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The Best Kept Secrets

Taito
von

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Monotonous 1

Titel: The Best Kept Secrets

Autor: Aeris Tsukiyono

Übersetzer: Beauty_Rani

Pairing: Taito wer also das Pairing oder allgeimein shonen-ai nicht mag, dem steht es frei wieder zu gehen, alle anderen sind herzlichst eingeladen mitzulesen.
 

Disclaimer: Digimon und die dazugehörigen Charaktere gehören mir nicht und ich verdiene auch kein Geld damit.
 

Anmerkung: Da die Autorin noch nie in einer Japanischen Schule war und auch keinen Plan davon hat wie es dort schulmäßig abgeht, hat sie die amerikanische Schulweise gewählt.
 

So und nun viel Spaß mit der ff
 

The Best Kept Secrets
 

Das Leben war so gewöhnlich. Es war schon seit Jahren so gewesen.

Seit dem sie die Digiwelt gerettet hatten. Es war ein Abenteuer gewesen, und möglicherweise hatten sie gedacht, dass sich das nie ändern würde.

Das sie weiterhin zwischen den beiden Welten reisen, den Frieden beibehalten würden und mit noch mehr Digimon Freundschaft schließen.

Es war ein Schock gewesen, als sie sich von ihren Digipartnern verabschieden mussten, um wieder in ihrer eigenen Welt zu leben und nie wieder in die Digiwelt reisen zu können.
 

Zuerst wusste niemand, was er tun sollte. Das Tor zur Digiwelt wurde für immer geschlossen und trotz ihrer ganzen Bemühungen würde es auch so bleiben.

Warum waren alle so erpicht darauf zurückzugehen?

Das ein verhängnisvoller Tag, der so gewöhnlich anfing, sie jetzt alle so verändert hatte.

War es wirklich notwendig wieder zurückzugehen?

Noch einmal dieser Welt zu entkommen?
 

Yamato seufzte.

Vielleicht hatten die anderen, andere Gründe um dorthin zurückzugehen, er wusste nur seine eigenen.

Ein lautes Piepen unterbrach Yamatos Gedankengänge.

Er schaltete den Herd aus und fing an einige Kräuter und Gewürze in die Zubereitung zu rühren. Das ganze rührte er einige Minuten um, bis er ein anderes lautes Piepen hörte, um danach das Fleisch im Ofen zu überprüfen.

Es war nichts neues für ihn. Täglich, musste er für sich und seinen Vater kochen.
 

Er war auf dem besten Weg dahin ein sehr guter Koch zu werden, aber er war der Meinung, dass es mehr die momentane Situation war als natürliches Können.

Die meisten Sachen die er wusste, kamen wahrscheinlich aus der Notwendigkeit heraus, dass er sich um den Haushalt kümmern musste. Er machte die Wäsche, putzte das gesamte Haus und erledigte den Einkauf. Es war wohl etwas ungewohnt, dass ein vierzehn jähriger Junge diese ganzen Sachen erledigte. Aber er wusste es war nötig, anders würde alles in einer Katastrophe enden.

Schließlich war sein Vater nicht imstande seinen häuslichen Pflichten nachzukommen.
 

Nicht das er in dieser Angelegenheit eine große Wahl hätte.

Der Job den er hatte, kostete in viel Zeit und wenn er mal zu Hause war arbeitete er weiter oder ging sofort ins Bett.

Das Essen war endlich fertig und Yamato deckte den Esstisch für zwei Personen. Wahrscheinlich würde sein Vater es wieder nicht zum Abendessen schaffen, aber er deckte trotzdem immer für ihn mit. Es war einfacher zu denken, dass er doch noch kommen würde.
 

Nur eine kleine Lampe erhellte den Raum. Es gab zumindest noch genügend Licht um nicht noch gegen irgendwelche Möbel zu stolpern. Immer wenn er alleine zu Hause war verwendete er so wenig Licht wie möglich. Die Dunkelheit war gemütlich und er genoss es.

Es war eine Wärme da, die nicht zu spüren war wenn alles durch das Licht erhellt werden würde.

Er hob sein Glas an und trank einen Schluck. Die klare Flüssigkeit rann seine Kehle hinunter. Er setzte das Glas wieder ab und versuchte das Ticken der Esszimmeruhr zu ignorieren, dass im ganzen Raum widerhallte.

Das Messer, dass er gerade in der Hand hielt fühlte sich kühl an unter seinen Fingerspitzen und er begann das Fleisch in kleine Scheiben zu schneiden. Er führte jedes einzelne Stück zu seinen Mund und aß es langsam. Es gab keinen Grund zur Eile.

Niemand wartete auf ihn.

Niemand befand sich einer so schrecklichen Situation, dass nur er da helfen konnte. Es war nicht wichtig ob er hier war oder irgendwo anders. Es war nicht wichtig....

Wenn er es stark genug versuchte, könnte er vergessen das er alleine war.
 

Das Telefon läutete. Seine Gedanken wurden dadurch zum Glück unterbrochen. Er stand auf und nahm ab.

„Hallo?“ Seine Stimme klang hohl, sogar für ihn.

„Matt! Gut das du da bist.“ Die Stimme am anderen Ende klang atemlos, so als wäre er gerannt.

Der Ton war Yamato so vertraut, dass er bereits wusste was sein Vater ihm sagen würde.

„Hey, Dad.“

„Hey, hör zu es tut mir wirklich leid, aber es wird wieder sehr spät heute. Eine Anweisung kam gerade vom Boss und ich muss das bis Morgen erledigt haben.“

„Klar, kein Problem.“

„Bist du sicher?“

„Natürlich.“

„Super. Danke Matt.“

„Bye.“

„Bis später!“
 

Sein Vater legte auf und er stellte das Telefon wieder zurück auf die Ladestation.

Es war nicht überraschend, dass sein Vater heute wieder sehr spät heim kommen würde.

Seitdem er sich erinnern konnte, würde sein Vater ununterbrochen zu spät kommen.

Er würde immer beschäftigt sein mit seiner Arbeit.

Es störte ihn nicht wirklich. Nicht viel.

Warum sollte es ihn stören?

Schließlich arbeitete sein Vater um ihn zu unterstützen.

Es wäre egoistisch von ihm, um nach mehr zu bitten. Oder?

Wieder zurück am Tisch, wurde im klar, dass er eigentlich alles hatte was man im Leben brauchte.

Er hatte die besten Freunde die man sich nur wünschen konnte.

Einen Vater der Tag und Nacht für ihn arbeitete und einen kleinen Bruder, der zu ihm aufschaute.

Das ist alles was er brauchte, wirklich.

Er könnte nur mit alldem überleben.

Der Rest des Essens verging in ruhiger Stille.
 

Nachdem das Geschirr abgewaschen wurde, wickelte Yamato das restliche Essen ein und beförderte es in den Kühlschrank. Sein Vater würde es schon essen, wann auch immer er heute Abend nach Hause kommen würde. Oder am nächsten Morgen.

Sein Blick streifte über die Küche. Sie war vollständig sauber, aber er wusste Morgen würde sie wider schmutzig sein. Aber fürs erste schien sie in Anerkennung für ihn zu funkeln.

Er löschte das Licht und ging durch die Dunkelheit in sein Zimmer.
 

Yamatos Zimmer, war das einzige im ganzen Haus das Persönlichkeit besaß.

Die Wände waren mit Rock&Roll Postern bedeckt, die meisten hatten schon ein paar kleine Risse.

Er hatte schon lange vergessen, welche Farbe seine Wände hatten.

An den freien Stellen zwischen den vielen Postern waren verschiedene Blautöne zu sehen.

Sein Schreibtisch war überraschend ordentlich im Gegensatz zum Rest seines Zimmers.

Die Papiere waren nur leicht zerstreut und zwei oder drei Stifte lagen zum schreiben bereit.

Bilder von Takeru, den Digirittern, seinem Vater und Gabumon waren in einer bestimmten Reihenfolge auf seinem Schreibtisch platziert. Die drei größten Bilder waren von Takeru und ihm, wie sie beide unter einem Baum schliefen.

Ein Gruppenbild von den ganzen Digirittern (aufgenommen von seinem Vater) und Taichi und er die gemeinsam lachten.

Sein Bett war ungemacht. Sein Bettlaken war dunkelgrün und passte so gar nicht zu dem braunen Teppich.
 

Sein Kleiderschrank stand offen, wodurch die verschiedensten Kleidungsstücke heraus fielen und verstreut auf dem Boden lagen.

Seine Stereoanlage stand auf einem kleinen Tisch in der Ecke, mit der er seine umfangreiche Musiksammlung anhörten oder einfach seine Mundharmonika oder Gitarre spielen konnte.
 

Sein Zimmer war wohl der unordentlichste Raum im ganzen Haus.

Er fühlte sich darin einfach wohl, entspannt.

Der Rest des Hauses schien ihn mit seiner Sauberkeit beinahe zu ersticken.

Es fühlte sich einfach gut an unordentlich zu sein, manchmal.

Yamato schloss seine Tür hinter sich und sprang auf sein Bett.

Die Matratze bewegte sich dabei kaum merklich und die weiche Baumwolldecke begrüßte ihn.

Er gähnte und schaute nach oben auf die Uhr. 20:37 Uhr.

Definitiv nicht spät genug jetzt schon schlafen zu gehen.

Vielleicht sollte er seine Hausaufgaben machen.

Das könnte ihn auf andere Gedanken bringen.

Er schaute auf seine Schultasche und verengte dabei die Augen.

Schule, was für eine Zeit-und Energie Verschwendung. Aber jeder musste mal dadurch.

Er breitete seine Schulbücher auf dem Schreibtisch aus und fing an die Seite aufzuschlagen die er brauchte um anschließend ein paar Gleichungen zu lösen.

Es war wie eine Entlastung als das Telefon klingelte.
 

„Hallo?“

„Matt?“ Die Stimme war freundlich und ein kleines lächeln stahl sich auf Yamatos Lippen.

„Tai.“

„Was geht ab?“

„Mach grade Hausaufgaben.“

„Oh. Wie langweilig.“

„Musst du grade sagen. Was ist mit dir?“

„Nicht viel. Ich versuche nur gerade mich nicht komplett zu langweilen, aber es funktioniert nicht.“

„Oh.“

„Ja.“

„Also, warum rufst du an?“ Nicht das es etwas schlechtes wäre seine Stimme zu hören. Oh nein, ganz und gar nicht.

„Hab nur gedacht, dir wäre auch langweilig.“

„Ja, du weißt ja.“

„Hmm. Ja. Ist dein Dad zu Hause?“

„Er ist immer noch auf der Arbeit.“

„Oh.“ Tai ging vorsichtig mit dieser Sache um. Er wusste nie was er sagen sollte, wenn es zu diesem Thema kam, deshalb war Yamato überrascht das ausgerechnet er selbst es zur Sprache gebracht hatte. Andererseits versuchte Tai wirklich ihn immer mehr zu verstehen, jedes mal wenn sie redeten. Er vermutete, dass das üblich unter Freunden war. Freunde...

„Ist schon ok. Ich bins ja gewohnt, dass er immer arbeitet. Mich kümmert das nicht.“

„Uh-huh. Klar.“

„Was?“

„Nichts, nichts. War nicht wichtig.“

„Es stört mich wirklich nicht.“

„Hab ich etwa gesagt, dass es dich stört?“

„...Du hast es gedacht.“

„Was, kannst du etwa meine Gedanken lesen?“

„Also HAST du es gedacht!“

„Matt.“

„Was?“

„...Du bist verrückt.“

„Das sagt grad der richtige.“

Er lachte und das brachte Yamato noch mehr zum lächeln. Tai hat ein tolles Lachen.

„Hey, Matt?“

„Ja?“

„Willst du dieses Wochenende bei mir übernachten?“

„Klar.“

„Cool. Ich habe doch dieses Spiel am Samstag, also dachte ich mir wir könnten Freitag Nacht bei mir ein paar Filme gucken oder so.“

„Was auch immer. Klingt gut.“ Es klang mehr als gut für ihn.

„Super. Ich frage meine Mum später. Ich bin sicher sie sagt ja.“

„Das sagt sie immer.“

„Keiner kann eben meinem Charme widerstehen.“

„Sorry, ich muss mich wohl grade verhört haben. Dachte schon du sagtest, du hättest Charme.“

„Versuchst du etwas anzudeuten?“

„Ja.“

„Gut. Zum Glück haben wir das ja schon ausdiskutiert.“

Yamato hatte eine gute Antwort darauf parat, aber er konnte sein Lachen einfach nicht mehr zurückhalten und dann fing Tai ebenfalls an zu lachen und beide waren zu abgelenkt davon, um sich noch für dieses Thema zu interessieren.
 

Es war nett mit ihm zu lachen. Die Unterhaltungen mit Tai, erhellten immer seinen Tag.

Er brachte Yamato zum lächeln.

Zuerst dachte er, es war weil Tai so ein Idiot war, aber dann erkannte er, dass es vermutlich daran lag, dass Tai sich wirklich für ihn interessierte.

Er war ein guter Freund.

Yamato konnte sich glücklich schätzen, ihn zu haben.

Sie würden für immer beste Freunde sein.

Manchmal musste er sich selbst daran erinnern.

Manchmal wenn er deprimiert war, musste er sich selbst daran erinnern, dass er mit Tai befreundet war.

Nicht weniger als Freunde.

Beste Freunde.

Nicht mehr als das...
 

Es war vermutlich falsch, sich mehr daraus zu wünschen.

Sich zu wünschen immer für ihn da zu sein und ihn zu beschützen.

Sich zu wünschen, seine Finger durch seine Haare streichen zu lassen oder ihm stundenlang in die Augen zu sehen.

Es war falsch sich diese Dinge zu wünschen.

Das waren Dinge, die er niemals haben konnte.

Es wäre leichter aufzuhören sich das alles zu wünschen, aber er konnte es nicht.

Diese Illusionen waren für ihn viel zu wichtig als das er sie aufgeben könnte.
 

Trotzdem, sie waren Freunde. Die besten Freunde.

Das musste einfach genug sein.

Wenn es nicht genug wäre, würde er in ziemlichen Schwierigkeiten stecken.

Weil er dann Tai wahrscheinlich wirklich verlieren würde.

Wenn er Tai nur einen seiner Gedanken verraten würde, würde er ihn verlieren.

Danach würde er dann nichts mehr besitzen.

Schweigen war seine einzige Wahl.

Er wollte Tai nicht verlieren.

Er durfte solche Momente einfach nicht verlieren.
 

Das Gelächter verstummte langsam, genau wie das Telefonat.

Warum mussten alle guten Dinge Enden?

Er legte das Telefon wieder zurück, wobei Tais Abschiedsworte noch in seinem Ohr widerhallten.
 

Es war wirklich schon spät.

Yamato würde Morgen vermutlich Müde sein.

Jedoch hing ein Telefonanruf von Tai höher in seiner Prioritätsliste als Schlaf.

Er zog sich schnell um und schlüpfte unter die Bettdecke.

Sein Bett war warm und tröstend und er war zufrieden gestellt.

Morgen war Donnerstag.

Er verabredete sich da immer mit TK zum Abendessen.

Was sollte er kochen?

Takeru versuchte mindestens einmal wöchentlich vorbeizukommen, aber sein Zeitplan war hektisch.

Es überraschte Yamato immer wieder, dass Takeru dann doch noch Zeit fand sich mit im zu verabreden.

Langsam schlief er ein und süße Träume, die niemals wahr werden würden quälten seinen Verstand.
 

tbc...
 

Ist zwar net meine ff, aber ich würd mich trotzdem über ein paar Kommis freuen =)

Monotonous 2

So da bin ich wieder!!!

Wird ja au mal Zeit........
 

Vielen Dank für die beiden Kommis, hab erst gar nicht mit welchen gerechnet, aba freue mich sehr darüber, schließlich übersetzte ich die FF ja nicht nur für mich und etwas Anerkennung ab und zu ist au net schlecht^^
 

Jetzt aba weiter im Text
 

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Ein lautes Klingeln weckte ihn auf.

Yamato gab ein ächzen von sich und streckte die Hand zu seinem Nachttisch aus, um nach dem Übeltäter zu suchen.

„Halt die Klappe,“ murmelte er in sein Kissen hinein.

Er zog die Augenbrauen in Frustration zusammen, da er den Wecker nicht finden konnte.

Knurrend, riss er die Bettdecke von sich und zwang sich aufzusetzen.

Schnell schaute er nach links und schnappte sich den Wecker.

„Ich sagte, halt die Klappe!“ Der Wecker machte kurz darauf, mit einem lauten Knall Bekanntschaft mit der nächsten Wand und fiel mit einem letzten mitfühlendem Klingeln in voller Niederlage zu Boden.

Er war glücklicherweise an sein vernunftwidriges Verhalten gewohnt.
 

Yamato blinzelte und versuchte gegen die Müdigkeit anzukämpfen.

Schlafen war ja so friedlich.

Er brauchte sich um nichts zu sorgen, während er schlief.

Nicht über Hausaufgaben, was er zum Abendessen kochen sollte oder sonst irgendwelche Dinge die ihn normalerweise quälten.
 

Schlussendlich stand er doch auf und dehnte seine Beine.

Sie schmerzten immer, nach einer langen Nacht.

Er wunderte sich immer darüber, aber vor kurzem ist ihm aufgefallen, dass er einfach zu groß für sein Bett war.

Seine Füßen neigten dazu, vom Bettrand zu hängen.

Es wäre nett gewesen, in der Lage zu sein sich ein neues Bett zu kaufen, aber ihm fehlte dazu das Geld.

Und seinen Vater darum zu bitten, stand außer Frage.

Ganz einfach.

Er vermied es seinen Vater um Geld zu bitten, wann immer er konnte.

Er arbeitete so hart für sein Geld, dass es ihm nicht angemessen schien ihn um Sachen zu bitten, die nicht Notwendig waren.

Das Bett das er im Moment hatte, war in Ordnung.

Wenn er seine Beine ein wenig anzog, würde er gar nicht merken das etwas nicht stimmte.

Er merkte es nur, wenn er aufwachte und das konnte er auch genauso gut ignorieren.

Ganz einfach.
 

Er ging zu seinem Kleiderschrank rüber und seine Wahl fiel auf ein eng anliegendes schwarzes T-Shirt und eine Khaki farbene Hose.

Unbeabsichtigt, hatte er einen Fabel für Mode entwickelt und das Resultat bestand darin, ein paar extra Minuten vor dem Spiegel zu verbringen.

Den meisten Jungen waren diese extra Minuten egal, aber Yamatos Haare mussten immer sorgfältig gestylt werden und das brauchte eben seine Zeit.

Es war sein Markenzeichen und er war stolz darauf.

Diese extra Minuten bedeuteten auch, sein Augenmerk nicht nur auf seine Haare zu lenken.

Es war ein Kompromiss, den er gezwungen war einzugehen.
 

Er duschte und zog sich schnell an, wusste er hatte gerade noch genug Zeit zur Schule zu gehen.

Sein Vater fuhr ihn früher immer dahin, biss er sieben Jahre alt wurde und er dann meinte, er wäre jetzt alt genug alleine zur Schule zu gehen.

Es störte ihn nie, bis er sich wünschte doch noch etwas mehr Schlafen zu können.

Aber es war ja seine eigene Schuld, mehr schlafen zu wollen anstatt früh aufzustehen.
 

Yamato packte die Schulbücher in seine Tasche und schlang sie sich um die Schulter.

Er hatte noch 10 Minuten bis er wirklich gehen musste.

Das Frühstück verflog so schnell wie ein flüchtiger Traum. Er hatte selten Zeit, sich eine gute Mahlzeit zu gönnen und er glaubte es sei Falsch manchmal nur so etwas einfaches wie.... Toast zu machen. Oder gekochtes Wasser. Außerdem hatte er selten Hunger.
 

Ein kleiner Zettel auf dem Küchentisch fiel im ins Auge und er hob es auf und las es durch.
 

Matt

Danke für das Essen.

Werde für ein oder zwei Tage weg sein.

Wird eine große Story in Odiaba.

Dad
 

Keine große Überraschung aber nichtsdestotrotz eine Enttäuschung.

Yamato seufzte und zerknüllte den Zettel.

Mit einem leichten knurren warf er ihn in den Mülleimer.
 

Plötzlich hatte er kein Bedürfnis mehr noch länger in seinem Haus zu bleiben.

Er schnappte sich seinen Hausschlüssel, öffnete die Haustür, schlug sie hinter sich zu und schloss ab.

Eine Nachbarin steckte ihren Kopf aus dem Fenster und schaute auf ihn herab.

„Könntest du ruhig sein? Es ist noch früh, wie du bestimmt bemerkt hast.“
 

Er ignorierte die Frau und ging Richtung Gebäude, indem er für die meiste Zeit des Tages eingesperrt sein würde.

Wenigstens hatte er ein paar Kurse mit seinen Freunden. Nicht viele, aber genug um ihn jeden Tag von dem Gedanken sich selbst zu töten und sich von seinem Elend zu befreien abzuhalten.

Algebra oder Tod?

Biologie oder ewige Dunkelheit?

Die Wahl schien für ihn ganz klar zu sein.
 

„Hey, Matt!“

Die Stimme kam wie eine willkommene Überraschung für ihn.

Er schaute auf, um einen ganz bestimmten Brünetten Fußballspieler zu finden, der auf ihn wartete.

„Tai.“ Was tat er hier? Kommt er normalerweise nicht von der anderen Richtung zur Schule?

„Was machst du hier?“

„Auf dich warten.“ Yamato rollte mit den Augen.

„Das sehe ich. Aber warum? Das ist ein totaler Umweg für dich.“

„Was, kann ich etwa nicht mit meinem besten Freund zur Schule gehen?“

Er lächelte. Er konnte einfach nicht widerstehen.

„Nein.“

„Oh. Gut wenn das so ist.“ Tai fing an wieder weg zu gehen und Yamato bewegte sich nicht vond er Stelle.

Nach fünf Schritten, drehte sich der kleinere Junge um und sagte: „Na komm schon! Sonst kommen wir zu spät.“

„Wessen Schuld ist das dann?“

„Deine.“

„Wirklich?“

„Oh, ja. Wie lange hast du diesen Morgen gebraucht um deine Haare zu stylen?“

„Halt die Klappe Tai.“

Tai lachte und Yamatos Lächeln wurde breiter.

Verdammt. Es war hart. Es war immer hart in seiner Nähe zu sein.

Aber ohne ihn war es noch härter.

Yamato schnaubte. „Sei nicht eifersüchtig.“

„Auf dich?“ Fragte Tai ungläubig. „Bestimmt nicht.“

„Uh huh. Rede dir das nur weiter ein.“

„Sollte nicht so schwierig sein.“
 

Beide rollten mit den Augen, auf Grund des jeweils anderen und eine angenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus.

Yamato war sich Tai, der neben ihm lief sehr bewusst und versuchte fast zwanghaft, dem Drang zu widerstehen seine Hand nach dem anderen Jungen auszustrecken und ihn zu berühren.

Sofort schob er beide Hände in seine Hosentaschen. So war es sicherer.
 

Er starrte geradeaus, während er ging. Der Herbst nahm langsam sein Ende und der Winter würde bald einziehen. In zwei Wochen wäre Thanksgiving.

Kurz wunderte sich Yamato, ob sein Vater wohl dann wieder zu Hause wäre.

Letztes Jahr war sein Vater in der Lage nur eine Stunde zu bleiben, bevor er wieder los musste.

Wenigstens war er nicht die ganze Nacht alleine gewesen.

Nachdem sein Vater gegangen war, rief TK an. Sie hatten eine Weile lang miteinander geredet, bevor seine Mutter die beiden unterbrochen hatte. Sie meinte es gut, aber sie wusste leider nicht wie sie mit Yamato umzugehen hatte.

Zumindest redete er sich das selbst ein.

Nach einem Vorfall, einige Sommer zurück, hatte er seine Besuche bei TK auf das mindeste reduziert. Vorzugsweise wenn diese Frau nicht da war.

Sie war sehr nett zu TK. Aber Yamato machte immer etwas falsch.

Er verhielt sich immer falsch, wenn er dort war.

War das weil.....
 

Aber Tai sprach gerade mit ihm und mit Tai zu reden ist wichtiger, als sich Gedanken über seine Mutter zu machen.

„Sorry, was?“

Tai seufzte. „Du bist mit den Gedanken wieder irgendwo anders.“

„Wie du meinst.“

„Ich habe dich gefragt, was du heute Abend kochst?“

„Oh. Ich weiß es noch nicht.“

Tai zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wirklich? Normalerweise hast du alles schon voraus geplant.“

„Ich weiß, aber mir fiel nichts gutes ein.“

„Wie bitte? NICHTS GUTES? Ja, klar. Matt, alles was du machst ist gut.“

„Halt die Klappe.“

„Nein, ernsthaft. Du bist wie der Gott des Kochens. Ich fnde, `Iron Chef´ passt perfekt zu dir.“

„Du übertreibst, man.“

„Na schön, hast du irgendeine Idee?“

„Ich hab da an ein paar Sachen gedacht, aber ich weiß noch nicht genau.“

„Was?“

„Na du weißt schon, ob er es auch mögen wird oder nicht.“

Tai starrte ihn an. „Er mag alles was du machst. Wähl einfach was aus.“

„Es ist nicht so einfach.“

„Natürlich ist es das.“

„Nein, ist es nicht.“

„Machs nach dem Alphabet oder so.“

„Was?“

„Na du weißt schon, oder was die wenigsten Buchstaben hat.“

„So wählt man aber nichts aus.“

„Bei mir funktioniert es aber.“

„Na das erklärt einiges, oder?“

„Was hat das denn zu bedeuten?“

„Das bedeutet, schau doch mal auf die Entscheidungen die du triffst.“

„Was ist falsch an denen?“

„Nichts......wenn du es dir leisten kannst, durch deine ganzen Kurse zu fallen.“

„Wie bitte? Ich falle nicht durch meine ganzen Kurse durch. Sport werde ich auf jeden Fall bestehen.“

„Oh, wow Tai. Ich habe mich zweifellos getäuscht.“

„Ich fange an mich ein bisschen wertlos zu fühlen.“

„Buchstabier das mal.“

Tai blickte ihn verärgert an. „Halt die Klappe.“

Yamato lachte und blickte zu Tai. „Wie auch immer. Wie läuft das Training.“
 

Tais Stimmung hellte sich sofort wieder auf.

„Super. Wir haben da zwar noch ein paar Probleme, wie zum Beispiel das einer der Verteidiger keinen schimmer vom ganzen Spiel hat und einer der Stürmer das Wort Teamwork nicht kennt. Und wir sind etwas besorgt, dass es uns verwirren wird wenn wir auf dem Spielfeld sind. Aber der Trainer sagt, dass wir viele Ersatzspieler haben, die wir gegen die anderen auswechseln können, also denke ich wird das kein großes Problem werden.“

„Uh huh.“

„Übrigens ist unser Torwart echt klasse. Er spielt schon praktisch seit Ewigkeiten. Er überrascht unser Team immer wieder. Letztes Jahr im Spiel zum Beispiel wurde er die letzten fünfzehn Minuten zum Tor ausgerufen. Einer der Hauptspieler wurde verletzt und wir brauchten ihn. Wie auch immer, er war jedenfalls schon bei der Hälfte des Spielfeldes angelangt, als er sah was die andere Mannschaft geplant hatte. Er rannte danach sofort vor und verhinderte damit ein Tor. Dadurch haben wir zum Glück gewonnen. Er ist echt ein erstaunlicher Typ.“

„Mmmm.“

„Unser Trainer ist wirklich froh darüber, dass er dieses Jahr auch wieder mitspielen wird. Keiner der anderen Jungs die es probiert hatten, konnten ihn als Torwart ersetzten. Wir bekamen zwei Typen die wirklich gut und ein paar die ganz okay sind. Die brauchen immer noch etwas Training. Komm schon, da ist schon die Schule. Wir kommen sonst noch zu spät, wenn wir noch länger trödeln.“

„Uh huh.“

„….Matt?“

„Mmmm.“

„Matt.“ Tai stupste ihn leicht an und dieser sprang etwas zur Seite.

„Was?“

Tai verengte seine Augen. „Du hast mir überhaupt nicht zugehört oder?“

„Doch habe ich.“

„Du warst wieder mal in Gedanken.“

„Wie auch immer.“

„Wusst ich’s doch.“

„Hey, Tai! Matt!“

Yamato drehte seinen Kopf in die Richtung des Grußes, wollte keine Ablenkung während er Taichi anstarrte.

„Hey! Was geht ab, Sora?“

Sora lief auf die beiden zu, während sie ihre Stirn runzelte vom Anblick der beiden.

„Wart ihr beiden wieder am Streiten?“

„Nein.“ Antworteten beide gleichzeitig, was sie nur noch misstrauischer machte.

„Lügner.“
 

Sie unterhielten sich weiterhin, während sie zu ihren Spinden gingen.

Ein Neuling in der Highschool zu sein hat auch seine Vorteile, wie zum Beispiel Spind im gleichen Gang zu haben.

Natürlich befand sich dieser im weitesten Teil der Schule, weit entfernt von den Klassenzimmern, was wohl dieses Priveleg erklären würde.

An seinem Spind angekommen, verabschiedete Yamato sich von Sora, die er bis zum Mittagessen nicht mehr sehen würde.

Er hatte vier Kurse mit Tai-zweite Stunde Algebra, fünfte Mittagspause, siebte Sport und achte Stunde Englisch. Er nickte kurz Tai zu, bevor er schnell seine Schließfach Kombination eingab.
 

Während er ein paar seiner Schulbücher reinlegte und andere wieder herausholte, kam er zu der Erkenntnis, dass er immer noch nicht wusste was er heute Abend für TK kochen sollte.

Sein Bruder liebt Pasta. Vielleicht Lasange? Oder Fettuccine? Etwas Italienisches.

Er schloß seinen Spind, drehte sich um und lief genau gegen Koushiro.

„Ow.“ Rief Koushiro und trat einen Schritt zurück. „Matt.“

„Kumpel, du standest direkt hinter mir.“

„Los lass uns zum Unterricht gehen. Sonst kommen wir zu spät, wenn wir noch länger hier rumstehen.“

Yamato zuckte mit den Schultern und ging gemeinsam mit Koushiro zu ihrer ersten Biologiestunde.

Es war bei weitem das schlimmste Fach das er hatte. Nicht nur das er den Unterrichtsstoff nicht verstand, schien die Lehrerin nur zufrieden mit sich zu sein, wenn sie die gesamte Klasse wissen ließ, dass er keine Ahnung hatte.

Es war geradezu ein Glück, ausgerechnet als erstes dieses Fach zu haben. Was für ein schöner Start in den Tag.
 

Sie kamen in der Klasse an, bevor es klingelte und hatten noch Wundersamerweise Zeit sich hinzusetzten und ihre Schulsachen rauszuholen bevor die Lehrerin kam.

Die Klasse war langsam und gelangweilt, was eigentlich zu erwarten war.

Wieder einmal wurde Yamato aufgerufen um eine Frage zu beantworten von der er keine Ahnung hatte.

Wieder einmal rettete ihn Koushiro vor der endgültigen Demütigung.

Koushiro war extrem intelligent.

Er musste gar nicht in der Highschool sein, aber er hatte einen fachkundigen Zeitplan, der ihm erlaubt in der Highschool und Mittelschule am Unterricht teilzunehmen. Yamatos Meinung nach, war es sehr gut das er zusammen mit Koushiro in einer Klasse war. Andernfalls hätte er keine Hoffnung dieses Fach zu bestehen.

Die Schulglocke signalisierte das Ende des Unterrichts und die Lehrerin kündete einen Test für Morgen an.

Yamato schnaubte und warf sein Buch in seine Tasche. Koushiro blickte zu ihm auf und runzelte die Stirn.

„Matt, brauchst du vielleicht etwas Hilfe? Ich könnte heute bei dir vorbei kommen wenn du willst.“

„Danke, aber ich esse heute mit TK zu Abend.“

„Oh, stimmt. Es ist ja Donnerstag. Wenn du willst, kann ich auch grad nach der Schule zu dir kommen.“

Yamato dachte darüber kurz nach und nickte. „Klar. Ansonsten falle ich komplett durch.“

„Für dich wäre es sicherlich ein Vorteil, schließlich hätte ich ja nichts davon mit dir zu lernen.“

Yamato verengte seine Augen. „Vielen Dank auch, Koushiro.“

„Nein, so meinte ich….ich meine….“

Yamato schüttelte seinen Kopf und grinste. „Ja schon gut. Treffen wir uns nachher an meinem Spind, ok?“

„Das ist akzeptabel.“
 

Ihre Wege trennten sich wieder, da Koushiro zum Englischunterricht musste während Yamato nach links zu Mathe. Er schritt Gedankenverloren durch die Gänge und achtete nicht einmal auf die Mädchen die ihn anstarrten und dann anfingen zu flüstern, während er an ihnen vorbei lief. Jemand hatte ihm mal gesagt, dass ihn die meisten Mädchen für gut aussehend hielten, aber es interessierte ihn kaum. Keine von ihnen hatte sich ihm jemals genähert und er war dankbar dafür. Er wollte mit keiner von ihnen ausgehen. Außer vielleicht….
 

„Hey.“

Yamato stellte seine Tasche unter den Tisch neben Tai ab und nickte. „Hey.“

„Wie war Biologie?“

Yamato schaute Tai an und dieser grinste. „So schlimm?“

„Wie gewöhnlich weiß diese dumme Schlampe nicht wie man eine Klasse richtig unterrichtet.“

„Aber, aber Matt das war jetzt gar nicht nett von dir.“

„Tai, sie ist eine Idiotin.“

„Sie ist eine Lehrerin.“

„Und?“

„Und sie muss dann etwas wissen, was du nicht weißt.“

„Heißt aber nicht das sie keine Idiotin ist.“ Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete die Decke.

