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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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V. Tauchgang (Teil 2)

V.

Into the blue   
 

29. Kapitel: Tauchgang (Teil 2)
 

Ihre warmen Hände lagen unter seinigen. Es war ein absolut mystischer, magischer Moment. Sie guckte ihn einfach nur an und wieder hatte Jackson das Gefühl, als ob ihn die Wärme nur so durchflutete. Ihm wurde ganz heiß, vor kribbelnder Aufregung. Langsam nur näherte er sich April, zog sie noch ein bisschen näher an sich heran.

Ein lautes Kreischen durchschnitt die traute Zweisamkeit der beiden Chirurgen. April zuckte zusammen und die Muschel rutschte aus ihren Händen und sank in die Tiefe zurück. „Oh nein.“, jammerte sie und drehte sich dann kurz um.

Arizona und Callie standen auf der Yacht und riefen „Hai, Hai, Hai!“

Jackson zuckte zusammen und paddelte sofort in die Richtung des Bootes. „Ganz ruhig. Das sind nur Katzenhaie, die tun nichts.“, kicherte sie ein bisschen, als sie die beiden kleinen Haie entdeckte, die gerade ein paar Fische aus dem Schwarm fingen um scheinbar zu Frühstücken.

„Wie kannst du so ruhig bleiben. Es ist ein Haifisch.“, murmelte Jackson und schwamm weiter zur Yacht zurück. Lexie und Mark waren dort mittlerweile angekommen.

Die anderen der Gruppe lachten darüber sehr laut und tauchten im nächsten Moment wieder nach unten. April schwamm hinter Jackson her und zog sich nach ihm aus dem Wasser. Er sah sie einen Moment skeptisch an. „Das ist ein Hai.“, stellte er nochmal fest.

„Nur sind die meisten Haie nicht gefährlich. Nur wenn sie Blut schmecken und vollkommen ausgehungert sind.“, klärte April die leicht in Panik geratenen Chirurgen auf. Sie wickelte sich ein Handtuch um den Oberkörper und öffnete eine Kiste. „Limo, Wasser oder Cola?“, fragte sie nach und teilte danach die Getränke aus. Sie ließ sich neben Jackson fallen und lächelte ein bisschen, während ihre Freunde tauchen waren.

„Willst du nicht mehr mit?“, fragte Mark nach und ließ sich auf ihre andere Seite sinken.

„Später. Ich bleib kurz bei euch.“

Sie öffnete ihre Coladose und warf noch einen besorgten Blick zu Mark, der ihr eindeutig zu sehr auf die Pelle rückte. Jackson gefiel das so gar nicht, weshalb er angesäuert die Unterlippe nach vorne schob und seinen Vorgesetzten etwas stinkig ansah. Jackson rieb sich etwas über die behaarten Wangen und er spielte kurz mit seinem Ziegenbärtchen, während er genauso zu April rutschte. Lexie rollte mit ihren Augen. Sie saß neben Arizona und Callie. Arizona war damit beschäftigt ein paar Fotos zu knipsen und Callie beobachtete ganz fasziniert die kleinen Haie und die Taucher, die nur immer für ein paar Sekunden auftauchten, Luft holten und wieder in der Tiefe verschwanden. Lexie erhob sich mit einem Seufzen und erhob sich von ihrem Sitzplatz. Mit der Limonade schlenderte sie zum vorderen Teil der Yacht und ließ sich dort im strahlenden Sonnenschein nieder. Ein wenig rekelte sie sich in dem Licht und wartete. Es war doch so klar, dass sie nicht lange alleine blieb! Mark gesellte sich mit einem Lächeln zu ihr.

„Na du?“, fragte er nach und setzte sich neben sie. „Soll ich dir den Rücken eincremen? Du warst gerade erst in dem Wasser.“, bot er mit einem breiten Grinsen an. Er zog seine Augenbraue nach oben und ließ seinen Blick ungeniert über Lexie gleiten, die im strahlenden Sonnenlicht Ihre weiße Haut und ihre meerblauen Auge leuchteten geradezu. Schon immer war sie die wohl größte Verführung, die es in dieser Welt gab. Seit er die kleine Grey zum ersten Mal gesehen hatte, dominierte sie seine Gedanken Er versuchte sich immer nur mit anderen Frauen auf andere Gedanken zu bringen, aber er scheiterte. Lexie versuchte ihn zu ignorieren. Allerdings auch nur weil sie mit den folgenden Worten nicht rechnete. Mark holte tief Luft.

