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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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V. Freiheit & Loslassen

V.

Into the blue   
 

27. Kapitel: Freiheit & Loslassen
 

»Oh, this is the time of our lives.«
 

Die Palmen wogen sich im leichten Wind, als die letzten Dinge auf der geräumigen Yacht verladen worden waren.

„Eincremen nicht vergessen.“, ließ Lucas mit einem kleinen Zwinkern in Lexies Richtung verlauten. Er hatte sich wieder zu seinen Freunden gesellt und versuchte die Sorge aus seinem Gesicht zu verbannen, was ihm nach nur kurzer Zeit außerordentlich gut gelang.

Lexie strich sich über die blässliche, fast schon weiße Haut. „Vermutlich hast du Recht.“, seufzte sie auf.

„In zehn Minuten ist Abfahrt. Also meine Damen, meine Herren, einmal umziehen bitte, immerhin wollt ihr wohl kaum in Hose und Top tauchen.“, rief der Besitzer der Yacht munter in die Runde.

Die meisten Taucher hatten sich zwar schon umgezogen, aber die Chirurgen schienen in dem Punkt noch ein kleines bisschen gehemmter.

April war so lieb und zeigte ihnen noch rasch ein paar Bäder, bevor sie in Richtung ihres Zimmers verschwand. Jackson sah ihr wie so oft gebannt nach, als Callie und Arizona ihn in ihre Mitten nahmen und ihre Arme um ihn legten. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er von einer zur Anderen.

„Alles klar?“, fragte er ein bisschen irritiert nach und schien nicht recht zu begreifen, was sie von ihm wollten.

„Du magst sie.“, stellte Callie platt fest.

„Das ist wohl nicht zu übersehen... inzwischen scheint das hier jeder zu kapieren, außer sie!“, murrte er vor sich hin. Ja selbst ihre Freunde hatten das begriffen.

„Nun ja, Jacky~ du verstehst ja auch nicht, dass sie dich mag, aber viel zu scheu ist um das zuzugeben.“, neckte Arizona ihn mit seinem verhassten Spitznamen, der nur aus Aprils Mund schön klang.

„Meinst du?“, fragte er mit nachdenklicher Miene nach.

“Ja, genau das mein ich. Du musst es ihr irgendwie zeigen, dass sie etwas besonderes ist, und das du die April magst, die sie nun mal ist... ein kleines bisschen durchgeknallt aber in allen Fällen liebenswert.“, bestätigte Callie die Worte ihrer Lebensgefährtin.

„Ach ich weiß nicht. Es ist so schwierig.“, seufzte er auf.

„Wer sagt, dass es leicht ist zu lieben?“, fragte Callie nach und hatte wohl eindeutig nicht mit den folgenden Worten von Jackson gerechnet

„Na weil es leicht ist sie zu lieben. Sie lächelt den Schmerz ganz einfach weg und schafft es immer und immer wieder mir die guten Seiten im Leben zu zeigen. Ich weiß nicht wieso, aber ich warte auf April, denn ich will ihr nicht weh tun, indem ich sie zu irgendwas zwinge, was sie nicht will. Sie gibt mir das Lachen wieder und sie zeigt es mir: Es ist leicht zu lieben...“, grinste er flüchtig.

„Aber vielleicht, ist es für sie nicht leicht zu lieben. Jackson. Du solltest dich vielleicht ganz einfach trauen einen Schritt auf sie zuzutun um sie endlich zu erobern. Zeig du ihr auch die guten Seiten im Leben und bringe sie zum lachen, dann wirst du sehen, dass es wirklich einfach ist zu Lieben.“, sprach Arizona mit einem kleinen, freudigen Lächeln auf den Lippen und gab Jackson noch einen kleinen Hieb, bevor sie sich die Hand von Callie schnappte.

„Na los, wir müssen uns umziehen!“, lachte die Blondine eifrig und zog ihre Lebensgefährtin in das Badezimmer.

Jackson blieb mit einem verwirrten Blick zurück und zog dabei seine Augenbrauen leicht zusammen. War es wirklich so leicht?

Lexie räusperte sich neben ihm und er sah verwirrt blinzelnd zu ihr. Sie trug nur noch einen schwarzen Bikini und erst jetzt stellte er fest, was für ein dürrer Hungerhacken sie doch war. Ihre Rippen ließen sich perfekt zählen und auch sonst war Lexie so abgemagert. Hatte sie schon immer so ausgesehen.

