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Tora's (Big) Bang Theory

von

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Kapitel 6

  

Was sagt man nach so einer Aussage? Was wird von einem für eine Antwort erwartet? Wie sollte ich mich fühlen?

 

Ich konnte nicht einmal sagen, was ich in dem Moment empfand. Viel zu verwirrt war ich von Reitas Worten. Wie kam er auf die Idee, dass ich etwas Ernstes wollte?

Ich überlegte weiter.

 

 

Wenn man es durch die Blume sehen wollte, war Reitas kleines Geständnis vielleicht als Liebesgeständnis zu betrachten? Konnte man vielleicht annehmen, dass aus ihm nicht tierische Bedürfnisse, sondern wahre Gefühle gesprochen hatten? Ich legte meinen Kopf schief.

 

Hatte ich das vielleicht angenommen?

 

Eigentlich hatte ich gar nicht genauer über die Worte nachgedacht. Viel zu sehr hatten sie mich erregt. Hatten meine Triebe angesprochen.

Doch vielleicht auch mein Herz?

Hatte ich gedacht, dass Reita in mich verliebt wäre? Und wenn nicht bewusst, war ich vielleicht unterbewusst davon ausgegangen?

War ich deshalb am nächsten Tag so gut gelaunt gewesen? Weil ich gedacht hatte, ich sei nun in einer Beziehung?

 

 

Meine Stirn zog sich in Falten, als sich die alles entscheidende Frage in meinem Kopf bildete.

Wollte ich eine Beziehung mit Reita?

 

Ich sah zu dem Blonden rüber, der immer noch etwas verschüchtert auf den Boden starrte, während seine ungestylten Haare ihm ins Gesicht hingen.

Wenn ich ihn so vor mir sah, musste ich eins zugeben: Ich hatte ihn vermisst.

Ich verbrachte gerne meine Zeit mit ihm. Deshalb war ich schließlich auch mit ihm befreundet.

Und ich hatte gerne Sex mit ihm. Sonst hätte ich auch nicht zweimal mit ihm geschlafen.

Und weiter?

 

 

Vielleicht hätte ich mir diese Frage etwas mehr zu Herzen nehmen sollen.

Vielleicht länger über eine Schlussfolgerung nachdenken; mir einfach mehr Zeit nehmen sollen.

 

 

Doch in diesem Moment ließ ich nicht mein Gefühl entscheiden.

Ich ließ der Logik den Vortritt. Der Bequemlichkeit.

 

„Und wer hat gesagt, dass ich eine Beziehung mit dir will?“

Reita sah mich so überrascht an, dass ich direkt weiter sticheln musste. Es kam selten vor, dass ich den Blonden so aus der Fassung brachte.

 

„Ich meine, findest du’s nicht ziemlich arrogant davon auszugehen, dass ich mich in dich verknallt habe, nur weil wir zweimal Sex hatten? Also, der Sex war zwar gut aber jetzt auch nicht soo…“

„Hey“, fiel mir der Blonde gekränkt ins Wort.

Ich musste grinsen. Es war typisch Reita, sich wegen so einer kleinen Stichelei schon in der eigenen Ehre verletzt zu fühlen.

Und auch wenn er noch den Augenkontakt vermied, schien er wenigstens keine Angst mehr vor einem plötzlichen Liebesgeständnis meinerseits zu haben.

Sollte mich das verletzten? Ich wusste es nicht genau.

 

„Und wie soll’s jetzt weitergehen?“, fragte mich der Blonde vorsichtig. Ich zuckte mit den Schultern.

„Also, eigentlich war’s ja ganz nett. Bis zu dem Punkt an dem du die Flucht ergriffen hast. Wieso also nicht so weitermachen?“

Reita starrte mich überrascht an.

 

„Du meinst also Freunde bleiben und trotzdem Sex haben?“

Wieder zuckte ich mit den Schultern.

„Was spricht dagegen?“

 

Genau. Was spricht eigentlich dagegen mit seinen besten Freund Sex zu haben? Es gibt ja schließlich nur an die tausend logische Gründe, es nicht zu tun! Auf der Welt gibt es so viele Menschen. So viele gutaussehende Kerle. Warum musste ich mir ausgerechnet meinen besten Freund aussuchen? Warum konnte ich nicht irgendeinen anderen nehmen? Unseren Sex nicht als das abschreiben, was er war? Ein Versuch. Ein Spiel. Vielleicht noch die Dummheit eines Betrunkenen. Mehr war es ja nicht.

