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Geisterjagd in Cicade Velha

Eine Mission auf Abwegen
von

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Ankunft in Cicade Velha

„Das nenne ich klein!“, stellte Natsu fest, kaum hatten sie den ersten Blick auf das kleine Dorf geworfen, das vor ihnen auf einer Lichtung im Wald der Hügellandschaft im Süden des Hakobe Gebirges lag.

Das Dörflein bestand aus vielleicht zwanzig Häusern, die sich in dem Tal eng aneinander schmiegten. Alle Häuser waren weiß und ihre spitz zulaufenden Dächer waren mit dunkelroten Schindeln bedeckt. Das größte Haus stand genau in der Mitte der ansonsten zu einem Kreis angeordneten Gebäude und schien so etwas wie ein Rathaus zu sein, stand auch ein Turm an seiner Seite.

„Aye!“, bestätigte die fliegende Katze auf seiner Schulter.

„Um so einfacher wird es den Geist zu finden“, erwiderte Grey, der ebenfalls auf die kleine Ortschaft hinabsah.

„Wenn es überhaupt einen Geist gibt.“ Lucy zuckte mit ihren Schultern. „Ich hoffe ja nicht...“, fügte sie hinzu.

„Das herauszufinden ist unsere Aufgabe“, antwortete Erza.

„Ach, ist doch egal was es ist, wir machen es fertig!“, rief der Dragonslayer aus und wollte schon zum Dorf herunterstürmen, während die Katze erneut mit einem „Aye!“ zustimmte.

„Hitzkopf“, grummelte Grey. „Willst du die Dorfbewohner gleich mit deiner Ankunft verschrecken?“

„Wenn nennst du Hitzkopf?!“, erwiderte der Feuermagier sofort. „Und wieso sollte ich irgendjemanden verschrecken?“ Damit loderte schon eine Flamme an seiner geballten Faust auf.

„Erza?“, flüsterte Lucy, die bereits ahnte, was nun folgen würde.

„Habe ich ganz vergessen!“, ging der Streit weiter. „Du bekommst sowas ja nicht mit.“ Wasser kondensierte um Greys Faust herum und bildete Eiskristalle, die jedoch im nächsten Moment wieder schmolzen, als er, wie auch sein Kontrahent, einen recht unsanften Schlag auf den Hinterkopf bekam.

„Genug!“, brüllte die Titania von Fairy Tail. „Wir gehen jetzt darunter und verhalten uns dabei wie zivilisierte Menschen. Meister Markarov braucht nicht noch mehr Beschwerden wegen euch.“

„Aber...“, setzte Natsu an, wurde jedoch von einem besonders giftigen Blick zum Schweigen gebracht.

„Und jetzt ab Marsch!“, kommandierte Erza.
 

Nur wenige Minuten später stand die kleine Gruppe in der Mitte

Einige Fenster wurden geöffnet, um die Neuankömmlinge mit neugierigen, aber auch misstrauischen Blicken zu mustern. Aus den Fenster sahen vorrangig Kinder und ein paar Alte, während die Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen wahrscheinlich irgendwo arbeiteten – auch wenn Natsu und seine Freunde hier keine Felder gesehen hätten, die es zu bestellen galt. Aber das war letzten Endes nicht ihre Sorge.

„Ey, du!“, stellte der Feuermagier seine Manieren direkt unter Beweis, als ein kleiner Junge, sicher nicht älter als acht oder neun, auf sie zukam.

Der Kleine blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie wie erschüttert an.

„Ich sag ja, dass du die Leute verschreckst“, zischelte Grey, erntete dafür aber ebenfalls einen giftigen Blick von Erza.

Lucys Umgang mit Kindern war vielleicht nicht der beste, aber erfolgreicher in dieser Situation, als das meiste, was Natsu oder Grey mit ihrem nicht vorhandenen Fingerspitzengefühl zustande gebracht hätten. „Ähm, Kleiner...“, setzte sie an, weil sie den Namen des Jungen nicht kannte. „Wir suchen die Exorzistin Nogaja. Kannst du uns sagen, wo wir sie finden?“

Der Junge sah sie an und sein Blick wechselte von erschrocken zu abschätzig. „Seid ihr wegen der Mission hier?“

„Aye!“, erwiderte Happy.

„Dann seid ihr zu spät. Vor ein paar Stunden sind schon einige andere angekommen.“ Der Junge sah sie weiterhin an, ohne der geflügelten Katze irgendeine besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

„Was?“, brüllte Natsu. „Dann sind wir den ganzen Weg umsonst hergekommen?!“

„Ganz ruhig“, versuchte Lucy ihn zu beruhigen, während Erza, die nicht so leicht aufgab, das Reden übernahm:

„Kannst du uns trotzdem sagen, wo wir sie finden?“

„Hmpf...“ Der Junge verzog den Mund.

„Bitte?“, setzte Lucy flehend hinterher, ohne eine Reaktion von dem Jungen zur Antwort zu bekommen.

„Ihr wollt zu Nogaja?“, fragte auf einmal eine Stimme hinter ihnen.

Sie drehten sich herum und sahen eine alte, buckelige Frau an der Tür eines Hauses stehen, die offenbar gerade erst heraus gekommen war.

„Nun sei nicht so frech“, ermahnte die Alte den Jungen. „Wenn ihr wegen der Mission hier seid, muss ich Matheo recht geben: Ihr seid zu spät. Aber ich kann euch trotzdem zu Nogaja bringen.“ Damit humpelte sie auf einen Stock gestützt näher und betrachtete die Gruppe. „Hmm, das Zeichen“, meinte sie schließlich mit Blick auf Greys einmal wieder entblößte Brust. „Ihr seid von Fairy Tail.“

„Ja“, erwiderte Erza und machte Anstalten die Gruppe vorzustellen, wurde jedoch von der Alten unterbrochen, die ihre ohnehin schon faltige Stirn runzelte.

„Das ist seltsam“, murmelte sie.

„Wieso seltsam?“, fragte Lucy.

„Die anderen, die hierher gekommen sind, sie sind auch von Fairy Tail...“

„Was?“, rief Natsu erneut geschockt aus.

Und erneut klang eine Stimme hinter ihnen, nur war sie ihnen dieses Mal nicht unbekannt:

„Natsu? Erza?“ Kurzes Schweigen, während drei Blicke über die Neuankömmlinge glitten. „Was macht ihr denn hier?“

Ein synchrones Herumfahren und weitere Blicke ihrerseits verriet ihnen, wer aus ihrer Gilde ihnen zuvor gekommen war. Und einzig Lucy zeigte sich erfreut darüber.

„Levy?“, rief sie aus und lief zu dem Mädchen, dass zusammen mit dem Rest ihres Teams – bestehend aus Droy und Jet – hinüberlief. „Aber... Was macht ihr denn hier?“

Der Bücherwurm der Gilde hob eine Augenbraue. „Das könnten wir euch auch fragen. Wir haben die Missionsbeschreibung, wie konntet ihr...“ Mit den Worten holte sie das Pergament aus einer Tasche, die sie am Gürtel befestigt hatte, nur damit Natsu und sein Team dieses anstarren konnten.

„Was...“, stotterte der Dragon Slayer.

„Natsu, hast du etwa...“, setzte Grey an.

„Hey, die Mission war sicher nicht meine Idee!“, erwiderte der angesprochene Aufgebracht.

„Wessen...“ Grey sah die anderen an, während Lucy sich hinter der doch sehr kleinen Levvy zu verstecken versuchte.

„Ich bin euch suchen gegangen.“ Natsu verschränkte die Arme vor der Brust. „Lucy wollte auf die Mission und Lucy wollte auch die Vorbereitungen treffen. Es ist sicher nicht meine Schuld, wenn sie den Zettel hängen lässt!“

„Ich...“, begann die Stallarmagierin stockend. „Als ich meine Sachen gepackt hatte und zurückkam, hing die Ausschreibung nicht mehr dort, daher nahm ich an, dass du ihn genommen hattest.“

„Wegen dir habe ich die ganze Fahrt umsonst mitgemacht!“, jammerte Natsu, der während der Kutschenfahrt einmal wieder tausend Tode gestorben war.

„Aye!“, kommentierte die blaue Katze.

Dann trat Schweigen ein.

„Was ist an dieser Mission eigentlich so toll, dass wir uns drüber streiten müssen?“, fragte Grey schließlich. „Natsu sagte, es gibt nicht einmal eine richtige Bezahlung.“

„Das Daemonologium und Magiculum von Cicade Velha!“, erwiderten Lucy und Levvy wie aus einem Munde.

