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Seven Days

yami x yugi
von

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TAG 3 - Herr Doktor-Herr Doktor!

BETA - *kuss*

du bist die schnellste und die beste^-^b
 

TAG 3 – Herr Doktor, Herr Doktor!
 

„Oh verdammt, mach es endlich!“, meckerte Atemu seinen blonden Kumpel an, welcher immer noch die Tür in der Hand hielt und diese misstrauisch begutachtete.

„Verflucht…jetzt tu es endlich, du hast schon so oft hier Türen geknallt!“, maulte Yami weiter und kniff seine Augen zusammen, wartend auf den kommenden Schmerz.

„Ja, habe ich! Aber da hing noch nie deine Hand dazwischen!“, schnaufte Joey nun auf, wieder schlug er die Tür zu, und das nun schon zum tausendsten Mal, aber er hielt immer vor Atemu Hand an.

Der hatte doch eindeutig einen Knall. Das hörte sich ja gestern noch so leicht an, aber nun, nein danke aber auch, dachte sich Joey, der das ganze nun für mehr als bescheuert hielt.

„Ich kann das nicht.“, seufzte Joey auf, Atemu aber öffnete die Augen, hatte er doch mehr oder weniger mit einem heftigem Schmerz gerechnet.

Seufzend nahm Atemu seine Hand vom Türrahmen, und sah seinen Kumpel einfach nur entrüstet an.

„Na ok, wenn du es nicht tust, dann…“, und schon sah Joey seinem besten Freund nach, wie er mit böser Miene, rasch in die Küche sauste.

Joey kam ihm gleich nach, aber zu spät, als er in die Küche trat, war es schon passiert, seine Befürchtung bewahrheitete sich auch noch, da sich Atemu nun heftigst auf die Lippen biss und das Gesicht schmerzhaft verzogen hatte.

„Sag mal, spinnst du ein bisschen?“, fluchte der blonde junge Mann los und rannte zum nächsten Schrank, um Atemus verblutete Hand, mit einem Tuch zu umwickeln.

„Du hast sie echt nicht mehr alle!“

„Scheiße…tut das weh“, sagte Atemu, schnappte dabei nach Luft und seine Worte klangen mehr oder weniger abgehackt.

„Ich sollte dir noch gleich eins drauf geben…du kannst dir doch nicht einfach so in die Hand schneiden.“, maulte Joey weiter, während er sich um Atemus Hand kümmerte.

„Geht’s?“, fragte Joey nach, und nahm Yami das scharfe Küchenmesser aus der Hand.

Sein Blick war besorgt, wegen Yamis mehr als nur verzerrten Gesichtes, dieser aber konnte nur noch nicken. Es ging eigentlich gar nicht. Es tat verflucht weh, aber das war ihm egal, er wollte zu Yugi, koste es was es wolle.

Joey, nahm Yamis Tasche und schon folgte deren Besitzer ihm stumm und hielt sich krampfhaft seine eigene Hand fest. Sie pochte unentwegt, und schmerzte höllisch.
 

„Joey…wir haben das geplant…also…bau jetzt keinen Scheiß.“, schnaufte Atemu vor dem Krankenhaus angekommen auf, sein Herz pochte laut, aber der Schmerz ließ ihn gerade nicht mehr klar denken.

Verkrampft biss er sich auf die Lippen - her Gott, er wollte sofort eine Betäubung - jetzt!

„So eine Scheiße wie du, werd ich wohl kaum bauen.“, Joey rollte mit den Augen, er hatte ja schon viel mit Yami erlebt, aber das hier toppte dann doch alles. Der war doch bekloppt vor Liebe, dieser Gedanke aber ließ ihn schmunzeln - wurde ja auch mal Zeit, oder?!

Atemus Beziehungen waren kurz, sehr kurz, oder endeten im Streit. Nie vergoss er eine Träne darüber und Joey fragte auch nie danach, da Yami eh nie darüber reden wollte, doch nun schien alles anders, und Joey freute sich innerlich über diesen Sinneswandel - hätte er das alles doch mal früher gewusst.

Yamis Gefühlswelt blieb Joey meist verschlossen, doch ab und an, morgens, beim Frühstück, so dachte Joey es, waren Atemus Augen mehr als rot und dick…ob er weinte? Nachts…heimlich und im Stillen?

Er wusste es nicht.

„Hey…ist das nicht dieser Ryou?“, fragte Joey Atemu und deutete auf den Empfang.

Atemu hatte gerade kaum noch Nerven dazu, schwach nickte er, und wollte einfach nur noch behandelt werden, mittlerweile wäre es ihm auch egal, wer es wäre…wenn er ehrlich war.

„Hallo, mein Freund hat sich übelst in die Hand geschnitten.“, begann Joey mit Ryou an zu sprechen.

Dieser sah kurz zu Atemu, und dann nickte er.

„Hier…können sie das bitte ausfüllen und sie…kommen mal mit mir.“, meinte dieser lilahaarige und sah dabei Atemu an, der gerade den Tränen nah war.

„Ähm…da gibt es ein kleines Problem.“, Joey grinste unbeholfen gespielt verschämt, eben so wie es geplant war.

Ryou sah ihn fragend an, ein Problem? Hallo? Dem seine Hand blutete so sehr, das der stämmige Mann darunter mehr als nur weiß im Gesicht wurde.

„Er hat schreckliche Angst vor Ärzten…wirklich es war schon schwierig ihn mit her zu nehmen…es ist ihm aber peinlich…ähm...“, flüsterte Joey Ryou zu, dieser aber blinzelte nur ein paar mal. Ryou hatte ja schon viel gehört, aber das war ihm dann auch wieder neu.

„Wirklich…das ist schlimm…beim letzen Mal ist er ausgetickt… war ne ganz schlimme Sache...mit Polizei im Krankhaus und so…aber...“, erzählte Joey weiter, Yami hingegen stand einfach nur unbeholfen da und dachte ihm würde die Hand abfallen.

„Hier gibt es einen Arzt...Yugi Muto...die kennen sich...und…na ja...sie wissen schon...oder?“, Joey setzte einen extra bittenden Blick für seinen Freund auf.

Ryou seufzte auf, sah einen Moment lang zu Atemu, dann aber wieder zu Joey.

„Ok…setzen sie sich…sie sind sicher das sie warten können?“, fragte Ryou nochmals nach, Atemu schaute ihn mit Tränen in den Augen an und nickte eifrig.

„Geht’s?“, fragte Joey erneut besorgt nach, Atemu aber biss sich nur noch auf die Lippen, nach sprechen war ihm nun nicht mehr.

Beide setzen sie sich, während Joey leise, ohne etwas zu sagen, das Formular für Atemu ausfüllte.

„Na dann kommen sie mal mit.“, lächelte Ryou Atemu an, als er wieder kam und nahm auch gleich das Formular mit.

„Wirklich so Angst vor Ärzten?“, fragte Ryou interessiert nach, Atemu nickte einfach nur, er und Angst vor Ärzten...her Gott er liebte einen!

Ryou führte ihn direkt in einen Raum, wo Atemu auch gleich sitzend auf der Liege platz nahm.

Kurz schaute Ryou noch über das Formular, schaute die Karte an, ehe er mit einem - „Gleich ist er da“, wieder verschwand.

Atemu schaute sich etwas um, der Geruch eines Krankenhauses lag ihm in der Nase, und seine Hand pochte mehr als sie es je getan hatte. Er mochte keine Krankenhäuser - er hasste sie eigentlich.

Dann aber ging die Tür auf.

„So, so...Angst vor Ärzten…wir beißen doch nicht.“, hörte er nur die liebliche Stimme Yugis.

Sein Herz schlug laut, für einen Moment war sein Schmerz vollkommen vergessen, wie weg.

Er sah Yugi an, der einfach zu Tür herein kam und gerade noch eine Mappe vor seiner Nase hielt, welche er anscheinend noch durchlas.

Er trug ein Hemd, eine Krawatte, eine schwarze Hose mit Turnschuhen darunter und einen weißen Kittel, das was Atemu aber überraschte war die Brille.

„Wir kennen...“, Yugi sah auf, mit einem Lächeln, dann aber verschwand es rasch.

Seine Augen vergrößerten sich überrascht, bis sein Herz aber raste, wie noch nie.
 

„Ach Gott Atemu…was hast du denn?“, rasch eilte Yugi zu Yami hin.

Im ersten Moment blieb ihm ja noch vor lauter Überraschung das Herz stehen, doch dann, als er diese Hand sah, brach Sorge in ihm aus - es war anders als bei anderen Patienten - ob das gut war, wusste Yugi allerdings noch nicht einzuschätzen.

Er wollte jetzt nur eins, und zwar Atemu helfen.

„Wie hast du das denn hinbekommen?“, fragte Yugi besorgt nach, der gerade das Tuch von Atemus Hand entfernten dieser hätte dabei aufschreien können… Schmerz lass nach!

„Beim kochen…scharfes Messer.“, sagte Yami während er scharf die Luft einzog.

„Uh…da hast du dich aber tief geschnitten.“, kommentierte Yugi das Ganze und schon nahm er Watte, eine kleine Nadel, die Atemu dann doch Angst machte, und andere Dinge, die Atemu dann noch mehr Angst machten.

„Das tut jetzt ein wenig weh.“, lächelte Yugi matt zu Yami hinauf. Es war merkwürdig für Yugi ihn hier vor sich sitzen zu haben - er wusste nicht recht damit umzugehen.

„Ahh…verflucht.“, schnaufte Yami und zuckte zusammen, als Yugi etwas darauf sprühte und dann noch mit Watte, über die Wunde streichelte.

„Genau zwischen Daumen und Zeigefinger, bis runter zum Handballen.. na ganz toll und das bei deinem Beruf.“, seufzte Yugi nur auf. Der Schnitt war irgendwie merkwürdig, und dabei noch so tief.

Beim Kochen? Für Yugi sah das eher so aus, als hätte Atemu in eine Messerklinge gepackt, um diese irgendwo kräftig heraus zuziehen.

Aber abgesehen davon und von der Tatsache, dass sein Herz mehr als nur raste, wollte er sich aber nun auf seine Arbeit konzentrieren.

„Ja…ich weiß“, nuschelte Atemu, dann aber sah er weg, eine Spritze genau an seiner Hand, das wollte er dann doch nicht sehen, doch keine paar Sekunden später, verspürte er keinen Schmerz mehr.

Darüber seufzte er auf.

Yugi lächelte zu Yami hinauf, als er das Seufzen vernahm.

„Besser?“, fragte er liebevoll nach und Yami nickte mit einem schwachen Lächeln zurück.

„Also, wir müssen das nähen…der Schnitt ist tief…man kann sowas auch kleben, aber ich denke, bei diesem Schnitt hilft das nichts.“, versuchte Yugi Yami zu erklären, dieser nickte einfach nur und schaute in die schönen großen Augen Yugis, welche ihn völlig faszinierten.

Yugi schaute einen Augenblick lang einfach nur zurück, drohte in diesen roten Augen zu versinken, biss er dies bemerkte, und rasch zu Nadel und Faden griff - somit mied er auch den Blickkontakt.