„Sie hat uns gesagt, dass wir Morgen wieder einen Test schreiben.“

„Aber das ist schon, der wie vielte, siebte? Achte? Und das in zwei Monaten?“

„Ja, ich weiß. Aber Koushiro meinte er kommt nach der Schule zu mir nach Hause um mit mir zu lernen.“

Wenn Yamato jetzt in Tais Richtung geblickt hätte, hätte er vielleicht bemerkt wie dieser dabei seine Augen verengte und sich sein ganzer Körper versteifte.

Selbstverständlich aber war seine Aufmerksamkeit auf der kleinen Federmarkierung auf der Decke.

„Koushiro? Aber er ist....“ Daraufhin warf Yamato ihm einen verärgerten Blick zu.

„Aber er ist was?“

„Klein.“ Beendete Tai lahm.

Yamato grinste. „Sagt grad der Richtige.“

Tai lehnte sich vor und fragte: „Warum könnt ihr nicht einfach in die Bibliothek gehen?“

„Wofür? Mein Haus ist bequem genug. Bei mir gibt’s Knabberzeug und anderes.“ Plötzlich sah er Tai an. „Warum? Was ist mit dir?“

„Nichts. Mit mir ist gar nichts.“

„Blödsinn.“

„Nur, du weißt schon, wir lernen die ganze Zeit zusammen aber wir sind immer bei mir.“

„Ja, weil du ein besseres Haus hast. Das haben wir doch schon mal ausdiskutiert.“

„Ich dachte nur, dass du niemanden zu dir nach Hause einlädst.“

Yamato hob seine Stimme, langsam wurde er wütend. „Wenn das so eine große Sache für dich ist können wir ja das nächste mal bei mir lernen, okay?“

„Nein. Es ist keine große Sache für mich.“

„Anscheinend doch, sonst würdest du nicht so empfindlich darauf reagieren.“

„Ich bin nicht empfindlich-“

„Oh bitte. Sonst hats dich doch auch nie gestört.“

„Wie ich schon sagte-“

„Meine Herren?“

Beide stoppten aufgrund der Unterbrechung.

Sie schauten nach vorne und sahen, dass die gesamte Klasse sie anstarrte.

Der Lehrer betrachtete die beiden und schaute wieder zurück zur Tafel.

„Wenn ihr den Stoff so gut versteht, dass ihr glaubt dem keine Aufmerksamkeit mehr schenken zu müssen, dann kommt doch bitte nach vorne und löst dieses Problem für mich.“

„Oh das ist schon in Ordnung Sir, wir meinten nicht-“

„Ja wir waren nur-“

„Oh, nein. Bitte. Ich würde nicht wollen, dass die anderen Schüler solch einer wertvollen Erfahrung beraubt wären.“

Murrend, gingen beide nach vorne. Tai verpasste Yamato, der hinter ihm war einen Tritt.

Warum hatte keiner von ihnen bemerkt, dass der Unterricht schon längst angefangen hatte?
 

Das Problem war für beide einfach viel zu kompliziert und nach einer erstaunlich langen Minute ließ der Lehrer Gnade walten und sie zurück auf ihre Plätze sitzen.

„Würdet ihr beiden jetzt bitte Aufmerksamer sein?“

Sie nickten und der Unterricht ging weiter.

Normalerweise würden sie sich jetzt hier und da ein paar Notizen aufschreiben, aber beide waren einfach noch zu gereizt und warfen sich gegenseitig vernichtende Blicke zu.

Am Ende des Unterrichts wendete sich Tai an Yamato. „Schau mal Matt, es interessiert mich wirklich nicht wohin wir gehen. Ehrlich, tut es nicht. Ich war nur überrascht das ist alles. Ich wollte nicht so komisch darauf reagieren. Tut mir leid.“

„Mach dir keinen Kopf darüber.“
 

Es war so einfach. Es war so einfach die Konflikte für eine Weile so zu lösen. Die wenigen Streitereien die sie beide mal hatten, die nicht nur mit einem einfachen Satz aus der Welt geschafft werden konnten, dauerten Tage oder sogar Wochen lang. Keiner von ihnen wollte es wiederholen, deshalb versuchten sie nicht miteinander zu streiten. So wurde es mit jedem Tag einfacher.

Yamato war froh darüber. Er hatte erst gedacht, dass Tai ihn nicht als einen Freund um sich haben wollte. Später erkannte er, dass sie beide einfach zu Dickköpfig waren um voran zu kommen.

Er musste eine Menge Geduld aufbringen, um Tai nicht sofort anzuschreien wenn sie mal anderer Meinung waren. Aber wie Yamato inzwischen gelernt hatte, war es viel angenehmer mit Tai herum zu scherzen als mit ihm zu streiten. Die Bemühungen waren es wert.
 

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Dann bis zum nächsten mal Leute und bitte vergesst die Kommis net, will doch weiterhin motiviert werden, auch wenns Kritik an mein schlechtes Englisch ist, bin für alles offen =)

Monotonous 3

Sooo da bin ich wieder.

Dieses mal hat es nicht so lange gedauert und ich hab sogar das doppelte geschrieben/übersetzt wie auch immer...
 

Ein riesen dankeschön an dich @ -blablablabla,

du weißt es zwar nicht aber du hast mich irgendwie motiviert weiter zu schreiben und das Ergebnis kann sich doch sehen lassen, zumindest was die Seitenzahl angeht =)
 

Ich hab jetzt richtig Freude an der Story bekommen und werde sie solange übersetzten, bis ich sie zu Ende geschafft hab, oder bis ich nicht mehr motiviert genug bin, aber das könnt ihr ja mit euren Kommis wieder ändern ;)
 

Und nun viel Spaß mit der Story
 

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Nach Algebra hatte Yamato Musikunterricht.

Es war eine nette Abwechslung von seinem Tag. Er lernte gerade, wie man Gitarre spielt und übte normalerweise über die Hälfte der Stunde. Die andere Hälfte, wurde damit verbracht im Mini-Chor gelegentlich Lieder zu singen, um ihre Stimmen zu verbessern.

Es war entspannend und niemand beurteilte ihn wie gut er war. Deshalb konnte Yamato mühelos singen, wann immer er Lust dazu hatte.

Vor der Mittagspause hatte er eine Stunde, die nur zum lernen gedacht war. Doch Yamato schlief immer in dieser Stunde, da es seiner Meinung nach, dass einzig nützliche daran war.
 

Die Mittagspause war ein willkommenes Ereignis an diesem Tag. Gewöhnlich saß er an einem Tisch mit Taichi, Sora und Jyou.

Am Anfang des Schuljahres, wollten ein paar Freunde von Tai mit an ihrem Tisch sitzen und auch jetzt kamen sie ab und zu vorbei.

Sora hatte ein oder zwei Freunde, die sich auch manchmal dazu saßen und Jyou hatte einen Neuling, der ihn aus einem mysteriösen Grund verehrte.

Jyou hatte dem Jungen letzt endlich erklärt, dass er es mochte mit nur zwei oder drei Personen zusammen zu sitzen und dieser hatte sich daraufhin nur noch einmal pro Woche blicken lassen.

Es gab einige Mädchen die meinten, in Yamatos Nähe sitzen zu müssen und somit waren die Tische die sich in ihrer Nähe befanden immer voll.

Wie konnte er all diese Mädchen beachten, wenn Tai direkt neben ihm saß?
 

Er ging zu einem leeren Tisch hinüber, der sich von allen am weitesten entfernt befand.

Er versuchte immer in der nähe des Fensters zu sitzen. Aus dem Fenster zu starren, war ein alter Zeitvertreib von Yamato und es gab auch Tage, wo er nicht fähig war mit jemandem ein Gespräch zu führen.

Manchmal war es einfacher an schmerzhafte Dinge, als zu versuchen an erfreulichere zu denken, die man sagen könnte.

Er hasste die Weise, wie manche Leute eine Fassade des Glücks aufbauten.

Er tat es sogar selbst und das war eine weitere Sache, die er an sich nicht leiden konnte.
 

Yamato ließ seine Tasche auf den Stuhl, von dem aus man einen guten Blick aus dem Fenster hatte fallen.

Er öffnete sie und holte ein paar Dollar aus seiner Mappe. Sein Vater gab ihm immer etwas Geld für das Mittagessen.

Es war eine Sache, wo er sich nicht schuldig fühlte danach zu fragen. Wenn er sich nämlich kein Mittagessen kaufen würde, müsste er noch früher aufstehen, um sich noch etwas zu Essen zu machen.
 

Er ging nach vorne zu der Theke und stellte sich an. Da waren bereits ein paar Leute, die Gespräche die von ihnen ausgingen, beachtete er kaum.

Er wählte das einzige aus, dass schon vollständig tot aussah und bezahlte.

Zurück an seinem Tisch, saß Jyou schon gegenüber von Yamato. Jyou neigte dazu sein eigenes Essen mitzubringen, da er im Allgemeinen auf alles allergisch war, was die Schule so anbot.

Yamato legte sein Tablett nieder und nahm seine Tasche von dem Stuhl.

Jyou schaute , von dem Versuch den Tetra Pack Saft zu öffnen auf.
 

„Hey, Matt. Wie geht’s denn so?“ Fragte Jyou.

Yamato schnappte sich den Saft von ihm und öffnete es. Er gab ihm Jyou wieder zurück und erwiderte: „Gut und dir?“

„Danke.“

„Kein Problem. Du solltest dir wirklich mal eine Flasche dafür besorgen oder sowas ähnliches.“

„Werd ich bei Gelegenheit mal machen. Wie war Biologie?“

„Unausstehlich.“ Yamato rollte seine Augen dabei und lehnte sich zurück. „Wie immer.“

Jyou betrachtete ihn über den Rand seiner Brillengläser hinweg.

„Es kann auch Spaß machen, weißt du. Wenn du nur-“

„Sicher, Jyou.“

Jyou richtete seine Brille zurecht und begann die Kruste seines Sandwiches ab zu schneiden.

„Alles was du brauchst, ist nur jemand der dir dabei hilft. Dann solltest du das Fach auch bestehen.“

„Das weiß ich. Koushiro kommt heute nach der Schule zu mir und wir gehen dann einige Sachen durch. Diese dumme Schlampe hat für Morgen einen Test angekündigt.“

„Matt.“

Yamato sah ihn verärgert an. „Was? Sie ist eine Schlampe, okay? Entweder das, oder ich bin einfach zu dumm um es zu kapieren.“

„Du bist nicht dumm.“

„Na dann-“

„Nicht so wie Tai.“

„Was ist passiert?“
 

Der erwähnte Brünette zog den Stuhl neben Yamato zurück und saß sich hin.

Er war sich der Tatsache, dass Tais Bein sein eigenes streifte, während der ältere Junge sich hinsetzte, nur allzu deutlich bewusst.

Er versuchte nicht zu erröten, was ihm aber deutlich misslang, als Tai anfing zu sprechen.

„Matt, was ist los? Bist du Krank? Dein Gesicht ist ganz rot.“

Tai sah ihn so mitfühlend an, was ihn nur noch mehr erröten ließ. Tai legte seine Hand auf Yamatos Stirn. „Du fühlst dich nicht warm an...“

Yamato zog seinen Kopf zurück und stammelte:“M-Mir geht’s gut Tai. Nur ein bisschen Müde, denke ich.“

Tai verengte seine Augen ließ das Thema aber fallen. Yamato seufzte erleichtert.

„Gut, lass mich aber wissen, wenn du dich krank fühlst.“

„Klar, Tai. Wie auch immer.“ Yamato trank einen Schluck, bevor er hinzufügte: „Die einzige Sache die mich krank macht, ist dieser Test Morgen.“

„Oh. Der bei dem dir Koushiro dabei helfen wird, richtig?“

Yamato hörte die Veränderung in Tais Stimme und sah wie er dabei die Stirn runzelte.

„Lass es einfach sein, Tai. Es ist keine große Sache. Wirklich.“

„Was soll ich lassen?“
 

Plötzlich fing Jyou an zu husten. Er rang nach Atem und begann sich auf die Brust zu schlagen, bis seine Atmung wieder normal wurde.

Seinen Kopf drehend, nahm er einen lauten Atemzug. Als er wieder aufschaute, sah er das Yamato und Taichi ihn anstarrten. Jyou lachte ein wenig und trank einem Schluck Saft.

„Uh, sorry. Ein Stück Brot hatte sich in meiner Kehle verfangen.“

Tai lächelte, während Yamato ein ächzten von sich gab. Bevor jemand noch etwas erwidern konnte, kam Sora zu ihnen und setzte sich auf den Platz neben Jyou.
 

„Hey, Jungs.“

Jyou musterte sie und runzelte die Stirn. „Du bist etwas zu fröhlich, um in der Schule zu sein.“

Sie lächelte und hielt stolz ein Stück Papier hoch.

„Liest das und seid begeistert. Ich hab 100 Punkte beim Algebra Test bekommen.“

Tais Mund klappte auf und er schnappte sich das Blatt aus ihrer Hand. „Gib mal her.“

Er hob es an und fing an es sorgfältig zu studieren. Etwas verärgert, gab er ihr es wieder zurück.

„Wie kannst du dort 100 kriegen, wenn ich nur...“

„Was?“ Fragte Yamato amüsiert. „Tut mir leid, aber ich hab dich nicht ganz verstanden.“

„Oh, halt die Klappe. Mein Mathelehrer kann einfach nicht richtig zählen.“

„Ah, ja, jetzt versteh ich warum du in Mathe immer so schwermütig bist. Weil unser Lehrer nicht richtig zählen kann. Ja, warum ist mir das nicht schon früher aufgefallen?“

„Ach, ja? Ich sehe nicht, dass du Einser in deinen Tests bekommst, Matt!“

„Jungs, Jungs.“ Sora winkte mit der Hand in der Luft, mit dem Versuch damit um Ruhe zu bitten.

„Bitte beachtet dabei aber, dass ich als Frau deshalb gewisse Vorteile habe im Gegensatz zu euch.“

„Oh, bitte-“

„Das ist nicht-“

„Frauen, verdammt-“

„Entschuldige bitte Matt. Habe ich gerade gehört, dass du etwas andeuten willst?“

Sora betrachtete Yamato fragend und blinzelte mit den Wimpern.

„Ja, ich denke das hast du.“

„Na dann sehe ich keinen Grund länger, diese Diskussion fort zu setzten.“ Sora stand auf und deutete auf Tai.

„Du kommst mit mir, um das Essen zu holen.“

Tai zuckte mit den Schultern und stand auf. Daraufhin verengte Yamato seine Augen. Tai schaute zurück und fragte: „Was?“
 

Yamato schüttelte seinen Kopf und sah zu, wie Tai und Sora sich vorne an die Theke stellten.

Oder um genauer zu sein, sah er zu, wie Tai sich von ihm entfernte.

Dieser Junge trug immer weite Kleidung und Yamato war so fasziniert von den Schwingungen, die dabei bei jeder Bewegung verursachte wurden, dass er gar nicht bemerkte wie Jyou versuchte mit ihm zu reden.

„Matt? Yamato? Hallo?“

„Hmm?“

Etwas verstimmt meinte Jyou: „ Du solltest den Leuten, die mit dir reden etwas mehr Aufmerksamkeit schenken, Matt.“

Yamato sah ihn an und blinzelte. „Wolltest du etwas?“

„Nichts besonderes.“

„Na dann, vielen Dank auch das du mich aus keinem was auch immer Grund unterbrochen hast. Echt, Danke.“

„War nicht beabsichtigt.“

„Jyou. Das war sarkastisch gemeint.“
 

Yamato ließ Jyou mit seinen Gedanken alleine, während er sein Essen weiter aß. Er bemerkte wie die Tische um sie, sich anfingen zu füllen und sah, wo die Mädchen die ihm normalerweise hinterherrannten waren.

In seiner Nähe, wie immer.

Ein paar Jungs aus Tais Fußballmannschaft kamen vorbei und sahen Yamato an.
 

„Wie auch immer.“ Sagte er, und zeigte damit an, dass sie sich dazu setzten konnten, wenn sie wollten.

Sie nahmen das als Bestätigung und beschlagnahmten daraufhin fast die ganzen leeren Stühle am Tisch.

Einer nach dem anderen, fingen die Neuankömmlinge an, ihr Mittagessen raus zu holen um zu essen, oder sich etwas an der Theke zu holen.

Es störte Yamato oder Jyou nicht wirklich.

Beide waren es gewohnt, wie beliebt Tai war. Sie wussten auch, dass wenn sie an einem Tisch getrennt von der Mannschaft saßen, Tai mit ihnen sitzen würde.

Sie wussten dass, weil es schon einmal passiert war.

Den folgenden Tag darauf, hatte die Mannschaft darauf gewartet, dass Tai sich irgendwo hin saß, um ihm zu seinem Tisch zu folgen.

Yamato, Jyou und Sora hatten eine viel stärkere Bindung mit Tai als Digiritter, als er sie mit seinen Mannschaftskameraden hatte.
 

Tai und Sora kamen mit einem Tablett voller Essen wieder zurück und saßen sich an den jetzt überfüllten Tisch.

Zwei von Soras Freunden kamen ebenfalls und nahmen die beiden leeren Plätze neben ihr.

Jetzt war ihr Tisch voll.
 

Sora begann mit ihren Freunden über einen neuen Film zu reden, denn sie planten heute noch zu sehen.

Die Fußballspieler sprachen über eine Strategie für ihr kommendes Spiel am Wochenende, ein Gespräch, dem Tai sich begeistert anschloss.

Yamato sah zu Jyou auf, aber der andere Junge schien in sein Schulbuch vertieft zu sein, dass ganz schön kompliziert aussah.

So stellte sich Yamato zufrieden damit, aus dem Fenster zu starren.

Es war gut, dass er seinen Tisch ausgewählt hatte.

Ansonsten, hätte er die ganze Pause nichts zu tun gehabt.

Er beendete seine Mahlzeit ruhig und blickte in den Himmel. Es befanden sich keine Wolken an diesem Tag und seine Augen wanderten über die blauen Tiefen des Himmels, während seine Gedanken sich um die Pläne für das heutige Abendessen mit Takeru kreisten.

Linguine *eine Nudelart* würde wohl das beste sein.

Das gabs schon länger nicht bei ihnen und er könnte zwei oder drei Arten von Soßen dafür zubereiten. Tk könnte sich dann einfach die aussuchen, die er am besten fand.
 

Er wollte nicht, dass TK das Abendessen, dass er vorhatte zu kochen, nicht mochte.

Wenn sein kleiner Bruder etwas nicht mochte, würde sich Yamato daran erinnern, es nicht noch einmal zu machen, wenn er wieder zu Besuch kam.

Es war sehr wichtig für ihn, TK bei Laune zu halten.

Leute konnten so leicht gelangweilt sein, wenn sie mit ihm zusammen waren.

Yamato wusste und akzeptierte das.

Aber er wollte nicht, dass TK sich langweilte, wenn er ihn besuchte. Er wollte ein gutes Vorbild sein und das TK Spaß hatte, während seines Besuchs.

Wenn er keinen Spaß hatte, würde er auch aufhören wieder zu kommen.

Da gab es keinen anderen Grund, weshalb jemand mit ihm zusammen sein wollte.

Wenn er ihnen nichts dafür geben konnte, warum sollte dann jemand Zeit mit ihm verbringen wollen?

Jeder der ihm zu Nahe kam, hörte auf, in seiner Nähe sein zu wollen.

Er musste TK so viel Spaß bereiten können wie möglich, bevor so etwas passieren konnte.

Hoffentlich.
 

Yamato fühlte, wie eine warme Hand sein Bein streifte und sah sofort nach. Tai unterhielt sich immer noch mit seinen Mannschaftskameraden, aber er hatte seine Hand unter den Tisch fallen lassen, sodass sie sich jetzt neben Yamatos Bein befand.

Yamato bewegte sein Bein ein bisschen und fühlte wie Tais Finger sanft über seine Hose strichen. Als Tai seine Hand immer noch nicht bewegte, tat es Yamato noch einmal.

Er liebte das Gefühl, Tai so nahe zu sein.

Es war Berauschend.
 

Er bemerkte gar nicht, dass er Rot wurde, bis Tai ihn ansah und die Stirn runzelte.

„Matt?“

Tai hob seine Hand und berührte Yamato leicht an der Schulter.

„Bist du dir sicher, dass du dich gut fühlst?“

In Gedanken sich selbst verfluchend, nickte er. „Hier drin ist es nur heiß, dass ist alles. Mach dir keine Sorgen deswegen“

„Erst warst du Müde, jetzt ist dir heiß?“

„Ja, aber vermutlich kommt alles nur vom Stress.“ Auf Tais besorgten Blick hin, suchte Yamato nach einem plausiblem Grund.

Warum musste er auch immer Sachen sagen, die ihn noch mehr in Schwierigkeiten brachten als da heraus?

„Ah, du weißt schon, wegen dem Test. Biologie. Morgen.“

Einer aus Tais Mannschaft gluckste. „Diese verdammten Wissenschaftstests würden jeden stressen.“

Der Rest der Mannschaft fing daraufhin an zu lachen und Yamato realisiert, dass sie ihm zugehört hatten. Verdammt.

Seitdem die Mannschaft erkannt hatte, dass Yamato und Tai beste Freunden waren, fingen sie an ihm ebenfalls Aufmerksamkeit zu schenken.

Er wollte das nicht.

Es war leichter, einfach alleine gelassen zu werden.

Tai verdiente es im Vordergrund zu stehen, nicht er.
 

Tai nickte, sah aber nicht gerade überzeugt davon aus. „Du weißt, dass du es mir sagen kannst, wenn es was anderes ist.“

Nein, konnte er nicht.

Er konnte Tai nicht erzählen, wenn es noch etwas anderes war. Zumindest nicht dieses mal.

„Ja, Tai. Ich weiß.“ Er zuckte Tais Hand weg und bereute es auf Anhieb wieder.

„Mir geht’s gut. Warum machst du dir immer solche Sogen um mich?“ Er meinte diese Frage rhetorisch, somit wusste er nicht was er sagen sollte, als Tai sie ihm beantwortete.
 

„Weil du es brauchst. Und ich Sorge mich um dich. Wenn du krank wirst, würde ich mir Sorgen machen. Das weißt du.“

Yamato bemerkte die Stille nicht, die sich gerade über dem Tisch ausbreitete.

Alles was er wahrnahm, war die Weise wie Tai ihn ansah.

Seine braunen Augen schienen echtes Interesse auszudrücken und es war.....anders.

Nett.

Sie hielten ihre Blicke für ein paar Momente aneinander geklammert, bis Yamato nach unten sah.

Was tat Tai da?

Er war richtig süß.

Warum?

Es war verwirrend und er wusste nicht genau, was er dagegen tun sollte.
 

Somit nickte er nur und schaute runter auf den Tisch.

Aber Tai sah ihn immer noch an und Yamato konnte nicht verhindern, dass er etwas Unruhig durch diesen intensiven Blick wurde.

„Bist du sicher, du-“

Yamato blickte zu ihm auf und aus seiner Stimme konnte man einen Hauch von Verbitterung heraus hören. „Tai. Ich bin mir sicher.“ Er wusste, dass er immer noch Rot war.

Bei der Vorstellung, dass sogar seine Ohren rot wurden, verzog er das Gesicht.

Gott, er hoffte nur, dass es noch nicht schon soweit gekommen ist.
 

„Ich glaube dir nicht.“

„Und Tai, was denkst du soll ich dagegen tun?“ Fragte Yamato mit einem seufzen.

„Wenn du mir nicht glaubst, bist du dann einfach zu dumm, um es zu verstehen.“

„Siehst du? Du gehst in die Defensive. Das tust du immer, wenn du etwas verheimlichst.“

Yamato knurrte. „Genug! Denk doch was du willst. Mich interessiert das nicht.“

Tai nahm noch einen weiteren Bissen seines Essens und funkelte Yamato an. „Gut, dass werde ich.“

„Gut.“

„Na kommt schon Jungs.“ Sagte Sora und griff somit ein. „Streitet euch nicht. Tai versucht doch nur zu helfen, Matt.“

„Ja, eine große Hilfe ist er.“

Tai entglitten kurz die Gesichtszüge aufhin Yamatos unbedachte Worte und Sora seufzte.

„Tai, beachte Matt gar nicht. Er ist nur er selbst. Du weißt, dass er sich um dich sorgt. Andernfalls würde er dich nur ignorieren.“

Als beide ruhig blieben, sprach sie weiter. „Warum streitet ihr euch immer? Es wird langsam alt.“

Jyou nickte. „Da stimme ich vollkommen zu. Ihr beiden seid beste Freunde, da gibt es keinen Grund mehr zu streiten. Schließlich gibt es doch noch andere, bessere Sachen die man im Augenblick tun könnte. Zum Beispiel lernen?“

Tai schnaubte. „Oder essen.“

„Was für eine Überraschung.“ Murmelte Yamato.

„Was hat das denn zu bedeuten?“

„Das bedeutet, dass du immer nur ans Essen denkst. Ich dachte, dass wäre offensichtlich.“

„Vielleicht solltest du Jyous Ratschlag befolgen. Es würde Koushiro einen Besuch in dein Haus ersparen.“

Yamato schnaubte. „Ich kann nicht glauben, dass du immer noch darauf herum reitest.“

„Es ist deine Schuld.“

„Was weißt du schon? Du bist nur 1 Meter 52 groß.“ Antwortete Yamato.

Doch er lächelte dabei und Tai hatte die Veränderung in seiner Stimme nicht überhört.

Aber ein guter Streit war immer noch ein guter Streit und manchmal war es nett, Beleidigungen an jemanden zu werfen, der nicht gleich Handgreiflich werden würde.
 

„Morgens nicht!“

„Dort auch!“

„Außerdem, spielst du Harmonika!“

„Was ist falsch daran?“

„Nichts. Wenn man TAUB ist!“

„Idiot!“

„Kleinkind!“

„Dummkopf!“

„Blondie!“

„Steckdosen Frisur!“

„Schönling!“
 

Jetzt waren beide so sehr mit lachen beschäftigt, dass sie es nicht fortsetzen konnten.

Sora lächelte und aß ihr Essen weiter, während Jyou sich selbst zu nickte.

Der Rest des Tisches blieb verwirrt, hinsichtlich dessen, was gerade geschehen war.

Schlussendlich erstickte Tai sein Gelächter und sah Yamato wieder ernst an.
 

„Ich meine es ernst, Matt. Wenn du jemals etwas brauchst, ruf mich an. Ich werde da sein.“

Yamato sah zu Tai und lächelte. „Ich weiß. Dasselbe gilt für dich.“

Sie besiegelten ihre Versprechen mit einem komplizierten Händedruck, den sie sich an einem Samstag Nachmittag letzten Sommer ausgedacht hatten.
 

Der Rest des Mittagessens verging schnell und ehe er sich versah, befand sich Yamato schon in seiner sechsten Stunde Kunst wieder.

Er war kein großer Künstler und bildete infolgedessen häufig ziemlich ungerade schauende Skulpturen. Das letzte das er hergestellt hatte, ähnelte einem Farbklecks.

Kaum zu denken, dass das was er vor diesem gemacht hatte, ebenfalls wie ein Farbklecks aussah.

Tatsache war, dass die meisten Skulpturen von Yamato irgendwelchen Farbklecksen ähnelten.

Das könnte auch der Grund sein, warum ihr Lehrer sich nicht daran störte, ihm vorgedrückte Techniken beizubringen.

Was ihn ebenfalls nicht störte.

Es machte mehr Spaß zu versuchen eine Skulptur von Tai zu machen, obwohl es am Ende doch nur als ein Tai-Klecks endete.
 

Die siebte Stunde kam zu schnell. Yamato hasste Sport.

Es gab keinen bestimmten Grund für seinen Hass, er existierte einfach.

Die Sache die er wirklich hasste war, sich im Umkleideraum um zuziehen.

Er war sich der Tatsache sehr bewusst, wie dünn er war.
 

Tai grüßte ihn, als er rein kam.

Ihre Spinde waren direkt nebeneinander, was Yamato manchmal mochte und ablehnte.

Er musste zugeben, dass er Tai beim wechseln in seine Sportklamotten beobachtete.

Er hatte einen wundervollen Körper, vermutlich vom ganzen Fußball spielen.

Plus, Tai störte es anscheinend nicht auch Gespräche ohne sein Shirt zu führen.

Ein weiterer Vorteil.

Selbstverständlich war der Nachteil, dass Tai auch ihm beim umziehen zu sehen konnte.

Yamato war sich immer bewusst, dass Tai einen flüchtigen Blick auf ihn werfen würde und das bereitete dem blonden Jungen Unbehagen.

Er wusste, dass Tai neugierig darauf war, wie dünn er wirklich ist.

Aber der Brünette hatte niemals gefragt und Yamato hatte niemals das Bedürfnis empfunden ein Gespräch darüber zu führen.

Er nahm an, dass das Thema früher oder später aufkam.

Vorzugsweise später.

Er hatte nämlich keine Ahnung, was er Tai dazu sagen sollte.

Yamato aß, aber er hatte nie das Verlangen danach mehr zu essen.

Das war schon immer so und er sah nichts falsches daran.
 

Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke in den Sinn.

Wenn Tai und er jemals zusammen kommen sollten, würde Tai ihn abstoßend finden?

Er hatte sich selbst nie erlaubt, an Tai und sich in dieser Weise zu denken.

Doch jetzt wo die Vorstellung da war, konnte er sie einfach nicht verdrängen.

Würde Tai angewidert davon sein, wie dünn er war?

Das hoffte er zweifellos nicht.

Und schon wieder, dachte er bedrückt, würde diese Vorstellung sowieso nie Wirklichkeit werden.
 

„Hey, Matt? Alles okay mit dir?“

Er war wieder einmal in seinen Gedanken und Tai hatte dies bemerkt.

Sein Freund wurde immer schneller damit, solche Dinge wie diese war zu nehmen.

„Ja. War nur in Gedanken.“

„Oh. Du willst dich wahrscheinlich noch zu Ende umziehen, bevor die Stunde anfängt.“

Er errötete, als ihm bewusst wurde, dass er noch ohne Shirt rum stand.

Er beeilte sich damit, seine Sportklamotten anzuziehen und bemerkte gar nicht, wie Tais Augen dabei jeder seiner Bewegungen folgten, oder die feine Röte die danach seine Wangen zierte.
 

Sie gingen gemeinsam raus in die Sporthalle und warteten darauf, dass ihr Lehrer kam.

Sportlehrer neigten dazu, flexibel zu ein, wann sie zur Stunde erschienen.

Man könnte fünf Minuten zu spät zur Stunde kommen und der Lehrer wäre vielleicht immer noch nicht da.

Natürlich könnte man auch zwei Minuten zu früh dran sein und der Lehrer würde ihn vielleicht trotzdem für seine Trödelei anschreien.

Im großen und ganzen war es doch besser früher als später zu kommen.

Zu Sport später zu erscheinen, würde im allgemeinen bedeuten, zwanzig Runden um den Sportplatz rennen zu müssen.

Das wollte natürlich keiner, besonders zu dieser Jahreszeit, wo das Wetter immer kälter wurde.
 

Ihr Lehrer beehrte sie schließlich doch mit seiner Anwesenheit und verkündete, dass sie Völkerball spielen würden.

Sie hatten das schon letzte Woche gespielt und ihr Lehrer meinte dann, dass es doch Spaß machen würde daraus in irgendeiner Weise ein Turnier zu machen.

Natürlich waren nicht alle seiner Meinung.

Insbesondere mochte Yamato das Spiel überhaupt nicht.

Tai liebte es selbstverständlich.

Nicht soviel wie Fußball, obwohl er mal gesagt hatte, dass Völkerball in gewissen Dingen mehr Spaß machte als Fußball.

Yamato wusste nicht wirklich, was er damit gemeint hatte.

Aber solange Tai glücklich war, würde er es über sich ergehen lassen, ohne sich darüber zu beschweren.

Zumindest nicht viel.
 

Yamato ächzte. „Schon wieder?“

Tai grinste. „Natürlich! Schließlich ist das Turnier noch nicht vorbei!“

Wie konnte man nur so begeistert wegen einem Völkerball Turnier sein, wie Tai es war?

Yamato rollte mit den Augen und Tai stieß ihm in die Seite.

„Aww, komm schon Matt. Das wird lustig!“

„Ja. Richtig. Lustig.“
 

Alle wurden in zwei verschiedene Mannschaften eingeteilt.

Am ersten Tag waren beide, Tai und Yamato im selben Team, aber danach hatte der Lehrer sie getrennt.

Sie arbeiteten so gut zusammen, dass es ihm für die andere Mannschaft nicht fair erschien.

Beide Jungs waren stark, schnell und beweglich.

Yamato davon, dass er so dünn war und von jahrelanger Straßenkampf Erfahrung.

Tai vermutlich vom Fußball spielen, sowie vom kämpfen.

Sie konnten sich auch gegenseitig zu gut lesen.

Selbst wenn sie auf verschiedenen Seiten der Sporthalle waren, wenn einer von ihnen den Ball warf, ohne irgendwelche Signale zu geben, würde der andere ihn fangen.

Sie konnten Strategien für das Spielen entwickeln, ohne mehr als einen Satz zu sagen und Tai hatte bemerkenswerte Führungsqualitäten.

Einige Leute wunderten sich, woher sie gelernt hatten so gut zusammen zu arbeiten, aber beide wussten, dass ohne die Zeit die sie in der Digiwelt verbracht hatten, es nie möglich gewesen wäre.

Nach solch einer Erfahrung wie dieser, war es einfacher für sie zu sagen, was der andere gerade dachte.

Wenn sie einander zu geschrien hätten, was sie mitten in einem Kampf mit einem starken Digimon geplant hatten zu tun, hätte man sie schon längst getötet.

