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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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V. Tauchgang (Teil 1)

V.

Into the blue   
 

28. Kapitel: Tauchgang (Teil 1)
 

Jackson tauschte Sonnenbrille mit Taucherbrille und sah sich durch diese erstmal um. Lexie kicherte. „Du weißt hoffentlich wie albern du gerade aussiehst.“

„Ist mir durchaus bewusst.“, raunte er zurück, als April ihm eine Nasenklemme auf die Nasenspitze setzte.

„Hey! Willst du das ich vollkommen albern aussehe?“, fragte er protestierend nach, woraufhin sie nickte.

„Es hat nicht direkt mit Albernheit zu tun, aber du willst doch nicht, dass dir lauter Salzwasser in die Nase läuft, oder?“, fragte sie nach, woraufhin er die Augenbrauen zusammenzog und seinen Kopf schüttelte. Simon zog sich gerade ein paar Flossen über und grinste die Chirurgen an.

“Wenn ihr wüsstet, wie lustig es gerade ist, euch zusehen...“, stieß er aus.

„Was meinst du?“, fragte Arizona die einen Schnorchel in ihrer Hand drehte.

„Das ist alles absolutes Neuland für euch, kann das sein? Wie die kleinen Kinder betrachtet ihr die Ausrüstung., lächelte er der Schwangeren entgegen.

„Wir kommen eben nicht wirklich aus der Gegend, in der man taucht... in Seattle kommt das Wasser meistens von oben und nicht von unten.“, erwiderte sie und befestigte den Schnorchel an ihrer Taucherbrille. Aaron und Lucas tauschten einen kleinen Blick miteinander. Ihre Erheiterung ließ sich kaum noch leugnen.

„Bleibst du eigentlich hier bei den Anfängern oder begleitest du uns?“, fragte Zoe die mit ihren Füßen ein bisschen im Wasser plätscherte. April schlüpfte gerade ebenfalls in Flossen und pustete daraufhin durch den Schnorchel.

“Ich denke sowohl als auch. Erstmal komm ich kurz bei euch mit und später leiste ich meine ehemaligen Kollegen Gesellschaft.“, sagte April mit einem Schulterzucken.

Finja forderte die Aufmerksamkeit der Chirurgen, als sie ihnen erneut das Schnorcheln erklärte. In der Zwischenzeit verschwanden April und Co bereits in dem klaren Wasser. Auch von der Oberfläche konnte Jackson sie noch gut beobachteten und das forderte leider auch seine gesamte Konzentration, weshalb er perplex blinzelte, als Finja ihm einen Stoß verpasste und er rückwärts im Wasser landete. Sie schüttelte ihren Kopf. „Trunkenheit vor Liebe ist niemals gut und jetzt bemüht dich wenigstens ein bisschen.“, rief sie zu ihm, als er aufgetaucht war. Ganz so einfach war das Schnorcheln nicht, aber wenigstens konnte er mit der Brille unter Wasser besser die Silhouette von April beobachten. Wie sollte er ihr nur sagen, was er empfand?  Es war so schön ihr einfach nur ein bisschen zuzuschauen, doch schließlich zogen dutzende andere Dinge seine Aufmerksamkeit auf sich.

Die Chirurgen trieben auf der Oberfläche des Meeres und konnten gerade einen Rochen- und einen kunterbunten Fischschwarm dabei beobachteten, wie sie ihrer Wege zogen. Mark holte durch den Schnorchel viel zu schnell Luft und musste hustend auftauchen. Wieder lachte er und sah zu Lexie, die ebenfalls ihren Kopf hob.

„Du siehst mit dieser riesigen Taucherbrille absolut putzig aus!“, rief er ihr zu, woraufhin sie ihre Schultern hob. Der Schnorchel steckte noch immer in ihrem Mund und so blies sie die Wangen auf. Mark schloss lachend seine Augen. „Wie ein Kugelfisch.“, murmelte er. Lexie hob ihre Schultern und steckte ihr Gesicht wieder unter Wasser, um die Fischpracht zu beobachten.

