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Die leidige Politik Neue Bundesregierung, Politik

Autor:  KarlE
Beruhend auf eine Aktion hier hatte ich mich in eine der laufenden Umfragen begeben, aber der Text, erst als Kommentar zur Umfrage "Regierung?" formuliert, ist lang genug, dass er auch in meinem Blog Platz finden soll.

Mir wär nach dem Wahlergebnis rot-rot-grün-gelb am liebsten gewesen.
(Ich fand es auch jammerschade, dass nach der Wahl 2013 rot-rot-grün nicht einmal ernsthaft andiskutiert wurde, das hätte mMn auch der SPD eine stärkere Position in der damaligen GroKo verschaffen können, wenn die Union sieht, dass es auch ohne sie ginge.)
Ob das zustandekommen hätte können, ist nach der FDP-Positionierung bei den Jamaica-Sondierungen freilich fraglich.
Eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung wäre cool, aber da haben die Beteiligten nicht das Zeug dazu, es überhaupt zu versuchen, und ob sich eine Partei findet, die eine solche Regierung im Parlament durch Enthaltung "toleriert", ist auch eine offene Frage.

Ich würde mich nicht links einsortieren, aber die Zukunft der Welt erfordert entschlossene Schritte gegen den Klimawandel, also gegen unsere Emissionen, und die Union hat sich da als extremer Bremser erwiesen. Ich denke, die Union ist schlecht für unsere Zukunft. Am Alten festhalten und Innovation unterdrücken, das schadet auch unserer Wirtschaft, denn in einem Heimatmarkt, der neue Lösungen erfordert, wäre unsere Industrie angehalten bis gezwungen, ihre Innovationskraft einzusetzen und das stärkt unsere Position im internationalen Wettbewerb, wenn wir dagegen Rahmenbedingungen haben, wo altes Zeug möglichst lange gefragt ist, verschlafen sie die Umstellung, andere entwickeln neue Lösungen und wir importieren sie dann später. Das ist dumm. Jedenfalls die alte Rösler-FDP war genau auf dem gleichen Kurs und wurde u.a. dafür 2013 rausgekickt, ich glaube die FDP ist 2017 reingekommen, einerseits aus Frust der Wähler über die Groko, andererseits weil sie mit Zukunft Werbung gemacht haben (was vom Programm leider nur ansatzweise gedeckt ist und in den Sondierungen anscheinend nicht die gebotene Rolle gespielt hat).

Meine Unzufriedenheit mit der Union ist auch der Hauptgrund, warum ich eine Unions-Minderheitsregierung nicht will: auf der Ebene der Gesetzgebung würde eine Minderheitsregierung zwar mehr Anstrengungen machen müssen, um Gesetzesvorhaben im Parlament durchzukriegen, aber Regieren ist nicht nur Gesetze machen, sondern Verordnungen (für die man das Parlament nicht braucht) und überhaupt die Verwaltung aus den Ministerien heraus zu lenken. Auch in der EU-Kommission haben Regierungen, nicht Parlamente, der Mitgliedsstaaten das Sagen, und wir wissen, dass viele Regelungen aus der EU zu uns kommen. Als EU-Verordnung beschlossen, sind die nationalen Parlamente quasi gezwungen, es in nationale Gesetze zu gießen, und die würde man sicher auch mit einer Minderheitsregierung vom Parlament abgenickt kriegen.
Minderkeitsregierung hieße 100% der Minister sind CDU und CSU - also auch noch mehr CSU als bisher! Und von der CSU hatten wir mit Verkehr-Infrastruktur-Dobrindt und Agrar-Schmidt zwei echte Katastrophen - dem Schmidt sollte man für sein unabgestimmtes Glyphosat-Ja den Prozess machen, ob das rein ideelle Lobbyhörigkeit oder handfeste Korruption war, wäre zu klären, auf jeden Fall ein Bruch mit den etablierten politischen Regeln, denn er hätte sich als Vertreter der Bundesregierung auf Grund seines persönlichen Ja und Hendricks' Nein enthalten müssen.