„Du fehlst mir.“

“Mark!“

„Willst du behaupten du fehlst mir gar nicht?“, fragte Mark nach und rutschte etwas näher zu ihr heran.

„Ich glaube du kannst Gedanken lesen. Du gaffst die ganze Zeit anderen Frauen hinterher und jetzt versuchst du mir weiß zu machen, dass ich dir fehle? Mark, das ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.“, seufzte die junge Frau auf.

„Du fehlst mir wirklich.“, seufzte er auf und strich sich durch seine kurzen, braunen Haare, in denen bereits die ersten silbernen Teile schimmerte. Er versuchte ihren Blick aufzufangen, doch das war gar nicht so einfach. Lexie rutschte nervös auf den rutschigen Planken des Schiffes hin und her.

„Gehst du mit mir aus?“, fragte Mark nach, nachdem sie so gar nicht auf seine bisherigen Worte reagierte.

„Mark...“, flüsterte Lexie und knabberte nervös auf ihrer Unterlippe herum. „... wieso machst du das mit mir?“

Die junge Frau setzte sich auf und strich sich über ihren blassen Bauch.

„Bitte. Es geht nur um ein Date. Hier auf der Insel. Sobald wir wieder in Seattle sind, lasse ich dich in Ruhe und wir beide gehen wieder getrennte Wege. Lass uns doch hier so tun, als ob es unsere Trennung, meine Tochter und all diese Dinge niemals gegeben hatte. Lass uns das Paradies genießen und noch einmal einen Traum leben, kleine Grey.“, sagte er und rutschte näher an sie heran.

Lexie schürzte ihre Lippen und sah mit fragenden Ausdruck auf den Zügen zu ihm nach oben.

„Cremst du mir den Rücken ein?“, fragte sie nach und deutete auf die Sonnenmilch, die aus ihrer Tasche hervor blitzte.

„Das ist keine Antwort auf meine Frage, kleine Grey.“, sprach er grinsend.

Lexie schauderte, wie immer wenn er sie ‚kleine Grey’ nannte. „Ich mach dir ein Angebot. Du cremst mir den Rücken ein und ich denke bei einem unverfänglichen Abendessen über dein Angebot nach.“, lächelte sie ihn an. Mark grinsten und schnappte die Sonnenmilch. Seine Hände glitten über ihren Körper und er musste einmal schwer aufseufzen, als er ihre weiche Haut unter seinen Fingern fühlte. Er wagte es nicht noch etwas zu sagen, sondern sah sie einfach nur an und genoss die Momente des Friedens und der Ruhe.
 

Arizona hatte eine Packung Chips gefunden und schob sich die ersten paar in den Mund. Dabei beobachtete sie Mark und Lexie. „Ich glaube unser Plan ist gar nicht so schwer umzusetzen.“, flüsterte sie ihrer Lebensgefährtin zu.

„Das mein ich auch. Guck mal, bei den Zwei wirkt es auch.“, murmelte Callie und nickte zu Jackson und April, die nebeneinander saßen wie zwei verschüchterte Teenager.

„Die Chirurgen gehen heute Abend zum Essen. Willst du mitkommen?“, fragte Jackson nach und lehnte sich zu ihr hinüber. Er nahm all seinen Mut zusammen und legte seinen Arm um die Schultern von April. Sie errötete zwar ein bisschen, sperrte sich aber nicht gegen die sanfte Berührung ihres Freundes.

„Eigentlich nicht. Ich wollte mit dem Boot raus fahren und ein Atoll beobachten. Das ist nachts besonders schön. Es leuchtet. Weißt du.“, teilte sie ihm mit einen kleinen Lächeln mit.

„Oh.“ Jackson wirkte enttäuscht, versuchte sich das aber nicht anmerken zu lassen. Stattdessen lächelte er ein bisschen vor sich hin und starrte in die Luft.

„Du... du könntest mich begleiten.“, bot April auf einmal mit einem kleinen Lächeln an.

„Ähm .... ich.“

“Er kommt mit!“, warf Arizona sofort ein. „Uns macht es nichts aus, wenn er nicht mit uns essen geht und ich denke, dass es was ganz besonderes ist, ein Atoll zu beobachten.“

Callie nickte entschieden und ließ sich nicht weiter von dem Stirnrunzeln von Jackson beeindrucken.

