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Geisterjagd in Cicade Velha

Eine Mission auf Abwegen
von

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Ankunft in Cicade Velha

„Das nenne ich klein!“, stellte Natsu fest, kaum hatten sie den ersten Blick auf das kleine Dorf geworfen, das vor ihnen auf einer Lichtung im Wald der Hügellandschaft im Süden des Hakobe Gebirges lag.

Das Dörflein bestand aus vielleicht zwanzig Häusern, die sich in dem Tal eng aneinander schmiegten. Alle Häuser waren weiß und ihre spitz zulaufenden Dächer waren mit dunkelroten Schindeln bedeckt. Das größte Haus stand genau in der Mitte der ansonsten zu einem Kreis angeordneten Gebäude und schien so etwas wie ein Rathaus zu sein, stand auch ein Turm an seiner Seite.

„Aye!“, bestätigte die fliegende Katze auf seiner Schulter.

„Um so einfacher wird es den Geist zu finden“, erwiderte Grey, der ebenfalls auf die kleine Ortschaft hinabsah.

„Wenn es überhaupt einen Geist gibt.“ Lucy zuckte mit ihren Schultern. „Ich hoffe ja nicht...“, fügte sie hinzu.

„Das herauszufinden ist unsere Aufgabe“, antwortete Erza.

„Ach, ist doch egal was es ist, wir machen es fertig!“, rief der Dragonslayer aus und wollte schon zum Dorf herunterstürmen, während die Katze erneut mit einem „Aye!“ zustimmte.

„Hitzkopf“, grummelte Grey. „Willst du die Dorfbewohner gleich mit deiner Ankunft verschrecken?“

„Wenn nennst du Hitzkopf?!“, erwiderte der Feuermagier sofort. „Und wieso sollte ich irgendjemanden verschrecken?“ Damit loderte schon eine Flamme an seiner geballten Faust auf.

„Erza?“, flüsterte Lucy, die bereits ahnte, was nun folgen würde.

„Habe ich ganz vergessen!“, ging der Streit weiter. „Du bekommst sowas ja nicht mit.“ Wasser kondensierte um Greys Faust herum und bildete Eiskristalle, die jedoch im nächsten Moment wieder schmolzen, als er, wie auch sein Kontrahent, einen recht unsanften Schlag auf den Hinterkopf bekam.

„Genug!“, brüllte die Titania von Fairy Tail. „Wir gehen jetzt darunter und verhalten uns dabei wie zivilisierte Menschen. Meister Markarov braucht nicht noch mehr Beschwerden wegen euch.“

„Aber...“, setzte Natsu an, wurde jedoch von einem besonders giftigen Blick zum Schweigen gebracht.

„Und jetzt ab Marsch!“, kommandierte Erza.
 

Nur wenige Minuten später stand die kleine Gruppe in der Mitte

Einige Fenster wurden geöffnet, um die Neuankömmlinge mit neugierigen, aber auch misstrauischen Blicken zu mustern. Aus den Fenster sahen vorrangig Kinder und ein paar Alte, während die Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen wahrscheinlich irgendwo arbeiteten – auch wenn Natsu und seine Freunde hier keine Felder gesehen hätten, die es zu bestellen galt. Aber das war letzten Endes nicht ihre Sorge.

„Ey, du!“, stellte der Feuermagier seine Manieren direkt unter Beweis, als ein kleiner Junge, sicher nicht älter als acht oder neun, auf sie zukam.

Der Kleine blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie wie erschüttert an.

„Ich sag ja, dass du die Leute verschreckst“, zischelte Grey, erntete dafür aber ebenfalls einen giftigen Blick von Erza.

Lucys Umgang mit Kindern war vielleicht nicht der beste, aber erfolgreicher in dieser Situation, als das meiste, was Natsu oder Grey mit ihrem nicht vorhandenen Fingerspitzengefühl zustande gebracht hätten. „Ähm, Kleiner...“, setzte sie an, weil sie den Namen des Jungen nicht kannte. „Wir suchen die Exorzistin Nogaja. Kannst du uns sagen, wo wir sie finden?“

Der Junge sah sie an und sein Blick wechselte von erschrocken zu abschätzig. „Seid ihr wegen der Mission hier?“

„Aye!“, erwiderte Happy.

