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Blutdurst

von

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Kapitel 8

Hustend schreckte Vegeta aus seinem unruhigen, erneut von Alpträumen beherrschten Schlaf heraus. Würgend schwang er seinen Oberkörper über die Bettkante. Zu seinem Glück hatte sein leerer Magen nichts, was er über den Boden seines Schlafzimmers erbrechen konnte. Als er sich wieder soweit unter Kontrolle gebracht hatte ließ er sich rücklings auf die Matratze fallen und legte seinen Unterarm auf die Nachtschwarzen Opale. Einige Augenblicke atmete er keuchend ein und aus, versuchte verzweifelt die Übelkeit unter Kontrolle zu bekommen, ehe er den Arm von den Augen riss und senkrecht im Bett saß

»Verfluchter Mist!«

Erst jetzt kamen ihm die Erinnerungen der letzten Stunden ins Gedächtnis. Freezer eins. Die beiden Saiyajinkinder. Der Kampf mit Tales im Trainingsraum des Raumschiffes. Den er mal wieder verloren hatte. Tales musste ihm nach dem er bewusstlos geworden war, hier in sein Bett gebracht und ihm eine magische Bohne gegeben haben. Immerhin waren alle im Kampf entstandenen Verletzungen verheilt. Vegeta knurrte wütend auf.

Wann verdammt noch mal hatte Tales so einen enormen Kraftsprung nach vorne gemacht?

Damit, das Tales von Geburt an mit einer enormen physischen Kraft und viel zu viel Energie gesegnet war, hatte er sich schon lange abgefunden. Doch das Bardocks jüngsten Söhne vor ihm den Sprung in den Super-Saiyajin gelungen war, wurmte den Prinzen doch sehr. Wenigstens hatte Tales mit Freezer und King Cold auf der Erde vor einem Jahr kurzen Prozess gemacht... nicht wie Son-Goku auf Namek...

Aber dennoch...

Wie hatten die zwei es bloß geschafft?

Nicht, das er es nicht wusste...

Bulma hatte es ihm von Goku erzählt und Tales hatte es erwähnt. Beide Male war unbändige Wut mit im Spiel gewesen, die zu dem Sprung auf die Stufe eines Super-Saiyajin geführt hatte.

Bei Son-Goku der Tod Krillins auf Namek durch Freezer und bei Tales die Wut darüber, das ihre Gottheit der Meinung war, ihn, Jernokru und seinen Onkel auf die Seite ihrer eigenen Dimension zu holen, damit sie die Zuchtbullen zur Arterhaltung spielten. Vegeta hatte eher damit gerechnet, dass, sollte sie auf einen von ihnen diesbezüglich mal irgendwann zu kommen, so jemandem wie Nurok die Sicherung durch brennt. Doch Tales schien regelrecht vor Wut explodiert zu sein und hatte das Refugium auf halb acht gedreht...

Und wenn das nicht schon schlimm genug war, hatte er ihre Gottheit nach allen Regeln der Kunst beschimpft. Mit dem Ergebnis, das Tales lebenslanges „Hausverbot“ in der Dimension ihrer Gottheit und die Jahre seiner Lebzeiten ein Fluch auferlegt bekommen hatte.

Verwundert hatte sich der Prinz gefragt gehabt, warum es bei dem sonst recht entspannten Saiyajin zu diesem Wutausbruch gekommen war. Tales` Antwort darauf war einleuchtend. Hatte ihre Gottheit die Macht gehabt, die Zerstörung ihrer Heimat und die Vernichtung ihres Volkes nicht geschehen lassen oder sogar wieder rückgängig zu machen. Sie hatte als Gottheit die Macht, alles zu verhindern, ihnen Überlebenden drei Jahrzehnte Tyrannei und Martyrium unter Freezer zu ersparen....