„Okay. Ich komm mit.“, grinste er mit einem Mal.

April klatschte in ihren Händen und erlag der Versuchung sich kurz gegen ihn zu kuscheln. Es dauerte nur ein paar Sekunden, denn Lucas tauchte auf und winkte sie herbei. Die junge Frau sprang auf und schenkte der Gruppe noch ein letztes Lächeln, bevor sie den anderen Tauchern Gesellschaft leistete.

„Ihr meint das ist eine gute Idee?“, fragte er nach.

„Ja! Und dann kannst du endlich die Chance nutzen ihr zu sagen, was du empfindest.“, sagte Callie ruhig und lächelte ihn aufbauend an. „Du liebst sie. Wird dir dem endlich bewusst und fasse den Mut es ihr zu gestehen.“

Jackson atmete tief durch. „Vermutlich habt ihr wirklich Recht.“, seufzte er auf.

Ein bisschen Sorgen machte er sich schon, das war nicht zu leugnen. April war etwas ganz besonderes, das war ihm inzwischen klar geworden und so hoffte er nur noch darauf, dass sie ebenso empfand wie er.

Die Rest der Tauchfahrt verging schweigend. Die Tauchermannschaft holte nach einer Weile ein paar Flaschen und dann verschwanden sie für eine kleine Weile in der Tiefe. Jackson schwamm noch eine Runde und versuchte doch tatsächlich ein paar Meter tiefer zu tauchen, aber das war leider gar nicht so einfach. Die Rückkehr nach Roatán verlief schweigend, denn die Ärzte waren müde und die Taucher noch vollkommen aufgeheizt und genossen noch die Sonne. Erst am Nachmittag kehrten die Truppe zurück zum Strand, wo sich die Wege vorerst trennen sollten.

„Wir sehen uns dann heute Abend?“, fragte April und trat mit einem kleinen Lächeln hinter Jackson her. Die anderen Chirurgen waren schon voraus geschnitten.

“Na klar. Ich lass dich ja nicht alleine in See stechen.“, lächelte er ihr zu.

Noch einmal strahlte er die kleine Kepner an, bevor er sich abwandte und den anderen Chirurgen hinterher lief. Schon jetzt freute er sich wie ein kleiner Junge auf den Abend mit April. Auf hoher See. Nur er und sie. Jackson blieb stehen und sah nochmal zurück. Hoffentlich wurde der Abend so wie er ihn sich vorstellte. Die Lippen des jungen Mann kräuselten sich noch einmal zu einem Lächeln. „Ich liebe diese Insel!“, stieß er freudig aus und rannte los um mit den anderen in Richtung Haus zurück zu kehren.
 

Andrew stand vor den Waschbecken und säuberte sich seine Fingernägel, rubbelte seine Hände mit Seife ein und starrte hinüber in den Operationssaal. Toby lag auf dem Tisch, die Arme von sich geschnallt und eine Art Folie so aufgehängt, dass nur sein Brustkorb zu sehen war. Der kleine Junge wurde gerade in Narkose versetzt, während er ein leises Gebet sprach. Er hatte Angst. Furchtbare Angst, denn diese Operation konnte alles verändern.

Der Ire knirschte mit seinen Zähnen und starrte auf seine Hände zurück. Das Wasser lief darüber und tropfte in das Waschbecken zurück. Er atmete wieder tief ein und wieder aus. Fühlte die Angst in sich aufsteigen, weshalb er einmal tief Luft holte.

„Ich schaffe das...“, murmelte er zu sich selber und sah auf die silberne Kette, die er zuvor abgelegt hatte. Sie lag neben dem Waschbeckenrand. Es war ein kleines Kreuz, das er seit seinem fünften Lebensjahr trug. Es hatte ihm immer Glück gebracht und ihn daran erinnert, dass es mehr gab, als die Medizin. Eine höhere Macht, die letzenendlich über Leben und Tod entschied.

Die Tür öffnete sich und Tamina Harper betrat den Raum. „Sie... sie schaffen das oder?“, fragte sie nach und erntete nur einen mahnenden Blick aus den strahlend blauen Augen.

