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Verworrene Pfade: Schatten

Die dritte Staffel
von

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Neue Probleme

Aufmerksame Mitarbeiter haben deutlich etwas für sich, denn Akago plante recht strategisch
 

5. Neue Probleme
 

In der Hauptstadt begab sich Miroku sofort in das Vorzimmer des Hofrates Myouga. Der kleine Flohgeist war nicht nur einer der wichtigsten Berater des Herrschers, sondern auch der Leiter des Nachrichtendienstes.

Der Dämon, der dort Besucher zuließ oder ablehnte, erkannte in dem Mönch einen der Dämonenjäger des Prinzen: „Kommst du im Auftrag Seiner Durchlaucht?“

„Ja.“ Miroku war klar, dass er sonst abgewiesen werden würde. So wurde er dagegen unverzüglich durchgelassen.
 

Myouga sah erstaunt von einem Berg an Papieren auf, die er anscheinend darauf sitzend durchlas: „Miroku! Gibt es Neuigkeiten über den Herrscher?“ In dieser Frage lag die ganze, wenn auch höfisch unterdrückte, Zuneigung, die der kleine Dämon für seinen Herrn empfand - und die Besorgnis um diesen.

Was sollte man darauf antworten. „Ja, und nein, Exzellenz.“

„Setz dich. Was ist los?“ Wortlos hörte der Flohgeist den Report an. Als der Mönch berichtete, dass ihm auf Grund der Aussage der schwarzen Priesterin die Idee gekommen sei, Atreus handele nicht auf eigene Faust, nickte er: „Das ist gut mitgedacht, ja. Das klingt wirklich nach erheblichem Ärger. Aber wer sollte so verrückt sein, sich mit einem Schattendrachen einzulassen? Diese Wesen leben nur für sich und….Moment. Genau darum. Womöglich hat Atreus gar nichts mit diesem Reich zu schaffen, will nur unter Schattendrachen etwas gewinnen. Er sucht seinen eigenen Vorteil, da bin ich mir sicher. Aber wer will den Herrscher aus dem Weg haben und auch die Prinzen?“ Er nahm sich sichtlich zusammen: „Ich werde mich darum kümmern.“

„Danke, Exzellenz.“ Miroku wusste, dass der Flohgeist sehr am Herrscher hing und ganz sicher jede Möglichkeit nutzte, die sich ihm bot.

„Ich habe durchaus nicht vergessen, dass du und Sango sowohl Alekto als auch die Invasion herausgefunden habt. - Oh, gehe noch zu Kagomes Mutter. Die Gefährtin des Herrschers macht sich doch große Sorgen.“

„Ja, das werde ich tun.“ Miroku stand auf, sicher, dass nun der gesamte Nachrichtendienst auf Spurensuche geschickt würde. Hoffentlich mit Erfolg.
 

Bei der Gefährtin des Herrschers wurde er von der zuständigen Hofdame nur vorgelassen, als er angab, er komme von Kagome.

Deren Mutter saß allein in ihrem Zimmer, ohne an der Handarbeit zu sticken, die sie in den Händen hielt: „Miroku! – Ist…gibt es etwas Neues?“

„Kagome hat uns den Tag gerettet“, sagte er sofort, sicher, dass sie nicht fragen wollte, ob es ihrer Tochter gut gehe.

„Oh….und…und der Herrscher?“ Ihre Stimme zitterte ein wenig.

Miroku wurde sich zum ersten Mal bewusst, dass sie wirklich an dem Inu no Taishou hing, vielleicht ihn sogar liebte. Bislang hatte er unwillkürlich angenommen, dass nur ein Befehl sie an dessen Seite gebracht hatte. Wie dumm von ihm, wusste er doch, wie sich Inuyasha gegenüber Menschen benahm – und das war sein Vater. Und allein der Halbdämon war ein lebendiges Zeugnis dafür, dass der Herrscher Menschen schätzte. Beruhigend meinte er: „Die Prinzen sind auf der Spur des Entführers.“

„Dann weiß man, wer es war?“ Sie atmete ein wenig auf.

