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Slash Film Festival 2013 Big Ass Spider, Film, Gothic Lolita Battle Bear, Hentai Kamen, Real, Review, Sharknado, Slash Film Festival, Twilight Zone, Willow Creek

Autor:  paptschik

So. Das diesjährige Slash Filmfestival ist doch schon seit einer Weile vorbei und ich hatte ungemeines Vergnügen und bis auf Wrong Cops konnte ich jeden der Filme die ich unbedingt sehen wollte auch sehen. Neun Stück sind es letztlich geworden und hier nun meine kurzen Meinungen in der Reihenfolge in der ich sie gesehen habe.


The American Scream

Mein persönlicher Eröffnungsfilm des Festivals war gleichzeitig eines der absoluten Highlights für mich. In dieser Dokumentation werden drei Männer, drei Familien und ihr Umfeld vorgestellt, wenn mal wieder der große Halloweenstress anfängt einfache Wohnhäuser zu Geisterhäusern umfunktioniert werden. Klingt simpel, aber nicht wenn man gar so eine Wissenschaft daraus macht. Die Dokumentation ist genau das, was so eine Doku sein sollte – ehrlich, faszinierend, amüsierend und berührend. Sie zeigt unverhüllt die Schattenseiten dieser Menschen und ihres gemeinsamen Hobbies, gleichzeitig aber verurteilt sie sie nicht, stellt sie nicht als irre dar, zieht sie nicht in den Dreck so wie es im Reality-TV der Fall wäre. Nein, The American Scream zieht am Ende den Hut vor ihnen. Sogar vor jenen, die am seltsamsten sind, sich am verrücktesten anstellen, die vielleicht am wenigsten auch wirklich Erfolg darin haben ein brauchbares Geisterhaus zu bauen, einfach weil es nicht nur darum geht, sondern um den Spaß und die Leidenschaft. Und genau das ist, was ich in solchen Filmen sehen will.

9/10


Hentai Kamen

Spät nachts, gestärkt von gratis Red Bull, kam dann schließlich der ganz große Knaller des Festivals: Hentai Kamen. Für alle die von dem Film noch nicht gehört haben: Es geht um einen Jungen, dessen perverse Gene geweckt werden wenn er sich Damenhöschen aufsetzt, woraufhin er Superkräfte erhält und Gegner besiegt indem er ihnen seinen kaum bedeckten Sack in die Visage rammt. Und das ist noch eine zurückhaltende Art zu beschreiben wie der Film so ist. Zuviel darf man hier gar nicht verraten, jede einzelne Obszönität, jede Überraschung, jeder Twist, jeder neue, total überdrehte Gegner (und davon gibt es einige) ist es wert selbst entdeckt zu werden. Worauf ich mich also beschränken will ist zu sagen, dass der Film wirklich sehenswert ist, solang man mit dieser Art Humor auch seinen Spaß haben kann. Für das was er ist, ist die Optik erstaunlich gelungen, der Film ist kompetent gefilmt und die Darsteller tun allesamt ihr Bestes um das Thema mit dem nötigen Ernst anzugehen, der letztlich einen Großteil des Humors ausmacht. Einige der Bösewichte sind in dieser Hinsicht wahrlich meisterhaft (speziell der erste einer ganzen Reihe neuer Schurken die in der Mitte des Films eingeführt werden – zu blöd, dass ich den Namen des Darstellers nicht finden kann), aber es ist unser Star, Ryouhei Suzuki, vor dem man, und das sage ich ohne jeglichen Sarkasmus, am meisten Respekt zeigen sollte. Wo andere in solch dummen Filmen nur von ihrem Charisma leben (und davon hat er auch genug), wird Suzuki tatsächlich einiges abverlangt, allein aufgrund der Doppelrolle als Junge der mit seiner Perversion im Konflikt steht und Superperversling, der vor nichts zurückschreckt. Speziell als letzterer, wenn Suzuki dann weitestens nackt unterwegs ist (und für die Damenwelt seinen beachtlich trainierten Körper zur Schau stellt), begeistert er. Er beweist in seinem Spiel eine solche Körperkontrolle, jedes Anspannen der Brustmuskeln, jeder noch so fragwürdige wirkende Schritt, jedes Wackeln mit den Arschbacken sitzt und trägt in größtem Ausmaß zum Humor des Filmes bei.

