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Shounen-Ai in Fanfictions || Wenn Jungs zu Mädchen werden. Mit Penis. Shōnen-Ai, Eigene Serie, männlicher Charakter, Fanfics, boy x boy, boys love, Fanfiction / Fanfic / FF, Genre, Shounen-ai

Autor:  Jaelaki

Achtung: Kann Spuren von Ironie und Übertreibung enthalten. Ich möchte niemanden angreifen. Es werden keine Namen genannt – an die kann ich mich ohnehin nie erinnern. Ich skizziere nur ein paar Leseerfahrungen, die bestimmt jedem Shounen-Ai-Leser einmal untergekommen sind. ;-D





Die Sache mit der Biologie des Körpers




Mit einem Finger wurde er - nennen wir ihn Yosuke – gedehnt. So ungefähr eine Viertelsekunde. Das musste reichen. Denn seine explodierende Lust, würde ohnehin den Rest erledigen. Und überhaupt liebte er ihn - sagen wir Takeo – so sehr, dass biologische Aspekte in den Hintergrund rückten. Und dann spürte er diesen ziehenden Schmerz, als er in ihn eindrang. Ein bisschen tat es schon weh. So eine Viertelsekunde. Aber danach verwandelte es sich in pure Lust. Die ganze Nacht durch.



Ja, Liebe ist etwas Schönes.
Liebe sollte keine Grenzen kennen. Im Positiven natürlich.

Und in Fanfictions kennt sie gewöhnlich keine.
Auch keine biologischen oder gesellschaftlichen.

Ist doch wünschenswert. Oder?
Auf jeden Fall. Aber – so traurig es ist – ist es wirklich Realität?

Wird es nicht oberflächlich, wenn Autoren an diese Thematik so unsensibel oder auch einfach unwissend herangehen?

Mit unter ist es ja noch amüsant, wie sehr biologische Aspekte einfach missachtet werden, übergangen, ignoriert. Manchmal kommt da der Verdacht auf, die Jungs sind doch irgendwie Mädchen. Mit Penis halt. Aber das macht doch keinen großen Unterschied, oder?

Mädchen und Junge. Junge und Mädchen. Oder Junge und Junge. Hauptsache Liebe! Nicht?



Die Sache mit der aufgeschlossenen Gesellschaft




Wenn Yosuke und Takeo unterwegs waren, dann scheuten sie sich nicht, ihre Liebe zueinander zu zeigen. Warum sollten sie auch? Die Gesellschaft war da sehr locker – ja, viele ihrer Freundinnen fanden es sogar irgendwie süß und sexy. Auch ihre Eltern hatten ihnen nur bewundernd auf die Schulter geklopft. Es gab auch keine seltsamen Blicke oder irritierte Passanten. Nie.



Eine Gesellschaft, die Liebe – egal welcher Form – akzeptiert. Eine Gesellschaft, die niemanden ausschließt oder an den Rand drängt. Das wünsche ich mir. Wirklich.

Aber die Ignoranz mancher Autoren führt – gerade bei solchen doch sensiblen Themen – mitunter zu sehr oberflächlichen Geschichten. Es ist eben nicht durchschnittlich, wenn ein Junge mit einem Jungen geht. Das merken Betroffene schnell. Es wird diskriminiert. Ausgeschlossen. Gepöbelt.

Natürlich gibt es auch die verständnisvollen Familien, Freunde, Bekannten und Fremde. Aber eben nicht nur. Dass ein homosexuelles Pärchen sich ganz ohne Konfrontationen kennen und lieben lernt, sich outet und die Partnerschaft auslebt ist wünschenswert – aber wohl leider nicht realistisch.

Personen entdecken seltenst über Nacht „ups, bin wohl schwul“, verlieben sich in den besten Freund und tanzen dann lachend gemeinsam durch die Gegend.

Da kommen innere Konflikte, womöglich Probleme aus Freundes- und Bekanntenkreis [und wenn es nur die Angst vor deren Reaktionen ist], gesellschaftliche Konfrontationen auf die Person zu.