„Ein Schattendrache namens Atreus.“ Er berichtete, vor allem, dass es Kagomes Verdienst gewesen sei, die schwarze Priesterin zu enttarnen. Immerhin konnte er sie bezüglich ihrer Tochter beruhigen.

Sie nickte etwas: „Eine schwarze Priesterin. Und ein Schattendrache. Sind sie…sie sehr gefährlich?“

„Ich weiß es nicht. Ich fürchte aber ja. Immerhin gelang es ihnen, wenn auch mit einem Trick, Seine Hoheit zu überwältigen.“

„Um ihn zu…zu töten?“

Miroku wünschte sich, der besorgten Frau keine Antwort geben zu müssen, aber er entgegnete so ermutigend er konnte, ohne zu lügen: „Zumindest nicht sogleich. Sie wollten ihn lebendig haben, das hat die schwarze Priesterin bestätigt. Sie haben eine Menge Mühen auf sich genommen, um ihn nur gefangen zu nehmen. Das ist doch gut. So haben Inu…ich meine, die Prinzen die Möglichkeit, ihn zu befreien.“

„Ja, natürlich.“ Sie murmelte es nur, zu klug, um nicht zu wissen, was das für eine Wartezeit für einen Gefangenen werden mochte. „Und Kagome und Sango sollen Tenseiga zu ihm bringen? Warum sie? Beides Menschen?“

„Tenseiga ist doch ein magisches Schwert, zumal ein Dämonenschwert. Ich vermute, Kagome kann es hüten.“ Er wusste inzwischen nur zu gut, dass ihre Fähigkeiten die seinen übertrafen – und vermutlich sogar die ihrer von Naraku ermordeten älteren Schwester Kikyou.

„Ja.“ Sie seufzte etwas. „Mir bleibt ja wieder nichts als zu warten.“

„Seid versichert, dass wir alle alles tun, um den Herrscher heil und gesund zurückzubringen. Und denkt doch auch daran, dass die Prinzen nicht ebenso überrascht werden können wie ihr Vater. Er ist in eine heimtückische Falle geraten. Das wird ihnen sicher nicht passieren.“ Er überlegte, wie die korrekte höfische Anrede für sie lautete, aber ihm fiel nichts ein.

„Ich hoffe es. Danke, Miroku. Es war sehr nett, vorbeizukommen.“

„Gern geschehen.“

„Kehrst du zu den Amazonen zurück?“

„Äh…“ Darüber hatte er sich keinerlei Gedanken gemacht. Dies tat er nun: „Ich denke, ich werde noch einmal mit Hofrat Myouga reden. Womöglich hat er neue Informationen für den Heerführer.“

„Ich verstehe. Wenn du Kagome siehst, grüße sie von mir. – Macht sie sich Sorgen um Inu…ich meine, den Prinzen?“

„Ja, natürlich.“ Er schmunzelte etwas: „Ich habe das Gefühl, dass sich die beiden langsam näher kommen.“

„Ja.“ Ein wehmütiges Lächeln: „Ich kann sie ja so gut verstehen.“ Ihre Hand verkrampfte sich in ihrer Stickerei, als sie daran dachte, was in diesem Augenblick mit ihrem Lebensgefährten geschehen mochte. So wenig Zeit hatten sie zusammen verbringen können...oh, viel zu wenig…

Miroku hatte die Geste gesehen: „Es wird alles gut ausgehen, ganz bestimmt.“ Er musste ja nur daran denken, wie er sich fühlen würde, wäre Sango irgendwo gefangen.

„Ich hoffe es.“

„Darf ich mich verabschieden?“ Beim Herrscher oder Sesshoumaru wäre diese Frage fatal, aber er nahm an, dass Kagomes Mutter bei weitem nicht so viel Wert auf höfische Regeln legte oder sie auch nur kannte.