Die Fähigkeiten, die sie dort unvermeidlich gelernt hatten, konnten sie auch in anderen Tätigkeitsbereichen anwenden.

Da es selbstverständlicherweise keine bösen Wesen mehr zu besiegen gab, war der Sportunterricht das naheliegenste.
 

Sie wurden in verschiedene Mannschaften aufgeteilt und das Spiel begann daraufhin.

Insofern war das Spielt nicht sehr interessant, außer der Tatsache, dass Yamato und Tai nie getroffen wurden.

Sie waren zwar in der Lage sich gegenseitig zu treffen, aber keiner von beiden würde jemals einen Gedanken daran verschwenden, den anderen zu verletzten, dass stand außer Frage.

Sie waren jedoch über dem ganzen Feld, versuchten zu gewinnen und die Leute der gegnerischen Mannschaft zu treffen.

Am Ende des Spiels waren beide so erschöpft, dass das Pfeifen des Lehrers sich wie ein Chor singender Engel anhörte, anstatt des scharfen piepsen das sie gewohnt waren.

Yamato schleppte sich selbst zum Umkleideraum und ließ sich auf der Bank nieder. Einen Moment später, ließ sich Tai neben ihm fallen.
 

„Das.....war hart.“ Sagte Tai. Trotzdem lächelte er und Yamato wusste wieder einmal, dass er Tais Liebe zum Sport wohl nie verstehen würde.

Yamato nickte zustimmend und fuhr mit einer Hand durch seine Haare.

Es war leicht mit Schweiß getränkt und er verzog das Gesicht dabei.

„Ugh. Ich muss Duschen.“

„Das brauchst du mir nicht zu sagen.“ Sagte Tai lachend. „Du bist praktisch durchnäßt.“

„Ugh.“
 

Yamato stand auf, öffnete seinen Spind und zog sich schnell wieder in seine Schulsachen um. Nachdem er damit fertig war, blickte er zurück zu Tai.

Der Brünette saß auf der Bank und starrte ihn an.

Yamato errötete durch diese Beachtung.
 

„Was?“ Fragte er, mit verengten Augen.

Tai lächelte. „Nichts.“

Yamato schmiß sein schmutziges Shirt auf ihn. Tai fing es auf und warf es zurück.

„Na komm schon. Zieh dich um.“ Yamato nahm seine Kleidung und stopfte sie in seinen Rucksack. Er musste sie unbedingt in die Waschmaschine stecken, sobald er zu Hause war.

„Ich warte nicht auf dich, bis es klingelt-“

„Schon gut. Schon gut.“
 

Sobald es klingelte, gingen beide zusammen zu ihrer achten Stunde Englisch.

Ihr Lehrer war nett, selbst wenn er ein bisschen.....exzentrisch war.

Er neigte dazu, über jeden Aspekt einer Geschichte ins Detail zu gehen und gab dann noch eine detaillierte Ausführung von einer seiner vielen denkwürdigen Erfahrungen, egal ob es zu dem Thema passte oder nicht.

Die Tests waren so einfach, dass es hart war sich zu beschweren und er schaffte es immer die Klasse zum lachen zu bringen.

Es war eine gute Weise, den Tag so zu beenden und Yamato war froh, solch eine letzte angenehme Stunde zu haben.

Selbstverständlich, machte diese Stunde, Tai neben sich sitzen zu haben noch besser.
 

Er saß sich hin und holte sein Notizbuch heraus. Sie nahmen gerade ´Romeo und Julia´ durch, was wohl ein Standard Thema für alle Highschool Neulinge zu sein schien.

Tai hatte bei dieser Wahl gelacht. Natürlich hatte er absolut kein Interesse an Shakespeare.

Yamato fand wiederum alle Werke von Shakespeare gut.

Selbst wenn er nicht immer alles vollständig verstand, er fand das Grundkonzept aus jeder Szene heraus.

Die Geschichten waren toll und die Charaktere waren realistisch.

Tai war einfach nur ungebildet.
 

Der Lehrer fing sofort an, Akt 2 zu besprechen. Sie sollten das ganze bis nächste Woche gelesen haben, weil sie daraufhin geprüft werden.

Yamato hatte es schon vor zwei Tagen fertig gelesen und verbrachte den Rest der Stunde tief in Gedanken versunken.

Tai jedoch hatte absolut keine Arbeit erledigt und verbrachte den Rest der Stunde ebenfalls tief in Gedanken versunken.

Der Unterschied, würde sich sicher nächste Woche beim Test zeigen.
 

„Herr Yagami?“

„Huh?“ Tai schüttelte seinen Kopf, als er seinen Namen hörte. „J-Ja?“

„Was habe ich gerade gesagt?“

„Herr Yagami.“ Beantwortete Tai sofort.

Yamato schnaubte und der Rest der Klasse lachte.
 

Der Lehrer musterte ihn und lächelte.

„Sehr gut. Zwar nicht die Antwort die ich erwartet habe, aber nichtsdestoweniger korrekt. Das erinnert mich an meinen Schwager. Habe ich euch eigentlich je die Geschichte erzählt, wie er meine Schwester getroffen hat?“

Die Klasse antwortete mit nein und er fing an seine Geschichte zu erzählen, während Taichi sich in Sicherheit wiegte.

Yamato trat ihm ins Bein und Tai blickte zu ihm.

Er grinste verschmitzt und Yamato rollte mit den Augen.

Der Blonde kritzelte etwas aufs Papier und schob es Tai zu.

Dieser öffnete ihn und las.
 

Du hattest Glück
 

Er schrieb eine Antwort zurück und reichte es Yamato.
 

Alles bestens
 

Als der Lehrer wieder zu seinem ursprünglichen Thema zurück kam, blieben nur noch sieben Minuten bis zum Unterrichtsschluss.

Sie beendeten noch den Bericht für den Test und als die Klingel zum letzten mal dieses Tages klingelte, erinnerte der Lehrer sie noch daran zu lernen.
 

"Hallelujah!" Schrie Tai, während er zu seinem Schließfach ging. „Ich dachte schon, dass die Stunde nie zu Ende geht!“

„Wenn du im Unterricht aufpassen würdest, würde es schneller gehen.“

„Das sagt der Richtige.“

„Ich habe es bereits gelesen.“ Informierte ihn Yamato.

Tai sah ihn ungläubig an. „ALLES davon?“

„Nein, Tai. Nur die ersten zwei Wörter. Ich habe meine mentalistischen Fähigkeiten genutzt, um den Rest direkt in mein Hirn zu beamen.“

„Ich wünschte, ich könnte das tun.“

„Ich bin halt eben begabt. Sei nicht zu eifersüchtig.“

„Hey, Matt!“
 

Yamato schaute nach vorn und sah, dass Koushiro bei seinem Spind stand und ihm zu winkte.

Er sandte Tai einen flüchtigen Blick zu und sah, wie der Brünette sich leicht umwandte.

„Dann denke ich, sehen wir uns später Matt.“

„Tai-“

„Schon okay. Mach dir keine Gedanken darüber.“

Doch während Tai wegging, rief ihm Matt noch hinterher. „Bleibt es bei Morgen?“

Tai drehte sich um und lächelte. „Darauf kannst du wetten.“

Yamato nickte und drehte sich ebenfalls um. Er nahm sein Wissenschaftsbuch und sein Notizbuch aus dem Spind und packte sie mit einem verärgerten Blick in die Tasche.

Koushiro zog daraufhin eine Augenbraue in die Höhe, verkniff sich aber einen Kommentar dazu.
 

„Bist du fertig?“ Fragte Yamato.

„Positiv. Ich habe mein Schulbuch und umfangreiche Notizen dabei, falls wir sie brauchen.“

„Na dann auf geht’s.“
 

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So das war der letzte Teil vom Kapitel Monotonous.

Wir sehen uns dann im nächsten....

Tedious 1

Tedious 1
 

I´m back...
 

Kurz etwas zu dem Kapitel.
 

Habe versucht @ -blablablabla Rat zu befolgen, obwohl es mir glaub ich net immer gelungen ist, sorry dafür :(
 

Diesmal muss ich sagen, waren manche Sätze einfach too heavy für mich zu übersetzten, also hab ich die weggelassen, aba keine Sorge waren vielleicht nur zwei oder drei Sätze, nichts weltbewegendes, ehrenwort ;)
 

Besonders Takerus Erzählung über seinen Tag, war für mich etwas komisch zu übersetzten, da ich erst gar net verstanden hatte, was er da überhaupt redet :D

Na ja ihr werdet es ja gleich selbst lesen, vielleicht merkt mans ja das ich dort schwierigkeiten hatte.
 

Außerdem finde ich, dass sich Yama in diesem Kapitel etwas freaky verhält, aba lasst euch davon nicht abschrecken.^^
 

Jetzt aba genug gelabbert, weiter gehts....
 

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Sie gingen Richtung Yamatos Haus, aber es war nicht so angenehm wie es mit Tai gewesen war.

Koushiro war nett und sie hatten auch gute Gespräche, aber es war garantiert anders als mit Tai.

Yamato nahm seinen Schlüssel raus, als sie vor seinem Haus ankamen und schloss sie schnell auf.
 

„Willst du vielleicht etwas?“ Fragte er danach. Koushiro dachte kurz nach und bat dann um ein Glas Wasser.

„Gib mir eine Minute. Machs dir inzwischen bequem.“

Yamato ließ Koushiro im Wohnzimmer und ging in die Küche. Er nahm zwei Gläser heraus, füllte eins mit Wasser und das andere mit Cola.

Er brauchte dringend Koffein, wenn er im Begriff war, Biologie zu lernen.

Als er mit beiden Gläsern in der Hand ins Wohnzimmer zurück kam, übergab er das eine mit dem Wasser Koushiro.
 

„Danke.“

„Kein Problem.“

„So.“ Koushiro sah sich um. „Dein Haus sieht sehr gemütlich aus.“

„Gemütlich?“

Koushiro nickte. „Sehr heimisch und bequem.“

„Wie auch immer.“ Schnaubte Yamato.

Koushiro beendete klugerweise dieses Gespräch und wechselte das Thema.

„So, wo genau willst du denn lernen?“

Yamato dachte einen Moment darüber nach. „Ich weiß nicht genau.“

„Dein Zimmer?“

Er schüttelte seinen Kopf. „Auf keinen Fall.“

„Okay. Wie wäre es dann hier?“

„Na gu-oh. Warte. Nein, wir sollten lieber in die Küche gehen.“

„In die Küche?“

„Ja. Ich muss langsam mal das Abendessen vorbereiten.“

Yamato würde sich am liebsten selbst für seine Dummheit eine verpassen.

Wenn er jetzt nicht anfangen würde, wäre er nicht in der Lage rechtzeitig fertig zu werden, bis TK später kam.

„Es muss bis 18:30 Uhr fertig sein.“

„Oh, ja. Na gut, dann los.“
 

Koushiro ließ seine Tasche im Wohnzimmer und nahm nur sein Schulbuch, ein paar Notizen und sein Glas Wasser mit in die Küche.

Er setzte sich an den Tisch, der sich gegenüber dem Backofen befand und sah zu, wie Yamato sein Glas neben seine Notizen stellte.

Jedoch setzte sich der Blonde nicht hin.

Er fing an, verschiedene Töpfe und Pfannen aus den Schränken zu holen und setzte Wasser zum Kochen auf.

Koushiro beobachtete ihn, wie er einige Gewürze maß und einen Blick in den Kühlschrank warf.
 

„Bemerkenswert.“

„Was?“ Fragte Yamato, immer noch beschäftigt mit den Vorbereitungen für das Abendessen.

„Du bist unglaublich. Ich habe noch nie jemanden so kochen gesehen.“

Yamato zuckte mit den Schultern und erwiderte. „Ja, es ist wirklich keine große Sache.“

Koushiro schüttelte den Kopf, was Yamato nicht sehen konnte.

„Nein, Matt. Es ist ein Talent, dass ich persönlich nie besitzen werde.“

Yamato trank einen Schluck und sah Koushiro an.

Der jüngere Junge bemerkte, einen schwachen Rotton, der sich um die Nase des Blonden gebildet hatte.

„Gut, können wir jetzt anfangen? Ich hab es etwas eilig.“

„Natürlich. Lass uns mit Zellteilung beginnen.“
 

Koushiro begann damit, Yamato über alles zu Fragen, was ihm in den Sinn kam.

Yamato lag manchmal richtig, aber manchmal auch sowas von daneben, dass Koushiro seufzen musste.

Koushiro war jedoch nicht enttäuscht, dass er gekommen war.

Im Gegenteil.

Er war sehr interessiert auf die Weise, wie Yamato lebte.

Während sie lernten, begann Yamato das Gericht zu zu bereiten, welches er für seinen kleinen Bruder geplant hatte.

Er dachte über jede Frage nach die Koushiro ihm stellte, ohne einen Fehler in seinen Vorbereitungen zu machen.

Was den kleineren Jungen dazu verleiten ließ zu glauben, dass er das schon öfter gemacht hatte.

Sobald das Gericht am kochen war, dachte Koushiro, dass Yamato sich jetzt zu ihm hin setzten würde, um zu lernen.

Doch Yamato bat ihn nur ins Wohnzimmer zu gehen, damit er hier sauber machen konnte.

Immer noch die Fragen von Koushiro beantwortend, polierte, wischte und fegte Yamato währenddessen und entschuldigte sich noch am Rande bei Koushiro für den ganzen Lärm.
 

Koushiro war beeindruckt.

Er hatte gehört, dass Yamatos Vater oft geschäftlich unterwegs war, doch er schlussfolgerte das ´oft´ bedeutete, zwei oder dreimal im Monat.

Er musste sich aber stark verkalkuliert haben, wenn Yamato so erfahren war, sich um die ganzen Haushaltsangelegenheiten zu kümmern.
 

„Warum machen wir nicht eine Pause?“ Fragte Koushiro plötzlich.

Das Essen war immer noch am kochen und sie hatten über eine Stunde gelernt. Yamato nickte und deutete auf Koushiros Glas.
 

„Willst du noch mehr? Oder vielleicht etwas zu Essen?“

„Nein, nein, mir geht’s gut.“ Nur etwas geschockt und beeindruckt, doch glaubte Koushiro irgendwie nicht, dass Yamato seine Meinung schätzen würde.
 

Nach ein paar Momenten des Schweigens, fragte Koushiro. „Hey, Matt? Kann ich vielleicht dein Zimmer sehen?“

Yamato zuckte mit den Schultern. „Es ist ein bisschen unordentlich.“

„Ist egal.“

Yamato zuckte nochmals mit den Schultern und murmelte. „Wie auch immer.“

Er führte Koushiro weiter in sein Haus und öffnete die Tür zu seinem Zimmer.

Koushiro stoppte und sah sich um.

Die Wände waren mit Postern bedeckt, worauf wohl seiner Meinung nach, einige verschiedene Musikgruppen abgebildet waren.

Jedes Möbelstück war etwas unordentlich, doch Koushiro meinte, dass es so besser aussehen würde.

Yamato, der dazu noch ein ordentliches Zimmer hatte, wäre wohl zu viel für seinen Geschmack.

Er bemerkte das kurze Bett und drehte sich zu Yamato, um in anzusehen.

Ja, der blonde Junge war größer als er in Erinnerung hatte.

Das Bett war zu kurz für ihn.

Er bemerkte die Stereoanlage in der Ecke und den Berg CDs die daneben lagen.

Das war auch etwas, was er von Yamato erwartet hatte.

Dann schweifte sein Blick zu den Bildern, die auf dessen Schreibtisch platziert waren.
 

„Was ist das?“ Fragte Koushiro.

„Oh. Nur einige Fotos.“ Antwortete Yamato und gab keine weiteren Erklärungen ab.
 

Selbstverständlich, brauchten die Fotos auch keine weiteren Erklärungen.

Sie waren alle sehr klar.

Er bemerkte, dass in der Mitte ein Bild von Taichi und Yamato war, wie sie über etwas lachten.

Auf der einen Seite befand sich ein Foto, der gesamten Digiritter mit ihren Digimon und auf der anderen eins von Yamato und Takeru, die unter einem Baum schliefen.

Andere Fotos von den Digirittern, Yamatos Vater, Gabumon, Takeru, Tai und vielen mehr, umgaben die drei Bilder.

Koushiro war irgendwie nicht überrascht über die Weise wie die Fotos geordnet waren, obgleich er sicher war, dass Tai es wäre.
 

„Die sind wirklich nett.“ Sagte Koushiro und sah, wie Yamato den Blick abwandte.

„Ja, also bist du nun zufrieden?“

Koushiro nickte und Yamato ließ ihn zuerst aus dem Zimmer gehen. Er hörte noch wie die Tür sich sicher schloss und lächelte etwas.

„So, sollen wir wieder zurück gehen und weiter lernen?“ Fragte Koushiro.

„Kanns kaum erwarten.“

„Sicher.“
 

Sie gingen wieder zurück in die Küche, als Yamato meinte, er müsse das Essen noch fertig machen.

Koushiro nahm solange alle Themen durch, bis er sicher war, dass Yamato den Test bestehen würde.

Er wiederholte alles noch ein letztes Mal, bis er endlich aufstand.
 

„Also, es sieht so aus, als ob du bereit wärst.“

„Ja. Du denkst so, ich denke so, aber diese dumme Schlampe wird nicht so denken.“

„Matt.“

„Warts nur ab. Ich werde diesen Test ebenfalls verhauen.“

„Mit einer Einstellung wie dieser mit Sicherheit! Denk einfach positiv. Es kann nicht alles schlecht sein.“

„Du hast leicht reden.“

Koushiro seufzte und schüttelte den Kopf. Er brachte seine Schulsachen zurück ins Wohnzimmer und packte sie wieder in seine Tasche.
 

„Ich sollte langsam gehen. Es ist schon fast 18:30 Uhr.“

Yamato sah auf die Uhr. „Ich hab es gar nicht bemerkt. Es ist gut, dass ich mit dem Abendessen früher begonnen habe.“

„Wir sehen uns dann Morgen, Matt.“

„Ja. Wir sehen uns, Koushiro.“
 

Sobald er das Haus verlassen hatte, ging Yamato in die Küche zurück, um das Abendessen fertig zu machen.

Er würde sich beeilen müssen, wenn er alles noch rechtzeitig bis zu TKs Ankunft fertig haben wollte.

Seine Hände bewegte sich fast, ohne das er darüber nachdenken musste und er wunderte sich beiläufig, ob er wohl ein Koch werden könnte, wenn diese ganze Musiksache nicht funktionieren sollte.

Selbstverständlich war das eine Option, an die er vorher nie gedacht hatte.

Er war immer so fokussiert auf seine Musik, obwohl er noch keine Band gefunden hatte.

Er war immer noch zu jung.

Er brauchte noch mehr Übung, hatte man ihm gesagt.

Welche Band würde schon mit rechtem Verstand ein vierzehn Jahre altes Kind einstellen?
 

Und dann noch diese ganzen Manager.

Sie schienen alle so egoistisch zu sein und interessierten sich nur für das Geld.

Fast so, als ob Musik zu machen weniger Wert für sie hätte.

Wie konnten sie in der Musik Branche mit solch einer Denkweise überleben?

Aber was könnte man deswegen schon machen?

Leute brauchten Arbeit und Bands brauchten einen Manager.

Das ganze würde in einer verdrehten kleinen Ecke des Universums bestimmt funktionieren.

Da war er sich sicher.

Vermutlich der gleiche Teil des Universums, der es geschafft hatte Yamato so gut kochen zu lassen.

Wenn er vielleicht nicht so ein Perfektionist wäre, wäre es egal gewesen.

Aber bei ihm musste letztendlich jeder Staubkrümel entfernt werden, jede Gabel musste glänzen, genauso wie jede einzelne seiner Haarsträhnen perfekt geordnet sein sollte.

Vielleicht ist es perfektionismus, oder besessenheit, aber das interessierte ihn nicht im geringsten.

Etwas zu haben was seine Gedanken davor ablenken würde, was um ihn herum passierte, war sehr hilfreich.
 

Besonders in Zeiten wie diesen.

Zeiten, wo er sicher gehen konnte, dass Takeru durch diese Tür kommen, ihn voller Ekel anschauen und wieder raus spazieren würde.

Zeiten, wenn ihm komplizierte Biologie Fakten und Symbole durch den Kopf gingen, dass von einem immer währendem wiederholendem Liedes begleitet wurde, dass er im Radio gehört hatte.

Zeiten, wo er das Gefühl hatte, irgendwo anders sein zu sollen, als jetzt wo er sich befand.

Zeiten, wo er sich wünschte, dass Taichi ihn halten und ihm unbekannte Phrasen ins Ohr flüstern würde.

Zeiten, wo er sich wünschte sich das alles nicht zu wünschen.
 

Ein lautes summendes Geräusch, holte ihn zurück in die Wirklichkeit.

Zum Glück.

Während seine Gedanken abgedriftet waren, hatten seine Hände die letzten Vorkehrungen für das Abendessen erledigt.

Alles war fertig und er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, es getan zu haben.

Das bereitete ihm Sorgen, aber nicht genügend, um Takeru noch länger warten zu lassen.
 

„Moment!“ Schrie Yamato und kontrollierte noch einmal nach, ob wirklich alles servierbereit war.

Sekunden später, rannte er zur Tür und öffnete diese schwer atmend.

Falls Takeru es bemerkte, sagte er nichts dazu.

Yamato dachte, es sei besser nicht so auszusehen, als ob er gerade gerannt wäre um seinen kleinen Bruder zu treffen.

Es war wahrscheinlich nicht das, was ein großer Bruder tun sollte.

Er sollte cool bleiben.

Coole Leute, rannten ihren jüngeren Geschwistern nicht hinterher.

Andererseits, kochten und putzten coole Leute auch nicht.

So stellte Yamato fest, dass er wohl einige wichtige Regeln des Cool seins schon gebrochen hatte, bevor er wusste das sie überhaupt existierten.
 

„Hi, Matt.“

„Hey.“ Erwiderte er und trat beiseite, damit Takeru seine Schuhe ausziehen konnte.

„Was geht ab?“

„Nicht viel.“ Er ließ sich auf die Couch fallen und seufzte. „Bei dir?“

Yamato zog eine Augenbraue in die Höhe. „Nichts verlockendes, was dich anscheinend von meiner Couch ablenken könnte.“

Takeru lachte, ein schwach maskuliner Ton, der sich noch sanft anhörte.

Yamato wunderte sich nicht zum ersten Mal, wie er es so sanft klingen lassen konnte.

Seine eigene Stimme hatte die Sanftheit schon vor langer Zeit verloren.
 

„Sorry, aber du weißt gar nicht was für einen Tag ich heute hatte.“

„Na dann, erzähl mir davon.“

Takeru sandte Yamato einen flüchtigen Blick zu, als dieser verspätet feststellte, dass er noch Ofenhandschuhe trug.

Er zog diese schnell aus und warf sie auf einen nahe gelegenen Stuhl.

„Bist du sicher?“

„Ummm...lass mich mal nachdenken.“ Antwortete er langsam und ließ den Sarkasmus in seiner Stimme heraus hören. „Nein, eigentlich nicht.“

Takeru grinste und zuckte mit den Schultern. „Na schön, aber du hast danach gefragt.“

„Ich habe es mit einer Horde von bösen Digimon aufgenommen, die die Welt zerstören wollten. Das was du zu erzählen hast, kann bestimmt nicht schlimmer sein.“

„Oh, warts nur ab.“

„Das tue ich.“

„Gut, dass wird es auch wert sein.“
 

Yamato hob die Ofenhandschuhe auf und ging in Richtung Küche.

Er bemerkt, wie Takeru ihm folgte und war erleichtert.

Es war leicht, die Rolle des großen Bruders zu spielen.

Zu leicht.

Takeru brauchte jemanden, mit dem er reden konnte, dem er vertrauen konnte.

Yamato war diese Person.

Takeru hatte Yamato erzählt, dass er Hikari liebte, als er es endlich zum ersten Mal erkannt hatte und das sie ihm sagte, sie fühle dasselbe für ihn.

Er lächelte bei dieser Erinnerung.

Es war gut, dass sie zusammen gekommen sind.

Taichi und er hatten darüber gesprochen und sie waren beide der Meinung, dass ihre jüngeren Geschwister dieses Glück verdienten.

Sie waren glücklich.

Das war alles was zählte.
 

Die beiden Brüder setzten sich an den Tisch und begannen zu essen.

Yamato war sichtlich nervös auf Grund dessen wie Takeru reagieren würde.

Doch das jüngere Gesicht strahlte, als er seinen ersten Bissen aß.
 

„Man, Matt.“ Sagte Takeru, sobald er es runter geschluckt hatte. „Es ist erstaunlich, dass du so gut kochen kannst.“

„Gefällt es dir?“ Fragte er und versuchte dabei desinteressiert zu klingen.

„Ich liebe es. Du weißt, dass ich es liebe.“ Takeru klopfte mit seiner Gabel einmal gegen den Teller und seufzte dann. „Ich mag immer alles was du kochst, Matt.“

Er nickte abwesend und begann zu essen. Innerlich sprang er vor Freude.

Es war im Begriff daran ein weiteres erfolgreiches Abendessen zu werden.

Ein weiterer Tag mit Takeru.

Danke Gott.
 

„Also, wie ich schon sagte, Matt, war es heute ein richtig verrückter Tag! Mein Englischlehrer war komplett verwirrt. Wir sollten diesen Artikel schreiben, weil er vergessen hatte, dass es schon längst überfällig war. So musste unsere Klasse am Ende des Tages, durch eine Ansage, in sein Klassenzimmer zurück. Wir marschierten alle wieder zurück, obwohl du ja weißt, wer würde schon freiwillig dorthin zurück gehen wollen? Und dann, wurde er wütend auf UNS! Als ob wir daran schuld wären, dass er vergessen hatte, dass dieser Artikel heute schon erledigt hätten sein müssen.

Also suchte er eine Entschuldigung dafür um uns zu bestrafen, indem er uns eine neue Aufgabe gab.

Und weißt du was das Thema ist?“ Er wartete gar nicht eine Antwort ab. „Beschreibe die härteste Sache, die du je getan hast und warum. Ich meine, komm schon! Kannst du es dir vorstellen? Wie komme ich dazu, nur annähernd etwas schlimmeres zu beschreiben, als die Digiwelt? Ich meine, dass war das härteste was ich je erlebt habe und ich sehe es nicht ein wie er-“
 

Yamato nickte von Zeit zu Zeit, nur um Takeru wissen zu lassen, dass seine Gedanken nicht woanders waren. Doch seine Aufmerksamkeit driftete langsam ab von dem Gespräch. Er fand sich selbst wieder einmal inmitten beiläufiger Gedanken.

Würde Takeru ihm zuhören, wenn er so lange reden würde?

Möglicherweise, doch seine eigene Aufmerksamkeitsspanne war immer schon länger als Takerus gewesen.

Würde sein Dad ihm zuhören?

Auch egal, da war nie Zeit dazu.

Würde Taichi ihm zuhören?

Ja. Oh, ja.

Er wusste mit Sicherheit, dass egal wie dumm oder absurd er klang, Tai würde ihn nie ausschließen.

Obwohl Yamato, Taichi heute Morgen ignoriert hatte, würde er es ihm niemals mit gleicher Münze heimzahlen.

Eben dieser Gedanke berührte ihn auf eine seltsame Art und Weise.

Taichi war sein bester Freund. Er würde ihm bei allem zur Seite stehen, aber vielleicht nicht alles tolerieren.
 

Dennoch wusste er irgendwie, dass es gelogen war. Taichi würde geradezu alles tolerieren, wenn es Yamato betraf. Solange es auf freundschaftlicher Basis war. Sie konnten diese Grenze niemals überschreiten, aber sie würden verdammt gute Freunde bleiben. Die wichtigsten Menschen in beider Leben.

Er wusste zwar nicht, wie wichtig er Taichi war, doch für ihn war Taichi mit Takeru und Gabumon gleichgestellt.

Wusste Taichi das überhaupt?

Wusste er, wie viel er Yamato bedeutete?

Wusste er, dass allein die reine Vorstellung seinen besten Freund zu verlieren, ihn krank machte?

Wenn er es wüsste, was würde er dann denken?

Könnte er-
 

„MATT!“

„Huh?“ Fragte Yamato und blinzelte ein paar mal. Takeru starrte ihn an, als ob er schon eine Weile lang versucht hätte seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Verdammt.

Das bedeutet nur, dass er in Gedanken war und das auch noch in Gegenwart seines Bruders.

„Geht es dir jetzt gut?“ Fragte Takeru, was die komplett falsche Frage war, die er nur stellen konnte.

„Ja, sorry. Ich habe nur....ich meine..... ich war.“ Stotterte Yamato und stoppte mit einem seufzen. „Ich wusste nicht, was ich tat.“

Takeru ahmte die Mimik von seinem Bruder nach und seufzte ebenfalls. „Schon okay. Mach dir keine Sorgen deswegen.“

Was Yamato natürlich nur noch mehr Sorgen bereitete.

„Nein, es tut mir wirklich leid, TK.“

„Matt, ich schon gut.“

„Ich habe dich komplett ignoriert. Wie kann das denn gut sein?“

„Ehrlich. Es stört mich nicht.“

„....“

„Matt.“

„TK.“

„Ich sag es dir zum letzten Mal. Ist schon okay.“

„Na gut. Wenn du dir sicher bist-“

„Jetzt noch mal lauter. Ja! Ich bin mir sicher! Okay?“
 

Eine angespannte Stille breitete sich am Tisch aus. Beide Brüder brüteten in ihren eigenen Gedanken, doch wussten sie nicht was sie dagegen tun sollten.

Bevor einer überhaupt die Chance hatte etwas zu sagen, läutete das Telefon.

„Bin gleich zurück.“ Sagte Yamato stumpf und ging um das Telefonat entgegen zu nehmen. Bis er dort angelangt war, war er verwirrt genug, um ins Telefon zu brüllen.
 

„Was?“

„Whoa. Rufe ich zur schlechten Zeit an?“

Yamato lehnte sich mit einem seufzen an den Türrahmen und gab Takeru ein Zeichen, dass es ne Minute dauern könnte.

„Nein, Dad. Es ist nur, dass TK hier ist.“

„Oh, ja das stimmt. Es ist Donnerstag, nicht wahr?“

„Ja.“

„Ich muss wohl den Überblick über die Tage verloren haben.“

„Musst du wohl.“

„....“

„....“

„....“

„So sehr ich dieses anregende Gespräch auch genieße, aber gibt es da einen bestimmten Grund für deinen Anruf?“

„Über mein zurückkommen...“

Yamato fühlte, wie er innerlich ganz schwach wurde. Er hörte sich selbst, wie aus weiter ferne sprechen. „Uh-huh?“

„Du weißt das ich vorhatte Thanksgiving mit dir zu verbringen, aber-“

„Aber Thanksgiving ist erst in zwei Wochen.“

„Ich weiß. Sie wollen, dass ich bis Anfang Dezember hier bleibe.“

„...“

„Yamato, ich weiß-“

„Nein, ist in Ordnung.“

„Es tut mir wirklich leid. Ich habe versucht früher zurück zu kommen, aber-“

„Ja gut, ist ja nicht der erste Feiertag den du verpasst, stimmts?“ Er hatte das eigentlich als Witz gemeint, aber es hatte sich eher ermüdend und besiegt angehört. Er erkannte kaum seine eigene Stimme.

„...“

„...“

„Du könntest immer noch zu deiner Mutter gehen.“

„Danke, Dad. Wir sehen uns.“ Sagte er und legte auf.
 

Einfach so.

Keine Warnung oder Abwartung auf ein Tschüß als Erwiderung.

Er ließ den Gedanken nicht zu. Er würde ihn solange nicht zu lassen, bis Takeru gegangen war.

Er hatte dieses Abendessen schon genug ruiniert.

Er musste sich die peinlichen Emotionsausbrüche für später aufheben.

Im Augenblick war alles was er tun wollte, noch etwas Zeit mit dem einzigen Familienmitglied verbringen, der ihm noch geblieben ist.
 

„Matt?“

„...ja, TK?“

„Was ist los, Matt?“

„Nichts.“

„Matt.“

„Es ist nichts, TK.“

„Wer war am Telefon?“

„Dad.“

„Oh.“

„Ja.“

„Ist er nicht irgendwo in......jetzt irgendwo?“

„Ja. Das ist eine gute Art und Weise es zu beschreiben. Irgendwo in Irgendwo.“

„Was wollte er?“

„Nicht viel.“ Er wollte seinen Bruder nicht anlügen. Eine halbe Wahrheit würde ausreichen müssen.

„Er hat dich einfach mal so angerufen?“

„Ich weiß wirklich nicht warum er mich angerufen hat.“ Was ja auch die Wahrheit war. Er wusste Takeru würde es falsch auffassen, aber es war immer noch eine zutreffende Aussage. Da gab es noch andere Jahre, wo er die Feiertage damit verbracht hatte auf seinen Vater zu warten. Das endete dann damit, dass er erst am nächsten oder zwei Tage danach auftauchte, um Entschuldigung bittend natürlich.

Warum hatte er dieses mal angerufen?
 

„Oh.“

„Ja. Also...“

„Und du bist sicher, dass bei dir alles in Ordnung ist?“

„Mir geht’s gut, TK.“ Erwiderte Yamato mit einem trägen lächeln.

„Okay. Na dann, ernähren wir uns mal weiter.“
 

Yamato lachte daraufhin und Takeru folgte ihm. Ihre Stimmen vermischten sich miteinander für den Rest des Abends und sie sprachen über alles, außer dass, was sich in ihren Gedanken befand.

Der Abend neigte sich schnell dem Ende zu und schon bald war Takeru aus der Tür, mit dem Versprechen in einer Woche wieder zu kommen.

Yamato begann damit das Geschirr zu waschen und stellte das heiße Wasser an. Der Wasserhahn machte zuerst quietschende Geräusche, doch nachdem er ein paar mal mit der Hand dagegen geschlagen hatte, waren diese Geräusche wieder verstummt.
 