Und das gilt auch für Fanfictions. Oder?
Meistens nicht.



Die Sache mit dem Genre Shounen-Ai




Vielleicht hat das Genre Shounen-Ai deswegen den Ruf, hauptsächlich der Intention zu frönen, männliche Charaktere gemeinsam ins Bett zu bekommen? Schade. Denn es könnte so ein tiefgründiges Genre sein, voller Spannung und auch Humor.



Die Sache mit dem Dualismus in Sachen Sex




Stattdessen wird die homosexuelle Bevölkerung zweigeteilt. Uke und Seme. Das ist natürlich sinnvoll weil – heterosexuelle Pärchen würden sich doch auch schön einteilen lassen. Seltsamerweise findet das in der Fanfiction-Autoren-Praxis jedoch nicht statt. Das Weil bleibt also so. Ungewiss.



Es war Nacht. Yosuke spürte Takeos Atem in seinem Nacken. Da er selbst eher zierlich war und blond mit blauen, großen Augen, Takeo dagegen schwarze Haare und schwarzbraune Augen besaß mit einem muskulösen Körper, hatten sie sich glücklicherweise nie darüber unterhalten müssen, wer wo und so. Wäre ja auch irgendwie peinlich gewesen. Und so war es klar, wer von wem wie gedehnt wurde. Am nächsten Tag übrigens spürte Yosuke wieder dieses Ziehen – hinten. Er maulte deswegen. Takeo machte einen anzüglichen Scherz darüber und auch Yosuke musste grinsen, denn eigentlich war es ja doch ganz lustig. Und nach einem beleidigten Blick seinerseits – also nach einer Viertelsekunde – war er auch schon wieder bereit. Liebe war doch etwas Schönes.



Die Sache mit der versuchten und gescheiterten Umsetzung




Liebe ist etwas Schönes. Aber sie ist oft auch komplex und schwierig.
Shounen-Ai hingegen streicht gerne ein Schwarz-Weiß über Charaktere.

Ein wenig Gefühl für die Realität ist auch etwas Schönes.

Leider begegnen oft Umsetzungen, die an Körperverletzung grenzen: Berühmter Charakter 1 erkennt plötzlich und grenzenlos seine Liebe für berühmten Charakter 2. Der natürlich eigentlich sein bester Freund/sein verhasster Lehrer/sein gemeiner Erzfeind/[...] ist. Sein bester Freund/sein verhasster Lehrer/sein gemeiner Erzfeind/[...] liebt ihn natürlich auch. Eigentlich. Ein paar Hindernisse gibt es dann schon. Stolz. Oder eben das vage Gesetz zum Schutze Minderjähriger. Whatever. Diese Stolperfallen sind meistens bis in Kapitel 2 ausgeräumt. Und endlich darf der Liebe gefrönt werden.

Der Ruf des Genres ist nicht das beste. Geschichten wirken schnell plump. Oberflächlich. Charaktere OoC. Unüberlegt. Flach.

Warum?

Was macht den Reiz aus, Charaktere schnell ins Bett zu bekommen und plumpe Sexszenen zu schreiben? Liegt es am Alter der Autoren? Muss man alles einmal ausprobiert haben? Ist sich eine spannende/einfühlsame/lustige/romantische/actionreiche/oder.oder.oder Geschichte auszudenken zu anstrengend? Aber was macht dann das Geschichtenschreiben aus?

Ich schweife ab.



Die Sache mit den hoffnungsbringenden Ausnahmen




Letztlich bleiben einige wirkliche Schätze in diesen Überlegungen, dieser Masse an oberflächlichen Geschichten, dumpfer Charaktere. Die Schätze, die das Shounen-Ai-Genre lesenswert machen. Die Geschichten, die zwei Jungs/Männer und ihre Geschichte über Liebe/Ängste/Komplikationen/Sex/und.und.und eben doch in ihren möglichen Facetten darstellen.

Ja, ich weiß, euch gibt es da draußen. Irgendwo. Danke dafür.


