem anderen Gebilde drumherum. Und ihr werdet sehen, dass die Leute sich eher überzeugen lassen. Dann wird es auch viel weniger Drama geben und verletzte Gefühle werden nicht mehr nötig sein. Und wir Zeichner werden auch weiterhin unser Bestes geben, damit eure Argumente auch der Wahrheit entsprechen. :)

In diesem Sinne hoffe ich, mit diesem Eintrag kein Drama auszulösen und verabschiede mich! Es gibt noch ein paar Themen, auf die ich in Zukunft einen Kommentar abgeben möchte... Aber vielleicht auch nicht. Mal sehen! ;)

Alles Liebe
Eure Menolly

Rastern mit Comicworks Homepage, Zeichentipps

Autor:  Menolly
Ein neuer HowTo-Unterpunkt ist auf meiner Homepage zu finden! Diesmal beschäftige ich mich mit dem Programm "Deleter Comicworks", das ich gerne fürs Rastern benutze.




Deleter Comicworks ist schon für vergleichsweise wenig Geld erhältlich und sehr gut für professionelles Arbeiten geeignet, auch wenn es einige Bugs hat. Es gibt aber auch sehr viele Anleitungen und Patches online, um sie zu beheben, man muss sie nur suchen. Generell ist Comicworks ein sehr gutes Programm zum Rastern, das ich sehr gerne benutze. Kapitel 18 und 19 sowie Kapitel 22-25 von Life Tree's Guardian sind damit gerastert, aber auch alle bisherigen Kapitel von Schwarzer Kater.

Entschuldigt bitte, das Stammeln... Es war das erste Mal, dass ich ein Video mit einem Kommentar hinterlege und war darum etwas aufgeregt... Ich werde fleißig üben, damit ich etwas sicherer werde. :)

Hoffe, das hilft euch ein bisschen! Ich werde auf meiner Homepage immer wieder mal neue Videos hochladen, also schaut immer mal wieder vorbei. Bis bald! :D

Eure Menolly

Publikumspreis ohne Publikum... Animexx, Ernste Themen

Autor:  Menolly
Nur eine Woche wurde der Manga- und Anime-Community gegeben, um für den kommenden Comic-Salon in Erlangen eine Liste an nominierten Manga-Titeln zu erstellen und in den Wochen darauf den Gewinner für den Max-und-Moritz-Publikumspreis zu ermitteln. Wenn ihr nicht wisst, was der Max-und-Moritz-Preis ist (und das kann ich euch nicht einmal übel nehmen, da er in der Mangaszene bislang eine Relevanz hatte, die gegen Null ging), ist Wikipedia euer Freund:

Der deutsche Comic-Preis Max und Moritz wird von Bulls Press (Frankfurt am Main) gestiftet und wurde anlässlich des ersten Comic-Salons Erlangen im Jahr 1984 ins Leben gerufen. Er wird seitdem alle zwei Jahre in Erlangen im historischen Markgrafentheater verliehen. Der Name ist eine Hommage an die gleichnamige Bildergeschichte von Wilhelm Busch. Der Preis für den besten deutschsprachigen Comic-Künstler ist mit einer Geldsumme verbunden.

Noch ausführlicher hier auf der Homepage des Comicsalons:
Der von „Bulls Press“ gestiftete und von der Stadt Erlangen verliehene Max und Moritz-Preis ist die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. Er wird von einer unabhängigen Fachjury in verschiedenen Kategorien vergeben und trägt wesentlich zur Anerkennung der Comic-Kunst im deutschsprachigen Raum bei. Mit der Verleihung wird die Arbeit herausragender Künstler gewürdigt, verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt und die Auseinandersetzung über grafische Literatur intensiviert.

Es gab bis jetzt zwei Mal Kategorien für Manga und die Gewinner dafür waren "Barfuß durch Hiroshima" und "Vertraute Fremde". Scheint also recht seriös zu sein, nicht wahr? Man möchte zumindest meinen. Aber nicht dieses Jahr...

Wie hat man dieses Jahr beschlossen, den Preisträger für die *hüstel* "wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum" zu bestimmen? Genau, man eröffnet einen Thread im vermutlich unübersichtlichsten Forum des Universums in einer Community, für die der Preis bisher sowas von NICHT relevant war - nämlich hier auf Animexx - und lässt die User die Nominierungen festlegen. Die wenigen, die sich in das Forum verirren und nicht mit einem "Whatever" das Fenster schließen, sind darum bislang an einer Hand abzuzählen und bestehen hauptsächlich aus einheimischen Künstlern und ihren Fans und Freunden, die natürlich ein Interesse haben, irgendeinen Preis abstauben zu können. Und so sehr ich einem einheimischen Künstler solch einen Preis gönnen würde, von "repräsentativ" kann hier keine Rede sein... Und darum rufe ich hiermit alle auf, mit abzustimmen, damit der Preis seiner Bestimmung gerecht wird. Bitte schlagt die Titel vor, die ihr gerne ausgezeichnet sehen würdet! Egal, ob von einem deutschen, japanischen, oder sonstigen ausländischen Zeichnern, alles ist erlaubt! Aber Achtung:

Als Vorschläge zulässig sind Einzelbände oder Serien (keine Reihen wie z. B. „Marvel Exklusiv“), die seit April 2010 (Termin der letzten Max und Moritz-Jury-Sitzung) auf Deutsch erschienen sind.

Bitte macht mit, egal, welchen Titel ihr vorschlagt, Hauptsache, ihr gebt eure Stimme ab! Wir haben noch drei Tage, um dem Ganzen Gewicht zu verleihen! Wir haben hier eine Gelegenheit, einen in der Comicszene wichtigen Preis an einen Manga zu vergeben, den WIR wollen. Diese Chance sollten wir nutzen!

ZUR ABSTIMMUNG IM FORUM!

Stimmt bitte mit ab! Und empfehlt diesen Eintrag bitte weiter oder erstellt einen eigenen, damit mehr Leute davon mitbekommen! Danke schön!

