Salai als: Armand (Friedhofsversion)

[14.04.14 17:20:06] Salai: Armands Umhang ist bald fertig ^^
[14.04.14 17:39:54] Prinz von Jötunheimr: ...
[14.04.14 17:40:01] Prinz von Jötunheimr: Wolltest du nicht den Rock nähen? XD
[14.04.14 17:42:19] Salai: Schon XD
[14.04.14 17:42:24] Salai: Mantel fertig ^^
[14.04.14 17:42:36] Salai: Das ging überraschend einfach
[14.04.14 17:42:45] Salai: wie schön, dass ich noch genug schwarzen Stoff hatte ^^
[14.04.14 17:54:43] Prinz von Jötunheimr: Ich hab auch noch, aber ich muss morgen erst schauen, ob der auch für die Soutane reicht.

[15.04.14 15:18:06] Salai: Ich näh grad das Futter an armand
[15.04.14 15:18:14] Salai: fehlen noch die Ösen, dann bin ich fertig o.o
[15.04.14 15:18:24] Salai: Ich hab noch nie ein Cos in dem Tempo genäht XDD Ist dasselbe Prinzip wie beim Lernen. Je näher eine Prüfung kommt desto aufgeräumter ist die Wohnung, weil ich ALLES ANDERE mache außer das was ich sollte...

Unter les Innocents begannen die Toten sich zu regen. Armand verlies das Sepulcrum in dem sein Sarg zwischen Wänden aus aufgetürmten Schädeln in einer Nische lag und stieg aus einem Schacht, dessen Stufen so zertreten waren, dass es ein leichtes war sich darauf den Hals zu brechen. Er mündete in ein kleines Mausoleum, hinter einem marmornen Sarkophag. Die Holzsärge in den Seitenwänden waren morsch und würden bei der kleinsten Berührung brechen.

Das Gitter vor dem kleinen Häuschen knarzte leise in den rostigen Scharnieren als er sie öffnete und auf den Friedhof trat, der eine kleine Stadt in sich bildete. Der Gestank war erdrückend und der Junge war froh darüber nicht mehr atmen zu müssen. Über der ganzen Stadt hing eine Wolke aus fauligem Gas von Exkrementen und die Abfälle der Gerbereien taten ihr übriges.

Er war eine Weile über die nebelverhangenen Kieswege geschritten, auf dem Weg zur Friedhofsmauer als sich in der Dunkelheit ein großer Graben neben dem Pfad auftat. Armand blieb stehen und warf einen ausdruckslosen Blick in das offene Massengrab in dem die toten Leiber der Ärmsten der Armen faulten. Das morbide Interesse an solchen Szenen hatte er längst verloren. Paris war ein einziges Grab, gefüllt mit Schmutz, Krankheit und Verdammnis. Der einzige Ort, an dem Wesen wie er so etwas wie Existenzberechtigung hatten.

Und dennoch zog es ihn in dieser Nacht fort. Fort von dem aufgetürmten Dreck unter dem das Pflaster versteckt war, den Kranken und all den Ratten. Es dauerte nicht lange um die feineren Quartiere der gehobenen Bürgerschaft zu erreichen. Von einem Dach zum nächsten war es nur ein kleiner Sprung und man ließ die Gassen weit unter sich zurück.

Armand hatte es ausgerechnet in die Nähe des Pfarrhauses verschlagen, in dem Louis seine Buße getan hatte. Die Lichter auf dem Friedhof schimmerten unheimlich zwischen dem Efeu bedeckten Gitter hindurch, das den Gottesgarten vom Weg abgrenzte, der sowohl zur Kirche als auch zum Pfarrhaus führte.

Dort setzte Armand sich hin und lehnte sich an einen der steinernen Pfeiler, die zwischen den Gittern standen und beobachtete die einzelnen Passanten, die noch nicht heim gefunden hatten. Die Kapuze seines abgewetzten, grauen Mantels überschattete sein bleiches Gesicht. Eine Münze fiel in seinen Schoß- man hielt ihn wohl für einen Bettler.



Die Sonne war schon untergegangen, als Louis sich endlich vom Pfarrhaus auf den Weg zurück nach Hause machte.

Er war gebadet - etwas das seine Mutter für ungesund hielt, wenn man es zuoft tat und dann auch noch zurück auf die Straße ging mit nassen Haaren - frisch und entspannt wie seit Tagen nicht.

Er hatte mit dem Älteren zu Abend gegessen und am liebsten wäre er geblieben, doch es wäre im höchsten Maße unschicklich - nicht dass er viel auf Schicklichkeit gab - und er wollte seinem älteren Liebhaber keinen dergestaltigen Ärger bereiten.



Als er das Gittertor zwischen den Säulen passierte, die zur Straße hinaus führten, sah er einen Bettler auf der Straße sitzen, kaum drei Schritt zu seiner Linken.

Er schien klein und recht jung zu sein. In seinem Schoß lag eine einzelne Münze, was ihn noch armseeliger wirken ließ in den Augen des Jungen.



"Hier!"

Louis griff in die Tasche seines Gehrocks und zog den Almosenbeutel hervor, den er immer mit sich führte, wenn er dela Monca aufsuchte.

Wahllos nahm er eine Hand von kleiner Münzen heraus und wollte sie gerade zuder ersten im Schoß des Bettlers fallen lassen, als irgendetwas in seinem Geist aufschrie.

Vielleicht war es die Hand des Jungen die er sehen konnte und die... irgendwie falsch wirkte oder etwas anderes, er wußte es nicht.

Nur das irgendetwas... nicht richtig war.



Vielleicht war es der Dämon, von dem seine Freunde immer sprachen, wenn er es übertrieb, der endlich gekommen war um ihn zu holen?

Er hoffte es inbrünstig!



Armand schloss die Augen als er Schritte näher kommen hörte, begleitet von einem wunderbaren Duft, den man in diesen Tagen sehr willkommen hieß. Teure Seife, frisches Wasser und der Eigengeruch der zarten Haut, der darunter lag, wie die Herznote eines erlesenen Parfums. Als er das Schuhwerk neben sich sah, bewegte er sich nicht, sondern wartete ab. Die Stimme klang jung, die Kleidung war teuer und das Mitleid, das der Junge ihm entgegen brachte, war rührend. Armands Lippen öffneten sich leicht.

Die weißen Finger streckten sich etwas, bereit Louis zu packen, doch als dieser verharrte, hielt auch Armand inne. Langsam hob er den Kopf um Louis anzusehen. Unter dem zerfledderten Mantel, der nicht mehr als ein Lumpenfetzen war, wurden rote Locken sichtbar. Das Haar war ungekämmt, die leichenblasse Haut auf dem trügerisch jungen Gesicht von Friedhofserde verschmutzt, doch die bernsteinfarbenen Augen loderten in einem inneren Feuer anstatt eingefallen und abgekämpft zu wirken, wie es zu erwarten gewesen wäre.

Armands Blick huschte über Louis' Antlitz und augenblicklich fühlte der Vampir in sich den Wunsch diesen Menschen zu besitzen. Ein Lächeln legte sich auf seinen Rosenmund.

"Warum haltet Ihr inne?", fragte er sanft.