„Das was?“ Natsu zog entgeistert eine Augenbraue hoch.

„Cicade Velha wurde von dem Dämonenjäger Custos Niels vor fünfhundert Jahren gegründet“, erwiderte Lucy altklug.

„Und Custos Niels hat eine der größten Lexika über Dämonen und auch eines der ältesten Zauberbücher von ganz Fiore geschrieben“, ergänzte Levvy.

„Unsere Levvy ist so klug!“, riefen Jet und Droy gleichzeitig aus, als hätten sie die ganze Zeit auf eine Möglichkeit dafür gewartet.

Lucy schwieg kurz, ehe sie Levvy und ihren beiden Gefährten einen (hoffentlich) mitleidserregenden Welpenblick schenkte. „Levvy“, begann sie dann Kleinlaut. „Kann ich euch nicht bei der Mission helfen? Wir sind doch Freundinnen, nicht?“

„Hey, und was ist mit uns?“, protestierte Natsu, wurde aber von der Heartfilliatochter ignoriert.

„Ihr könnt wieder verschwinden!“, grummelte Droy.

„Pfft!“ Natsu sah ihn wütend an. „Wir können ja um diese Mission kämpfen.“

„Und dabei das Dorf abreißen?“ Grey verschränkte die Arme vor der nackten Brust.

Auch Jet warf ihnen einen abschätzigen Blick zu. „Es ist euer Problem, wenn euer Mädel den Zettel hat hängen lassen. Außerdem seid ihr mehr als wir.“

„Hast du etwa Angst?“, reizte der Dragonslayer ihn weiter.

„Vor dir?“, erwiderte der andere Magier, obwohl er wusste, dass er gegen auch nur einen der anderen Gruppe aufgeschmissen war.

„Jungs“, begann Levvy.

Natsu lachte. „Dann können wir ja beginnen. Ich brenne schon drauf.“ Damit ließ er Feuer um seine Hand herum auflodern.

„Jungs...“

„Pah!“ Jet und Droy nahmen zusammen Kampfeshaltung ein, doch dann wurden sie von Lucy unterbrochen.

„Hört auf mit dem Scheiß, verdammt!“, brüllte sie die drei jungen Männer an. „Natsu, sie haben schon Recht, dass ich es in Schuld bin. Wenn sie also sagen, wir sollen fahren, fahren wir. Außerdem will ich nicht schon wieder streiten. Und Grey hat Recht.“

Der Eismagier warf seinem Rivalen einen triumphierenden Blick zu.

„Pah“, grummelte Natsu.

„Aber...“, setzte Levvy an. „Ich denke, es ist schon in Ordnung. Wenn ihr helft, mein ich. Wenn ihr hier bleiben wollt. Es gibt ohnehin keine Entlohnung, die zu teilen weh tut.“

„Levvy!“ Begeistert griff Lucy nach den Händen ihrer Freundin. „Danke!“

Der Bücherwurm von Fairy Tail lächelte. „Gern.“

„Levvy!“, riefen auch Jet und Droy aus – doch klangen sie wesentlich weniger begeistert, wie die Stellarmagierin.

Die Exorzistin von Cicade Velha

Der Junge, den die alte Frau zuvor Matheo genannt hatte, sah die Frau, mit dem langen, schwarzen Haar vorwurfsvoll an.

„Mama, wir brauchen diese Idioten doch nicht“, grummelte er und zog am langen grauen Rock der Exorzistin.

„Das ist unerwartet...“, murmelte Lucy. Denn ganz offensichtlich war eben dieser unfreundliche Junge der Sohn der Exorzistin Nogaja, die die Mission hatte aushängen lassen und in deren runder Küche sie nun saßen.

Die Exorzistin lebte am Rand des Dorfes in einen seltsam schief wirkenden dürren Haus, dass nur einen Raum im Erdgeschoss hatte – aber dafür drei Geschosse. Es war wahrscheinlich eines der höchsten Gebäude des Dörfleins, neben dem Turm und der Dorfhalle, aber gleichzeitig eines der kleinsten, war doch kaum Platz im Inneren.

„Mama“, jammerte der Junge.

„Psst“, flüsterte die Mutter. „Jetzt sei etwas freundlicher. Diese Leute sind da um uns zu helfen.“

„Aber wir brauchen ihre Hilfe doch nicht!“ Der Junge schien alles andere als dankbar für diese Hilfe zu sein. „Du bist doch die Exorzistin! Wir kommen schon allein klar. Wir brauchen keine blöden Magieheinis!“

„Psst“, machte die eher kleine, tatsächlich noch recht junge Frau, die so gar nicht der klassischen Vorstellung einer Exorzistin entsprechen wollte, und hab ihm einen leichten Klaps auf den Kopf.

„Magieheinis?“, grummelte Lucy. Was man sich von den Kindern heutzutage alles gefallen lassen musste!

„Er meint es nicht so“, entschuldigte sich Nogaja.

Der Junge sah die junge Magierin frech an. „Und wie ich das meine.“

„Matheo!“ Nun war die Stimme der Mutter warnend. „Geh nach oben!“ Und obwohl die Stimme der Frau keinen Widerspruch zuließ setzte der Kleine erneut an:

„Aber Mama...“

Dafür erntete er erneut einen strengen Blick und wandte sich schließlich ab. „Blöde Magier...“, jammerte er und kroch die hölzerne Treppe, die sich in einem Halbkreis an die Wand schmiegte, hinauf, von den Blicken der Magier verfolgt.

Nach dieser kurzen Szene herrschte für einige Momente bedrückte Stille, ehe es Natsu war, der diese brach.

„Was ist jetzt mit den Geistern?“

Die Exorzistin sah kurz aus dem Fenster. „Ja, die Geister...“ Sie schwieg für eine Weile, während die Magier von Fairy Tail gespannt warteten. „Es begann vor vielleicht eineinhalb Monaten“, meinte Nogaja dann. „Am Anfang waren es nur Geräusche, die aus dem Wald und von den Mienen zu kommen schienen.“

„Mienen?“, fragte Grey.

„Cicade Velha hat eine der wenigen Maerzingmienen von Fiore“, erklärte Levvy prompt.

„Maerzing?“, fragte Natsu und schaute verwirrt.

„Magisches Erz“, flüsterte ihm Lucy zu. „Das einzige Erz, dass man zusammen mit Lacrimas verarbeiten kann. Die magischen Ringe, die zum Beispiel auch Loki benutzt hat, bevor er in die Spiritwelt zurückkehren konnte, sind daraus gemacht.“

Der Feuermagier klatschte in die Hände. „Verstehe! Du weißt echt viel, Lucy!“

„Aye!“, stimmte die blaue Katze neben ihm einmal mehr zu.

„Das weiß eigentlich jeder...“, murmelte die junge Magierin seufzend.

„Levvy weiß viel mehr“, grummelte Droy.

Da räusperte sich die Exorzistin. „Es waren auf jeden Fall zu Beginn nur Geräusche, die jedoch mit der Zeit immer näher zu kommen schienen und seit drei Wochen bewegen sich Dinge von allein, verschwinden... Und vorgestern meinte die Alte Kushka, sie hätte einen Geist in der Dorfhalle gesehen.“

„Aber Mama“, kam ein erneuter Protest von oben. „Wenn du hingegangen bist, haben die Geräusche doch aufgehört!“

„Das stimmt...“, überlegte nun Lucy, als hätte sich erst gerade daran erinnert. „Sie sind doch eine Exorzistin. Wieso haben sie nicht selbst versucht die Geister zu vertreiben?“

Die junge Mutter sah das Mädchen lächelnd an. „Das habe ich versucht, aber meine Bindemagie scheint gegen die Geister nicht zu wirken. Ich frage mich langsam, ob es nicht vielleicht eigentlich Dämonen sind...“

„Vielleicht liegt es ja nur am Dorf“, protestierte Matheo. „Vielleicht liegt es einfach daran, dass sie dir nicht vertrauen!“

„Matheo.“ Nogoja seufzte. „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nach oben gehen?“

Der Junge, der auf der obersten Treppenstufe saß, verschränkte die Arme. „Ich bin oben.“

„Jetzt sei ruhig, bitte, Liebling“, meinte die Exorzistin. „Die Leute im Dorf können genau so wenig dafür wie du.“

„Sicher?“, grummelte der Junge beleidigt, während sich die Fairy Tail Magier ansahen.