Eigentlich war alles gut.

Alles war perfekt.

Er würde keinen Zusammenbruch bekommen.

Er würde sich gleich einfach in eine ruhige Ecke setzten und die Wand für ein paar Stunden anstarren.

Ja, dass war es was er gleich tun würde.

Gleich nachdem er das Geschirr gewaschen hatte.

Wenn man genau darüber nachdachte, machte es auf eine Art und Weise Spaß. Er könnte sich richtig darauf konzentrieren und über nichts anderes nachdenken. Besonders wenn das Geschirr starke Flecken aufwies. Dann könnte er sie bis zu seiner Zufriedenheit putzen und putzen und putzen und alles wäre wieder gut.

Also putze er weiter.

Der winzige Gegenstand, fühlte sich ungewohnt glitschig in seiner Hand an und er rieb es sofort mit noch mehr Spülmittel ein.

Es war einfach zu schmutzig.

Es brauchte mehr Sauberkeit.

Also nahm er noch mehr Spülmittel dazu.

Es war zu schmutzig und er brauchte mehr.

Er ließ den Teller fallen und scherte sich nicht darum, dass es in tausend Teile zerbrach und die Scherben nun auf dem Fußboden verstreut lagen.

Es interessierte ihn auch nicht, als er zu Boden fiel, dass seine Knie auf diesen Scherben landeten.

Noch interessierte es ihn, dass er eine leichte Einbuchtung auf dem Küchenschrank hinterließ, als er seinen Kopf dagegen hämmerte.

Einmal, zweimal, dreimal, viermal.

Es war leichter, einfach nicht daran zu denken.

Es war immer leichter, nicht daran zu denken.

Er hasste es, darüber nachzudenken.

Es war immer da.

Es ließ ihn niemals alleine.

Er wusste nicht einmal, was es genau war.

Er wusste nur, dass es da war und er es hasste.
 

Die winzigen Scherben, betteten sich ganz langsam in seine Haut.

Fast so, als wären sie sich nicht ganz sicher ob sie willkommen waren und als könnte man sich ihrer in Windeseile wieder entledigen.

Aber sie waren sicher-zumindest vorläufig.

Niemand würde sie dazu bringen, zu gehen oder sogar zu versuchen, sie Stück für Stück raus zuziehen.

Seine Hände sanken zu Boden und kamen mit ganzer Kraft auf den Scherben zum liegen.

Diese zerbrachen in noch kleinere Teile unter seinen Fäusten und er wusste, dass er später eine Menge zum aufräumen hatte.

Zumindest war er in der Lage wenigstens dieses Problem zu lösen, im Gegensatz zu den anderen Sachen, die in den letzten Stunden schief gelaufen waren.
 

Zurück auf seinen Füßen, erledigte er den Abwasch und räumte das Geschirr weg.

Putze noch über den Tisch und stellte sicher, dass alles auf seinem korrekten Platz war.

Sobald er überzeugt davon war, dass seine Füße taub genug waren, um heute Nacht nichts mehr zu fühlen, holte er einen Besen und eine Kehrschaufel und fegte jede einzelne Scherbe zusammen.

Er warf sie in den Mülleimer und versorgte Besen samt Kehrschaufel.

Er ging in sein Zimmer und machte dabei noch die Lichter aus.

Die Haustür war bereits abgeschlossen und Dank seinem paranoidem Verstand, würde er das auch niemals vergessen zu tun.

Während er seine Zimmertür schloss, machte er ein undefinierbares Geräusch, der sich schwer nach einem frustriertem Schrei und einem Ächzen der Verzweiflung anhörte.

Er war froh, dass niemand sonst hier war.

Also war es gut, dass er alleine war.

Er glaubte nicht, dass er die Tränen aufhalten könnte, selbst wenn er es wollte.
 

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Der arme Yama *eine Träne wegwisch* aba es kommen für ihn ja auch noch gute Tage......hofffentlich ^^

Vielleicht kann das ja ein gewisser Braunhaariger Fußballspieler im nächsten Kapitel wieder grade biegen. ;D

Tedious 2

Hier ist der nächste Teil.

Wie im letzten Kapitel schon erwähnt, kommt hier wieder Tai zum vorschein. Hab ihn im letzten echt vermisst.^^
 

Irgendwie finde ich, dass mir dieser Teil gut gelungen ist, hoffe euch gefällt er auch.
 

Und los geht’s
 

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Als er am nächsten Morgen wieder aufwachte, war sein erster Gedanke, dass sein Bett sich wohl noch nie so hart angefühlt hatte.

Dann erst bemerkte er plötzlich, dass er auf dem Fußboden geschlafen hatte.

Er versuchte aufzustehen.

Doch seine Hände und Füße protestierten beide und er wunderte sich eine Sekunde darüber, bevor er wieder zurück auf den Boden fiel.
 

„Was zum...“ , murmelte er zu sich selbst.

Er drehte seine Hände zu sich und bemerkte erst jetzt die vielen roten Schnitte, die seine gesamte Handinnenfläche zierten.

Er hatte langsam den Eindruck, etwas sehr wichtiges verpasst zu haben.

Dann traf ihn plötzlich die Erkenntnis.

Er schloss seine Augen aufhin seiner Erinnerung und blies sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Seine Füße waren genauso verletzt, nicht wahr?

Er wusste, er würde heute beim gehen schmerzen haben.

Geistlich, sich selbst tretend, zog er sich mit Hilfe des nahe gelegenen Türgriffs hoch.

Es kostete ihn viel Mühe, nicht wegen seines Gewichts, sondern weil seine Hände den Türgriff nicht greifen und seine Füße den Boden nicht berühren wollten.
 

Er humpelte rüber ins Badezimmer und verfluchte sich selbst, bei jedem einzelnen Schritt.

Seine eigene Dummheit, überraschte ihn doch immer wieder.

Er holte sich aus dem Erste Hilfe Koffer Verbandszeug heraus und inspizierte seine Füße.

Nach etwa einer Minute, ohne richtig eine Entscheidung getroffen zu haben, fing er an den Verband irgendwie um seine Füße zu befestigen.

Seine Knie konnte er ignorieren, da diese vorläufig noch keinen zu starken Schmerz aufwiesen.

Aber er wird wohl nicht darum herum kommen, auch seine Hände zu versorgen- und zwar bald.

Flüchtig fiel sein Blick auf die Uhr.

Schnell legte er das Verbandszeug beiseite und versuchte dabei, während er fluchend über den Flur ging nicht wie ein Krüppel auszusehen.

Es schien ein hoffnungsloser Fall zu sein.

Was für eine Überraschung.
 

Er zog eine Jeans und ein schwarzes Shirt an und überprüfte flüchtig noch schnell seine Frisur.

Wenn er doch nur nicht so empfindlich wegen seinen Haaren wäre....

Aber die Strähnen waren total durcheinander und er musste zurück ins Badezimmer um etwas Gel zu holen.

Er brachte seine Frisur wieder in Ordnung, nahm seine Jacke, Schüssel und seine Schultasche aus dem Wohnzimmer, bevor er die Haustür hinter sich zu zog und abschloss.

Schnell steckte er die Schlüssel in seine Tasche und ging die Eingangshalle entlang. Am liebsten wäre er gerannt, aber er war kaum in der Lage einen Schritt zu tun, ohne gleich vor Schmerz aufzuschreien.

Es war wirklich dumm von ihm, dachte er seufzend.

Wie konnte er nur glauben, dass diese ganzen Scherben ihn nicht schneiden würden?

War er plötzlich unbesiegbar geworden?

Eine plötzliche Vorstellung von ihm selbst als Superman verkleidet kam ihm in den Sinn und er lachte aufgrund diesem absurden Gedanken.
 

„Was ist so lustig?“

Oh verdammt. „Tai!“

„Ja...“

„Ich dachte, du wärst schon längst gegangen.“

„Was hat das denn wieder zu bedeuten?“

„Das bedeutet, dass ich dachte, du wärst jetzt schon weg.“

„Na, vielen Dank auch. Gut zu wissen, dass auf meinen besten Freund zu warten so anerkannt wird.“

„Tai, ich weiß es ist schwer, aber bitte versuch doch einmal kein kompletter Idiot zu sein.“

„Matt...“

„Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht wollen würde das du auf mich wartest. Obwohl dein kleines Gehirn, diese Tatsache wohl fehl interpretiert haben könnte. Sowas kann auch mal dem besten von uns passieren. Außerdem...“

„Ich weiß, ich weiß. Fang gar nicht erst an.“

„Konnte einfach nicht widerstehen.“

„Dennoch scheinst du es sehr zu genießen.“

„Ja, das würdest du auch. Wenn du ich wärst.“

„Wenn ich du wäre, dann wärst du ich. Wo würde das denn enden?“ Bevor Yamato antworten konnte, sagte Taichi.

„Hey! Das hat sich gereimt!“ (Kleine Anmerkung: auf Englisch hat es sich wirklich gereimt, aber auf Deutsch gehts halt net.)

Yamato verdrehte daraufhin die Augen.

„Unser Englischlehrer wäre so stolz darauf zu wissen, dass Shakespeare dich endlich erreicht hat.“

„Was soll ich sagen. Ich muss wohl ein Genie sein.“

„Ja. Das musst du wohl. Du hast offensichtlich Recht. Wie konnte ich das je übersehen? Ich muss mich wohl vor der Wahrheit verschlossen haben. Ich bin in der Tat eine arme, zerbrechliche Seele.“

„Ich weiß, dass das eine Beleidigung war und in der Zeit in der wir zur Schule gehen, werde ich mir eine gute Erwiderung dazu überlegen.“

„Das will ich doch hoffen.“ Yamato lächelte, wie er es immer tat, nachdem er Taichi in diesem Wortspiel geschlagen hatte.

Selbstverständlich schlug er Taichi in jedem Wortspiel, dass sie bis jetzt geführt hatten.

Da gab es viele Gelegenheiten zum lächeln.
 

Taichi begann in Richtung Schule zu laufen und Yamato bemühte sich mit ihm Schritt zu halten. Normalerweise wäre es ja kein Problem.

Aber heute, in seinem jetzigen Zustand, weigerten seine Füße ihm folge zu leisten.

Er hasste es, wenn Körperteile streikten.

Sie hörten einfach auf zu funktionieren und du stecktest fest.

Da war nichts, was du dagegen tun konntest.

Nur herumstehen und darauf warten, dass der Körper einem wieder gehorchte.

Und wie deine Hände dich behinderten.

Gott, dass war schmerzhaft.

Und was kannst du tun?

Es schmerzt egal was du machst.

Dir bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten.

So fühlten sich auch seine Füße an, nur das es sich seiner Meinung nach mehr wie die Spitze eines Bleistiftes oder ein Nadelstich anfühlte.
 

„Yamato! Komm schon, sonst kommen wir zu spät!“

Er versuchte mit ihm mitzuhalten, doch fand sich bald darauf in einer langsameren Gangart wieder.

„Ist schon okay. Geh schon mal vor.“

Ein verwirrter Blick, trat auf Taichis Gesicht, gefolgt von einem Kopfschütteln.

„Ich werde dich hier nicht einfach so stehen lassen, Matt.“

Yamato seufzte. „Taichi, ich kann nicht schneller gehen, als ich es schon tue.“

„Matt. Wir kommen SOWAS von zu spät. Du musst dich etwas beeilen.“

„Das wird aber nicht passieren.“

„Wir haben keine Zeit für deine blöden Spielchen, Matt. Du willst den coolen spielen? Mach es mit jemand anderem.“
 

Und mit diesen Worten, ergriff Taichi Yamatos Hand und zerrte ihn mit.

Bis eben, waren seine Hände in Ordnung gewesen. Natürlich waren sie nicht verbunden oder so, aber sie waren ganz frei, der Luft ausgesetzt. Sie befanden sich nun wirklich in keiner Krisensituation.

Er hatte angenommen, dass seine einzige Sorge heute sein würde, dem Unterricht in der Schule genug Aufmerksamkeit zu schenken.

Diese optimistische Ansicht scheiterte komplett, als Taichi an seiner Hand zog.

Yamato keuchte auf und konnte einen kleinen Schrei nicht unterdrücken.

Es stoppte ungefähr eine halbe Sekunde, nachdem es anfing, aber es war schon zu spät, um es zurückzuhalten.

Taichi erstarrte inmitten seines Tuns und drehte sich zu Yamato, um in anzusehen.
 

„Matt, was...“
 

Aber als Taichi auf seine Hände hinunter sah, wusste Yamato, dass ihm die kleinen Schnitte nicht entgangen sein mussten.

Ohne zu Fragen, gab Taichi Yamatos Hand frei und drehte sie um, sodass er die Handinnenfläche sehen konnte.

Yamato überlegte sich noch dagegen zu wehren, aber entschied sich dann doch dagegen.

Taichi würde ihn sowieso nicht einfach so leicht gehen lassen.

Zu seiner vollkommenen Überraschung und seinem Vergnügen, fing Taichi an, mit seinen Daumen über die verschiedenen kleinen Schnitten zu streichen. Er schien zu versuchen, ihm den Schmerz zu nehmen. Dies war eine Geste, die Yamato innerlich ganz taub werden ließ und ihm wurde bewusst, wie nah Taichi ihn eigentlich zu sich heran gezogen hatte.

Es machte ihn nervös und aufgeregt zugleich.

Aber er wollte nur seine Hände sehen.

Das war alles.

Da gab es sonst keinen anderen Grund dafür.

Wenn er sich nicht selbst zwang, sich daran zu erinnern, dann hätte er es vielleicht vergessen.

Und dann hätte er etwas getan, was keine Entschuldigung wieder gut gemacht hätte..
 

Wie zum Beispiel, ihn küssen.
 

Jep, dass war ganz oben auf der Liste, was man mit seinem besten Freund nicht tun sollte.
 

„Taichi, lass los.“
 

Yamatos Stimme war klar und ruhig, aber Taichi lehnte es ab, seine Hände los zulassen.

Da war ein ganz merkwürdiger Blick in seinem Gesicht, den Yamato noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte, was ihn selbst unbeschreiblich nervös machte.
 

„Was ist passiert?“
 

Yamato blinzelte ein paar mal und hätte diese Frage kommen sehen sollen.

„Ich, uh fiel auf einen zerbrochenen Teller.“ Okay, zumindest wahr es ein Teil der Wahrheit, richtig?

„Du bist DRAUF gefallen?“ Tachi sah so aus, als würde er jeden Moment vor Wut explodieren.

„Wie konntest du dir das antun? Hast du-“ Er stockte, nahm einen tiefen Atemzug und begann von neuem.

„Hast du dich noch woanders geschnitten?“

Yamato versuchte ruhig zu bleiben. „Tai, es ist nicht wichtig. Wir kommen noch zu spät zur Schule. Wenn ich Biologie verpasse, killt mich meine Lehrerin. Bitte, lass mich gehen.“

„Es ist wichtig, Matt. Ich kann nicht fassen, dass du es mir nicht erzählt hast.“

Okay. Das mit der Ruhe war vorbei.

„Warum? Damit du dir Sorgen machst und ausflippst, wie jetzt?“

„Trotzdem. Du hättest es mir erzählen sollen.“

„Sieh mal, ich wollte nicht-“

„Deswegen bist du auch langsamer gegangen, oder?“
 

Yamato klatsche sich geistlich gegen die Stirn.

Selbstverständlich würde Taichi es herausfinden.

Er war nicht dumm, nur etwas langsam, wenn es um bestimmte Dinge ging.

Aber immer wenn es um ihn ging, schien Taichi immer etwas schneller zu sein, als es Yamato lieb war.

Er vermutete, dass ihm lügen nicht viel bringen würde, aber er wusste nicht, wie Taichi auf die Wahrheit reagieren würde.

Also vermied er den Kern der Geschichte.
 

„Mir geht’s gut. Lass uns gehen.“ Meinte Yamato und ging ein Stück weg von Taichi.

Oder versuchte es zumindest.

Er hätte es vielleicht auch geschafft, wenn Taichi nicht so hartnäckig darin wäre, es aus ihm herauszubekommen.

Aber da er es nun mal war, ergriff Taichi seinen Arm und hielt ihn somit zurück.
 

„Wir beiden werden nicht weiter gehen, bis du mir nicht gesagt hast, was mit dir passiert ist. Du weißt es. Ich weiß es. Also spucks endlich aus, okay?“
 

Yamato knirschte vor lauter Frustration mit den Zähnen.

Egal wie sehr er Tai auch mochte, brauchte der Junge ab und zu mal eine Abreibung. Genau jetzt war eine dieser Zeiten, aber das zu tun würde die Situation auch nicht bessern.
 

„Na schön. Ich weiß nicht, was du hören willst.“

„Die Wahrheit.“

„ Kann sein, dass ich mich wiederhole, aber es ist anstrengend und ich bin ziemlich Müde. Ich muss gehen. Du hast die erste Stunde nur Nachhilfeunterricht, aber ich habe diese Schlampe. Sie braucht nicht noch einen Grund, um mich nicht leiden zu können, okay?“

„Matt.“

„Na schön.

Ich habe einen Teller fallen lassen.

Er zerbrach.

Ich war auf dem Fußboden.

Ich schnitt mich.

Okay?

Ist das ausführlich genug für dich?“
 

„Nein. Warum warst du auf dem Fußboden? Wo hast du dich geschnitten?“

Yamato seufzte, auch die letzte Geduld die er noch hatte, verschwand langsam.

„Weil ich ein Idiot bin. Meine Hände, Knie und Füße.“

„Du hast nicht gesagt, warum du auf dem Fußboden warst.“

„Es ist die einzige Antwort, die du bekommst, also lass es jetzt gut sein.“
 

Irgendwas musste wahrscheinlich in Yamatos Stimme gewesen sein, denn Taichi nickte.
 

„Na gut. Deine Fußsohlen bekam ein paar Schnitte ab?“

Yamato nickte daraufhin und Tai verzog das Gesicht.

„Oh man Matt, du solltest gar nicht erst rum laufen. Das wird dich noch umbringen.“

„Die sind in Ordnung. Ich hab einen Verband umgelegt.“

„Verband?“ Fragte Taichi unglaubwürdig.

„Ja.“

„Du solltest trotzdem zu Hause sein.“

„Nein. Ich kann dort nicht bleiben.“

„Matt-“

„Halt die Klappe Tai. Ich muss jetzt in die Schule gehen.“

„Nein, muss du nicht. Nicht wenn du nicht gehen kannst, weil deine Füße überall Schnitte haben.“

„Ich kann gehen. Ich bin vorhin gegangen und ich werde noch mehr gehen, wenn du es möchtest.“

„Hör auf so ein Arsch zu sein.“
 

Yamato knirschte mit den Zähne, in der Hoffnung seine Frustration zu mildern.

Leider vergebens.
 

„Ich bin kein Arsch, aber wir würden jetzt auch nicht hier herumstehen und unsere Zeit verschwenden, wenn du dich deswegen nicht wie ein Idiot aufführen würdest.“

„Oh, ich bin hier also der Idiot? Warum, nur weil ich mir Sorgen um dich mache? Das macht mich also zum Idioten?“

„Verdammt noch mal-“

„Wenn ich mir keine Sorgen um dich machen würde, wer sollte es dann tun? Du scheinst dir keine großen Sorgen um dich selbst zu machen. Was hast du dir dabei gedacht? Du hast dich noch nicht einmal überall verbunden.“

„Es ist mein Problem, oder? Was gibt dir das Recht mich zu verurteilen?“

„Dich verurteilen? Dich VERURTEILEN?“

„Das ist, was ich-“

„Yama, ich verurteile dich nicht. Ich sage nur die Wahrheit.“

„Die Wahrheit?“

„Ja.“

„Die WAHRHEIT?“

„Das ist es was ich gesagt habe.“

„Tai, du hältst am besten jetzt die Klappe, bevor du dich in ein noch tieferes Loch rein reitest.“

„Du machst eine viel größere Sache daraus, als es überhaupt ist. Du flippst total aus, deswegen.

„Aus gutem Grund!“

„Matt, da ist nichts was du tun könntest, um mich davon abzuhalten mir Sorgen um dich zu machen. Denn die werde ich mir immer machen und du kannst nichts dagegen tun.“

„Warum kümmert es dich überhaupt? Es geht dich doch gar nichts an.“

„Ich bin dein bester Freund. Natürlich geht es mich was an.“

„Kümmere dich einfach nicht darum.“
 

Beide starrten sich kochend vor Wut, über die Unfähigkeit des anderen ihren Standpunkt nicht zu erkennen, für eine Minute an.

Letztendlich, seufzte Taichi mit einem Kopfschütteln.
 

„Ist es wirklich so wichtig, warum ich besorgt bin? Ich mag es einfach nicht, dich mit Schnitten und Kratzern zu sehen. Das ist alles.“

Yamato starrte ihn nur an. „Wenn du dich danach besser fühlst. Ich hatte nicht die Absicht mich zu schneiden.“

„Ich weiß, aber trotzdem....du hättest zu Hause bleiben sollen.“

„Sieh mal, wenn ich Krank zu Hause bleibe, könnte ich dann heute nicht bei dir übernachten. Ich will nicht zu Hause bleiben, okay? Also lassen wir das jetzt.“
 

Die Wörter kamen aus seinem Mund, bevor er sie aufhalten oder realisieren konnte, was er da überhaupt gesagt hatte.

Sein Blick war sofort auf den Boden gerichtet.

Idiot, Idiot, Idiot.

Was hatte er sich denn dabei gedacht, so etwas zu sagen?

Wie zur Hölle, sollte Tai diesen Satz jetzt auffassen?

Es klang zu seltsam.

Ugh, seine eigene Dummheit war einfach nicht mehr zu toppen.

Was zur Hölle war los mit ihm?

Am liebsten hätte er sich jetzt selbst eine verpasst. Schon wieder.

Der Gedanke, an Tais Reaktion, hielt ihn davon ab, aber dennoch...
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, sah Yamato wieder auf.

Taichi klappte daraufhin sofort seinen Mund wieder zu.

Oh, dass war einfach großartig.

Taichi öffnete seinen Mund, wie um etwas zu sagen, schloss ihn aber sofort wieder.

Öffnete ihn, schloss ihn.

Öffnete ihn, stammelte kurz etwas und schloss ihn wieder.

Und seufzte.

Yep, definitiv ein gutes Zeichen.

Und wieder, wurde Yamatos Drang, sich selbst eine runter zu hauen fast überwältigend.
 

„Na schön“, sagte Taichi und unterbrach somit Yamatos Gedanken.

„Meine Mum hat bereits zugestimmt und ich will sowieso, dass du kommst.“
 

Doch bevor Yamato sich wieder in Bewegung setzten konnte, nahm ihm Taichi seine Schultasche ab.

„Tai! Was soll-“

„Wir sind spät dran“, sagte er und ging Richtung Schule.
 

Yamato knurrte verärgert.

Warum musste er sich immer mit diesen idiotischen Witzen rumschlagen?

Warum konnte ihn Taichi nicht wenigstens einmal in Ruhe lassen?

Doch als Yamato anfing zu seinem besten Freund zu hinken, stellte er fest, dass es sich viel leichter gehen ließ, ohne seine Schultasche mit sich herumschleppen zu müssen.

Er hätte seinem Freund unter anderen Umständen bestimmt gedankt.

Doch wie es so wahr, blieben beide still.
 

Sie näherten sich noch schnell genug der Schule und Taichi war gezwungen, Yamato seine Tasche wieder zurückzugeben.

Yamato rannte den Gang so schnell er konnte entlang, ohne dabei seine Füße umzubringen und klopfte schlussendlich an seine Klassenzimmertür, bevor er diese dann auch öffnete.

Er ging rein und schloss die Tür, ohne noch einmal nach hinten geschaut zu haben.

Wenn er es getan hätte, hätte er dort Taichi gesehen, der gerade um die Ecke blickte.
 

„Ah, Mr. Ishida. Bin ich aber froh, dass sie noch kommen konnten.“

Die stümperhafte Lehrerin ging auf ihn zu und versetzte ihm mit ihren nächsten Worten, beinahe eine Herzattacke.

„Der Test ist gerade beendet worden. Leider bin ich nicht in der Lage, irgendwelche Ausnahmen zu machen. Es ist wirklich eine Schande. Wird wohl eine weitere sechs im Notenregister...“
 

Yamato versuchte sie nicht zu sehr zu hassen, während er sich auf seinem Platz setzte.

Er bemerkt, wie Koushiro ihn besorgt ansah.

Er hasste es, andere Leute seinetwegen in Sorge zu versetzten.

Es schien, als ob das alles war, zu was er im Stande war.

Dieser Gedanke reizte ihn.
 

„Matt. Du bist zu spät.“

„Jetzt weiß ich, warum sie dich ein Genie nennen, Koushiro.“

Koushiro weitete seine Augen, auf diesen Kommentar hin.

„Matt, ist alles in Ordnung?“

Yamato verdrehte seine Augen. „Oh ja, Koushiro. Alles ist bestens.“

„...Du hast den Test verpasst.“

Daraufhin war nur noch ein seufzen zu hören.
 

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Also wenn ihr mich fragt, kann Yama manchmal ein echter Sturrkopf sein, aber trotzdem liebe ich es, wie sein Charakter in dieser FF dargestellt wird.
 

Also dann bis zum nächsten Teil, wo ich es dann hoffentlich schaffe, das Kapitel Tedious abzuschließen.^^

Tedious 3

So da bin ich wieder.
 

Hat dieses mal etwas länger gedauert, aber ich hatte in den letzten Wochen nicht so viel Zeit zum schreiben, außerdem schreibe ich auch teilweise an einer neuen FF von mir und da muss man sich halt die übriggebliebe Zeit einteilen müssen.

Aber keine Sogre ich bleibe an dieser FF dran, sie ist einfach zu schön um sie unübersetzt zu lassen.;D
 

Und danke noch für eure Kommis, freue mich immer ganz doll wenn ich welche bekomme, auch wenns nur zwei sind, immer noch besser als gar keine. XD
 

Bei Yamatos Gespräch mit seinem Lehrer war ich mir wieder etwas unsicher, ob das au so richtig war wie ichs übersetzt habe, aber hab mein bestes getan und sooo schlecht ist es au net geworden. Man weiß zumindest worum es geht XD
 

Und nun viel Spaß damit
 

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„Es ist die Wahrheit.“

„...Sie hat dich durchfallen lassen?“

„Ja.“

„...“

„Was denn? Sie ist eine teuflische Hexe, die geboren wurde, um mein Leben zu zerstören. Sie verwendet ihre Teufels Macht an mir. Sie manipuliert mein Leben, auf mir unbekannte Weise.“

„...“

„...“

„Matt...“

„Es ist wahr! Ich kann es einfach nicht glauben, Tai. Es ist doch offensichtlich, dass sie eine Art Abneigung gegen mich hat.“

Taichi lehnte sich seufzend in seinem Stuhl zurück.

Der Stuhl quietsche leise, was beide Jungen dazu veranlasste nach vorne zu sehen. Ihr Mathelehrer schien immer noch etwas an die Tafel zu schreiben.

Eine Welle der Erleichterung überfiel Yamato.

Taichi grinste und atmete einmal tief aus.

„Nah dran.“

„Siehst du?“

Tai schüttelte den Kopf. „Was soll ich sehen?“

„Sie benutzt ihren Einfluss, sogar in anderen Bereichen meines Lebens. Bald werde ich nichts mehr machen können, ohne zu wissen, dass sie da ist und gegen mich intrigiert.“

Taichi versuchte mit aller Kraft nicht zu lachen, aber es war hoffnungslos.

Yamato konnte dies schon Meilen weit entfernt sehen.

Er versuchte seinen Freund wieder zu beruhigen, doch Tai lachte daraufhin nur noch lauter.
 

„Gibt es ein Problem, Gentlemen?“

Beide schauten sofort auf ihren Lehrer, der schon bereits vor Taichi stand.

„Also?“

Yamato war klug genug seinen Mund zu halten. Doch wenn es eine Sache gab, die man von Taichi behaupten konnte, dann war es seine fehlende Intelligenz.
 

„Umm nein. Es gibt hier keine Probleme.“

„Na da bin ich aber froh“, erwiderte er, offensichtlich überhaupt nicht froh.

„Ich bin mir sicher, ihr beiden werdet heute nach der Schule beim Nachsitzen genauso viel Spaß haben.“

Yamato ächzte, während Taichi sich mit der Hand gegen die Stirn klatschte.

„Oh, ja, Mr Yagami. Das ist definitiv der richtige Weg zu einer Eins in meinem Unterricht.“

Gelächter erklang im Raum und Yamato stimmte mit ein.

Er blickte flüchtig zu Taichi und war froh zu sehen, dass der ältere Junge ebenfalls mitlachte.

Der Unterricht nahm wieder seinen gewohnten Lauf und sie waren jetzt gezwungen diesem ihre Aufmerksamkeit zu schenken.
 

Nach der Schule Nachsitzen.

Oh, dass war einfach großartig. Nicht das er irgendwelche anderen Pläne gehabt hätte, trotzdem.

Es war immer nett noch andere Optionen offen zu haben.

Wenigstens musste er sich keine Sorgen darüber machen, es seinem Vater zu erklären.

Als ob dieser Gedanke ihn sich besser fühlen ließ.
 

Der restliche Unterricht bis zum Mittagessen verging schnell.

Die kleinen Schnitte an seinen Knien störten ihn nicht wirklich, aber die anderen waren zu viel, um sie zu ertragen.

Seine Hände brachten ihn fast um und seine Füße wurden langsam taub.

Irgendwie dachte er, wäre es kein gutes Zeichen.
 

Kurz vor der Mittagspause zweifelte er ernsthaft an seinem Verstand.

Es wäre viel leichter gewesen, einfach zu Hause zu bleiben und dann trotzdem zu Taichi nach Hause zu gehen.

Machte es überhaupt einen Sinn in die Schule zu gehen, wenn er es seinem Vater sowieso nicht erklären musste?

Nein, es machte überhaupt keinen Sinn.

Warum hatte er es also trotzdem getan?
 

Als es endlich Mittagspause war, fühlte Yamato sich einem Zusammenbruch nahe.

Deswegen setzte er sich an den ersten leeren Tisch hin, der in seiner Reichweite war.

Dieser befand sich genau am anderen Ende seines üblichen Tisches, aber im Augenblick war es im vollkommen gleichgültig.

Die Gelegenheit war da und es war auch eine Möglichkeit endlich seine Füße nicht mehr länger belasten zu müssen.

Das war das einzige, an was er im Moment denken konnte.
 

Yamato sah, wie Taichi den Raum betrat.

Dieser ging auf ihren üblichen Tisch zu, hielt kurz darauf an und sah sich um.

Als er Yamato endlich erblickte, ging er zu ihm.
 

„Hey, Matt. Warum bist du-“, doch er hielt inne und beantwortete seine eigene Frage mit einem seufzen.

„Ich hab versucht dich davon zu überzeugen zu Hause zu bleiben.“

„Halt die Klappe, Tai.“

Taichi zog den Stuhl neben Yamato heraus und setzte sich hin, während er dabei eine Augenbraue hochzog.

„Isst du denn nichts?“

Yamato sah zu Tai, dann zu der Essensschlange und dann wieder zurück zu Tai.

„Nein,Tai. Werde ich nicht.“

Taichi seufzte daraufhin.

„Na schön. Was willst du haben?“

„Huh?“

„Vergiss es. Ich werde schon was finden, dass du magst“, sagte er und begab sich auf den Weg, um sich an der Schlange anzustellen.

Yamato blinzelte einige Male und seufzte dann.

Dieser Idiot musste auch immer so verdammt nett sein.

Warum musste er nur so nett sein?

Es war nicht fair.

War es denn überhaupt möglich, sich nicht in Tai zu verlieben?

Wenn es so war, dann konnte man ihn nicht davon überzeugen.
 

Bis Taichi wieder zurückkam, beobachtete Yamato solange jede einzelne Person, die sich zu ihrem Tisch setzte.

Es war sehr unterhaltsam.

Sora wusste instinktiv das mit ihm etwas nicht stimmt, aber woher sie es wusste, war ihm völlig schleierhaft.

Jyou wunderte sich nur, warum sie die Tische getauscht hatten, ohne ihm vorher Bescheid zu geben.

Yamato ignorierte die anderen und konzentrierte sich darauf weiterhin geradeaus zu starren, bis Taichi wieder zurückkam.

Kurz darauf wurde ein Tablett vor ihm auf den Tisch gestellt und Taichi lächelte auf ihn hinab.

„Das ist doch was du normalerweise nimmst, oder?“

Natürlich war es das.

Taichi wusste solche Sachen immer.

Die kleinen Dinge, die sonst niemand wirklich bemerken würde.

Dies waren die Dinge, die Tai auszeichneten.

Yamato murmelte ein Danke und konzentrierte sich dann auf das Essen.

Taichi setzte sich hin und begann mit jedem zu reden.

Yamatto konnte hören, wie er die anderen begrüßte und über einen Witz lachte, den gerade einer erzählt hatte.

Yamato schloss die Augen und wünschte sich alleine mit Taichi zu sein.

Er wollte mehr von seinem Lachen hören.

Er wollte es jeden Tag hören.
 

„Matt?“

„Ja?“

„Ich kann nicht glauben, das wir Nachsitzen müssen“, meinte Taichi und verdrehte dabei die Augen.

Yamato zuckte daraufhin nur mit den Schultern.

„Also wenn du willst, können wir sofort nach dem Nachsitzen zu mir nach Hause.“

„Ich denke, dass würde gehen“, erwiderte Yamato, nachdem er eine Sekunde darüber nachgedacht hatte.

„Was geht Tai? Hängt ihr beiden heute zusammen ab?“, fragte ein Typ, der am Ende des Tisches saß.