Doch sie hatte nichts dergleichen getan. Außer vor der Zerstörung des Planeten Vegeta etliche weibliche Elitekriegerinnen in ihre Dimension zu holen und dort bis vor über einem Jahr unter Verschluss zu halten, um mit ihnen die Rasse der Saiyajin wiederauferstehen zu lassen. Und da waren Tales, Nurok und Jernokru ins Spiel gekommen. Sie sollten die Zuchtbullen spielen, die erste Generation Kinder zeugen. Danach wäre sie auf Kaniko, Jainon und Cerxes zu gekommen. Ihn hätte sie aufgrund seiner direkten Abstammung König Vegetas, als Thronfolger des Volkes der Saiyajin, von der ganzen Zuchtsache ausgeschlossen. Nun ja... durch Tales` Verhalten im Refugium lag die ganze Sache nun erst mal wieder auf Eis.

Murrend legte er sich wieder hin. Seine schwarzen Opale richtete er zur Decke, die Arme bequem hinter seinem Kopf verschränkt.

Vegeta hatte das Ganze, zu Anfang für einen großen Scherz gehalten, zumindest das mit dem auferlegten Fluch. Bis vor ca. einem dreiviertel Jahr...

Als sie einen ziemlich heftigen Trainingskampf ausgetragen hatten und Tales sich durch die Mischung der Instinkte und Verletzungen ohne weiteres in einen völlig außer Kontrolle geratenen Ouzaru verwandelt und den Planeten, auf dem sie trainiert hatten, komplett zerstört hatte. Nicht einmal das Abtrennen des Saiyajinschwanzes hatte geholfen. Vegeta war nichts anderes übrig geblieben, als hilflos mit anzusehen, wie sich Nurok mit Hilfe eines künstlich erschaffenen Vollmondes ebenfalls verwandelt hatte, um irgendwie auch nur den Hauch einer Chance zu haben.

Sie alle waren Elitekrieger, sie waren darauf trainiert, bei einer Verwandlung zum Ouzaru die Kontrolle zu behalten...

Nur die Feinde anzugreifen und zu töten....

Doch Tales war auf alles und jeden drauf gegangen, außer Kontrolle und unaufhaltsam. Und genau das war die von ihrer Gottheit auferlegte Strafe, war Vegeta in dem Moment bewusst geworden. Auch wenn sie Saiyajin waren, und Gefühle so gut es ging in ihrem Inneren verborgen hielten, hatten sie in ihrer Bruderschaft eine sehr enge Bindung, eine tief gehende Beziehung zueinander und hätte Tales einen von ihnen in seiner Rage getötet, er wäre seines Lebens nicht mehr froh geworden, das wusste jeder von ihnen.

Der Prinz fuhr sich mit den Händen über die Augen, als ihm die Bilder aus dieser Situation ins Gedächtnis traten. Er wusste nicht mehr wirklich, wann er in dem Kampf das Bewusstsein verloren hatte...

Wusste er nicht, wie es zu einem Ende des Kampfes gekommen war...

Als er wach wurde, schwer verletzt und mit zerfetztem Trainingsanzug, hatten die beiden anderen Saiyajin schwer verletzt in einigen Metern Abstand zu ihm und voneinander gelegen. Nur mit viel Mühe und Glück hatten sie es in ihrem schlechten Zustand ins Raumschiff und zur Erde geschafft.

Seither war Gokus Zwillingsbruder eine Art tickende Zeitbombe, mit Schweif oder ohne, es war egal, immerhin war dieser eine Woche nach der ersten Verwandlung auf einmal wieder nachgewachsen. Die einzigen beiden Sachen, die den Ouzaru in dem Saiyajin einigermaßen unter Verschluss halten konnten, waren ausreichend auslastende Kämpfe oder Energieraubende Sexsessions. Beides Sachen, die sein bester Freund und persönlicher Leibwächter eh nie ausgelassen hatte.

Verflucht...

Sie mussten zusehen, das Tales seine Innere Bestie unter Kontrolle halten konnte... Oder zumindest, wenn er sich verwandelte, nicht auch seine Verbündeten und Freunde in Stücke reißen wollte....

Ein langer Weg Arbeit würde ihnen diesbezüglich noch bevorstehen.

Noch ein mal atmete er durch, ehe er kurze Zeit später doch aufstand. Leicht den Kopf schüttelte, wie als wenn er die Gedanken an seine Vergangenheit loszuwerden.

Neue Kleidung heraus suchte und im Badezimmer des Raumschiffes verschwand. Duschen, Essen, Training.

So würde er es machen.