„Dämonen?“, fragte Levvy vorsichtig und offensichtlich etwas verängstigt.

Lucy war jedoch eher erleichtert. Mit Dämonen wurden sie schon fertig. Immerhin hatten sie auch Deviola und Lullaby geschlagen. Wie viel schlimmer konnte es schon werden? Geister hingegen hatte sie noch nie gemocht, so lange es keine Stellarspirits waren. Aber Gespenster waren unberührbar und das machte ihr Angst, zumal nur wenige Magiearten etwas gegen solche ausrichten könnten. Was sollte zum Beispiel Erza gegen einen Geist machen, der keinen festen Körper hatte?

Nun, überlegte sie, vielleicht hatte Erza aber auch eine bestimmte Waffe gegen Geister. Bei ihrem Arsenal wollte Lucy es sicher nicht ausschließen.

„Dämonen klingen gut“, meinte Natsu und schlug mit der Faust in die hohle Hand. „Ich werde schon angeheizt.“

„Ihr kümmert euch schon darum!“ Auch Happy klang zuversichtlich, was ziemlich genau das Gegenteil von Levvy beschrieb, die sich nun wirklich Sorgen zu machen begann.

„Ich hoffe nur, es gibt eine einfache Erklärung für den ganzen Spuk“, murmelte sie.

„Wir werden dich Beschützen, Levvy-chan!“, kündigte Jet an.

„Mach dir keine Sorgen“, stimmte auch Droy zu.

Erza wandte sich derweil erneut an die Exorzistin. „Die Geister tauchen Nachts auf, nehme ich an.“

„Natürlich“, nickte Nogoja.

„Dann wäre es wahrscheinlich das beste, wenn wir uns einfach auf die Lauer legen“, schloss Grey.

Natsu war wie immer Begeistert. „Machen wir dem Spuk ein Ende!“

„Danke“, erwiderte die Exorzistin. „Ihr helft damit Cicade Velha sehr.“

„Dafür sind wir da.“ Erza lächelte.

Und über all das bemerkten sie nicht den beleidigten und fast hasserfüllten Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen oben auf der Treppe.

Die Geister von Cicade Velha

Tick, tack, tick...

Die große Uhr in dem vermeintlichen Rathaus, das mehr eine Mischung aus Versammlungshalle und Bibliothek war, tickte mit einschläfernder Gleichmäßigkeit, während Lucy das Buch in ihren Händen nur für einen Moment sinken ließ.

Sie seufzte, nahm die Schnelllesebrille ab und rieb sich über die Augen. Es war schon nach Mitternacht und es war nichts passiert. Keine Geräusche, keine Bewegung, nichts.

Derweil saß sie zusammen mit Levvy und Droy in der Bibliothek und sah durch die Bücher und Berichte über das Dorf in der Hoffnung auf einen Hinweis zu stoßen, der das plötzliche Auftreten der Geschehnisse erklären konnte.

Doch bisher ohne Erfolg.

Die anderen, sprich Natsu, Grey, Erza und Jet patrouillierten im und um das Dorf herum. Doch der Ruhe nach zu Urteilen waren auch sie bisher auf nichts gestoßen.

Ein weiteres Seufzen. „Ich bin müde...“, murmelte sie.

„Wir können in der Früh schlafen“, erwiderte Levvy, aber ihre Stimme verriet, dass es ihr nicht besser ging.

Immerhin waren sie auch den halben Tag hierher gereist und wie es aussah würden sie vor den frühen Morgenstunden nicht schlafen können, immerhin tauchten Geister nun einmal nachts auf und sie waren hier, um die Geister zu fangen, vertreiben oder zu bannen.

„Ich passe schon auf euch auf“, meinte Droy „Wenn ihr etwas schlafen wollt, meine ich...“

Doch Levvy schüttelte den Kopf. „Nein, nein...“

Derweil schloss Lucy die Augen. Sie wollte nicht schlafen, nur für einen Augenblick die Augen ausruhen. Nur für einen Moment... Sie hatte immerhin schon öfters ganze Nächte durchgemacht und sie wollte sicher nicht die einzige sein, die nun schlief. Trotzdem musste sie zugeben, dass irgendetwas an der Atmosphäre in der Bibliothek ermüdend, ja, einschläfernd war. Dabei mochte sie es doch eigentlich zu lesen. Aber irgendwas...

Sie schreckte auf.

Irgendetwas strich ihr über den Rücken.

„Levvy?“, fragte sie vorsichtig. Sie hatte nicht gehört, dass jemand zu ihr gekommen war und auch Levvy saß mindestens drei Meter von ihr entfernt an einem anderen Tisch.

„Ja?“, erwiderte das Mädchen, eindeutig nicht all zu nahe bei ihr.

Langsam und starr vor Angst drehte sich Lucy herum, als Droy auch schon aufschrie.

„Ein... Ein... Geist!“ Auf diese Worte folgte ein mädchenhafter Schrei und man sah ihm an, dass er für einen Moment überlegte wegzulaufen.

Tatsächlich schwebte eine seltsam wabernde, milchig weiße Gestalt mit blutroten Augen hinter Lucy und gab nun einen düster heulenden Laut von sich.

Nun schrie auch Lucy, ehe im nächsten Moment Droy einen Entschluss gefasst zu haben schien, zu Levvy rübersprintete, sie am Handgelenk packte und mit einer Geschwindigkeit, die man eher seinem anderen Teammitglied zugetraut hätte, die Halle durch die Haupttür verließ.

„Und was ist mit mir?“, kreischte Lucy und hatte bereits eine Hand an ihren Schlüsseln, während der Geist auch als sie versuchte einige Schritte zurück machte ihr weiterhin folgte. „Kannst du nicht den anderen folgen?“, schrie sie das halbdurchsichtige Wesen an und holte schließlich einen Schlüssel hervor. „Öffne dich, Tor des Löwen! Leo!“

Im nächsten Moment erschien Loki vor ihr und strich sich gekonnt die Haare aus dem Gesicht. „Ich wusste, dass du mich vermissen würdest“, sagte er mit vieldeutiger Stimme, was seine Beschwörerin jedoch ignorierte.

„Mach was dagegen!“, rief sie und zeigte auf den Geist, der nun angefangen hatte etwas zu murmeln.

Aber bevor Loki auch nur irgendetwas tun konnte, sprang Natsu bereits durch die offene Tür herein, seine geballte Faust in Flammen gehüllt. „Wo ist der Geist?“ Noch ehe einer von ihnen antworten konnte, erblickte er das fremde Wesen selbst und sprang schon auf es zu. „Faust des Feuerdrachen!“

Doch es blieb bei dem Ausruf, denn seine Faust glitt einfach durch das Gespenst hindurch, ohne bei diesem Schaden anzurichten. Diesen konnte er jedoch bei dem Tisch, den er stattdessen traf, verzeichnen, der in der nächsten Sekunde zusammenbrach und in Flammen aufging.

„Bist du bescheuert?“, fauchte Lucy und brachte, den Geist für einen Moment vergessend, die Bücher in Sicherheit, als auch schon Grey mit „Ice Make...“ die Flammen zum Erlöschen brachte.

„Natürlich ist er bescheuert“, meinte er nur gelassen und betrachtete das Gespenst, dass sich nun doch etwas deutlicher formulierte.

„Geht weg!“, rief es aus. „Geht weg!“ Und damit schwebte es auf einmal aus der Bibliothek heraus.

„Bleib hier!“, schrie Natsu in voller Kampfeslust heraus und stürmte Augenblicklich hinterher.

„Natsu!“, rief Lucy hinterher, während auch Grey mit demselben Ausruf seinem Rivalen folgte und so die Stellarmagierin zusammen mit ihrem eigenen Spirit zurückließen.

„Dann sind wir zwei allein“, meinte Loki nun verschmitzt und lächelte sie vielsagend an, doch sie seufzte nur, wohl wissend, dass auch der Spirit es nicht so meinte. Schließlich, wenn auch nicht ganz davon überzeugt, setzte sie den beiden Magiern nach.

Das Dorf war derweil heller, als zuvor, loderte doch immer wieder Feuer, um den Dragonslayer herum auf und erhellte die groben Steinmauern der Gebäude. Auch Grey beteiligte sich an dem Kampf gegen den Geist, beziehungsweise die zwei Geister, denn mittlerweile war auch noch eine weitere weiß glühende und halbdurchsichtige Gestalt erschienen.

