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Zwei Scheite Holz und ne Portion Ärger Gott, Nachrichten, Religion

Autor:  Teilzeitheldin
Ich wollte eigentlich schon eher was zu dem Thema schreiben - aber meine unzulängliche Ausrede ist es, dass ich leider in der Uni war...
Jedenfalls bin ich echt angepisst.


Ich weiß nicht, ob ihr das so'n bisschen in den Medien verfolgt habt. Die Sache mit der Frau Özkan und den militanten Christen in Niedersachsen. Ich dachte ja erst, ich hätte mich verhört bzw. verlesen.
Weil ich in NRW zur Schule gegangen bin, hab ich bisher in KEINEM Klassenzimmer je ein Kruzifix gesehen und wäre sowieso nicht auf den abwegigen Gedanken gekommen, dort gehöre eins hin. Ich dachte, der Brauch wäre zusammen mit Filmen wie "Einer flog über das Kuckucksnest" oder "Die Lümmel von der letzten Bank" in der Mottenkiste verschwunden.

Zuerst les ich also die Schlagzeile "CDU-Ministerin fordert Kruzifixverbot an Schulen" und denke mir "Die sind noch im Umlauf?". Dann les ich genauer und da steht "CDU-Politikerin Özkan für Verbot von Kreuzen an öffentlichen Schulen" und erkenne "Oha -jetzt kommt der Migrationshintergrund ins Spiel. Das kann ja heiter werden."
Und das wurde es auch.

Um das mal klar zu stellen: Ich schäme mich zutiefst fremd. Für einige Aussagen von CDU-olitikern zu dem Thema und auch zu seeeehr vielen Online-Komentaren dazu.
Niedersachsens Ministerpräsident Wulff sagte z.B.: "In Niedersachsen werden christliche Symbole, insbesondere Kreuze in den Schulen, seitens der Landesregierung im Sinne einer toleranten Erziehung auf Grundlage christlicher Werte begrüßt.".

Aha. Tolerante Erziehung.
Kopftücher werden verboten, aber Kruzifixe begrüßt. Erklär mir mal da einer die sogenannte Toleranz. Das ist Bigotterie in Reinstform.
Fakt ist, dass Schulen STAATLICHE Einrichtungen sind. Kirche und Staat sind getrennt. Oder sollten es theoretisch sein. Demnach sollen Schulen neutrale Orte sein.
Aber wie kann ein Ort neutral sein, wenn eine Religion so klar diskriminiert und die andere bevorzugt wird?
Absolut scheinheilig. Und die CDU-Politiker, die sich durch Özkans Forderung piquiert fühlen, sollten sich was schämen.

Was so ne Debatte unter dem Pöbel anrichtet, zeigen diese Zitate von fleißigen, aber absolut nicht (Denk-)fehlerfreien Internetusern auf der t-online Nachrichtenpage:

Helmut schrieb:  am 26. April 2010 um 18:51:14
Verbot von Kreuze
Christliche Deutsche Union? Vielleicht passt da Muslimische Türkische Union besser. Es wird ja immer besser! Würde man andersrum solche Forderung stellen, würde man nicht mehr lange Leben oder müsste in angst leben. Fragt sich nur, wer hier schon uns regiert, der Gast oder der Gastgeber. Vielleicht ist es in 10 Jahren schon pflicht Türkisch zu lernen, weil das hier als Amtssprache wird, ansonsten wird man aus das einst eigene Land rausgeworfen!


So. Nehmen wir "Helmut" mal als Beispiel für viele andere auseinander.
Erstens: KEINE KRUZIFIXE bedeutet nicht die Transformation aller Christen zu Muslimen. Sondern eine religionsneutrale Umgebung.
Zweitens: Wie es andersrum laufen würde, wenn ein Christ in der Türkei eine ähnliche Forderung stellen würde, spielt nicht die geringste Rolle. Es geht nicht darum, wie andere Menschen in anderen Kulturen mit anderen Religionen entscheiden würden - sondern in was für einer Gesellschaft WIR leben wollen.
Drittens: Frau Özkan wurde 1970 HIER geboren. Sie hat ihr Abi gemacht, ihr Studium abgeschlossen und engagiert sich auf politischer Ebene in Deutschland. Wieviele Ur-Deutsche können das von sich behaupten? Meiner Meinung nach gibts da überhaupt keine Zweifel, dass Frau Özkan Deutsche ist. In wie weit sie die Kultur des Herkunftslandes ihrer Eltern schätzt und lebt, ist allein ihre Privatsache.
Viertens: "Helmut" sollte mal die Sprache "seines eigenem Lands" oder so lernen. Wenn er das gemeistert hat könnte er ja mal drüber nachdenken, ob's nicht vielleicht doch sinnvoll wäre, Türkisch zu lernen. Einerseits weil die wahrscheinlich größte Gruppe Einwanderer und deren Nachkommen hierzulande diese Sprache sprechen und andererseits einfach weil Bildung grundsätzlich nie schadet. Man kann nur dazu lernen - auch wenn ich bei einigen Menschen sogar an dieser Fähigkeit zweifle.