Auch wenn ich der SPD inzwischen nicht mehr viel zutraue -- Gabriel hat sich in der letzten GroKo als Industriemarionette erwiesen, und Schulz hat sich nach erster Euphorie im Wahlkampf schnell als ziemlicher Unsympath etabliert und würde der Partei mMn einen großen Dienst erweisen, wenn er sich zurückzöge -- ich meine dennoch, dass eine Aufteilung der Ministerien zwischen Union und SPD das geringere Übel wäre als die Minderheitsregierung.
Im Parlament hätte die GroKo freilich den unangenehmen Effekt, dass die AfD stärkste Oppositionspartei wäre, was ihr wohl von der Geschäftsordnung her etliche Privilegien einräumt, die ich dieser Partei eigentlich nicht gönne -- ich vermute, Grüne und Linke könnten durch den Zusammenschluss zu einer Fraktion diese Situation verhindern, wenn sie es wollen.

Animexx hat einen Schritt zur Weltherrschaft vollzogen Animexx, Akashic Records of the Bastard Magic Instructor, Weltherrschaft

Autor:  KarlE

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat Animexx einen Schritt auf dem Weg zur Weltherrschaft vollzogen: Das XX-Logo wurde in einen weltweit ausgestrahlten Anime integriert, um die Zuseher schon mal an unser Symbol zu gewöhnen.

Konkret handelt es sich um Rumia aus "Rokudenashi Majutsu Koushi to Akashic Records":

Ist es anderswo besser?

Autor:  KarlE

Gleich vorab: ich habe nicht vor, meinen Animexx-Account zu löschen, oder an meiner Animexx Nutzung etwas zu ändern.

Zugegeben, von der Tätigkeit der beiden angestellten Website-Entwickler und der ehrenamtlichen Unterstützer merkt man in letzter Zeit relativ wenig. Ich stütze mich da im wesentlichen auf das Animexx-Weblog, auf dem traditionell (also insbesondere zu cato's Zeiten) große und kleine Änderungen immer wieder mal berichtet wurden. Der "Website Änderungs Ticker" (Tag: Changelog) hat gerade mal einen nach-cato-Eintrag bekommen, im Januar 2016.

Im Oktober gabs einen Serverumzug, der sicher einige Anstrengungen auf Adminseite erfordert hat. Die Info kam nachher, für eine Vorankündigung hat es anscheinend nicht gereicht, oder man hat gehofft, dass es so schnell geht, dass es nicht auffällt. Und es gab eine neue Einstellung für die Foto-Hintergrundfarbe, gepostet von dasfuu, ob er das auch implementiert hat oder die beiden angestellten Entwickler sich nur von ihm das Announcement haben machen lassen? Jedenfalls jetzt nicht so der massive Eingriff. Ansonsten seit dem neuen Menü Ende Juli letzten Jahres, mit dem auch die bis dahin laufende Serie "Aktuelles vom Website-Team" mit #8 ihren bisher letzten Eintrag bekommen hat, Schweigen im Walde. (Halt, dasfuu hat mit leicht abgewandeltem Titel im September die beiden Stellungnahmen zu diversen Vorschlägen gepostet, aber ich muss sagen, aus den langen Abhandlungen ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, was davon umgesetzt oder konkret zur Umsetzung angekündigt wurde.)

Auf administrativer Seite gabs dafür ein paar kontroverse Entwicklungen, mit energischen Eingriffen in die bisher weitgehend der Verantwortung des jeweiligen Users überlassenen Weblogs (entsprechend gibt es beim Weblog-Formular auch bis heute keinen Verweis auf Regeln, wie das im Forum der Fall ist). Und vor einigen Tagen die Veröffentlichung von Helpdesk-internen Dialogen, die wohl reichlich Lästerei über einzelne User enthalten haben. Ich habe das betreffende externe Blog nur kurz angelesen, und mir nicht die Mühe gemacht, das dort propagierte Video zu gucken oder die Reaktionen alle zu finden und zu lesen. Ist es mir die Zeit nicht wert. Dass es publik geworden ist, ist sicher für einige Leute unerfreulich. Dass man über andere Leute mit Dritten oft anders redet, als man es ihnen gegenüber tun würde, ist aber wohl eine weit verbreitete menschliche Angewohnheit, aus meiner persönlichen Erfahrung neige ich zu der Annahme, dass Frauen in Sachen Lästereien und Intrigen den Männern tendenziell "voraus" sind, aber das muss nicht repräsentativ sein, und auch ich kenne genug Ausnahmen beiderseits.