Liebe Grüße
Menolly

Vom Leben und Zeichnen Aus meinem Leben

Autor:  Menolly
Lang, lang ist's her seit meinem letzten Blogeintrag. Es ist zwar nicht so, dass ich jetzt unbedingt was Neues zu verkünden hätte, aber bevor ich meinen Blog weiter verstauben lasse, will ich einfach mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, wie es im Moment um mich so steht. :)

Das wichtigste zuerst: Es geht mir gut. Ich wohne und arbeite immer noch in Hamburg. Bald ist es ein Jahr her, dass ich herkam. Als ich damals umzog, war alles ungewiss. Es war nicht absehbar, wie ich mich hier schlagen würde. Würde ich so weit von meiner Familie entfernt auf eigenen Beinen stehen können? Würde mir die Arbeit liegen? Würde ich trotzdem weiterzeichnen? Ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt auf das Jahr zurückblicken und jede dieser Fragen mit Ja beantworten kann. Ich bin ja eigentlich ein echtes Familienkind, darum hatte ich schon Bedenken, wie es sein würde, in einer fremden Stadt zu leben und meine Lieben höchstens einmal im Monat (leider oft noch seltener) besuchen zu können. Aber wir leben ja Gott sei Dank in fortschrittlichen Zeiten und dank Telefon und Skype (was für eine wundervolle Erfindung!!!) fühlt man sich gar nicht so weit entfernt. Man kann den anderen immer hören und sehen, wann man will. Das ist schön! So kann ich auch Freundschaften über die Entfernung ganz gut pflegen. Das funktionierte also besser als erwartet.

Die Arbeit läuft auch gut! Ich habe mich gut in der Firma eingelebt und gebe immer 150 Prozent! Natürlich gibt es auch mal dröge oder frustrierende Phasen, aber das ist beim Zeichnen ja auch nicht anders. Dafür wird man aber auch, wie beim Zeichnen, regelmäßig mit Erfolgserlebnissen belohnt. :) Ich glaube, dass mir nur solche Arbeiten liegen, wo ich all meine Leidenschaft und Kreativität auspacken kann, und hier ist es zum Glück der Fall. Ich habe keine Ahnung, wie gut ich tatsächlich bin, aber bislang hat sich bei mir auch keiner beschwert, darum bin ich optimistisch. ;) Ob ich das mein Leben lang machen könnte? Ich denke schon... Aber wenn ich NUR das täte, würde mir das Zeichnen schon fehlen. Denn das merke ich schon deutlich, dass nach einem 8-stündigen Arbeitstag ich oft so knülle bin, dass ich mich einfach nur hinlegen und gar nichts tun möchte. Das kommt dem Zeichnen natürlich nicht so wirklich zugute... Aber wenn ich die Illusion, dass ich in dem Tempo wie früher einfach weiterarbeiten könnte, ad acta lege und mich damit zufrieden gebe, dass ich nur alle paar Tage den Stift in die Hand nehmen kann, ist es so auch nicht so übel. Es tut mir nur so schrecklich leid für alle, die darauf warten, dass etwas Neues von mir kommt! >__< Bitte entschuldigt, Leute! Ich habe euch nicht vergessen! Es ist in der Mache, habt noch etwas Geduld!

Aber wenn ich ganz ehrlich bin, ist das so toll, keinen Abgabeterminen hinterherzurennen und einfach zu tun, was und wann ich will. Das ist so ein krasser Luxus! Bezahlen tu ich dafür mit meinem Tempo und damit, dass ich im Moment eben kein Geld mit dem Zeichnen verdiene. Kommt nämlich der Aspekt des Geldverdienens dazu, wird der Druck automatisch höher, man kettet sich an und malocht, malocht, malocht. Es ist nicht schlecht, aber es ist auch kein Leben, das ich jedem empfehlen würde. Man braucht viel Kraft, Geduld, Ausdauer und eine gehörige Portion Selbstaufgabe, um das zu schaffen! Wenn ihr also so wie ich einstiges 14-jähriges Naivchen stolz verkündet: "Ich will Mangaka werden!", dann wisst, womit ihr diesen Traum bezahlt. Es wird Zeiten geben, da werdet ihr frustriert und verzweifelt sein, am Ende eurer Kräfte, hilflos gegen die Zeit kämpfend - und dürft dann trotzdem nicht aufgeben. Das sind Momente, die ihr euer Leben lang nicht vergessen werdet, weil die Schuldgefühle, einen Termin doch nicht geschafft zu haben, euch euer Leben lang verfolgen werden. Und es wird passieren, irgendwann. Ja, auch jetzt arbeite ich viel und hart, aber im Vergleich zu früher, war das letzte Jahr ein echtes Lotterleben! Ich lebte wie die Made im Speck. Solche Begriffe wie "monatliches Einkommen", "Feierabend", "Mittagspause" und "Wochenende" kannte ich vorher nicht. Es ist unglaublich, wie sehr solche einfachen, für viele selbstverständlichen Dinge einem Sicherheit und Geborgenheit geben können. Nicht zu fürchten, was morgen ist, oder nächsten Monat, oder nächstes Jahr. DAS ist das, was ein Künstler nicht haben kann, trotz all der Freiheit und Selbstständigkeit, die er hat.