Sie nickte: „Natürlich. Viel Glück….euch allen.“
 

Vor der Pforte wartete die Hofdame. Miroku überlegte für einen Moment unwillkürlich, ob sie gelauscht hätte, schloss das aber aus. Die Tür war zu dick, um ein derart leises Gespräch mithören zu können.

Sie sah ihn an: „Du bist doch Dämonenjäger des Prinzen, Mönch? Gibt es Neues vom Herrscher?“

„Nein.“

„Komm doch einmal mit.“

Ein wenig neugierig folgte ihr Miroku. Sie war eine junge Dämonin, und wenn er sich recht entsann, sogar eine Tochter eines Provinzfürsten. Fand sie ihn etwa attraktiv? Sie war nicht so ganz sein Geschmack, aber immerhin wäre es schmeichelhaft….

In einem Zimmer drehte sie sich um: „Sie macht sich große Sorgen, das wirst du dir denken können. Hast du sie beruhigen können?“

Oh, das war nichts Persönliches. Nun ja, er hatte Sango versprochen, dass er sich zusammenreißen würde. Und er war doch wirklich ein Profi: „Wie gesagt, ich konnte keine Neuigkeiten über den Herrscher bringen. Nur Grüße von ihrer Tochter.“ Das war nicht gelogen, aber langjährig antrainierte Vorsicht warnte ihn davor, einer Fremden zuviel zu erzählen, zumal, wenn diese so neugierig war.

„Ach ja, die ist ja auch bei euch Jägern.“ Die junge Dämonin lächelte wieder.

Sie wollte sein Vertrauen, erfasste er. Warum? „Mich wundert ein wenig, dass du vom….vom Herrscher weißt.“

„Oh, Hofrat Myouga teilte es ihr mit. Und sie mir. Sie vertraut mir, weißt du.“

Ihm fiel auf, dass sie keinerlei Titel oder auch nur die Anrede „Herrin“ verwendete. Aber sie war eben auch eine Dämonin und Kagomes Mutter ein Mensch. Sie würde wohl nur im direkten Kontakt höflich sein – und wohl zweimal, wenn der Herrscher anwesend war. „Ich verstehe. Nun, es gibt einfach nichts, womit man sie beruhigen könnte.“

„Wie schade….“ Sie lächelte ihn erneut an: „Dann müssen wir wohl abwarten, bis jemand zurückkommt. Der Herrscher oder einer der Prinzen….“

Miroku hätte widersprechen mögen, dass seiner Ansicht nach alle drei zurückkehren würden, aber in diesem Moment fiel sein Blick auf ihr Fenster – und das große Insekt, das dort soeben auf dem unteren Rahmen gelandet war. So sagte er nur: „Ja, dieser Meinung bin ich auch. Wir können nur abwarten. Und wenn sich Neues ergibt, wird es die Gefährtin des Herrschers gewiss als Erste erfahren.“

„Ja, das ist gut, danke, Mönch.“ Sie öffnete die Tür, um ihn aus ihrem Zimmer treten zu lassen.
 

Myouga war mehr als erstaunt, als Miroku noch einmal zu ihm kam – wenn auch nach etwas lautstarker Diskussion mit dem Dämon im Vorzimmer: „Willst du etwa schon Neuigkeiten abholen?“ Das klang tadelnd.

„Die Hofdame bei Kagomes Mutter….“

„Äh, ja? Du bist doch jetzt verheiratet. Und immerhin mit dem…nein, der ehrenwerten Harmost.“ Da Myouga durchaus ein Faible für Sango empfand, war er schlicht empört.