„Warum schaust du mich nicht mehr an?“, fragte Atemu flüsternd nach, ein trauriger Hauch lag in seiner Stimme und er war es auch - traurig, Yugi wollte ihn nicht ansehen - warum?

„Ach Atemu...ich bin nicht dumm…Angst vor Ärzten.“, seufzte Yugi auf, und nähte den Schnitt sorgfältig zusammen, sodass er auch keine Narbe später hätte.

Atemu sagte nichts dazu, was sollte er auch sagen?

„Ich habe deinen Verlobten kennen gelernt.“, begann Atemu nach einer kleinen Zeit zu sprechen.

„Ich weiß.“, seufzte Yugi auf und schnitt den Faden einfach ab.

Dann aber legte er seine Brille auf die Ablage und setze sich auf seinen Hocker.

„Danke für das Ü-Ei.“, scheu lächelnd schaute Yugi nun doch zu Yami hinauf.

Sein Herz klopfte weiter.

Yuri hatte ihm von Atemu erzählt, also wusste Yugi auch, dass das Ü- Ei nur von Yami stammen konnte.

„Du sahst so traurig aus.“, kommentierte Atemu das ganze, aber sehr sanft.

Yugi aber senkte den Kopf, und begann mit seinen Fingern zu spielen.
 

Auf der einen Seite fühlte er sich wohl, in der Nähe dieses Mannes, auf der anderen Seite aber hatte er Angst, richtige Angst und vor allem, dieser Mann hatte ihn sehr verletzt. Auch wenn sie darüber gesprochen hatten, und es zehn Jahre her war…Yugi war immer noch verletzt.

„Bist du glücklich Yugi?“, versuchte Atemu es erneut und schaute fragend, wie auch zweifelnd zu dem kleinem Bündel vor ihm hinunter.

„Ich mach dir jetzt noch ein Verband und krank schreiben muss ich dich auch noch, ich denke mal bis nächste Woche…am Montag können die Fäden gezogen werden, dein Hausarzt wird das auch können.“, wechselte Yugi das Thema…ob er glücklich wäre?

Er wollte diese Frage nicht beantworten, er war sehr lange unglücklich, bis Yuri in sein Leben trat und er war auch seitdem an glücklich, doch jetzt, wo er die Eltern Yuris kennen gelernt hatte, welche er vorher noch nie gesehen hatte, war er sich nicht mehr ganz so sicher. Nun wo Atemu auf einmal wieder da war, fragte er sich diese Frage selbst auch noch, mehr als einmal, doch eine Antwort hatte er nicht.

„Du lenkst vom Thema ab.“, fuhr Atemu fort.

„Ich weiß.“, sagte Yugi, ohne auch nur ein einziges Mal nach oben zu sehen.

Er nahm Atemus Hand, betrachtete sie eine Weile, die schlanken Finger, welche so gefühlvoll und voller Liebe sein konnten - er wusste es zu gut, hatte es selbst verspürt, aber er wollte nicht daran zurück denken - jetzt nicht - nie wieder, er hatte es sich doch selbst mal geschworen.

Langsam, als wollte Yugi selbst noch etwas Zeit schinden, legte er Atemu den Verband an.

„Yugi bitte, heirate ihn nicht.“, flüsterte Atemu leicht traurig, bittend sah er zu Yugi herunter, dieser hob langsam den Kopf.

„Warum sollte ich es nicht tun?“, fragte Yugi nach - warum eigentlich, was wollte Atemu genau von ihm? Das wollte er dann doch gerne wissen.

„Weil ich es nicht ertragen könnte…geb mir doch eine Chance…ich habe viel Scheiße gebaut...aber ich bitte dich, lass ihn und nimm mich.“, Atemu flüsterte bittend in den Raum, sein Blick war verzweifelt, und bittend zu gleich.

Yugi schluckte hart, man konnte es nicht hören, aber es war klar und deutlich an seinem Kehlkopf zu erkennen.

Er sah einen Moment lang berührt in die Augen Atemus, ehe er doch wieder den Blick abwendete.

„Dich…? Ich kenne dich doch gar nicht.“, flüsterte Yugi und damit hatte er vollkommen recht.

10 Jahre lagen dazwischen, und auch, damals kannte er Atemu nicht.

Sie sprachen kaum miteinander, obwohl sie die halbe Schulzeit zusammen verbracht hatten.

Es war nur diese eine Nacht, wo Yugi immerzu dachte, das sie eine Lüge wäre, doch nun wusste er, das es anders war.

„Aber wir könnten uns doch kennen lernen.“, flüsterte Atemu zurück und sah mehr oder weniger zu Yugi herunter.

„Atemu…ich liebe ihn...ich liebe ihn wirklich.“, antworte Yugi leise auf Atemus Antwort.

Es war die Wahrheit, er liebte Yuri, sonst hätte er niemals ja zu dem Antrag gesagt.

„Das glaube ich dir ja...“, begann Atemu, Yugi aber sah ihn einfach nur verwirrt wie auch überrascht an. Yugi hätte jetzt alles erwartet, aber nicht das.

„…aber…liebst du ihn so sehr wie du mich geliebt hattest?“

Yugis Augen blickten Atemu stumm an, er schluckte abermals hart, und dieses mal konnte man es hören.

Sein Herz raste, dennoch diese kleine Erkenntnis stach ihm schmerzlich ins Herz.

„Hattest - Atemu, hattest...?“, meinte Yugi, sein Ton war bitter, mit einem langgezogenem Seufzen stand Yugi wieder auf und setzte sich seine Brille auf.

Dann kramte er in einer Schublade herum, und nahm einen gelben Zettel heraus, also Krankenschein.

„Beantworte meine Frage Yugi!“, forderte Atemu ihn auf. Er wollte es aus seinem Munde hören. Sicher, Vergangenheit war Vergangenheit, doch er fühlte es, er fühlte es, genauso wie vor zehn Jahren…diese Liebe zwischen ihnen...als wäre sie niemals verflogen.

Yugi aber hielt in seinem Schreiben inne, seine Mundwinkel zogen nach unten.

Er schluckte hart, ein riesiger Kloß machte sich in seinem Hals breit, der ihm schmerzlich weh tat - er selbst als Arzt, konnte sich nun selbst nicht helfen.

„Ja…ja verdammt noch mal...JA.“, schnaubte Yugi los, er klang verbittert, seine Stimme, von Tränen bedeckt, welche gerade in seine Augen stiegen.

Er knallte eine Schublade zu, worauf Atemu leicht zusammen zuckte und Yugi sich mit wütendem Blick zu ihm umdrehte.

„Ich hatte dich mehr geliebt…viel mehr…ja.“, Yugi schrie Atemu an, sah ihn wutentbrannt an, Yami aber verstand gerade nichts und blieb einfach nur leicht fassungslos auf der Liege sitzen. In der Schulzeit war Yugi immer arg ruhig, zurückhaltend und scheu, doch nun...

„Aber er liegt morgens neben mir wenn ich aufwache…er sagt mir das er mich liebt und lacht mich nicht aus...nennt mich nicht Zwerg oder lästert hinter meinen Rücken, nur weil es die anderen tun…“, schrie Yugi ihn unter Tränen an. Auch heute noch, plackte diese Schulzeit ihn, es verfolgte ihn immer noch, sein ganzes Selbstbewusstsein litt darunter, es wurde erst mit Yuri besser.

Atemu senkte verschämt den Kopf und biss sich auf die Lippen - er hatte soviel falsch gemacht - damals.

Stille, pure Stille, die sich in den Raum legte.

Yugis Fäuste waren geballt, er wollte Atemu anschreien, alles loswerden, doch nichts verließ seine Lippen. Am liebsten hätte er ihm eine geknallt, ihm gesagt, wie er sich damals gefühlt hatte, wie verletzt er war, wie ausgenutzt er sich fühlte, wie allein er doch war, nicht nur nach dieser einen Nacht, auch schon davor.

Ein Klopfen an der Zimmertür, Yugi und Atemu schauten perplex dorthin und schon ging diese aber auf und ein lächelnder Ryou kam herein. Dann aber verschwand sein Lächeln, als er Yugi sah…er weinte…was war denn hier los?

„Ähm...ich...geh mal wieder.“, sagte er rasch und wollte sich schon umdrehen, doch Yugi hielt ihn auf.

„Kannst du das übernehmen, ich muss hier raus?“, sagte Yugi, aber mehr als nur überfordert, er brauchte Luft zum atmen, er wollte hier raus, aus diesem engen Raum, der von Atemu belegt worden war.

Ryou nickte nur, doch Atemu schaute ängstlich zu Yugi.

„Dann lass es mich wieder gut machen…geb mir eine Chance…ich bitte dich Yugi…. Es tut mir wirklich so leid.“, Atemu sah verzweifelt auf Yugis Rücken, welcher gerade schon die Tür geöffnet hatte und im Begriff war, aus dieser zu treten, doch er hielt an, aber umdrehen tat er sich nicht.

„Es ist zu spät Atemu.“, sagte er leise, fast schon enttäuscht, und verließ somit das Zimmer.

Ja, zu spät, warum kam er erst jetzt, was sollte das, er hätte doch früher zu ihm kommen können und jetzt… nein!

Yugi liebte Yuri nun mal, das wusste er…auch wenn die Gefühle zu Atemu, zumindest damals stärker waren, wollte er das was er hatte.

Jemanden der morgens neben ihm lag, jemanden den er kannte, den er liebte, mit all seinen Macken, diese sogar vermisste, wenn Yuri nicht da war.

Dies war ihm mehr wert, als alte Gefühle…es waren ja nur alte, diese Gefühle, die er jetzt hatte, konnte Yugi einfach nicht anders einordnen.

Atemu senkte erneut den Kopf, und hörte, das Ryou in dem Raum war, und irgendwas raschelte.

Er hatte sich das alles ganz anderes vorgestellt.
 

„Ähm…das hier ist ein Medikament gegen Entzündungen, eine abends.“, versuchte Ryou die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er kannte diesen Mann nicht, aber er kannte Yugi, und das war das Kuriose daran. Ryou und Yugi kannten sich doch schon drei Jahre, aber dieser Mann, sowie auch der Name waren ihm vollkommen fremd.

Atemu nickte entrüstet und nahm den Zettel, wie auch den Krankenschein entgegen.

Na ganz toll, das einzig Positive war ja noch der gelbe Zettel in seiner Hand.

Ryou sah stumm und mit vielen Fragen in seinem Kopf zu Atemu…waren die beiden verwandt?

Die Haare, sie sahen sich so ähnlich, aber Yugi hatte doch nie was von ihm erzählt.

„Sind sie beide irgendwie miteinander verwandt?“, traute Ryou sich nun doch, aber es dauerte eine kleine Weile.

Yami seufzte auf und sah in die braunen Augen Ryous.

Er musste über die Frage schmunzeln, und auch darüber, dass er mal über diese Augen gelästert hatte - aus Eifersucht versteht sich.