Das heißt trotzdem nicht, dass ich das Künstlerdasein nicht auch schätze. Ich war gerne Künstlerin und frei, ich habe täglich mit mir selbst gekämpft und ja, ab und zu habe ich verloren. Aber oft genug auch gewonnen und dieses Glücksgefühl, dieses Erfolgserlebnis ist mit kaum etwas sonst vergleichbar! Ich würde es jederzeit wieder tun, kopfüber in das kalte, dunkle Meer der Selbstständigkeit springen! Das ist, als würde man auf eine Abenteuerreise gehen, ohne Hotels oder Flugzeuge. ;) Es wird hart, kalt und einsam, aber man lernt auch viel, schöpft Erfahrung und Kraft, wird ein reiferer Mensch. Und wenn man dann irgendwann zurückkehrt, weiß man sein Zuhause umso mehr zu schätzen. Aber wie jeder Abenteurer, höre auch ich oft den Ruf der Wildnis. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass ich irgendwann wieder weiterziehe. ;)

Aber im Moment genieße ich mein Leben. Auch wenn es mich wieder vor neue Herausforderungen stellt. Meine aktuelle WG löst sich auf und da ich gedenke, erst mal in Hamburg zu bleiben, war ich den Januar über auf Wohnungssuche. Jetzt habe ich aber etwas gefunden, wie es scheint: Eine neue WG. Ich bin sehr froh, denn die letzten Wochen waren wirklich hart für mich und wie erwartet, kam ich noch weniger zum Zeichnen als eh schon. Jetzt muss der Umzug geplant und durchgeführt werden, auch hier werde ich wohl kaum zeichnen können... Aber sobald ich an meinem neuen Wohnort angekommen bin und sich wieder alles normalisiert hat, wird mich nichts mehr davon abhalten, den Stift in die Hand zu nehmen! Ich bitte euch darum um eure Geduld und Nachsicht! Spätestens Ende Februar müsste alles vorbei sein und dann hört ihr bestimmt wieder was von mir!

Ich werde versuchen, meinen Blog auch weiterhin zu pflegen und zwischendurch immer wieder Updates zu geben. :) Ich danke euch für euren Rückhalt! Eure Kommentare, Mails und Nachrichten helfen mit sehr und geben mir Kraft und darum Danke! Bleibt auch ihr immer standhaft und tapfer, dann kann nichts schiefgehen. ;)

Bis (hoffentlich) bald!
Eure Menolly

Schwarzer Kater FAQ schwarzer Kater

Autor:  Menolly
So, nun ist also das dritte Kapitel von meinem Doujinshi "Schwarzer Kater" beendet und es gibt jetzt wieder eine kleine Pause bis zum nächsten Kapitel. Zusätzlich zur Nachwortseite gibt es diesmal einen Blogeintrag, in dem ich mich noch kurz zum Inhalt, in Form eines weiteren FAQs, äußern möchte! ^^ Wie immer gilt: Nehmt es alles nicht zu ernst und macht euch eure eigenen Gedanken zur moralischen Bewertung des Inhalts! Ich möchte weder als Moralapostel auftreten, noch irgendwelche gewagten Thesen aufstellen. Letzten Endes ist "Schwarzer Kater" nur ein Manga, der hauptsächlich der Unterhaltung dienen soll! Und wenn das gelungen ist, ist das doch am wichtigsten. :)

Trotzdem hilft es euch vielleicht, die Charaktere und ihre Beweggründe besser zu verstehen, wenn auch ich noch mal kurz was dazu sage. Also dann, los geht's! :D

*** FAQ ***

Frage: Warum weigert sich Mia nicht, für die Schulden ihrer Eltern aufzukommen?

Protestiert hat sie ja, aber letzten Endes hat sich sich tatsächlich dafür entschieden, für die Schulden geradezustehen. Warum sie das tut, hat viele Gründe und Verantwortungsgefühl ihren Eltern gegenüber kommt da an letzter Stelle. Dazu muss man verstehen, wie Mia zu ihren Eltern steht. In den ersten drei Kapiteln wurde das angedeutet, in den nächsten will ich das noch ausbauen: Mia verehrt ihre Mutter und hasst ihren Vater. An ihre Mutter hat sie nur positive Erinnerungen (siehe Kapitel 1) und auch wenn sie den Grund für ihr Fortgehen nicht weiß, sie ist sich sicher, dass ihre Mutter ein guter Mensch ist und ist darum bereit, sie zu verteidigen (siehe Kapitel 3). Ihr Vater dagegen hat sie seit ihrer Kindheit wie Dreck behandelt (siehe Kapitel 1) und hat sie anschließend verkauft/aufgegeben/abgeschoben, ohne Mia was von seinen Plänen zu verraten. Das kann Mia ihm nicht verzeihen und ist sich darum sicher, dass er an allem die Schuld trägt, sei es nun Mutters Weggehen oder die Schulden, von denen sie jetzt erst erfährt. Sie bleibt nicht da, um ihm einen Gefallen zu tun, sie bleibt da, um ihm aus dem Weg zu gehen, und will dabei noch versuchen, in diesem Haus mehr über die Vergangenheit ihrer Eltern, allen voran ihrer Mutter, zu erfahren. Dieses Haus ist der einzige Anhaltspunkt zu ihrer Mutter, den sie momentan hat. Nebenbei bekommt sie hier ein (luxuriöses) Dach über dem Kopf, Essen, Klamotten etc. Die Schulden spielen natürlich auch eine Rolle. So viel Geld würde weder ihr Vater noch sie je im Leben auftreiben können. Gerade der Vater trinkt nur und hängt vor der Glotze herum (siehe Kapitel 1) und es gibt keine Hoffnung, dass er noch irgendwann aus diesem Loch herauskommt. Die Maskenmänner würden sich also darum auf Mia konzentrieren und sie bedrängen, die Schulden zu begleichen.

Natürlich ist das alles juristisch nicht korrekt, aber Mia ist kein Jurist und einen Anwalt kann sie sich nicht leisten, vor allem keinen, der so gut ist, dass er gegen den (vermutlich sehr guten) Anwalt der Katzen ankommen könnte. Ihre Eltern waren allem Anschein nach dazu noch Verbrecher (Diebstahl, Hehlerei, Betrügerei etc.) und da würde sich die Frage stellen, inwieweit ein Prozess auch da noch längst Vergessenes ans Licht holen würde und was da die Konsequenzen wären. Gerade bei ihrer Mutter will Mia das nicht zulassen.