 

Doch da war irgendetwas.

Es gab etwas, was mich dazu trieb, dieses Spiel weiterspielen zu wollen. Vielleicht war es die Neugierde, zu erfahren, wie lange wir weiter machen konnten, ohne zu verlieren. Wie weit wir Konventionen und Moral ausdehnen konnten, ohne zu fallen.

 

Heute weiß ich, wie weit ich gehen kann.

Doch es ist wohl schon zu spät.

Ich bin schon am Verlieren. Falle schon.

 

Aber an dem Abend hatte ich noch nicht so weit gedacht.

Ich hatte mir keine Gedanken über Konsequenzen gemacht. Hatte nicht einmal damit gerechnet, dass es welche geben würde. Ich wollte nur, dass Reita weiterhin mit mir schlief und seine Zeit mit mir verbrachte.

 

Auch wenn Reita anfangs etwas skeptisch gewirkt hatte, schien ihm meine Idee immer besser zu gefallen. Als ich das Lächeln bemerkte, das sich auf seine Lippen geschlichen hatte, wusste ich, dass ich gewonnen hatte.

„Und“, hakte ich trotzdem nach, um ganz sicher zu gehen. Mein bester Freund grinste mich an.

„Klar“, gab er nur cool zurück, aber ich merkte, dass es nur gespielt war. Reita war über diese Entwicklung wahrscheinlich nicht minder erfreut als ich, auch wenn er versuchte mir sein Pokerface zu zeigen.

„Und jetzt?“

Reita zuckte bei meiner Frage mit den Schultern, doch an seinem verschmitzten Gesichtsausdruck konnte ich sehen, dass er schon eine genaue Vorstellung hatte, wie es nun weiterging.

„Wie wär’s wenn wir in mein Schlafzimmer gehen und die Sache offiziell machen?“

 

Am liebsten hätte ich wie blöd genickt und wäre schon direkt in der Küche über meinen besten Freund hergefallen. Doch ich beherrschte mich. Meiner Meinung nach, sollte er noch etwas dafür bluten, dass er mich solang wie Luft behandelt hatte. „Das sind aber ziemlich mutige Worte für jemanden, der sich eine Woche lang feige vor mir versteckt hat.“

Hämisch sah ich dabei zu, wie Reita seinen Blick auf den Boden richtete. Wahrscheinlich um nicht die Fassung zu verlieren. Er hasste es, wenn man an seinem Stolz kratzte. Und ich kratzte nicht nur. Ich zerhackte ihn förmlich.

Als der Blonde wieder hoch sah, war er die Beherrschung selbst.

„Weißt du, was noch feige ist? Seine Nummer beim Telefonieren zu unterdrücken.“

 

Autsch.

Eigentlich hatte ich mir denken können, dass Reita mir Kontra geben würde. Und er benutzte viel mehr als eine einfache Hacke, um sich über meine Ehre herzumachen. Das war bei ihm schon ein Betonbohrer!

 

Der Blonde grinste mich unschuldig an, doch in seinen Augen konnte ich die Häme sehen.

Wie ich ihn in diesem Moment hasste!

 

„Das werd ich dir heimzahlen“, knurrte ich ihn böse an, was ihn nur grinsen ließ.

 

„Kann’s kaum erwarten.“

 

Mit diesen Worten verließ mein bester Freund die Küche.

Auch auf meinen Lippen bildete sich ein Grinsen als ich sah, dass der Bassist auf sein Schlafzimmer zusteuerte. Er warf keinen Blick zurück. War sich sicher, dass ich ihm folgen würde.

Und wie ich es hasste, wenn er Recht behielt!

 

Trotzdem schoss mir nur ein Gedanke durch den Kopf, als ich dann den Raum erreichte in dem Reita verschwunden war.

Der jetzt nackt auf seinem Bett lag und mich frech angrinste.

 

Diese kleine Abmachung würde unsere Beziehung mehr als nur bereichern.

Und damit hatte ich nicht einmal ganz Unrecht…

 

~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~

 

Den Sex, den wir in dieser Nacht – und in sehr vielen der darauffolgenden Nächte – hatten, könnte man gut als eine Zwischenform unserer ersten beiden Male beschreiben. Wir waren lang nicht mehr so angespannt wie beim ersten Mal. Hatten auch keine Scheu mehr davor, uns gegenseitig zu berühren. Allerdings fehlte die Leidenschaft unserer zweiten Nacht. Wobei ich von heutiger Sicht sagen muss, dass ich sie eher unterdrückte, als dass ich sie nicht mehr empfand. Wir waren im Stillen darüber eingekommen, dass wir nicht die Kontrolle verlieren wollten. Dass sich während dem Sex „fallen zu lassen“ zu einer Liebesbeziehung gehörte und nicht zu dem, was wir miteinander teilten. Ebenso wie das Küssen auf den Mund.