Eine halbe Stunde später hatte er sich gewaschen und angekleidet, befand er sich nun auf dem Weg zur Küche. Skeptisch schauend blieb er in der Tür stehen, als er seine drei Mitreisenden dort vorfand. Tales stand an der Anrichte gelehnt, eine Tasse heißen Kakao in den Händen, Radditz` Kinder auf der entfernten Seite des Tisches sitzend und langsam essend. Es war für Vegeta ein seltsamer Anblick. Blay löcherte seinen Onkel neugierig mit Fragen, während Cohnia schweigend an ihrem trockenen Stück Brot kaute. Kurz blickte Tales schwarze Opale zu ihm, sahen tief in die seinen, ehe der stehende Saiyajin diese wieder auf den kleinen Jungen wandern ließ. Vegeta seufzte, schaute wieder zu den Kindern und stutzte. Knurrend fragte er:

„Warum tragen die beiden meine Klamotten?“

„Weil sie keine eigenen haben und meine für sie viel zu groß sind. Ich wollte sie ungern nackt hier herum rennen haben.“

Murrend schüttelte Vegeta den Kopf. Ihm passte es ganz und gar nicht, doch wusste er, das Tales recht hatte. Die großen, fragenden Augen der Kinder ignorierend ging Vegeta zu den Schränken, holte Teller und belud diese mit den Resten aus den Töpfen. Scheinbar hatte sich Tales Reste warm gemacht und ihm wissentlich etwas übrig gelassen. In aller Ruhe zog er sich einen Stuhl zurecht und begann schweigend mit dem Essen. Nach kurzer Zeit wandte Blay seinen Blick wieder zu Tales, während Cohnia ihn weiterhin skeptisch, aber mit gewissen Interesse musterte.

„Und ihr lebt alle auf dem Planeten Erde?“ ,erklang die Stimme des Jungen.

Der Angesprochene nahm einen großen Schluck von der heißen Schokolade, nickte dann zur Antwort.

„Wann lernen wir denn unseren anderen Onkel kennen?“ , mit diesen Worten ging das Frage-Antwort-Spiel weiter.

Skeptisch blickte Tales einmal zu Vegeta und zuckte kurz mit den Schultern.

„Geplant waren erst mal sechs Monate Training auf den verschiedensten Planeten. Dann wollten wir weiter sehen.“

„Ihr bleibt auf jeden Fall erst mal in Tales` Obhut... Kakarott werdet ihr noch früh genug kennen lernen. Bei dem Idioten verweichlicht ihr nur.“ ,mischte sich Vegeta nun in das Gespräch mit ein.

„Aber er ist doch auch ein Saiyajin!“ warf Blay erstaunt in den Raum.

„Schon, aber...“

Tales räusperte sich.

„Kakarott wurde mit einem Jahr auf die Erde geschickt, weil seine Kampfkraft bei der Geburt gerade einmal bei zwei lag. Auf dem Planeten hat er sich wenige Monate später schwer den Kopf verletzt und alles vergessen. Auch vom Charakter, Verhalten scheint er deshalb eine 180° Grad Drehung gemacht zu haben.“

Den Blicken der Kinder nach zu urteilen, schienen die nicht so recht zu verstehen. Mit der rechten Hand strich sich der stehende Saiyajin durch die wuschelige Mähne.

„Kakarott ist dumm, naiv und viel zu gutherzig.“ ,knurrte Vegeta zu den zwei jüngsten.

„Er hatte auf Namek die Chance Freezer zu vernichten und hat ihn laufen gelassen...“

„Freezer ist Geschichte!“ ,warf Tales schnell ein, da er die entsetzten, beinahe schon panischen Gesichtsausdrücke der Geschwister sah.

„Woher weißt du das?“ ,fragte nun auch Cohnia.

„Weil ich es war, der ihn getötet hat.“ ,sprach Tales ruhig.

Cohnia zog erschrocken die Luft ein, während Blay ihn mit großen Augen musterte.

„Wie kannst du so stark sein?“ ,wisperte Blay fasziniert.

„Das frage ich mich schon mein ganzes Leben...“ ,murmelte Vegeta mehr zu sich selbst, verursachte ein leichtes Lächeln auf Tales` Lippen.