„Natsu!“, rief Levvy. „Grey! Hört auf, es hat keinen Sinn!“

Lucy fiel auf, dass ihre Freundin, als sie zusammen mit Droy aus der Halle geflohen hatte, offenbar noch ein Buch mitgenommen hatte und so vor Natsus Feuer gerettet hatte.

„Sie werden irgendetwas kaputt machen“, stellte Loki nüchtern fest.

Das wusste Lucy genau so gut, wie ihr Stellarbegleiter. „Kannst du nichts gegen diese Dinger machen?“, fragte sie und sah ihn an, doch der Spirit aus dem Tor des Löwen zuckte nur mit den Schultern.

„Wir mischen uns da sicher nicht ein“, meinte auch Droy.

„Wir sind keine solchen Hitzköpfe“, stimmte Jet zu. „Levvy wird schon wissen, was man dagegen machen kann, nicht, Levvy?“
 

Die beiden männlichen Magier aus Team Shadow Gear sahen ihre Teamkollegin erwartungsvoll an, die sich bereits mit dem Buch auf den Boden gesetzt hatte und über sie Seiten vertieft war.

„Welches Buch...“, setzte Lucy an und sah zu dem alten, dicken und in Leder gebundenen Schwarten.

„Das Daemonicum“, erwiderte Levvy kurz und ihr Blick verriet, dass sie irgendetwas interessantes gefunden hatte. Doch bevor Lucy danach fragen konnte, erschien die dritte Magierin der Gilde zwischen zwei Häusern, hatte sie doch vorher im umliegenden Wald patrouilliert.

„Requip!“, rief sie und ihre Kleidung, wie auch ihr Schwert leuchteten auf und verschwanden, um für den Ersatz Platz zu machen. Statt ihrer üblichen Rüstung trug sie nun ein knappes schwarzes Kleid und einen ebenso schwarzen Umhang zu kniehohen Stiefeln. Anstelle ihres Schwertes lag ein langer Speer in ihrer linken Hand. „Überlasst das mir!“, wies sie die beiden jungen Elementarmagier an und stürmte im nächsten Augenblick auf die Geister zu.

„Was...“, setzte Lucy an.

„Der Bannspeer und ein Exorzistengewand“, erklärte Jet.

„Erza ist ein Ghostbuster“, fügte Happy fröhlich hinzu, woraufhin die junge Stellarmagierin die fliegende Katze schockiert ansah.

„Was...“, setzte sie erneut an. „Wie kommst du überhaupt hierher?“

„Ach, ich war schon eine ganze Weile hier“, kommentierte Happy und blickte zu Erza, deren Speer nun den ersten Geist durchdrang, ehe sie sich in der Luft drehte und mit der Speerspitze auch die zweite nebelartige Gestalt durchschnitt.

Dann landete sie wieder sicher auf dem erdigen Boden der Dorfgasse.

„So wird das gemacht“, meinte sie selbstsicher zu ihren beiden Teamkollegen, doch Natsu starrte nur nach oben.

„Erza“, begann er dann. „Also soweit ich das sehe, haben sich diese Geister nicht sonderlich an dir gestört...“

Und damit hatte er Recht. Auch der Speer schien den beiden Geistern keinen Schaden zugefügt zu haben. Weiterhin schwebten sie über den Dächern des Dörfchens und nun gesellte sich sogar noch ein drittes Gespenst hinzu.

„Geht weg!“, heulten die seltsamen Wesen. „Geht weg! Kommt nicht zurück!“

„Aber wie...“ Wie all die anderen Magier starrte auch Erza verwirrt zu den drei seltsamen Wesen, als sich ihre Augen auf einmal weiteten. Die Exorzistenkleidung und der Speer verschwanden und wurden wieder durch ihre normale Rüstung ersetzt. „Jet!“, rief sie. „Ich kann vielleicht deine Hilfe gebrauchen, komm mit!“

Der Angesprochene sah kurz zur Levvy, die weiterhin über dem in alten Runen verfassten Buch versunken war. Diese nickte nur kurz. „Geh schon.“ Sie fuhr sich mit dem Daumen über die Lippen. „Kann es sein...“, murmelte sie.

Während nun Jet hinter Erza her rannte, war Natsus Kampfgeist nun wieder vollkommen entflammt.

„Wir werden ja sehen, ob wir nichts gegen diese Dinger tun können!“, meinte er und sprang erneut auf eins der beiden Gespenster zu. „Faust des Feuerdrachen!“

„Natsu!“, rief Lucy noch einmal, wurde jedoch ignoriert. Sie sah in die Richtung, in die Erza verschwunden war. Was hatte die Titania nun wieder vor?

Der Magier von Cicade Velha

„Erza!“, rief Jet, während er der Magierin problemlos folgte. „Erza! Was hast du vor?“

Doch die Titania von Fairy Tail schien es nicht für nötig zu halten, ihm zu antworten und rannte stattdessen weiter in den Wald hinein, so dass der Magier schnell die Orientierung verlor und absolut keine Ahnung mehr hatte, wo sie waren und wo sie hinliefen.

Während der Hang, den sie nun hinaufliefen langsam steiler und vor allem steiniger wurde, lichteten sich nun auch die Bäume, um sie herum und sie konnten in nicht all zu großer Ferne Natsu und Grey gegen die Geister kämpfen hören, die sie offenbar auch hierher gelockt hatten.

Doch immer noch fragte sich der Magier, was Erza genau hier suchte. Aber was sollte er groß machen, außer ihr zu folgen?

Halb begriff er, dass hier irgendwo der Eingang zu den Mienen von Cicade Velha liegen musste, doch Zeit sich genau umzusehen, hatte er nicht. Was hatte Erza es nur auf einmal so eilig?

Sie rannten nun den felsigen Untergrund hinauf und mussten bald fast klettern, da der Hang immer steiler wurde, doch da bog Erza auf einen Pfad zur Seite ab und verschwand im nächsten Moment.

Für einen Augenblick sah Jet sich verwundert um, begriff jedoch als er näher kam, dass hier ein Illusionszauber gewirkt worden war, der etwas verdecken sollte. Als er nun Erza in das Innere der bezauberten Fläche hineinfolgte, sah er die Titania vor einem kleinen Jungen stehen, der sie wiederum mit einer Mischung aus Angst und Verachtung ansah.

Bei genauerem Hinsehen erkannte Jet, dass es sich um Matheo, den Sohn der Exorzistin handelte. „Aber du...“, setzte er an, als der Junge auch schon versuchte, den Abhang hinab zu fliehen.

Ohne ein Wort Erzas verstand er nun, warum die Magierin ihn mitgenommen hatte, obwohl es an sich nicht schwer war, einen kleinen Jungen mit kurzen Beinen zu fangen. Er brauchte nur wenige Sekunden und war auch schon vor dem Kind, dass nun wieder in Erzas Richtung zurückwich, dann jedoch auf einem Felsbrocken stehen blieb.

„K-Kommt nicht näher!“, stotterte er und ein magischer Kreis erschien vor ihm, aus dem sich ein weiterer Geist hervorschlängelte. Dabei stand dem Kind der Schweiß auf der Stirn – er hatte langsam seine Grenzen erreicht. „I-Ich kontrolliere nämlich die Geister von Cicade Velha! Sie werden...“

Doch Erza verschränkte nur die Arme und sah den Jungen mit einem Blick an, der auch Natsu oder gar Happy zum Schweigen gebracht hätte. „Es gibt keine Geister in Cicade Velha“, erwiderte sie eisig. „Es waren alles nur Illusionen, richtig?“

„D-Das...“ Offenbar wollte Matheo widersprechen, überlegte sich es aber dann offenbar besser und sah etwas geknickt zu boden.

„Du warst also die ganze Zeit ein Magier?“, fragte Jet nun. „Aber wieso hast du das niemanden erzählt... Und was soll dieser ganze... Aufstand?“

Der Junge schwieg und sah nur mit störrischem Blick auf den Boden. Seine Hände zitterten jedoch. „Ihr sollt weggehen...“, flüsterte er schließlich nur noch mit halber Wut. „Warum seid ihr überhaupt hergekommen?“

Erza sah das Kind nur an. „Weil deine Zauberei den Leuten Angst eingejagt hat und sie uns zur Hilfe gerufen haben. Was soll das ganze?“

„Mama...“, setzte Matheo an, schwieg dann aber wieder, doch Jet verstand langsam.