„Nein…wir kennen uns aus der Schule…ich bin der Vollidiot der versuchen will seine Verlobung zu zerstören.“, sagte Yami, dabei lachte er auf. Es war kein herzliches Lachen, mehr verbittert.

Entrüstet stand er auf, seufzte nochmals laut vor sich her und öffnete anschließend die Tür.

Ryou blickt ihn stumm an.

War das jetzt dessen Ernst?

Er wusste es nicht, und sah dem jungen Mann einfach nur nach.

„Hey…warten sie mal.“, rief Ryou ihm dann doch nach.

Atemu drehte sich überrascht um, als Ryou auf ihn zu kam.

Dieser trug hellblaue Kleidung, aber die Schuhe waren der Knüller. Mehr oder weniger Schlappen, welche Atemu sich nicht mal im Haus trauen würde anzuziehen.

Eben hatte Yami für so was noch keine Augen gehabt.

„Um 14 Uhr hat Yugi eine Stunde frei, wegen einer Anzugprobe…ich sollt mit ihm gehen…sei um 14 Uhr einfach an der Viugatstraße 15, einem Anzugladen… und ähm...“, meint Ryou. Es brach einfach aus ihm heraus.

„Er mag Kaffee…mit Milch und Zucker…ich weiß aber von nichts, wenn du verstehst?!“, fügte Ryou noch hinzu, warum er das tat wusste er selbst nicht so genau, es war so ein Gefühl und außerdem war er nicht gerade für die Hochzeit Yugis.

Atemu blinzelte ein paar Mal, diese Worte sogen sich in ihm auf, wie nichts. Warum half ihm dieser Mann?

Wer war er überhaupt?

„Ich…danke...warum helfen sie mir?“, fragte Yami sichtlich überrascht nach.

„Sagen wir…es ist ein Gefühl“, lächelte Ryou und ging mit Yami den Gang weiter.

„Sie und Yugi...Freunde?“

„Ja…ziemlich gute…aber sie kenne ich nicht!“

Atemu senkte den Kopf, er verstand die Anspielung, aber wer erzählte schon gerne von einem Mann, der Yugi damals immer nur mit Füßen getreten hatte?

„Wir haben uns schon über 10 Jahre nicht mehr gesehen.“, sagte Atemu leise.

„Mhh...“, Ryou überlegte scharf nach, stimmt war da nicht das Klassentreffen auf das Yugi eigentlich nicht gehen wollte? Er wusste bis heute noch nicht warum, doch nun, Ryou begann zu grinsen.

„Also…vergessen sie den Kaffee nicht.“, lächelte Ryou und blieb an einer Tür stehen.

Atemu lächelte und nickte dankend zurück.
 

„Und?“, fragte Joey neugierig nach.

„Ich habe ein Date um 14 Uhr.“, grinste Yami breit und wedelte noch freudig mit dem gelben Schein vor Joeys Nase umher.

„Boah, eine ganze Woche…da war Yugi aber großherzig.“, meinte Joey als er den Zettel in seine Hand nahm.

Atemu nickte, irgendwie hatte Joey damit schon recht.

“Weißt du was cool ist? Wenn ihr doch zusammenkommt, kenne ich einen Arzt und...“, grinste Joey und deutete zum Schluss auf den gelben Zettel.

Atemu lachte herzlich auf und zerzauste das Haar seines Freundes, ehe sie aus dem Krankenhaus verschwanden.
 

Nervös tippelte Atemu von dem einem Fuß auf den anderen, in seiner rechten Hand, zwei Becher Kaffee, da die linke lädiert war. Warum war der Kaffee so wichtig?

Er wusste es nicht, dennoch, er verstand das ja, was Ryou damit sagen wollte.

Skeptisch sah er in den Laden, es war eindeutig ein Laden für schöne Anzüge, also wahrscheinlich Yugis Hochzeitsanzug. Irgendwie behagte ihm das nicht, aber er würde jetzt nicht kneifen.

Drinnen war ein Mann, vermutlich der Verkäufer, der einer älteren Dame etwas zeigte.

Die Dame sah aus wie eine Frau, die zu viel Geld hatte und deren Arroganz bis hin zu Atemus Füßen stank.

„Was tust du hier?“, fragte Yugi Atemu, der schon die ganze Zeit hinter ihm stand.

Sein Gesicht glich mehr einem „oh, ich habe jetzt kein Bock auf dich.“

Atemus Herz schlug mit dieser Stimme aber überrascht auf.

Ryou sagte, er wüsste von nichts, also lügen.

„Ich...ähm…hatte das hier raus bekommen, war ein Zufall… magst ein Kaffee?“, Atemu drehte sich nervös lächelnd um.

Yugi atmete tief durch, und schmunzelte leicht.

Kaffee…?

„Mh…ja warum nicht.“, lächelte Yugi, er brauchte das Zeug, seit der Ausbildung wie andere Leute die Luft zum atmen.

„Ich wusste nicht wie du ihn trinkst...also...“, log Atemu etwas vor sich her, und kramte in seine Jackentasche umher.

„Hier habe ich Zucker und hier Milch.“, Atemu versuchte alles in einer Hand zu halten, doch dann flogen die kleine Teile doch auf den Boden.

Yugi lächelte, das war doch irgendwie süß, lachend hob er Milch wie auch Zucker auf und nahm sich gleich ein Zuckerstäbchen und eine Milch, den Rest steckte er lächelnd in Atemus Tasche, der Yugi einfach nur noch verschämt ansah.

Dann entlastete der Jüngere Yami gerne um einen Kaffee und verrührte seine Dinge darin.

„Yugi…es ist schon 14 Uhr durch, kommst du jetzt endlich?“, die Dame, die Atemu eben noch beobachtet hatte, stand nun vor dem Eingang und schaute zu Yugi.

„Ja, ich komme.“, lächelte Yugi.

Die Dame nickte nur und verschwand wieder in dem Laden.

„Nun…“, Yugi trank einen kleinen Schluck Kaffee und schaute Atemu einen Moment lang an.

War doch wirklich nett, süß und aufmerksam von ihm, und wie er hier stand - Yugi war das etwas fremd, gerade von Atemu, der früher immer ganz cool wirkte und nicht eine Emotion von sich gab - doch nun, Atemu schien nervös und das fand Yugi richtig niedlich. Früher musste er immer hundertmal hinsehen, damit er erkannte, wie es Atemu überhaupt erging - innerlich.

„Mein Freund – Ryou - der Pfleger von heute morgen, hatte mir abgesagt…ich hätte ihn hier als Beistand gebraucht…aber...“, Yugi zuckte mit den Schultern.

„Wenn du schon freiwillig hier her kommst, dann darfst du mich auch gerne begleiten und mich aufhalten, wenn ich diese Frau gerade umbringen möchte.“, seufzte Yugi, doch er lächelte dabei.

Der Kaffee stimmte ihn glücklich, und so ganz allein mit diesem Wesen, namens zukünftiger Schwiegermutter wollte er auch nicht sein.

„Wer ist die Frau... Yuris Mutter?“, fragte Yami und schmunzelte dabei.

„Ja…sei nett…die ist ein wenig…konservativ.“, sagte Yugi und trat nun in den Laden ein.

Atemu folgte ihm, wenn auch nervös, da er nicht wusste, was ihn nun erwartete.

Überhaupt, bewirkte der Kaffee etwa Wunder bei Yugi, wo war seine Wut von vor eine paar Stunden hingeflogen?

„Hallo Yugi, schön das du Zeit gefunden hast.“, begrüßte ihn der alte Verkäufer. Yugi gab ihm lächelnd die Hand.

„Ja, ist zurzeit viel los im Krankenhaus, viele Ärzte streiken, wegen der Überstunden und anderen Dingen.“, versuchte er das Ganze zu erklären.

Er bekam kein frei, nichts, das lag aber mehr oder weniger daran das es viel zu kurzfristig war.

Kaum war er mit Yuri verlobt, wurde er der Familie zum ersten Mal vorgestellt. Dann gab es eine Verlobungsfeier, mit allem drum und dran, wo Yugi nicht mal einen kannte und dann nahm oder besser noch riss das Biest Namens Schwiegermutter alles an sich, machte sogar schon den Hochzeitstermin für Yuri und Yugi klar.

Eigentlich wollte Yugis mehr im Spätsommer heiraten - erst mal umziehen, nach der Prüfung, aber gegen diese Frau hatte er keine Chance, zumal Yuri ihr wortwörtlich auch noch in den Hintern kroch.

„Und sie sind?“, fragte der Verkäufer nun Atemu.

„Atemu…ein Freund von Yugi.“, lächelte er, der Mann war ihm sympathisch, zwar alt, aber er hatte eine nette Ausstrahlung.

„Atemu das ist Yuris Mutter…Katsumi Weet.“, stellte Yugi nun Atemu der Mutter vor.

„Miss Weet bitte.“, sagte sie nur knapp und gab Atemu nicht mal die Hand.

Warum das war Yugi klar, erstens sie kannte ihn nicht, zweitens, er trug ja kein Hemd.

Innerlich rollte Yugi mit den Augen, doch äußerlich lächelte er nur. Gott was war er froh, wenn er diese Frau nach der Hochzeit wieder los war, zumindest, würde er sie dann nicht so oft sehen. Mit dem Vater kam er ja gut zurecht, aber mit dieser Frau…!

„Na dann, zieh dich mal um Yugi, ich möchte doch wissen, ob der Anzug nun passt.“, sagte Katsumi und gab Yugi einen kleinen Schubs Richtung Ankleidekabine.

Atemu hingegen schaute sich diese Frau mal genauer an, gott war die überhöflich, und gott, war die zickig.

Warum eigentlich der amerikanische Nachname und wie würde Yugi überhaupt nach der Hochzeit heißen?

Als jener aber wieder herauskam, musste Atemu zweimal hinschauen, er erkannte den kleinen Yugi gar nicht mehr wieder.

Verdammt, was stand ihm der Anzug da gut…der passte an allen Ecken und Kanten, so, als wäre dieser nur für ihn geschnitten worden.

Der Verkäufer zupfte gleich an Yugi herum, und Katsumi begutachtete das ganze skeptisch.

„Perfekt würde ich sagen.“, lächelte der alte Mann stolz, Katsumi nickte einfach nur darauf hin.

Atemu blieb stumm, auch wenn ihm Yugis Aufzug gefiel, war es immer noch ein Hochzeitsanzug…

Aber eines gefiel ihm nicht, und zwar die rote Weste…es passte nicht, was Helles wäre schöner, beige oder weiß…aber rot?

„Warum eine rote Weste? Ich finde das es gar nicht passt und - „

Yugi sah ihn mit großen Augen an, dann aber schüttelte er energisch den Kopf und artikulierte mit seinen Händen, das Atemu bloß den Mund halten sollte.

„...sieht doch blöd aus...und passt nicht…zu dir.“, flüsterte er dann noch nuschelnd herunter aber Katsumi hatte es doch mit bekommen. Ein strafend böser Blick traf Atemu.

Dieser biss sich auf die Zunge, als der strenge Blick nun noch strenger, gar vernichtend böse wurde, und da war noch das laute Seufzen des Verkäufers, und natürlich noch Yugi, der sich die Hand aufs Gesicht schlug.