„Ich will doch wirklich nichts von der! Sie ist außerdem eine Dämonin und ich ein Mensch der zweiten Rangstufe“, verteidigte sich Miroku schnell. Hatte er wirklich einen so schlechten Ruf? „Wer ist sie?“

Der Flohgeist wurde sachlich. Vor ihm stand einer der besten Agenten des Inu no Taishou: „Prinzessin Maja. Sie ist die Tochter des Fürsten des 16. Bezirks, Habata. Eine Hasendämonin. Und jetzt sag schon: was ist los?“

„Sie fing mich ab, als ich von der Gefährtin kam und wollte unbedingt Neuigkeiten wissen. Bei diesem Gespräch entdeckte ich zufällig, dass an ihrem Zimmerfenster ein Hölleninsekt landete. Ich denke, sie bemerkte nicht, dass ich es sah. Oder sie hat es selbst nicht beobachtet, gar für verdächtig genommen.“

Myouga sprang auf: „Bist du sicher? Natürlich, du hast lange genug im Auftrag des Prinzen und des Herrn gegen Naraku ermittelt. Aber Hölleninsekten…das würde heißen, dass Naraku…das ist unmöglich.“ Der Herr und die beiden Prinzen hatten ihn doch getötet. Wer sonst aber käme in Betracht…?

Miroku war sich über die Konsequenzen seiner Beobachtung durchaus im Klaren: „Ich wollte Euch daher unverzüglich Bericht erstatten.“

„Ja, natürlich. Sie, also, Prinzessin Maja, weiß, dass der Herrscher verschwunden ist?“

„Ja. Ihre Herrin hat es ihr wohl erzählt.“

„Hm. Das ist nicht gut, gar nicht gut. Ich werde sie wohl überaus unauffällig überwachen lassen müssen. Und natürlich der Gefährtin des Herrn nichts mehr erzählen. Zur Sicherheit. Arme Frau…sie macht sich solche Sorgen, “ murmelte er.

Miroku erkannte, dass dieser Satz nicht für ihn bestimmt war, und schwieg dazu.

Der kleine Leiter des Nachrichtendienstes nahm sich sichtlich zusammen: „Gut. Wie schon vor einigen Wochen seid ihr Dämonenjäger wirklich sehr aufmerksam. Inu...ich meine, der Prinz kann stolz auf solche Mitarbeiter sein.“

„Danke, Hofrat. Ich werde noch heute Abend zurück zu den Amazonen reisen. Gibt es etwas, dass ich Exzellenz Sarpedon ausrichten soll?“

„Nein. Der Kronprinz ist im Moment der Regent und wir haben uns an seine Anweisungen zu halten. – Und wir können nur hoffen, dass die beiden ihren Vater finden. Rechtzeitig finden.“ Myouga seufzte etwas.

Miroku verstand, dass er einer privaten Mitteilung gewürdigt worden war, und nickte nur. Vermutlich hatte Rin inzwischen die Reitdrachen ausgetauscht, so dass sie unverzüglich aufbrechen konnten. Das kleine Mädchen nahm ihre Arbeit sehr ernst und er hatte das Gefühl, sie würde alles tun, um den Kronprinzen nicht zu enttäuschen. Er wollte, sobald es ging, zurück zu den anderen. Die Tatsache, dass Hölleninsekten im Spiel waren, würde Sango und Kagome sicher alarmieren. Von Sarpedon und Betei wusste er es nicht, aber es wäre gewiss auch wichtig, die Heerführer zu informieren. Hoffentlich würden die beiden wenigstens auf Sango hören. Er selbst hatte da kaum etwas mitzureden, aber sie war der Harmost.
 

Wie die Amazonen angekündigt hatten, wurde der nächtliche Wald um die Halbbrüder immer dichter. Sie konnten nun auch Tiere in der Dunkelheit um sich wahrnehmen, vereinzelte andere Wesen. Aber alles hielt Abstand zu ihnen.

Der Halbdämon hörte plötzlich ein sanftes Rauschen in den Blättern über ihnen und erkannte, dass dies nicht vom Wind stammen konnte. So blieb er stehen und prüfte die Luft.