Jaelaki
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Datum: 01.04.2014 08:27
>Warum?

frage ich mich auch bei het und andere schlechten fanfics immer. Meist glaube ich dann, dass die Leute es tatsächlich nicht besser können. Warum sie aber unbedingt meinen, den nicht-plot nochmal schreiben zu müssen, werde ich auch nie verstehen. Gibts schließlich schon 300 mal im Fandom...
Vorsicht, dieser Diskussionspartner könnte für Kinder ohne Ahnung nicht geeignet sein, da er pedantisch und mit linguistischer Feinheit Argumente zerfleddern kann.
("A man shouldn't die with no understanding of why he's been murdered" - Matthew Stover)
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Datum: 01.04.2014 08:39
Ganz ehrlich: Ich hätte auch keine Lust 50.000 Geschichten über Coming Outs zu lesen. Ich hätte auch keine Lust 50.000 Geschichten darüber zu lesen, wie schwer es Schwule haben. Ich weiß das, ich interessiere mich für die politische und gesellschaftliche Situation von Homosexuellen sehr und recherchiere und arbeite viel in dem Gebiet - aber ich wills tatsächlich nicht ständig in meinen Geschichten lesen. Was nicht heißt, dass ich nicht gut ausgearbeitete Storys lesen will, aber würde jede Geschichte nur DAS beinhalten, dann gute Nacht.

Das Uke und Seme Schema wurde einfach von den Japanern übernommen, die eben sehr mit Klischees arbeiten und seltener variieren, weil sich das eben gut verkaufen lässt. In den Uken kann sich eben das Mädel hineinversetzen und dabei ihren Seme anhimmeln - deswegen haben beide nicht nur in der Regel bestimmte Eigenschaften, die man normalerweise klischeemäßig Frau und Mann zuweisen würde, sondern deswegen wird auch immer der Uke penetriert. Es ist in Mangas ziemlich selten, das Abwechslung herrscht und diese Vorstellung geht dann eben bis in die FFs hinein.
Gegensätzlichkeiten wie Feinde haben natürlich ihren Reiz, sodass man sie gern früher oder später ins Bett schickt (und ehrlich gesagt nicht mal SO unwahrscheinlich). Gerade junge Autoren schreiben eben gern das, was sie mögen. Andere mögens auch, also wird das geschrieben. Davon abgesehen, nicht jeder FF Autor hat die Ambition super toll zu werden und irgendwelchen imaginären Ansprüchen zu genügen, sondern schreibt einfach nur zum Vergnügen und will sie mit Gleichgesinnten teilen.
Der Doctor über den Umgang mit Jack Harkness: "Don't! Just... don't!"
Datum: 01.04.2014 10:12
Mm, das ist mir auch schon aufgefallen, aber eher in RPGs.

Du vergisst eine Sache:

Fanfiction werden oft genug von denen geschrieben, die selbst noch keine/kaum/wenig/andere Erfahrungen mit Sex und Liebe hatten. Die Wenigstens lesen sich seine Homo-Broschüre über Popo-Sex-101 an.

Ich verstehen jeden, der einfach seine Lieblingscharas nimmt, in eine FF schmeißt und sie rammeln lässt. In dem Alter war ich auch mal. Realistisch war das alles auch nicht. Zum Glück blieb es bei mir bei Hetero, denn bei Homo hätte ich wohl wirklich nur Blödsinn geschrieben. Aber selbst bei Hetero sah ich es nicht ein mich groß zu informieren. Manche Konfliktsituation wurde auch da übergangen. ZB Schwangerschaft im jungen Alter. In FFs erschafft sich nun mal jeder die Welt wie sie ihm gefällt :)

Das Schreiben von Bettgeschichten ist ja auch eine Art sich selbst zu entdecken. Wenn ich etwas über BDSM schreibe und merke, dass es mich schon dabei anwidert, dann kann ich mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass ich mich in meiner Sexualität nicht weiter damit beschäftigen muss. Anders herum kann es mich anregen mich mehr mit dem Thema zu befassen und meine Erfüllung darin zu finden. Womöglich auch bei denen, die noch nicht wissen auf welcher Uferseite sie stehen???