„Ich glaub, er wollte, dass seine Mutter die Geister vertreibt.“

Die Titania sagte dazu nichts, doch der Junge nickte.

„Aber... Warum?“, fragte Jet und nun brach der kleine in Tränen aus, was selbst Erza einen irritierten Blick entlockte.

Für eine Weile gab der Junge nichts, außer lautes, verzweifeltes Schluchzen von sich, während er sich immer wieder mit den Handgelenken die Augen rieb, was die Tränen nicht vertrieb. „S-Sie... Sie haben...“ Er schluchzte laut. „Sie haben alle... alle gesagt... D-dass Mutter nutzlos sei...“ Weiteres Schluchzen. „S-Sie haben gesagt... S-Sie... S-sie sei eine Hochstaplerin!“ Er versuchte seinen Atem zu beruhigen, doch ohne Erfolg. „Und dann... D-dann habe ich...“ Er brach ab.

„Du hast deine Magie entdeckt und gedacht, du könntest deiner Mutter helfen, indem du sie deine Geister austreiben lässt, habe ich recht?“, fragte Erza streng und geknickt und weiterhin schluchzend nickte der Junge mit ängstlichen Blick. Doch da lächelte die Titania. Sie ließ sich von dem Felsen, auf den sie stand, hinabgleiten und kletterte zu ihnen hinüber, um den Jungen durch das Haar zu fahren. „Und dann kamen wir und das hat dir natürlich eine Strich durch die Rechnung gemacht.“

Vor lauter Schreck über die plötzliche Berührung hatte der Junge sogar zu weinen vergessen und sah sie an. „Ich verstehe nicht, warum Mutter es nicht einmal versucht hat...“

„Vielleicht hat sie von Anfang an gewusst, dass es keine wirklichen Geister sind“, meinte Jet. „Auch wenn ich mich dann frage...“

Weiter kam er nicht, als ein nicht all zu weit entfernter lauter Knall ihn unterbrach.

„Was?“ Nicht weniger erschrocken als er sah Erza in die Richtung, aus der der Laut gekommen war und ihre Augen weiteten sich.

Eine Fontäne aus Feuer schoss zum Himmel hinauf und spätestens bei diesem Anblick wurde auch Jet klar, dass irgendetwas nicht stimmte.

„Natsu“, flüsterte Erza und rannte einen Augenblick später schon in die Richtung davon.

Jet seufzte. Er verstand zwar nicht, was gerade passiert war, doch eine Sache war ihm bereits klar: Das ganze würde ihm sicher nicht gefallen. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten diese Mission ganz Natsu und den anderen überlassen. Mit einem weiteren Seufzen sah er zu dem Jungen. „Und was machen wir mit dir – kleiner Magier?“
 

Nicht weit von ihnen entfernt war nicht einmal eine ganze Minute eine kleine Katastrophe passiert, die letzten Endes in der Explosion, die Jet und Erza und letztlich auch die Dorfbewohner gehört hatten, resultiert war.

Vom Kampfeseifer erfasst, war Natsu den beiden Geistern immer weiter den Hang hinauf gefolgt, bis er schließlich auf einem Felsen von exakt runder Form gelandet war, der sich eng an den kleinen Berg schmiegte.

Selbst Grey folgte ihnen nur noch langsam, war er mittlerweile den seltsamen Geistern gegenüber misstrauisch geworden, da irgendetwas ganz und gar nicht zu stimmen schien. Und noch misstrauischer machte ihn der Kreis aus kleinen, mit Runen versehenen Steinen, der den runden Felsen umgab. Sie waren noch nicht ganz auf der Spitze des Mienenberges und doch schien diese Fläche nahezu komplett gerade. Ja, schon fast zu gerade.

Konnte es sein, dass dies kein einfacher Fels, sondern irgendeine Art von magischem Kreis oder Siegel war?

Grey musste daran denken, was Levvy und Lucy gesagt hatten. Dieser Magier, der hier gelebt hatte, Custos Niels... Er hatte angeblich Dämonen gejagd. Konnte es etwa sein, dass...?

„Natsu!“, rief er, doch natürlich reagierte der Feuermagier nicht einmal darauf.

Im nächsten Augenblick geschahen zwei Dinge gleichzeitig:

Die Geister verschwanden mit einem Mal, während Natsu, der zuvor in die Luft geschleudert worden war, die beiden Gespenster hatte in Feuer hüllen wollen, dass nun ohne auch nur eins von ihnen zu treffen auf den Felsen traf.

Für einige Sekunden geschah nichts, doch dann leuchtete das Gestein selbst auf einmal auf und ehe Grey verstand, was passierte, gab es eine Explosion und ein seltsames Licht umhüllte den Ort. Gerade als dieses langsam verblasste schoss eine Feuersäule in die Höhe, die von Natsu ausging.

„Grey! Natsu!“, hörte er nun Lucys Stimme, als die Stellarmagierin zu ihnen hingerannt kam. „Ihr... Ihr sollt...“, keuchte sie offenbar vollkommen außer Atem. „Das Daemonicum... Die Miene...“ Doch dann erblickte sie Natsu, dessen Augen auf eine seltsame Art von innen heraus zu leuchten schienen, während sich Schuppen auf seinen nackten Armen ausgebreitet hatten.

„Natsu!“, rief nun auch Erza, als sie näher kam, blieb jedoch einen Augenblick später stehen. „Oh nein...“, flüsterte sie.

Natsu ballte die Fäuste.

Der Dämon von Cicade Velha

„Was... Was ist das?“, fragte Grey, dem nun auch klar war, dass etwas wirklich nicht stimmte.

„Erem“, erwiderte Lucy noch immer keuchend. „Ein Dämon.“

„Natsu ist von ihm besessen?“ Erzas Stimme war ungläubig.

Ihre Frage wurde jedoch bereits im nächsten Moment beantwortet, als der Drachenjunge sie ansah und dann auf einmal mit einem tiefen Grollen in der Kehle auf sie zusprang und sie mit flammender Faust angriff.

Vollkommen perplex schaffte es Erza gerade so noch ihm auszuweichen. „Woher wusstet ihr, dass der Dämon hier versiegelt ist?“

„Das Daemonicum“, erwiderte Levvy, die nun zusammen mit Droy sich zu ihnen gesellte und nicht minder keuchte, als Lucy, zumal ihre Kondition nicht einmal an die der Stellarmagierin heranreichte.

„Allerdings sind wir zu spät“, stellte Loki fest und verfolgte, wie Grey seine Magie einsetzte.

„Ice Make Shield!“ Eine Eiswand schoss vor dem Magier in die Höhe, die einen Augenblick später auch schon wieder von einem Schlag Natsus zerstört wurde. „Macht euch nichts draus“, rief Grey zu ihnen hinüber, während er einem weiteren Schlag des besessenen Dragonslayers auswich. „Der Idiot ist es selbst in Schuld, wenn er sich einfach so leicht übernehmen lässt. Trottel!“ Damit ließ er eine Reihe Pfähle aus Eis dort in die Höhe schießen, wo er zuvor noch gestanden hatte, denen Natsu jedoch geschickt genug auswich.

„Kannst du irgendetwas dagegen tun?“, seufzte Erza nach kurzer Stille und sah zu Levvy.

Die zierliche Magierin sah sie etwas verloren an. „Ich weiß es nicht genau. Ich muss den Text fertig übersetzen. Ich brauche mehr Zeit.“

„Zeit?“, fragte Erza. „Dafür können wir sorgen.“ Damit veränderte sich ihre Rüstung erneut und sie trug nun das knappe Rüstzeug der Flame Empress.

Droy sah zu Levvy. „Ich werde schaun, dass ich auch etwas helfen kann“, meinte er vorsichtig, wurde jedoch von dem Mädchen ignoriert, dass schon wieder ganz über das Buch vertieft war.

„Loki?“, fragte Lucy, woraufhin der Stellarspirit nur nickte und mit den Fingerknochen knackte. „Ich wollte Natsu eh schon länger mal wieder eine Abreibung verpassen.“

Die Magierin winkte nur ab, da sie wusste, dass dies nur wieder einer seiner vielen Sprüche war, ehe sie sich neben Levvy auf den Boden fallen ließ und sich umsah. „Wo ist eigentlich Jet... Und Happy?“

„Ich bin hier?“, meinte eine kleinlaute Stimme aus dem Gebüsch und ein etwas geknickter Happy mit mitgenommenem Fell kam aus einem einzelnen Gebüsch gekrochen, offensichtlich mit Tränen in den Augen. „Natsu ist gemein zu mir.“ Die Magierin lächelte sanft und nahm die Katze auf ihren Schoß. Sie hätte den anderen gerne geholfen, doch mehr, als neben Levvy zu sitzen und zumindest zu versuchen, den Text mit ihr zu übersetzen, konnte sie nicht tun.