Yamato fühlte sich etwas irritiert und hätte wahrscheinlich eine gereizte Antwort gegeben.

Taichis Hand auf seinem Brustkorb hielt ihn davon ab.

Es war ein stiller Befehl, um.....na ja, still zu sein.

„Ja, wir hängen heute zusammen ab.“ Taichis Kopf war von ihm weggedreht und Yamato blieb still.

Als ob er sich darüber beschweren würde, dass Taichi ihn berühren wollte.

Ja, klar.

„Was macht ihr denn?“ Diese Frage wurde von einem anderen gestellt.

Was war mit diesen Leuten los?

Hatten die denn kein eigenes Leben?

„Wir hängen zusammen ab“, wiederholte Taichi.

„Oh. Im Sinne von Party?“

„Nein!“, riefen Yamato und Taichi gleichzeitig und mussten sich daraufhin gegenseitig angrinsen.

„Nein“, sagte Tai diesmal etwas ruhiger. „Im Sinne von beste Freunde.“

Taichis Fußballfreunde wurden still.

Sie hatten es schon oft versucht mit Tai abzuhängen, obwohl er wirklich nur mit Yamato außerhalb der Schule zusammen war.

Da gab es natürlich auch Tage, wo er seine Fußballjungs sah, aber in den meisten Fällen gab es nur Taichi und ihn.

Yamato mochte die Dinge so wie sie waren.

„Oh.“

Und somit war das Thema auch beendet.
 

Sora sah zu ihnen und musste grinsen.

„Aber, aber Jungs. Kein Grund sich jetzt unbehaglich zu fühlen.“

Yamato verdrehte auf diesen Kommentar hin die Augen und fuhr fort weiter zu essen.

Taichi jedoch musste ihr natürlich antworten.

„Ich fühle mich nicht unbehaglich. Ich sage ihnen nur, was los ist.“

„Was auch eine gute Idee ist“, sagte Jyou und nickte durchdacht.

„Du würdest sicher nicht wollen, dass ein Haufen Kerle heute zu dir nach Hause kommen. Deine Mom würde darüber sicherlich nicht sehr erfreut sein.“

Yamato lachte daraufhin laut los, stoppte dann aber wieder.

„Ja, Tai. Deine Mom würde es wahrscheinlich nicht besonders mögen, wenn deine ganzen Teamkameraden heute zu dir kommen.“

Tai erschauderte bei dem Gedanken daran, wie seine Mutter wohl reagieren würde, wenn diese ganzen Typen plötzlich ihr Haus belagern würden.

Sie fand es angenehm wenn Yamato oder ein paar andere vorbeikamen, doch sie würde mit Sicherheit eine Herzattacke bekommen, wenn ihr Haus von der ganzen Fußballmannschaft überlaufen würde.

„Jyou. Matt. Das ist nicht witzig.“ Taichi bewarf Yamato mit einer seiner Pommes, als dieser daraufhin noch mehr lachte.

„Sag so etwas nie wieder! Gott, ich wäre beinahe schon alleine bei dem Gedanken daran, wie sie wohl darauf reagieren würde gestorben! Ich würde für den Rest meines Lebens Hausarrest bekommen!“

Yamato hatte darauf eine gute Erwiderung parat, die auch etwas klugscheißerisch war, doch er konnte sie leider vor lauter lachen nicht aussprechen. Tai starrte ihn eine Minute lang nur an.

„Wow, Matt. SO witzig war es nun auch wieder nicht.“

„D-doch, w-war es“, erwiderte Yamato, als er wieder etwas zu Atem kam.

„DEINE Mutter würde dir Hausarrest verpassen? Tai, sie liebt dich! Du wirst nie für etwas bestraft!“

„Das ist nicht w-“

„Nein, er hat recht“, sagte Sora und unterbrach somit seinen Protest.

„Wann hast du das letzte Mal Ärger bekommen?“

„Vor etwa vier Monaten, als ich diese Vase im Wohnzimmer zerbrochen hatte.“

Yamato schüttelte den Kopf. „Aber Tai, deine Mutter hat diese Vase geliebt. Es war doch dann selbstverständlich, dass sie dich dafür bestraft hat. War diese Vase nicht so etwas wie ein Familien Heiligtum?“ Er sah zu Tai, um die Bestätigung dafür zu bekommen, woraufhin dieser dann auch nickte.

„Da siehst dus. Ich rede davon, dass wenn du mal zu spät nach Hause kommst und dann dafür Hausarrest bekommst. Etwas das nichts mit unbezahlbaren Wertsachen zu tun hat.“

Taichi öffnete seinen Mund, wurde aber von Yamato wieder unterbrochen.

„Deine Schwester zählt mit zu den unbezahlbaren Wertsachen.“

„Verdammt.“

Sora starrte ihn an. „TAICHI! Sprich nicht so über deine Schwester.“

„Wie denn?“

„....Tu es einfach nicht!“
 

Der Rest der Mittagspause verlief so, dass Taichi dann über jede einzelne Sache berichtete, für die er jemals bestraft wurde. Dies wollte er solange fortsetzten, bis Yamato zugeben sollte, dass er übertrieben hatte-aber nur ein bisschen.
 

Als Yamato dann aufstand, um sein Tablett wegzubringen, sprang Tai sofort auf, um es aus seiner Hand zu schnappen.

„Tai, was soll-“

„Ich mach das schon!“

Yamato nahm dies als Stichwort, zu gehen.

Schnell verabschiedete er sich von den anderen, schulterte sich seine Tasche und ging.

Er versuchte Tai zu meiden, was erfolgreich verlief.

Dieser würde sonst vermutlich verlangt haben, wieder Yamatos Tasche zu tragen und das wollte er auf jeden Fall verhindern.
 

Die sechste Stunde Kunst verging recht schnell. Der Lehrer kam am Ende der Stunde zu Yamato und erklärte ihm, dass wenn seine Farbkleckse nicht bald nach etwas aussehen, würde er dieses Fach nicht bestehen.

Yamato erwiderte dem Lehrer darauf, dass dies zeitgenössische Kunst wäre.

Er erklärte weiter, dass sein Kunstwerk einen anderen Abschnitt des Universums darstellte, aber seit das Universum nicht durch solche Weltstandards wie Länge und Breite gemessen werden konnte, hatte er versucht, sie durch den Gebrauch des Lehms zu zeigen.

Selbstverständlich hatte eine unvollkommene Kunst auch Fehler.

So konnte er es auch nachvollziehen, warum sein Lehrer gedacht hätte, es wäre nur ein Klecks anstelle der komplizierten Wiedergabe der Galaxie, die es eigentlich darstellen sollte.

Er verstand es und war nicht im mindesten darüber beleidigt, von der Unfähigkeit anderer die darauf zutreffende Bedeutung zu erkennen.

Der Lehrer sagte daraufhin, er hätte bis nächste Woche Zeit etwas anderes zu machen zum Beispiel eine Katze oder ein Boot.

Yamato meinte, er würde es versuchen, doch äußerte er auch, seine künstlerische Ader wäre mit so einer Aufgaben wahrscheinlich etwas überfordert.

Der Lehrer hatte dann vorgeschlagen an einem Stock zu arbeiten, dann würde er dieses Fach noch bestehen können.

Yamato stimmte widerwillig zu und versprach auch sich zu bemühen, seine künstlerischen Visionen dieses Mal zurückzuhalten.
 

******
 

Taichi war bereits dort, als Yamato in den gefürchteten Umkleideraum reinkam.

Wenn Tai nicht dort wäre, hätte er die gesamte Stunde wahrscheinlich schon mehr als einmal geschwänzt. Es war einfach zu viel für ihn.

Er hasste Sport mit jeder Faser seines Körpers.

Er hatte es zu Taichi schon so oft gesagt, dass dieser daraufhin nur noch mit einem lachen antwortete.
 

„Nein, wirklich, warum wird Sport angefordert? Es macht doch überhaupt gar keinen Sinn. Ich meine, wir kommen in die Schule um zu lernen, richtig? Alles andere macht Sinn. Du weißt schon, Mathe und all die anderen Fächer. Nur Sport ist komplett irrational.“

Taichi lachte und schüttelte den Kopf. „Du weißt gar nicht, worüber du redest! Sport ist das beste Fach des Tages!“

Yamato verdrehte die Augen. „Ja, wenn man ein hirntoter Sportler mit Fressattacken wäre“, erwiderte er und ließ seine Tasche seufzend auf der Bank neben Taichi fallen.

„Hey!“

„Versuch es ja nicht zu leugnen. Ich weiß was du wirklich bist:“

„Was ich wirklich bin?“, fragte Taichi überrascht nach.

„Ja. Ich kann durch deine trügerische kleine Maske sehen.“

Taichi schnaubte und öffnete seinen Spind, um seine Kleidung rauszuholen.

„Oh, wirklich?“, fragte er noch während er sich umzog.

„Ja“, erwiderte Yamato und öffnete seinen eigenen Spind, um auf seine Kleidung zu blicken.

„Ich hasse dich.“

Tais Kopf schreckte hoch. „Was?“

Yamato drehte sich daraufhin sofort zu ihm und fing an wild mit den Händen zu gestikulieren.

„Nein, ich, uh, meinte nicht dich, Tai! Ich habe gerade nur zu meinen Sache gesprochen!“

Yamato erhielt als Antwort den berühmten Yagami Blick.

Gott, er hasste diesen Blick.

Plötzlich fand sich Yamato schnell redend und sein Shirt in der Hand, wild in der Gegend rum schwingend, wieder.

„Nein, ich habs etwas falsch formuliert. Es war nicht so, als ob ich mit meinen Klamotten über das Wetter reden würde! Ich beschwerte mich nur über Sport und dass ich sie hassen würde, weil sie ein Teil des Sportunterrichts sind. Es war nicht wirklich so, dass ich mit denen reden würde, weißt du, als ob die echt wären oder so.“
 

Und noch ein weiterer Blick.
 

„Nein, ich meinte, natürlich sind sie echt, aber nicht im lebenden Sinn, verstehst du? Weil Kleider nicht lebendig sind.“
 

Verdammt, wieder dieser Yagami Blick.
 

„Und außerdem, warum denkst du, würde ich sagen, dass ich dich hasse? Das macht absolut keinen Sinn, Tai. Sogar für dich. Natürlich hasse ich dich nicht, schließlich sind wir doch beste Freunde, oder? Ich meine, komm schon, ist es denn nicht offensichtlich das ich dich mag? Wenn ich dich nicht leiden könnte, würden wir nicht zusammen abhängen, richtig? Ich könnte dich niemals hassen und das weißt du. Gott, musst du denn immer alles falsch verstehen?....Würdest du bitte damit aufhöre, mich so anzusehen?“

„Wie denn?“

„Na so. So! SO!“

„Wie? Wie? WIE?“

„Dieser-dieser Blick. Hör einfach auf damit, okay? Es macht mich noch wahnsinnig. Gott, musst du denn immer so-so-so-so-“

„Nerven?“

„JA!“

„Ja.“
 

Yamato knurrte vor Frustration und sandte Taichi einen verärgerten Blick zu.

Tai schaffte es ein neutrales Gesicht für die nächsten.... zwei Sekunden zu machen, dann brach er in schallendes Gelächter aus und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.

„Tai! Das ist nicht lustig!“

Tai schüttelte den Kopf und versuchte wieder etwas zu sagen, doch er brauchte noch ein paar Momente, bis er sich wieder genug beruhigt hatte, um in der Lage zu sein einen kompletten Satz zu sprechen.

„D-du hast recht, Matt“, sagte er und schüttelte sich noch etwas vor lachen.

„Aber du warst einfach z-zu k-k-komisch...“, und dann musste er wieder laut lachen.

Yamato wünschte sich jetzt nichts lieber, als in zu packen und zu verprügeln bis er blutete.

Es war wahrscheinlich nicht das, was er in Erwägung gezogen hätte, wenn er nur klar gedacht hätte, doch...er dachte in diesem Augenblicklich sowieso nicht klar. Er war im Moment nur irritiert und peinlich berührt.
 

Plötzlich dämmerte Yamato ein Gedanke und er bedachte Tai daraufhin mit einem Blick, bei dem andere wahrscheinlich schreiend davongerannt wären.

„Du hast schon von Anfang an gewusst, wie ich es gemeint hatte!“, beschuldigte er ihn.

Tai lächelte nur und zuckte dabei mit den Schultern. „Ja.“

„Tai!“

„Was?“

„Ich kann es einfach nicht glauben!“

„Aber es war so lustig zu sehen, wie du rumstotterst und langsam deine Coolness verlierst“, protestierte Taichi.

„Man bringt dich nur selten so aus der Fassung. Das war lustig.“

Yamato schlug seinen Kopf gegen den Spind und wäre in dieser Haltung noch länger verblieben, wenn Taichi nicht seinen nächsten Kommentar abgegeben hätte.

„Du hast gar kein Shirt an, Matt.“

Yamato schaute an sich hinab und ächzte.

„Taichi!“

„Was?“

„Ich kann es einfach nicht glauben!“, wiederholte Yamato noch einmal, während er sich fertig umzog.

„Was? Ist es etwa meine Schuld, dass du kein Shirt anhast?“

„J-nein...ja!“

„Na, was denn nun?

„Ugh, kannst du nicht wenigstens VERSUCHEN mehr Taktgefühl zu zeigen?“

Yamato wusste das er gerade ziemlich rot im Gesicht war, doch er hoffte Tai würde es einfach ignorieren.

Er verhielt sich heute schon komisch genug.

Durch solche kleinen Ereignisse die Fassung zu verlieren, war nicht seine Art.

Es war ziemlich ärgerlich zu wissen, dass Tai ihn auf diese Weise dazu verleiten konnte.

Doch nicht nur das, seine Schnittwunden störten ihn ebenfalls.

Dadurch das er sein Shirt so schnell angezogen hatte, taten jetzt seine Hände weh und seine Füßen brachten ihn beinahe um vor Schmerz, da er schon so lange gestanden war.

Doch er wusste, Tai würde sich wieder Sorgen machen, wenn er etwas dazu sagen würde.

Und auch wenn er manchmal ein Bastard sein konnte, wollte ihn Yamato damit nicht beunruhigen.
 

„Taktgefühl? Was ist das?“

Egal, wie sehr der Idiot es auch verdient hatte zu leiden.

„Lach nicht über mich, wenn ich genau vor dir stehe, Idiot!“

„Wer lacht denn? Ich ganz bestimmt nicht.“

Yamato knurrte wieder und schubste Tai aus dem Weg.

„Beweg dich!“

Taichi lachte wieder, bevor er sich davon abhalten konnte und fand sich eine Sekunde später gegen den Spind gedrückt wieder, nach Luft ringend.

„Für was war das denn?“, schrie Tai schon fast.

Yamatos Antwort bestand aus einem wütenden Blick, den er ihm zuwarf und Taichi schüttelte seinen Kopf, um ihn wieder frei zu bekommen, als er Yamato noch zu knurrte.

„Wenn du ein Problem hast, dann sag es gefälligst!“

„Der Einzige mit einem Problem, bist du!“

„Ich? Du bist doch derjenige, der mich gegen die Wand gedrückt hat!“

Yamato zuckte mit den Schultern und drehte sich weg.

„Du hattest es verdient.“

Taichi verengte seine Augen.

„Oh, fang jetzt ja nicht mit diesem Blödsinn an, Matt. Wenn du wieder anfängst den Coolen bei mir zu spielen, kann ich für nichts mehr garantieren“, sagte er.

Yamato verdrehte die Augen und ging weiter.

„Wie auch immer.“

Tai sah ihn verärgert an und sprang auf.

„Ignorier mich nicht!“

Yamato öffnete die Tür zur Sporthalle und sprach zu Tai über seine Schulter.

„Das tu ich auch nicht.“

„Und ob du das tust!“

Doch Tai fand sich daraufhin zu einer geschlossenen Tür sprechend wieder.
 

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So das war nun der letzte Teil von Tedous.
 

Juhuu langsam kommen wir voran......aber nicht wenn ich bei meinem Schreibtempo bleibe.

Also werde versuchen mich zu bessern und schneller zu tippen. Es gibt schließlich noch viele süsse Sznenen in der FF, auf die ich mich persönlich sehr freue sie übersetzten zu dürfen.
 

Also bis demnächst

Superfluous 1

ENDLICH hab ichs geschafft, den nächsten Teil zu Ende zu schreiben.*halleluja*

Sorry nochmal für die lange wartezeit, aba wie man an der Seitenzahl sehen kann, ist das bis jetzt der längste Teil und ich wollte ihn auch nicht kürzen, deshalb hat es auch etwas länger gedauert, diesen zu übersetzten.

Ein bisschen war auch meine Faulheit dran Schuld, aba ich denke bei dem tollen Wetter draußen, kann man mir das ja auch nicht verübeln ;-)
 

Und natürlich danke ich nochmal meinen Kommischreiberinnen und hoffe, dass sie mir weiterhin die Treue halten, egal wie lange es dauert, bis ich ein Kapitel hochlade..........natürlich nur, wenns nicht zuuuuuuuuu lange dauert XD
 

@Kaito

Da stimme ich dir vollkommen zu: Tai&Matt passen einfach perfekt zueinander und ergänzen sich auch sehr gut, wie man in der FF auch lesen kann ;-)
 

@blablablabla

Freut mich wenn meine deutsche übersetzung lustiger war als die englische und wie du schon sagst, dass will wirklich was heißen XD

Ich finde es auch blöd, wenn so gute FFs wie diese hier nicht weitergeschrieben werden, aba vielleicht leidet die Autorin zurzeit an einem Blackout, wer weiß^^

Wie gesagt kommt die Autorin nicht mehr On und ich kann sie somit auch nicht fragen, warum oder ob sie die FF weiter schreiben wird....Traurig aber wahr, wir müssen uns wohl damit abfinden, dass diese Story kein Ende haben wird :(
 

Kurz etwas zu diesem Teil:

Hier wird unser Yama ein wenig poetisch, was mir jetzt auch nicht wirklich gut gelungen ist zu übersetzten, aba was solls, hab mein bestes getan ^^
 

Also viel Spaß und nur so viel,.... Tai ist hier ja soooooooo süüüüüüüüüüß zu unserem Yama *vor sich hin schwärm*
 

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Als Yamato raus kam, bedachte er alle, an denen er vorbeiging, mit einem flüchtigen Blick. Die Jungs sahen bereit zum kämpfen aus, während die Mädchen den Tränen nahe waren.

Nicht das es ihn wirklich interessieren würde.

Was wirklich wichtig war, war was diese ganzen Leute über ihn dachten?

Eigentlich war es nicht wirklich wichtig.

Nur die Leute die ihm wichtig waren, kannten ihn gut genug, um zu wissen wie man mit seinen ganzen Macken umzugehen hatte.

Nicht das es ihn interessierte.

Wenn sie ihn nicht so akzeptierten wie er war, so würde er sich trotzdem nicht ändern.

Nicht für Leute, die nicht einmal versuchen würden, ihn zu verstehen.

Zur Hölle, nein.

Doch wenn Takeru ihn um etwas bitten würde, wäre das schon eine ganz andere Geschichte.

Er würde einfach alles für seinen kleinen Bruder tun.

Er wusste genau, dass dasselbe auch für Taichi galt.Obwohl sie sich ständig stritten und dabei sogar manchmal handgreiflich wurden, wusste er, dass er alles tun würde um Taichi zu beschützen. Selbst wenn er mächtig sauer auf ihn war, genau wie jetzt.

Er wusste nicht, warum er so fühlte. Es schien für ihn so, dass er eine Menge von Gründen hätte, um diesen dummen, Taucherbrille tragenden, Dinosaurier liebenden, Wischmopp haarigen, grossmauligen, kleinen Fußballspieler zu hassen.

Daraufhin folgten täglich immer mehr Gründe, warum er den älteren Jungen nicht leiden sollte.

Es sah so aus, als ob er versuchte ihn immer wieder zu irritieren. Es gab eigentlich keinen plausiblen Grund, warum Yamato ihn als einen Freund anerkennen sollte.
 

Aber er hielt Tai für einen Freund.

Den besten Freund, den er je hatte.

Den besten Freund, den er je haben würde.

Es klang zwar etwas sentimental, entsprach aber der Wahrheit.

Das war der einzige Grund, warum er sich mit Tai abgab.

Das war der einzige Grund, den er brauchte.

Wenn jemand ihn genauso gut kennen würde wie Tai es tat, und würde dann trotz allem noch mit ihm befreundet sein wollen, dann grenzte das schon an ein Wunder.

Taichi wusste fast jedes schlechte Ereignis, dass bisher in Yamatos Leben passiert war.

Obwohl er versuchte es geheim zu halten, schaffte es Taichi trotzdem irgendwie die Wahrheit zu erfahren.

Es war schon merkwürdig, dass wie sehr sie sich auch stritten, trotzdem so gute Freunde waren.

Andererseits, konnte sich Yamato eine Freundschaft mit Tai, ohne diese ganzen Streitereien auch gar nicht mehr vorstellen.

Es war nett, in der Lage zu sein, Tai genau zu erklären, wie er sich fühlte, selbst wenn es ihn verärgern würde. Eigentlich war es sogar sehr gut, in der Lage zu sein, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

In vielerlei Hinsicht, kannte Tai ihn viel besser, als er sich selbst.

Manchmal schaffte er es sogar seine Gedanken zu lesen, wenn Yamato ihm mit einem einfachen Kopfschütteln oder einer Handbewegung mitteilte, wie er sich fühlte.

Zuerst war er richtig ausgeflippt, doch später hatte er angefangen sich mit dieser Kommunikation anzufreunden, um sich so viel schneller und einfacher mit dem Brünetten verständigen zu können.

Selbstverständlich wusste Tai nicht alles, was in seinem Kopf vorging.

Was eine gute Sache war.

Eine sehr gute sogar.

Seit ein paar von Yamatos Gedanken, die Tai betrafen, sich nicht mehr nur auf platonischer Freundschaft befanden, war es wirklich besser so.

Schließlich, wie würde er sich wohl fühlen, wenn Tai zu ihm käme und ihm seine Liebe gestehen würde?
 

….
 

Okay, schlechtes Beispiel.

Nicht nur, dass es eine nie existierende Situation war, würde er wahrscheinlich sogar ausflippen.

Yamato hatte absolut keine Ahnung, wie er selbst darauf reagieren würde.

Er wollte auch gar nicht darüber nachdenken.

Er würde sich damit wahrscheinlich schrecklich blamieren, in einer ihm selbst unvorstellbaren Art und Weise.

Wahrscheinlich würde er kreischen.

Oh, Gott, er war sich sogar sicher, dass er so etwas tun würde.

In einer Minute, wäre alles in Ordnung und in der anderen, würde er los kreischen und sich wie ein kompletter Idiot verhalten.

Damit wäre sein Image auf der Schule völlig im Eimer.

„Der Junge, der wegen eines anderen Jungen, kreischen musste“.

Das hatte nicht gerade den richtigen Effekt auf die Leute.

Nicht, dass er wirklich kreischen würde.

Wahrscheinlicher wäre es, dass er Tai eine rein hauen würde.

Oh, dass war sogar noch besser.

Er würde ´Ich liebe dich´ sagen und Yamato würde ihm daraufhin eine verpassen.

Das würde seinen Standpunkt noch unterstreichen, nicht wahr?

Nichts sagte mehr ´Ich liebe dich´, als eine blutende Nase.
 

Doch alles was er zu diesem Thema dachte, würde sowieso nie geschehen.

Taichi würde Yamato niemals sagen, dass er ihn liebte.

Yamato würde nie die Chance bekommen, zu entscheiden, wie er am besten darauf reagieren würde.

Und Taichi würde wohl nie erfahren, dass Yamato in ihn verliebt war.

Yamato würde nie den Blick, des Ekels und des Abschaumes, das zweifellos dann auf dem Gesicht seines Freundes zu sehen sein würde, zu sehen bekommen.

Er würde nie, von der Person zurückgewiesen werden, die ihm am meisten bedeutete.

Er würde sich davon bestimmt nicht erholen können.

Die einzig andere Person, von der er ebenfalls eine Zurückweisung wohl nicht verkraften würde, war Takeru, doch Yamato wusste, sie würde noch kommen.

Früher oder später.

Takeru würde bald ein Licht aufgehen und er würde seinen älteren Bruder daraufhin in die Wüste schicken.

Mit Taichi würde das nie passieren.

Tai war nicht schlau genug, um herauszufinden, dass er seine Zeit lieber nicht mit Yamato verbringen sollte.

Der Idiot, wollte wirklich mit ihm seine Zeit verbringen.

Solange er es nie herausfand, war Yamato in Sicherheit.
 

Falls er jemals realisieren sollte, dass Yamato die ganzen Bemühungen gar nicht wert war würde Tai ihn ignorieren.

Und, aus irgendeinem Grund, würde ihn das mehr verletzten, als es Takerus Zurückweisung je tun könnte.

Takeru war schließlich mit ihm Blutsverwandt. Sie könnten sich niemals voneinander lösen, auch wenn sie es gewollt hätten.

Taichi jedoch, könnte einfach den Kontakt zu Yamato abbrechen.

Natürlich waren sie als Digiritter miteinander verbunden, doch das hieß noch lange nicht, dass sie auch zuammenbleiben mussten.

Oder sich sogar mögen mussten.

Da gab es keine Regel, die besagte, dass alle ausgesuchten Kinder miteinander klar kommen mussten.

Es war besser für die Gruppe wenn es so wäre, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht auch, wenn es zwischen ihnen mal Streitereien gab, zusammenarbeiten konnten.

Andererseits hatte ihm Sora mal gesagt, dass als er mit Tai kämpfte, er das schwächere Glied in der Gruppe war.

Also mussten sie möglicherweise Freunde sein, um gegen die bösen Digimon kämpfen zu können.

Zumal er ja das Wappen der Freundschaft besaß.

Eine Art Richtungslinie, mit jedem Freundschaft zu schließen, ob sie es nun wollten oder nicht.
 

Yamato strich sich mit einer Hand seufzend durch die Haare und richtete sie damit unbewusst wieder zurecht.

Er war heute zweifellos in einer depressiven Stimmung.

Es war nicht absichtlich, doch seine Gedanken schienen immer unbewusst in diese Richtung zu treiben.

Er konnte niemals seinen Verstand auf Wanderschaft schicken und es dann mit einem glücklichen Gedanken beenden.

Oh nein, es gab keine Blumen und Hasen für ihn.

Alles was er erhielt, waren Depressionen und Angst.

Ein eher ungerechtes Abkommen.
 

Seine Hand verfing sich in einem Knoten, seiner Haare.

Er schloss seine Augen und ließ sich von seinem Tastsinn führen. Seine Finger, arbeiteten die blonden Strähnen aus, bis sie wieder glatt waren.

Die Spitzen davon, fuhren sanft über seine geschnittene Hand.

Ein kleines lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sich auf dieses angenehme Gefühl konzentrierte.
 

Er öffnete langsam seine Augen wieder und fand einen Tai, mit offenem Mund vor, der ihn anstarrte.

Yamato fühlte sich sofort gestört und sein lächeln verschwand wieder, als er fragte.

„Was?“

Taichi schüttelte schnell seinen Kopf, als er ein „Nichts“, antwortete.

Yamato hätte schwören können, dass Tai errötete, doch dieser drehte seinen Kopf schnell zur Seite, bevor er einen genauen Blick auf ihn werfen konnte.

„Tut mir leid“, sagte dieser, immer noch in eine andere Richtung schauend.

Es war erstaunlich.

Yamato konnte förmlich fühlen, wie sein Zorn langsam abebbte.

Das war besser, als jeder dumme Zornbewältigungs Kurs, wo sein Vater versucht hatte ihn reinzustecken.

Er zuckte als Antwort mit den Schultern und sie beide wussten, dass die Sache damit geregelt war.
 

Endlich begann der Sportunterricht.

Der Lehrer hatte auf sie gewartet und somit waren sie gezwungen noch eine extra Runde, während dem aufwärmen, zu laufen.

Tai hatte versucht mit dem Lehrer zu diskutieren, doch leider vergebens.

Yamato hatte den eindeutigen Eindruck, dass Taichi nicht wollte, dass er auf seinen Füßen noch mehr stehen sollte, als nötig war.

Doch Dank ihrem Lehrer, mussten sie eine extra Runde laufen.

Dies war für Yamato eine richtige Folter, da ihn seine Füße dadurch, beinahe umbrachten.

Er war sich absolut sicher, dass dadurch, einige der Schnitte auf seinen Füßen, wieder aufgegangen waren.
 

Das immer währende Völkerball Turnier, wurde wie erwartet fortgesetzt.

Yamato und Taichi wurden während des Spiels getrennt.

Das einzig überraschende Ereignis des Tages war, als ein Spieler von Tais Mannschaft, Yamato traf.

Dieser rannte heute nämlich langsamer als sonst und wusste, dass er früher oder später getroffen werden würde.

Er war nicht besonders überrascht, als das passierte.

Der Junge war danach ganz euphorisch, da er bis jetzt der einzige war, der Yamato jemals getroffen hatte.

Taichi sandte dem Jungen einen verärgertem Blick zu, während seine anderen Teamkameraden ihm anerkennend auf die Schulter klopften.

Yamato sah zu Tai und verdrehte die Augen, welches von diesem mit einem grinsen erwidert wurde.

Sie beide wussten nämlich, dass das niemals passiert wäre, wenn er diese Schnittwunden an den Füßen nicht gehabt hätte.

Doch als Yamato zu dem ´Gefängnis´ rüber ging, sandte Tai dem Jungen, der seinen besten Freund getroffen hatte, noch einen weiteren vernichtenden Blick zu.

Yamato war kurz danach wieder frei und das Spiel ging daraufhin, ohne irgendwelche anderen großen Ereignisse, weiter.
 

Als endlich das wohl ersehnte Pfeifen erklang, begab sich Yamato wieder in den Umkleideraum und war nicht überrascht, Tai neben sich vorzufinden.

„Gehts dir gut, Matt?“

Dieser verdrehte daraufhin seine Augen und runzelte die Stirn.

„Tai, glaubst du wirklich, dass so eine kleine Sache mich fertig machen würde? Ich habe überlebt, wie du selbst sehen kannst.“

Tai grinste etwas verlegen.

„Nun ja, du weißt ja.....Sicher zu gehen, dass mit dir alles in Ordnung ist, ist ein Teil meines Jobs.“

Yamato hob daraufhin eine Augenbraue, sagte jedoch nichts dazu.

Er war irgendwie nicht überrascht, herauszufinden, dass Taichi es für seinen Job hielt, sich um ihn zu kümmern.

Vielleicht etwas genervt, aber nicht überrascht.

Schließlich hatte Tai eine gute Arbeit in der Digiwelt geleistet, sie alle am Leben zu erhalten, also war er nicht so sehr genervt, wie er es wohl gewesen wäre, wenn jemand anderes dasselbe gesagt hätte.

Er war sichtlich bemüht, diese friedlichen Gedanken beizubehalten.

Blumen und Hasen. Blumen und Hasen. Wenn er es nur versuchte, könnte er positiv denken.

„Bist du sicher, dass es dir gut geht?“

Obgleich er sich wundert, ob diese Bemühungen sich auch lohnten.

„Mir geht’s gut, Tai“, sagte Yamato mit einem Ton in der Stimme, der ganz klar ´Halt die Klappe oder stirb´, aussagte.
 

Yamato öffnete die Tür, zur Umkleide und hörte Tais Schritte, die ihm dicht auf den Versen waren.

Er wollte am liebsten wütend auf ihn sein, weil dieser so neugierig und überfürsorglich war, doch gleichzeitig dachte er, dass es ganz süß von Tai war, sich solche Sorgen um ihn zu machen.

Er war verwirrt darüber, so verwirrt zu sein und all diese Gefühle vereinten sich miteinander, um ihm riesige Kopfschmerzen zu bereiten.

Mit einer Hand rieb er seine Stirn und machte mit der anderen seinen Spind auf.

Tai blieb klugerweise still, obwohl Yamato sich sicher war, dass er ihn anstarrte.

Vielleicht nicht direkt anstarrte, sondern nur jede Sekunde oder so, einen flüchtigen Blick in seine Richtung warf.

Yamato versuchte es zu ignorieren, solange Tai versuchte es im verborgenen zu halten.

Er zog sein Shirt aus und warf es in seinen Spind, nur um kurz darauf seinen Arm plötzlich in einem kräftigen Griff wiederzufinden.

„Was?“, fragte Yamato nach.

Tai zog ihn zu einem nahegelegenen Spiegl und rief „Sieh nur!“

Yamato versuchte seinen Arm wegzuziehen, doch Tai war unerschütterlich.

„Was soll ich sehen?“

„Dein Arm!“

Yamato betrachtete sein Spiegelbild und sah, dass sich dort wo er getroffen wurde ein blauer Fleck gebildet hatte.

Oh, dass war einfach großartig.

Aber da es nichts gab, was er dagegen tun konnte, befreite er seinen Arm aus Tais Griff.

„Na und?“

„Na und?“, wiederholte Tai unglaubwürdig. „Dieses Kind hat dich verletzt!“

„Das Spiel heißt nicht umsonst Völkerball, Tai. Da gibt es einen Ball und du musst ihm ausweichen“, erwiderte Yamato mit einem Augenrollen und ging zurück zu seinem Spind.

„So kompliziert ist es doch gar nicht.“

Yamato erwartete zu hören, wie Tai ihm folgte.

Doch als dies nicht geschah, drehte er sich um, um nachzusehen, was ihn denn davon abhielt.

Tai, war jedoch nicht mehr dort.

„Was?“, murmelte Yamato, bevor er einen lauten Schrei, auf der anderen Seite des Raumes vernahm. Schnell rannte er dorthin, bereits wissend, was dort passiert war.

Er kam dort noch rechtzeitig an, um zu sehen, wie Tai dem anderen Jungen seine Faust in den Magen rammte.