„Was ist...?“, fragte Jackson nach.

„Cremst du mir den Rücken ein?“, fragte sie nach und hielt ihm bittend die Tube Sonnencreme entgegen.

„Klar.“

Lexie drehte sich um und hielt ihre Haare nach oben, damit ihr Jackson den Rücken einschmieren konnte.

„Was ist das zwischen dir und April?“, fragte sie nach.

Er seufzte.

„So so...“, grinste Lexie flüchtig über ihre Schulter.

„Ich könnte dich ebenso gut fragen, was das zwischen dir und Mark ist... seit ich im Krankenhaus bin, schmachtest du ihn an, leidest aber zeitgleich so sehr, wenn er in deiner Nähe ist und er scheint nicht mal zu realisieren, dass du noch hier bist, ansonsten würde er wohl kaum den ganzen anderen Frauen nachstarren.“, setzte Jackson an und massierte ihr ein kleines bisschen den vollkommen verspannten Nacken. Es gab mal eine Zeit, da war er der festen Überzeugung in Lexie verliebt zu sein, doch das alles hatte sich mittlerweile verändert.

„Es ist ... kompliziert.“

„Ist es nicht. Du willst nur, dass es kompliziert ist, um nicht darüber nachzudenken und eine Ausrede zu haben.“, stellte Jackson fest und kniff sie kurz in die Seite.

„Er ist mein Seelenverwandter, aber es gab einen Zeitpunkt, da haben wir unterschiedliche Weggabelungen genommen und jetzt finde ich keinen Weg mehr zurück. Ich habe mich in der Dunkelheit verlaufen, taste umher, doch Mark ist nicht mehr in meiner Nähe. Er hat sich so weit von mir entfernt, dass ich ihn nicht mehr einholen kann, egal wie schnell ich auch laufe und wie laut ich nach ihm Rufe.“, seufzte Lexie auf und schnappte sich die Flasche mit der Sonnenmilch.

„Hemd aus, Dr. Playboy, ansonsten bekommst du noch einen Sonnenbrand.“, lächelte sie ihm munter zu.

„Dr. Playboy...?“, fragte er irritiert nach.

„Finde dich damit ab, das McDreamy schon besetzt war.“

„Und deshalb heiße ich Playboy?“

„Ist in gewisser Weise auch ein Kompliment.“, zuckte Lexie mit ihren Schultern, als Jackson aus seinem Oberteil schlüpfte und ihr den Rücken zudrehte. „...sogar ein sehr großes.“, raunte sie ihm noch zu. Unhübsch war Jackson ja noch nie. Zwar kein Vergleich zu Mark, aber auch ein richtiger Leckerbissen.

„Ich sehe gerade einfach nur, dass du ablenkst und nicht weiter über Mark reden möchtest.“, meinte Jackson mit einem kurzen Schulterzucken, als die klebrige, kalte Sonnenmilch schon auf seine Haut traf.

„Wenn du meinst.“

“Mein ich... denn scheinbar bin nicht nur ich derjenige, der hoffnungslos in jemanden verliebt zu sein scheint, der es einfach nicht wahr haben will.“, murmelte er zurück.

„Du bist also ernsthaft verliebt in April...?“

„Du klingst so ungläubig.“

„Na ja, sie ist eine kleine Streberin. Eine Perfektionistin. Eine Schleimerin. Ich weiß noch genau wie sie immer mit ihrem Notizbuch durch die Gegend gelaufen ist, in dem sie sich selber gelobt hat. Und vor allem wie sie gegenüber Derek war. Ja natürlich, Chefarzt Dr. Shepard.“, ahmte Lexie April nach und erntete kurz darauf einen mahnenden Blick von Jackson, der über seine Schulter hinweg zu ihr sah. „Na ist doch wahr.“, murmelte Lexie kleinlaut.

„Ist es nicht und weißt du, vielleicht solltest du weniger oberflächlich sein. Das könnte schon erheblich helfen.“

Es klopfte an der angelehnten Tür und April streckte ihren Kopf herein. Kritisch flog ihr Blick über Jackson und Lexie hinweg.