„Komm weiter.“

„Aber…“ Da er jedoch bemerkte, dass der Kronprinz einen raschen Blick nach oben warf, ehe er weiterging, war das wohl anders als mit den Spinnenschwestern. Auch Sesshoumaru hatte erkannt, dass da etwas über sie hinweggehuscht war. So sprang er an dessen Seite, was er bislang vermieden hatte, war der Weg doch immer wieder von Pflanzenbewuchs versperrt. Leise meinte er: „Was...?“

Er wurde langsam erwachsen...nun ja. Langsam „Wir haben ein anderes Ziel.“

Das stimmte natürlich. Solange sie niemand angriff, sollten sie schon um Vaters Willen nutzlose Kämpfe vermeiden.

Dennoch war es ein eigentümliches Gefühl durch einen Wald bei Nacht zu wandern, in der sicheren Gewissheit, beobachtet zu werden.
 

Am Beginn des Gebirges saßen zwei Schatten auf einem Felsvorsprung. Tsurugu betrachtete seinen Nachbarn, der seinerseits in einen runden Spiegel blickte. „Das sind die beiden, Kagami?“

„Ja. Ich bin sicher, dass es die beiden weißhaarigen Dämonen sind, von denen unser Herr sprach. Aber sie werden kaum mehr lange leben. Sie sind in das Gebiet der achtbeinigen Vögel eingedrungen.“

„Hm.“ Tsurugu warf einen Blick nach Osten: „Die Sonne geht gleich auf. Ich werde mich aber noch nicht auf den Weg zur Burg machen. Der Herr will die Köpfe dieser beiden.“

„Du solltest das Fell der Hunde nicht herbeibringen wollen, ehe sie tot sind.“

„Was meinst du?“

„Es sieht so aus, als ob sie bemerkt haben, dass sie beobachtet werden.“

„Die Vögel sind gefährlich. Und ich kann das entscheiden, denn ich bin der Schatten des Kampfes.“

Der Schwerter, dachte Kagami prompt. Schatten waren hoch spezialisiert, was durchaus eine Schwäche sein konnte. „Wir werden sehen.“

„Wenn sie die Vögel überleben, werde ich dem Herrn berichten, dass sie hier sind. Sterben sie, bringe ich ihm gleich ihre Köpfe.“ Und würde dafür doch hoffentlich als Belohnung die beiden Schwerter bekommen.
 

Mit der aufgehenden Sonne stieg auch der immer deutlicher werdenden Geruch eines riesigen Sumpfes in die Nasen der Prinzen. Der Bodenbewuchs ließ erneut nach und es war für Inuyasha nun ein Kinderspiel, an der Seite seines Halbbruders zu bleiben.

Er blickte empor in die dichten Bäume. Kein Rauschen verriet mehr einen Beobachter. „Hm“, machte er: „Er hat aufgegeben.“

Ein durchaus voreiliger Schluss. Er sollte mal ein ernstes Wort mit Inuyashas Lehrer des Militärwesens reden: „Oder du sollst das denken und er holt andere.“

„Meinst du?“

Das bedurfte keiner Antwort.
 

Die Halbbrüder wanderten nebeneinander weiter durch den Wald. Das Kronendach war so dicht, dass Dämmerung herrschte, obwohl der Tag schon angebrochen war. Dementsprechend wuchs hier kaum Unterholz. Die knorrigen Bäume mussten hunderte von Jahren alt sein.

Inuyashas Ohren zuckten: „Da ist doch wieder wer…“

In der Tat, dachte Sesshoumaru, der ebenfalls das sich rasch nähernde leise Sirren vernommen hatte. War die Sinnesausstattung eines Halbblutes doch nicht so kärglich, wie er stets geglaubt hatte? Immerhin hatte der Bastard auch die Spinnenschwestern bemerkt – was ihm selbst nicht gelungen war. Überdies musste er ihm zu Gute halten, dass der Halbdämon den Endkampf gegen Naraku gewonnen hatte, ja auch gegen diesen Mottenprinzen ein gutes Bild abgegeben hatte. Er legte die Hand an sein Schwert.
 

