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Das Gehör und der Kaffee

Autor:  Major

In meiner Uni findet derzeit eine dreitägige Tagung statt. Nicht im bereich Chemie, das würde ich wissen. Der gesamte Hauptflur ist voller Stehtische mit netten Dekosachen, Fressalien, Getränken, dazwischen lauter sehr professionelle Firmenstände. Eine Tagung, wie sie im Buche steht und das sehr gut organisiert und sehr hochwertig. Man sieht auch, dass die Firmen viel Geld haben und auf ihr Image Wert legen. Die Teilnehmer sehen auch alle sehr gebildet und Buisnessclass aus.

Nun, was ist das vom Thema her für eine Tagung? Wenn man so von Stand zu Stand zu Stand geht, bekommt man langsam eine Vorstellung, um was es gehen muss: Kaffee. Jeder Stand hat einen eigenen Kaffeevollautomaten und bietet Kaffee an. Dabei fällt auch auf, dass die Vollautomaten alle unterschiedlich sind, d.h. es würde passen, dass es konkurrierende Firmen für Kaffeevollautomaten sind. Der eine Stand hat sogar ein Upgrade zur Saftbar. Der eine Stand mit dem aufwenigsten selbstleuchtenden Riesenaufsteller hat sogar auf diesem eine Abbildung von ein paar Businessleuten, die Kaffee trinken. Zusammen, auch wieder passend optisch (Becher + Automat) zum real davorstehenden Automaten.

Aber macht das Sinn? In einer Universität eine Werbeveranstaltung für Kaffeevollautomaten zu machen? Nein, natürlich nicht. Man muss schon bis nach hinten durchgehen, um zu erfahren, worum es wirklich geht. Da stehen Wände mit wissenschaftlichen Postern, die Forschungsarbeiten vorstellen. Da ist plötzlich kein Kaffee mehr und es dreht sich alles nur noch um die physikalische Disziplin "Akustik". Mit diesem Wissen sieht man zwischen all den Kaffeeautomaten auch hier und da mal ein kleines Hörgerät. 

Da frage ich mich zwei Dinge:

- Ist Kaffeekonsum unabdingbar für die Fähigkeit zu hören?

- Ist das Thema an sich entweder zu langweilig oder zu schlecht zu bebildern, sodass man lieber Kaffee abbildet/aufstellt?


Ich war schon auf einigen Konferenzen, aber bisher konnte man immer erkennen, dass es nicht um Kaffee geht. Und ich halte Akustik für ein auch visuell gut darstellbares Thema, sodass ich das Ausweichen zum koffeinhaltigen Heißgetränk sehr befremdlich finde. Zumal ich auch diverse Leute kenne, die mit Kaffee direkt Ekel verbinden, weil sie ihn als so schlecht schmeckend empfinden. Ich hätte Bedenken, mein Unternehmen also nur damit zuzupflastern.


Irgendwie sind Konferenzen dann aber doch immer gleich, wenn man da hin guckt, wo man nicht hinschauen sollte. Buisnessmänner in unbequemen Anzügen, die sich hinter einen Aufsteller einen Stuhl stellten und komisch hockend auf ihrem iPad die Zeit vertreiben. Frauen, die auf ihren unbequemen Absatzschuhen von einem Fuß auf den anderen treten. Leute, die sich am Hals kratzen, weil das Eintrittskartenband irgendwie mit der Haut reagiert. Leute, die sehr absetzts zusammen an einem Tisch stehen und nichts sagen, weil die Langeweile stärker ist als der Drang, etwas dagegen zu unternehmen. Leute, die mit dem Fuß wippen, weil sie zu viel Kaffee getrunken haben.

Ich bin so froh, dass meine nächste Veranstaltung erst im August ist! Ich habe jetzt schon keine Lust mehr.

Sauerteig als Haustier Biowaffen

Autor:  Major

Brot finde ich klasse. Als ich dann ein Artikel zum "Brot Back Buch" fand, in dem das Buch als sehr ausführlich beschrieben wurde, legte ich es mir zu. Das Buch ist kein klassisches Backbuch, weil tatsächlich 50% Theorieteil enthalten sind. Meistens gibts nur Rezepte und der Hintergrund fällt flach. Das Buch ist in 3 Schwierigkeitsgrade unterteilt.

1. Brot und Brötchen so backen können, einfach drauf losbacken

2. Mit Sauerteig arbeiten und gefährlichen Zutaten wie Natronlauge

3. noch aufwendigere Zubereitungen

Ich hing ewig auf Stufe 1 fest, konnte als Laugenprofi aber zumindest das Laugengebäck aus Teil 2 backen. Für Teil 2 fehlte mir stets der Sauerteig. Das Problem beim Sauerteig ist, dass man ihn 5 Tage lang alle 12 Stunden behätscheln muss und dann das meiste laut Rezept einfach in den Müll tun soll. Das hat nicht nur mich geärgert. Also haben ich und meine Backkollegin das bisher nie gemacht. 