„Es gibt Momente im Leben, in denen hat man keine andere Wahl. Ich muss diesen kleinen Menschen retten, denn er hat ein Leben verdient. Er hat es verdient aufzustehen, nach Hause zu fahren und die Welt zu genießen. Er soll mit dem Motorrad über das Land fahren, oder nachmittags eine Runde mit dem Pferd reiten. Er soll groß werden, mit seinen Freunden ein Guiness in einem Pub trinken und erfahren was die Liebe ist. Irgendwann soll sich Toby entscheiden ob er auf der Farm seines Vaters arbeiten will, oder ob er das elterliche Haus verlässt um ... Medizin zu studieren. Eines Tages wird er vor vielen Scherbenhaufen in seinem Leben stehen und dann wird er den Mut haben, sie wieder aufzusammeln und zu etwas Neuem zusammenzusetzen. In erster Linie muss ich das hier schaffen, damit er ein glücklicher Junge, ein selbstbewusster Teenager und ein zufriedener Erwachsener wird. Also ja: Ich schaffe das, weil ich das schaffen muss!“, sprach Andrew mit einem Mal sehr entschieden und sah Tamina ein paar Sekunden an.

Sie schürzte nachdenklich die Lippen. Hatte er gerade über sich gesprochen? „Sie kommen von einer Farm?“, fragte die junge Anfängerin nach.

„Ja.“, antwortete Andrew mit einem kleinen Seufzen und spülte sich die Hände erneut ab.

„Dr. Gallagher...?“

Andrew sah sie an.

“Sie schaffen das!“, sprach sie vollkommen überzeugt und schenkte ihm ein warmes, aufmunterndes Lächeln, das ihn ebenfalls kurz schmunzeln ließ.

„Das werde ich und wenn ich das geschafft habe, wende ich mich der nächsten Aufgabe zu.“, sprach er und stieß die Tür in den Operationssaal auf. Noch immer war ihm so mulmig zu Mute und ganz hatte er die Angst nicht vertrieben, doch ein kleiner Keim Hoffnung wuchs und wuchs immer mehr und verdrängte die Angst von ihrem Platz.

Die OP-Schwestern legten ihm Handschuhe und OP-Kittel an. Im Anschluss noch Brille und andere Gerätschaften. So trat er an den Operationstisch und sah sich noch einmal Toby an, der ganz friedlich vor sich hin schlief. Andy beugte sich zu ihm herab. „Und du schaffst das erst Recht, hast du mich gehört?“, fragte er schmunzelnd nach.

Tamina hatte den Operationssaal ebenso betreten und stand mit einem Mal an der Seite von Andrew.

„Sie haben was vergessen.“, murmelte sie und öffnete ihre Hand, in der die Silberkette lag. Andy nickte und wartete darauf, dass Tamina ihm vorsichtig das Schmuckstück zurück um den Hals legte. Ein tiefes ein und wieder ausatmen fuhr durch Andrews Körper und seine blauen Augen wanderten prüfend durch den Operationssaal.

„Heute ist der Tag, an dem wir ein Menschenleben retten. Geh deinen Weg ruhig inmitten von Lärm und Hast und wisse,welchen Frieden die Stille schenken mag. Amen.“, murmelte er einen irischen Segenswunsch, bevor er nach dem Skalpell verlangte. Bailey stellte sich auf ihren Hocker und sah auf den Körper des Jungen, der just in diesem Moment geöffnet wurde. Ihre Lippen verließ noch ein leises ‚Amen.’
 


 

~*~
 

„Veränderung kommen wie eine Brise, die abends die Gardinen fliegen lassen, wie das verstohlene Parfüm einer im Gras verborgenen Wildblume.“, schrieb eins schon John Steinbeck.

Ich weiß nicht ob Veränderungen aufhaltbar sind, oder ob wir uns ihnen einfach unterordnen müssen. Hat es einen Sinn zu hoffen, zu glauben und zu leben, wenn das Leben so gar keinen Sinn mehr zu haben scheint? Was sind die Intentionen, die uns antreiben und uns dazu zwingen uns zu verändern.

Was geschieht, wenn auf einmal der Gedanke stehen zu bleiben, sich nicht mehr zu verändern und stattdessen zu verschwinden, so viel mächtiger wird? Wir schaffen es ja doch nicht, dass alles wieder so wird wie früher, ganz gleich wie sehr wir auch hoffen mögen...
 

(Meredith Grey)

 



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