Inuyasha fasste ebenfalls nach Tessaiga, als er hinter, über ihnen das Sirren hörte, Flügelschlag, aber auch noch etwas anderes. Verdutzt erkannte er die merkwürdigsten Vögel, die er je gesehen hatte: sie besaßen acht Greifarme, die aus Brust und Bauch ragten. Damit schwangen sie sich in raschem Tempo von Ast zu Ast durch den Wald. Das leise Sirren stammte von den Flügeln, die sich auf ihrem Rücken befanden und hektisch schlugen, wohl ihre Sprünge stabilisierten. Die Schnäbel waren spitz, nun drohend aufgerissen.

Jetzt kamen sie von zwei Seiten auf die beiden Wesen zu, die dumm genug gewesen waren, sich in ihr Gebiet zu wagen, ja, sich als Beute anboten.

Instinktiv hatten sich die Prinzen gedreht, dass sie Rücken an Rücken standen, sich demgemäß gegenseitig deckend. So erwarteten sie mit gezogenen Schwertern den Angriff aus zwei Richtungen.

„Was sind das denn…?“ brachte Inuyasha noch heraus, dann war der Schwarm über ihnen und wollte mit den Greifarmen zupacken. So sparte er sich weitere Fragen: „Windnarbe!“

Die Macht seines Schwertes zerriss die vordersten der achtbeinigen Vögel buchstäblich, die weiter hinter mussten sich an den Ästen festhalten, um nicht hinabzustürzen. Sie waren keine guten Flieger. Ohne ihre Greifarme war es ihnen nicht möglich, in den Bäumen zu bleiben. Stürzten sie auf den Boden, war es eine äußerst mühselige und gefährliche Angelegenheit, wieder in den Schutz der Baumkronen zu gelangen.

Auch die Attacke des Kronprinzen mit Tokejin hatte den Angriff der seltsamen Vögel gestoppt. Sie schienen nun die Überfallenen genauer zu betrachten und lieber auf Distanz zu bleiben.

Die Halbbrüder standen zur Sicherheit weiterhin Rücken an Rücken und beobachteten ihrerseits die Angreifer.

„Komische Vögel…“ murmelte der Halbdämon: „Aber kein Problem. Wenn sie noch mal kommen, kriegen sie eben wieder die Windnarbe um die Ohren.“

„Sie denken. Das solltest du auch einmal versuchen.“

„He!“ Aber was hatte er auch erwartet? Außerdem - was meinte der Herr Kronprinz denn damit? Ja, diese eigenartigen Wesen hingen da um sie in den Bäumen und ließen sie nicht aus den Augen, aber….Da verstand er. Das leise Sirren, das noch immer zu hören war und von den Flügeln stammte, war wohl gleichzeitig eine Art Sprache. Die Mistviecher planten etwas. „Als ob Vögel denken…na ja…diese Paradiesvögel haben auch eine Menge Ärger gemacht.“

Sesshoumaru schwieg zu diesem Satz, war allerdings ein wenig überrascht. Inuyasha hatte sich auf Kämpfe mit Paradiesvögeln eingelassen und das offensichtlich überlebt? Nun, sicher auch mit Hilfe seiner Menschenbande, aber die Tatsache an sich war bemerkenswert. Davon hatte Vater ihm nie etwas erzählt – und er hatte natürlich Inuyasha auch nicht selbst nach irgendwelchen Abenteuern befragt, was er inzwischen wohl tun würde. Mit wem hatte der sich eigentlich noch nicht gestritten?

Die achtbeinigen Vögel waren offenbar zu einer Entscheidung gekommen. Langsam setzten sie sich in Bewegung.