Das Kind wimmerte vor Schmerz und hielt sich, nach Luft schnappend, den Bauch.

Yamato stand für ein paar Sekunden geschockt da, bis er sich wieder fasste und zu Tai herüber ging, um ihm in den Arm zu boxen.

„Matt!“, schrie Tai und fasste sich an den Arm. „Für was zur Hölle, war das denn?“

„Dafür, ein kompletter Idiot zu sein“, sagte er mit einem verärgertem Blick auf Tai.

„Aber-“

„Was hast du dir nur dabei gedacht?“

„Matt, ich-“

Der Sportlehrer kam ebenfalls dazu und fragte nach, was denn passiert war.

Überraschenderweise, verlor keiner ein Wort über den kleinen Kampf.

Es gab normalerweise viele Plappermäuler in ihrer Gruppe, doch jetzt hielten überraschenderweise, alle ihre Münder geschlossen.

Schlussendlich verließ der Lehrer die Umkleide, gerade noch rechtzeitig, so das jetzt alle für die letzte Unterrichtsstunde dieses Tages garantiert spät dran waren.
 

Und ein weiteres Mal ging Yamato wieder zu seinem Spind zurück und zog sich schnell um.

Tai stand nur da und beobachtete ihn für eine Minute.

Er sah ziemlich verletzt aus.

Dann begann auch er sich um zu ziehen, doch vermied er mit Yamato jeglichen Blickkontakt.

Oh, nein.

Tai lief gerade durch den ´Ich habe etwas falsch gemacht, was soll ich nur tun. Ich bin eine schreckliche Person und mein bester Freund hasst mich gerade´ Prozess durch, den Yamato selbst nur zu gut kannte.

Plötzlich überfluteten ihn Schuldgefühle.

Aber Tai hatte unvernünftig gehandelt, dass musste er ihm wenigstens sagen.

„Tai.“

Keine Erwiderung.

„Tai, sei jetzt nicht so.“

„Wie denn?“, fragte Tai monoton.

„Wegen so einer dummen Sache, überzureagieren. Hör einfach auf damit.“

„Okay.“

„Tai, ich meine es ernst.“

„Was erwartest du von mir, Matt?“, fragte Tai und drehte sich zu ihm um.

„Jemand hat dich verletzt und dafür verletzte ich ihn. Ich musste das tun, okay? Ich hatte keine andere Wahl.“

„Es war nur ein Spiel, Tai. Das hier ist nicht die Digiwelt. Ich befinde mich in keiner Gefahr. Du musst mich nicht beschützen.“

Tai sah ihn daraufhin einen langen Moment an. Es war der unangenehmste Blick, den sie je ausgetauscht hatten. „Muss ich nicht?“

Tai schloss seinen Spind und ging hinaus. Yamato blieb dort eine Minute lang stehen und versuchte zu begreifen, was gerade passiert war.

Er wäre wahrscheinlich noch länger dort gestanden, wenn er nicht Tais Stimme vernommen hätte.

„Wir kommen zu spät, wenn du dich nicht beeilst.“
 

Yamato beeilte sich um Tai einzuholen, welcher seinen dramatischen Abgang damit ruiniert hatte, indem er auf ihn wartetet und ihm nebenbei noch die Tür aufhielt.

Sobald er durch die Tür schritt, schloss Tai diese sofort wieder.

Der kleinere Junge (damit ist wohl oder übel Tai gemeint :-() stampfte durch den Gang, Richtung Englischunterricht und warf ein oder zweimal einen flüchtigen Blick nach hinten, um sicher zu gehen, dass sein Freund ihm noch folgte.

„Komm schon, Tai.“

Dieser reagierte jedoch nicht darauf und Yamato seufzte.

„Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe, okay?“

„Ist nicht so wichtig“, erwiderte Tai mit einem Kopf schütteln.

Yamato fühlte einen schwachen Schmerz in seinen Füßen und verfluchte innerlich alle Teller dieser Welt.

Trotzdem versuchte er schneller zu gehen, um mit Tai mitzuhalten.

„Es ist wichtig.“

„Nein, ist es nicht.“

„Es ist dir wichtig.“

„Interessiert mich nicht.“

„Tut es doch. Sonst würdest du dich jetzt nicht so verhalten, wenn es dir egal wäre.“

„Tut es nicht. Nicht deswegen.“

„Weswegen dann?“

„...Nichts.“

„Was ist es, Tai?“

Dieser antwortete nicht.

„Warum gehst du so verdammt schnell?“, flüsterte Yamato endlich das, was ihn schon seit ein paar Minuten beschäftigte.

Er hatte keine Antwort darauf erwartet, da er annahm, dass Tai ihn gar nicht gehört hatte.

Er war erfreut, doch auch etwas überrascht, als Tai anhielt, um auf ihn zu warten, bis er ihn eingeholt hatte.

„Tut mir leid“, murmelte Tai leise, bevor er sich wieder in Bewegung setzte und diesmal in einem langsameren Tempo zu ihrem Klassenzimmer ging.

Yamato schüttelte mit dem Kopf.

„Nein, ist schon okay. Ich hab nicht erwartete, dass du mich hörst.“

„Hätte schon früher daran denken sollen, bevor du es mir gesagt hast“, erwiderte Tai mit einem Schulterzucken.

Yamato fuhr mit einer Hand über seine Haare und versuchte ruhig zu bleiben.

„Nein, du musstest nicht langsamer gehen. Ich bin der misshandelte hier. Nicht du.“

„Wir werden uns deswegen wohl nie einig, Matt.“

„Da stimme ich dir vollkommen zu.“
 

Sie gingen in stillem schweigen weiter.

„Alles okay bei dir?“, fragte Yamato, nachdem ihm die Stille zu unangenehm wurde.

„Ja. Nur etwas verärgert.“, erwiderte Tai mit einem nicken.

„Weswegen?“

Stille.

„Komm schon, Tai. Du kannst es mir doch sagen.“

„Ich weiß, aber-“

„Aber was?“

„...Ich weiß es nicht.“

Yamato wurde wieder von Schuldgefühlen geplagt und er berührte Tai daraufhin leicht am Arm.

„Es tut mir wirklich leid, dass ich dich geschlagen habe, Tai.“

Dieser entspannte sich etwas und erwiderte.

„Es ist wirklich nicht so wichtig. Wir haben uns auch schon früher immer geprügelt. Wenn du mich zu einem blutenden ´Etwas` zusammenschlagen willst, dann tu das. Solange du es bist, ist es mir egal.“

„Warum bist du dann so verärgert?“

„Weil!“, schrie Tai und drehte sich zu seinem besten Freund um.

„Dieses Kind dich verletzt hat, Matt.“

Yamato wartete auf mehr, doch da kam nichts.

„Und?“, forderte er ihn auf, weiterzureden.

„Reicht das denn nicht? Du bist bereits von diesen verdammten Geschirrscherben verletzt worden. Jetzt hat dein Arm auch noch einen blauen Fleck.“

„Tai, es war nur ein Spiel.“

„Aber du HASST Völkerball!“

„Das ist eben Sport. Jeder muss dort mitspielen.“

„Du hättest es aber nicht tun sollen.“

„Ich hatte keine andere Wahl.“

„Es war trotzdem nicht richtig!“

Yamato verdrehte daraufhin seine Augen.

„Ist schon okay, Tai. Das war das erste und glaub mir auch das letzte Mal, dass ich bei diesem blöden Spiel getroffen wurde.“

„Aber trotzdem wäre das nicht passiert, wenn du nicht mitgespielt hättest.“

„Also ist es deswegen? Du bist wütend, weil ich bei Völkerball mitspielen musste?“, fragte Yamato ungläubig.

„Nein! Ich bin wütend, weil du verletzt wurdest!“

„JEDER wird mal bei Völkerball verletzt, Tai. Es ist ein Teil des Spiels.“

„Ich wurde nicht verletzt.“

„Na ja, du bist ja auch nicht jeder. Außerdem habe ich dich geschlagen, erinnerst du dich?“

„Das zählt nicht.“

„Und ob.“

„Nein, tut es nicht.“

„Es zählt, Kumpel.“

„Das ist doch überhaupt nicht wichtig. Es interessiert mich nicht, ob ich verletzt werde.“

„Aber es verärgert dich, wenn ich verletzt werde?“
 

Tai zuckte mit den Schultern. Beide setzten sich wieder in Bewegungen, keiner wollte noch später zu Englisch erscheinen, als es sowieso schon der Fall war.

„Ich werde dir das nur einmal sagen, Tai. Wenn du es beim ersten Mal nicht verstehst, werde ich es nicht noch einmal wiederholen, also hör mir jetzt aufmerksam zu.“

Als Tai nickte, fuhr Yamato fort.

„Es ist mir egal, wenn es dir egal ist. Es interessiert mich, wenn du verletzt wirst. Genauso wie es dich interessiert, wenn ich verletzt werde. Also, sind wir beide jetzt verletzt und fühlen uns beide deswegen scheiße. Das ist der Hauptkern der ganzen Diskussion. Und da ich mich heute Abend nicht scheiße fühle will, solltest du bis dahin lieber darüber hinwegkommen.“

„....Es interessiert dich, wenn ich verletzt werde?“

„Ja! Idiot.“

„Selbst, wenn du derjenige bist, der mich verletzt?“

„War nicht meine Schuld. Deine Blödheit hat mich dazu gezwungen.“
 

Tai hätte wahrscheinlich geantwortet, wenn sie nicht schon vor ihrem Klassenzimmer gestanden wären.

Yamato machte die Tür auf und entschuldigte sich bei ihrem Lehrer, für sie beide.

Sie setzten sich auf ihre Plätze, als ihr Lehrer eine weitere Szene aus ´Romeo und Julia´ erzählte.

Yamato hörte diesem für die ersten paar Minuten noch zu, doch fand sich schon sehr bald, tief in Gedanken wieder.

Er war daran einfach nicht interessiert.

Er hatte bereits das Buch vollständig durchgelesen und er kannte es nur zu gut, um bereits gelangweilt zu sein, wenn sie im Unterricht darüber diskutierten.

Er legte seinen Kopf auf seine Hände und schaute aus dem Fenster.
 

Der Wind wehte, die noch gebliebenen Blätter am Baum, davon.

Es war jetzt genau die Jahreszeit, in der die eine Hälfte der Bäume vollkommen leer ware und die andere noch bunte Blätter besaß.

Gebräuntes Gras, füllte den gesamten Schulhof. Man konnte dazwischen noch Rote und Gelbe Punkte erkennen, die zu den zerstreuten Blättern gehörten, welche sich trotz des starken Windes, der nur darauf wartete sie wegzufegen, auf dem Gras befanden.

Vermutlich versuchten sie daran festzuhalten, was noch von ihnen übrig geblieben war.

Schließlich hatten sie ihr Leben nur an diesem einen Baum verbracht und dasselbe gesehen und gefühlt.

Und irgendwann, fingen sie dann an, ihre Farbe zu ändern.

Es war zuerst wahrscheinlich aufregend gewesen, zumal ihre anderen Freunde, sie ebenfalls wechselten.

Doch dann, fiel einer ihrer Freunde auf den Boden, der sich soweit weg von ihnen befand.

Und früher oder später, waren auch die restlichen Blätter gezwungen, den einzigen Ort zu verlassen, den sie bis dahin gekannt hatten.

Jedes einzelne Blatt wusste, dass auch sie bald an der Reihe wären.

Es war anstrengend auf das unvermeidliche zu warten.
 

Yamato konnte das verstehen.

Und sobald er erkannt hatte, dass er sich mit den Blättern verglich, drehte er seinen Kopf sofort in die andere Richtung.

Nur um daraufhin einen Taichi vorzufinden, der ihn unentwegt anstarrte.

Kurz darauf grinste Tai und Yamato verdrehte die Augen.

Warum, oh warum nur, musste er so einen Idioten wie Tai, als seinen besten Freund haben?

Nicht nur das.

Musste er sich ausgerechnet auch noch in diesen Trottel verlieben?

Oder zumindest, eine schrecklich starke, total unverständliche Form des ´verknallt seins´, die dazu drohte, ihn in jedem möglich gegebenen Moment zu überwältigen.

Und so etwas fühlte er für einen dummen Jungen, der nie im Unterricht aufpasste, sich selbst immer in Gefahr brachte, nie über die Konsequenzen seines Handelns nachdachte und der Meinung war, dass ein Fußball wichtiger wäre, als die Luft zum atmen.

Da gab es manchmal Zeiten, wo er wirklich an die Vernunft seiner Hormone zweifelte.

Doch, als er zu Tai rübersah, konnte er nicht anders, als auf seine Antwort hin ein wenig zu lächeln.

Der Junge war einfach so verdammt freundlich.

Wie war es nur möglich, dass jemand so freundlich war?

Es ergab einfach keinen Sinn.

Nie war jemand so gut zu ihm, wie Tai es war.

Selbst wenn sie sich stritten, wusste er immer, sie würden sich später wieder vertragen.

Sein Verstand befand sich heute in einem endlosen Kreislauf.

Er konnte nicht geradeaus denken.

Oh man, er betete zu Gott, dass er nicht plötzlich anfangen würde, total weich und sentimental zu handeln.

Das wäre einfach zu viel des Guten.
 

Tai sah ihn an und Yamato wusste sofort, dass der andere Junge wissen wollte, was denn mit ihm los war.

Nicht das etwas los war.

Oh nein, nichts war los.

Das Verlagen zu verspüren, seinen besten Freund auf sich zu ziehen und dabei „Fi** mich jetzt!“ zu schreien, war total normal.

Er war sich sicher, dass jeder so wie er dachte.

Oh ja, uh huh, er war sich absolut SICHER, dass jeder die gleichen platonischen Gedanken, gegenüber seinem besten Freund hatte, wie er.

Weshalb er sie deswegen auch verriegelt hielt, soweit entfernt vom Tageslicht, wie nur möglich.

Yamato zuckte als Antwort für Tai nur mit den Schultern und schrieb ihm schnell einen Zettel.
 

Du wirst den Test vermasseln.
 

Diesen reichte er Tai, der ihn las und selbst etwas drauf kritzelte.
 

Welchen Test?
 

Yamato schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, um sich davon abzuhalten, stattdessen Tai eine rein zu hauen.
 

Romeo und Julia.
 

Wen interessierts? Bist du okay?
 

Als Yamato, Tais Gekritzel, dass man wohl auch als seine Handschrift bezeichnen konnte, endlich entziffert hatte, wusste er nicht was er ihm darauf antworten sollte.

War er okay?

Nein, zur Hölle nein.

Nein, er war nicht okay.

Aber das konnte er Taichi nicht sagen.

Oh nein, wenn es nach Yamato ginge, würde Tai nie erfahren, was mit ihm nicht stimmte.

Tai brauchte nicht zu wissen, dass sein Vater immer dann weg war, wenn er ihn am dringendsten brauchte, dass die Gespräche zwischen ihm und seinem kleinen Bruder oft belastend und

unangenehm waren, dass er nie wieder in der Lage sein würde, seinen Digimonpartner zu sehen, dass er keine Ahnung hatte warum er am Leben war, dass er nicht wusste, was er in seiner Zukunft machen sollte und oh ja, dass er seinen besten Freund liebte, der ebenfalls das Y-Chromosom in sich trug.

Yep, das waren alles Dinge, die Tai nicht zu wissen brauchte.
 

Doch er hatte seinen besten Freund bis jetzt noch nie angelogen und er wollte auch nicht damit anfangen.

Na gut, vielleicht hatte er ein-oder zweimal gelogen, aber nur dann, wenn es unbedingt notwendig war.

Seine übliche Antwort zu den Fragen, die er nicht beantworten konnte, würde bei einem Zettel nicht funktionieren.

Er konnte nicht ´Was auch immer` schreiben oder mit den Schultern zucken.

Also schrieb er das einzige auf, was ihm gerade einfiel.
 

Sei kein Idiot.
 

Tai las es und musste daraufhin breit grinsen.

Ja, dachte Yamato glücklich.

Der Junge war heute leicht abzulenken.

Und ein weiterer Tag von Taichi' s Unwissenheit in bestimmten Bereichen seines Lebens, die versteckt bleiben mussten.

Es war ein guter Tag.
 

Konnte einfach nicht widerstehen.
 

Yamato verdrehte die Augen, auf Tais übliche Antwort hin und zerdrückte den kleinen Zettel in seiner Hand, was wohl das Ende des Gesprächs signalisieren sollte.
 

Er kehrte zurück, zu seinem ´Löcher in die Luft starren`, hoffend, dass der Lehrer währenddessen nichts wichtiges erwähnen würde.

Tai starrte ebenfalls ins Leere, nur schien sich dieses Leere ziemlich nahe an Yamatos Gesicht zu befinden.

Ein weiterer Tag, an dem Yamato irritiert war, aber er hatte heute genug davon, verärgert auf seinen Freund zu sein.

Außerdem, war Yamato es gewohnt, Löcher in die Luft zu starren und den Test trotzdem zu bestehen.

Taichi war es gewohnt, Löcher in die Luft zu starren und den Test zu verhauen.

Diese Tatsache, hätte Tai eigentlich zu denken geben sollen, doch das tat es nicht.

Er musste sich darüber wundern, wie sehr sein Freund sich wohl wünschte versetzt zu werden.

Tai ignorierte immer noch den Unterricht, als es endlich klingelte.

Yamato wusste, dass der Lehrer ihre Unaufmerksam bemerkt hatte, doch aus irgendeinem Grund nichts gesagt hatte.

Vielleicht wollte er sie damit in irgendeine Falle locken?

Eher unwahrscheinlich.

Tai war im Unterricht immer unaufmerksam.

War er immer und wird er auch immer werden.

Die meisten Lehrer wussten das nicht wirklich zu schätzen.
 

„Matt?“

Yamatos Kopf schoss hoch und er bemerkt, dass das Klassenzimmer leer war.

Wann war das denn passiert?

Verdammt und er nannte Tai einen Träumer?

„Was ist?“, fragte Tai und sah ihn an.

Dieser schüttelte mit dem Kopf.

„Nichts. Wir kommen noch zu spät zum Nachsitzen.“

Er wollte gerade seine Tasche aufheben, doch fand diese nicht dort, wo sie eigentlich sein müsste.

„Wo ist-“

Tai ergriff seinen Arm und zog ihn langsam hoch. „Na komm schon, Matt.“

„Warte. Ich muss erst meine-Tai.“

„Huh?“

„Was machst du damit?“

Er zeigte auf seine Schultasche, die, wie er gerade bemerkte, um die Schultern seines Freundes hing.

„Tragen.“

„Warum?“

„Weil du humpelst, wenn du sie trägst“, erwiderte er und zuckte dabei mit den Schultern.

Yamato verengte seine Augen. „Tu ich nicht.“

„Und ob du das tust.“

Yamato öffnete seinen Mund, um sich zu beschweren, doch seufzte dann stattdessen.

Tai war heute wirklich ein hoffnungsloser Fall.

Er bestand darauf hilfsbereit zu sein, obwohl Yamato das nicht wollte und auch keine Hilfe brauchte.

Tai behielt den leichten Griff um Yamatos Arm bei und zog ihn aus dem Klassenzimmer.

Dieser ließ den kleineren Jungen (und wieder ist Tai damit gemeint;-)) einfach machen, wohlwissend, dass Tai ansonsten einen kleinen Wutanfall bekommen würde, wenn er seinen Willen nicht bekam.

Plus, es fühlte sich wirklich nicht schlecht an, seine Hand auf seinem Arm zu spüren.

Überhaupt nicht schlecht.

Vielleicht sogar ein bisschen gut.

Was ein Problem war, worüber er sich auch noch später Gedanken machen konnte.

Kein Grund, sich jetzt auf seine Eigenarten zu konzentrieren, richtig?
 

Yamato folgte Tai den Gang runter, darauf bedacht, dass ihn niemand so sah.

Denn wenn ihn jemand so sehen würde, würde er durchdrehen.

Niemand hatte ihn bis jetzt in seinem ganzen Leben so schwach erlebt und er wollte, dass es auch weiterhin so blieb.

Tai war dabei die einzige Ausnahme, was er selbst hasste, aber sein Freund anscheinend endlos zu genießen schien.

Aus irgendeinem Grund mochte Tai es, bei Yamato zu sein, wenn es ihm am schlechtesten ging.

Warum wollte jemand bei jemandem sein, der so schwach war?

Er war nur eine Belastung.

Es ergab einfach keinen Sinn.
 

Der Griff um seinen Arm wurde etwas stärker und Yamato sah auf.

Tai sah ihn an. Sofort kehrte sein Selbstbewusstsein zurück und er sandte Tai einen abschätzenden Blick zu.

„Was?“

„Was ist heute mir dir los?“

„Nichts. Nichts ist mit mir los.“

Gott, er hasste es, wenn Tai ihn fragte was mit ihm los war.

Warum sollte es denn überhaupt jemanden interessieren, wie er sich fühlte?

Besonders er....Ugh, es ergab einfach alles keinen Sinn.

Tai seufzte. „Sind wir schon wider bei dem ´Ich bin groß, böse, stark und cool` Teil. Es ärgert mich manchmal wirklich, weißt du das?“

„Entschuldige bitte, dass ich so eine Belastung für dich bin“, antwortete Yamato und versuchte keinen Stich, bei diesen Worten zu fühlen.

„Musst du immer alles falsch verstehen?“, ächzte Tai.

Yamato blieb still.

Tai sah ihn an und dieser erwiderte seinen Blick etwas verärgert.

Wenigstens war das etwas, was er gewohnt war-Tai verärgert anzustarren.

Yamato war auf seine Fähigkeit, eine gewisse Zeitspanne lang verärgert dreinzuschauen sehr stolz.

Er könnte jeden stundenlang wütend anstarrren, doch bei Tai, konnte er es tagelang tun.

Der Junge spornte eine ganz falsche Art von Gefühlen in ihm an und das ganze machte es einfacher, ihn böse anzustarren.

„Also?“

Yamato verdrehte die Augen. „Ja Taichi, ich manipuliere alles was du sagst. Du hast absolut recht.“

Ah, Sarkasmus.

Eine weitere Kunst, die er perfektioniert hatte.

Mit dem und dem böse anstarren, hatte er eine gute Lebenseinstellung.

Taichi schüttelte daraufhin nur mit dem Kopf.

„Ich hoffe du wirst wieder normal, wenn wir beim Nachsitzen sind. Ansonsten denke ich nicht, dass ich in der Lage sein werde, dich die ganze Nacht so zickig wie du bist, ertragen zu können.“

Yamato blinzelte ein paar Mal.

„Ich bin nicht zickig!“, knurrte er.

„Sicher, Matt.“

„Tai, bevormunde mich nicht.“

„Ummm...okay.“

Yamato verdrehte die Augen. „Du hast keine Ahnung, was ich gerade gesagt habe, oder?“

„Nein.“

„Es bedeutete, du sollst dich nicht so aufführen, als ob du etwas größeres oder besseres als ich wärst.“

„Bin ich auch nicht. Wir sind gleichgestellt.“

„Das weiß ich! Das ist auch der Punkt!“

„Der Punkt, wovon?“

Beide sahen sich daraufhin an, auf eine Antwort wartend.

Als dann keine kam, setzten sie sich wieder in Bewegung.

Es herrschte einige Momente Ruhe zwischen ihnen, bis Tai das Wort ergriff.

„Das war eine seltsame Unterhaltung.“

Yamato stimmte ihm mit einem nicken zu und das Thema war somit beendet.
 

Sie trafen die glückliche Lehrerin, die während dem Nachtsitzen ein Auge auf sie alle werfen würde, draußen vor dem Klassenzimmer.

„Da seit ihr beiden ja endlich. Beeilt euch. Wir haben eine ganze Stunde voller Spaß vor uns.“

„Oh, woo-hoo“, sagte Yamato monoton, während Tai sie angrinste und Yamato nach drinnen zog.

„Könntest du es wenigstens VERSUCHEN, die Lehrerin nicht zu verärgern?“, fragte Tai immer noch grinsend.

„Ja, aber ich lehne mich lieber zurück und sehe cool, selbstlos und im allgemeinen desinteressiert am Leben aus. Die Frauen mögen sowas. Es lässt mich sexy erscheinen.“

Tai musste lachen, bevor er es zurückhalten konnte und lächelte dann unschuldig, auf den Blick hin, den ihre Lehrerin ihm gab.

Er schlug Yamato leicht, sorgfältig von der einzigen Person im Raum beobachtet, die die Macht hatte, sie nach nur zehn Minuten gehen lassen zu können.

Sie hatten Glück, dass ihre Lehrerin so nett war.

Sie erlaubte ihnen allen, dort zu sitzen wo sie wollten, solange sie dabei still blieben. Sie bat sie, sie nicht zu stören und fing dann an, Papiere zu ordnen.

Yamato wusste aus Erfahrung, dass ruhig zu sein, der beste Weg war, um das Nachsitzen zu überstehen.

Wenn man sprach, bemerkte der Lehrer dann, dass man nicht das machte, was man eigentlich machen sollte und man bekam noch mehr Ärger.

Er setzte sich neben dem Fenster hin und Tai setzte sich auf den Platz neben ihm.

Yamato drehte seinen Kopf zur Seite und schaute heute schon zum zweiten Mal aus dem Fenster.

Diesmal ließ er seinen Gedanken freien Lauf und hoffte, dass sie ihn eine Stunde lang beschäftigen würden.
 

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Puhh, das war echt anstrengend so einen langen Part zu übersetzten, aba ich habs geschafft.

Und der nächste kommt diesmal viel schneller, da es mit Abstand einer meiner Lieblingsparts dieser FF ist und ich lange darauf warten musste, ihn endlich übersetzten zu dürfen.

Ich sag nur so viel,..........Tai ist ja soooooooooooooo süüüüüüüüüß *weiter schwärm* XD

Superfluous 2

Wunderschön.

….................
 

Das war wirklich das einzige Wort, um ihn zu beschreiben.
 

Komplett, wahrlich, äußerst, wild, absolut, insgesamt, völlig, total, gänzlich, tadellos, offenbar, fehlerlos, verrückt, bezaubernd, umfassend, streng, intensiv, herrlich, reizend, anziehend, einwandfrei, klar, unbedingt, sorgfältig, vollständig, schmerzlich, verführerisch, attraktiv, vorzüglich, akut, tief, echt, authentisch, gesetzmäßig, göttlich, wundervoll, überraschenderweise, hervorragend, unvergleichlich, vollendet, vornehmlich, merkwürdig, überragend ,hauptsächlich, bemerkenswert, spezifisch, auffallend, nicht berechnend, einzigartig, ideal, herrlich, aktiv, ungestüm, unnachgiebig, rigoros, dringend, ungünstig, peinlich, albern, unverschämt, hervorragend, wahnsinnig, zerstreut, vernunftwidrig, unvernünftig, unterscheidend, unkontrollierbar, mutig, leidenschaftlich, temperamentvoll, unerträglich, herzzerbrechend, außergewöhnlich, außerordentlich, extrem, hinreißend, exotisch, erotisch, sinnlich, verlockend, wunderschön.
 

................
 

Und die Leuten meinten, er würde Englisch nicht schaffen -HA!

Aber das war Yama und er konnte einfach nicht widerstehen.

Er warf einen flüchtigen Blick auf ihn und sah, dass der Blonde aus dem Fenster blickte.

Das Licht fiel durch die Vorhänge auf ihn und eine kleine Brise, kam durch das kaum geöffnete Fenster durch.

Weiche, seidig glatte, Haarsträhnen spielten leicht um sein Gesicht.

Jede einzelne Strähne schien sich ganz von alleine zu bewegen, stieg auf und fiel wieder in einem geheimnisvollen Rhythmus zurück, den nur sie alleine kannten.

Sie glitten um sein Gesicht, als ob sie sich jedes einzelnen Detail davon gemerkt hätten und genau wussten, wohin sie gehen durften.

Eine Hand tauchte auf und zog einige Strähnen hinter ein makelloses Ohr.

Jeder Finger, wurde leicht gegen die Seite seines Gesichts geführt und fuhr dann weiter bis zu seinem Ohr.

Die blassen Finger bewegten sich schnell und geschickt, nach jahrelanger Übung. Sie wurden daraufhin wieder zu schnell weggezogen, sodass einige blonde Strähnen zurückgeblieben waren.

Die Hand kam gegen das Gesicht gelehnt zur Ruhe, dass er wohl nie vergessen würde.

Niemals.

Selbst wenn er es jetzt im Moment nicht sehen konnte, wusste er doch genau, wie es aussah.
 

Den Kopf sanft gegen die Handfläche gelehnt, fuhr der Blonde fort aus dem Fenster zu sehen.

Der Blick dieser Augen, war in seiner Seele eingebrannt.

Der Augen, die so intensiv, auf vermutlich nichts besonderes starrten.

Kalte Augen.

Eiskalte, ohne einen Funken Mitleid in ihnen.

Ein Blau so intensiv, dass es drohte dich zu verbrennen.

Eine Farbe so unwirklich, dass es keinen Namen dafür gab.

Verheerend häufig entfernt, fast nie erstickend emotional, manchmal mit Gedanken bewölkt, funkelnd mit Sarkasmus, und das mindestens acht Mal am Tag. Manchmal schikanierten sie dich mit versteckten Emotionen, dass sein Herz schmerzen ließ. Sie verengten sich bei fast allem und weiteten sich nur, vor Überraschung oder Verwirrtheit.

Fast immer nur halb geschlossen, waren sie nur am späten Nachmittag richtig geöffnet.

Sie zeigten nur zögernd jemand anderem seine Gefühle. Vor allem erst dann, wenn man mit der Person mehrere Stunden verbracht hatte und dieser mittlerweile vertraute.

Sie waren ständig dazu bereit, eine Maske aufzuziehen und taten es manchmal sogar ohne es zu wollen.

Dieses Eisblau konnte auf jeden Fall, andere erschrecken und aufregen und das tat es auch oft.

Ob ihnen diese Tatsache bewusst war, dass sie diesen Effekt auf andere hatten, war immer noch ein Geheimnis.

Wie die meisten anderen Dinge, über dieses Geschöpf.
 

Obwohl er schon einige Sachen über den Blonden wusste, gab es immer noch Dinge, die in verwirrten. Wie z. B, dass er sich vor denen verschloss, denen er eigentlich vertrauen sollte.

Genau wie jetzt.

Anstatt dumme Blicke, mit seinem Freund auszutauschen, starrte er viel lieber aus dem Fenster. Wenn es einer seiner anderen Freunde gewesen wäre, würden sie sich beide anschauen und auch ohne Worte versuchen miteinander zu kommunizieren. Somit würde die Zeit zweifellos schneller vergehen.

Doch mit seinem besten Freund, der einzigen Person von der er fasziniert war, waren die Dinge einfach anders.
 

Sie waren immer anders, wenn es Yama betraf.
 

Da gab es nie einen einfachen Weg, mit ihm auszukommen. Er musste immer argumentieren, sich beschweren oder etwas verärgert vor sich hinmurlmen. Dass diese Lippen solch raue und grausame Worte äußern konnten, überraschte ihn. Sie sahen eher aus, als würden sie nur die sanftesten und sorgfältigst bedachten Worte sprechen.

Diese dann mit schneidenden Kommentaren und Obszönitäten zu verderben, schien ihm falsch. Andere Leute konnten ihre Münder ja für solche Sachen nutzen, aber nicht er. Seine Lippen waren einfach zu gut für so etwas. Sie waren immer röter, wenn es kälter wurde und während der Sommerhitze blasser. Er fuhr gelegentlich mit seiner Zunge über die Lippen, um diese zu befeuchten und biss sich bekanntlich immer auf die Unterlippe, während er über ein unbekanntes Problem nachgrübelte. Mehr als einmal war die Lippe durch einen Faustschlag aufgeplatzt gewesen und für gewöhnlich, lag der Verantwortliche dafür dann ernsthaft verletzt, eine Minute später auf dem Boden.

Daraufhin würden diese Lippen eine tief rote Farbe bekommen, vom Blut und vom Zorn. Er würde dieses Blut vermutlich dann mit seiner Hand wegwischen oder es einfach langsam sein Kinn hinunter laufen lassen. Egal wie, würden seine Lippen diese Farbe für die nächsten paar Tage beibehalten, bevor diese kleine Unvollkommenheit wieder heilen würde. Instinktiv wusste er, dass über seine Lippen feine Linien liefen, genau wie bei jedem anderen auch, doch er war diesen noch nie so nahe gewesen, um dies beurteilen zu können. Er hatte sie vor Frustration oder Enttäuschung zusammengepresst gesehen und wie sich die Lippen, vor Schock oder tief in Gedanken versunken leicht teilten.

Die seltenen Momente, in denen es ihm erlaubt wurde zu sehen, wie sich die Lippen zu einem kleinen Lächeln nach oben zogen, hütete er wie einen Schatz. Nicht dieses große Lächeln, dass tadellos war und schneeweiße Zähne zeigte, dass hauptsächlich nur für die Leute war, die Yama gar nicht richtig kannten. Es waren diese kleinen, die Taichi zeigten, dass sein Freund zufrieden war, aber es ihm zu peinlich war dies zu zeigen.

Diese blass roten, vollkommenen Lippen, schienen nur für eine Sache gut zu sein...
 

Eine Sache, über die er nicht richtig nachdenken konnte.
 

Aber über Yamas Gesicht, konnte er sehr gut nachdenken. Er konnte darüber nachdenken, wenn eine zarte Röte, die Kurven seines Gesichts geziert hatte. Dies passierte nicht oft und wenn, dann war es fast immer nur aus Wut oder wenn er mal krank war. Wenn Yama krank war, breitete sich blitzschnell die Röte auf sein Gesicht, von der Hitze des Fiebers aus. Aber das war eine andere Art und Weise vom Erröten.

Das rot werden vor Wut, verlief wiederrum etwas anders.

