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Film-Review: Moon (2009) Science Fiction, Sonstige Fernsehserien und Filme, Review

Autor: Calafinwe

Titel: Moon
Genre: Drama, Science Fiction
Regie: Duncan Jones
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Erscheinungsjahr: 2009
Länge: ca. 97 Minuten
Altersfreigabe: FSK12
Hauptdarsteller: Sam Rockwell

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Plot
Die Zukunft der Erdbevölkerung wird durch Helium-3 gesichert. Dazu wurde von der Firma Lunar Industries eine Anlage auf dem Mond gebaut, um das Helium-3, das im Mondgestein vor allem auf der Rückseite des Erdtrabanten gebunden ist, abzubauen. Bedient und gewar-tet wird die Anlage von Sam Bell, einem jungen Familienvater, der sich für drei Jahre ver-pflichtet hat, auf dem Mond zu arbeiten. Doch kurz vor der Rückkehr auf die Erde beginnen Sams Sinne, verückt zu spielen und es kommt zu einem folgenschweren Unfall mit einem der Harvester...

Meinung - hier nicht weiterlesen, wenn man nicht gespoilert werden will ;-)
Montags um ca. 0:05 Uhr kommen auf ARD immer so interessante Filme irgendwie. Ich brauch dringend mal so ein TV-Speichergedöns für meinen Fernseher. Aber dafür müsste erst einmal ein komplett neues Fernsehgerät her. Hach, Geld müsste man haben.

Jedenfalls gibt es bei diesem Film einige interessante Aspekte, auch wenn die Story vielleicht etwas vorhersehbar ist. Sam wacht im Krankenzimmer auf. GERTY, die künstliche Intelligenz, die Sam unterstützen soll, fragt ihn, ob er sich nach seinem Unfall an etwas erinnert. Sam verneint und geht wieder an die Arbeit. Eigentlich möchte er aber viel lieber raus fahren und schauen, wo sein Unfall passiert sein soll. Jedoch muss er feststellen, dass es derzeit eine Fehlfunktion auf der Anlage gibt und GERTY rät ihm davon ab, nach draußen zu gehen. Sam mogelt sich aber doch raus, schnappt sich einen der Rover und fährt zur Unfallstelle. Der alte Rover ist mit dem Harvester verkeilt und in dem Rover findet Sam einen scheinbar toten Körper.

Der Körper wird erst einmal auf die Krankenstation verfrachtet und GERTY kümmert sich darum. Doch für Sam ist offensichtlich, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Einerseits soll es angeblich nur einen Menschen auf dem Mond geben, ihn selbst. Andererseits sieht ihm der Bewusstlose auf der Krankenstation ziemlich ähnlich und Sam kommt zu dem Schluss, dass sie Klone sein müssen.

Der verletzte Sam, der auch wegen der geringen "Lebensspanne" eines Klons mittlerweile einen ziemlich angeschlagenen Eindruck macht, geht seinen üblichen Freizeitbeschäftigungen nach und versucht, den anderen Sam, der ihn jetzt ersetzen soll, erst einmal zu ignorieren. Der zweite Sam versucht indes, eine Geheimkammer zu finden, in der sich seiner Meinung nach weitere Klone befinden müssen. Zudem macht er sich Sorgen über einen Rettungstrupp, der auf dem Weg zum Mond ist und warum die Kommunikation mit der Erde nicht funktioniert. Die Sams beschließen, die Mondoberfläche abzufahren und finden außerhalb der Reichweite zur Mondstation diverse Sender, die wohl den Kontakt mit der Erde stören. 

Während dem Unterfangen kehrt der erste Sam wegen körperlicher Beschwerden schon eher wieder zur Station zurück und macht sich auf die Suche nach der Geheimkammer. Allerdings geht es ihm mittlerweile so schlecht, dass er nicht mal mehr ein Passwort richtig eintippen kann. GERTY kommt ihm wider Erwarten zu Hilfe und Sam findet ein riesiges Lager. Die Zahl der Klone, die sich dort befinden, kann er allenfalls schätzen. Der andere Sam kommt derweil wieder zurück und gemeinsam hecken sie einen Plan aus, wie zumindest einer der beiden es auf die Erde schaffen kann.