Naja, es wäre also weit hergeholt zu sagen, dass die Animexx-Plattform super ist und sich dynamisch zu etwas noch modernerem, besseren entwickelt, wie man vor einem Jahr vielleicht gehofft (manche auch befürchtet) haben könnte. Auf technischer Ebene scheint vielmehr ziemlicher Stillstand zu herrschen. Mag sein, dass "unter der Haube" fleißig geschraubt wird, aber hie und da wäre eine sichtbare Änderung auch schön.

Wenn man jetzt also befürchtet, dass Animexx aufgrund der Willkür der Freischalter, Bereichsadmins usw. komplett unbenutzbar geworden ist, dann muss man doch den Vergleich ziehen, wie es anderswo ausschaut.

Von den Funktionen her finde ich nach wie vor, dass Animexx durch die strukturierte Verknüpfung von Themen, Leuten und Fanworks diverser Art es sehr leicht macht, Cosplayer/Künstler/Autoren/etc. zu entdecken, die man vorher noch nie gekannt oder gesehen hat. Wobei ich zugeben muss, dass ich in letzter Zeit überwiegend nach dem gehe, was ich auf der PersStart von Bekannten an Aktivität sehe oder empfohlen bekomme.

Und bei aller Willkür ist die Aktivität der Admins hier zumindest einigermaßen transparent, wenn man vielleicht auch nicht damit einverstanden ist.

Wie siehts also woanders aus? Was die Administratoren und deren Hilfskräfte da über die User sagen, werden wir vermutlich einfach nicht mitkriegen. Und was sie tun, oft auch nicht. Hier ein paar Beispiele über Facebook:

http://www.tagesschau.de/ausland/digitale-muellabfuhr-101.html Löschtruppen: ein Bericht von letztem Sommer, über Firmen in den Philippinen, hunderttausende Mitarbeiter dort sind damit beschäftigt vorwiegend Fotos auf Facebook und anderen großen Diensten zu sichten, und regelwidriges Material zu löschen, dass bei so einer Akkordarbeit die Trennschärfe nicht perfekt sein kann, liegt auf der Hand. Nur selten wird eine Fehleinschätzung so öffentlich diskutiert wie im Fall der Aftenposten: http://www.tagesschau.de/ausland/aftenposten-facebook-103.html und nach Kritik des Redakteurs war dessen Account gleich mal gesperrt. Gut, wenn er seinen Chef und den Zeitungsverlag hinter sich hat, als Privatperson kann man da nur mit den Zähnen knirschen. Zwischen Hetze und Satire zu unterscheiden, fällt dem Unternehmen offenbar besonders schwer: http://www.sueddeutsche.de/digital/zensur-in-sozialen-medien-wie-facebook-menschen-zum-schweigen-bringt-1.3130204 Andererseits führen starre Regeln dazu, dass vieles wo sich selbst den Bearbeitern die Haare aufstellen, doch stehen bleibt: https://www.mobilegeeks.de/artikel/insider-packt-aus-das-passiert-bei-facebook-wenn-ihr-ein-bild-oder-profil-meldet/