„Erstens, rot passt, ich habe extra rote Rosen ausgesucht und ich möchte ja auch, dass Yugi zur Dekoration passt…und überhaupt, wer sind sie…ich habe sie nicht auf der Gästeliste stehen. Ich werde auch kein neuen Gäste mehr einladen…noch mehr Änderungen, das würde mir gerade noch fehlen… “, ihre Stimme war überheblich und zickig, Atemu versuchte den Rest einfach nicht mehr zu hören.

Yugi drehte sich um, oh was hasste er es…aber er gab nach. Immerhin wollte er keinen Streit.

Bloß keinen Streit.

Atemu sah die Dame skeptisch an.

„Ja aber Yugi muss sich doch wohl fühlen…“

„Der fühlt sich doch wohl...nicht wahr Yugi?“

Yugi nickte ganz eifrig, er wusste doch wie die Frau austicken konnte, von daher war nachgeben das Klügste.

Atemu blieb nun stumm und trank einen Schluck Kaffee, während er zusah, wie das etwas, an Yugi herumzippelte und mit ihm über die Hochzeit, einen Wein, oder andere Dinge sprach, worauf Yugi automatisch nur nickte.

Als er sich dann aber wieder umzog, erkannte Atemu das Rollen der Augen Yugis, worüber er nur schmunzeln konnte.

Bloß den Mund halten, dachte sich Atemu. Mit so einer zickigen Frau, hatte er nie Lust zu sprechen…das würde eh nur sinnlos enden…

„Wir wollten heute Abend essen gehen, Yuri wollte auch kommen, kannst du wenigstens mit?“, fragte Katsumi gleich nach, als Yugi wieder aus der Kabine kam.

„Ich, nein, ich muss heute Abend noch viel Papierkram erledigen, das kann ich leider nicht aufschieben, dennoch danke, für die Einladung.“

„Nun denn…dein Beruf geht vor…er ist wichtig, wir wollen doch alle, das du deine Ziele erreichst.“, sagte sie und zog Yugis Krawatte von der Arbeit heftigst eng an seinen Kragen.

„Auf Wiedersehen.“, meinte die Dame und haute dann mit dem verpackten Anzug ab. Kaum war sie weg, seufzte Yugi auf und löste seine Krawatte wieder.

„Meine Fresse…was war das denn?“, begann Atemu, der alte Mann lachte nur auf und schüttelte den Kopf.

„Du hättest einfach deinen Mund halten sollen.“, schnaubte Yugi auf.

„Entschuldige, kann ich doch nicht wissen.“, maulte Atemu zurück.

„Also meine Schwiegermutter war um einiges schlimmer.“, sagte der ältere Verkäufer kichernd. Yugi lächelte ihn an, er mochte ihn sehr.

„So...ich muss so langsam auch wieder.“, Yugi schaute auf die Uhr und verabschiedete sich von dem Älteren.

„Gehst du heute Abend mit mir essen? Das mit dem Papierkram war doch sicher nur eine Ausrede oder?“, fragte Atemu draußen angekommen gleich nach.

„Ja war es, dennoch, nein.“, lächelte Yugi, ein frecher Hauch lag in seinen Augen, worüber Atemu nur schmunzeln konnte.
 

Aber Herr Doktor, meine Hand braucht Pflege.“, bettelte Atemu gespielt.

Yugi lachte auf und schüttelte den Kopf.

„Herr Doktor…also mir ist wirklich nicht gut…ein Essen würde mich ganz bestimmt heilen!“

Atemu ging Yugi einfach hinterher, das Krankenhaus war ganz in der Nähe und er würde nicht aufgeben.

Niemals!

„Och Herr Doktor…meine Hand...meine Hand.“, Atemu zog ein schmerzhaftes Gesicht, bettelte dazu und hielt Yugi die Hand vor die Nase.

„Atemu nein.“, lachte Yugi auf.

„Warum denn nicht? Du bist doch mein Arzt, du musst mir doch helfen!“

„Mit einem Essen ja?“, fragte Yugi belustigt nach, er fand das ganze zu witzig, wie Atemu sich hier aufführte - wie ein kleines bettelndes Kind.

„Ja…ich habe gehört das soll Wunder bewirken!“

„Und ich habe gehört, das ein Essen mit einer alten Liebe nur alte Wunden aufreißt.“, konterte Yugi, dennoch lag ein Lächeln auf seinen Lippen.

„Aber Herr Doktor schauen sie doch mal…meine Hand…ganz schlimm.“, bettelte und bat der Ältere weiter. Auch im Krankenhaus ging das so weiter.

Atemu hatte keine Probleme Yugi zu folgen, auch alle Verbotsschilder waren ihm egal, er ging flehend und bettelnd hinter Yugi her.

Dieser aber schüttelte nur immer wieder lächelnd den Kopf.

Ankamen taten sie in einem Umkleideraum.

Mit vielen Bänken und Fächern, für Klamotten.

Yugi zückte einen Schlüssel und öffnete den Spind, zog sich rasch seinen weißen Kittel über.

Dann aber legte er den Zeigefinger auf seien Lippen und schielte nach rechts.

Atemu hielt also den Mund und schaute auf zwei Betten wo zwei junge Männer schliefen, daneben ein Wecker.

Irgendwie komisch, dachte sich Atemu.

„Sind neu hier...am Anfang ist das sehr stressig und ungewohnt, also nutzt man die Zeit, die man hat und schläft.“, erklärte Yugi.

Atemu nickte einfach nur.

Er wusste das ja alles nicht. Eigentlich dachte er immer, Ärzten ginge es so verdammt gut…trotz Überstunden.

Sah nun aber doch anders aus.

„Ich hab da auch schon oft gelegen.“, lächelte Yugi, er hatte gerade verdammt gute Laune, sonst war er immer mürrisch drauf, gerade wegen Katsumi.

„Ok...geh mit mir essen, oder ich schreie.“, grinste Atemu fies.

Yugi schmunzelte, schüttelte dann aber wieder den Kopf und ging in Richtung eine Tür. Rasch hatte er einen Stapel Akten in der Hand, welche er auch gleich öffnete.

Atemu folgte ihm geschwind.

Sie waren in einem Flur, Nähe des Empfangs angekommen.

„Herr Doktor, so helfen sie mir doch.“, schrie Atemu nun ganz laut auf, kniete sich vor Yugi hin und sah ihn bittend an.

Alle Leute drehten sich zu Yugi und Atemu um, war es ja auch das, was Yami damit bezwecken wollte.

Yugis Wangen wurden feuerrot.

„Ist schon gut...ich geh ja mit dir essen aber steh bloß wieder auf.“, flüsterte Yugi peinlich berührt und half Atemu wieder vom Boden.

Dieser grinste bis ans Ende des langen Flures.

„Geht doch…wo und wann hast du Zeit?“, wollte Atemu nun doch wissen.

„Herr Muto, Zimmer drei...eine Kopfverletzung...Zimmer zwei, schwangere Frau mit Schmerzen…Zimmer fünf…Problemkind...und ich brauch noch eine Unterschrift...genau hier.“, kam auf einmal eine Dame dazu.

Yugi nickte, unterschrieb, während er den Flur entlang lief, einen über die Störung leicht genervten Atemu hinter sich torkelnd.

Was war das aber auch für ein ätzender Job…kaum da, wurde man schon belagert, das wäre nichts für Atemu gewesen, aber Yugi war schon früher die Ruhe selbst…von daher - es passte.

„Herr Muto.“, und schon kam der nächste.

Atemu wusste gar nicht, wie er seien Aufmerksamkeit auf sich lenken sollte.

„Ich bin gleich da...mhm...ja...heute Abend, 20 Uhr…im Trifstone...ist ganz nett…ok, das soll Herr Kantaksiy machen… wi geht’s dem Patienten?“, meinte Yugi.

Atemu blinzelte ein paar Mal, wie konnte man in einem Satz, mit so vielen Leuten reden, dennoch freute er sich.

Er kannte das Lokal nicht, aber er würde es ja schon rausbekommen.

Lächelnd blieb er auf der Stelle stehen, und sah Yugi hinterher, welcher gerade von einer Frau, wahrscheinlich einer Schwester belagert worden war.

„Yugi.“, rief Atemu ihm dann doch zu, als dieser vor einer Tür stand.

Yugi schaute zu sich um.

„Das Schild…steht dir gut.“, lächelte Atemu, und deutete auf seine Brust.

Yugi schaute an seinem Kittel herunter.

-Assis. Arzt. Dr. Muto-

Er lächelte darüber, er war damals so stolz auf dieses Schild, mittlerweile wäre er froh, wenn die Abkürzung ganz vorne mal weg wäre.

„Danke.“, lächelte Yugi aufrichtig zurück - er freute sich sehr über das Kompliment, dann aber ging er in den Behandlungsraum, wo ihm doch gleich das Lächeln wieder verging.

Ein panischer Mann, mit einer kleinen, kaum blutenden Kopfverletzung.

„Na dann…auf ins Horrorleben.“, seufzte er auf, dennoch mit einem Schmunzeln, er fühlte sich wohl.

„Herr Doktor - Herr Doktor...ja, ja“, grinste Ryou Atemu an, der das Ganze doch mitbekommen hatte.

„Ja.“, lächelte Atemu breit zurück und nickte freudig, er hätte gerade die ganze Welt umarmen können.

„Danke…Ryou oder?“, fragte er nochmals nach.

Ryou nickte und lächelte, das konnte ja noch spannend werden.

„Das Lokal, Triftstone…was zieht man da an?“, fragte er nach.

„Mh...wie du möchtest…sind viele junge Ärzte drin, die sehen eh immer so aus, als hätten sie in ihrem Hemd gepennt.“

Atemu lachte auf und nickte, Yugis Hemd sah nämlich auch nicht gerade gebügelt aus.

Freudig verließ er das Krankenhaus- er konnte sich noch nie daran erinnern, das er mal so breit lächelnd so ein Gebäude verlassen hatte. Er hasste Krankenhäuser.
 

20 Uhr-

20 Uhr 10-

20 Uhr 20-

„Oh man.“, Atemu seufzte auf, wann kam der denn endlich? Wollte der überhaupt kommen?

Er hatte sich was ganz normales angezogen, wie immer halt, so, das er sich auch wohl fühlte, aber er hatte Angst, dass Yugi vielleicht doch nicht mehr kommen würde.

Dieser aber hastete sich ab.

Diese blöden Überstunden aber auch.

Irgendwie wollte er zu dem Essen, er wollte da unbedingt hin und freute sich den ganzen Tag schon darauf…aber nichts, das Krankenhaus nahm ihm gänzlich ein.

Er hatte noch nicht mal eine Nummer von Atemu, versuchte es von daher bei ihm zu Hause, aber nichts, da war niemand.

Seufzend sah er auf seine Uhr, welche schon gleich 21 Uhr anzeigte. Yami war sicher schon abgehauen.

Atemu aber blieb hartnäckig da stehen wo er stand.