Derweil hatten die drei anderen Magier zusammen mit dem Spirit den besessenen Dragonslayer umstellt, der sie nur einen nach den anderen ansah.

„Shackle Plant!“, rief Droy – von allen am nervösesten – auf einmal und Ranken schossen aus dem Boden hervor, um Natsus Arme und Beine zu umwickeln und ihn so fest zu halten.

„Du...“, knurrte Natsu, wobei seine Stimme nicht im geringsten wie die des Natsus, den sie kannten, klang. Sie war viel tiefer und hasserfüllt. Im nächsten Moment gingen die Ranken in Flammen auf und der Besessene sprang auf den anderen Magier seiner Gilde zu.

„Nicht so schnell, Wunderknabe!“, rief Loki und ging dazwischen. „Regulus Impact!“ Die Attacke, die die Form eines Löwenkopfes annahm, traf ihren vermeintlichen Feind direkt und schleuderte ihn zurück, so dass er weiter unten am Hang auf einen Baum traf und diesen zum einknicken brachte.

„Ist er K.O.?“, fragte Droy hoffnungsvoll.

„Der Dickschädel?“, erwiderte Grey nur und zuckte mit den Schultern, wie um sich zu lockern. „Sicher nicht!“

Und er sollte Recht behalten. Nur einen Moment später rührte sich Natsu schon wieder, ehe auch schon der Baum zur Seite geworfen wurde und eine Feuersbrunst vor ihnen aufloderte.

Nun war es an Erza, sich zu beweisen. Mit ausgestrecktem schwarz-rotem Säbel stellte sie sich vor die anderen und spaltete den Flammensturm vor ihnen, so dass das Feuer sie nicht erreicht.

Dann kam Natsu ihnen aus den Flammen heraus entgegen gesprungen, die beiden Fäuste erneut in weitere Flammen gehüllt, während ihm bloße Zerstörungswut in den Augen stand.

„Natsu!“, rief Erza, als sie mit ihrem Schwert seine Schläge abwehrte. „Kämpf dagegen an.“ Auch wenn sie es nicht zugeben würde, war es offensichtlich, dass Natsu sie dieses Mal in Bedrängnis brachte. War es der Dämon, der ihn stärkte oder war es einfach nur die Hemmungslosigkeit, die dieser ihm gegeben hatte?

Weitere Schläge wurden auf Erza gerichtet und jeden einzelnen wehrte sie mit ihrem Schwert ab. Doch dann drehte sich der Flammenmagier auf einmal in der Luft und fuhr nun mit dem Bein herum, traf sie mit diesem in der Seite und brach so ihren festen Stand. Dies nutzte er sogleich aus, um einen weiteren Schlag in ihre Richtung hinterher zu setzten, mit dem er es ganz schaffte, sie zu Fall zu bringen und gleich einige Schritt weit weg zu schleudern.

„Natsu!“, knurrte nun Grey und die Luft kondensierte um seine geballten Fäuste herum.

Weiterhin besessen grinste der Dragonslayer nur hämisch und wandte sich ihm zu, während er Droy und Loki, genau so wie die beiden Mädchen, erst einmal vollkommen ignorierte.

„Ice Make Lance!“ Schon schossen die Lanzen auf den anderen Magier zu. Doch sie trafen ihn nicht einmal, so heiß loderte das Feuer um seinen Körper.

„Du dämlicher...“ Weitere magische Kreise erschienen vor Grey. „Ice Make Arrows!“ Er ließ weitere Pfeile aus Eis auf den Magier zuschießen – erzielte jedoch nicht mehr Erfolg als zuvor. Dafür sprang er nun seinen Attacken direkt hinterher, die Arme über den Körper erhoben. „Ice Make Death Scythe!“ Damit erschien eine Sichel in seinen Händen, die er auf seinen eigentlichen Rivalen hinabsausen ließ.

„Grey!“, rief Lucy warnend und sah vom Buch auf, doch an dem, was nun geschah, konnte sie nichts ändern.

Natsu fing die Sichel sicher ab und brachte sie zum Schmelzen, ehe er ausholte und Grey in einen Sturm aus Flammen hüllte, der den Eismagier erschöpft am steinernen Boden zurückließ. Doch auch wenn Grey nicht auf sie reagiert hatte, wandte Natsu nun seine Aufmerksamkeit auf die beiden Mädchen.

„Das ist nicht gut!“, rief Levvy genau in dem Moment aus, hatte sie es doch erfolgreich geschafft, alles um sie herum auszublenden, während sie sich auf das Buch konzentriert hatte.

„Was?“, schrien Lucy und Happy wie aus einem Mund, deren größeres Problem Natsu war, der nun auf sie zukam.

„Um Errem zu versiegeln brauchen wir ein Opfer!“

„Ein Opfer?“, erwiderte Lucy. „Etwa im Sinne von jemanden töten?!“

„So steht es zumindest hier.“ Levvy sah nicht minder erschrocken davon aus, als Lucy es selbst war. „Keinen Menschen... Aber irgendwas lebendes.“

„Aber das heißt...“, setzte Lucy an. „Niels Custos hat selbst verbotene Magie genutzt.“

„Können wir nicht einfach die Katze nehmen?!“, warf Droy verzweifelt ein. „Ich mein, welche Katze ist denn schon blau?“

„Hey!“, protestierte Happy und sah dann wieder zu seinem so seltsam aussehenden Partner. „Natsu...“, wimmerte er.

Nun erschien ein Schwert aus Flammen in der Hand des Dragonslayers, während er weiter langsam auf die Mädchen zuschritt. Waren sie ihr Ziel oder war es das Buch, schoss es Lucy durch den Kopf. Und was für eine Art Dämon war es überhaupt? Sicherlich gab es bessere Momente, um über so etwas nachzudenken, aber wenn ihr bester Freund sie schon tötete, wäre es zumindest gut gewissen wieso genau.

Erneut wickelten sich Ranken um die Gelenke des Feuermagiers, doch erneut verbrannten diese einfach nur. Nur einen Seitenblick gönnte Natsu Droy, ehe er einen kurzen Flammenstoß in dessen Richtung schickte und damit einen weiteren Gegner ausschaltete.

„Verdammt...“, keuchte Lucy. Wenn weder Erza, noch Grey etwas gegen den Magier tun konnten, was sollte sie dann erst tun? Sie hatte nicht die geringsten Fähigkeiten im direkten Kampf. Und da waren auch noch Levvy und Happy.

„Stop!“, rief die Magierin an ihrer Seite nun und schleuderte die Buchstaben Natsu als solides Schild entgegen, doch dieser wehrte sie nur mit einer einzigen Handbewegung ab.

Er holte mit dem Schwert aus und Lucy wusste bereits was jetzt kommt. Ihre Hände zitterten.

„Stopp!“, schrie nun auch Loki und stellte sich vor die beiden Mädchen, als das Schwert in deren Richtung hinabsauste. Was folgte war eine Explosion, die auch die beiden Magierinnen von den Beinen riss, obwohl diese nicht einmal in ihrem Zentrum waren.

„Loki...“, flüsterte Lucy, doch der Stellatspirit war bereits wieder in die Geisterwelt verschwunden, während Natsu noch immer auf sie zukam.

„Natsu...“, wimmerte Happy erneut.

Lucy stand auf. „Natsu...“ Sie sah ihm in die Augen, die eigentlich nicht wirklich seine waren. Nun standen sie ihm allein gegenüber und sie war nicht so unrealistisch sich irgendwelche Chancen gegen ihn auszurechnen.

Levvy war noch immer nicht wieder auf die Beine gekommen und sah dem Magier nur verängstigt entgegen.

Für einen Moment wünschte sich Lucy, einer der anderen Dragonslayer wäre hier, doch auch mit deren Hilfe konnten sie nicht rechnen. Aber konnten sie wirklich Natsu an so einen Dämon verlieren? Immerhin war er doch Natsu... Ein gutmütiger Trottel, wenn man es so wollte. Ein starker Magier. Wie konnte sich der Salamander einfach einem Dämon geschlagen geben?