Für einen Moment dachte Inuyasha, dass sie sich zurückziehen wollten, die Sinnlosigkeit des Angriffs eingesehen hätten, aber dann begriff er: sie bildeten einen Kreis, wollten sie umzingeln. Im nächsten Augenblick verstand er seinen eigenen Denkfehler: sie hatten sie schon eingeschlossen. Während der Diskussion waren noch andere aus den bisher noch freien Richtungen dazugekommen. Und das war jetzt eine ganz schöne Anzahl von Greifarmen und aufgerissenen Schnäbeln, die auf sie losstürzten.
 

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Eine kleine biologische Neuheit:)

Im nächsten Kapitel findet eine Strategiebesprechung der Heerführer statt und die Hundejungen müssen feststellen, dass sie die Gefahren...die Unannehmlichkeiten der Gegend unterschätzt haben.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  Minerva_Noctua
2012-03-06T09:56:45+00:00 06.03.2012 10:56
Haben diese Vögelchen auch Beine, oder nur Arme?
Lustige Idee^^!
Mama tut mir leid. Ist doch sch.... immer nur waren zu müssen. Ich frage mich überhaupt, wie sie es aushält den ganzen Tag alleine immer Kämmerlein zu hocken...
Ein Häschen als Hofdame. Hat sie Auftrag von der Familie, oder ist sie einfach nur neugierig?
Mirokus Charakter gefällt mir. Überdies ziehen sich die Passagen mit ihm und den Mädels nicht zäh hin. Es bleibt auch bei ihnen interessant. Das ist schön:)
Wie kann sich ein Insekt auch ins Fenster setzen? Auffälliger geht es nur noch, wenn es um Mirokus Kopf geflogen wäre...

Bye

Minerva
Von:  Schalmali
2010-07-07T07:06:44+00:00 07.07.2010 09:06
Miroku versteht es sich durchzumogeln. Er hätte ja sonstkeinen Zutritt bekommen, sowas nimmt er für so etwas wichtiges halt nicht in Kauf, dennoch ein kleiner Lügenbolt :D Tja die Dämonin bei Kagomes Mutter ist natürlich gleich verdächtig, vielleicht aber auch nur neugierig.

Und Inuyasha hat die schon bekämpft? Na herrlich, er scheint dann ja wirklich schon ganz schön rumgekommen beim Dämonenjagen, aber wieso auch nicht? Sesshoumaru kümmerte sich immer um die Fürsten direkt, da wird er wohl kaum in solche Ecke gekommen seinwie Inuyasha mit der Dämonenjagd.

*weiterles*
Von:  -Kirei-
2010-01-03T13:14:37+00:00 03.01.2010 14:14
Man Kagomes Mutter kann einem schon leid tun u.u
Man aber ihre Dienerin scheint ya nicht gerade vertrauenswürdig zu sein...Ob die zu dem Komplott gehört? Das Hölleninsekt war ya nicht gerade zufällig ausgerechnet an ihrem Fenster. <.<

Oh man. Aber Sess und Inu schaffens ya immer wieder auf die Speisekarte irgendwelcher Biester zu landen.
Ich hoffe mal nicht, dass das zu argen Auswirunkungen für den Taishou hat óò

Von:  Teilchenzoo
2009-11-14T21:01:47+00:00 14.11.2009 22:01
Paradiesvögel? Was war das noch gleich?
Huh ... seltsame Viecher. Erinnert mich an die Reisen in Parallelwelten, wo es so Dinger gibt. Hm. Kommen noch sehr viele davon, muss ich dir leider sagen, dass mir diese Reise für dieses AU nicht gefällt – es wäre mir zu sehr wie eine der Brudergeschichten, nicht wie diese Sparta-Welt.

Die Neuigkeit mit der dämonischen Hofdame der Herrschergemahlin ist interessant. Vielleicht war sie der Informant, der die Nachricht von der bevorstehenden Reise des Taishou weitergeleitet hat? Und vielleicht macht sie mit dem Hölleninsekt sogar gemeinsame Sache?
Ich habe mir Hasendämonen eher ängstlich und friedliebend vorgestellt, aber das war wohl eine Fehleinschätzung.