Letztlich aber muss man sich vor Augen führen was Hentai Kamen ist und sein will – ein plumper Film, der jedoch unterhalten soll. Darin ist der Streifen so gut wie wenige andere. Wie man diese Art Film findet ist jedem selbst überlassen. Aber die Umsetzung dieser Art Film war selten so gelungen und verdient nichts geringeres als die Topwertung und das Prädikat der für mich beste Film des Festivals gewesen zu sein.

10/10


Gothic Lolita Battle Bear

Es war schon drei Uhr morgens an einem Tag als ich ohnehin um 6 auf bin um zur Arbeit zu gehen, aber bei einem Titel wie Gothic Lolita Battle Bear konnte ich nicht nein sagen. Gar so spektakulär wie der Titel (oder gar wie Hentai Kamen) war der Film dann zwar nicht, aber Müdigkeit zum Trotz hat er mich bis zum Ende sehr gut unterhalten, mit einem ausgeprägten, angenehmen Trashcharme. Zu schade nur, dass sich die wirklen Brüller in Grenzen gehalten haben. Die erste Verwandlung war grandios, ebenso der Umstand, dass direkt anerkannt wird, dass der rosa Teddy der im Film vorkommt nur ein Teddy ist mit dem Herumgewackelt wird (nicht mal eine Handpuppe) und selbiger Alien-im-Körper-eines-Bären gleich mal damit eröffnet zu erklären, dass er durch einen sehr seltsamen Zufall der nicht beachtet werden soll fließend Japanisch spricht. Oh und die Schurken. Da wird mit Löffeln geworfen, sich unnötig ausgezogen und ein Bösewicht nennt sich „The Human Baby“. All das zum Trotz muss ich aber sagen – der Film hätte einfach noch eine Spur dümmer sein können. Vor allem gegen Ende hin hätte er noch mehr Power Rangers Flair brauchen können, ein riesiger Robo-Bär im Kampf wäre da nett gewesen. Aber so wie er ist, macht Gothic Lolita Battle Bear schon auch Spaß. Aber nicht ganz so viel wie der Trailer verspricht.

6/10


Willow Creek

Ich muss eines gleich mal sagen: Ich HASSE Found Footage Filme. Blair Witch Project war langweilig und lästig, Paranormal Activity konnte ich nicht mal länger als 20 Minuten ertragen und die meisten anderen waren auch eine Zumutung. Die einzigen die ich irgendwie mochte bisher waren Cloverfield (der aber halt auch kein Horrorfilm war und eine ganz andere Richtung eingeschlagen hat) und zu einem gewissen Grad vielleicht noch Quarantine. Und dennoch habe ich mich auf Willow Creek gefreut, allein weil God Bless America (selber Regisseur, deshalb der Verweis für die die es nicht wissen) letztes Jahr mein Lieblingsfilm beim Slash Film Festival war. Natürlich sind das völlig unterschiedliche Streifen, das war mir auch klar, aber ein bissel Vertrauen muss halt sein und siehe da – Willow Creek war wirklich gut!

Wobei man erwähnen muss, dass man es hier fast mit zwei völlig unterschiedlichen Filmen zu tun hat, der gewaltige Unterschied zwischen diesen beiden Teilen des Filmes aber auch einer der Hauptgründe, wenn nicht DER Hauptgrund dafür ist, dass die Rechnung so sehr aufgeht. Zu Beginn ist der Film nämlich ein erstaunlicher Mix aus Komödie und Quasi-Dokumentation, man bekommt einen tollen Mix aus Interviews mit tatsächlichen Einwohnern der Gegend sowie die Dialoge zwischen unseren Hauptfiguren, im Verlauf derer einem beide schlicht extrem sympathisch werden. Und da underscheidet sich Willow Creek schon mal von den meisten Filmen dieser Art: Es ist mir als Zuschauer nicht völlig egal ob den Leuten irgendetwas zustößt oder nicht. Ich WILL, dass sie da heil aus der Sache rauskommen. Und das macht die zweite Hälfte des Filmes, wenn dann Stück für Stück ein richtiger Horrorfilm daraus wird, umso intensiver. Die nicht enden wollende Szene im Zelt ist einer der intensiveren Horrormomente, die ich seit längerer Zeit erlebt habe. Und das Ende, vor allem wenn man mal genauer darüber nachdenkt, ist auch nichts für schwache Gemüter.