Wenn er wütend wurde und zwar richtig wütend, nicht nur sein übliches Temperament, würde der rötliche Farbton von seinem Nacken beginnen und dann weiter zu beiden Seiten seines Gesichts fahren und sich in der Mitte treffen. Das alles schien so schnell zu geschehen, dass man meinen könnte, es würde alles in einem Zug passieren.

Doch er wusste es besser.

Yama tat nie etwas, in einem Zug.
 

Es spielte sich alles in verschiedenen Stadien ab. Der auffällige Junge, war keine einfache Person. Selbst wenn er vor Verlegenheit errötete, war es nicht das plötzliche rot, dass dann viele Leute hatten. Zuerst war oberhalb seiner Ohren eine geringfügige rosane Farbe zu erkennen, dass den Blonden verärgerte, dass wusste er einfach. Dann würde sich das Rosa bis zu den Ohrläppchen verbreiten, bis sein Ohr kurz darauf vollständig von dieser Farbe besetzt war. Die Farbe würde sich ein wenig vertiefen und dann über seine Backen bis hin zu seinem Nasenrücken gehen. Kurz darauf würde sie wieder ein wenig verblassen, bis sie dann wieder drastisch auf seiner Stirn und auf seinen Backen zum Vorschein kommen würde.

Natürlich erhielt es fast nie die Chance soweit zu gehen.

Die meisten Leute hatten Yama in diesem Stadium noch nie gesehen, doch Taichi wusste, dass so etwas auch einmal passierte. Er hatte es schon ein paar mal gesehen und jedes Mal brachte ihn das zum Lächeln.
 

Wie würde es wohl sein, der Grund für dieses Erröten zu sein?

Das sein Freund ihm einen flüchtigen Blick gab, einen überraschten Blick den er sorgfältig versuchte zu verbergen. Der Gedanke, dass der Junge es eigentlich nicht wissen sollte, würde den Weg in seinen Kopf machen und ein Hauch von rosa würde auf seinen Ohren auftauchen. Er würde ihm dabei zusehen, wie dieser Hauch seinen gewohnten Weg entlang lief und Yama es versuchte zu unterdrücken. Seine Lippen würden sich etwas teilen, überrascht von der Richtung, die seine Gedanken eingeschlagen hatten.

Nur eine kleine Abschweifung, aber nichtsdestotrotz war es passiert.

Seine Augen würden sich bruchstückhaft weiten und würden so ein intensives Blau bekommen, dass er nicht im Stande war, diese Farbe für lange halten zu können. Eine Hand würde unbewusst die einzelnen Strähnen wieder zurück streichen, die es gewagt hatten, sich aus ihrem sorgfältig strukturiertem Gefängnis zu befreien. Die Strähnen würden so lange an ihrer zurückgewiesenen Stelle bleiben, bis die Hand wieder verschwunden war.

Danach würden sie sich wieder in Bewegung setzten. Aber Yama würde sich nicht mehr Bewegen, immer noch zu tief in Gedanken versunken, die geheim genug waren, ihn in Taten zu erleben, die Taichis eigene Gedanken wild ankurbeln ließ.
 

Dann würde der rote Schimmer wieder verschwinden, wie alle erstaunlichen Dinge es mussten.

Es würde langsam aus seinem Gesicht verblassen, fast bedauernd, diesen Ort wieder verlassen zu müssen. Die Lippen würden wieder zusammengepresst und sich etwas kräuseln. Diese kühlen Augen, würden wieder diesen spektakulären Glanz viel zu früh verlieren und stattdessen zu einem wärmenden, nicht tödlichem Blau, aufgrund eines vertrauten Gesichts, zurückkehren. Seine Hand würde wieder zu einem geringfügigen Gruß hoch gehoben.

Sie würde die blonden Bündel von Strähnen komplett ignorieren, die frei herum schossen und sich wieder trauten, von den immer werdenden Grenzen, in denen sie gehalten wurden, auszubrechen.

Doch ihre Freiheit würde nur von kurzer Dauer sein, aber solange würde sie fröhlich ausgelebt werden.

Und dann würde eine Stimme sprechen, die schon unzählige Male in seinen Träumen eingedrungen war und er würde bei der Gewissheit, dass sie an ihn gerichtet war, zittern.
 

Und das alles würde nur wegen ihm geschehen.
 

Weil der Blonde aufsah und ihn dort stehen gesehen hatte. Weil die Gedanken, die durch seinen Verstand liefen, wenn er allein war, plötzlich mit dieser schönen Person geteilt wurden.

Weil der Blonde über seinen Freund in einer Art und Weise dachte, die er eigentlich nicht sollte und trotzdem nicht widerstehen konnte. Weil er dasselbe fühlte und nur Angst hatte es zuzugeben.

Und einmal in seinem Leben würde alles einen Sinn ergeben. Ihre Gedanken würden miteinander verschmelzen und sie würden auf eine Art und Weise zusammenkommen, die er kaum zu träumen wagte.
 

Augen würden in Augen sehen, Lippen gegen Lippen gepresst werden und Finger gegen bloße Haut streicheln.

Er wusste instinktiv, dass das niemals geschehen würde. Er wusste, dass solche Sachen nur hoffnungslose Fantasien und bestenfalls nur Tagträume waren. Häufig waren sie die schlechtesten und klarsten dunkelsten Wünsche, die ihn Nachts quälten. Aber er konnte sie nicht vergessen und wollte solche Vorstellungen auch nicht verlieren. Selbst wenn sie nur da waren, um ihn zu quälen. Doch er klammerte sich daran, wie ein Ertrinkender sich an ein Stück Treibholz klammerte. Sie waren für ihn greifbar und er würde sie nehmen und sie für alles benutzen, dass es für ihn wert war. Denn schon sehr bald würden sie wieder weg treiben und ihn ertrinkend zurücklassen.
 

Es war vermutlich falsch von ihm, so etwas zu denken. Es war vermutlich etwas, was in wohl in ziemliche Schwierigkeiten bringen würde, wenn er etwas davon laut aussprechen würde.

Genauso wie sein geheimer Kosename für ihn.

Yama würde dem niemals zustimmen, wenn er davon wüsste. Da gab es einfach keine Chance. Und er würde ironischerweise niemals genug Mut aufbringen, um ihn danach zu fragen. Er nannten ihn aus Gewohnheit Matt, doch Yama dachte er aus Liebe.

Er hatte ihn so versehentlich schon mehrmals genannt. Wenn sie sich mal gestritten hatten und sein Mund schneller als sein Verstand war. Doch Yama hatte es nie bemerkt und wenn, dann hatte er ihn daraufhin aber nie angesprochen.

Der Blonde warf sich immer mit mehr Elan in Streitereien, als sonst in irgendetwas. Außer seiner Musik vielleicht.
 

Oh, Musik. Das war eine Sache in die Yama richtig vernarrt war. Der Junge konnte es sich stundenlang anhören. Er liebte alle Arten von Musik. Klassik, Volksmusik, Country, Jazz, R&B, Dance, Techno, Pop, Hip Hop, Punk, er liebte sie alle.

Doch am meisten liebte er Roch ´n` Roll.

Es war seine Leidenschaft, der Grund einen neuen Tag zu leben. Er hatte sich bereits die Mundharmonika Kenntnisse erarbeitet, doch er meinte, dass er immer noch etwas Übung brauchte. Doch jetzt, konzentrierte er sich mehr auf Rock ´n` Roll. Er hatte gelernt, wie man Gitarre spielte, um noch mehr Rock Songs performen zu können und übte das Singen, immer wenn er alleine war. Wann immer er fragte, ob er Yama beim singen zu hören durfte, wurde seine Bitte immer abgelehnt.

Yama war sich immer noch zu unsicher.

Doch er hatte ihn ein oder zweimal zufällig leise beim singen gehört, während der Blonde zu seinem Haus ging oder beim summen, während er an einem Projekt arbeitete, dass anscheinend nicht seine Aufmerksamkeit verdient hatte. Und er hörte ihm immer zu, wenn der Junge zu einem Song im Radio mitsang. Die sanfte Stimme faszinierte ihn immer wieder aufs neue. Die Melodie schlug ihn schneller in seinen Bann, als es je eine beliebte Band hätte tun können. Sie war tief und gleichzeitig weich, bittersüß und alles andere, was man sich in einer Stimme nur wünschen konnte. Die hohen Noten, die von einer Klippe sprangen, nur um für ein paar Sekunden zu fliegen um daraufhin zusammenzukommen.

Die tiefen Töne schrien ihn wie aus einer Höhle, die den Ton zehnfach widerhallen ließ, an und dieser sich daraufhin in seinem Verstand einnistete. Einer seiner seligsten Wünsche war es, wie diese Stimme für ihn sang, laut und deutlich und so wunderschön, wie er wusste, dass es werden würde.
 

Es war immer härter und härter, mit Yama befreundet zu sein.
 

Sie würden im Einkaufszentrum sein und wegen eines nie aufhörenden Geldmangels, einen Schaufensterbummel machen. Yama würde dann etwas sehen, dass er gerne haben wollte und der Drang ihm das als ein Überraschungsgeschenk zu kaufen, würde ihn ohne Vorwarnung überkommen.

Enttäuschung würde sich ausbreiten, während sie dann weitergingen, mit der Gewissheit, dass der gewünschte Gegenstand bis Morgen wieder vergessen sein würde.
 

Sie würden in einem Imbiss sitzen und über etwas dummes lachen. Die Leute neben ihnen würden einen Milchshake bestellen und sich diesen mit zwei Strohhalmen teilen, was eigentlich richtig klischeehaft war, er es aber unbedingt ausprobieren wollte.

Und dann würde die Kellnerin kommen und jeder von ihnen würde sich einen eigenen Milchshake bestellen.
 

Sie würden in einem Kino sitzen und irgendeinen Film sehen, den der eine oder der andere unbedingt sehen wollte. Er würde in der Lage sein, Yama ganz nah bei sich zu fühlen, ihre Hände würden sich leicht berühren, da sie eine Armlehne und eine extra große Packung Popcorn teilten. Ein Pärchen würde in ihrer Nähe sitzen und ganz zufällig würde der Arm um die Schulter gelegt werden. Die andere Person würde sich in diese Umarmung kuscheln und beide wären Eins.

Seine eigene Hand würde sich danach sehnen, ebenso Yamas Schulter zu bedecken, doch stattdessen würde sie seinen Griff um die Armlehne verstärken. Yama würde diesen Druck fühlen und seine Hand langsam wegziehen. Beide würden den Film dann weitersehen, dass Popcorn dabei längst vergessend.
 

Sie würden in seinem Wohnzimmer sitzen und fernsehen. Yama würde sich an die Couch lehnen, auf der Taichi lag. Irgendwelche Werbungen würden dann kommen und der Blonde würde vor Frustration darüber, seinen Kopf zurückfallen lassen. Er würde daraufhin einen leichten Druck wahrnehmen, wo Yamas Kopf lag und auf die weichen Haare starren, die ihm so nahe waren. Er würde seine Hand ausstrecken und diese sanft berühren und einige Haarsträhnen um seine Finger wickeln. Der Blonde würde sich daraufhin in diese Berührung lehnen, da es aus irgendeinem Grund sehr angenehm war. Und Hikari würde das Zimmer betreten und seine Hand würde sich wieder zurückziehen. Sie würde fragen, was sie denn da gerade gemacht hatten und die beiden würden mit einem nichts antworten. Daraufhin würde sie nur mit den Schultern zucken und wieder gehen, während seine Hand an der Seite liegen bleiben und Yama seinen Kopf, sobald die Werbung zu Ende war, wieder heben würde.
 

Und all dies passierte so oft, dass es wie ein körperlicher Schmerz in seinem Inneren war. Nur das dieser nicht körperlich war.

Das war er nicht und würde es auch nie sein.

Und das müsste er eines Tages akzeptieren.

Vielleicht nicht heute, doch irgendwann musste er akzeptieren, dass Yama ihn nicht auf die Art und Weise wollte, die er sich so sehr wünschte.

Und das würde noch mehr schmerzen, als es körperlicher Schmerz je könnte.

Doch es war noch nicht dieser Tag.

Es war immer noch heute und heute konnte er immer noch träumen.

Und das tat er auch.
 

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War das nicht richtig süüüüüüüüüüüüüüüüüß von unserem Tai *vörmlich dahinschmelz*

Ich muss mich dafür entschuldigen, dass sich manche Worte oft wiederholt haben und deswegen die Sätze nicht so perfekt klingen, aber ich hatte manchmal wirklich keinen Plan in welcher Zeitform manche Stellen von Tais Gedanken gemeint waren und dann einfach versucht das beste daraus zu machen.

Ist mir jetzt nicht so gut gelungen, wie ich finde, aber ich wollte euch jetzt nicht länger mit diesem Part warten lassen.
 

Im übrigen, war das mit Abstand mein Lieblingspart aus der FF und ausgerechnet mit diesem, hatte ich wirklich zu kämpfen :D
 

Schon irgendwie lustig, aber naja wenigstens hab ich mein Ziel, diesen Part endlich zu übersetztn damit erreicht, was jetzt aber nicht heißen soll, dass ich diese FF jetzt aufgebe...

Ich mache weiter, auch wenn es ab jetzt etwas dauern könnte, bis ich den nächsten Teil übersetzt bekomme. Also ob es auch schon jetzt nicht lange genug dauern würde XD

Ich hoffe ihr haltet mir solange weiterhin die Treue, meine lieben beiden Kommischreiber

blablablabla und Kaito- *euch beide ganz lieb durch knuddel*
 

Also bis zum nächsten Kappi meine zwei süßen ;-)

Superfluous 3

Das Nachsitzen schien eine Ewigkeit zu dauern.

Es war eine Erleichterung, als die Lehrerin schließlich aufstand und sagte, dass sie alle gehen durften.

Yamato wandte seinen Kopf, um Tai anzusehen, nur um diesen dabei zu erwischen, wie er auf ihn starrte. Er sah ihn nicht nur an, sondern starrte ihn regelrecht an. Sofort rief er sich sein Verhalten in der letzten Stunde ins Gedächtnis.

Hatte er sich seltsam benommen?

Hatte er irgendetwas falsch gemacht?

Ihm fiel wirklich nichts ein, doch er konnte sich dabei auch nicht so sicher sein.

Schließlich schaffte er es immer irgendwie, dass sich die Leute unbehaglich in seiner Nähe fühlten, auch wenn er das gar nicht beabsichtigte.
 

„Tai?“

Keine Erwiderung, woraufhin Yamato seine Augen, aufgrund des Braunhaarigen, verengte.

„Tai.“

„...“

„Tai!“

Dieser schien dadurch wieder wachgerüttelt worden zu sein und blinzelte ein paar Mal.

„Huh?“

„Es ist Zeit zu gehen.“

„Was?“

„Das Nachsitzen ist vorbei, Tai“, antwortete er klar und deutlich.

„Wir können jetzt gehen. Außer, du willst noch ein paar weitere Stunde hier herum sitzen. Sicher warum nicht?“

„Oh, uh...tut mir leid“, sagte Tai errötend. „Ich habe gerade nur, uh, nachgedacht.“

Yamato verdrehte daraufhin seine Augen. „Na dann, aber denk lieber irgendwo anders, okay?“

Schnell schnappte er sich seine Tasche, ehe Taichi die Gelegenheit dazu hatte und schwang diese über seine Schulter. Er fing den Blick auf, den Tai ihm gab, ignorierte diesen jedoch gekonnt.

„Lass uns gehen.“

„Matt“, sagte Tai und streckte seine Hand aus.

„Gib sie mir.“

Yamato verdrehte seine Augen und schritt zur Tür.

„Matt.“

„Ich gehe jetzt, Tai.“

„Und wie gedenkst du dir dann, in mein Haus reinzukommen?“

„...“

„Weil das ja der Ort ist, zu dem wir jetzt gehen, richtig? Zu mir nach Hause, um miteinander abzuhängen, richtig?“

„...Halt die Klappe, Tai.“ Daraufhin breitete sich ein triumphierendes Grinsen auf Taichis Gesicht aus, während Yamato seufzte.

„Na, dann komm schon.“
 

Sie gingen gemeinsam aus dem Klassenzimmer, machten einen kurzen Stopp, an ihren Schließfächern, ehe sie diese gehasste Lerneinrichtung endgültig verließen.

Als sie schließlich draußen waren, atmete Yamato die frische Luft ein. Die kühle Luft fühlte sich großartig an, wie sie sanft über sein Gesicht streifte. Er war zwar froh, dass Tai ihn seine Tasche alleine tragen ließ, doch das bedeutete gleichzeitig auch, dass sie nun langsamer gehen müssten, als sonst. Was eigentlich eher schlecht wäre an jedem anderen Tag, aber heute fand er, dass es in Ordnung war, etwas Zeit, während dem Spaziergang mit Tai, zu verschwenden.

Vorallem, wenn Tai fortsetzte, ihm weiterhin flüchtige Blicke zuzuwerfen, um kurz darauf wieder wegzusehen.

Es war lustig, ihn dabei zu beobachten.

Er hatte keinen Ahnung, warum der Junge versuchte, wie gebannt zu ihm rüber zu blicken, aber es war dennoch amüsant.

Er grübelte darüber nach, ob er es Tai wissen lassen sollte oder nicht. Wahrscheinlich hätte er es auch getan, aber dieser hätte damit dann bestimmt aufgehört und damit wäre auch seine Belustigung wieder verschwunden. Das war keine Option für ihn, also ließ er Tai in dem Glauben, dass er davon nichts mitbekommen würde.

Es war nämlich sehr unterhaltsam.

Natürlich blickte er selbst, nicht ab und zu, zu Tai rüber. Oh, nein, er starrte geradeaus und überprüfte gelegentlich aus dem Augenwinkel, was sein Freund gerade tat. Tai würde es nie bemerken.

Es war ein Genie-Plan.
 

Sie gingen weiterhin im Schweigen nebeneinander her, beide mit der Absicht, die Gesellschaft des jeweils anderen, zu genießen. Es gab viele Tage, wo die beiden sich dabei meistens über belanglose Dinge unterhielten. Doch Tage, in denen sie einfach still nebeneinander her gingen, gab es selten.

Besonders bei dieser friedlichen Ruhe.

Meistens schwiegen sie beide, wenn sie sich gerade gestritten hatten. Aber diese Art von sich entspannender Atmosphäre, besänftigte Yamato mehr, als es ein ganzer Tag im Bett liegen, je vermocht hätte. Er genoss die Veränderung ihrer Schritte und überzeugte sich selbst, sich für einige Momente nicht darum zu sorgen, was Tai wohl über ihn denken mochte.

Dieses Vorhaben, war irgendwie auch immer seltener geworden.

Sich Sorgen darüber zu machen, was andere von ihm denken mochten, oder eher, wie wenig sie an ihn dachten, war eine unveränderliche Quelle der Unbequemlichkeit für den Blonden.

Aber irgendwie schien es so, dass die meisten Dinge ihn leicht beunruhigen konnten.

Aber er würde jetzt nicht daran denken.

Er würde an so etwas, für den nächsten Tag oder so nicht mehr denken.

Nein.

Würde er nicht.

Wenn er bei Tai zu Hause war, würde er sich ganz normal verhalten. Er würde in der Lage dazu sein, sich mit ihm Filme anzusehen, mit ihm zu scherzen, mit ihm ein dummes Brettspiel zu spielen, durch das schreckliche Essen durchkommen und schlussendlich mit ihm in demselben Zimmer schlafen, ohne zu ihm zu gehen und ihn nicht anzuflehen, von ihm in den Arm genommen zu werden. Er würde nicht weinen und ihn nicht ansehen und dabei denken, wie wunderschön er doch war.

Yep, er war in der Lage dazu, all diese Dinge zu tun.

Ganz einfach.
 

Er musste nur jetzt bereits damit anfangen. Wenn er damit wartete, bis sie bei Tai zu Hause waren, dann wäre es bereits zu spät.

Denn dann wären sie nämlich in Tais Territorium und Yamato wusste, dass er dann nicht mehr viel Einfluss darauf haben würde, was dort ablaufen würde, während sie im Haus des Braunhaarigen wären. Tai nahm immer die Hürde auf sich, Dinge zu finden, die sie machen könnten, deshalb fühlte er sich auch schlecht, wenn er ihm dabei Steine in den Weg legen würde.

Außerdem, egal was er machen wollte, würde er akzeptieren.

Solange er die Zeit nur mit Tai verbringen durfte.

Das war es, was wirklich von Bedeutung war. Selbst wenn er versuchte, diese Tatsache zu ignorieren, war es von Bedeutung, denn er wusste, dass es so war. Und er war glücklich, dass Tai ihn noch nicht von sich weggestoßen hatte.

Denn eines Tages, würde er es tun. Er selbst würde etwas sagen oder tun, dass seinen Freund anwidern würde und er würde daraufhin alleine zurückbleiben. Nicht, dass er nicht bereits jetzt schon alleine wäre, aber es war nett sich selbst etwas vorzugaukeln.

Er konnte sich selbst davon überzeugen, dass Tai ihn wirklich mochte und das war nicht nur ein dummer Scherz, den sein Verstand ihm spielte. Er konnte so etwas vielleicht von seiner Mutter erwarten, aber nicht von Tai. Sein Freund würde ihn niemals so behandeln.
 

Doch hätte er das auch vor vielen Jahren ebenfalls gesagt. Bevor das alles mit seinen Eltern passiert war, hätte er schwören können, dass seine Mutter ihn geliebt hatte. Vielleicht tat sie es noch immer und er bekam das nur nicht mit.

Das war es wahrscheinlich.

Er war wahrscheinlich einfach zu dumm, um zu verstehen, was vor sich ging.

Er versuchte es zu verstehen, aber er konnte es nie rechtzeitig heraus finden, bis es dann Zeit war, um eine Entscheidung zu fällen. Und er machte immer die falsche.

Es war eines der wenigen Dinge in seinem Leben, auf die er sich verlassen konnte.
 

Eine andere war die Tatsache, dass ihn keiner brauchte. Zuerst hatte er versucht, diese Tatsache zu verdrängen, aber nach jahrelangen Beweisen, konnte er diese Fassade einfach nicht mehr länger aufrecht erhalten. Es war offensichtlich, dass die Leute auch ohne ihn gut klar kamen. Seinem Bruder schien es ohne ihn ebenfalls gut zu gehen, obwohl sie beide sich nur einmal pro Woche sahen. Er sah nie seine Mutter und sie schien ebenfalls glücklicher ohne ihn zu sein. Sein Vater war fast nie zu Hause. Er sagte zwar, es wäre nur deswegen, um noch mehr Geld zu verdienen, aber was war, wenn es überhaupt nicht stimmte?

Er wusste, dass sein Vater ihn liebte. In gewisser Hinsicht, wusste er das wirklich. Es war manchmal nur schwer-sich daran zu erinnern.

Und seine Freunde waren ohne ihn auch viel besser dran. Er war immer derjenige, der Probleme verursachte. Aber er konnte es einfach nicht verhindern. Er musste sie wissen lassen, was er dachte. Wenn sie ihn lieber so mochten, dass er sich total untypisch für ihn, verhielt, dann mochten sie ihn nicht wirklich so wie er war, oder?

Aber wenn er nur kleine Teile von sich selbst verborgen hielt, dann war es okay. Weil sie den größten Teil von ihm kannten und auch mochten.

Und trotzdem wären sie ohne ihn wirklich besser dran.

Was hatte er denn jemals für sie getan?

Nichts, was sie nicht auch selbst hätten tun können.

Er wurde in der Digiwelt gebraucht, aber hier in der Realität war er nicht von Nöten.

Nein, dass war er wirklich nicht.
 

„Hey, Matt?“

„Hmm?“

„Worüber denkst du nach?“

„...Nichts.“ Und das entsprach auch der Wahrheit. Er dachte über nichts nach. Nichts. An überhaupt nichts.

„Hmm...“

„...“

„Warum habe ich dann immer wenn du das sagst, so ein Gefühl, als ob du mich anlügen würdest?“

„Keine Ahnung.“

„Vielleicht sollte ich versuchen, mich mehr zu entspannen?“

„Ja...vielleicht.“

„Also, geht es dir gut?“

„Alles bestens, Tai.“

„Ja, aber du weißt ja selbst, wie du sein kannst wenn solche Sachen passieren.“

„...“

„Du erzählst mir nie, wenn etwas nicht stimmt. Wenn du verletzte bist, ignorierst du es, bis es entweder wieder vorbei geht oder zu weit geht, um noch etwas tun zu können.“

„...“

„Es macht mir manchmal Sorgen, dass du mich nicht wissen lässt, wenn du Hilfe brauchst.“

„...“

„Wir sind doch Freunde, nicht wahr, Matt?“

„...Ja.“

„Na dann, solltest du auch im Stande dazu sein, mir zu erzählen, wenn dich etwas bedrückt, oder du dich nicht so gut fühlst. So machen das Freunde, eben. Sie helfen sich gegenseitig, wenn sie zu viele Probleme haben, weißt du?“

„...“

„Und wenn dir etwas zu viel wird, dann bin ich für dich da.“

„...“

„Ich werde immer da sein, Matt. Wenn du mich jemals brauchst, werde ich da sein.“

„...“

„Du musst dich nicht bemühen, in meiner Gegenwart den coolen zu spielen. Mich kümmert das nicht.“

„...“

„Mir ist nur wichtig, dass es dir gut geht.“

„...“

„...“

„...“

„Dir geht es nicht gut, hab ich Recht?“

„...“

„Es ist nur...ich fühle mich so nutzlos, wenn du nicht mit mir über die Dinge, die dich beschäftigen reden willst. Du weißt, dass ich dir zuhören würde, oder?“

„Ich weiß.“

„Und warum...“

„Manchmal kann ich das einfach nicht.“

„...“

„...“

„Oh.“

„Ja.“

„Kannst du mir vielleicht verraten, warum das so ist?“

„Tai, können wir dieses Thema auf Eis legen. Bitte?“, bat der Blonde seufzend.

„Okay, Matt. Sicher. Was immer du willst.“

„Ich bin kein Geistesgestörter, weißt du?“

„Das weiß ich.“

„Du musst dich mir gegenüber nicht wie ein Therapeut verhalten, um dich mit mir befassen zu können.“

„Da hast du Recht.“

„Das weiß ich selbst! Du kannst mit mir, wie eine normaler Mensch reden. Du musst nicht die ganze Zeit so verdammt nett sein!“

„Aber ich will nett sein.“

„Warum?“

„Weil ich mich um dich sorge.“

„...“

„...“

„Oh.“
 

Tai musste lächeln.

„Ich habe mir gestern, so um die zehn Filme ausgeliehen.Du wolltest doch ´Queen of the Damned` und ´Memento`, sehen, richtig?“, fragte er, woraufhin Yamato nickte.

„Gut, wusste ichs doch, dass es die waren. Ich habe mir auch die neue Karen Kano DVD ausgeliehen. Und, oha ja, diesen einen Girly-Film, der vor einiger Zeit ziemlich beliebt war, habe ich ebenfalls mitgenommen. Wie hieß er doch gleich....ich glaube es war irgendwas mit remembering und walking.

„...´A Walk to Remember`?“

„Genau das war es! Wow, Matt, du bist gut.“

„Es war auch nicht so schwer, es zusammenzufügen, Tai.“

Tai´s Lächeln daraufhin, verwandelte sich zu einem kleinen lachen.

„Siehst du, dass ist es, was ich an dir liebe.“

Yamato fühlte, wie sich sein Herz bei diesen Worten beschleunigte und versuchte ruhig zu bleiben.

„Was?“, fragte er und versuchte dabei, desinteressiert zu klingen.

„Du bist immer da, um mich auf jeden meiner Fehlern hinzuweisen. Bei all den dummen Sachen, die ich mache, warst du immer Zeuge. Na gut, vielleicht nicht bei allen, aber-“

„Du meinst also, da gibt es noch MEHR?“, fragte Yamato nun ungläubig.

Wieder mal ließ Tai seine Perlweißen Zähne aufblitzen.

„Yep. Da gibt es noch mehr dummer Sachen, die ich tue und von denen du keine Ahnung hast.“

„Wirklich?“, fragte der Blonde mit einer gehobenen Augenbraue.

„Oh ja, gerade gestern in der Schule, als ich den Gang zum Wissenschaftsraum entlang gegangen bin und-“ Tai brach sofort wieder ab.

„Und was, Tai? Sprich doch bitte weiter.“

„Oh nein, schon okay. So wichtig war es nun auch wieder nicht.“

„Hmm.“

Zum Glück, hatte Tai sich noch rechtzeitig bremsen können.
 

In der Zwischenzeit, waren sie bereits bei Tai´s Haus angekommen und dieser lief sofort voraus, um die Haustür zu öffnen.

Er schloss sie auf und wartete auf Yamato. Als der Blonde nicht sofort hinter Tai nachkam, blickte dieser über seine Schulter, um nachzusehen, was ihn denn so lange aufhielt.

Er runzelte die Stirn, als er sah, wie Yamato behutsam versuchte, die Treppen rauf zu gehen.

„Matt?“

„Kleinen Moment.“

Yamato biss die Zähne zusammen, als er sofort begriff, dass es nicht sehr angenehm sein würde, diese Treppe hinauf zu gehen.

Seine Füße schmerzten bereits, von dem ganzen Spaziergang hierher, doch er war im Stande gewesen, diese Tatsache zu ignorieren, bis er sich seiner nächsten Hürde stellen musste.

Sich mental auf den kleinen Kampf vorbereitend, begann er die Stufen zu erklimmen.

Bis er fühlte, wie er in die Luft gehoben wurde.

„T-TAI!“, schrie Yamato und versuchte dabei ein Erröten zu unterdrücken.

„Was tust du da?“
 

Tai hatte eine Hand unter den Knien von Yamato platziert, während die andere auf dessem Nacken ruhte und dessen Schulter an seine Brust gedrückt wurde.

Er lächelte, und Yamato hoffte verzweifelt, dass er bald wieder runtergelassen werden würde. Dies ließ sich ihn nämlich schwach fühlen und er hasste es.

„Ich trage dich in mein Haus, Matt.“

Verwirrt, versuchte Yamato, sich aus Tai´s Armen zu befreien.

„Lass mich runter!“

„Matt, du machst es so nur noch schwieriger, als es überhaupt sein sollte.“

„Noch schwieriger, verdammt nochmal! ICH KANN GEHEN, wie du wohl selbst wissen solltest!“

„Ach wirklich? Das sah für mich aber nicht so aus.“

„Tai-“
 

Yamato stoppte mit seinem Protest, als er sah, wie eine Nachbarin aus dem Fenster schaute.

Die alte Dame lächelte auf sie hinab und rief.

„Oh, würde sich das einer mal ansehen! Der kleine Taichi von gegenüber, trägt gerade ein Mädchen nach Hause. Oh, ist das nicht süß.“ Sie wandte ihren Kopf nach innen und schrie nun noch lauter, was Yamato eigentlich nicht erwartete hätte.

„VINCENT! VINCENT, KOMM HER! SIEH NUR, WAS FÜR EINE SÜßE FREUNDIN TAICHI DOCH HAT! KOMM UND SIEH ES DIR AN!

Yamato wusste, dass er gerade so rot wie eine Tomate geworden war und vergrub daraufhin sein Gesicht in Taichi´s Shirt.

Tai grinste nur und wisperte.

„Siehst du, Matt? Du hast soviel Tumult veranstaltet, dass die Nachbarn es nun ebenfalls mitbekommen haben.“

Dann drehte er sich um und winkte besagter Nachbarin zu.

„Hi, Mrs. Minerley! Wie geht es Ihnen?“, schrie er ihr zu.

„Oh, mir geht es sehr gut, mein Lieber. Aber sieh dich nur an! Du hast da wirklich eine Schönheit auf den Armen“, sagte sie strahlend und Yamato hatte daraufhin noch nie so sehr den Drang verspürt, jemanden zu verletzten, wie in diesem Moment.

Sehr zu Yamatos Leidwesen, setzte Tai die Unterhaltung fort.

„Yep, sie ist eine echte Augenweide!“ Yamato versteifte sich sofort in Tai´s Armen, welcher immer noch grinsend auf ihn hinab sah.

„Sie ist definitiv, zu heiß für mich!“

Mrs. Minerley runzelte plötzlich die Stirn.

„Sind deine Eltern denn zu Hause, mein Lieber?“

„Nein, sie gehen heute Abend aus. Aber keine Sorge, sie haben gewusst, dass sie heute bei mir übernachten wird.“

„Wirklich? Hmm...na ich weiß nicht. Vielleicht sollte ich zu euch rüber kommen-“

„NEIN! NEIN, IST SCHON GUT! MEINE MUTTER KOMMT UM 20:00 UHR WIEDER NACH HAUSE!“, schrie Tai plötzlich.

„Oh, wirklich?“ Die alte Dame sah erleichtert aus.

„Na dann, ist ja gut.“

„Ja.“
 

Yamato tat daraufhin das einzige, wozu er momentan fähig war. Er biss Tai in den Oberkörper, hart. Er konnte spüren, wie Tai dabei zusammenzuckte und konnte ebenfalls ein paar Tropfen Blut auf seinen Lippen schmecken.

Auch gut.

Der Bastard, hatte es auch nicht anders verdient.

„Okay“, rief Tai noch lächelnd.

„Dann gehen wir jetzt wieder.“

„Aufwiedersehen, ihr Lieben. Habt noch eine schöne Zeit!“

„Oh, die werden wir haben“, antwortete Tai, ehe er die Stufen herauf eilte und Yamato für ihn dabei anscheinend keine Belastung war.

Schnell, kickte er noch die Haustür auf und trat ins Innere, ehe er sich an die Tür lehnte und sie somit wieder schloss.
 

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Juhuuu das Kapitel Superfluous ist ENDLICH fertig!!!!