Nun hab ich mich doch mal dazu durch gerungen und suche seither "Müllrezepte", in denen man besonders viel Sauerteig unter bekommt, um das bisschen an Anstellgut, was man eigentlich braucht, in den Kühlschrank verfrachten zu können. 

Hier mal ein Foto, wie so ein Weizensauerteig aussieht:

Die ersten drei Tage entstehen zwar kleine Blasen, aber ansonsten tut sich nichts. Am vierten und fünften Tag roch er nach Buttermilch. Und seit nun 2 Tagen riecht er nach Birne. Die Oberfläche ist auch so glatt, weil generell sehr viele Fuselöle auf dem Zeug herumschwimmen, die sich einfach bilden. Jetzt muss sich die Essigsäure mehr durchsetzen.

Ich habe nun mein erstes "Müllrezept" gemacht, in dem ich 110 g der Masse rein gemacht habe. Sobald sich die Essigsäure mehr durchsetzt, werde ich zwei Anteile in den Kühlschrank verfrachten (1x für mich, 1x für die Backkollegin, die das Buch auch hat). Und bis dahin muss ich wohl zig Baguettes backen! Man braucht nämlich eigentlich öfter Roggensauerteig und keinen Weizensauerteig, aber wie das so ist, hat man voll Bock zum Starten, aber mal wieder keine Zutaten im Haus. Da ging nur Weizensauerteig. 

Laut Rezept gibts morgen die ersten 4 Baguettes. Wer auch immer die alle essen soll. (100 g Sauerteig, 500g Mehl, 350 g Wasser, Salz, Hefe... ne Menge Zeug) Zur Not müssen meine Mitstudenten her halten. Der eine ist jedenfalls schon ganz gespannt auf das Schwarzbierbrot, das irgendwann aus dem Sauerteig mal werden soll, wenn er so weit ist, dass man ihn zum Roggensauer umerziehen kann.

Letztens bei Galileo [ja, auch mir passiert, dass ich zu der Zeit auf Kanal 7 schalte und hängen bleibe] wurde erklärt, wie es von der Traube zur Rosinenschnecke geht. Und um die Rosinen korrekt im Teig zu halten, werden sie vorher bemehlt, dann fluppen sie nicht mehr raus bein kneten. Eine super Sache, dass ich da nicht umgeschaltet habe, denn das Problem hatte ich bisher immer mit Oliven, die nicht im Brot bleiben wollten. Vielleicht gibts ja morgen ein Beweisfoto, dass es klappt, wenn es klappt... und wenn ich nicht supergierig das Baguette mit den Oliven sofort inhaliere. 

Kein Koffein? Genussfeind!

Autor:  Major

"Haben Sie auch Kaffee ohne Koffein?"

- "... Bitte?! Kaffee ohne Koffein? Nein, sowas machen wir nicht!"

"Aber wieso denn?"

- "Kaffee ohne Koffein ist genussfeindlich! Das ist wie Sahnetorte ohne Sahne, Wein ohne Alkohol, Leberwurst ohne Fett! Ein Schatten dessen, was es einmal sein sollte."

"Das Extraktionsverfahren mit Dichlormethan, welches neben dem Koffein auch den Geschmack aus dem Kaffee extrahierte gehören aber schon lange der Vergangenheit an. Bei der derzeitigen Methode mit überkritischem CO2 gibt es kaum Geschmackseinbüßen."

- "Wer kein Koffein will, will auch keinen Kaffee."

"Ich trinke den Kaffee doch aber nicht wegen des Koffeins. Guten Wein trinkt man auch nicht, um betrunken zu werden. Ich mag einfach den Geschmack von Kaffee und vertrage aufgrund einer nicht heilbaren chronischem Krankheit kein Koffein."

- "Ich wiederhole: Kein koffein, kein Kaffee."


Das ist eine leicht überspitzte Zusammenfassung all meiner Erlebnisse mit dem Thema Kaffee und Tee ohne Koffein. Es toppt zwar überhaupt nicht mein 2wöchentliches Treffen mit dem ADAC, deren Mitglieder mich mit einem entgleisenden Gesicht anschauen, gemischt aus purem Entsetzen und starkem Mitleid, wenn ich ihnen sage, dass ich kein Auto besitze. Aber diese festgefahrenen Meinungen über Koffein finde ich schon bezeichnend. Oft auch sehr anmaßend.