Noch immer loderte Feuer um seinen Körper herum und er holte erneut mit seiner Faust an, als Lucys Körper von ganz allein handelte.

„Natsu!“, rief sie und warf ihre Arme um seinen Hals, wobei sie Happy losließ. Wenn er noch irgendwo darin war, würde er sie nicht angreifen. Immerhin war er ihr bester Freund und hatte sie schon vor so viel beschützt. Er hatte schließlich auch nicht die anderen getötet, nicht?

Halb rechnete sie damit, dass sein Feuer ihr die Haut verbrennen würde, doch nichts dergleichen geschah.

Stattdessen hielt er in seiner Bewegung inne, als wäre er erstarrt.

Für einige Sekunden schien die Zeit stehen geblieben zu sein.

„Natsu!“, flüsterte Happy nun auch flehend und flog zu ihm hinüber.

Es dauerte erneut etwas, doch dann drang ein Laut aus Natsus Kehle. „Lucy...“, brachte er schließlich ihren Namen zusammen. „Happy...“

„Natsu!“, riefen beiden aus.

Nun war auch Levvy wieder auf den Beinen und ging ebenfalls auf sie zu. „Natsu, kämpf' dagegen an“, bat sie leise und umarmte ihn ebenfalls.

Erneut verstrichen die Sekunden, ohne dass sich jemand von ihnen rührte. Tränen liefen über Lucys Wangen und sie merkte, dass es auch Levvy nicht besser ging. Und nach und nach verschwanden die Schuppen von Natsus Körper, während ihn ein Zittern durchlief.

Dann schrie er plötzlich auf.

„Natsu!“, riefen die drei noch stehenden auf, wichen jedoch dann alle von ihm zurück.

Im nächsten Moment löste sich eine seltsame dunkle Masse von seinem Körper und manifestierte sich vor ihnen, während Natsu hinter ihm zusammenbrach.

„Das...“, setzte Happy an. „Das ist doch ein Witz?“ Damit sah er auf den kleinen Dämon, der nicht einmal ganz zu Lucys Knien reichte, hinab.

„Unterschätzt ihn besser nicht“, erwiderte Levvy, während das kleine, schwarze und gedrungene Wesen sie böse ansah und unartikulierte Schimpftiraden in ihre Richtung davon sandte.

Lucy sah das kleine Wesen an. Sie konnte Happy durchaus verstehen. Das sollte dieser böse Dämon gewesen sein, der Natsu in so ein Monster verwandelt hatte? Diese kleine Witzfigur? Ernst nehmen? Damit konnte sie dienen! Sie löste einen goldenen Schlüssel von dem Ring an ihrem Rock. „Öffne dich, Tor des Wasserträgers! Aquarius!“

Mit einem Leuchten erschien die blauhaarige Nixe vor ihnen und sah sie an. „Musst du mich eigentlich immer zu ungünstigen Zeitpunkten rufen? Im Gegensatz zu dir habe ich einen Freund.“ Das letzte Wort betonte sie extra deutlich, doch dieses Mal winkte Lucy ab, anstatt sich auf einen Streit mit dem Spirit einzulassen.

„Da!“, rief sie und zeigte auf den Dämon. „Greif ihn an, Aquarius!“

Der Stellarspirit aus dem Zeichen der Fische sah sie ungläubig an. „Das kleine Ding? Dafür rufst du mich? Wie unverschämt, du kleine Göre!“

Derweil fixierte Errem den Spirit und machte sich zum Sprung bereit.

„So etwas gehört bestraft“, fuhr die Nixe unbeirrt vor und ihre Beschwörerin wusste schon was kommen würde, während Levvy neben ihr sie nur verwirrt ansah.

Aquarius hob ihre Amphore. „Magic Water!“ Damit überfluteten große Wassermassen den Hügel und Teile des Waldes, spülten den Dämon genau so wie die Magier von Fairy Tail von dannen.

Jedoch schien dem Dämon das Meereswasser tatsächlich nicht zu gefallen, denn kaum bedeckte dieses seinen Körper stieß er noch eine letzte Schimpftirade aus, ehe er in schwarzen Nebel verpuffte.

„Lass dir das eine Lehre sein“, meinte Aquarius nun an Lucy gewandt, die ein ganzes Stück von ihr entfernt vom Wasser gegen einen Baum gepresst worden war, und verschwand einen Augenblick später mit demselben Leuchten, mit dem sie gekommen war.

Lucy seufzte nur. Konnte kein einziger der Stellarspirits normal sein?

Abschied von Cicade Velha

„Was ist eigentlich dein Problem, du Perversling?“

„Was fällt dir eigentlich ein uns anzugreifen, Flammenbirne?“

„Hey, was kann ich dafür, wenn der dämliche Dämon...“

„Außer dir ist auch keiner so blöd, sich von einem Dämon besessen zu lassen.“

Nun, zumindest war wieder alles beim alten, dachte sich Lucy, als sie sich am folgenden Mittag zum Aufbruch bereit machten. Natsu stritt mit Grey wie eh und je und Erza schaute, wie auch schon immer, genervt zu ihnen herüber, bereit dazwischen zu gehen, sollten einer von ihnen auf die Idee kommen und Magie gegen den anderen einsetzen.

Dazu kam, dass sie ihrem Ruf als Fairy Tail Magier alle Ehre gemacht hatten. Immerhin stand die Miene von Cicade Velha nun vollkommen unter Wasser und auch einer der Eingänge war irgendwann im Laufe des Kampfes zerstört worden. Nun, immerhin gab es keinen großartigen Schaden am Dorfe selbst, auch wenn das im Umkehrschluss vom reinen Schaden her wesentlich erträglicher gewesen wäre, als die Tatsache, dass die Miene für mehrere Wochen unbenutzbar sein würde.

„Man, du hast uns gestern ganz schön im Stich gelassen“, schmollte auch Droy und sah seinen Teamkollegen an. „Wie konntest du Levvy-chan nur im Stich lassen?“

„Hätte ich gewusst, dass Levvy-chan in Gefahr ist, wäre ich hingekommen!“, erwiderte Jet aufgebracht. „Aber irgendjemand musste ja auf den Kleinen Aufpassen.“ Er sah zu der Exorzistin des Dorfes. „Was mich drauf bringt: Wo ist er überhaupt?“

„Er ist im Haus und wird dort auch die nächsten Wochen bleiben“, entgegnete Nogaja. „Er hat genug Schaden angerichtet und es sind genug Leute sauer auf ihn“, lächelte sie verlegen.

„Sie sollten nicht so hart sein“, meinte Jet. „Immerhin hat er es nur gut gemeint.“

„Was nichts an dem Schaden ändert, den er angerichtet hat.“ Die Mutter des Jungen blieb hart.

Lucy seufzte. Zumindest schien dieses Mal niemand ihnen die Schuld zu geben, auch wenn es ihr trotzdem um den Jungen leid tat. Immerhin hatte er es gut gemeint, selbst wenn er das ganze Dilemma damit heraufbeschworen hatte.

„Wie dem auch sei“, erwiderte Erza nach kurzem Schweigen und sah mit leicht genervten Blick zu den anderen Dorfbewohnern, die sich noch immer von ihnen fernhielten. „Wir sollten gehen.“

„Habt eine gute Heimreise.“ Die Exorzistin verbeugte sich vor ihnen. „Vielen Dank und verzeiht das Chaos, dass Matheo angerichtet hat.“

„Kein Ding“, meinte Natsu, während Happy – wie bereits den ganzen Tag – wie angewachsen auf seiner Schulter hing.

„Aye!“

„Auf wiedersehen“, riefen nun auch Lucy und Levvy, während sie sich zusammen mit den anderen abwandten, um in Richtung der Hügel weiterzuziehen, als ein weiterer Ruf hinter ihnen ertönte:

„Hey, ihr Idioten, wartet!“ Offenbar hatte es der Junge doch geschafft sich aus dem Haus zu befreien und hörte offenbar auch wenig auf seine Mutter, die ihn jetzt nur böse ansah. „Was...“, setzte er dann an. „Was ich noch sagen wollte... Uhm...“ Er druckste etwas herum. „Es tut mir leid...“ Damit wandte er sich auch ab und rannte zum Haus zurück, während Nogaja nur die Arme verschränkte.

Droy zuckte mit den Schultern. „Kinder“, meinte er dann und grinste, ehe die kleine Gruppe ihren Weg zum Wald fortsetzte und mit einem letzten gerufenen „Auf Wiedersehen“ das kleine Dorf Cicada Velha und seine Dämonen hinter sich ließ...
 