„Ich bin sein persönlicher Leibwächter. Stark zu sein ist meine Pflicht...“ ,mit diesen Worten zog er den Kragen seines schwarzen Shirts hinunter, entblößte das auf der Haut über dem Herzen eingebrannte Zeichen des saiyajinschen Königshauses und die darunter schwarz tätowierten drei Tropfen. Erstaunt, fasziniert aber auch mit schmerzverzerrten Gesichtern fixierten die beiden Kinder das Symbol.
 

Auf der Erde trainierte Son-Goku gerade in der Wildnis mit Piccolo. Der Namekianer war stark geworden, das musste der auf der Erde aufgewachsene Saiyajin zugeben. Doch einen so erfrischenden, fordernden Kampf schien er nur noch mit Vegeta oder Tales zu bekommen. Alle anderen seiner Freunde waren ihm nicht mehr gewachsen.... Hatte ihn dieser Umstand vor Monaten noch etwas melancholisch oder gar traurig werden lassen, so hatte sich das Gefühl mittlerweile in das Gegenteil umgewandelt. Doch zu seinem Leidwesen waren weder Vegeta noch sein Zwillingsbruder oder einer der anderen Saiyajin auf der Erde. Bulma hatte Son-Goku vor einer Woche bei seinem Besuch erzählt, dass die Saiyajin eine Art Trainingsreise ins All machen wollten. Son-Goku verstand sie. Aber schade fand er es trotzdem. Besonders die innigen Momente mit dem Prinzen vermisste er. Die harten Kämpfe mit Tales ebenso, war sein Bruder als einziger stark genug, wodurch Son-Goku sich absolut nicht zurückhalten musste. Son-Goku hielt in seinen Bewegungen inne und blickte zum Himmel. Hoffte Son-Goku, das Vegeta ebenfalls endlich die Schwelle zum Super-Saiyajin überschreiten würde, teils aus Eigennutz, musste er sich im Training nicht mehr zurückhalten, teils wegen der Cyborgs. Sollte ihn dieser Herzvirus tatsächlich töten, auch vielleicht trotz des Medikamentes, blieb die Rettung der Erde an den anderen hängen. Vorrangig an Vegeta und Tales. Waren die beiden diejenigen, an denen es dann hing, zu gewinnen. Son-Goku hatte damals bei Freezers auftauchen auf der Erde die anderen Saiyajin ebenso wie seinen Zwillingsbruder das erste mal kennen gelernt, aber kräftemäßig nicht einschätzen können. Der auf der Erde aufgewachsene Saiyajin schmunzelte. Hatte er auf einmal die verdatterten Gesichter seiner Freunde vor Augen,als sich geklärt hatte, wer dieser fremde Saiyajin war, welcher ihm bis aufs letzte Haar glich. Von einem Zwillingsbruder hatte Radditz auch nie gesprochen gehabt....

Ebenso erschrocken war auch Son-Goku gewesen. Doch entgegen seiner Befürchtung verstand er sich relativ gut mit Tales. War er bei weitem nicht so kalt und abweisend wie z.b. Radditz oder Vegeta. Vegeta...

Ja, der Prinz ihres Volkes faszinierte ihn. Von ihrer ersten Begegnung an schon. Trotz dessen, das dieser ihm nur Hass und Verachtung entgegenbrachte. Okay, in den letzten zwei Monaten hatte sich Vegeta ihm gegenüber etwas verändert, schliefen sie regelmäßig miteinander, durfte Goku an die Vene des Prinzen. Dennoch blieb der kleinere unnahbar auf Abstand zu ihm. Er hatte Son-Goku noch nicht mal über ihre Trainingstour durchs All informiert. Der große Saiyajin seufzte, als ihm ein weiterer Gedanke kam. Hoffentlich kam Vegeta früh genug wieder zurück auf die Erde, schließlich sollte dieser doch zusammen mit Bulma einen Sohn zeugen. War zumindest die Aussage des Jungen aus der Zukunft so gewesen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Hoffentlich blieben Bulma und Trunks eine solche Zukunft in dieser Zeit erspart. Mit diesen Gedanken wandte er sich dem Namekianer zu.

