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100-Storys

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29 Regen (eigene Serie)

Ein Regenschauer hatte gerade eingesetzt, als ich das Schulgebäude verlassen hatte. Zu meinem Glück war das Wetter schon heute Morgen nicht recht gut, weswegen ich einen Schirm mitgenommen hatte. Aber trotzdem störte mich der Regen. Ich war einfach eher ein Sonnenschein-Mensch. Regen machte mich aber auch immer irgendwie so traurig.
 

Für einen Moment blickte ich in den Himmel hinauf, von dem unentwegt das Wasser zu kommen schien, als ob es nie wieder aufhören wollte. Manchmal konnte man aber auch schon meinen, dass es wirklich so war. Dann hörte der Regen aber auch nur schlagartig wieder auf, so wie er angefangen hatte.
 

Leise seufzte ich. Doch da hörte ich auf einmal ein erfülltes Lachen. Etwas verwirrt sah ich mich um. Wer könnte sich schon über so ein Wetter freuen? Eigentlich doch nur kleine Kinder, die ihren Spaß daran hatten in den Pfützen zu plantschen.
 

Aber es gab noch mindestens eine weitere Person, die sich darüber freute. Und diese stand nicht weit von mir entfernt. Es war ein Junge in meinem Alter, ja, er ging sogar in meine Parallelklasse. Unter den Mädchen war er wegen seines Lächelns, bei dem man – angeblich – dahin schmelzen konnte, bekannt.
 

Er hielt seinen Schirm nicht über sich, sondern ließ dem Regen freien Lauf sich über sein Haar und seine Kleider zu ergießen. Eigentlich war er schon klitschnass und er müsste frieren, doch es störte ihn überhaupt nicht.
 

Auf einmal wandte er sich zu mir um. Scheinbar hatte er mich die ganze Zeit nicht bemerkt, zumindest drückte das sein Gesichtsausdruck aus. Doch da lächelte er auch schon und es war wirklich zum Dahinschmelzen. Genau wie die Mädchen es immer behaupteten.
 

Als er mir dann auch noch die Hand hinhielt, bildete sich ein leichter Rotschimmer auf meinen Wangen. Wollte er mir das zeigen, was er so wunderschön am Regen fand?
 

Ich ließ langsam den Schirm sinken, schloss die Augen und ließ den Kopf in den Nacken fallen. Der Regen durchnässte mich, doch überraschenderweise störte es mich jetzt auch nicht mehr. Ja, es war geradezu erfrischend.
 

Mein Blick fiel wieder auf ihn. Auf sein sanftes Lächeln. Es zog mich an.
 

Ich legte eine Hand auf seine Wange und spürte, wie er zusammen zuckte, trotzdem ließ er die Berührung zu. Für einen Moment senkte er den Blick, sah mir dann aber fest in die Augen.
 

Da kam es aber auch schon über mich. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf die seinen, geradezu darauf wartend, dass er mich wegstoßen würde. Doch er tat es nicht. Nein, er erwiderte den Kuss ja sogar und legte die Arme um meine Schultern.
 

So zeigte selbst der Regen auch mir seine schöne Seite. Und sie war wunderschön.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2012-02-26T12:56:04+00:00 26.02.2012 13:56
Tag.
Zwar habe ich nichts von dir gehört, schaue aber trotzdem nochmal vorbei. Ist ja schließlich eine Aktion und unpersönlich, nicht?
Regen ist übrigens toll. Und darum finde ich den Titel an sich schon ansprechend genug.

Zu meinem Glück war das Wetter schon heute Morgen nicht recht gut,
Da fehlt ein "gewesen" am Ende. Und die Formulierung "nicht recht gut" kann man etwas runder machen, indem man das "recht" einfach weglässt oder ersetzt.

Puh, riecht so nach Darkfic. Böser Regen und so. Irgendwie hatte ich es geahnt, dass er in diesem Kontext nicht gut dabei weg kommt.

Dann hörte der Regen aber auch nur schlagartig wieder auf, so wie er angefangen hatte.
An dieser Stelle weiß ich nicht, was du dem Leser, mir, sagen willst. "Dann aber auch nur"...?