Einige Meter unter ihnen auf dem Grund paddelten April und die anderen. Nur zwischendurch tauchten sie auf um Luft zu holen. So auch jetzt. Jackson hob seinen Kopf.

„Was macht ihr da unten eigentlich?“, fragte er interessiert nach und schwamm ein bisschen näher an sie heran. Das Meer hatte eine angenehme Temperatur und die Sonne lachte auf sie hinab. Wer hätte noch vor ein paar Monaten gedacht, dass er so eine paradiesische Zeit mit April erleben könnte. Wohl keiner! So schmunzelte er jetzt auch ein kleines bisschen vor sich hin und sah in das Wasser hinab. Ein paar Fische kitzelten seine Fußspitzen.

„Och, so dies und das. Ab und zu finden sich alte Teile von Schiffen oder andere besondere Dinge.“

„Würde ich gerne mal erleben.“, lächelte er und hob seinen Blick wieder.

“Tja, ich muss dich leider enttäuschen, Jacky... du schaffst es noch lange nicht bis auf den Grund.“, kicherte sie und schwupps war April wieder verschwunden.

Jackson sah ihr nach und hob anschließend seinen Blick. Callie und Arizona trieben gar nicht mal so weit von ihm entfernt vor sich hin und sprachen über das Baby. Die Träume vom gemeinsamen Kind überschlugen sich. All die Sorgen waren während der Zeit auf dem Meer wie vergessen. Das Krankenhaus mit all den trüben Gedanken lag in weiter Ferne. Jackson wischte die Gedanken daran mit einer flüchtigen Handbewegung vom Tisch und schon lag er wieder auf der Wasseroberfläche um die farbenprächtige Welt unter ihm zu betrachten.
 

Bailey lehnte im Türrahmen und beobachtete Andrew. Schon eine ganze Weile saß er in der kleinen Kapelle im Krankenhaus. Die Hände gefaltet und die Augen fest geschlossen erweckte er tatsächlich den Eindruck, als würde er gerade beten. Seine braunen Haare standen ihm verwuschelt in alle Richtungen ab und noch hatte ihn die Müdigkeit leicht in den Fängen. Ein bisschen Ruhe wollte er gerade nur haben, doch Dr. Bailey räusperte sich erneut und störte ihn in seinen Gedanken.

„Gehen Sie weg.“, stieß Andrew mit einem Mal aus, machte dabei aber keinerlei Anstalten um sich zu bewegen.

„Warum?“, fragte Bailey nach. „Das ist ein freies Land und das hier noch dazu eine Kapelle. Sie können mir nicht verbieten hier zu sein.“, meinte die Ärztin und trat ein paar Schritte in die Kapelle.

„Sie stören mich in meiner Konzentration.“, maulte der Chirurg. Seine Stimme klang überaus belegt und noch immer hatte er das Gefühl, dass die leicht alkoholisierte Nacht ihn verfolgte.

„Sie müssen sich konzentrieren um zu beten?“, fragte Bailey interessiert nach und ließ sich neben ihm in die Bankreihen sinken.

Der irische Arzt warf ihr einen kleinen, teilweise sogar sehr genervten Blick zu. Er atmete einmal tief durch und zuckte dann mit seinen Schultern. „Ich bereite mit auf die Operation vor.“

„Sie haben Angst.“, stellte Bailey nüchtern fest.