„Wir wollen los.“, sprach sie und schon hatte sie das Zimmer wieder verlassen.

„Na großartig.“, seufzte Jackson auf und eilte ihr sofort hinterher. Hoffentlich zog April – die in ihrem kirschroten Bikini einfach nur fantastisch aussah – jetzt keine falschen Schlüsse.

Lexie blieb mit einem resignierten Seufzen noch kurz zurück und wartete, bis Callie und Arizona mit ihr zusammen zur Yacht schritten. Dort trafen sie wieder auf Mark. Sein Shirt hatte er sich lässig über die Schultern geworfen und er flirtete hemmungslos mit den beiden Ladys aus April’s Tauchtruppe.

„Das war irgendwie so klar.“, maulte Lexie leise.

„Du solltest dich eincremen.“, rief Arizona Mark noch rasch zu, doch dieser schüttelte nur abwehrend den Kopf. Typisch Macho!

Noch ehe Jackson sich April erklären konnte, rief Lucas zum Aufbruch.

Die Gruppe nahm auf den Sitzbänken der Yacht Platz und schon konnte das Abenteuer ‚Tauchen’ los gehen. Mit Sonnenbrillen auf den Nasenspitzen und Vorfreude im Herzen startete der Motor der Yacht, die Leinen wurden los gemacht und so brausten sie los.
 

» There's a time for us to let go

There's a time for holding on

A time to speak, a time to listen

There's a time for us to go «

 

Vorbei an den gewaltigen Kreuzfahrtschiffen und hinaus ins offene Meer. Blau strahlte es ihnen entgegen und hier und da begann es in der Sonne zu glitzern. Das tiefblaue Meer verschmolz mit dem hellblauen Horizont und erweckte einfach nur den Eindruck von unendlichen Weiten, absoluter Freiheit und purer Zufriedenheit. Arizona und Callie saßen händchenhaltend nebeneinander und sahen über das blaue Paradies, in das sie am heutigen Tag eingeladen wurden.

Den Strand und den Hafen von Roátan hatten sie schon vor langer Zeit hinter sich gelassen und jetzt waren sie nur noch umgeben von sattem, blauen Wasser. Auf manch einen mochte das beängstigend wirken, nicht aber für die Ärzte und die kleine Tauchergruppe. Hier draußen war jeder frei und ungezwungen, weshalb immer mehr der Fassaden aus den Gesichtern der Chirurgen fiel und sie losgelöster und zufriedener wirkten.

Ein paar Möwen begleiteten die Gruppe nach draußen und sangen im Wind. Arizona lehnte sich etwas nach vorne und beobachtete die Tiere, bevor sie ihre Augen schloss und den angenehmen Duft des Meeres einatmete. So ließ sich das Leben leben. Gemeinsam mit Callie, deren Hand sie jetzt ein bisschen drückte.
 

» There's a time for living low down

There's a time for getting high

A time for peace, a time for fire

A time to live, a time to die «
 

“Es ist unglaublich hier. Wunderschön ...“, stellte Jackson mit einem zufriedenen Seufzen fest und legte seinen Kopf in den Nacken. Sein Blick wanderte hinauf in den strahlenden Himmel und die Sonne lachte ihm über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg geradezu entgegen.

„Ja, es geht nichts über eine kleine Fahrt auf das offene Meer. Alle Sorgen kann man so am Besten hinter sich lassen und man kann einfach nur noch frei sein.“, antwortete April und streckte sich einmal ausgiebig.

Die kleine Yacht brauste noch immer durch das Meer und ließ hinter sich einige Wellen zurück, die von Lexie interessiert beobachtet wurden. Durch die Fahrt kam ein leichter Wind auf, der ihr durch die Haare streichelte und sie ein bisschen durcheinander brachte. Augenblicklich wurde ihr Lächeln breiter und schlug sich nur Sekunden später in ein lautes Lachen um, wodurch sich einige Blicke auf sie richteten.

„Es ist sooo toll~“, summte sie zufrieden. Ihre Wangen waren leicht gerötet und in ihren Augen zeichnete sich die deutliche Freude ab.

Mark konnte nicht anders. Er lächelte ebenso. Es war eine wunderschöne Art zu Leben. Sie konnten hier den Frieden genießen und mussten nicht an die furchtbaren Ereignisse im Krankenhaus denken. Schon jetzt hatten die Chirurgen ihre innere Ruhe gefunden.