Ich kann also nur sagen: Wer Blair Witch Project oder Paranormal Activity scheiße findet, darf Willow Creek trotzdem mal eine Chance geben. Der Film hat sie verdient, ist er doch einer der besseren seines Genres.

8,5/10


The Twilight Zone: The Movie

Nicht jeder Film muss aktuell oder auch nur halbwegs aktuell sein. Manchmal reicht es auch einen Streifen zu sehen, den man vorher noch nicht gesehen hat, auch wenn er schon einige Jahre am Buckel hat. So war es bei mir und dem Twilight Zone Film. Wobei, erst gab es ja jene Folge der Originalserie, die Joe Dantes Segment des Filmes inspiriert hat – und so toll ich den Film auch fand, diese Episode war eigentlich das Highlight. Der Film war super, keine Frage, aber zwischen Schwarzweiß und Rod Serling hat das einfach ein ganz anderes Flair. Dennoch war der Film auch gelungen – das erste Segment war, zugegeben, etwas schwach und wirkte recht unkoordiniert, aber der Rest? Spielbergs Passage war klassisch Spielberg, schmalzig, aber eben auch durch und durch Feel-Good. Dantes Beitrag war optisch ein Zuckerl, aber konnte was die Spannung angeht nicht mit dem Original mithalten, was vor allem so kurz nacheinander deutlich wurde. Speziell hat hier das Ende gestört, da das ganze Feeling des Originals verloren ging. Es war witzig, aber weit nicht mehr so gruslig. Und dann natürlich die letzte Passage – das Monster am Flügel. Eine der bekanntesten Twilight Zone Geschichten und hier exzellent umgesetzt, wobei ich vor allem John Lithgow hervorheben will, der herrlich wahnsinnig gewirkt hat. Das kleine Goldstück des Filmes war jedoch Dan Aykroyd – je weniger über seinen Auftritt gesagt ist, umso besser für alle die den Film noch sehen wollen.

8,5/10


The Lords of Salem

Vom reinen Vergnügen her, war The Lords of Salem einer der schwächeren Filme für mich, was teilweise aber auch am extrem nervigen Publikum lag. Der Film an sich war eigentlich sehr gelungen, vor allem meisterhaft inszeniert: Also Regie, Kamera, Schnitt – großes Lob an alle, da gab es wirklich nichts woran ich etwas auszusetzen habe und einige Momente, die ich sogar als großartig bezeichnen würde, vor allem jene in denen direkter auf das übernatürliche Element welches involviert ist eingegangen wird und der Film sich ein wenig mehr in seiner Bildsprache verliert und weniger versucht Dinge zu erklären.
Es sind nur leider die meisten Charaktere, die mich ziemlich kalt lassen. Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern wie unsere Hauptfigur heißt und das ist selten ein gutes Zeichen. Dementsprechend hat sich die Spannung was ihr wohlbefinden anging auch in Grenzen gehalten und so richtig intensiv spannend wurde es für mich nur einmal, als ein Autor, eigentlich eine Nebenfigur, aber auch die sympathischste Rolle des Filmes, in ernste Gefahr gerät.

The Lords of Salem ist als Film sehr gelungen, als Horror funktioniert er aber nur bedingt, da er zu sehr ein Drama oder Thriller sein will, wofür dann aber auch die Figuren nicht stark genug sind. Trotzdem sehenswert.