Persönlich versuche ich es nun besser zu machen, wenn ich FFs schreibe. Ich füge sogar gezielt Gesellschaftliche Konflikte ein. Ausländerfeindlichkeit, Armut, Gesellschaftliche Ausgrenzung...

Vergiss nicht, dass das alles immer Reibungsthemen sind, mit denen sich manch jüngerer (und älterer) Autor nicht beschäftigen will. Die wenigstens wollen mit dem Schreiben ihr Geld verdienen, sondern genießen ihr Hobby und erschaffen leichte Kost für zwischendurch.

Erwische ich so eine Geschichte wie du oben beschreibst, dann würde ich wohl ein Kommentar verfassen und unschuldig andeuten: "Wow, die Geschallschaft in deiner FF ist aber sehr tolerant!" "Was für ein Sexgott! Der macht ja sofort alles richtig obwohl er ne Jungfrau war!"
Manche beginnen darüber nachzudenken. Aber die die es nicht wollen kannst du nicht dazu zwingen :D
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Datum: 01.04.2014 10:41
Mhm...
Ich selber bin ja sehr spät zu Shonen-Ai gekommen und habe dieses Gerne vermieden. Erst durch Hetalia bin ich dazu gekommen, weil die hetrosexuelle Pairings mich einfach nicht im gleichen Maß angesprochen wie homesexuellen. Dabei sind mir immer mehr die Punkte aufgefallen die du angesprochen hast und welche mir bei vielen FF ein wenig abgehen. Was ich jeodch recht interessant fand, war der Vergleich von der allgemeinen Darstellung von homosexueller Liebe in FF mit denen der... nennen wir sie mal ¨Schwulenlitteratur¨, auch wenn es politsch nciht ganz korrekt ist...
lg, Sternenschwester
Anubis:Viele Menschen werden blind geboren und werden sich erst dessen bewusst wenn i eines Tages eine gute Wahrheit ihnen die Augen aussticht.

(Die unendliche Maschine von J.Cocteau/II Act)
Datum: 01.04.2014 10:49
Guter Beitrag, der mir sehr gefallen hat.

Trotzdem möchte ich noch einwerfen, dass Realismus auch nicht über alles gehen sollte. Wie viele Romane oder Filme sind knallhart realistisch? Es gehört ja vor allem bei Liebesgeschichten ein bisschen dazu, dass gefiltert wird, auch im Hinblick auf die Zielgruppe.
Ich muss jedenfalls keine Shonen-Ai Story lesen, in der (jetzt mal etwas übertrieben...) Peniskrämpfe oder an Geschlechtsteilen haftende Fäkalreste vorkommen.
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Datum: 01.04.2014 10:56
>>Ich muss jedenfalls keine Shonen-Ai Story lesen, in der (jetzt mal etwas übertrieben...) Peniskrämpfe oder an Geschlechtsteilen haftende Fäkalreste vorkommen.

Ich denke auch, dass es im Hinsicht auf die Story, die Art und Weise der Aufbereitung und der Vermittlung auch auf eine Balance zwischen Fiktion und Realismus ankommt (ich hab dazu von einigen publizierenden Autoren auch interessante Beiträge gelesen, mal gucken, ob ich sie wiederfinde).
Auch in verlegten Büchern wird man bestimmte Dinge nur sehr selten antreffen oder nur bei bestimmten Werken, die sich an bestimmte Zielgruppen richten, einfach, weil das keiner lesen möchte.

Und sagen wir es mal so: Würden wir tatsächlich einen übertriebenen Realismus in Werken fördern, würde das auch die Vielfalt letztlich stark einschränken, da jedes Buch die gleichen 4-5 Dinge beinhalten würde.
Der Doctor über den Umgang mit Jack Harkness: "Don't! Just... don't!"
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Datum: 01.04.2014 12:23
Es muss ja auch nicht gleich ein radikaler Realismus sein. Ein Hauch Realismus würde manchen Fanfcitions schon gut tun. Wenn wir jetzt sagen, es gibt nur ein Übermaß an Realismus oder nur ein Übermaß an oberflächlich zusammengebastelter Welt, haben wir ja schon wieder einen Dualismus. Das wollen wir ja eigentlich alle vermeiden, oder?
Ich denke, es ist ja auch nicht so gemeint, dass jetzt alle Fanfictionen-Autoren genau die gleichen Maßstäbe ansetzen sollen. Jeder schreibt das, was er mag und jeder liest dann auch das, was er mag.