Facebook als größte Community-Plattform genießt natürlich das mediale Interesse, dass darüber auch am ehesten Berichte zu finden sind. Ich nutze es nicht, eigene Erfahrungen kann ich also nicht beisteuern. Bei ein paar anderen Plattformen kann ich aber aus erster Hand sagen, dass die Weiterentwicklung erstrecht nicht erfreulich ist. Xing (ein großes in Deutschland entstandenes Business-Kontaktnetzwerk) schafft es, die Fähigkeiten der freien Accounts nach und nach immer weiter zu beschneiden, und ist mir mit ihrem modernen "cleanen" Design, wo man über der richtigen Stelle hovern muss, damit jeweils ein Aufklappbutton für ein einzelnes Element erscheint, ein totaler Graus. Überall gibt es vermeintliche Funktionen, die dann in einem Dialog "das ist aber nur für Premiumnutzer, klicke hier um auch zum zahlenden Kreis zu gehören" enden. Kontaktanfragen kann man als Standarduser inzwischen nur noch ohne erklärenden Text losschicken. Couchsurfing ist eine Community, die sich um die kostenlose Beherbergung von Besuchern dreht. Vor etlichen Jahren haben die ein Redesign forciert, dessen Funktionsverlust zu erbitterten Protesten im Feedback-Forum geführt hat. Die Konsequenz: Das Feedback-Forum wurde eingestellt, man kann jetzt Verbesserungsvorschläge nur direkt an den Support schicken, ob sie gleich in der Tonne landen, bleibt offen, Feedback gibts keines. Dass sich User zusammentun, um detaillierte Vorschläge auszuarbeiten und energisch vertreten, wurde damit unterbunden.

Japannerd: Ryusendo-Höhle bei Iwaizumi

Autor:  KarlE
einfach mal ein copy&paste der Mail an meine Blog-Mailingliste:
gerade bin ich damit fertig geworden, den Bericht über meine Tour zur Ryusendo-Höhle bei Iwaizumi fertigzustellen.

Hier kannst du ihn lesen: https://www.japannerd.de/2016-05/11-ryusendo-hoehle-bei-iwaizumi-11-5.html

Für diese Tour und die Fahrt nach Miyako am Tag zuvor (überraschend mit dem Bus) war Morioka eine gute Ausgangsbasis.
Heute früh bin ich nun von dort nach Ueno gefahren und bin gerade in der Tourist Info in Asakusa. Hier werde jetzt dann gleich den ersten Umzug des Sanja Matsuri anschauen. Das Wochenende wird dann dem Aoba-Matsuri in Sendai gewidmet sein.

Wie immer freue ich mich über Kommentare zu meinen Berichten. Ich schreibe zwar auch tagebuchartig für mich selber, aber wenn es jemand anderem auch gefällt, ist es umso lohnender.

Event-Freischaltung ala Animexx

Autor:  KarlE
Hab ich doch heute folgende ENS bekommen:
"Danke dass du das Event "AnimeJapan 2016" eingetragen hast. Wir würden es gerne in unseren Eventkalender aufnehmen, würden dich aber zuvor darum bitten, noch folgende Angaben zu ergänzen bzw. folgendes auszubessern:

- Eine genaue Beschreibung, wo es stattfindet. Wenn ihr z.B. an mehreren Orten seid, so könnte man hier auch noch mal auf die Besonderheiten eingehen.
- Was genau passiert auf diesem Event? Besucher bzw. Interessierte sollten anhand des Beschreibungstextes eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, was sie erwartet.

Wenn du das Event änderst, werden wir noch einmal darüber schauen und freischalten, wenn das Genannte eingetragen ist."

Wie gnädig!

Wo es stattfindet? Nun ja, ich habe die Angaben der Webseite des Veranstalters übernommen:
Adresse:
Tokyo Big Sight
East Exhibition Halls 1-6[Main Area]
3-11-1 Ariake, Koto-ku, Tokyo 135-0063, Japan
Tokyo

Ich würde sagen, das ist ungefähr so genau, wie beim Eintrag für die Frankfurter Buchmesse 2015:

Messegelände
Ludwig-Erhard-Anlage 1
60327 Frankfurt/Main
Deutschland, Hessen

und bei der Frankfurter Buchmesse steht unter Beschreibung gerade mal "Partnerland: Indonesien"
keine Öffnungszeiten, keine Preise, kein Programm, nichts!
Aber die größte Animemesse Japans, da muss man bitte schon genau erklären, wie man hinfindet, und was da passiert, der Link auf die englische Homepage der Veranstaltung ist offenbar unzureichend.

Ich frage mich, wie der Eintrag für die FBM überhaupt freigeschaltet werden konnte, wo er doch den Eventregeln (oder ihrer Handhabung, wie oben gezeigt - ich finde ja einen Link auf die Veranstalterseite eigentlich eh sinnvoller, als einen willkürlichen Ausschnitt der dortigen Informationen, womöglich unter Verletzung des Copyrights, in den Eventeintrag zu kopieren) in keinster Weise gerecht wird...