7/10


Big Ass Spider

Und da haben wir die Überraschung des ganzen Festivals. Ich habe einen zutiefst witzigen Film erwartet. Ich habe NICHT einen Film erwartet, der sich mit den ganz größen des modernen Trashkinos messen darf. Big Ass Spider macht ungemein viel Spaß und das eigentlich durch die Bank nur aus offensichtlich gewollten Gründen. Klar, einiges ist dumm, fast alles sogar, aber es wirkt alles nie so billig wie in Sharknado etwa. Das ganze gibt sich einfach um zehn Ecken besser, professioneller, geplanter. Big Ass Spider ist schlicht eine gute, trashige Buddy-Cop-Actionkomödie mit riesigen Spinnen. Ein Review, welches ich inzwischen gelesen habe, bezeichnete den Film als den „Stirb Langsam“ unter den Monstertrashstreifen und ich bin geneigt dem zuzustimmen. Ich war einfach begeistert und wer bekloppte Monsteraction mit Humor mag, dem sei der Film empfohlen. Ich persönlich fand ihn sogar noch witziger als Sharktopus, nicht zuletzt, da ich diesmal, anders als sonst (und ähnlich wie in Willow Creek) die Figuren mochte. Ich habe nicht auf den nächsten Auftritt des Monsters gewartet, sondern hatte mit den Charakteren auch so schon meinen Spaß. Dahingehend erinnert der Film an soetwas wie Arac Attack oder Tremors, wobei er besser ist als der erste, aber der zweite natürlich auf ewig unantastbar als Genreking bleibt.

9/10


Sharknado

Eben noch Sharknado als negatives Beispiel hergenommen, muss ich natürlich untermauern: Spaß hatte ich hier auch ordentlich. Vor allem im Kino und bei der Stimmung die da aufgekommen ist. Aber Sharknado ist nicht wirklich ein guter Film, vor allem, weil die Menge an Trash nicht den Erwartungen entspricht. Man wartet schon zu lange auf den Sharknado und es ist eine TV Produktion die nichts gekostet hat, was man durchgehend sieht. Aber die Intention ist dumm zu sein und Spaß zu machen und das funktioniert. Problem ist eher, dass nur eine der Figuren irgendwelches Charisma hat und der wird sehr unspektakulär aus dem Film katapultiert. Letztlich alles recht egal, weil am Ende alles drunter und drüber geht und so viel scheiße passiert, dass man nicht aufhören kann zu lachen. So gesehen ist es also belanglos, Film ist immer noch äußerst unterhaltsam.

6/10


Real

Real war dann schließlich mein Abschlussfilm und ich fand ihn sehr gut. Aber. Dieses eine, nervige Aber. Für die ersten...neunzig Minuten rum war Real ein exzellenter Film, ein stimmungsvoller, berührender, emotionaler Einblick in das Leben und Lieben zweier junger Japaner, mit guten Darstellern, schönen Bildern und einigen extrem gelungenen Twists. Bis zu diesem Punkt war Real in meinen Augen meisterhaft. Am Ende fällt jedoch alles ein wenig auseinander. Die eigentliche Auflösung der Geschichte ist überzeugend, die Einbindung des Plesiosauriers in das Finale stimmig und lässt die bisherige Handlung noch einmal in einem anderen Licht erscheinen, aber das Problem ist, dass wir teilweise irrationales Verhalten von Ärzten bekommen, welches mit einem Satz hätte wegerklärt werden können, dramatische Momente in einer Sekunde aufgebaut und fast im selben Augenblick entschärft werden, die Bildgestaltung zum Teufel geht in einigen Szenen, wenn unnötiger dramatischer Wind in einem Krankenhaus alles wehen lässt und schließlich folgt auf die exzellente (und NÖTIGE) Vollendung der Handlung unserer männlichen Hauptfigur ein weitaus längerer, für die Handlung unwichtigere und auf emotionaler Ebene weniger wirksamer Abschluss einer zuvor nur angedeuteten Handlungsebene unserer weiblichen Protagonistin, welche aktiv das Ende des zentralen Plots sabotiert. Bah. Insgesamt ist der Film immer noch wirklich sehr gut. Aber das Ende....ich sage es so – das Ende der Geschichte ist für sich genommen ebenfalls sehr gut, blöd nur, dass darum noch ein ganzes Konstrukt aus Enden und Szenen reingepackt wurde, wodurch die letzten Minuten des Films erzwungen und vor allem hoffnungslos überladen wirken. Ein Director's Cut wäre wünschenswert, weil dann könnte Real eigentlich ein richtiges Meisterwerk anstatt nur ein sehr guter Film mit bedauernswerten Schwächen im Abschluss sein.
7/10