Es geht dabei auch nicht darum, dass der Laden sowas nicht hat, sondern die Haltung der Mitarbeiter auf die Nachfrage. Wenn sies nicht haben, geh ich eben zur Konkurrenz. Aber dann muss man mich nicht so blöde behandeln, sondern einfach sagen "sowas führen wir nicht", komplett neutral und wertefrei. 

Es endet auch nicht bei Koffein. Bestellt mal eine Eisschokolade ohne Sahnetopping. Fragt beim Bäcker, ob er auch Kuchen ohne Ei hat. Versucht, Vanilleeis gegen anderes Eis tauschen zu lassen. Erwähnt, dass ihr keine Schokolade mögt und Schokostreusel daher unerwünscht sind. Pizza ohne Oregano. Tomatensuppe ohne Sahne. 

Ganz ohne ist manchmal auch ein Problem. "Nein danke, ich möchte keinen Lachs" Waaaas?! JEDER mag Lachs! Wie kannst du es wagen, den nicht zu essen? ...Diese Diskussion möchte ich kein drittes Mal führen, das führt zu nichts. Und damals habe ich noch Fleisch gegessen, es ging also wirklich um den Geschmack.


Genussfeinde sind für mich nur Leute, die sich so entsetzlich viele Dinge madig reden, bis sie sie nicht mehr mögen. Und das müssen WIRKLICH viele Lebensmittel sein, die Argumente müssen hirnfurzig sein und derjenige ansonsten auch viel Stuss labern. Und auch ganz wichtig, damit er/sie diesen Titel von mir erhält: Militantes Verhalten gegenüber allen Mitmenschen. "OMG, du isst ja Brot! Das Gluten wird dir gleich den Darm verkleben und du endest im Krankenhaus!"

Hab ich die neue Rechtschreibreform verschlafen?

Autor:  Major

Liebe Mitschreibende und Mitredende,

Ich gebe ja zu, dass ich manchmal Rechtschreibfehler mache, manchmal beuge ich ein Wort auch falsch. Ich bin nicht all zu gut, was die Benutzung von "als" angeht und ich habe sicher noch andere Fehler.

Aber ich schaue zur Zeit wieder Schriftstücke von jungen Studenten durch und ich kann es mir nicht anders erklären: Es gab eine Sprach- und Rechtschreibreform, die ich verpasst habe. Diese Reform entfernt jegliche unregelmäßige Verben und macht alles regelmäßig. Praktisch, aber für mich sehr ungewohnt.

Der pH-Streifen verbleichte. Das Gas entwichte.

Ansonsten fällt mir noch auf, dass viele Adjektive groß geschrieben werden. Wo der Sinn hinter dieser Reform steckt, ist mir noch nicht ganz klar. Es werden auch nicht alle groß geschrieben, da sehe ich die Schwierigkeit.

Ich werde mich darüber wohl näher informieren müssen.

Kennt jemand sonst noch topaktuelle Änderungen aus dieser Reform, über die ich schleunigst informiert werden muss? Ich möchte ja nicht alles als falsch anstreichen, nur weil ich nicht regelmäßig die Nachrichten schaue.

Das Leben ist zu kurz für...

Autor:  Major

Ich las in einem Kochblog

"Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot!"

Find ich nicht, ich mag Knäckebrot! Jedenfalls das richtige von Wasa, diese Luftpappe "Leicht und Cross" mag ich auch nicht. Aber wofür mein Leben echt zur kurz ist, ist Buttertoast! Das weiße, wabblige Zeug, das mir nach Schaumstoff schmeckt. 

Für welche Brotart ist dein Leben zu kurz?

Der Unterschied zwischen Klausur schreiben und schreiben lassen...

Autor:  Major

Hallo Klausurwoche! Ich dachte ja, ich hätte es endgültig geschafft, dir zu entkommen, aber dem ist nicht so. 

Früher, da habe ich die Klausurzettel noch selbst ausgefüllt. Ich habe mich in der Regel 2 Wochen pro Klausur darauf vorbereitet, in den dazugehörigen Vorlesungen auch mal ausgepasst und ein bisschen im Buch gelesen. Dann habe ich in Montagsschmierschrift irgendwas aufs Blatt der Klausur geschlurt und den Wisch abgegeben. Das endete fachabhängig mal gut, mal schlechter. Und dozentenabhängig endete es auch zweimal ohne bestanden. 

Aber ich musste nur irgendwas in den Schädel pressen, es wiederkäuen innerhalb 90 Minuten und war durch. Das, was als Note am Ende da stand, war meine eigene Schuld. Ich konnte damit leben.