Die Vereinbarung mit dem Kater erschien ihr darum als gutes Angebot, zumal Sex für sie keine große Sache ist, weil sie ihren Körper als nicht sehr wertvoll erachtet. (Siehe Kapitel 1) Aber ist es das tatsächlich? Wie viel wird Mia noch aufgeben müssen und was wird sie bekommen? Das erfahrt ihr in den nächsten Kapiteln. :)

Frage: Warum geht sie nicht einfach und baut sich ein neues Leben auf?

So etwas ist immer leicht zu sagen. Aber es ist wie bei geschlagenen Frauen, die oft bei ihren gewalttätigen Ehemännern bleiben, oder Kindern aus schlechten Familienverhältnissen, die aus diesen oft nicht von allein ausbrechen können. Ein Mensch allein ist schwach. Ohne den Rückhalt einer Familie und Freunden ist ein Leben nur schwer zu bestreiten und noch schwerer zu ändern. Das fängt beim Finanziellen an, denn ein Mädchen wie Mia hat kein eigenes Einkommen und ohne Schulabschluss und Ausbildung auch wenig Aussichten auf eine Arbeit. So was wie Unterhalt wird sie auch nie sehen, denn ihr Vater verdient nicht genug, um dazu gezwungen werden zu können, und ihre Mutter ist verschwunden. Und dann ist da auch der psychologische Rückhalt, den Mia inzwischen auch nicht hat. Ihre Freunde haben sie verraten und sie hat auch sonst niemanden, auf den sie bauen kann. Ihre einzige Option wären Einrichtungen wie das Frauenhaus. Aber auch dafür braucht man erstmal Mut und Kraft, aus dem Alltag auszubrechen und sich gegen sein Schicksal endlich aufzulehnen. Wäre Mia dazu in der Lage, hätte sie das schon lange vor der "Entführung" gemacht, denn auch vorher war ihr Leben nicht gerade rosig. Mia tut zwar gerne stark, aber in Wahrheit ist sie es nicht. Sie hat Angst, zu versagen und alleine zurückzubleiben.

Frage: Hat Mia wirklich kein Problem damit, mit jemandem für Geld zu schlafen?

Wenn einem von den Kindesbeinen an gepredigt wird, man sei nichts wert (siehe Kapitel 1), dann hat man einen ganz anderen Blick auf sich selbst und seinen Wert, als normale Menschen. Sex war für Mia nie ein großes Thema. Sie hatte nie die Illusion, dass es die "große Liebe" sein müsste, wenn sie mit jemandem schläft. Sie würde zwar nicht auf den Strich gehen, weil sie sich einfach davor ekeln würde, irgendwelche alten Säcke befriedigen zu müssen. Aber Sex gegen "Bezahlung", das wäre für sie nicht verwerflich. Schließlich "verkaufte" sie sich schon ein paar Mal, wenn auch nicht gegen Geld. Sie "erkaufte" sich ihren Freund mit Sex. Das machte ihr auch keinen Spaß, es tat sogar weh, aber dafür hatte sie nach außen hin eine Beziehung mit einem angeblich coolen Typen. Auch hat sie bestimmt schon mal mit ihrem Freund geschlafen, um seine Laune zu bessern oder als Dank für irgendeine hübsche Handtasche, oder so. Auch das ist Leistung gegen Leistung. Wo fängt Prostitution an? Muss es wirklich immer Geld sein? In diesem Fall geht es um Geld, aber auch hier bekommt sie ja nichts, ihr wird etwas erlassen. Wie unmoralisch das tatsächlich ist, dieses Urteil überlasse ich euch. ;)

Frage: Hatte sie wirklich eine Wahl?

Man hat fast immer eine Wahl. Und in dem Fall hatte Mia mehr als nur einmal eine. ;) Er hat ihr ja ausdrücklich angeboten, sie zurückzubringen. Mia hatte die Wahl und sie hat sich entschieden.

Frage: Wer ist der Schwarze Kater?

Das verrat ich jetzt doch nicht! Also wirklich! ;) Nur Geduld, früher oder später werden wir es alle erfahren. :)

*** FAQ Ende ***

So, das wären dann wohl die wichtigsten Fragen gewesen. Oder hab ich noch was vergessen? ;) Schreibt mir ruhig, wenn euch noch was auf der Seele brennt, vielleicht kann ich dieses FAQ noch in Zukunft erweitern. :3

Ich werde dann weiter zeichnen und mein Bestes geben, damit ich euch schon bald Kapitel 4 präsentieren kann! Ihr könnt solange meine anderen Werke lesen oder auf der Schwarzer Kater Facebookpage mitfiebern, ich werde dort immer mal wieder Updates posten, wie weit ich bin. :D Bis hoffentlich bald!

Eure Menolly

[Review] Hotel Dusk: Room 215 (Nindendo DS) Kommentar, Review

Autor:  Menolly


Das wollte ich schon immer mal machen! :) Eine Reviewreihe zu Videospielen. Und ich nehme mal ein Genre, das in Reviews leider oft eher vernachlässigt wird... Ich bin nämlich ein großer Fan von Point & Click-Adventures! Und ich habe schon einige Perlen gefunden, besonders für den Nintendo DS. Ich möchte euch darum einige Spiele vorstellen und meine Meinung zu ihnen abgeben. :) Vielleicht gibt es ja bei euch da draußen auch ein paar Fans, die sich dafür interessieren! Würde mich freuen, wenn ich denen durch meine Reviews Empfehlungen geben oder sie von Fehlkäufen bewahren kann!

Fangen wir am besten mit meinem ersten Spiel für den DS an: Hotel Dusk!
 

 

Hotel Dusk: Room 215
Nintendo / Cing
 

 

Der Detektiv

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Der 33-jährige Kyle Hyde war mal Polizist in New York. Nach einem Vorfall mit seinem damaligen Partner Bradley wurde er jedoch gefeuert und arbeitet nun als Handelsvertreter für die Firma »Red Crown«. Doch »Red Crown« verkauft nicht nur billigen Plunder, wer es weiß, kann auch ganz andere Dienste in Anspruch nehmen. Wie die Suche nach verschollenen Schätzen oder die Enthüllung eines brisanten Geheimnisses.