Und das störte mich auch alles gar nicht. Umso mehr genoss ich die seltenen Zärtlichkeiten. Es elektrisierte mich jedes Mal, wenn Reitas Lippen eine Stelle meiner Haut berührten. Mein Herzschlag verdoppelte sich, wenn ich sanft über seine Haut fuhr und ihm dabei leise Seufzer entlockte.

 

Ich genoss diese zärtlichen Berührungen. Genoss sie, weil sie so selten waren. Die Frage, ob es dafür noch einen anderen Grund gab, stellte sich mir gar nicht.

 

Ich hatte schließlich Sex.

Und zwar guten Sex!

 

Eine Erfahrung, die ich in den nächsten Tagen ziemlich regelmäßig mit Reita teilen durfte. Und wieso auch nicht? Wir waren schließlich gut darin!

 

 

~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~

 

„Ich kann echt nicht glauben, dass du mich dazu überredet hast.“ Reita versuchte sich so gut es ging die Haare zu richten. Scheiterte dabei allerdings auf voller Linie.

„Ich kann nicht glauben, dass du wirklich zugestimmt hast!“ So leise wie möglich schloss ich die Tür wieder hinter uns und betrat neben dem Blonden den langen Flur. Ich drehte den Schlüssel dreimal im Schloss. Genau darauf bedacht, alles so zu hinterlassen, wie wir es vorgefunden hatten. Schließlich musste nicht jeder wissen, was wir in Miyavis altem Besprechungsraum gemacht hatten.

Ein dümmliches Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus.

 

„Wenn du nicht willst, dass alle gleich wissen, was wir getrieben haben, dann hör auf so schwachsinnig zu lächeln!“

„Das sagt gerade der Richtige“, erwiderte ich trocken. Ich hatte in den letzten paar Tagen feststellen dürfen, dass Reita direkt nach dem Sex Schwierigkeiten damit hatte, sein Pokerface einzusetzen. Auch dieses Mal war das Lächeln auf seinen Lippen wohl sehr viel glücklicher und harmonischer als er eigentlich wollte.

„Wenn es dir wirklich so wichtig wäre, das zwischen uns geheim zu halten, wärst du vielleicht ein bisschen leiser gewesen“, setzte ich noch einen drauf, woraufhin Reitas Lächeln schon wieder diesen typischen selbstgefälligen Stich bekam.

„Bild dir ja nichts ein! Ich war nur so laut, weil ich mich selbst in Miyavis Spiegelwand betrachten konnte. Mit deinen lausigen Fähigkeiten hatte das nicht wirklich was zu tun!“

„Vielleicht sollten wir doch noch einmal zurückgehen und ich zeige dir, zu was ich allem fähig bin.“ Ich sah an dem Funkeln in Reitas Augen, dass er kurz davor war meinen Vorschlag anzunehmen. Seine Hand war schon in meiner Hosentasche verschwunden. Wahrscheinlich auf der Suche nach dem Schlüssel zum Raum. Oder auf der Suche nach etwas anderem.

 

Bevor ich das erfahren konnte, kamen leider zwei Personen den Gang entlang. Sofort war die fremde Hand wieder aus meiner Hose verschwunden. Gerade rechtzeitig, denn die beiden Gestalten schienen uns entdeckt zu haben und kamen nun zielstrebig auf uns zu.

 

„Oh oh“, hörte ich leise neben mir und musste auch selbst schwer schlucken. Vor uns standen nun Aoi und Shou. Und beide sahen ziemlich angepisst aus.

„Wo zum Teufel warst du die ganze Zeit?“, wurde Reita von dem Gitarristen böse angefaucht. „Reg dich mal ab. War doch Pause.“

„Die ist schon seit 15 Minuten rum!“ Verwirrt zog der Bassist sein Handy aus der Hosentasche.

„Tatsächlich“, murmelte er fassungslos und sah dann vom Display zu mir auf. „Respekt!“ „Danke schön“, grinste ich nur breit zurück. Schließlich erhielt ich nur selten Komplimente von Reita.