Warum ich den Film interessant finde
Das liegt zum einen an GERTY. Häufig hat man bei Filmen ja die Situation, dass die künstliche Intelligenz versucht, gegen den Menschen zu arbeiten (WALL.E; Terminator; I, Robot; Blade Runner etc.). Bei diesem Film ist es dafür etwas anders gelagert. GERTY ist durchaus so programmiert, dass er das Geheimnis um die Klone wahrt. Allerdings wurde er auch dahingehend programmiert, dem jeweiligen Arbeiter-Klon zu helfen. Am deutlichsten wird dies bei der Szene, bei der der erste Sam versucht, das Passwort für die Geheimkammer einzugeben. Natürlich schafft er es nicht. Aus dem Hintergrund kommt einer von GERTYs Armen angeschwebt und gibt für ihn den Code ein. Außerdem ist GERTY voll süß mit dem Smiley im Bildschirm.

Andererseits finde ich es faszinierend, dass und wie Sam Rockwell dreimal dieselbe Person spielt. Neben den ersten zwei Klonen wecken GERTY und der zweite Sam noch einen dritten auf, den sie brauchen, um sich zu tarnen. Der erste Sam kehrt am Ende zurück in den Rover, mit dem er den Unfall hatte und der zweite Sam beschließt, eine der Transportkapseln zu besteigen, mit der das Helium-3 zur Erde geschickt wird. Natürlich gibt es auch andere Leute zu sehen, z. B. Mitarbeiter von Lunar Industries oder imaginäre Frau und Tochter von Sam. Diese sind innerhalb des Films aber immer nur über einen Bildschirm zu sehen.

Lediglich die verschiedenen Sams sind die Charaktere, die man hautnah miterlebt. Von daher von meiner Seite aus ein wirklich interessant gemachter Film.

 

Quellen: Filmcovererstes Bildzweites Bild, drittes Bild

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Datum: 28.12.2015 15:14
Einer meiner Lieblingsfilme! Toll, dass du hier für ihn Werbung machst. :) GERTY ist wunderbar. Die "We're not programs, GERTY, we're people"-Szene berührt mich immer wieder, egal wie oft ich sie sehe.

Ich liebe außerdem den Soundtrack dazu. Clint Mansell schafft es einfach immer wieder, die Atmosphäre eines Films perfekt mit Klängen wiederzugeben.
“Imagination can’t create anything new, can it? It only recycles bits and pieces from the world and reassembles them into visions. [...] Nothing unknown is knowable.”
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Datum: 28.12.2015 17:42
Hm, der Film klingt echt interessant, muss ich mir auch mal ansehen^^
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Datum: 28.12.2015 18:15
Swanlady:
 
Muss gestehen, auf den Soundtrack hab ich nicht so geachtet^^"
Werde bei Youtube bei Gelegenheit mal reinhören, wenn sich da was finden lässt.
 
Und ja, die eine Szene war schon bezeichnend.
Ich fand das schon faszinierend, dass sie soweit gingen, den Klonen sogar "Erinnerungen" einzupflanzen. Weil letztendlich ist das ja schon auch irgendwie eine Programmierung, auch wenn sich die Sams was anderes einreden^^"
 
Fand auch das Ende bezeichnend, wo man dann aus dem Off hört, dass es sich wohl um einen illegalen Einwanderer handelt -> Gefängnis.
There have always been ghosts in the machine, random segments of code that have grouped together to form unexpected protocols. Unanticipated, these free radicals engender questions of free will, creativity, and even the nature of what we might call soul ...
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Dr. Alfred J. Lanning
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Datum: 28.12.2015 18:56
Calafinwe
Keine Sorge, ich habe in dem Fall auch mehr als gewöhnlich auf die Musik geachtet. XD
Ich glaube, man kann sich den gesamten Soundtrack auf Youtube anhören. :) Er ist generell so traurig und stellenweise ziemlich unruhig. Er passt zu der Einsamkeit, die Sam auf dem Mond verspüren muss.

Das stimmt allerdings. Im Endeffekt ist es wohl jedem selbst überlassen, wie er das interpretiert. Einer der Gründe, weshalb ich den Film so mag. :)
“Imagination can’t create anything new, can it? It only recycles bits and pieces from the world and reassembles them into visions. [...] Nothing unknown is knowable.”


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