„Dann seid ihr zu spät. Vor ein paar Stunden sind schon einige andere angekommen.“ Der Junge sah sie weiterhin an, ohne der geflügelten Katze irgendeine besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

„Was?“, brüllte Natsu. „Dann sind wir den ganzen Weg umsonst hergekommen?!“

„Ganz ruhig“, versuchte Lucy ihn zu beruhigen, während Erza, die nicht so leicht aufgab, das Reden übernahm:

„Kannst du uns trotzdem sagen, wo wir sie finden?“

„Hmpf...“ Der Junge verzog den Mund.

„Bitte?“, setzte Lucy flehend hinterher, ohne eine Reaktion von dem Jungen zur Antwort zu bekommen.

„Ihr wollt zu Nogaja?“, fragte auf einmal eine Stimme hinter ihnen.

Sie drehten sich herum und sahen eine alte, buckelige Frau an der Tür eines Hauses stehen, die offenbar gerade erst heraus gekommen war.

„Nun sei nicht so frech“, ermahnte die Alte den Jungen. „Wenn ihr wegen der Mission hier seid, muss ich Matheo recht geben: Ihr seid zu spät. Aber ich kann euch trotzdem zu Nogaja bringen.“ Damit humpelte sie auf einen Stock gestützt näher und betrachtete die Gruppe. „Hmm, das Zeichen“, meinte sie schließlich mit Blick auf Greys einmal wieder entblößte Brust. „Ihr seid von Fairy Tail.“

„Ja“, erwiderte Erza und machte Anstalten die Gruppe vorzustellen, wurde jedoch von der Alten unterbrochen, die ihre ohnehin schon faltige Stirn runzelte.

„Das ist seltsam“, murmelte sie.

„Wieso seltsam?“, fragte Lucy.

„Die anderen, die hierher gekommen sind, sie sind auch von Fairy Tail...“

„Was?“, rief Natsu erneut geschockt aus.

Und erneut klang eine Stimme hinter ihnen, nur war sie ihnen dieses Mal nicht unbekannt:

„Natsu? Erza?“ Kurzes Schweigen, während drei Blicke über die Neuankömmlinge glitten. „Was macht ihr denn hier?“

Ein synchrones Herumfahren und weitere Blicke ihrerseits verriet ihnen, wer aus ihrer Gilde ihnen zuvor gekommen war. Und einzig Lucy zeigte sich erfreut darüber.

„Levy?“, rief sie aus und lief zu dem Mädchen, dass zusammen mit dem Rest ihres Teams – bestehend aus Droy und Jet – hinüberlief. „Aber... Was macht ihr denn hier?“

Der Bücherwurm der Gilde hob eine Augenbraue. „Das könnten wir euch auch fragen. Wir haben die Missionsbeschreibung, wie konntet ihr...“ Mit den Worten holte sie das Pergament aus einer Tasche, die sie am Gürtel befestigt hatte, nur damit Natsu und sein Team dieses anstarren konnten.

„Was...“, stotterte der Dragon Slayer.

„Natsu, hast du etwa...“, setzte Grey an.

„Hey, die Mission war sicher nicht meine Idee!“, erwiderte der angesprochene Aufgebracht.

„Wessen...“ Grey sah die anderen an, während Lucy sich hinter der doch sehr kleinen Levvy zu verstecken versuchte.

„Ich bin euch suchen gegangen.“ Natsu verschränkte die Arme vor der Brust. „Lucy wollte auf die Mission und Lucy wollte auch die Vorbereitungen treffen. Es ist sicher nicht meine Schuld, wenn sie den Zettel hängen lässt!“

„Ich...“, begann die Stallarmagierin stockend. „Als ich meine Sachen gepackt hatte und zurückkam, hing die Ausschreibung nicht mehr dort, daher nahm ich an, dass du ihn genommen hattest.“

„Wegen dir habe ich die ganze Fahrt umsonst mitgemacht!“, jammerte Natsu, der während der Kutschenfahrt einmal wieder tausend Tode gestorben war.

„Aye!“, kommentierte die blaue Katze.

Dann trat Schweigen ein.

„Was ist an dieser Mission eigentlich so toll, dass wir uns drüber streiten müssen?“, fragte Grey schließlich. „Natsu sagte, es gibt nicht einmal eine richtige Bezahlung.“

„Das Daemonologium und Magiculum von Cicade Velha!“, erwiderten Lucy und Levvy wie aus einem Munde.

„Das was?“ Natsu zog entgeistert eine Augenbraue hoch.