 

Der Fall

Ein geheimnisvoller Auftrag führt Kyle Hyde ins Hotel Dusk. Jemand möchte, dass Kyle eine rote Schatulle aufspürt und zurückbringt. Doch hinter dieser scheinbar einfachen Aufgabe verbirgt sich mehr, als zuerst vermutet. Schon bald begegnet Kyle verschiedensten Gestalten mit ihren eigenen Geschichten und Problemen und kommt einem Fall auf die Spur, der ihn seit drei Jahren im Schlaf verfolgt. Kann es wirklich sein, dass Kyles ehemaliger Partner Bradley noch lebt? Was hat es mit dem stummen Mädchen Mila auf sich? Und kann das Zimmer 215 wirklich Wünsche wahr werden lassen?


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Das Spiel

Das Spiel ist wie ein Roman aufgebaut. Es wird viel erzählt und gesprochen. Die Aktionen des Spielers beschränken sich auf das Nötigste, meistens liest man einfach nur mit und hat kaum Einfluss auf den Storyverlauf. Da die Story jedoch gut und interessant ist, kann man das ruhig verschmerzen. Spieler, die jedoch auf Action und/oder Entscheidungsfreiheit stehen, werden sich bei diesem sehr linearen und beobachtenden Spiel sehr leicht langweilen.

 

Die Optik

Das Spiel ist durchgehend sehr dunkel und "schmutzig" gehalten. Das Hotel wirkt heruntergekommen, Schwarz und Braun dominieren das Geschehen. Die Spielgrafik für Hintergründe und Gegenstände ist sehr pixelig und matschig... Man kann manchmal gar nicht erkennen, was dargestellt sein soll... Die Figuren sind gezeichnet, hauptsächlich schwarz-weiß, und mit leichten Animationen versehen. Die Animationen sind flüssig und authentisch. Der Zeichenstil wirkt realistisch und doch simpel, optisch sehr ansprechend.


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Die Steuerung

Bei diesem Spiel hält man den DS wie ein aufgeschlagenes Buch. Rechtshänder sehen links die Handlung und haben rechts den Touchscreen, auf dem alle Interaktionen stattfinden. (Linkshänder können das in den Optionen entsprechend umstellen.)
Die Spielfigur bewegt man entweder mit den Pfeiltasten, oder mit dem Touchpen, wenn man in die Richtung tippt, in die sie laufen soll. Durch Gespräche blättert man ebenfalls mit den Tasten oder mit dem Pen. Während der Gespräche können Ausrufezeichen auftauchen, die muss man mit dem Pen antippen, um eine neue Frage zu erhalten. Es gibt auch kleinere Rätsel, wie z.B. Puzzels oder Minigames, die man mit dem Touchpen löst. Im Untersuchen-Modus kann man eine bestimmte Ecke eines Zimmers in Nahaufnahme betrachten und mithilfe eines Reglers drehen. Die Gegenstände kann man dabei antippen, so dass Kyle was zu ihnen sagt oder sie mitnimmt, wenn sie wichtig erscheinen. Kyle besitzt ein Notizbuch, wo man mit dem Pen wichtige Dinge aufschreiben bzw. malen kann. Im Inventar finden sich die Gegenstände, die man im Laufe des Spiels aufsammeln kann. Zu diesen gibt es kleine Erklärungen, untersuchen oder drehen kann man sie jedoch nicht.
Speichern kann man nur im Laufmodus, d.h. während eines Gesprächs kann man nicht speichern. Da diese manchmal recht lang werden, muss man manchmal etwas Geduld mitbringen. Für Zwischendurch ist das Spiel also nicht immer geeignet.
In sehr seltenen Fällen macht das Spiel von den "besonderen" Steuerungsmöglichkeiten Gebrauch, wie dem Pusten ins Mikro oder dem Zu- und Aufklappen des DS.


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Die Figuren

Die Charaktere sind ausnahmslos interessant und spannend. Nicht alle tragen zur Hauptgeschichte bei, aber alle haben einen eigenen Charakter, interessante Hintergundgeschichten und gut geschriebene, authentische Dialoge. Kyle selbst ist jemand, den man gern haben muss. Er ist leicht mürrisch und wirkt etwas schroff, besitzt aber eine gute Menschenkenntnis und ist anderen gegenüber sehr aufmerksam. Er mag gutes Essen, achtet ansonsten aber eher wenig auf sich. Ist oft verkatert und lustlos. Hat einen eher trockenen Humor. Besonders lustig ist es, wenn er mit einem Kind diskutiert. Meistens jedoch wirkt er eher verschlossen und eigenbrötlerisch... Er denkt viel nach, besonders über seine Vergangenheit, die ihn nicht loszulassen scheint.
Weitere wichtige Figuren wären wohl das geheimnisvolle Mädchen Mila, die nicht sprechen kann und sich offenbar auch nicht an ihre Vergangenheit erinnert. Und Bradley, Kyles ehemaliger Partner, dessen Schatten über allem hängt.


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Die Story

Diese ist, obwohl nicht allzu tiefgründig und ohne allzu große Überraschungen, ein großer Pluspunkt des Spiels. Es macht Spaß, tiefer in Kyles Psyche und die Geschehnisse um ihn herum zu tauchen und nach und nach Geheimnisse herauszufinden. Dennoch wird diese weniger im Kopf hängen bleiben, als die gut gestalteten Charaktere. Aber das kann ja auch zu einem Grund werden, das Spiel irgendwann noch einmal zur Hand zu nehmen, um das Gedächtnis aufzufrischen.. ;)

 

Schwierigkeitsgrad

Alles in allem ist das Spiel nicht sehr schwer. Die Rätsel sind leicht zu knacken, wenn man alles Erforderliche gefunden hat. Wo man am ehesten ein "Game Over" bekommt, ist während einer Gegenüberstellung, wenn Kyle eine Figur festzunageln versucht, um ihr Geheimnis zu erfahren. Sobald rote Fragen auftauchen, sollte man vorsichtig sein. Wenn man dreimal das Falsche anklickt, war's das. Kyle geht dann auf sein Zimmer und kommt nicht mehr raus! ;) Game Over. Dann gibt es noch eine Sequenz gegen Ende des Spiels, wo man ein Zeitlimit hat. Da kann's auch leicht passieren, dass man das mehrmals probieren muss. Ansonsten fließt das Spiel recht leicht und problemlos vor sich hin, wie ein gutes Buch und genau wie dieses, eignet es sich am besten für kalte Wintertage, wenn man sich mit einem warmen Kakao in eine Decke eingekuschelt hat.