Hier waren wirklich viele Ärzte, wo viele auch über gewissen blöde Überstunden sprachen...also hieß es für ihn warten…

Er hoffte zumindest das es nur Überstunden waren.

Mittlerweile saß er schon in dem Lokal, trank etwas.

Es war sehr gemütlich, eine einfache Karte und zahlreiche junge Leute darin, die ausgiebig lachten.

Einige saßen auch in einer Ecke und lernten, war irgendwie witzig mit anzusehen.

„Oh Gott sei Dank, du bist noch da.“, Yugi kam schnaufend in das Lokal gerannt und stellte sich vor Atemus Tisch.

Yami erfreute sich sehr über die Anwesenheit, auch wenn sie mehr als zwei Stunden zu spät kam.

Yugi hingegen, dacht mehr oder weniger Atemu wäre schon abgehauen, doch nun war erst mal eine Entschuldigung angebracht.

„Tut mir wirklich leid, ich kam einfach nicht da raus…und eine Handynummer hatte ich ja auch nicht.“, seufzend setzte Yugi sich auf das breite bequeme Sofa.

„Ach schon ok…ich dachte mir schon, dass du Überstunden machen musst.“, lächelte Yami, er freute sich gerade nur noch, das Yugi überhaupt noch kam. In seinen Augen war er damals schon so ein Arschloch, dass er gar vor sich selber davon laufen würde, wenn er es könnte.

„Na ja...aber du musstest doch jetzt wirklich lange warten…“

„Ich freue mich, das du überhaupt gekommen bist.“, sagte Atemu ehrlich und unterbrach somit Yugis Entschuldigungsdrang.

Yugi lächelte schwach, er war es nicht gewohnt, sein Freund nervte es mehr oder weniger, was aber auch verständlich war.

Immer kam er zu spät, konnte nie, oder eher kaum Termine einhalten, aber das war nun mal so, er wollte Arzt werden, und da waren Überstunden nun mal mit inbegriffen.

„Jetzt weiß ich ja was mich erwartet, wenn ich mit dir zusammen bin.“, grinste Atemu auf und gab Yugi eine Karte.

Yugi nahm schmunzelnd die Karte entgegen und schaute hinein.

„Wir werden aber nicht zusammen sein…ich heirate bald.“

„Ist mir egal.“, meinte Atemu und schaute nun auch in die Karte.

„Mhm…ist wirklich nett hier.“

„Stimmt…hier bekommt man auch noch um zwei Uhr nachts was zu essen.“, meinte Yugi, was ihn mehr als nur glücklich stimmte.

Das Essen bestellt, und nachdem Yugi auch etwas zu trinken hatte, schauten die beiden, die sich vor einem niedrigen Tisch gegenüber saßen einfach nur schmunzelnd an.

„Der Beruf macht dir Spaß oder?"

„Ja...macht er...und du hast jetzt etwas Urlaub…magst du deinen Job auch?“

Atemu lachte kurz auf und sah auf seine Hand. Gott, wenn das sein Chef wüsste.

„Ja, Urlaub…aber es macht mir Spaß…ich tüftle gerne an PCs herum, egal ob Soft- oder Hardware.“, lächelte Atemu, für ihn war es eine Erfüllung.

„Ich sag jetzt mal ganz intelligent ja...weil ich keine Ahnung von so einem Zeug habe.“, kicherte Yugi auf.

Vergessen war der Stress, er fühlte sich wohl, sehr sogar und hier zu sitzen, auch wenn er müde war, erfreute ihn.

„Das würde ich bei deinem Job auch behaupten.“, lachte Atemu, sie beide hatten von dem jeweils anderen keine Ahnung, zumindest, was den Beruf betraf, was den Rest anging, aber auch nicht wirklich.

Das war aber auch nicht weiter schlimm, wer sprach nach Feierabend schon noch gerne Stunden über den Beruf? Da sollte man doch abschalten, zumindest war Atemu der Meinung.

Er hasste es, wenn jemand in der Freizeit zu ihm kam, mit einem PC Problem… war schon schlimm.

Yugi aber dachte genauso, von daher war er froh das Yuri und er Beruf und privat mehr als nur trennten. Yuri aber nahm das Wort „trennen“, dann ab und an doch zu wörtlich.

„Herr Doktor.“, begann Atemu, als er auf sein Essen sah, Yugi aber lachte auf und verstand schon.

Lächelnd zog er Atemus Teller zu sich und schnitt ihm das Fleisch in kleine Stücke, mit Atemus Hand ging das ja gar nicht.

„Füttert mich mein Arzt auch?“, fragte Yami lieb lächelnd nach.

„Ich glaub, das schaffst du noch allein.“, lächelte Yugi verschämt zurück und schob den Teller wieder zu Yami.

„Och schade.“, schmollte Atemu gespielt und fing, wie Yugi an zu essen, dabei sahen sich die beiden oft nur an.

Es war still, aber eine schöne Stille, wie Yugi und auch Atemu es empfanden.

Ein Blick sagte so viel mehr.

Der interessierte neugierige Blick Yugis haftete auf Atemu, er selbst schaute einfach nur genauso interessiert zurück.

„Warum wohnst du nicht mit Yuri zusammen?“, fragte Atemu interessiert nach dem Essen nach.

„Mhm…“, Yugi wollte gerade nicht wirklich über Yuri sprechen, dennoch er tat es.

Es belastete ihn, und im Gesamten, war er froh etwas kleines los zu werden. Auch wenn er es innerlich nicht für gut hielt, hier mit ihm zu sitzen, so vertraute er Atemu merkwürdigerweise. Er konnte sich dieses Gefühl nicht erklären, aber es waren nun mal Tatsachen.

„Wollten wir ja schon längst getan haben, aber ich bekomme das zur Zeit nicht hin, ich war ja schon froh das ich nächste Woche etwas Urlaub bekomme…Yuris Mutter wollte unbedingt im Frühjahr heiraten…ich aber hätte lieber im Spätsommer geheiratet...nicht jetzt, so kurz vor der Prüfung und dem Stress.“

Atemu nickte, er konnte aber nicht verstehen, warum Yugi das alles zuließ, es war doch seine Hochzeit oder?

„Warum die Mutter…es ist doch dein Tag, oder?“

„Ja schon.“, Yugi seufzte leicht auf und trank einen Schluck aus seinem kleinen Long Land Tee.

„Aber…Yuris Eltern sind nun mal so. Wenn Yuri mit ihnen Stress bekommt, kann er schnell seinen Platz in der Firma seines Vaters verlieren…und das möchte ich nicht.“, erzählte Yugi, er hatte es ja schon so oft erzählt. Ryou fragte ihn das auch ständig.

„Na und…wenn er dich doch so liebt-„

„Ach Atemu, so einfach ist das nicht, und außerdem ist Yuri extra für mich ein Jahr länger in Amerika geblieben, und wenn ich jetzt einfach mal nur auf die Mutter Yuris höre, kann mir das egal sein…das Wichtigste ist doch, das wir uns lieben.“, unterbrach Yugi Atemu, wobei er den letzten Satz mehr oder weniger herauspiepste, es war ihm irgendwie unangenehm, vor Atemu über seinen Verlobten zu sprechen, besonders über solche Dinge.

Atemu hingegen schluckte, es tat ihm weh, das Wort Liebe in Zusammenhang mit Yuri zu hören aber da musste er durch. Er setze ein Lächeln auf und lehnte sich nun auch zurück, ganz bequem eben.

„Ok…überspringen wir den unwesentlichen Teil und kommen mal zu uns.“, Atemu grinste nun wieder, Yugi hingegen war gerade fast dabei, sich zu verschlucken…wie konnte man nur so direkt sein.

„Atemu, es gibt kein uns.“, Yugi schüttelte den Kopf, Atemu war schon früher so, direkt halt, aber er mochte es, kein drum herum gerade wie viele andere es taten.

„Wie früher“, fügte er noch lachend hinzu.

„Du hast dich auch kaum verändert…dennoch, wenn es kein uns gibt, frage ich mich warum ich hier eigentlich sitze.“, konterte Atemu zurück, ein freches Blitzen lag in seinen Augen, seine Finger kribbelten nervös.

Yugi hingegen schaute ihn perplex an.

Ja, wieso saß er hier überhaupt?

Sein Herz schlug nervös auf, sein Kopf senkte sich und seine Wangen nahmen bekannte rosa Farbtöne an. Er schämte sich, fühlte sich gerade schlimm erwischt.

Nervös drehte er sein Glas in seinen Fingern umher.

Atemu beobachtete das ganze eher lässig, ein Grinsen schmückte seine Lippen. Yugi war früher, wie heute einfach nur leicht zu durchschauen.

Verlobt hin oder her, das ging Atemu doch mal grad am Arsch vorbei… Tatsache war, dass Yugi hier bei ihm saß, und nicht bei seinem Verlobten, wo er ja auch hätte hingehen können.

„Nun…erstens...du hättest mich eh nicht in Ruhe gelassen, zweitens finde ich das mal eine willkommene Abwechslung und drittens, Yuri ist eh noch mit seinen Eltern am essen.“, versuchte Yugi sich selbst eine Lüge vorzuspielen, innerlich wusste er es aber besser - er fühlte sich verdammt wohl in der Nähe Atemus, so sehr, das er sich am liebsten neben ihn setzen und sich stundenlang von ihm kraulen lassen wollte… so wie in der einen Nacht.

Oh bloß nicht daran denken…bloß nicht.

Yugi wurde es auf einmal schrecklich warm, er fühlte sich gerade wirklich erwischt und eingeengt.

„In Punkt eins gebe ich dir recht…punkt zwei…könnte sein, aber ich glaub da steckt mehr dahinter, punkt drei…wenn du ihn so sehr lieben würdest, hättest du dir das auch angetan.“, grinste Atemu zurück.

Er fühlte sich gerade richtig gut, er hatte Yugi da, wo er ihn haben wollte. Ertappt eben.

Nun war es aber Yugi der grinsend aufschaute.

„Zu punkt drei - wenn du mich damals so geliebt hättest, wie du behauptet hast, wärst du bei mir geblieben oder besser, hättest du zu deiner Sexualität gestanden.“, grinste er breit, er konnte kontern und das erfreute ihn.

„Ok ok…du hast ja recht, streichen wir punkt drei.“, gab sich Atemu geschlagen.

Dazu konnte er nun wirklich nichts sagen, hätte er jetzt den Mund aufgemacht, hätte er sich doch selbst noch mehr in die Scheiße geritten.

„Ich mag deinen Verlobten nicht…ist mir unsympathisch.“, meinte Atemu leicht beleidigt, und schaute nun zur Seite.

Yugi aber lachte herzlich auf.

„Das sagte er auch von dir!“

“Ist aber so…“, nuschelte Atemu.

Yugi hingegen schmunzelte, wie Atemu sich gerade benahm war irgendwie süß - war da wer eifersüchtig?

Lächelnd betrachtete er das kindliche Verhalten Atemus.

Yugi selbst kannte nicht viel von diesen Dingen, Eifersucht, es war ihm fremd. Bis gestern war Yuri nie eifersüchtig, doch als er Atemu kennenlernte, war er es dann Doch.