Andrew holte einmal tief Luft und nickte dann. „Natürlich habe ich Angst. Ich habe immer Angst und Furcht, wenn ich in einem Operationssaal stehe. So ermahne ich mich selber zur Vorsicht, denn das Menschenleben ist etwas ganz besonderes. Wir sind nicht hier um Götter zu spielen, sondern wir versuchen den Teufel zu bekämpfen, der sich in den Körper eines Menschen eingenistet hat. Ich habe Angst zu versagen, denn wenn das passiert nehme ich einem kleinen Jungen sein Leben. Eltern den Sohn. Großeltern den Enkel. Klassenkameraden den Freund und der Welt einen Menschen. Ich finde es vermessen, wenn die Chirurgen behaupten, sie seien nicht Gott, wenn sie versagen. Doch wenn ihnen eine Operation gelingt benehmen sie sich genau wie ein solcher. Wissen Sie wie schwer das alles für mich ist. Ich verstehe die meisten Seiten der Beteiligten und ich versuchte nur mich irgendwie durchzumanövrieren um einen Weg zu finden, dass all die Grausamkeit, die Dunkelheit nicht gewinnt. Allerdings ist es nicht besonders einfach abzuschalten um mich voll und ganz auf die Operation zu konzentrieren und darum sitze ich hier und ersuche Beistand bei Gott.“, prasselte ein Redeschwall auf Dr. Bailey hernieder, die ihn daraufhin ein bisschen irritiert anblickte.

Er hatte wirklich Angst und scheinbar hatte sie gerade einen sehr sensiblen Nerv bei Dr. Gallagher getroffen.

„Ich weiß, es ist schwer. Wir alle Leben bis hin zu unserem Tod und wir Chirurgen sind meistens nur dafür da, das Leiden des Lebens weiter hinauszuzögern. Zumindest ist es das, was sie gerade sehen wollen, anstatt, dass sie ihre Augen öffnen und zu erkennen beginnen, was Sie im Begriff sind zu tun. Sicherlich haben Sie Angst, aber Sie lassen gerade sämtliche negative Gedanken überwiegen und Sie sind dabei ihren inneren Ängsten zu unterliegen, anstatt ihnen mit erhobenen Hauptes entgegen zu treten. Dr. Gallagher, Sie sind einer der besten Chirurgen der Welt und das ist eine große Last auf ihren Schultern aber zeitgleich auch ein großes Talent, über das sie verfügen. Hören Sie auf sich selber Angst zu machen und Beistand zu suchen, denn Sie haben diesen schon lange gefunden. Ich begleite Sie zur Operation und bleibe an Ihrer Seite und sollte die Furcht Sie noch einmal übermannen, werde ich Ihnen eigenhändig in den Hintern treten, haben Sie mich verstanden?“, hielt Bailey eine kleine Ansprache.

Andrew hatte sich ihr zugewandt und betrachtete sie ein bisschen zögerlich, ehe er langsam nickte. „Bedauerlicherweise kann ich Ihnen nicht widersprechen... hab ich schon erwähnt wie lästig Sie zeitweise sind.“

Bailey lachte auf und streckte ihm die Hand entgegen.

„Ich bin Miranda und ich denke unser gemeinsamer Plan macht uns zu so was wie Komplizen oder Freunden.“, sprach sie.

Der Ire schüttelte schmunzelnd seinen Kopf und ergriff ihre Hand. „Andrew. Und das, was wir vorhaben ist gefährlich, aber ich bin sicher, wir werden das schaffen, aber jetzt, sollten wir erstmal das Leben von Toby retten. Bist du dabei. Miranda?“, fragte er nach und erhob sich von der Kapellenbank.

Die Chirurgin grinste. „Absolut bereit, Andrew.“

Es war eigenartig wie leicht Freundschaften entstehen konnten. Wie schnell man damit begann füreinander zu kämpfen und wie einfach es sein konnte, neue Hoffnungen zu schöpfen. Andrew schmunzelte vor sich hin und verließ mit Bailey die Kapelle. Schulter an Schulter lehnten Alex und Tamina an der Wand direkt gegenüber. Sie stießen sich ab und folgten Oberarzt und Stationsärztin in Richtung Operationssäle. Hier waren sie also. Zu viert gegen das Böse. Gegen Burke!
 