Ich verstehe.
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Datum: 01.04.2014 12:36
>Die Sache mit der Biologie des Körpers<


beim ersten mal tut´s weh
das lässt sich nicht abstreiten und ein paar sekunden vorbeiteitung sind eindeutig zu wenig
allerdings muss man ein paar dinge auch beachten
ist der passive schon vorher schwul wird er dort unten schon mal an sich rumgespielt haben um zu sehen wie sich das anfühlt und bei gefallen wird er es dann auch weiter machen
daraus lässt sich dann schließen das er an das gefühl dort etwas drin zu haben gewöhnt sein und die schmerzgrenze sinkt zum teil sehr schnell(und es gibt ja auch welche die auf den schmerz stehen)

ist der passive allerdings noch eine totale jungfrau braucht man schon länger bevor es klappt und ein gutes gleitmittel wirkt zum teil auch wahre wunder
das weiß ich aus persönlicher erfahrung

wenn ich dann so zum teil lese das schon etwas schucke reicht zieht sich bei mir alles zusammen
ok, für den aktiven reicht es wenn alles nur feucht ist damit er seinen spaß an der sache hat, aber dem passiven tut es dann einfach nur weh


>Die Sache mit der aufgeschlossenen Gesellschaft<


das ist immer so eine sache die ich selbst zum teil gern ausblende, aber auch berücksichtige
die eltern in meinen ffs schreibe ich mal so und mal so
wie es mir gerade passt, aber meistens sind bei mir die eltern des passiven aufgeschlossener und haben in der regel kaum bis gar keine probleme damit das ihr sohn schwul(oder bi) ist
die geschwister, wenn welche da sind, beschreibe ich auch meistes als lockerer

so habe ich es dann einfacher über die story der charas zu schreiben und muss mich nicht mit dem großen thema schwulenhass beschäftigen


>Die Sache mit dem Genre Shounen-Ai<


nun das hat aus meiner sicht vielleicht etwas damit zu tun das einige denken das männer nur das eine im kopf haben(was zum teil ja auch stimmt)
ich zb lese gern wie sich zwei männer unkompliziert näher kommen ohne erst große reden über ihre gefühle zu schwingen
und sex ist auch eine art um jemandem zu zeigen das man ihn mag und gern in seiner nähe ist



>Die Sache mit dem Dualismus in Sachen Sex<


seme, uke, was solls
das ist nun mal das festgefahrene bild in den köpfen der meisten leute
und mir gefällt es auch
was mir allerdings nicht gefällt ist das der uke fast immer ein scheuer junge ist der den mund nicht aufbekommt
darum verpasse ich meinen immer ein loses mundwerk und lasse sie in der beziehung die hosen anhaben
nur im bett werden sie dann passiv
der rest geht nach ihrer nase



>Die Sache mit der versuchten und gescheiterten Umsetzung<


das ist überall so und nicht nur bei shonen-ai

und ich persönlich kann dazu nur sagen das ich da schreibe was mir gefällt und versuche auch nicht ein neues romeo und julia(n) zu schreiben
es für mich ein angenehmer zeitvertreib wie für viele andere hier auch und lege wenig wert darauf das es anderen großartig gefällt, aber natürlich freut es mich wenn anderen mein geschreibsel gefällt


>Die Sache mit den hoffnungsbringenden Ausnahmen<

da kenne ich nur ein paar ffs die sich von der breiten masse unterscheiden, aber die zu finden war schon ein glückstreffer