Und ein großes SORRY das es so lange gedauert hat, aber ihr wisst ja wie das ist, wenn man die wenige Zeit, die man zur Verfügung gestellt bekommt, dann auch mal für andere FFs schreiben aufbraucht ;-)

Aber wie gesagt, werde ich diese FF auch weiterhin übersetzen, auch wenns mit den weiteren Kapiteln länger dauern kann. Trotzdem hoffe ich, dass ihr mir weiterhin mit dieser FF treu bleibt und fleißig Kommis hinterlasst...vielleicht auch die, die diese FF in ihrer Favoliste haben ;-)
 

@Kaito

Danke dir süße, dass du bis jetzt immer einen Kommi zu jeden Kapitel geschrieben hast^^
 

@Nupsi

Danke für dein Kompliment, hat mich ech gefreut und auch das du mir dazu nen Kommi geschrieben hast ;-)
 

Also wir sehen uns dann im nächsten Kapitel^^

Anxious 1

Tai lehnte sich an die Tür und atmete aus. Dann sah er auf Yamato hinab und musste grinsen. Der Blonde hatte sein Gesicht sorgfältig in Tais Shirt vergraben.

„Matt?“, fragte Tai trotz seines Amüsement etwas beunruhigt. Immerhin neigte sein Freund dazu, Dinge manchmal zu ernst zu nehmen.

„Tai.“

„Uh...geht es dir gut?“

„Oh, ja. Alles bestens. Nichts erhellt meinen Tag mehr, als ein Mädchen bezeichnet zu werden.“

Tai zuckte bei den verhassten Worten zusammen. Yamato war, was sein Aussehen anbelangte, sehr unsicher. Er wusste, dass der Blonde es hasste, als schön bezeichnet zu werden, aber auch wenn man das wusste, konnte man diese Tatsache trotzdem nicht ignorieren. Yamato hasste es und er hasste auch die Art und Weise, wie sich jeder deswegen verhielt.

Vielleicht war da auch das Problem.

„Na komm schon, Matt. Sie kann eben nicht so gut sehen und ist manchmal etwas verwirrt.“

„...“

„Ist es denn so schlimm, meine Freundin genannt zu werden?“, fragte Tai halb scherzend.

Daraufhin seufzte Yamato.

„Ich bin kein Mädchen“, sagte er etwas gedämpft in Tais Shirt.

Tais Griff um Yamato wurde noch etwas fester, da er durch den ungewohnten Ton in der Stimme des Blonden ein ungutes Gefühl bekam.

„Ich weiß.“

„Lass mich runter.“
 

Daraufhin nickte der Braunhaarige und setzte Yamato wieder sanft ab. Der plötzliche Druck auf dessen Fußsohlen, ließ ihn vor Schmerz gleichzeitig ächzen und stolpern, was ihn wieder zurück in Tais Richtung beförderte. Der kleinere Junge bewegte sich sofort, um seinem Freund zu helfen, doch dieser blockte ab.

„Nein, mir geht’s gut.“

„Aber, Matt-“

„Mir geht’s gut, Tai“, wiederholte er mit zusammengebissenen Zähnen.

Tai ächzte und warf seine Hände in die Luft.

„Oh dir geht’s gut, na super. Gut genug um mich zu BEIßEN, aber nicht gut genug, um zu gehen!“

Yamato zuckte aufgrund der Gehässigkeit in Tais Stimme zusammen.

„Tut mir leid, Tai. Ich hab es nicht so gemeint.“

„Wie kannst du es nicht so gemeint haben, jemanden zu beißen?“

„Ich...ich wusste einfach nicht, was ich hätte sonst tun sollen.“

„Naja, trotzdem musstest du mich nicht beißen.“

„Ich sagte doch bereits, dass es mir leid tut, okay? Was willst du noch mehr?“

Tai schüttelte seinen Kopf. „Vergiss es, Matt. Es war keine große Sache.“

„Vor etwa einer Sekunde, war es das aber noch!“

„Was?“

„Eine große Sache! Es war eine große Sache, wenn du deshalb sogar rumschreist!“

„Lass es uns einfach vergessen, okay?“

„Großartig. Können wir dann jetzt aus deinem Flur raus?“

„Klar.“
 

Tai schlüpfte aus seinen Schuhen und ging durch das Wohnzimmer in sein Zimmer. Yamato zog ebenfalls seine Schuhe aus und seufzte vor Erleichterung auf, als seine Füße endlich aus dieser enge befreit worden waren. Behutsam ging er Tai nach und blieb vor dessen Zimmertür stehen.

„Tai?“, rief er aus, nachdem er seinen Freund nirgendwo sehen konnte.

„Komme gleich!“

Tais Stimme kam aus der Richtung, in der sich das Badezimmer befand und in genau die, drehte sich Yamato um und ging darauf zu. Er war fast da, als Tai wieder erschien und ein Bündel voller Verbände und eine Flasche mit Desinfektionsmittel in der Hand hielt.

„Na komm“, sagte Tai, während er zurück in sein Zimmer ging.

Yamato folgte ihm und fühlte sich schuldig.

Sobald sie in Tais Zimmer waren, fragte er.

„Ich habe dich nicht so schlimm verletzt, oder?“

„Huh?“

„Na du weißt schon, als ich dich gebissen habe. Ich wusste nicht, dass ich dich wirklich verletzt habe.“

Tai schnaubte. „Wovon redest du? Das hier ist nicht für mich.“

„Huh? Aber warum dann-“

Tai rollte daraufhin mit den Augen.

„Manchmal bist du wirklich etwas schwer von Begriff, weißt du das?“ Er dirigierte den Blonden zu seinem Bett. Yamato setzte sich hin und sah zu Tai auf.

„Was hast du-“

Tai versuchte ihn, mit einer Handbewegung zum schweigen zu bringen. „Bleib einfach da.“

Yamato verengte seine Augen. „Tai, kommandiere mich nicht rum.“

„Hör mir jetzt zu und beschwer dich später, okay?“

„Tai.“
 

Der Braunhaarige legte alles was er brauchen würde auf sein Bett und setzte sich auf den Boden, zu Yamatos Füßen.

„Tai, du wirst nicht-“

„Doch, das werde ich.“

„Nein, wirst du nicht.“

„Gib mir deinen Fuß.“

„Nein.“

Tai seufzte. „Matt, komm schon.“

„Zur Hölle, nein!“ Yamato zog seine Beine an und hielt sie gegen seine Brust.

Tai rollte daraufhin mit den Augen. „Du verhältst dich lächerlich.“

„Ist mir egal.“

„Hör auf so stur zu sein.“

„Nein.“

„Matt.“

„Ich sagte, nein!“
 

Sofort sprang Tai auf und schnappte sich Yamatos Füße. Der Blonde versuchte dagegen zuhalten, fand sich jedoch abrupt auf dem Bett liegend wieder. Tai nahm die Gelegenheit war und hielt Yamatos Bein fest. Yamato hätte jetzt gerne dagegen protestiert, doch fehlte ihm die Kraft dazu.

Was hatte es denn überhaupt für einen Sinn?

Tai würde sowieso immer das tun was er wollte, ob er ihm dabei zustimmte oder nicht. Und das war nun wirklich keine große Sache. Yamatos Füße mussten gepflegt werden und Tai schien mehr als bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Was war dann hier das Problem?
 

Als er darauf keine Antwort fand oder zumindest keine, die er bereit war mitzuteilen, überließ er Tai seinen Fuß. Einfach nur auf dem Bett liegen, die Decke anstarren, die Haare um sein Gesicht ausgebreitet und beide Arme von sich gestreckt, schien ihm momentan genug zu sein. Noch eine Tätigkeit mehr und er würde wieder anfangen, sich zu beklagen. Da war es doch besser, einfach untätig und friedlich zu verharren.

Seine Füße fühlten sich taub an, was alles in allem ein gutes Zeichen war. Er war nämlich äußerst kitzlig und er wusste, sobald Tai es herausfinden würde, wäre er geliefert. Also war es gut so, dass er nicht fühlen konnte, wie Tai seine Fußsohle berührte.

„Tai?“, fragte er und wunderte sich dabei, warum der Braunhaarige nicht bereits nach einem Verband gegriffen hatte. Als er keine Antwort bekam, versuchte er es erneut.

„Taichi?“

„Hmm?“ Seine Stimme schien jedoch weit entfernt zu sein, als ob er in Gedanken ganz woanders war. Yamato hob seinen Kopf, nur um festzustellen, dass Tai ihn anstarrte. Er verengte seine Augen und war bereits genervt von dem neuen Hobby seines Freundes. Er fing fast schon an zu glauben, er hätte etwas auf seiner Stirn kleben, was Tai dazu veranließ ihn die ganze Zeit anzustarren.

„Was?“

„Oh, nichts“, erwiderte Tai grinsend.
 

Yamato rollte mit den Augen und ließ seinen Kopf wieder auf das Bett fallen.

„Na dann, beeil dich und tu es endlich!“

„Schon gut, schon gut, behalte deine Sachen ruhig an.“

Daraufhin erröteten beide Jungen und ein unbehagliches Schweigen entstand für etwa drei Sekunden. Solange hatte es nämlich gedauert, bis Tai Yamatos Fuß ergriffen und diesen inspiziert hatte.

„Matt?“

„Ja?“

„DAS würdest du als verbunden bezeichnen?“

Yamato zuckte mit den Schultern. „Ich habe dir gesagt, dass ich nur Heftpflaster hatte. Es ist nämlich nicht so, dass ich ständig gegen irgendwelche Sachen laufe und dann immer einen Verbandskasten mit mir herumtrage.“

„Ich renne nicht immer gegen irgendwelche Sachen.“

„Das habe ich auch nicht gesagt.“

„Aber du hast es darauf bezogen.“

„Ich beziehe viele Sachen.“

„...Tust du?“

„Oh ja.“

„Oh. Ich wusste das.“

„Natürlich wusstest du das.“

„Ja, wusste ich!“

„Ich stimme dir nur zu. Du brauchst also auch nicht so empfindlich darauf zu regieren.“

„Du weißt, dass ich es schon einschätzen kann, wann du mit mir spielst.“

„Was meinst du?“

„Wenn du solche Dinge tust, kann ich es dir dann sagen!“

„Was für Dinge, Tai?“

„Na, wie jetzt. Wörter benutzen, von denen du ganz genau weißt, dass sie mich aufregen. Ich bekomme das schon mit, weißt du.“

„Ich habe nie das Gegenteil behauptet.“

„Aber du hast es darauf bezogen.“

„Und wieder sind wir bei diesem Thema angelangt, nicht wahr?“

Yamato wusste, dass er Tais Nerven strapazierte und musste lächeln. Er liebte es, ihn so zu ärgern. Das machte einfach Spaß. Sofort fühlte er ein Zerren an seinem Fuß, was wahrscheinlich damit zusammenhing, dass Tai versuchte, ihm die Pflaster von den Füßen zu ziehen. Er grinste.

„Hast du Schwierigkeiten?“

„Es ist erstaunlich, Matt.“

„Was denn?“

„Selbst deine Füßen sind stur.“

„Ha. Ha..Ha.“

„Ich weiß, ich bin einfach zu viel für dich.“

„Immer.“
 

Yamato konnte hören, wie Tai scharf die Luft einzog, als er die Pflaster von seinen Füßen entfernt hatte. Und ein weiteres Mal war Yamato froh, dass seine Füße taub waren. Sie mussten wirklich ziemlich schlimm aussehen, wenn Tai nicht einmal dabei ein aufkeuchen unterdrücken konnte, da der Braunhaarige sich normalerweise besser unter Kontrolle hatte.

„Was?“, fragte Yamato besorgt und setzte sich in eine aufrechte Position hin, während Tai weiterhin auf seine Fußsohlen starrte.

„Tai?“ Er wollte jetzt am liebsten seinen Fuß anheben und selbst sehen, was Tai so zu faszinieren schien.

„Tai!“

„Was?“, wachte er plötzlich aus seiner Starre auf und fand zwei böse, fragende und gleichzeitig besorgte blaue Augen auf ihn gerichtet.

„Umm..nichts, denke ich.“

Tai sah erneut nach unten und schloss seine Augen.

„Du hast dir diesmal wirklich den Rest gegeben, Matt.“ Yamato wusste darauf keine Antwort.

„Ich kann es nicht fassen, dass du so den ganzen Tag lang rumgelaufen bist.“

Yamato senkte seinen Blick und fühlte sich schuldig, dass Tai so besorgt um ihn war.

Mussten sich die Leute durch ihn immer schlecht fühlen?

Gab es denn keinen Weg, indem sich die Leute durch ihn bessern fühlten?

Tai seufzte. „Mach dir keine Sorgen deswegen, Matt.“

„T-Tue ich nicht.“

Tai lächelte. „Lüg mich nicht an“, sagte er sanft.

„Tut mir leid“, hörte Yamato sich selbst sagen. Er zuckte, beim Klang dieser Worte zusammen.
 

Tai murmelte eine Antwort, die Yamato nicht ganz verstehen konnte. Dann fing der Braunhaarige an, dass Desinfektionsmittel auf seine Fußsohle zu sprühen, ehe er zu den Verbänden griff. Sanft hob er Yamatos Fuß an und bat den Blonden diese Position kurz zu halten. Er zwang sein Bein dazu, so zu verharren, obwohl es ziemlich schwierig für ihn war, da dieses nun mitten in der Luft hing. Jedoch befand sich Tais Hand, zur Unterstürzung unter seinem Schienbein, während seine andere Hand damit beschäftigt war, den Verband um seinen Fuß zu befestigen.

Während dem ganzen Prozess, waren sie still.

Yamato hatte keine Ahnung, was er sagen sollte und fühlte sich aus irgendeinem Grund immer noch schuldig. Tai schien andererseits vollkommen versunken in seine Arbeit zu sein, dass er anscheinend kein Interesse an einem Gespräch hatte.

Yamato beobachtete Tais Hand dabei, wie diese den Verband um seinen Fuß wickelte. Der kleine weiße Stofffetzen bewegte sich willkürlich um seinen Fuß. Gleichmäßig wurde er verteilt, und verdeckte jede Stelle, die sogar etwas blutig aussah.

Schließlich beendete Tai sein Werk und durchschnitt das Ende des Verbandes, um ihn zusammenbinden zu können. Er befreite Yamatos Bein aus seinem Griff, ehe dieser ihn daraufhin dankbar fallen ließ.

Yamato streckte Tai seinen anderen Fuß entgegen, ohne deswegen gefragt zu werden und wurde dafür mit einem kleinen Lächeln belohnt. Er fühlte immer noch nichts, als Tai abermals begann, die Pflaster von seinem Fuß zu entfernen und er fühlte auch nichts, als die gebräunte Hand seinen Fuß hochhob, um seine Fußsohle ansehen zu können.

„Tai?“

„Hmm?“

„Du weißt schon, dass es wahrscheinlich genauso aussieht, wie bei dem anderen Fuß.“

„Ja.“

„Also, um, musst du ihn dir auch nicht unbedingt noch einmal ansehen, richtig?“

„Richtig.“
 

Doch wandte er seinen Blick trotz allem nicht ab. Yamato blieb still und war innerlich komischerweise erfreut darüber, dass Tai ihm offensichtlich soviel Aufmerksamkeit schenken wollte. Er sah, wie Tai nach dem Desinfektionsmittel griff und dieselbe Prozedur wie zuvor anwandte. Als dann beide Füße verarztet worden waren, dachte der Blonde, dass er nun entlassen wäre.

Doch dem war nicht so.

„Deine Knie und Hände bekamen auch ein paar Schnitte ab, nicht wahr?“

„Ja, doch es ist okay. Die stören mich wirklich nicht so sehr-“ Tai sah ihn daraufhin nur an und Yamato seufzte anschließend.

„Na schön.“

Tai ergriff den Saum von Yamatos Hose und zog diesen bis über dessen Knie. Sofort beugte sich der Braunhaarige vor und kniete sich nun hin, da es so viel leichter war die verletzte Stelle zu erreichen.

„Keine Pflaster?“

„Keine Pflaster.“

„Ah“, gab Tai nickend von sich. „Natürlich würdest du nur das mindeste tun, wenn es dazu kommt, auf dich selbst Acht zu geben. Ich hatte beinahe vergessen, mit wem ich es hier zu tun habe.“

Sofort verärgert, setzte sich Yamato auf.

„Was soll das denn wieder heißen?“

Tai zuckte mit den Schultern.

„Sag du es mir.“

Yamato zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wirst du wieder feindselig?“

„Du bist derjenige, der hier rum brüllt.“

„Aber ich brülle IMMER rum!“

Tai nickte. „Du brüllst ein bisschen zu viel.“

Yamato funkelte ihn an. „Wirst du es nun tun, oder nicht?“

„Beruhige dich, ich fang ja schon an“ Tai griff abermals nach dem Desinfektionsmittel. „Wenn ich es nicht tue, wird es keiner tun“, murmelte er verärgert.

„Tai-“

Yamato wollte noch mehr sagen, wurde aber daran gehindert, als die Medizin mit seinen Wunden in Kontakt kam. Somit wurde er brutal daran erinnert, dass er es hasste, wenn sich andere Leute um seine Verletzungen kümmerten. Er keuchte auf, als Tai anfing seine Hände über dessen beide Knie zu reiben und somit die brennende Medizin in seine Schnitte einmassierte.

Tai hörte mit den Bewegungen auf und sah Yamato an.

„Tut es weh?“

Yamato nickte.

„Doch es war okay, als ich es auf deine Füße draufgetan habe.“

„Ja, weil meine Füße taub sind und ich es somit nicht fühlen konnte.“

„Oh.“

Tai setzte fort, die Medizin weiter einzumassieren, nur diesmal darauf bedacht, es etwas langsamer und sorgfältiger zu tun. Yamato versuchte, ein zusammenzucken zu verhindern, schaffte es aber letztendlich nicht. Es war wie ein Stechen. Jedes Mal wenn Tais Hand über eines seiner Schnitte fuhr, fühlte Yamato ein stechen und es tat dann nur noch mehr weh, als zuvor.

Es tat einfach zu sehr weh. Er war wahnsinnig dankbar dafür, als Tai endlich damit fertig war und atmete einmal erleichtert aus.
 

„Matt?“

„Ja, Tai?“

„Bist du okay?“

„Mh.“

Tai zweifelte zwar daran, nickte jedoch. „Na schön.“
 

Dann nahm er den Verband und wickelte diesen sorgfältig und sanft um Yamatos Knie. Als er mit beiden fertig war, bewegte Yamato seine Knie ein wenig. Er konnte sie zwar bewegen, doch schienen die Verbände etwas enger zu werden, wenn er dies tat. So müsste es sich jedoch anfühlen, dachte er sich zumindest.

„Ich brauche deine Hände, Matt.“

Yamato nickte und streckte ihm seine Hände entgegen, doch Tai überraschte ihn, indem dieser sich neben ihn auf das Bett setzte.

Es war so viel leichter seine Hände auf Tais Schenkel zu legen, als wenn er sie ihm entgegen gestreckt hätte. Er ließ seine Handrückseite auf Tais Schenkel liegen und konnte nun sehen, wie Tai das gehasste Desinfektionsmittel wieder zur Hand nahm.

Yamato blickte von seinen eigenen Händen auf, nur um einen Tai vorzufinden, der ihn anstarrte. Ihre Blicke verhakten sich miteinander, als der Braunhaarige zum letzten Mal die Medizin anwandte und Yamato sich bemühte, die Schmerzen die er dabei empfand, nicht zu zeigen. Er meinte, erfolgreich damit gewesen zu sein, bis Tai die Stirn runzelte und auf seine Hände blickte.

„Tut mir leid“, wisperte er.

Yamato fühlte, wie sein Herz dabei einen Stich bekam, als er erwiderte.

„Nein, nein, ist schon okay! Es ist okay, Tai! Ich weiß, dass du es machen musst, also nehme ich es dir auch nicht übel.“

Doch Tai behielt seinen Blick auf Yamatos Hände bei und war sichtlich angespannt, bis er das Desinfektionsmittel endlich zur Seite legen konnte. Diesmal war es viel leichter seine Hände zu verbinden, da er Tai dazu hatte, der sie ihm hielt. Dieser verband ihm sorgfältig eine Hand und achtete darauf, Yamatos Fingern noch genug Freiraum zu lassen. Als er dann mit der einen Hand fertig war, drückte der Blonde zum Test ein paar Mal seine Finger zusammen.

„Ist das okay?“, fragte Tai.

„Mm.“

Daraufhin nickte Tai und wiederholte diese Prozedur mit der anderen Hand.
 

Als endlich beide Hände verarztet waren, wollte er vom Bett aufstehen, wurde jedoch von Yamato, der ihm eine Hand auf dessen Brust gelegt hatte, daran gehindert.

„Matt?“

„Wenn ich dadurch gehen musste, dann du auch“, antwortete der Blonde.

Er hob Tais Shirt hoch und deckte somit die kreisförmige Wunde, die er ihm vorhin zugefügt hatte, auf. Er legte einen Finger darauf und sah wie Tai dabei zusammenzuckte. Yamato runzelte die Stirn.

„Ich dachte, du hättest gesagt, dass es nicht weh tut.“

Tai zuckte mit den Schultern. „Tut es auch nicht. Nur wenn du es anfasst.“

Yamato nickte und griff nach dem Desinfektionsmittel.

„Zahltag“, sagte er grinsend.

„Oh, nein“, erwiderte Tai lachend. „Alles nur das nicht.“

„Du wirst es noch bereuen, dass du dich mit mir angelegt hast, Yagami.“

„Ich flehe dich um Verzeihung an, Ishida! Bitte verschone mich von der Folter, die sich Desinfektionsmittel nennt!“

„NIEMALS!“, rief Yamato aus und schubste Tai nach hinten auf das Bett. Während dieser nun auf dem Bett lag, setzte sich Yamato auf ihn drauf.

„Du wirst genauso leiden, wie ich.“

Tai lachte daraufhin nur noch lauter und streckte seine Hände aus, um Yamatos Kopf zu sich nach unten zu ziehen.

„Irgendwie denke ich nicht, dass es mich sehr stören wird.“

Yamato lachte und legte seinen Kopf genau neben Tais. „Du hast Glück, dass ich dir etwas schuldig bin, ansonsten würde ich das nicht tun.“

„Mmmm, sehr viel Glück“, gluckste Tai. „Doch du schuldest mir überhaupt nichts.“

„Doch tue ich. Ich habe dich gebissen.“

„Oh. Deswegen schuldest du mir etwas?“

„Ja.“, antwortete Yamato mit einem Nicken und fühlte, wie Tais Haare dabei gegen seine eigenen streiften. Er lächelte.

Tai lächelte, aufgrund Yamatos Bewegung und hob eine Hand, um ihm durch das blonde Haar zu streichen.

„Dann denke ich, dass du mich öfters beißen solltest.“
 

Sie verharrten in dieser Position für eine Minute. Beide liebten das Gefühl, wie ihre Körper zusammengedrückt waren. Yamato prägte sich die Art und Weise, wie Tai ihm durch seine Haare strich und wie dessen gebräunte Zehen sich an seinem Knie hin und her bewegten, gut ein. Es fühlte sich so richtig an, hier zu sein, wie als ob er endlich einen Ort gefunden hätte, zudem er auch hingehörte. Zudem er auch passte.
 

Und dieser Gedanke, machte ihm noch mehr Angst, als es je ein anderer Gedanke getan hatte. Weil er in Wahrheit nicht hier her gehörte, oder?

Auf Tai liegend, ihre Köpfe ganz nah beieinander, beide lächelnd.

Das war etwas, was er niemals haben konnte. Zumindest nicht auf die Art und Weise, die er sich wünschte. Tai sah ihn nur als einen Freund an, nichts weiter. Er war einfach nur eine Person, die gerne Berührungen austauschte. Mehr war da nicht. Wenn er es logisch und rational betrachtete, machte es dann nur Sinn, dass Tai einfach gerne seinem besten Freund nahe war. Mehr steckte da auch nicht dahinter.

Er gehörte nicht hierher. Er gehörte nirgendwohin hin. Daran musste er sich immer wieder erinnern. Sobald er es für eine Sekunde vergaß, würde er in Schwierigkeiten stecken. Weil er dann nämlich etwas komplett falsches sagen oder tun würde und Tai würde dann erkennen, was der Blonde wirklich in solchen Momenten, wie gerade eben, dachte. Daraufhin würde der Braunhaarige ihn von sich stoßen und was dann passieren würde, wollte sich Yamato lieber nicht vorstellen.

Denn was dann passieren würde, würde ihn zerstören.

Er würde dann nicht mehr in der Lage sein, darüber hinwegzukommen. Deshalb musste er seinen Abstand beibehalten, selbst wenn Tai ihm noch näher kommen wollte.
 

Aber hin und wieder, waren solche Momente okay. Sie mussten okay sein. Wenn er Tai zurückweisen würde, würde er ihn damit verletzen. Doch wenn er darauf eingehen würde, wie er es auch gerne tun wollte, würde ihn wiederum der Braunhaarige zurückweisen. Es war sehr dünnes Eis, auf dem er sich bewegte und das er bereits schon einige Male beinahe überquert hätte. Doch er schaffte es immer wieder sein Gleichgewicht wiederzufinden und würde es jetzt auch wieder schaffen.
 

Also ignorierte er einfach, Tais warmen Atem auf seinem Gesicht, vergaß die Art und Weise, wie eine Hand seinen Rücken streichelte und zwang seinen Verstand dazu, nicht darüber nachzudenken, was er gerade im Begriff war zu tun.
 

Er riss sich von Tai los und setzte sich auf das Bett, dass Gesicht von dem Braunhaarigen abgewandt. Tai lag für einige Sekunden still, ehe er sich ebenfalls wieder aufsetzte.
 

„Matt?“

„...“

„Was hast du?“
 

Dieser zuckte daraufhin mit den Schultern und sah seinen Freund an. Er war jedoch nicht auf die Traurigkeit, die er in dessen Bernsteinfarbenen Augen sehen konnte, vorbereitet, hatte aber jahrelange Erfahrung darin, seine eigenen Emotionen zu verstecken. Er zeigte keinerlei Reaktion, auf diese Tatsache. Stattdessen sah er sich nach dem Desinfektionsmittel um und nahm es schließlich in die Hand. Er vermied sorgfältig den Blick von Tai, als er etwas davon auf dessen Wunde sprühte.

Leider bedeutete das auch, nur auf Tais Oberkörper zu sehen. Yamato wusste, dass Tai muskulös war, seit dieser so oft Fußball spielte. Und er hatte ihn auch oft im Umkleideraum gesehen. Doch jetzt war es anders. Auf Tais Bett sitzend, in Tais Zimmer, auf Tais Muskeln schauend, brachte Yamato dazu, über andere Dinge nachzudenken, die er jetzt lieber tun würde. Sofort hielt er jegliche Gedanken auf, als er spürte, wie seine Ohren langsam eine pinke Farbe annahmen, jedoch wusste er auch, dass diese Anstrengung sinnlos war.
 

Er legte das Desinfektionsmittel zur Seite und griff nach dem Verband und hoffte, dass Tai den roten Farbton, der nun seine Wangen bedeckte, nicht bemerken würde. Tai gab jedoch keinen Kommentar dazu, während Yamato den Verband in zwei Teile schnitt und damit die Bisswunde bedeckte.

Als er damit fertig war, fühlte er sich ziemlich erleichtert, als er kurz darauf eine Hand fühlte, die seine Wange streifte und zu Tai sah, der ihn anstarrte. Vor Überraschung, ließ er den Verband fallen. Dieser rollte ein Stück durch den Raum, während Yamato dem Stofffetzen hinterher sah.
 

„Matt...“

„T-Tai?“, sagte er mit zitternder Stimme, da er komplett verwirrt von dem war, was hier gerade vorging. Tai öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Der gebräunte Junge schloss seine Augen und erwiderte. „Du hattest etwas im Gesicht.“

Yamato wurde sofort wieder in die Wirklichkeit zurückgebracht.

„Oh, uh, danke.“ Daraufhin erhob er sich vom Bett und schritt durch das Zimmer, um den Verband aufzuheben.

„Klar, kein Problem“, erwiderte Tai stirnrunzelnd und zog wieder sein Shirt herunter.

Yamato fühlte den Druck auf seinen Füßen und zog eine Grimasse. Es fühlte sich jedoch viel besser an, als heute Morgen. Er nahm die Verbände und das Desinfektionsmittel in die Hände und sagte noch.

„Ich bring schnell die Sachen weg.“

„Okay.“
 

-------------------------
 

Sooo hier mal ein kleiner Cut. Den Rest gibts dann im nächsten Teil.^^

War das nicht wieder mal ULTRA MEGA SÜß!!!!!!!!!!*quitsch*^^
 

@Kaito-

Danke Süße, wie es aussieht sind wir nun auf uns alleine gestellt, was diese FF anbelangt XD Freut mich trotzdem, dass du immer noch interissiert mitliest und nen Kommi hinterlässt. *dich dafür ganz lieb drück*
 

Wir sehen uns dann hoffentlich im nächsten Teil wieder^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  Ryosae
2010-11-03T18:15:43+00:00 03.11.2010 19:15
Oh Mein Gott!!
wieso hab ich diese fanfic erst jetzt entdeckt?
die ist so süß... ich find gar keine richtigen worte dafür!

ich muss dir die frage stellen: geht sie wirklich nicht mehr weiter? oder hab ich mich da nur verlesen? (ich hoffe doch es ist die 2. möglichkeit..)

beeil dich bitte mit dem weiterübersetzen! ich halt es nicht mehr aus (und ich kenn sie erst seit heute)
hach~
auf gutes gelingen! :D
Von:  Inan
2010-11-02T15:11:10+00:00 02.11.2010 16:11
Eben, Schwarzleser sind weit verbreitet :D
Wieder tollige Übersetzung, in dem Chap gehts spannungsmäßig wohl hoch her xD
Hoffentlich kommt Teil 2 bald^^
Von:  Tintenfass
2010-11-02T13:57:44+00:00 02.11.2010 14:57
ich glaub kaum, dass hier nur eine person mitliest... die sin bestimmt nur alle wie ich zu faul was zu schreiben *schäm*
jedenfalls ist die ff oder besser die übersetzung so gut, dass ma da einfach lesen muss... es gibt viel zu wenige gute taito storys... kannst du net einfach alles auf einma übersetzen? ich hasse warten... =D
hab auch schon versucht des origianl zu lesen. aber irgenwie kann ich mich da net so reinversetzen wenn ich auf englisch les. naja muss ich halt warten... =)
lg
Von:  Inan
2010-10-15T14:51:08+00:00 15.10.2010 16:51
You're welcome =)
Tai ist süß xD
Wenn Yama wüsste, wie wichtig er ihm ist...okay, das würde wohl erstmal nichts ändern, das würde der garnicht glauben, aber vielleicht würde ihm das ein Bisschen Selbstbewusstsein verschaffen xD
Mal abgesehen davon, dass er sowieso in Tai verknallt ist xD
Süßes Chap <3
Von:  Nupsi
2010-09-20T16:50:11+00:00 20.09.2010 18:50
Hi ^__^
Ich bin erst vor ein paar Tagen auf diese FF gestoßen, hab sie bis jetzt wohl irgendwie übersehen...
Ich find's echt super, dass du diese FF übersetzt. Miene Englischkenntnisse sind leider sehr gering und deshalb hätte ich wohl auch nie die Geduld eine englische FF zu lesen, da ich jedes zweite Wort nachschlagen müsste ^_-
Man kann die Texte echt gut lesen und wenn man's nicht wüsste würde auch kaum auffallen, dass es ne Übersetzung ist.

Also vielen Dank, dass ich dank dir in den Genuss dieser wirklich schönen Geschichte komme ^_^

Liebe Grüße, Nupsi

Von:  Inan
2010-09-16T16:54:38+00:00 16.09.2010 18:54
Tai kann ja richtig sensibel sein :D
Wenn Matt das wüsste xDD
Tolliges Chap~
Von:  Inan
2010-08-23T19:57:00+00:00 23.08.2010 21:57
Es lässt ihn tatsächlich sexy aussehen, ihm steht diese Gleichgültigkeit einfach :D
Tollig^^
Von: abgemeldet
2010-08-22T19:35:26+00:00 22.08.2010 21:35
TAI IST SOOOOO SÜSS !! wie du schon gesagt hast :) OMG ! er ist so zuckerig. und matt ist so verdammt undankbar -.-

der teil hat mir super super gut gefallen (: wirklich! fand ich sehr schön.
und ich glaub ich weiß welcher Teil als nächstes kommt *-* ich hoffe es ist der, auf den ich warte - das ist einfach zu süss!
also wieder super super schön übersetzt *-*

bis zum nächsten mal :)
Von:  Inan
2010-08-06T00:22:45+00:00 06.08.2010 02:22
Matt ist süß, wenn er sich um Kopf und Kragen redet :'D
Er und Tai pasen perfekt zueinander <3

Von: abgemeldet
2010-08-01T18:42:25+00:00 01.08.2010 20:42
:D:D:D:D:D
also in deutsch war das ganze nochmal lustiger wie in englisch & das muss was heißen xD ich musste bei Matts Gestottere in Englisch schon so lachen :'D hach, herrlich ^^ hast du wirklich gut gemacht :3 sehr schöne Leistung, jawohl! (:

und ich weiß nicht was ich noch sagen soll, außer dass du von kapitel zu kapitel besser wirst. wirklich. das ist mein ernst ♥

und cih werd bei dem gedanken dass die storie nie beendet wird jetzt schon traurig .__. warum müssen alle guten FFs immer ein zu frühes Ende finden & einfach abgebrochen werden? Das ist doch Beschiss xD Kannst du die Autorin nicht mal anmorsen? xD das ist so traurig. schnief. :D

gut ich bin still. und freu mich auf dein nächtes Kapitel ♥

lang lebe taito:)


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