"Meine" Connichi 2015 Connichi 2015

Autor:  KarlE
Schön wars auf der Connichi. Am Freitag frühmorgens mit dem ICE nach Kassel, siehe da, setzen sich doch zwei altbekannte Gesichter zu mir an den Tisch. Statt Anime zu gucken gab es interessante Gespräche rund um Bus- und Trambahnfahren. Ärgerlicherweise hatte ich es versäumt, im Geldbeutel meine alte durch die aktuell gültige Bahncard auszutauschen, so hieß es erstmal nachzahlen, das Geld kann ich dann unter Vorlage der Dokumente zurückbekommen.
In Kassel angekommen hatte ich etliche Stunden Zeit, ich hab mir das Stück Universität an der Wilhelmshöher Allee angeschaut, das auf dem Weg zur Unterkunft lag, bisschen die Schaukästen und Poster angeschaut, im Sonnenschein Mittagsbrotzeit gemacht, und es gab auch Platz, sich gemütlich mit dem Laptop hinzusetzen. Da ich für mein Zimmer (über AirBnB gebucht, tatsächlich eine ganze Wohnung) Schlüsselübergabe um 14:30 hatte, blieb mir der Countdown zur Hallenöffnung erspart. Mit der Tram 8 kommend, nutzte ich den Eingang vom Hotelgarten aus und war schnell bei der am Freitag kaum besuchten Signierstunde von Gainax-Chef Hiroyuki Yamaga und dem Gainax-Regisseur Shouji Saeki. In Sachen Japan-Kultur war einiges geboten, zu allererst das Auftakt-Konzert am Freitag mit dem Shinobue- (Querflöte-) Spieler Kazuya Sato und der Tsugaru-Shamisen (langhalsige dreisaitige Laute mit hautbespanntem kleinem Korpus) Spielerin Chie Hanawa, als Japans Spitzenspielerin beworben. Die beiden spielten zunächst abwechselnd Solos, teils mit Pianobegleitung, und dann auch zusammen. Waren sie, besonders Sato, anfangs noch eher steif, so sind sie während des Konzertes merklich lockerer geworden, und beim letzten Stück hatten sie sichtlich einen Riesenspaß. Ein großartiges Erlebnis!
Nach der Eröffnung mit der Vorstellung der Ehrengäste und einem Anklang an das Motto "Western" besuchte ich noch den Vortrag "Japanische Mythologie und ihre Wesen", der mit einer durch sehr laute Musik begleiteten, länglichen Slideshow startete, aber dann etliche der Fabelwesen und ihre Eigenschaften ansprach, teilweise auch mit Bezügen zu Manga und Anime. Ich konnte dem interessierten Referenten anschließend noch einige passende Anime-Titel empfehlen. Die Con-Tüten waren am Abend schon aus (am Samstag nachmittag dann ohne Schlange erhältlich), aber ein Programm hatte ich mir schon früher am Animexx-Stand geschnappt und Lanyard ohnehin gleich mitgebracht, also kein Problem. Der spätere Abend galt dem Anime-Quiz, das diesmal nicht von Rudi und Christof präsentiert wurde, sondern von den ebenfalls unter BQFH ausgewiesenen OMC Hamburg, und dem bekannten Schema folgend. Spontan hat mich ein Team als vierten Mann mit dazugenommen. Aus Angst vor Minuspunkten hielt ich mich bei zwei Vermutungen zurück, die sich als richtig erwiesen, aber wir sahen das ganze eh sehr locker, und so war die "Überlebenden" Urkunde gerade passend für uns.