„Hey, Piccolo!“

Sofort hörte der Namekianer mit der Ausführung seiner Schlag-Tritt-Kombination auf und sah zu dem Saiyajin herüber.

„Lass uns für heute Schluss machen. Ich habe Hunger und würde gerne den restlichen Abend mit Son-Gohan verbringen!“

Erst herrschte eine ungewohnt angespannte Stille. Dann:

„Du schiebst das doch wohl nicht vor, um dich einfach so ins Weltall davonzustehlen?“

Verwirrt blinzelte Son-Goku auf Piccolos Aussage hin.

„Du weißt wirklich nicht, was ich meine, stimmt es?“

Der andere schüttelte den Kopf.

„Denkst du, ich habe nicht deinen sehnsüchtigen Blick in den Himmel bemerkt? Glaubst du, ich habe nicht mitbekommen, das Vegeta und seine Leute zum Training ins All unterwegs sind?“

„Ähm...“

Gokus Hand wanderte an seinen Hinterkopf. Tja... Dazu konnte er nun nicht wirklich was zu seiner Verteidigung sagen.

„Und ich frage mich gerade zum wiederholten Male, was dich an diesem arroganten Eisprinzen so sehr fasziniert?“

„Ähm... es ist nichts besonderes. Er ist nur wie ich ein Saiyajin.“

„Schon, das ist Tales auch und die anderen sind ebenfalls Saiyajin. Es geht mich im Grunde nichts an, Goku.... aber du hast eine Frau und einen kleinen Sohn. Und auch Vegeta wird mit Bulma eine Familie gründen. Du darfst nicht die Zukunft für eine kleine Faszination oder was auch immer das zwischen euch beiden ist, gefährden...“

Lange blickte Son-Goku den Namekianer nach diesen Worten an. Verschränkte dann die Arme vor seinem breiten, muskulösen Brustkorb.

„Ich sehe es ähnlich, Piccolo. Du hast weder einen Grund dich da einzumischen, noch das Recht dazu.“

Mit diesen Worten hob Son-Goku ab und flog ohne Piccolo zu seinem Sohn. Einen sehr verdutzten Namekianer auf der großen Wiese stehen lassend.

Seit wann sah der Strahlemann der Gruppe Z einen gut gemeinten Ratschlag als Angriff?

Völlig ungewöhnlich. Und diese abweisende, fast schon aggressive Reaktion verursachte ein mulmiges Gefühl in dem ehemaligen Oberteufel. Piccolo hatte von Familie und dem Ganzen Zwischenmenschlichen Gefühlszeug kaum eine Ahnung. Dennoch. Immerhin konnte er Auren spüren, hatte bessere Sinne als die Menschen, konnte Eins und Eins zusammen zählen. Murrend verschränkte Piccolo die Arme vor der Brust und überlegte. Erinnerte er sich noch ganz genau an einen Nachmittag vor mehr als zwei Wochen. Er hatte mit Son-Gohan vor dem Haus der Sons trainiert. Son-Goku war irgendwann dazu gekommen, von einem Trainingskampf mit Vegeta. Doch zu seinem erstaunen war Goku nicht völlig fertig mit der Welt, wie sonst nach einem Kampf mit dem Saiyajinprinzen. Goku war eher das genaue Gegenteil. Total aufgeputscht, seltsam gelaunt noch dazu. Und was den Namekianer noch zusätzlich verwirrt hatte, war die Tatsache, das Son-Goku viel zu intensiv nach dem anderen Saiyajin gerochen hatte. Innerlich hatte er sich da bereits Gedanken gemacht, Fragen gestellt und nun seine Schlüsse daraus gezogen, die ihn keinesfalls beruhigten. Der Junge aus der Zukunft musste geboren werden! Und Son-Goku hatte eine Verantwortung seiner Familie gegenüber! Er konnte mit dem Hintergrund doch nicht einfach feucht fröhlich mit dem Saiyajinprinzen Sachen machen, die man nur zu Fortpflanzungszwecken in der Ehe tat!
 

Son-Goku war bereits etliche Kilometer entfernt, doch noch immer wurmten ihn Piccolos Worte. Was er tat oder nicht, ging den Namekianer absolut nichts an!