Wie er da fauchend die Treppe hinauf gelaufen kam, fand Yugi dann auch wieder süß.

Und außerdem zeigte es ihm, das Yuri ihn liebte.

Aber nun, war da auch noch Atemu.

„Liest du noch diese Bücher?“, fragte Atemu nun leise nach und schaute langsam wieder zu Yugi hinüber.

Yugis Lächeln verschwand damit, zaghaft nickte er und versuchte die damit aufkommende Erinnerung mit Atemu zu verdrängen.

Er las kitschige Liebesromane, und wie er sie las.
 

~Atemu saß in einem Anzug nervös auf dem Sofa Yugis, hatte ein Buch in der Hand, in welches er hineinschaute.

„Wehe du lachst.“, tadelte er Yugi, welcher ihn mit roten Wangen ansah, und einfach nur nickte. Sein Herz schlug laut, verdammt laut, er hatte Angst, Atemu könnte es hören~
 

Yugi schüttelte den Kopf, er wollt nicht daran denken, also blieb er stumm, und sah wieder Richtung Boden.

„War schön dir etwas daraus vorzulesen.“, nuschelte Atemu, nun auch verschämt und dachte daran zurück, wie so oft.

Yugi nickte einfach nur…es war wirklich schön, sehr schön sogar, ab und an wünschte er sich das Yuri das mal tun würde, aber er tat es nicht.

Er hatte ihm auch mal ein Buch geben, ihn gebeten etwas daraus vorzulesen, ihn mehr oder weniger anbettelt, nur zum Vergleich. Yuri hatte es dann wiederwillig getan, er war kein großer Leser, die Wirkung hatte er sichtlich verfehlt.

Bei Atemus Stimme war es anders, dieser hatte damals immer gern zugehört, auch in der Schule.

Aber in dieser einen Nacht, war es dann doch was Besonderes.

„Ich würde es gerne wieder tun.“, flüsterte Atemu, welcher sich nun erhob und sich direkt neben Yugi setzte. Yugi wurde damit noch nervöser, und schon setzte er sich wenige cm nach rechts, Hauptsache etwas Abstand zwischen den beiden.

„Ich hatte immer gedacht, das du mich verarscht hattest, nur um deinen Spaß zu haben.“, nuschelte Yugi verschämt.

Es war merkwürdig, die ganzen Jahre über dachte er so, wer hätte nicht so gedacht, aber nun wusste er, das es wirklich wahr war.

„Jedes Wort war wahr Yugi.. jedes...“, ein wohliges Kribbeln fuhr über Yugis Rücken. Der Atem des Älteren streifte sein Gehör, so nah war er ihm.

Zu nah für Yugis Geschmack.

Herr gott, was tat er hier? Warum war er hier?
 

Sein Blut kribbelte, während sein Herz immer wieder gegen seine Brust hämmerte.

Der fremde Geruch Atemus stieg im in die Nase, er erkannte ihn sofort wieder, vom letzen Mal. Es hatte etwas herbes, exotisches…es passte perfekt zu ihm.

Atemu schaute Yugi ins Gesicht, er war ihm so nah, hätte sich am liebsten auf ihn geschmissen, Sehnsucht nach diesem Wesen, dessen wundervollen Nähe, erschlug ihn gänzlich.

Yugi aber sah mit Absicht auf den Boden, er schaute nicht zu dem Älteren hinauf.

„Yugi bitte.“, Atemu flüsterte hauchend in das Ohr Yugis und strich seine Nase kurz aber zärtlich über dessen Wange. Die kleine Berührung, das Fühlen der weichen Haut Yugis an seiner Nase, ließ Atemu erschaudern…wie sehr hatte er das vermisst…diese Haut.

Yugi hingegen schloss für einen Moment die Augen, das Hauchen und diese Berührung, erschlugen ihn mit wohlig kribbelnden Wellen, welche sich über seinen gesamten Köper zogen.

„Heirate ihn nicht.“, flüsterte Atemu sündhaft, so zärtlich, das jeder, wenn er es hören könnte, aufseufzen würde.

Yugis Wangen waren rot wie noch nie, sein Herz raste wild.

Er schluckte einmal hart und setze sich noch weiter von Atemu weg. Diese Nähe ließ ihn nicht mehr klar denken und er wollte klar denken. Atemu - dieser Mann, der ihn arg verletzte, immerzu auslachte, ihn verschmähte…würde Yugi nur auf diesen zärtlichen Hauch hören, so würde er fast vergessen - aber er tat es nicht!

„Weißt du…in der Schulzeit, da gab es ein Lied…was ich immer hörte, auch als du nach dieser Nacht abgehauen bist…besonders nach dieser einen Nacht.“, wechselte Yugi das Thema, aber mit Absicht.

Anschließend schaute er wieder auf, in zwei rote, leicht enttäuschte Augen, aber das prallte an Yugi ab - er hatte nun was zu sagen.

„Es ging so.“, flüsterte Yugi, ein trauriger Ton lag in seiner Stimme.
 

„Ich geh hier nicht weg. Was soll ich auch woanders? Ich will es nicht riskieren, dich nochmals zu verlieren...“, Yugi sang flüsternd leise und beugte sich zu Atemu hinüber, dem schlich ein Lächeln auf die Lippen, dieser Text klang so romantisch. Er mochte es nie, Romantik, aber bei Yugi war es was anderes, alles war bei ihm anders.

„Ich weiß es nicht mehr, war ich glücklich als ich ging? Ging ich durchs goldene Tor oder stand ich davor?

Nein von hier geht’s nur nach nirgendwo! Vielleicht kommst du ja mit rüber?

Menschen kommen und gehen zu weit, doch für Wut bleibt keine Zeit, weil ich es selber nur weiß.“, flüsterte Yugi singend weiter, und kam Atemu noch näher, so nah, das ihre Augen sich tief ansahen, ihre Nasenspitzen berührten sich, und Yami konnte nur noch auf diese wunderschönen schmalen kleinen Lippen sehen. Sie waren so anziehend, und vor allem, so nah…so leicht zu berühren…diese sündigen wunderschönen Lippen, welche Atemus Blut heiß werden ließ.
 

„Du machst mich krank. Du machst mich dumm, die Liebe lacht mich aus.“, Atemus Augen verdoppelten sich, so schön war der Text dann doch wieder nicht. Skeptisch schaute er dann in die Augen Yugis, dieser aber sah ihn scharf an und sang einfach weiter. Einfach so, was Atemu mehr als nur weh tat. Doch er wusste, dass er es verdient hatte.

„Holt mich doch niemals ab, wirft mich ewig zurück, ist mir immer voraus.“

„Ja...schon ok, ich habe verstanden.“ Atemu sah beleidigt weg. Die Wahrheit tat so weh, aber Yugi konnte es nicht besser ausdrücken, wie er sich gefühlt hatte, er wollte es los werden – selbst wenn es ein Lied war.
 

„Wenn dein Mund mich dann fragt, was er besser nicht sagt und dann löscht du das Licht, weil es hell um dich ist.

Ich weiß dass ich es will.

Ich will das du es weißt - das im Mondlicht alles einfach ist, das es im Mondlicht viel zu einfach ist.“, sang er flüsternd weiter, das Atemu weg sah, berührte ihn nicht, warum auch - es war die Wahrheit.
 

„Aus Liebe wollt ich alles wissen, jetzt weiß ich leider nichts.

Aus Liebe wollt ich’s besser wissen, mein Wissen hilft mir nicht.

Du machst mich krank, du machst mich dumm -“

„Jetzt ist aber mal gut“, schnaufte Atemu los und hielt Yugi den Mund zu, irgendwie musste er dann doch lachen.

„Ist ok…ich hab’s ja verstanden…ich war ein Arsch“, schnaufte Atemu weiter, dennoch kicherte er hinterher, irgendwie war es eine Mischung aus Peinlichkeit und Belustigung. Er wusste es selbst nicht richtig einzuordnen.

Yugi aber musste auch lachen, auch wenn eine Hand vor seinem Mund lag, er lachte. Das verschämte, aber auch leicht ärgerliche, wie auch beleidigte Gesicht Atemus war doch ganz witzig.

Aber huch, was waren die beiden sich auf einmal so nah?

„Das war aber die pure Wahrheit.“, lachte Yugi los, Atemu hingegen schmunzelte, mehr oder weniger beleidigt.

„Ok - ok... ich hab’s verdient…aber“, nun grinste er wieder breit. Yami - like eben.

„Ich komme gerne mit rüber.“

„Ohhh Atemu.“, schnaufte Yugi los und drückte diesen von sich weg.

Der hatte doch einen Knall, aber irgendwie einen süßen.

„Lass das.“, Yugi schlug Atemus Hand weg, welche sich gerade zärtlich über seine Wange schlich, innerlich tat diese Berührung aber verdammt gut.

„Meine Feigheit tut mir wirklich leid…auch jetzt noch…und meine mieses Verhalten.“, flüsterte Atemu leise.

„Und mir tut es leid, dass ich mich auf dich eingelassen habe.“, flüsterte Yugi zurück. Er dachte wirklich so, hätte er es nicht getan, dann hätte er nicht solange damit zu kämpfen gehabt.

„Bereust du diese Nacht?“, fragte Atemu zögernd nach und sah zu Yugi, welcher mit seinem Strohhalm im Glas spielte.

„Ab und an.“, sagte dieser, dann aber seufzte er auf und sah in Atemus Augen.

„Was soll das eigentlich alles Atemu? Ich meine ich heirate bald…das weißt du, ich werde mich auch nicht um entscheiden.“, seufzte er entrüstet auf, Atemu aber schluckte nur kurz, es tat weh, so was zu hören, sehr sogar, aber er gab nicht auf, nicht jetzt.

„Wenn du diesen Penner heiraten willst...bitte...ich wette das er nur halb so gut im Bett ist wie ich.“, schnaubte Atemu beleidigt auf und verschränkte die Arme vor seiner Brust, während er stur in eine Richtung sah.

„Ach Atemu, ich kann ja verstehen, das ihr beide euch nicht riechen könnt, aber es ist nun mal so...und was hat Sex bitte schön damit zu tun?“, fragte er leise und beschämt nach, solche Themen waren nichts für ihn…nie gewesen, er schämte sich.

„Vieles…eine Ehe wo der Sex scheiße ist, läuft eh nicht gut.“

„Na ja, wenn ich mich scheiden lasse, hab ich ja dich noch.“, pfiff Yugi nun auch beleidigt zurück.

„Ha ha...jetzt haben wir alle gelacht Yugi.“, gab Atemu zurück und trank mürrisch etwas aus seinem Glas.

„Willst du jetzt mit mir streiten? Ich habe momentan genug Streit…dann geh ich lieber.“, meinte Yugi und stand auf.

Atemu biss sich auf die Lippen, her Gott, er wollte ihn zurück, er wollte ihn für sich gewinnen, und was tat er?

Ihn anblaffen, das ging ja gar nicht.