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Fazit

Ein gutes Spiel, das man als Krimi-Fan gespielt haben muss. Wenn man über die teils schwammige Optik und den wenig abwechlsungsreichen Spielfluss hinwegsehen kann, entdeckt man eine gute Geschichte mit sehr starken und interessanten Charakteren!


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7/10

Sondermann 2011 - Abstimmung! Animexx, Life Tree's Guardian, News

Autor:  Menolly
Heute kommt von mir eine kleine Werbung in eigener Sache. ;) Vielleicht habt ihr es schon mitbekommen, wenn nicht, erfahrt ihr es nun von mir:

Der vierte Band von "Life Tree's Guardian" ist für den Sondermann 2011 nominiert!!!

Der Sondermann ist ein Comicpreis, der jährlich auf der Frankfurter Buchmesse vergeben wird. Es ist ein Publikumspreis und wird in einer Internetabstimmung ermittelt. D.h. der Titel mit den meisten Stimmen gewinnt! :D Ich war noch nie dafür nominiert und bin darum überglücklich, dieses Jahr mit ins Rennen gehen zu dürfen. :) Man kann auf mehreren Portalen abstimmen, unter anderem auch auf Animexx:

HIER GEHT'S ZUR ABSTIMMUNG!

Ob ihr nun für mich stimmt oder nicht, überlasse ich natürlich euch. Hauptsache, ihr stimmt mit ab! (Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn euer Favorit LTG wäre. ;D) Die Konkurrenz in meiner Kategorie ist natürlich groß! Anike Hage mit "Die Wolke" und Melanie Schober mit "Killer Kid II" - da brauche ich jede Stimme! O__O Ich mache mir, ehrlich gesagt, nicht so viele Hoffnungen... Das heißt aber nicht, dass es nicht dennoch unglaublich toll wäre, wenn ich ihn doch gewinnen würde! >__<

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mit abstimmt! :D

(Sorry für den Werbeeintrag, demnächst mache ich mal wieder "Sinnvollere". ;D)

Danke fürs Lesen und bis bald!
Eure Menolly

"Ich will Mangaka werden!" Ernste Themen, Kommentar, Zeichentipps

Autor:  Menolly
Bereits vier Monate wohne und arbeite ich nun in Hamburg. Bislang ist das eine sehr schöne Zeit! Ich habe sehr viel Spaß und lerne beinahe täglich was dazu. Es war eine sehr gute Idee, meinen Blickwinkel zu ändern. Als Zeichner lebt man in seinen vier Wänden und sieht alles nur aus Zeichnersicht. Das ist ja auch verständlich, wie soll man auch etwas aus einem Blickwinkel betrachten, den man weder kennt noch nachvollziehen kann? Aber dadurch kann es natürlich passieren, dass man nur eine Seite der Medaille sieht und darum kein Verständnis für bestimmte Entscheidungen "von oben" aufbringen kann. Oder dass man bestimmten Problemen hilflos gegenübersteht und die Möglichkeiten, die man hat, sie zu lösen, nicht mal kennt und dadurch Frust aufbaut.

Zum Beispiel ist man als unabhängiger, unkommerzieller Künstler gewohnt, alle Freiheiten in der Gestaltung und Präsentation seiner Werke zu haben. Sobald man mit einem Verlag anfängt zusammenzuarbeiten bekommt man aber Vorgaben und Richtlinien, wie man zu arbeiten hat. Es ist für einen Künstler schwer zu verstehen, warum plötzlich alle Seiten einen Satzspiegel brauchen, warum es von Vorteil ist, dass ein Werk eine bestimmte Seitenzahl hat, warum man kein braunes oder grünes Cover, sondern lieber ein rotes oder blaues zeichnen sollte usw. Weil man solche "Vorgaben" nicht versteht, fühlt man sich dann bevormundet durch scheinbar willkürliche Versuche, einen Künstler "an die Leine zu nehmen". Man lässt sich leicht zu Gedanken hinreißen wie "der Verlag will mir vorschreiben, was ich zu tun habe". Aber dass der Verlag auch nur das Beste will, merkt man spätestens dann, wenn man sein beiges Cover durchgesetzt hat und es in den Regalen liegt wie Blei, während die roten und blauen Bücher um ihn herum weggekauft werden.

Die Entscheidung, warum man ein Buch in die Hand nimmt und im besten Fall kauft, hängt von vielen Faktoren ab, von denen sehr viele unterbewusst auf uns Einfluss nehmen. Ob man nun will oder nicht, man selbst wird auf psychologische Tricks immer anspringen, sofern man sie nicht bemerkt und bewusst meidet. Das Cover mit der coolen Hauptfigur in einer coolen Pose wird eher in die Hand genommen, als das Cover mit dem Bösewicht, der im Hintergrund verschwindet. Ein hübscher Zeichenstil geht besser, als ein gewöhnungsbedürftiger. Ein gelungenes Cover ist für den Erfolg eines Buches ausschlaggebender, als ein gelungener Inhalt.