Samstag startete ich mit dem Q&A der Synchronsprecher Jouji Nakata und Torsten Münchow, die japanische und deutsche Stimme von Hellsing's Alucard. Danach noch den Rest des von ihrer Frontfrau charmant präsentierten Ongaku no Kara Konzerts und an gleicher Stelle im Blauen Saal einen Vortrag über Shinto mit der Entstehungsgeschichte der Götterfamilie und der Welteneinteilung in Himmel, Erde und Wurzelreich. Der Abwechslung halber dazwischen mal ne Showgruppe, Momantai spielten gerade im Saal. Dann leider die größte Enttäuschung in meinem Connichi-Besuch: Der Gesellschaftssaal war schon voll, als ich zum Samurai-Vortrag des Gainaxchefs Yamaga wollte. Mist, damit hatte ich nicht gerechnet, sonst hätte ich mir natürlich die Zeit genommen, mir frühzeitig einen Platz zu sichern. Neben Samurai hatte er auch angekündigt, etwas über die Pläne von Gainax zu erzählen, das alles hatte mich brennend interessiert. Ich hab dann erstmal eine Weile nahe der Tür rumgelungert, falls jemand den Saal verlässt und somit auch die "Klug Security" (die man in den Säälen in der Regel in Gruppen von bis zu vier, von denen eine/r was tat und sie ansonsten mit ihren Handys beschäftigt wirkten oder sich über das Publikum lustig zu machen schienen) keinen Grund haben würde, mir den Einlass zu verweigern, aber leider tat sich da nichts. Parallel war das Programm auch gerade recht dünn, der Hauptsaal war wegen Vorbereitung des Angela-Konzerts geschlossen, so dass ich herumwanderte. Ins Angela-Konzert guckte ich kurz von der Empore aus rein, wie zu erwarten von der Connichi-Tontechnik, extrem laut und schrill. Was als "Modelkits bauen mit Takeshi Miyagawa - schaut dem Meister zu, wie er arbeitet" angekündigt war, war ein Vortrag über seine Werke, mit italienischen Slides von einer Veranstaltung vor drei Jahren. Inhaltlich ganz interessant. Brüste und Haare kann man nicht nach menschlichen Körpern modellieren, alles andere schon, wenn ich die Übersetzerin da richtig verstanden habe. Auf jeden Fall sind Modelkit-Figuren eine andere Qualitätsklasse als fertige PVC, was sich auch im Preis widerspiegelt. Und dann kommt noch die eigene Arbeit dazu, sie zu bemalen. Danach noch ein Vortrag über Japans Westen als Reiseziel, konkret vorgestellt wurden Kyoto, Osaka, Nara und Hiroshima. Sehr aufwändig gemachte Slides mit Dreh-Zoom-Effekten der Landkarte und Polaroid-Style Fotos darauf. Inhaltlich gab es ein paar Impulse, die verschiedenen Okonomiyaki-Stile wurden angesprochen, für praktische Reisetipps wurde auf einen Vortrag des Vorjahres verwiesen aber einige Details auch erläutert (Railpass; wo Romaji zu erwarten ist - angeblich doch nicht flächendeckend bei der JR, wie ich das vermutet hatte). Das Ende überschnitt sich mit einem kleinen Hanabi-Feuerwerk im Hof passend zu den dort aufgebauten Matsuri-Ständen. Allerdings gab es dort nicht die aus vielen Anime bekannten Tropf-Feuerwerke (ich dachte dies in der Ankündigung auf der Connichi-Webseite gelesen zu haben, finde es aber nicht mehr, evtl. wurde es editiert) sondern normale Wunderkerzen. Auf dem Heimweg in meine Unterkunft in der Sophienstraße (westlich Querallee, südlich Wilhelmshöher Allee) hatte ich den Eindruck, dass weiter im Norden ein größeres Feuerwerk stattfand, länger anhaltendes Geknatter und auch Lichtschein hie und da, dazu wäre ein Hinweis von der Connichi nett gewesen, noch dazu, da es prima zum Matsuri gepasst hätte.

Den Sonntag startete ich mit dem Q&A des Animators Kazuhira Soeta, der wie üblich zunächst einen kurzen Bildvortrag über sein Schaffen hielt, an den dann die Fragerunde anschloss. Die japanische Kultur war mit einem Vortrag über die Geschichte der europäisch-japanischen Kontakte vertreten. Mit der AMV-Siegerehrung und der Abschlussveranstaltung ging "meine" Connichi dann auch wieder zu Ende. Meine Unterkunft konnte ich noch bis Sonntag abend nutzen, so hatte ich das Packen auf nachher verschoben und noch Gelegenheit, ein bisschen am Laptop zu arbeiten, bevor es dann, gestärkt mit einem Döner von dem Laden gegenüber des Bahnhofs, mit dem letzten ICE wieder nach Hause ging.