„Yugi bitte es tut mir leid...ich bin nur ach...“, Atemu hielt kurz Yugis Arm fest, dann aber ließ er ihn los und schaute zu Boden.

Yugi drehte sich um, sah ihn fragend an.

„Es ist nur...ich ertrag das nicht. Die ganzen Jahre gingst du mir nicht aus dem Kopf...jede blöde Beziehung die ich hatte...“, schnaufte er laut über sich selbst los, das gerade jeder aufmerksam zuhören konnte, sah er nicht, auch Yugi sah es nicht, er sah nur einen leicht wütenden Atemu, dessen rechte Faust geballt war.

„Ich habe jeden Mann den ich hatte, mit dir verglichen...alles und nachts...ja verdammt...“, Yami wurde lauter, er war so sauer auf sich, auf seine Fehler, auf sein ganzes restliches Liebesleben.

„Ja...da habe ich immer an ich gedacht...bitte lass mich meinen Fehler von damals nicht so büßen müssen Yugi.“, flehend sah er den Jüngeren an, dieser aber schluckte nur und sah in Atemus Augen, leicht berührt, von dem was er sagte.

Ihm ging es ähnlich, nur, dass es mit Yuri aufhörte, er aber keine Beziehung begonnen hatte, weil der Mann nie so wie Atemu war.

„Yugi...oh also echt…lass ihn nicht büßen.“, hörte er eine Stimme die er kannte.

Mit roten Wangen schaute er sich zu der Person um, überhaupt starrten gerade alle auf sie.

Yugi wäre am liebsten im Erdboden versunken.

„Wenn du ihn nicht holst, dann ich...huhu...ich bin noch zu haben“, mischte sich nun eine Frau ein.

Yugi packte hastig seine Sachen, schmiss Geld auf den Tisch und rannte aus dem Lokal heraus.

Gott wie peinlich so peinlich, und morgen würde es die ganze Belegschaft erfahren.

Atemu aber war das auch peinlich, schleunigst lief er Yugi hinter her.

„Ach komm Yugi…so schlimm war das nicht.“, meinte Atemu, da Yugi gerade vor ihm her ging, ihn aber nicht beachtete.

„Na für dich nicht...aber ich werde morgen gleich auf der Arbeit darauf angesprochen, na danke auch...“, schnaufte Yugi, er stampfte die Straße entlang, malte sich schon die lachenden Gesichter seiner Mitarbeiter aus, welche hinter seinem Rücken lästerten - die alte Schulzeit packte ihn eben immer noch.

„Yugi...mein Gott...jetzt...Yugi...ich rede mit dir.“, Yami hatte die Faxen gehörig dicke und hielt Yugi am Handgelenk fest. Das war ihm dann doch etwas zu kindisch, da er schon die ganze Zeit auf Angesprochenen einredete.

„Na komm…so was kann doch passieren. Warum regt dich das jetzt so auf?“, fragte Atemu nun behutsamer nach.

„Na ganz einfach…ich habe morgen keine Lust zu arbeiten...klein Yugi der sich trotz Verlobung mit einem anderen Mann trifft...was denkst du, was die da hinein interpretieren?“, schnaufte Yugi ihn an.

"Und Yuri erst...wenn der das rausbekommt...ich bin tot...ich weiß gar nicht...warum bin ich überhaupt mit dir essen?“, fragte Yugi sich selbst, mehr als nur frustriert.

„Wir haben uns doch nur unterhalten, da kann Yuri dir gar nichts.“, versuchte Atemu es, in seinen Augen war es halt so.

„Ja...aber das reicht schon. Was denkt du wie sauer der war, als du vor meiner Haustür gestanden hast?“

„Das ist mir doch egal…meinst du ich lass dich ziehen? Vergiss es.“

„Du hast mich zehn Jahre ziehen lassen.“, schnaufte Yugi zurück.

Atemu biss sich auf die Lippen, Yugi hatte recht und abgesehen davon stritten sie gerade schon wieder.

„Yugi...ich will nicht streiten...ich kann nur sagen, das es mir leid tut, was ich damals getan habe und mir das immer wieder vorzuhalten ist auch nicht fair.“, sagte Yami nun, mehr aber als Vorwurf.

Yugi senkte den Kopf. Atemu hatte recht…er hielt doch sonst nie jemandem etwas vor, und er hatte sich doch auch entschuldigt, dennoch, es plagte ihn. Atemu stellte gerade sein ganzes Leben auf den Kopf.

„Trotzdem...Yuri wird sauer sein...wenn er das hört.“, nuschelte Yugi leicht traurig und verzweifelt.

„Dann sag ihm, dass nichts war...er kann mich auch anrufen, mich fragen...ok?“

„Ich darf mich nicht mit dir treffen...er hatte es verboten.“, nuschelte Yugi nun und Atemu verstand, worauf Yugi eigentlich hinaus wollte.

„Aber…du hast doch deinen eigenen Willen.“

„Ja aber...ach gott Atemu…versetz dich doch mal in seine Lage...meinst du er fühlt sich wohl dabei wenn er wüsste das ich mit dir hier stehe?“

„Aber wir tun doch gar nichts“, versuchte es Atemu, innerlich aber musste er lächeln, Yugi war nun mal so, dachte oftmals mehr an andere, als an sich selbst. Früher hatte er nämlich oftmals andere in Schutz genommen, egal wer es war.

„Doch...das hier ist schon genug.“, sagte Yugi leise.

Atemu sah ihn entrüstet an. Was sollte der Mist? Verbieten jemanden zu treffen, sicher wenn er ehrlich war, würde er es auch tun, aber nun konnte er Yuri schlecht machen oder noch besser.

Rasch zog er Yugi zu sich, und schon küsste er dessen Lippen. Yugi aber reagierte erschrocken, versuchte sich von Atemu zu befreien.

Der Kuss war fest, und einseitig, bis Atemu ihn wieder löste.

„Jetzt hat er eine Grund sauer zu sein.“, grinste Atemu, dann aber verging ihm das Grinsen, und auch Yugis leicht verwirrter Blick, entging ihm, als ein schwarzhaariger Mann, wütend aus einem Auto stieg.

„Hab ich dir nicht gesagt, du sollst dich nicht mit ihm treffen?“, schnaufte Yuri los, packte Yugi am Handgelenk und zog ihn mürrisch mit ins Auto, obwohl er ihn mehr oder weniger hinein schubste.

„Und du…ich sagte dir doch lass die Finger von ihm.“, schnaubte Yuri wütend weiter.

Er hatte das ganze beobachtet. Er war schon im Krankenhaus, bei Yugi zuhause aber da niemand dort war, konnte Yugi ja nur hier sein.

„Jetzt halt mal die Luft an.“, fauchte Atemu zurück, Yuri aber kam wütend auf ihn zu.

„Noch einmal, ich warne dich, noch einmal, oder...“

„Oder was? Willst du mich etwa schlagen?“, sagte Atemu, gespielt wie ein Kind, was Yuri nur noch mehr aufregte. Seine Finger zuckten. Wie konnte dieser Kerl es wagen, seinen Verlobten zu küssen? Er sah doch, wie Yugi sich versuchte zu wehren, er wollte es doch nicht.

„Na komm schlag zu...dann habe ich wenigstens einen Grund dich auch zu schlagen.“, provozierte Atemu weiter.

Er wartete nur darauf, er wollte es, seinen ganzen Frust und Hass an diesem Mann auslassen.

„Oh traust du dich nicht?“, spielte Atemu weiter und sah fast schon lächelnd in die Augen Yuris, dieser aber sah ihn nur hasserfüllt an.

„Na komm...oder hast du etwa Angst?“, stichelte er weiter, und dann passierte es.

Yuri schlug zu, Atemu dann aber wieder auch.

Der Schmerz war ihm egal, hauptsache er konnte diesen Mann umbringen. In einem Gerangel zwischen zwei bekloppten Männer stieg Yugi mehr oder weniger mürrisch aus dem Wagen aus.

„Sagt mal spinnt ihr zwei?“, schnaufte er los und versuchte die beiden auseinander zu bekommen, was ihm aber mehr als nur schwer viel, da die beiden sich gerade wie zwei Magnete anzogen, und sich gegenseitig aufhetzten.

Wumms, dann war es passiert, nun hatte Yugi auch noch eine hängen, von wem es kam, das wusste niemand, aber Yugi hielt sich schmerzhaft den Bauch.

„Uh...verdammt…habt ihr sie nicht mehr alle?“, schnaufte Yugi nach Luft und schon hörten beide gleichzeitig mit dem Gerangel auf.

„Oh gott Yugi...das tut mir leid.“, Yuri war sofort bei seinem Liebsten und hielt ihn fest.

„Sie was du angerichtet hast.“, fauchte er dann Atemu an.

„Ich? Du hast ihn doch...!“, schnaufte Atemu zurück, aber ob er oder doch Yuri es war, das wusste auch er nicht.

„Jetzt Klappe halten...alle beide.“, schrie Yugi wutentbrannt auf, das war ja mehr als kindisch, was die hier abzogen und er dachte, er wäre der Jüngste hier.

Beide sahen verschämt auf den Boden, niemand traute sich was zu sagen.

„So...und wenn ihr das jetzt mal geklärt habt, alle beide ab ins Auto.“, murrte Yugi weiter.

„Was...aber warum das denn?“, schnaufte Yuri los.

„Weil du mein lieber, eine blutige Lippe hast und Atemus Hand wieder blutet...ich denke mal das die Naht dahin ist...“, schnaubte Yugi und ging zum Auto, hielt auch gleich die Tür auf.
 

„Los rein jetzt.“, sagte Yugi streng, worauf Atemu nur nickte, und nach Yuri nun auch ins Auto stieg.

Beide saßen sie still hinten und schmollten vor sich her.

Yugi seufzte auf.

Was hatte er sich hier nur angetan?

Atemu war sauer, er war beleidigt, und wenn seine Hand nicht so schmerzhaft weh tun würde, wäre er nicht mit eingestiegen.

Yuri hingegen wollte seinen Yugi nicht mehr allein lassen.

Zwei Männer, welche sich mit ihren Blicken ermordeten, folgten Yugi ins Krankenhaus und verschwanden beide in einem Zimmer.

„Die Hand geht vor.“, sagte Yugi und nahm gleich die Sachen dazu.

„Ach du behandelt ihn vor mir?“, schnaufte Yuri voller Eifersucht auf, worauf Atemu frech grinste.

„Nein…sie geht einfach vor...raff das endlich.“, zickte Yugi seinen verlobten an.

„Oh läuft ja richtig schlecht zwischen euch.“, kommentierte Atemu das Ganze aber Yugi riss ihm als Antwort sofort den Verband ab, mit Absicht, damit es auch schön wehtat.

„Aua!“

„Hast du verdient.“, kommentierte Yugi das Geschehen und nun war es Yuri der überdimensional grinste.

Yugi hingegen, versuchte das zu ignorieren.

Die alte Naht entfernt und einen neuen Verband drum herum gewickelt, ging er nun zu seinem Liebsten.

„Du sahst auch mal besser aus.“, lächelte Yugi schwach, Yuri aber hielt jetzt den Mund, er wusste ja, das sein Verlobter recht hatte, aber das würde er vor Atemu doch nicht zugeben.