Klar, als Zeichner lässt man sich auch gerne zu dem Satz hinreißen: "Wie oft mein Manga gekauft wird, ist mir egal, ich will damit kein Geld verdienen." Aber spätestens wenn der eigene Manga rausgekommen ist und so ein Flop ist, dass man nicht mal eine Rückmeldung dazu bekommt, ist man enttäuscht. Nicht wegen dem Geld, sondern wegen mangelnder Aufmerksamkeit. Man zeichnet schließlich nicht ein Jahr lang, damit das eigene Werk im Nichts verschwindet, man will, dass die Leute den Manga lesen und sich melden, dass sie es gelesen haben und wie sie es fanden. Man will Resultate sehen! Man will sehen, dass das eine Jahr Arbeit sich gelohnt hat. Ob positiv oder negativ, man will einfach eine Veränderung zu "vorher" wahrnehmen. "Ich bin jetzt Mangaka" - das will man nicht nur sagen können, sondern es auch merken! Wenn aber niemand das eigene Werk liest, merkt man als Zeichner nichts. Wie in dem Konfuzius-Spruch mit dem umgefallenen Baum im Wald. In diesem Fall würde er wohl lauten: "Wenn man einen Manga zeichnet, den niemand liest... hat man den Manga dann überhaupt gezeichnet?"

Um diese Situation zu verhindern und natürlich auch finanziell was davon zu haben, ist der Verlag daran interessiert, aus dem Werk des Künstlers einen Erfolg zu machen. Die erste Maßnahme in der Richtung ist, dass der Verlag mit einem Künstler, von dem er aus Erfahrung weiß, dass er sich nur schwer vermarkten lässt, gar nicht erst einen Vertrag eingeht. Manche Künstler bekommen eine Absage, nicht weil sie schlecht zeichnen/erzählen könnten, sondern weil sie z.B. ein Genre bedienen, das auf dem Markt problematisch ist - wie Seinen oder Josei, aber auch Fantasy oder Sci-Fi. Auch Comedy geht in Deutschland - leider - schwierig... Ein Verlag versucht trotzdem natürlich entsprechende Werke in seinem Repertoire zu haben, nur für den Fall, dass sich die "Mode" ändert und natürlich um ein breites Angebot für alle Leser zu haben. Aber da nimmt man dann lieber ein Werk, das z.B. in einem anderen Land bereits abgeschlossen ist (damit man zumindest nicht den Ärger hat, dass der Zeichner irgendwann die Lust am Zeichnen verliert oder mitten in der Arbeit abtaucht) und/oder z.B. in einem anderen Land ein Erfolg ist/war (dann hat man zumindest etwas in der Hand, worauf man aufbauen kann und ein Indiz, dass das Werk zumindest sooo schlecht nicht sein kann). Durch solche Kriterien kommt es dann, dass Werke aus Japan oder anderen Ländern mehr Chancen in diesem Segment bekommen, als einheimische... So schade das auch ist. Mehr Chancen bekommt ein hiesiger Zeichner in erfolgreichen Genres, wie z.B. Boys Love und Shojo. Zeichner, die auf diese Genres spezialisiert sind und/oder das gerne zeichnen, haben also Glück! Wer jedoch z.B. auf Seinen spezialisiert ist und sich aber aufgrund der Bedingungen in Deutschland auf z.B. Boys Love umstellen will, wird leider auch wenig Erfolg haben, denn der Leser merkt, wenn ein Zeichner keinen Spaß am Zeichnen kann und nicht hinter seinem Werk stehen kann. Auch der Verlag wird von sowas eher Abstand nehmen, weil ein Zeichner, der sich verstellen muss, eher dazu neigt, seine Arbeit nicht zu Ende zu bringen und den Verlag auf seinen Kosten sitzen zu lassen.

Die Umstände also, dass hierzulande fast ausschließlich Boys Love und Shojo Zeichner herausgebracht werden, frustriert die, die nicht das Glück haben, in einem dieser Erfolgsgenres zu Hause zu sein. Diese fangen dann an, gegen Verlage zu wettern, die ihnen keine Chance geben, und gegen die Leser, die "zu doof" sind zu kapieren, wie viel hochwertiger das doch ist, was man macht, im Vergleich zum "flachen" Shojo und Boys Love. Unzählige Foreneinträge, Blogposts, Facebooknachrichten und Tweets zu diesem Thema stammen von frustrierten Zeichnern, die einfach keinen Verlag für sich finden, weil sie zu speziell sind. Sie schimpfen und sie weinen, sind enttäuscht und hilflos angesichts der Ungerechtigkeit, mit der das Schicksal sie gestraft hat. So viel Energie und Zeit verwenden sie aufs Schimpfen und Enttäuscht-Sein! Dabei könnten sie in der Zeit und mit dieser Kraft, wenn sie sie sinnvoller anlegen würden, eine Lösung finden!

Denn ein Verlag ist nicht der einzige Weg, den Leser zu erreichen. Gerade in der heutigen Zeit gibt es sehr viele Wege, sein Werk an die Öffentlichkeit zu bringen. Es ist unglaublich, wie viele Hobbyzeichner sich im Internet herumtreiben, die davon reden, gerne einen Manga rausbringen zu wollen. Mache ich mich allerdings auf die Suche nach Onlinecomics, finde ich kaum was, das über zwei Kapitel geht oder gar abgeschlossen ist! Gehe ich auf den Doujinshi Markt auf einer Messe, besteht das Angebot zu 95% aus Buttons, Postkarten, Postern, T-Shirts und anderem Krams - alles, nur keine Doujinshi! Wo sind die Zeichner, die doch angeblich so gerne Manga zeichnen wollen? Warum nutzen sie nicht die Möglichkeiten, die ihnen angeboten werden, um ihre Werke zum Lesen und Kaufen zur Verfügung zu stellen?