Ich war ernsthaft geschockt. Solche Aussagen hätte ich eher im Bible Belt der USA erwartet, aber nicht in einem Deutschen Bundesland.
Warum unterrichten wir nicht gleich Creationismus im Naturwissenschaftsunterricht??
Da denkt man 25 Jahre lang man würde unter - durchschnittlich betrachtet - relativ geistig zurechnungsfähigen Menschen leben und dann sowas.
Geht. Absolut. Gar. Nicht.

Ich bin jedenfalls jetzt überzeugt, dass ich demnächst aus der Kirche austreten werde.
Ich bin der festen Überzeugung, dass sämtliche Form von Religion Humbug ist, weder Gott noch Jehova, Allah oder das Fliegende Spaghettimonster existieren und wir natürlich vom Affen abstammen.
Religion ist - wie man hier schön sehen kann - ein Brandherd. So'n Wirbel über ein Stück Stoff und ein dummes Holzkreuz. Ich denk nicht, dass die Welt besser wäre, wenn es keine Religion gäbe. Ich glaub, dann würden sich die Menschen halt aus anderen Gründen gegenseitig in die Luft jagen. Aber doch bitte aus sinnvolleren Gründen als nur dem, wer den coolsten unsichtbaren Freund hat. Zumindest könnte sich niemand mehr hinter einer heiligen und gerechten Berufung von oberster Front verstecken.

Und um ehrlich zu sein - ich hab sowieso nie an irgendwas aus der Bibel geglaubt. Oder an ein allmächtiges Wesen.
Das ist einfach eine dumme Vorstellung. Irgendwer sitzt in der Unendlichkeit, macht "poof" und plötzlich ist die Schöpfung da.
Viele Gläubige argumentieren ja, wenn der Mensch nur ein zufälliges, evolutionäres Produkt wäre und vom Affen abstammt, würde das der Menschheit die Würde nehmen.
Ich glaube das Gegenteil.
Ich denke, die Annahme, man wäre nach dem Ebenbild eines allmächtigen Wesens geschaffen, solle sich die Welt Untertan machen und stünde über dem Rest der Schöpfung ist hochgradig arrogant. Übrigens ist es in der Menschheitsgeschichte noch nie gut ausgegangen, wenn sich eine Gruppe Menschen als "auserwählt" gesehen hat...
Und überhaupt - warum muss die eigene Existenz unbedingt ein Wunder sein? Und was ist ein Wunder? Wenn die Evolution über Millionen und Abermillionen von Jahren aus winzigen Einzellern so komplexe Lebewesen schaffen konnte - ist das nicht ein unglaubiches Wunder, obwohl die Wissenschaft es erklären kann?

Ich hab übrigens in letzter Zeit viele Dokus mit Richard Dawkins gesehen...XD
Kann ich nur empfehlen, wenn ihr auch athesitsische Überzeugungen hegt.





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Erklärung:
Ja. Ich finde jede Art von Religion dumm. Religion ist mMn nur ein Trostpflaster weil man nicht mit der Endlichkeit des Lebens klar kommt oder in der eigenen Existenz unbedingt etwas Erhabenes sehen will - zumindest etwas ERHABENERES als der Rest der Lebewesen auf diesem Planeten. Wenn jemand sich dadurch in seinem Glauben verletzt fühlt... tjah, müsster mit leben!xD
...oder mich bebriefbomben. Bring it on!!!

XD


Ps:
Der beste Beweis dafür, dass Gott nicht existiert:
Wie kann es einen Gott geben, wenn Metze zu Schalke wechselt?????
LOL