Unter den Mädchen war er wegen seines Lächelns, bei dem man – angeblich – dahin schmelzen konnte, bekannt.
Doch da lächelte er auch schon und es war wirklich zum Dahinschmelzen.
Es geht mir um das Dahinschmelzen, das hier in zwei Varianten auftaucht. Das erste Mal würde ich es ausbessern, denn ich denke, dass es tatsächlich zusammen geschrieben gehört.

Vorsichtig legte ich meine Lippen auf die seinen, geradezu darauf wartend,
Es könnte auch einfach als Kuss bezeichnet werden. Manchmal ist weniger mehr, finde ich.

Nein, er erwiderte den Kuss ja sogar und legte die Arme um meine Schultern.
Das "ja" würde ich aus dem Satz einfach streichen.

Die schöne Seite, die wunderschön war.
Ich finde das, ehrlich gesagt, etwas übertrieben. Und vorstellen kann ich es mir auch nicht. Nur weil er ihr seine Hand hinhält, läss sie sofort den Schirm sinken und küsst ihn auch noch?
Nenn mich unromantisch, aber es überzeugt mich nicht.

~present for you~
Turnaris
Von:  TommyGunArts
2011-08-15T13:16:59+00:00 15.08.2011 15:16
Romantisch *_*
Ich mag eigentlich keinen romantischen Kitsch, aber das hier ist irgendwie süß^^ Vor allem mag ich es, wie die Ich-Person denkt. Das ist schön beschrieben worden und man kann es alles gut nachvollziehen. Z.B. denkt sie erst, dass der Typ angeblich ein so tolles Lächeln hat und später sieht sie es dann tatsächlich und überzeugt sich selbst davon.
Ich finde es zwar etwas seltsam und auch ein wenig unrealistisch, dass sich zwei Menschen, die sich überhaupt nicht kennen (so sieht es hier jedenfalls aus), sich einfach so küssen^^ Aber na gut, man weiß ja nie. Irgendwie ist ja alles möglich xD
Mir gefällts jedenfalls.

Einen kleinen Fehler habe ich noch entdeckt:
"...beidem man..."
> bei dem man. Auseinander ;)

Mehr aber auch nicht. Am Anfang hast du vielleicht etwas zu viel das Wort "auch" verwendet, aber das bessert sich später. Nach einmal Drüberlesen sollte auch das behoben sein. Wobei, wirklich störend finde ich das nicht^^
lg
Schnorzel
Von:  _-THE_JOKER-_
2011-05-21T14:30:15+00:00 21.05.2011 16:30
Mir hat diese Story eigentlich auch gut gefallen, obwohl ich nicht so auf Romantik stehe.
Aber ich finde es schön, wie du hier über den Regen redest, ich Persönlich bin eher ein regen Mensch, ich mag ihn einfach gerne.
Du hast die Begeisterung des Jungen für den Regen sehr gut beschrieben, ebenso wie die anfängliche Abneigung der Frau.
Diese Stellen hier sind mir jedoch etwas komisch erschienen:
Da kam es aber auch schon über mich. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf die seinen, geradezu darauf wartend, dass er mich wegstoßen würde. Doch das kam nicht.
Hier würde es besser klingen wenn du schreibst:
Doch er tat es nicht.
So zeigte selbst mir der Regen seine schöne Seite.
Dieser Satz klingt auch irgendwie seltsam und würde so besser klingen:
So zeige der Regen auch mir...
Also zuerst Regen.
Ansonsten fand ich aber alles gut, Fehler habe ich auch nicht mehr gefunden.
Alles in allem eine gute Arbeit, auch das Wort hast du hier schön verwurstet.
Mach weiter so

lg joker
FCY

Von: abgemeldet
2011-05-20T15:17:27+00:00 20.05.2011 17:17
wie romantisch *g*
Stimmt aber, Regen ist nicht nur doof.
Seit ich eine kleine Tochter habe, finde ich es prima, wieder mit in Pfützen springen zu "dürfen".

Ich mach das ja nuuur, weil ich meinem Kind nicht den Spass verderben will ;D
Besonders warmer Sommerregen hat was unglaublich belebendes.
Das hast du sehr schön beschreiben.
Wer weiss, wieso der juge so unglaublich lächeln kann ;)


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