Kingdom Hearts Shonen-ai Wettbewerb: Zirkus, Zirkus
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Datum: 01.04.2014 13:04
hach, das ewige Thema, Shounen-Ai und Realismus^^

seltsam eigentlich, mich fasziniert an der Konstellation GERADE das Unmögliche, Unvorstellbare, das Problematische und ... das es eigentlich nicht klar ist, wer hier wen fffff~ XD
no one can see beyond a choice they don't understand
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Datum: 01.04.2014 19:40
Schöner Text.
Dass man sich sowohl als Autor, als auch als Leser nicht immer nur mit ganz realistischen Geschichten auseinandersetzen will, kann ich schon verstehen. Trotzdem sollte es einfach nicht lächerlich werden.
Ich finde es schlicht albern, wenn der Anus plötzlich zur Vagina wird. Das ist er nunmal nicht.
Klar rührt diese Unwissenheit oft vom Alter her und lässt sich auch in Hetero-Fiction finden, aber albern finde ich es dennoch.
Was z.B. die Gesellschaft angeht, sollte die Geschichte in sich schlüssig sein. Wenn beide in einer offenen Gesellschaft leben, ok, warum nicht?
Ich habe aber z.B. mal eine Geschichte gelesen, in der Homosexualität mit dem TOD bestraft wurde und trotzdem waren da irgendwie alle sehr offen homosexuell und haben es überall getrieben - bis dann am Ende gaaanz tragisch wirklich ein Paar hingerichtet wurde.
Das fand ich z.B. ätzend, weil es einfach unglaubwürdig und unlogisch ist. In einer Welt, in der Homosexualität vom Gesetz mit dem TOD bestraft wird, ist nicht die ganze "normale" Bevölkerung total aufgeschlossen und homosexuelle Paare werden da wohl auch eher vorsichtig sein und nicht händchenhaltend durch die Straßen laufen und jedem gleich auf die Nase binden, dass sie homosexuell sind.
Natürlich ist das aber auch in jedem Genre so: Wenn die Geschichte in sich keinen Sinn macht, wird es immer unglaubwürdig.
Zeichne dich selbst und nimm an meinem Wettbewerb teil :)
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Datum: 01.04.2014 19:57
Ich mag Shonen-Ai, verstehe aber deine Punkte durchaus. Es nervt mich ebenso, wenn der Uke sich sehr oft (nicht nur in FFs, sondern allgemein in BL-Werken) wie ein Weib mit Anhang zwischen den Beinen verhält. Daher mag ich Uke, die "die Hosen in der Beziehung anhaben" und beim Sex auch zeigen, wo's langgeht, lieber.

Was die Seme/Uke-Einteilung angeht, so habe ich damit weniger ein Problem. Switchen finde ich in BL nur okay, wenn beide Kerle etwa die gleiche Statur haben (mal ehrlich: Wer will nen kleinen zarten Burschen einen Schrank von Kerl durchnehmen sehen? xD).

Die Sache mit dem Vorbereiten beim Uke wird auch oft einfach zu schnell abgehandelt... oder gar nicht. Ich kann es auch nicht glauben, dass einem Kerl, der noch nie Sex hatte bzw. nie den Uke spielen musste, es gleich beim 1. Mal so gut gefällt, in den Hintern was reingeschoben zu bekommen, besonders wenn wirklich keine Vorbereitung passiert ist. Die meisten BL-Schreiber/-Mangaka wollen wohl einfach nur schön "erotischen" Poposex darstellen, scheiß auf vorbereiten und wie es dem Uke während des Aktes geht. Am Ende findet er's ja eh geil, also warum groß Zeit vorher damit verbringen, diesen vorzubereiten?

Dass mit der "schönen, heilen Schwulenwelt" finde ich auch recht... dumm? Mal ehrlich, ich erwarte sicher keine 100 % Realitätsnahe in BL, aber dass jeder einfach so Schwule akzeptiert, und am besten jeder 2. Kerl auch homosexuell ist, ist doch einfach unglaubwürdig. Außerdem sind BL mit Themen wie Coming Out doch eher in der Seltenheit: Meist lieben sich die Kerle und der Rest ist egal. Das gilt jedoch auch bei Yuri-Werken, wo der Schauplatz eh meist ein Internat oder eine Schule nur für Mädels ist, und alle Mädels lesbisch sind. Realitätsnah = 0.