Warum meinte dieser auf einmal, sich in anderer Leben einmischen zu müssen?

Es konnte dem Namekianer doch völlig egal sein, wenn er mit Vegeta schlief!

Verwundert hielt Son-Goku im Flug, wie auch in seinen Gedanken, inne.

Was war denn bloß mit ihm los?

Piccolo hatte nur auf etwas hingedeutet, über das er sich schon einmal selbst Gedanken gemacht hatte, seit das zwischen ihm und Vegeta lief. Ebenso war es doch auch verständlich, dass der Namekianer sich um das Verhältnis zwischen ihm und ChiChi sorgte. Hatte es schließlich enorme Auswirkungen auf Son-Gohan. ChiChi würde ihn aus dem Haus werfen und sich trennen, sollte sie das mit Vegeta und ihm erfahren. Und Son-Gohan das Herz brechen, wenn sein Vater aus einem solchen Grund plötzlich nicht mehr da war. Doch das mit Vegeta wollte er unter keinen Umständen wieder missen. Mit dem anderen Saiyajin konnte er Dinge teilen, die er bis Dato noch nicht einmal gekannt hatte. Aber nun wusste er, das es ihm schon immer irgendwie gefehlt hatte. Es waren Sachen, die er einfach nicht mit seiner Frau teilen, erleben konnte. So ungern er es auch zu gab, aber ChiChi war dazu einfach zu schwach. Seufzend fuhr sich Goku durch die verschwitzten, wuscheligen Haare. Langsam flog er wieder weiter, zurück zu seinem Haus. Goku war wieder etwas runter gekommen, fühlte sich wieder er selbst. Etliche Minuten später kam das kleine Häuschen, welches er mit seiner Frau und ihrem gemeinsamen Sohn bewohnte, in Sicht. Schmunzelnd nahm er wahr, das Son-Gohan ihn schon erwartete. Seine Füße berührten gerade erst den Boden, schon war sein Sohn bei ihm und kuschelte sich freudig lachend in seine Arme. Son-Goku umschlang den kleinen mit seinen Armen und drückte ihn kurz an seinen Brustkorb, ehe er ihn los ließ und wieder auf dem Boden absetzte.

„Na, Son-Gohan? Meinst du, deine Mutter kocht uns heute Abend etwas leckeres und wir verbringen einen ruhigen Abend zusammen?“

Gohan strahlte ihn an und nickte anschließend. Sofort lief der kleine Junge ins Haus und erzählte seiner Mutter von dem Plan seines Vaters. ChiChi stemmte sofort die Arme in die Hüften, als sie ihren Mann im Türrahmen stehen sah und betrachtete den Saiyajin von oben bis unten. Einen schnippischen Kommentar verbiss sie sich, kannte sie ihren Ehemann doch zu genüge.

„Dann geh du mal schnell nach oben duschen, du stinkst wie ein Iltis!“

Mit diesen Worten drehte sie sich zum Herd und fing an zu kochen. Son-Goku stand schief lächelnd im Türrahmen, wusste er doch ganz genau, das dies eine Art Friedensangebot seiner schwarzhaarigen Frau war. Schnellen Schrittes ging er zu ihr, legte einen Arm um ihre Hüfte und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Dann verschwand er schnell im Bad, eine verdutzte ChiChi und einen freudig grinsenden Sohn zurücklassend.

Der Abend verlief wirklich ruhig, das Essen war reichlich und vorzüglich. Nun lagen Son-Goku und ChiChi nebeneinander auf der Couch im Wohnzimmer, Son-Gohan war vor einer Stunde von seiner Mutter ins Bett geschickt worden, immerhin musste er am nächsten Tag wieder früh raus und lernen. An den ruhigen Atemzügen wusste die Erdenfrau, das auch ihr Mann am schlafen war. Eine leichte Spur der Enttäuschung konnte sie sich nicht verwehren, hatte sie die Hoffnung auf ein wenig Zärtlichkeit mit ihm. Doch scheinbar forderten die langen Trainingssessions mit dem Grünling ihren Tribut und sie musste auch heute Abend wieder auf gewisse Zwischenmenschliche Aktivitäten verzichten.



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