Nemesis - ein altes MUD (Online-Rollenspiel)

Autor:  KarlE

Rollenspiele sind ja älter als Computer, zur Unterscheidung wird heutzutage von "Pen&Paper" Rollenspielen gesprochen, wo Charaktere anhand von Regelbüchern definiert und unterstützt von vielgestaltigen Würfeln Kämpfe ausgetragen werden.

Im Computerbereich war die Ära der Textadventures eher die 80er, allerdings gab es da noch kein öffentlich zugängliches Internet. Im akademischen Bereich war um 1990 schon eine weltweite Vernetzung vorhanden, und so entwickelten sich zunächst an den Unis die sogenannten MUDs (Multi User Dungeons), also Spielserver, in denen sich eine Vielzahl von Nutzern in einer Welt tummeln, miteinander interagieren und auch in Gruppen gemeinsam auf Monsterjagd gehen konnten. Eines davon war Nemesis an der TU München, das dort sehr erfolgreich lief, bis das Leibniz-Rechenzentrum, Wächter über den Wissenschaftsnetz-(Internet-)Anschluss und aus Sicht der Informatiker eher ein Feind der Freiheit, die Abschaltung dieses aus seiner Sicht ganz und gar unakademischen "Bandbreitenfressers" durchsetzte.

Das lustige ist: nach einem ersten Restart Anfang der 2000er Jahre, der durch einen Plattencrash beendet wurde, ist Nemesis seit Februar 2015 wieder online und kann gespielt werden, privat betrieben von einem der Veteranen von damals.

Nachdem ich anfangs dachte, das ist doch nicht unbedingt was für mich, habe ich dan doch eine gewisse Faszination dafür entwickelt. Im folgenden beschreibe ich, was dieses Spiel ausmacht.

08.11. Ryokan-Frühstück, Adachi Museum of Art, Matsue Japan 2013

Autor:  KarlE
Unser 10-Tatami-Zimmer im Ryokan (selbst mit den zwei Futons blieb noch Platz, die beiden Tischchen aufgebaut zu lassen) hatte eine Fensterfront zu einem Gartenstreifen mit benachbartem Kanal:



Zum Frühstück gab es, diesmal auf normalen Stühlen, ein japanisches Frühstück. Im Topf links oben ist Tofu, für den auch ein Seier bereitgelegt wurde:



Wir hatten eine lange Fahrt, die uns durch insgesamt vier Provinzen entlang der Nordküste von Chugoku nach Westen führte: Kyoto, Hyogo, Tottori und Shimane. Pausen machten wir beim Amarube Viadukt und bei Tomari.
Bei Yasugi besuchten wir das Adachi Museum of Art, das den japanischen Garten als "lebendes Bild" in einen Rahmen setzt und diesem Gemälde und andere Kunstwerke gegenüberstellt. Die Gärten sind als beste Gärten Japans für mehreren Jahre in Folge prämiert worden. Hier ein Beispiel:



Die Gärten sehen in ihrer Perfektion fast schon unwirklich aus:



Anschließend fuhren wir weiter nach Matsue und bezogen unsere Zimmer in einem Stadthotel. Anschließend suchten wir uns ein Lokal fürs Abendessen und hatten ein nettes Erlebnis dort (Edit später, jetzt geh ich ins Bett, es ist fast 1 Uhr).