„Hoffentlich vergeht die Zeit nicht allzu schnell... ich will das wir hier draußen viel Zeit haben, denn es ist einfach nur toll!“, lachte Lexie weiter und streckte einmal die Hände in die Luft und versuchte ein paar Sonnenstrahlen einzufangen, die schon jetzt ihr Herz erwärmten.  
 

» A time to scream, a time for silence

A time for truth against the lies

A time for fate, a time for science

There's a time for us to shine «
 

“Sind das Delfine!!?”, rief Arizona mit einem Mal und deutete auf eine Gruppe großer Fische, die die Yacht hinaus aufs offene Meer begleiteten.

„Oder verkleidete Haie.“, witzelte Lucas, der am Ruder des Schiffes stand und einen Blick hinüber zu der Gruppe Chirurgen warf, bei denen April gerade hockte. Die Anziehungskraft zwischen ihr und Jackson war nicht zu leugnen. Vielleicht sollte sie langsam anfangen der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.

Arizona lehnte über der Rehling und betrachtete die Delfine, die sie noch ein ganzes Stück begleiteten. Callie knipste hier und da ein paar Fotos. Von Mark. Von April und Jackson. Von der freudig lachenden Lexie und natürlich von ihrer Lebensgefährtin. Es war ein perfekter Tag – schon jetzt!

Lexie lachte noch immer und sah dabei zu Mark hinüber, der sich ihrer freudigen Art nicht weiter entziehen konnte und ebenso losgelöst und laut auflachte. Das Lachen war ansteckend und kurze Zeit später hielt sich ein jeder auf der Yacht vor Freude lachend den Bauch. Lexie erblühte förmlich und sah dabei immer wieder zu Mark. Obwohl hier so viele attraktive Frauen saßen, gelang es ihm nicht seinen Blick von ihr zu nehmen, denn gerade war sie wohl das wunderhübschestes Wesen, das mit ihrer Ausstrahlung der Sonne ziemliche Konkurrenz machte.
 

» There is a time for mis-believing

There's a time to understand

A time for hurt, a time for healing

A time you run, to make a stand «
 

”Oh das ist eine der besten Zeiten meines Lebens. Ich wünschte nur sie würde niemals enden.”, freute sich Arizona und schloss ihre Augen einen Moment lang. Die Yacht beschleunigte noch ein bisschen, wodurch die Insassen jubelten, lachte und sich ihres Lebens freuten.

Es war alles vergessen. Jeder Konflikt im Krankenhaus. Der Amoklauf, der alles veränderte. Die Kündigung von April. Ja selbst der Betrug von Arizona an Callie. Der Schmerz war wie verschwunden und stattdessen schien die Heilung zu beginnen. Mit dem Fingerknöcheln zweier Finger streichelte Jackson einmal ganz unscheinbar über den Unterarm von April, die ihn daraufhin fragend anblickte. Er zuckte mit den Schultern und zwinkerte ihr zu. Mit einem Lächeln musste er feststellen, dass sie auf einmal errötete und sich lieber wieder hastig abwandte. Vielleicht war die Szene von Lexie und ihm doch nicht fehl interpretiert worden. War jetzt auch egal, denn er wollte diese wunderschöne Zeit mit April genießen.
 

»Hold on, let go,

get high, stay low,

do not give up,

so speak shout out.«
 

Immer langsamer wurde die Yacht und schließlich stellte Lucas den Motor aus.

„Wir sind hier...“, verkündete er mit einem verheißungsvollen Grinsen.

„Wo... ist hier?“, fragte Lexie nach und erhob sich dann. Um sie herum waren nur unendliche Weiten.

„Dort wo wir tauchen wollen, Kleines.“, zwinkerte er ihr zu, woraufhin es diesmal Lexie war, die errötete. Marks Lippen kräuselten sich. Ihm gefiel es gar nicht, dass Lucas so ungeniert mit Lexie flirtete, doch ihr schien es gerade richtig gut zu gefallen.

Es kam Bewegung auf das Schiff, als ein Tauchgang vorbereitet wurde. Die Chirurgen bekamen eine kleine Einweisung im Punkt ‚Schnorcheln’ und dann sollte es endlich los gehen...



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