Shou und Aoi tauschten einen verwirrten Blick aus.

„Was habt ihr beide denn die ganze Zeit gemacht?“, wollte nun Shou von mir wissen. Überrumpelt sah ich zu dem Blonden neben mir. Er war schließlich um einiges besser, wenn es um Ausreden und Lügen ging als ich. Leider sah auch er dieses Mal ziemlich ratlos aus.

Ihr erinnert euch ja noch: der Sex und die schwindende Intelligenz.

 

„Alsoooo…“, begann er jetzt aber doch, wenn auch etwas langsam. „Tora und ich hatten gerade Sex auf dem Konferenztisch in Miyavis altem Besprechungsraum. Ich lag unten.“

Stille.

Drei fassungslose Gesichter.

Ja, auch ich war von der Aussage etwas überrascht.

 

Irgendwann schüttelte Aoi den Kopf. „Ich glaub, ich werd deinen kranken Humor nie verstehen.“ Murrend packte er seinen Bandkollegen am Arm, der sich grinsend mitziehen ließ.

Unglaublich.

Reita hatte alles riskiert… und war damit durchgekommen.

Am liebsten wär ich ihm nachgerannt und hätte ihn für diese Aktion gleich an die nächste Wand gepinnt. Leider hätte das unseren waghalsigen Sieg doch ein bisschen gefährdet.

 

„Mir ist eigentlich egal, was für einen Schwachsinn ihr dieses Mal wieder angestellt habt, also frag ich auch nicht nochmal. Wenn ich nichts weiß, kann man mich später auch nicht verantwortlich machen. Außerdem bezweifel ich, dass deine Antwort sehr viel wahrheitsgemäßer als Reitas sein wird.“

Ich lächelte Shou als Antwort freundlich an, was diesen nur aufseufzen ließ.

Dabei hatte er doch so Recht. Noch wahrheitsgemäßer als Reitas Antwort ging einfach nicht!

 

 

~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~

 

Obwohl wir an dem Tag noch mit dem Schrecken davongekommen waren, beschränkten wir uns danach darauf, unsere neue Lieblingsaktivität nur zu Hause auszuüben. Auch wenn Reita es „Können“ nannte, wusste er eigentlich selbst, dass wir mit Aoi und Shou nur Glück gehabt hatten. Wären Kai und Nao gekommen, wären wir so lange durch die Mangel genommen worden, bis sie das letzte Fünkchen Wahrheit aus uns gequetscht hätten. Reita hatte vor allem vor Ruki Angst. Der Kleine war Rukis zweiter bester Freund und hatte die Gabe, alle Lügen Reitas sofort zu durchschauen.

Also versuchten wir uns so normal wie möglich zu verhalten und unseren Bandkollegen keinen weiteren Grund zur Skepsis zu geben.

Und es klappte. Wir verhielten uns wie echte Profis. Keiner kam hinter unser kleines Geheimnis.

Zwei Wochen lang…

 

 

Ich muss an dieser Stelle betonen, dass es nicht meine Schuld war. Vielleicht hätte ich wirklich vorsichtiger sein sollen. Aber ganz ehrlich: Es war Reitas Ruf, der auf dem Spiel stand, und nicht meiner. Also hätte er besser aufpassen sollen.

 

Wie gesagt, wir waren seit zwei Wochen…“zusammen“. Ich war zu Hause und hatte gerade Reita die Haustür im Erdgeschoss per Anlage geöffnet. Er hatte noch Probe gehabt und war danach gleich zu mir gekommen. Eigentlich sahen wir uns jeden Tag. Ich hatte schon den Ersatzschlüssel zu meiner Wohnung gesucht und wartete nur noch auf eine Gelegenheit, ihn Reita zu geben. Allerdings traute ich mich auch irgendwie nicht, weil ein Schlüsselaustausch nach zwei Wochen doch ziemlich früh wäre.

 

Findet ihr auch, dass sich das wie eine Beziehung anhört? Ja, ich denke das heute auch…

 

Da er also keinen eigenen Schlüssel hatte, lehnte ich nur die Wohnungstür an und ging zurück ins Wohnzimmer. Keine Minute später hörte ich schon meine Tür zuknallen.

„Hey Rei! Übrigens ist…“

„Oh nein, ich hab echt keinen Bock darauf, dass du mich jetzt auch noch weglaberst!“, wurde ich ziemlich unfreundlich unterbrochen, während der Blonde den Raum betrat. Zugegeben: Er sah wirklich gestresst aus.