„Cicade Velha wurde von dem Dämonenjäger Custos Niels vor fünfhundert Jahren gegründet“, erwiderte Lucy altklug.

„Und Custos Niels hat eine der größten Lexika über Dämonen und auch eines der ältesten Zauberbücher von ganz Fiore geschrieben“, ergänzte Levvy.

„Unsere Levvy ist so klug!“, riefen Jet und Droy gleichzeitig aus, als hätten sie die ganze Zeit auf eine Möglichkeit dafür gewartet.

Lucy schwieg kurz, ehe sie Levvy und ihren beiden Gefährten einen (hoffentlich) mitleidserregenden Welpenblick schenkte. „Levvy“, begann sie dann Kleinlaut. „Kann ich euch nicht bei der Mission helfen? Wir sind doch Freundinnen, nicht?“

„Hey, und was ist mit uns?“, protestierte Natsu, wurde aber von der Heartfilliatochter ignoriert.

„Ihr könnt wieder verschwinden!“, grummelte Droy.

„Pfft!“ Natsu sah ihn wütend an. „Wir können ja um diese Mission kämpfen.“

„Und dabei das Dorf abreißen?“ Grey verschränkte die Arme vor der nackten Brust.

Auch Jet warf ihnen einen abschätzigen Blick zu. „Es ist euer Problem, wenn euer Mädel den Zettel hat hängen lassen. Außerdem seid ihr mehr als wir.“

„Hast du etwa Angst?“, reizte der Dragonslayer ihn weiter.

„Vor dir?“, erwiderte der andere Magier, obwohl er wusste, dass er gegen auch nur einen der anderen Gruppe aufgeschmissen war.

„Jungs“, begann Levvy.

Natsu lachte. „Dann können wir ja beginnen. Ich brenne schon drauf.“ Damit ließ er Feuer um seine Hand herum auflodern.

„Jungs...“

„Pah!“ Jet und Droy nahmen zusammen Kampfeshaltung ein, doch dann wurden sie von Lucy unterbrochen.

„Hört auf mit dem Scheiß, verdammt!“, brüllte sie die drei jungen Männer an. „Natsu, sie haben schon Recht, dass ich es in Schuld bin. Wenn sie also sagen, wir sollen fahren, fahren wir. Außerdem will ich nicht schon wieder streiten. Und Grey hat Recht.“

Der Eismagier warf seinem Rivalen einen triumphierenden Blick zu.

„Pah“, grummelte Natsu.

„Aber...“, setzte Levvy an. „Ich denke, es ist schon in Ordnung. Wenn ihr helft, mein ich. Wenn ihr hier bleiben wollt. Es gibt ohnehin keine Entlohnung, die zu teilen weh tut.“

„Levvy!“ Begeistert griff Lucy nach den Händen ihrer Freundin. „Danke!“

Der Bücherwurm von Fairy Tail lächelte. „Gern.“

„Levvy!“, riefen auch Jet und Droy aus – doch klangen sie wesentlich weniger begeistert, wie die Stellarmagierin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-05-26T12:18:28+00:00 26.05.2012 14:18
So, ich schreib jetzt hier auch mal nen Kommi auch wenn die Geschichte was älter íst XD

Hui, das klingt alles echt spannend mit dem Auftrag! Und das ausgerechnet Levy's Team den auch machen will XD
Ich mag's, wie du die Charas beschreibst <3
Die Einleitung bringt mich auf jeden Fall dazu, weiter zu lesen *w*
Von:  Heruvim
2010-11-09T14:51:31+00:00 09.11.2010 15:51
Eine Frage: Warum schreibst du Levys Namen mit zwei 'v'? o,o
Laut Manga und Wiki ist es nur einer ^^'

Eine nette Einleitung hast du hier :3
Jeder Charakter hat mal etwas gesagt, die mysterioese Exorzistin wurde erwaehnt, ist bisher ganz interessant.
Ein kleines Bisschen mehr Beschreibung zur Umgebung waere nicht schlecht gewesen, ich habe nur ein wages Bild im Kopf vom Dorf.
Vielleicht soll das aber so sein *gg*

Jedenfalls war ich ueberrascht, wie Lucy ploetzlich Initiative ergreift. Normalerweise ist es Erza, die sagt wo's entlang geht. Auf Lucy hoert doch eh keiner xD'

Aber ja, nette Einleitung, weiter geht's <3


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