Rasch tupfte er mit brennendem Zeug die Lippen, aber mehr konnte er da auch nicht tun.

Eine kräftiges Seufzen verließ seine Lippen, und schon sah er die beiden entmutigend an.

Da saß er, sein Freund, mit welchem er vier Jahre zusammen war, den er wirklich liebte und auch heiraten wollte. Und dann saß da noch Atemu.

Der Mann den er früher unsterblich liebte, ihn aber nicht kannte…

Beide schienen beleidigt, wie zwei Brüder, die sich gerade um eine Schokolade gestritten hatten.

„Ich geh jetzt.“, schnaufte Yuri los. „Und du kommst mit.“, fügte er noch hinzu und sah Yugi dabei an.

„Kannst du mal bitte draußen warten?“, fragte Yugi bittend nach. Er wollte noch etwas los werden.

Yuri sah einen Moment lang stumm in die Augen seines Verlobten, dann aber nickte er und verließ das Zimmer wieder.

„Atemu was soll der Mist...mhm?“

„Ich...der hat doch angefangen.“

„Du hast ihn ja auch ganz schön provoziert.“

„Ja schon…aber...trotzdem, er hat angefangen.“, nuschelte Atemu verschämt, gott er benahm sich gerade wie ein Fünftklässler.

„Atemu...lass es einfach…hör auf damit…ich will dich nicht…immer wenn ich an dich denken muss, fällt mir nur Schmerz ein...sicher wir hatten auch schöne Momente, aber diese waren immer mit irgendetwas Negativem verbunden... also, lass es einfach."

"Niemals.", Atemu sah Yugi beleidigt an.

Dieser schaute nur leicht zweifelnd in die Augen Atemus, eine ganze Weile, fiel so kein einziges Wort - bis Yugi sich zu ihm beugte, ihm eine Kuss auf die Wange hauchte und kurz aber traurig in die Augen Yamis sah.

„Jedes Foto, das Buch, die Kette, alles, alles was mich an dich erinnert hatte…habe ich verbrannt.“, sagte er hauchend traurig, ein Flüstern, was Atemu mehr oder weniger schmerzte.

Der Kuss kribbelte nicht, er stach wie ein Messer zu.

Yugi ging aus dem Zimmer.

Traurig sah er ihm nach doch als er das Grinsen Yuris erblickte, stand er rasch auf.

„Herr Doktor, Herr Doktor.“, rief er Yugi nach und ignorierte Yuris Blick mit einem Mittelfinger, dem er ihm versteckt zeigte.

Yugi drehte sich um, innerlich musste er schmunzeln, was er sich äußerlich aber wegen Yuris Blick verkniff.

„Ich habe eine Krankheit, die man nur mit dir heilen kann.“, grinste er Yugi an.

Pah...als ob er Yugi an so einen Typen verlieren wollte...niemals!

Yugi zog die Augenbraue hinauf, verstand der denn einfach nicht?

„Mh…“ mehr sagte Yugi nicht, dabei aber schielte er zur Seite und Atemu verstand.

„Morgen…einen Kaffee?“

„Ähm nein.“, sagte Yugi, aber mit seinem Finger deutete er eine Zahl an.

Atemu zog gespielt ein trauriges Gesicht.

Dennoch, innerlich grinste er sich einen ab, da war ihm das überhebliche Grinsen Yuris doch egal.

Yugi hingegen drehte sich seufzend um.

Was tat er hier?

Warum konnte er nicht nein sagen? Er wollte es doch nicht, er hasste es. Wieso also konnte er das hassen, aber diesen Mann namens Yami nicht?

Aber die Worte „Herr Doktor“ ließen ihn an heute Mittag denken, und damit musste er innerlich glücklich auflachen.

„Herr Doktor.“, flüsterte er leise schmunzelnd vor sich her und schüttelte dabei den Kopf.

„Sag mal Yuri…magst du mir gleich was vorlesen?“

„Ich...nein…ich hasse lesen.“

„Und für mich...nur so?“

„Ach Yugi...“, seufzte Yuri auf und zog seinen Liebsten nah an sich heran, Yugi aber senkte leicht traurig den Kopf.

„Ich bin kein guter Leser…das weißt du doch.“

Atemu hingegen veranstalte einen Freudentanz, bis eine Dame vorbei kam und er sich mit roten Wangen zurückzog.

Heute hatte er Scheiße gebaut, aber morgen…niemals!

Aus Liebe wollte Yugi also alles wissen.

Er hatte sich damals auf Atemu eingelassen, dann wurde er enttäuscht, und ihn zog es nach Amerika.

Warum wollte er eigentlich dorthin? Und überhaupt, warum war Yugi in der einen Sekunde so sauer und böse mit ihm, und dann wieder nicht? Heute Mittag erst, und jetzt auch noch?

Leicht grübelnd dennoch fröhlich ging Atemu nach Hause, wo ein liebevoller Kumpel, mit einem Kasten Bier auf ihn wartete, natürlich mit den entsprechenden Computerspielen.

„Herr Doktor…Herr Doktor“, lachte sich Atemu vor Joey leicht betrunken kaputt, er hatte natürlich alles erzählt.

Joey grinste nur, und schüttelte den Kopf, vorstellen aber konnte er sich das nicht. Dennoch, der Alkohol in ihnen, brachte ihm mit der Story gute Laune.

„Ich hätte auch gerne eine Ärztin.“, grinste Joey Yami an, dieser trank noch einen letzten Schluck und strubbelte Joey dann durchs Haar.

„Herr Doktor...ich bräuchte ihre Hand.“, grinste Atemu breit, und schlich mit seinen Gedanken schon ins Zimmer, wo er sich mit jener gleich ausleben wollte.

„Mach aber leise.“, schmunzelte Joey ihn nach. Auch er stellte nun das Bier ab und begab sich in sein Bett.

Atemu hingegen war noch etwas wach und dachte an einen gewissen Doktor, was ihn später doch wohlbehütet in den Schlaf trieb.
 

hoffe, es hat euch gefallen??

sagt es mir!!
 

lg viky



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  confusio-ambitiosa
2008-07-29T22:42:41+00:00 30.07.2008 00:42
*lach*
die stimmung wechselte ja öfters regelrecht von einem hoch zum tief
wirklich genial geschrieben und die spannung und den witz verliert die FF auch nicht, sondern nimmt sogar noch zu (sowas hatt man eher selten)
ich freu mich auf jeden fall jetzt weiter lesen zu können^^

als die zwei dann essen waren... hmmmmm *sfz*
das war so was von süß *mir das richtig vorstellen kann*
aber dann die prügelei - total kindisch *kopf schüttel*
und je mehr ich von diesem Yuri lese, desto mehr verabscheue ich ihn auch *ihn am liebsten abmurksen würd*
nich nur das er Yugi vorschreibt was er zu tun und zu lassen hat, nee~ein der spioniert ihm auch noch nach - so nen arsch!!
Von: abgemeldet
2008-05-11T06:26:00+00:00 11.05.2008 08:26
*3*

Das nenn ich mal eine verdammt gute Anmache XD

Von:  Koala
2008-03-26T18:54:00+00:00 26.03.2008 19:54
wow~
diese FF ist der Wahnsinn!!!^^
"Herr Doktor" xDDD
das war voll witzig^^
ich liebe diese FF^^
und ich hoffe yugi wird diesen schmerz wegen ati bald überwinden xDD
am besten in knapp 5 tagen^^
*die hochzeit verhindern wil*
ich weiß nicht ob ich yuri wirklich nicht leiden kann oder einfach nur eine abneigung gegen ihn hab weil er zwischen Yami und Yugi steht^^
freu mich schon aufs nächste kappi^^

lg Buki Akuma
Von:  Goku17
2008-03-22T04:10:40+00:00 22.03.2008 05:10
Fieses Yami, Fieser Yugi und Yuri gehört auf den Mond >3<
Genauso wie dessen Eltern
Ich würde an Yugi's Stelle Yami noch ne Chance geben, so wie der sich ins Zeug legt ._.
Yuri is eh in allen Sachen ein Arsch ù_ú
Liest nix vor, verbietet Yugi Sachen etc. etc.
Und Yami is dumm auch irgendwie ^^;
Schneid nicht mit nen Messer rein, wenns so weh tut >>"
Hüpf lieber von ner niedrigen Stelle runter, da kannste auch was brechen XD"

Nya, freu mich auf nächste Kappi ^^
und wehe kein Happy End mit ner Yayu-Hochzeit >3>
Von: abgemeldet
2008-03-18T22:38:37+00:00 18.03.2008 23:38
ooooh! das kapitel war klasse! ^^ bittebitte schnell weiterschreiben! ich bin total gespannt, wie es weitergeht! yuris mutter war ja zum fürchten... OO und das yami sich extra selber in die hand schneidet...OO
deine fanfics sind einfach gaaaanz toll!!! ^-^
Von:  YugiMaus
2008-03-18T21:26:14+00:00 18.03.2008 22:26
wow das war ein klasse kapitel^-^
Ja Yami gibs ihm*grinse*
Ja ob yugi nicht doch noch weich wird???
Mann wir kann Yuri yugi vorschreiben was er zur machen hat und was nicht er Vertaut in wohl nicht.
*grummel*
Mach schnell weiter bin sehr gespannt wie es weiter geht.

LG
Yugimaus
Von:  Yami_Kitten
2008-03-18T18:54:44+00:00 18.03.2008 19:54
wow ich fand es toll
teilweiße romantisch aber Ati is ja wohl mehr als verlieb...der is ja schon im Liebeswahn
also echt
*kopf schüttel*
*grins*
*mich schon aufs nächste freu*

Von:  mayluu
2008-03-18T15:36:45+00:00 18.03.2008 16:36
Einfach total süß ^^
Romantik, Humor und ein bisschen Drama - genau die richtige Mischung.
Am Anfang dachte ich, Yami wäre kirre, sich aus solchen Gründen <so> tief zu schneiden, und sich später auch noch vor Yugis Augen mit Yuri zu kloppen... *Kopf schüttelt*
Naja, was soll er schon machen, er ist halt verlie~bt ^^'

Haste (wie immer) total supi hingekriegt, schreib schnell weiter ^^
LG
Mayluu
Von:  Sensenweiblein
2008-03-18T15:25:38+00:00 18.03.2008 16:25
*___*
Tolle FF >__<!
Hab auch nichts anderes von dir erwartet xD~
Und es wir von Kap zu Kap spannender...und witzig xDD~
*ati pat*
Ich mag Yuri auch nicht ûu;...muttersöhnchen ~_~
xDDD~
Mach schnell weiter ^o^

da† Sensi~ :3~
Von:  Sathi
2008-03-18T11:55:44+00:00 18.03.2008 12:55
*gg*
woow langes kapi acht seiten wahnsinn
dafür aba meeeeeega cool gemacht
dein schreibstil gefällt mia
hoffentlich gehtz bald weidder
kanns kaum erwarten das ende zu lesen XXXD
mach weidder so


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