„Keine Ahnung was Kai heute Morgen über die Leber gelaufen ist, aber mir wär’s lieber gewesen, es hätte ihn zertrampelt! Dem konnte man’s heute echt nicht recht machen und deshalb brauch ich jetzt etwas, um meine Aggression und den Stress abzubauen. Also wenn du mir etwas zu erzählen hast, dann tu das, während du deine Hose ausziehst, denn ich brauche jetzt ganz dringend…“

Dieses Mal wurde Reita in seinem Monolog unterbrochen. Allerdings nicht von mir.

 

Sein Anblick war so göttlich, als Saga meine Küchentür öffnete und mit einem sehr verwirrten Gesichtsausdruck das Wohnzimmer betrat. Vielleicht sollte ich noch dazu erwähnen, dass Reita während seines Vortrags schon seinen Gürtel geöffnet hatte. In Sekundenschnelle war die Hose des Blonden wieder verschlossen. Ich sah förmlich, wie er in seinem Kopf nach einer passenden Ausrede suchte. Doch wie sollte die bitte lauten, wenn er mich gerade dazu aufgefordert hatte meine Hose auszuziehen weil er „Stress abbauen“ musste? Also wechselte der Bassist die Taktik: Er suchte nach einem Schuldigen für das Desaster.

 

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass er da ist!“, zischte er mir wütend zu.

„Ich hab’s doch versucht!“, verteidigte ich mich sogleich, wobei ich zugeben musste, dass es mir doch Freude bereitete, Reita so peinlich berührt zu sehen. Auch Saga schmunzelte.

„Hallo Reita“, flötete er dem anderen Bassisten grinsend zu. Saga liebte es, hinter Geheimnisse zu kommen. Und dieses schien ihm besonders zu gefallen. An Reitas Gesichtsfarbe konnte ich erkennen, dass ihn die Situation weniger belustigte.

„Ich geh dann mal wieder“, nuschelte er leise und ging ohne ein weiteres Wort des Abschieds in den Wohnungsgang, wohin ich ihm folgte. Er tat mir schon ein bisschen leid. Das wertete seinen schlechten Arbeitstag sicher nicht gerade auf.

 

„Ich red mit Saga. Der wird schon dicht halten“, meinte ich in einem einfühlsamen Tonfall, den ich sonst nicht häufig verwende. „Mach dir keine Sorgen.“

Normalerweise hätte Reita mich für so viel Mitgefühl ausgelacht, doch an dem Tag sah er eher so aus, als würde er mir lieber dankend in den Arm fallen – was er natürlich nicht tat. Stattdessen zog er seine Schuhe fertig an, nickte mir nochmal zu und verließ dann das Apartment. Ich seufzte und sah einen Moment wehleidig die geschlossene Tür an. Dabei war Reita so geil im Bett, wenn er gestresst und aggressiv war! Natürlich war meine erste Emotion Mitgefühl gewesen und das Bedürfnis meinen Freund in Schutz zu nehmen. Aber der Sexgedanke kam ziemlich schnell danach.

 

Leider musste ich meine Aufmerksamkeit jetzt erstmal einem anderen Bassisten schenken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Goesha
2018-06-07T21:06:49+00:00 07.06.2018 23:06
Gut, dass sie sich wieder vertragen haben!
Aber das Beste war ja Reitas Antwort! Hätte ich da angefangen zu trinken, hätte ich wohl alles gegen den Bildschirm gesprotzt. XD
Und dann ist er auch noch so einfach da durch gekommen... bis er schließlich von Saga "erwischt" wurde. Der Arme. So viel Stress auf Arbeit und dann nicht mal abreagieren können!
Von:  Kyo_aka_Ne-chan
2018-05-29T09:18:18+00:00 29.05.2018 11:18
Oh Gott, ich hab gerade keine Worte... ich bin einfach nur baff xD Vor allem als Reita einfach so die Wahrheit gegenüber den anderen sagt, ist mir ein bisschen das Herz stehengeblieben xD Ach du Sch... xD
Wie gesagt, ich hab immer mehr das Gefühl, dass Tora hier der große Verlierer sein wird, das wird durch die Wahl bestimmter Sequenzen sehr deutlich, was ich gut gewählt finde. Auch dieser langsame Kontrollverlust ist echt gut beschrieben und ich fiebere echt total mit. Was tust du mir an? xD
Und yay, Saga *.* xD


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