Schön, dass Myouga sich Mirokus Einwände anhört. Für den Leiter des Nachrichtendienstes darf es auch keinen Unterschied machen, wer ihm Informationen liefert, ob Mensch oder Dämon.

Lg neko
Von:  Tigerin
2009-10-01T04:03:18+00:00 01.10.2009 06:03
Miroku hat einiges herausgefunden. Jetzt wissen sie immerhin, dass es eine Verschwörung ist. Ich bin mal gespannt, was Kagome und Sango, der Heerführer und die Amazonen zu der Neuigkeit sagen werden. Die Hasenprinzessin wird auch die Prinzessin sein, von der Moryomaru und Akago geredet haben.
Kagomes Mutter kann einem wirklich Leid tun. Jetzt kann sie wegen der Prinzessin nicht mal mehr Informationen bekommen.
Du hast wirklich ein Talent dir Gegner auszudenken. Die hier stelle ich mir wie eine Kreuzung aus Affen und Vögeln vor..^^“ Dieser Kommentar von Sess ist wiedermal herzallerliebst:
„Sie denken. Das solltest du auch einmal versuchen.“ Aber immerhin hat er ihn in Gedanken auch mal fast gelobt. Das ist schon was.

LG,
Tigerin

Von: -Suhani-
2009-09-07T20:51:42+00:00 07.09.2009 22:51
Prinzessin Maja… Ich glaub nicht, dass sie die Prinzessin ist, die von Moryomaru… bespaßt werden soll. Ich denke, es wäre ein bisschen auffällig, wenn er ständig im Schloss ein und aus gehen und eine Hofdame besuchen würde. Außerdem heißt sie wie meine Tochter… nur das mein Käferchen mit y geschrieben wird. ^^
Diese Vögel stell ich mir cool vor. Acht Arme. Könnte ich manchmal auch gut gebrauchen. -.-
Bin ja mal gespannt, wie die Brüder da wieder rauskommen wollen. Oder rauskommen werden. ^^
lg
Hani
Von:  Cistus
2009-09-06T15:26:53+00:00 06.09.2009 17:26
Ziemlich verworren das Ganze! Hölleninstekten, Prinzessinnen die entweder zu neugierig sind oder doch Hintergedanken haben. Vögel die Hunger auf Hundeyoukai bzw Hanyou entwickeln. Partner die sich gegenseitig nicht trauen und mittendrin die Hundefamilie. Schneint nicht grade deren Jahr zu sein! Erst war Jahrhunderte lang nichts los und nun drei Umsturzversuche in kurzer Zeit! Da kommen sie ja kaum dazu mal Luft zu holen!

mfg
Cistus
Von: abgemeldet
2009-09-04T14:31:18+00:00 04.09.2009 16:31
Oh man die Hundebrüder sollten sich langsam wirklcih mal am Riemen reißen.....


24
Von:  Sasuke_Uchiha
2009-09-01T22:20:36+00:00 02.09.2009 00:20
Auf den Kriegsrat der Heerführer bin ich schon sehr gespannt.
Von:  mangacrack
2009-08-31T23:39:27+00:00 01.09.2009 01:39
Ich mag die Frage Sesshomarus mit wem sich InuYasha iegentlich noch nicht angelegt hat. Mit ziemlich wenigen würde ich sagen und er ist ja noch jung.

Mal sehen ob die Prinzessin ahnungslos ist und mitspielt oder eigene Pläne hat. Doch ein wirklich großes Lob an Miroku. Er kann also doch denken^^ ...

Ein wenig seltsam fand ich den Übergang zu den Hundebrüdern. Habs nicht sofort bemerkt, kann aber auch sein, dass ich nur kurz abgelenkt war.

mangacrack




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