07.11. Amanohashidate Japan 2013

Autor:  KarlE
Im Aranvert Hotel in Kyoto (an der Gojo Dori) gab es wahlweise westliche oder japanische Sachen zum Frühstück, ich hab mich gleich mal an einige japanischen drangemacht (aber nicht an alle ;) Danach Busfahrt über eine Raststätte in Aseri nach Amanohashidate (Himmelsbrücke). Es handelt sich um eine kiefernbestandene Landzunge, die zwischen Miyazu im Norden und dem Ort Amanohashidate/Monju im Süden eine Lagune von der Miyazu Bucht abtrennt. Wenn man von einem Aussichtspunkt die Landzunge kopfüber betrachtet, soll sie wie eine im Himmel schwebende Brücke wirken.
Wir fuhren in Miyazu nach Besichtigung des dortigen Motoise Kono Schreins mit einer Standseilbahn auf die Aussichtsplattform:



Ich wanderte dann noch zu einer nahelegenenen Pagode und einer zweiten Aussichtsplattform weiter oben. Anschließend fuhren wir mit dem Bus um die Bucht ans andere Ende der Himmelsbrücke, wo unser Ryokan "Monjusou" lag. Dann wanderten wir auf die zwischen 30 und 100m breite Landzunge, die Brackwasser auf der Westseite vom Meer auf der Ostseite trennt und auf der Meerseite einen Sandstrand bietet:



Mitten auf der Landzunge befindet sich eine Quelle für Süßwasser, die daher als göttlich verehrt wird und einen Schrein für den zugehörigen Gott erhalten hat. Einige der Kiefern sehen verwegen aus:



Manche haben auch einen Blitzableiter erhalten. Auch die Duschen und Brotzeitbänke für den sonmmerlichen Badebetrieb (der Japaner findet das Meer nur von Ende Juli bis Mitte August zum Baden einladend) sind zwar künstlich, aber im Baumdesign gehalten. Ich konnte nicht widerstehen und bin zur Verwunderung einiger Japaner schwimmen gegangen, ich denke mal das Meer hatte etwa 19 Grad.

Fürs anschließende Aufwärmen bot sich das Onsen im Ryokan an. Anschließend gab es für unsere Gruppe ein japanisches Abendessen im Bankettsaal. Das Hocken auf dem Boden ist allerdings ein wenig unbequem, wenn man es nicht gewohnt ist.
Ich habe die Gänge (abgesehen vom Dessert, das gab es auch noch) zusammenmontiert. Highlights waren Echizen-Krebs und das edle Rindfleisch, für das zwischenzeitlich von unserer Bedienung das Öfchen angezündet wurde. Der Brennstoff reichte genau aus, bis das Fleisch gar war, dann ging das Feuer von selber aus.

06.11. Ankunft KIX und Kyoto Japan 2013

Autor:  KarlE
Der Flughafen Osaka Kansai (KIX) ist etwa 5km vom Ufer entfernt ins Meer gebaut. Schon ein komisches Gefühl, wenn das Flugzeug noch 10m Höhe anzeigt und man nur Wasser unter sich sieht, dann Gras und Piste und wir landen. Ich habe kein Luftbild vom KIX, aber dafür ein Bild von vorher, als wir japanisches Festland erreicht haben (von Nordwesten kommend), das müsste der Yahazugasen (oder Daisen) und dahinter Miho Bay sein:



Aber auch am Flughafen darf ein japanisches Gärtchen nicht fehlen:



Mit dem Bus ging es dann durch Teile Osakas auf der Autobahn nach Kyoto.

In Kyoto hatten wir nach Ankunft im Hotel etwas Zeit, ich hab mir den nahegelegenen Nishi-Hongwanji Tempel angeschaut, der der Stammtempel einer der zahlreichen buddhistischen Glaubensrichtungen/Sekten, des Jodo Shinshu, ist:



Nach der Mittagspause stand die Besichtigung des Kaiserpalasts auf dem Programm. Der Palast wurde auch nach dem Umzug der Kaiserresidenz nach Tokyo noch für Krönungszeremonien und Empfänge genutzt. Erst der derzeitige Kaiser Akihito wurde in Tokyo gekrönt, da die Umsiedlung aller Beteiligten nach Kyoto für zu aufwändig gehalten wurde und nicht für alle Staatsgäste geeignete Unterkünfte in Hotels verfügbar waren.
Hier der Krönungssaal "Shishinden", vor dem die Arbeiter den Kies gerade wieder säuberlich in Streifen rechen:



Am Abend kam die Reisegruppe zu einem großen japanischen Dinner zusammen. Den Fotoapparat hab ich dafür leider vergessen, aber ein ähnliches Mahl wird noch dokumentiert.

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