Aye, Lucy-chan, was stand eigentlich jetzt drin in dem komischen Buch?

Das Buch...

Hmm? Lucy-san...

Das Buch...

Das Buch, ist nicht mehr in der Dorfhalle.

Eh, Levvy-chan? Habt ihr etwa...

Nein, aber...

Ach, sei's drum, das ist eine andere Geschichte!

Aye!



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von: abgemeldet
2012-05-26T13:29:50+00:00 26.05.2012 15:29
Ach, schönes Ende <3 Fairy Tail schafft's doch immer wieder, ein Happy End hinzukriegen ^^
Ich muss dem Kommi über...unter....vor mir XD aber zustimmen, es war schon etwas kurz und auch ich hätte mir das alles etwas..länger gewünscht, so von dem Storyverlauf, weil die Ideen, die du hast, wirklich erste sahne sind.
Trotzdem mag ich diese Ff wirklich sehr, vor allem, weil du einen guten Schreibstil hast, der wunderbar zu lesen ist <3
Von: abgemeldet
2012-05-26T13:25:16+00:00 26.05.2012 15:25
Natsu ist also besessen....;A; und seh ich da ein angedeutetes NaLu? *w* egal, für nen Moment hatte ich echt Angst, dass Natsu nicht mehr normal wird! Der Minidämon xD den hab ich echt lebhaft vor mir gesehen, als da stand "Schimpftiraden"...ich hätt ihn wahrscheinlich geknuddelt XD

Ach, ich hasse es, dich zu verbessern, weil du das alles so genial schreibst, aber Aquarius benötigt Wasser, um beschworen zu werden...und außerdem ist sie aus dem zeichen des Wassermanns, nicht der Fische ;u; /klugscheißmodus aus
Von: abgemeldet
2012-05-26T13:11:34+00:00 26.05.2012 15:11
Ach, die Geister sind gar nicht echt *w* ach, ist das süß, dass der kleine nur versucht, seiner Mutter zu helfen.
Aber war ja klar, dass sie trotzdem noch in echte Schwierigkeiten geraten XD typisch Fairy tail eben.
Von: abgemeldet
2012-05-26T13:05:43+00:00 26.05.2012 15:05
Sie ist ein Ghostbuster XD herrlich.

Mensch, Erza, da dachte ich du hättest diue Lösung und dann erweist es sich doch als Reinfall :(
Aber natürlich hat unsere gute Titania noch einen Plan parat xD

DIe Geister sind merkwürdig, irgendwie sieht's nicht so aus, als wären sie böse ._. wahrscheinlich missverstanden, die armen. aber ich mach jetzt keine weiteren Vermutungen XD
Von: abgemeldet
2012-05-26T12:43:37+00:00 26.05.2012 14:43
Der kleine Junge macht mir Angst. Not cool bro xD Ich krieg jetzt schon Kopfkino, weil ich mir ausmale, was es mit dem auf sich hat XD
Das klingt alles irgendwie gruselig, aber sie finden sicher einen Weg, die Geister loszuwerden...hoffe ich XD
Von: abgemeldet
2012-05-26T12:18:28+00:00 26.05.2012 14:18
So, ich schreib jetzt hier auch mal nen Kommi auch wenn die Geschichte was älter íst XD

Hui, das klingt alles echt spannend mit dem Auftrag! Und das ausgerechnet Levy's Team den auch machen will XD
Ich mag's, wie du die Charas beschreibst <3
Die Einleitung bringt mich auf jeden Fall dazu, weiter zu lesen *w*
Von: abgemeldet
2010-11-11T15:24:07+00:00 11.11.2010 16:24
So, hier nun auch endlich mein etwas längerer Kommi. :>

Ich fang am besten da an, wo ich im Zirkel aufgehört hab: DANKE DANKE DANKE für diese Geschichte! <3 Wie erwähnt hast du im Prinzip ALLES getroffen, was meinen Geschmack trifft. Du hast alle meine Lieblingscharaktere reingebracht und diese auch noch super getroffen. Besonders Natsu und Gray - also wie sie sich immer anzicken - hast du einfach perfekt von der Serie übernommen. Eigentlich könnte ich jetzt jeden Charakter aufzählen und sagen, dass er vollkommen IC war, aber dann käme ich ja nie zu einem Ende. xD"
Schön war auch, dass Levy vorkam. <3 Ich mag die Kleine total gern. Und du anscheinend auch, da du dich so gefreut hattest, sie reinbringen zu können. ^_^

Was die eigenen Charaktere und Orte angeht: Teilweise fand ich's etwas schade, dass sie nicht so richtig beschrieben wurden, weil du an sich auch viel auf Dialogen aufgebaut hast. Aber die Charaktere haben trotzdem perfekt ins FT-Universum gepasst. Schade fand ich hierbei aber, dass die ganze Sache mit Matheo so zackig voran ging. Ich hatte das Gefühl, dass es am Schluss gehetzt zuging, als sie ihn fanden und stoppten. .-. Klar war Natsus Besessenheit am Schluss einfach wichtiger, aber irgendwie fand ich Matheo einfach süß. xD" (Auch wenn er echt ein kleiner Bengel war, aber ich glaub das mochte ich an ihm XD)
Was ich an Cicade Velha am meisten liebe, ist wohl der Name. Wie kommt man nur auf so gute Namen? .,." Als ich den Namen gelesen hab, war es einfach... Liebe <3" Ich find den total atmosphärisch und schön gewählt. Und wie immer passend für FT, aber ich glaub ich wiederhol mich langsam. XD"

In deinem Vorwort hattest du ja damals geschrieben, dass du etwas unter Zeitdruck standest und dass die Geschichte sonst länger geworden wär. Das war schade. Denn aus der Storyline hättest du definitiv noch mehr rausholen können. Gerade, was Beschreibungen angeht, die die Atmosphäre noch unterstreichen. Ich bin mir sicher, dass die Geschichte mich dann endgültig vom Stuhl gehauen hätte.
Übrigens ist's auch schade, dass du die Charaktere eigentlich kaum bis gar nicht beschrieben hast. Die eigenen natürlich schon, aber die vorhandenen nicht. Nicht, dass ich darauf bestehe, aber ich hätte es doch schön gefunden. :> Auch Erzas Rüstungen wären eine Beschreibung wert gewesen. ICH weiß zwar, wie sie aussehen, aber es wäre bildlicher für mich gewesen, hättest du sie auch noch dazu beschrieben.
An sich baut sich die Story ja hauptsächlich auf Dialogen auf. Ist jetzt nicht unbedingt das, was ich supertoll finde, aber dadurch lässt sich eine Geschichte unheimlich gut lesen. :> Zu FT passt's auf jeden Fall. Nur die paar Beschreibungen mehr hätte ich toll gefunden. ^^

Zum Schluss noch: Ich fand's auch extrem schade, dass die Zeit für dich zu knapp war, um nochmal drüber zu lesen. Ich hab schon EINIGE Fehler gefunden. Und auch beim nochmaligen Lesen hier sind mir ein paar aufgefallen. .,. Besonders aufgefallen ist mir nochmal im ersten Kapitel, als die Truppe die Mitte des Dorfes betritt, dass da ein Satz abgeschnitten ist. .-.

So alles in allem: Ich liebe es. *_*~
Es ist schon seit dem ersten Kapitel auf meiner Favo-Liste und wird jetzt auch noch für die YUAL vorgeschlagen, damit mal mehr Fairy Tail in die Welt gestreut wird. >D Mwahaha!
Von:  Heruvim
2010-11-09T16:21:00+00:00 09.11.2010 17:21
Jaa, jetzt wurde natsu besessen >D

Du hast das FT Schema drauf ;)
Die Geschichte gefaellt mir bisher recht gut. Schade, dass mich niemand mit so einer Geschichte bewichtelt ;D

Schreibe mir, wenn es weiter geht!

Heruvim~
Von:  Heruvim
2010-11-09T15:34:12+00:00 09.11.2010 16:34
Happy <3

Erzas Auftritt als Ghostbuster hat mir gefallen, deshalb mag ich sie ^-^
Spannend war der letzte Teil, also gehe ich schnell zum naechsten Kapitel, um weiter zu lesen *.*
Von:  Cortes
2010-11-09T15:24:16+00:00 09.11.2010 16:24
GHOSTBUSTERS!

Super Kappi.


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