Zeichnen ist Arbeit. Und es ist sehr viel Arbeit, einen ganzen Manga zu zeichnen, besonders, wenn er mehr als 200 Seiten haben soll. Sehr bald merkt der unerfahrene Zeichner, dass es schwerer ist, als er sich das vorgestellt hat, denn man stellt es sich IMMER leichter vor, als es tatsächlich ist. Sich durch zwei, drei, fünf Bände zu quälen, ist noch eine Stufe schwerer. Bei jedem Kapitel, bei jeder Seite führt man einen Kampf mit sich selbst. Man ist nie vollends zufrieden mit seinen Zeichnungen, muss aber auch mal eine nicht so gute Zeichnung loslassen können, um überhaupt fertig zu werden. Man kämpft gegen Müdigkeit und seine eigene Faulheit. Man entsagt dem sozialen Leben, man verliert das Zeitgefühl. Man steckt sein ganzes Herz in ein Projekt, von dem man nie weiß, wie viele es am Ende überhaupt zu Gesicht bekommen und ob die Leser es denn überhaupt gut finden werden.

Viele verlieren diesen Kampf. Das ist für alle Parteien dann schwer - der Zeichner fühlt sich als Versager, weil er es nicht gepackt hat, der Verlag bleibt auf den teils horrenden Summen von Honorar und Marketing sitzen, geschweige denn, dass das Vertrauen in die Künstler ein weiteres Mal einen Knacks bekommt, der Leser ist sauer, weil er nie erfahren wird, wie es weitergeht. Wenn der Zeichner aufgibt, gibt es nur Verlierer. Verständlich also, dass der Verlag immer versuchen wird, dieses Szenario abzuwenden. Und darum werden auch Leute abgelehnt. Man lehnt Manga ab, wenn man nicht an den Erfolg des Projekts glaubt. Aber auch "profane" Gründe sind manchmal ausschlaggebend. Zum Beispiel, wenn man kein Vertrauen in das Durchhaltevermögen eines Zeichners hat, wenn schon in der Bewerbung Arbeit gespart wird und/oder derselbe Zeichner bei jeder Mappensichtung mit derselben Mappe erscheint. In sehr seltenen Fällen wird ein Zeichner aber auch abgelehnt, wenn man mit ihm menschlich nicht klarkommt. Manche Zeichner sind durch Erfolge im Freundeskreis oder Internet oder durch schlichte Naivität verschroben geworden und merken gar nicht erst, dass sie im Grunde noch am Anfang stehen. Es ist dann schwierig mit ihnen zu kommunizieren und ihnen Sachen zu erklären. Man verschwendet Zeit und Energie. Wenn ein Verlag also merkt, dass die Kommunikation mit einem Zeichner schwierig ist, lehnt er ihn manchmal auch ab. Denn hinter einem Verlag stehen natürlich auch Menschen, die Konflikte genauso anstrengend und belastend finden, wie jeder von uns.

Wenn man abgelehnt wird, was macht man dann? Frust und Ärger sind nur destruktiv. Besser ist es, aus der Situation das Beste zu machen. Wenn man Kritik bekommen hat, kann man daran arbeiten und sobald man besser ist, es noch einmal versuchen. Oder, wenn man überhaupt keine Chance sieht, einen Verlag zu überzeugen, kann man es auch einfach selbst versuchen! Wie schon gesagt, die Möglichkeiten sind da! Zeichnet euren Comic und stellt ihn ins Netz. Versucht, ihn selbst zu vermarkten. Lasst ihn drucken und verkauft ihn im Doujinshi-Markt. Fahrt auf Messen und zeigt Präsenz und Engagement euren Lesern gegenüber. Lernt die Leute kennen, die eure Werke lesen! Kommuniziert mit ihnen! Kurz - werdet Profis!

Später könnt ihr es dann immer noch bei einem Verlag versuchen. Aber solange könnt ihr in den Beruf durch Praxis hineinschnuppern, es ausprobieren, euch selbst herausfordern. Das ist in jedem Fall produktiver, als sich selbst zu bemitleiden. Und ein Verlag wird viel eher auf einen Zeichner aufmerksam, der engagiert und selbstbewusst seinen Weg geht. Falls ihr dann noch überhaupt zu einem Verlag wollt, versteht sich. ;)

Ich persönlich bin auch nur bei Tokyopop untergekommen, weil ich damals meinen allerersten, selbst gedruckten und selbst gebundenen Doujinshi "Short Stories" eingeschickt habe. Nur durch meine Eigeninitiative konnte ich meine Bereitschaft, als Zeichner meinen Weg zu gehen, unter Beweis stellen und Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Nur wenn man 100% gibt, kann man auch sagen, dass man alles versucht hat. Wer wirklich Mangazeichner werden will, wird sich durch "Kleinigkeiten", wie eine Absage, nicht abbringen lassen.

Meine Unterstützung auf eurem Weg ist euch sicher. :) Ich werde auch weiterhin meinen "How To"-Bereich ausweiten, damit ihr zumindest eine kleine Hilfe erhaltet. Trotzdem solltet ihr euch nicht zu sehr nach fremden Tipps richten. Versuch und Misserfolg sind immer noch die besten Lehrmeister. Nur eigene Erfahrungen sind wertvolle Erfahrungen. Habt keine Angst vor einer Niederlage. Kalkuliert sie mit ein, aber lasst euch dadurch nicht abschrecken, sondern sorgt vor, dass ihr auch in diesem Fall nicht zu tief fallt, emotional und materiell. Dann kann nichts mehr schief gehen!

Und ich wünsch euch dabei viel Glück!
Eure Menolly

Life Tree's Guardian Trailer Life Tree's Guardian, tokyopop

Autor:  Menolly


Dieser Trailer zu "Life Tree's Guardian" ist gerade erst fertig geworden! Puh! Ich bin noch nicht so routiniert im Machen von Videos... ;) Aber es macht Spaß! :D Hoffe, es gefällt euch!

"Life Tree's Guardian" ist erschienen in fünf Bänden beim TOKYOPOP Verlag. Die Hintergrundmusik heißt "Vier", ein Stück von TheKarlsberger. Dieses Video ist ein Spaß-Projekt, das nicht entstanden ist, um damit Geld zu verdienen. :) Habt Spaß!

PS: Wer LTG noch nicht hat - kaufen! ;)

Alles Liebe
Eure Menolly

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