Callie zog sich aus dem Wasser und blieb am Rand der Yacht neben ihrer Lebensgefährtin sitzen. Ihre Beine baumelten noch im Wasser und so beobachtete sie die Anderen. Immer wieder machte Mark mit Lexie seine Scherze und setzte alles daran, damit sie Lucas nicht zu Nahe kam. In der Zwischenzeit bemühte sich Jackson die Gunst von April zu erlangen.

„Glaubst du unser Plan hat doch noch Erfolg?“, fragte Callie mit einem Mal und legte ihren Arm um die zierlichen Schultern ihrer Lebensgefährtin.

„Warum sollte er keinen Erfolg haben? Wir sind gerade dabei die Paare zusammenzubringen und hey, alle scheinen doch im Moment glücklich zu sein.“, seufzte Arizona zufrieden.

„Zumindest die, die hier sind ... außer Derek und Meredith.“ Callie knabberte etwas auf der Innenseite ihrer Wange herum und schloss kurz ihre Augen.

„Vielleicht hat das Schicksal entschieden, dass beide neue Horizonte ansteuern müssen und das ihre Wege besser verlaufen, wenn sie getrennt voneinander sind. Derek ist nicht glücklich mit Meredith und ich weiß, dass Mer Derek unglaublich liebt und ihn an sich binden will, aber niemanden steht zu, das Glück eines anderen zu nehmen nur um selber glücklich zu sein. Eines Tages wird Meredith das auch noch erkennen und wer weiß, vielleicht führ das Schicksal sie und McDreamy wieder zusammen, auch wenn der Weg dorthin sehr lang, steinig und mühsam sein kann.“, lächelte Arizona aufbauend und hob ihre Beine kurz aus dem Wasser.

„Vielleicht hast du Recht...“

„Nicht nur vielleicht! Das Leben ist nicht immer einfach und für Meredith ist es an der Zeit endlich los zu lassen, auszuziehen und ihr eigenes Glück zu finden, ohne sich dabei immer von anderen abhängig zu machen. Irgendwann wird ihr das sicher gelingen.“, sprach Arizona bevor sie sich wieder ins Wasser gleiten ließ.

„Du hast sicher Recht.“, atmete Callie tief ein und sah wieder hinüber zu Jackson und April.

Sie war gerade aufgetaucht. In ihren Händen lag eine große Muschel und überreichte sie grinsend Jackson, der ein bisschen skeptisch über den harten ‚Panzer’ streichelte. „Ich glaub ich hab noch nie so eine große Muschel gesehen.“, murmelte er und reichte sie April zurück.

„Hast du Angst das sie dich beißt?“, fragte sie kichernd an.

Er hob seine Schulter.

„Du musst dich hier auf Roatán eigentlich nur vor einer Schildkröte fürchten, aber die lebt an einem anderen Strandteil.“, meinte sie und strich die Muschel entlang, genauso wie Jackson seine Finger darüber gleiten ließ.

„Warum?“, fragte er sogleich skeptisch nach.

„Wenn du ihr ins Gesicht pustest, jagt sie dich.“

Jacksons Augen weiteten sich vor Entsetzen. April entkam ein lautes Prusten.

„Du hast mir das gerade nicht ernsthaft geglaubt oder?? Man du solltest dein Gesicht sehen!!“, kicherte sie.

Beide hatten ihre Taucherbrillen nach unten gezogen, sodass sie um den Hals der jungen Chirurgen baumelten. Jacky atmete tief durch. „Das ist nicht nett, wenn du mich so auf den Arm nimmst.“, brummte er mit einem kleinen Schmollmund vor sich hin und sah wieder hinab auf die Muschel. Ohne das es ihm für einen Moment aufgefallen war, hatte er seine Hände auf die schmalen, zierlichen von April gelegt. Er lächelte. April ebenso, als sich ihre Blicke erneut begegnete.
 

 



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