Ich schreibe selbst BL-Fanfictions bzw. bin an einer dran, aber ich versuche die Charaktere möglichst in character beizubehalten. Es gibt wirklich nichts nervigeres, als wenn die Charas ooc sind. Daher hüpfen meine Charas definitiv nicht nach Kapitel 1 oder 2 schon miteinander in die Kiste.
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Datum: 01.04.2014 22:38
Arcturus

Mag schon sein, dass das weniger "schmerzhaft" aussieht, aber schöner nicht gerade - zumindest für mich. Und nein: Ich bin auch kein Fan von "Schrank-Seme auf Bubi-Uke"-Action.
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Datum: 02.04.2014 15:58
Ich verstehe persönlich einfach nicht mehr, warum man Fanfictions immer auf den Sex zentrieren muss... <.<
Ich meine, was doch eigentlich interessant ist, sind die Charaktere und ihre Geschichten, warum muss ich dann immer nur den Sex lesen? Und dabei ist es völlig egal ob homo, hetero oder sonst eine Richtung.
Ist nur meine Meinung, aber ich finde Fanfictions wesentlich interessanter wenn sie sich mit all den anderen Problemen der Charaktere beschäftigen und vielleicht auch mal das Liebesleben etwas nach hinten geschoben wird.
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Datum: 02.04.2014 22:22
Ich habe in meinen FFs oder RPGs nie an dem Rollenmuster Uke/Seme geklammert. Meine OCs sind auch wirklich männlich. Und hey - mein RPG hat sogar eine Story! Wee~
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Datum: 12.04.2014 11:54
Ich empfehle Minami's fanfictions.
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Datum: 22.05.2014 14:10
Fanfictions zu lesen, in denen der Sex immer so verherrlicht wird, tue ich mir gar nicht mehr an. Ich will nicht sagen, Sex ist etwas Schlechtes, doch manchmal schmerzvoller, als sich manche junge Leser denken. Vor allem beim ersten Mal kann es passieren, dass nicht alles so klappt, wie man es haben möchte und dann empfindet man eventuell Schmerzen dabei. Ist dies wirklich schlimm? Kommt immer drauf an, ob man auf Schmerzen steht, sie nicht so dolle sind oder ob man Schmerzen verabscheut.

Biologische Aspekte außer Acht zu lassen, finde ich immer lachhaft. Besonders in Fanfictions. Lach. Ähm ja.

Dass dabei auf gesellschaftliche Aspekte so gut wie nie eingegangen wird, finde ich eher schade. Ich würde gerne Shounen Ai-Geschichten lesen, wo sie ihre Beziehung geheim halten müssen, vielleicht sogar andere Partner haben müssen, um nicht angefeindet zu werden. Oder ein Elternhaus ist gar nicht damit einverstanden und das bekommt der junge Mann dann auch stets zu spüren. Mobbing in der Schule oder sonst wo ... irgendwie so etwas, aber stattdessen bekommt man nur ein Fickmarathon. Langweilig.

Ich denke auch, dass es Jaelaki nicht darum geht, dass Geschichten nicht abwechlungsreich sein sollen. Ich glaube, es geht ihr vielmehr darum, dass in vielen Geschichten die gesellschaftlichen und biologischen Aspekte außer Acht gelassen werden. Wäre es so, dass es 30 Fanfics gäbe, wo alles genauer thematisiert wird, dann würde ich sagen, nun ist aber auch mal gut: Wir wissen, Schwule haben's schwer. Määäh!
Aber dem ist leider nicht so. Es ist eben so, dass in vielen Fanfics das Drumherum ausgelassen wird und es schnell zur Sache kommen muss. Und dies wollte Apfelbluete euch auch einfach wissen lassen.
"For beautiful eyes: look for the good in others; for beautiful lips: speak only words of kindness; and for poise; walk with the knowledge that you are never alone!"
- Audrey Hepburn


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