Inzwischen ist das nicht mehr so. Ich habe nun 13 Termine gehabt, wo ich den Studenten etwas erklären musste, wo ich in der Woche 2 volle Stunden versuchen musste, Wissen zu vermitteln. Und ich musste mich darauf vorbereiten, um Fragen wie "Warum darf Stickstoff denn keine 5 Bindungen haben?" sicher und zielgenau beantworten zu können. Danach darf man dann bei der Klausuraufsicht durch den Hörsaal laufen und versuchen, die eigenen Spickmethoden bei den Studenten wieder zu finden. Leider waren meine Methoden einfach zu gut, ich kann sie nicht an den Studenten finden. Dafür müsste ich sie wie am Flughafen filzen, aber zusätzlich müsste ich sie auch per ungesehenem Distanzschuss aus einem Betäubungsgewehr handlungsunfähig machen, damit sie keine Spuren verwischen. 

Das endet dann damit, dass man verwirrt durch den Hörsaal geht, Leute anstarrt und am Ende eine Beschwerde bekommt, man wäre ihnen zu doll auf die Pelle gerückt. 

Nach diesen wundervollen zwei Stunden kommt ein ganzer Tag voller Klausurkorrektur. Keine 2 Stunden, nein, ein ganzer Tag! Über 300 Klausuren, aufgeteilt nach Aufgaben (d.h. ich hatte nur eine Aufgabe davon zu berichtigen mit Lösungsbogen, aber davon 300) und dann arbeitet man sich so voran... merkt, dass der Lösungszettel falsch ist... und geht ganz gerädert nach Hause. 

Es ist dann plötzlich nicht mehr ok, wie die Noten sind. Es wurmt einen. Es beschäftigt einen. Und all das, was man gesehen hat... 


Es möge mich jemand daran erinnern, dass ich dies schrieb, falls ich mich nicht dran halten sollte: Ich möchte nie eine Lehrertätigkeit haben.

Ach ja: Und mündliche Prüfungen sind viel cooler als Klausuren! In jeder mündlichen Prüfung, die ich als Prüfling hatte, habe ich sogar was dazu gelernt, das war in Klausuren nie der Fall.

Kuchen - ohne Ei, ohne Eiersatz, mit viel lecker!

Autor:  Major

Ich habe mal wieder Kuchen ausprobiert. Ich hatte eigentlich schon ein Standardrezept für Rührkuchen oder Bisquit, aber das schmeckte dann doch irgendwie "vegan" und matschte im Mund total zusammen. Es ist schon was anderes, Kuchen nicht durch denaturiertes Ei zu stabilisieren. Dann kann man ja auch mal was Neues ausprobieren.



Aufgrund der extrem guten kritiken habe ich dieses Rezept ausprobiert. Es gab Reismilch statt Sojamilch, Mandeln statt Walnüssen und 50 g weniger Zucker im Teig. Das, was an Zucker fehlt, sollte oben wieder rauf, denn ich habe zwei Gläser Chai Sirup rumstehen, die ich nicht verwende, einfach weil mir das dann doch irgendwie zu süß und pappig ist. Nach dem Abkühlen habe ich also versucht, den Sirup mit einem Pinsel in den Kuchen wieder ein zu arbeiten. Und dann ab in die Uni damit, alleine essen macht dick.

Wir waren jedenfalls alle begeistert. Einmal war der Teig selber superlecker und hatte nicht diese komische Vegannote und dann war das mit dem Sirup so hammerlecker, dass man speziell dafür schon den Sirup kochen kann. Was ich aber anders machen würde nächstes Mal: Weinsteinbackpulver statt normales. Es kommt doch relativ viel rein, sodass mans stark rausschmeckt. 

Falls hier jemand also gerade Kuchen machen will und keine Eier da hat, aber irgendwas, was in die Richtung Milch geht, dann kann ich dieses Gebäck empfehlen.

Abenteuer Uniweg

Autor:  Major

Ich muss bei Schnee über einen nicht ganz 1 m breiten Weg, der beidseitig stark befahren ist. Der Weg ist unglaublich schlecht, einseitig (d.h. auf der anderen Straßenseite ist nix) und wird im Winter nie geräumt. So bilden sich durch die Radfahrer nach einiger Zeit 10 cm breite Schneisen, durch die man mit der Hoffnung auf keinen Gegenverkehr einigermaßen gut fahren kann. Sobald Gegenverkehr kommt, muss einer von beiden absteigen und den Weg verlassen, damit der andere durch kann. Das funktioniert auch immer relativ gut. Als ich dann die letzten tage einsam auf dem Weg fuhr, stellte ich mir einen sehr deutschen Mitbüger vor, für den alles nach Schema F zu funktionieren hat. Auch, dass jeder so fahren können soll, dass man noch überholen kann. Der dann auch klingelt, wenn ihm der Vordermann auf diesen 10 cm fahrbaren Weg zu langsam ist. Ich belächelte diesen Gedanken, schließlich würde niemand so dumm, egoistisch und komplett von Logik befreit sein, dass er nicht rallt, dass man als Radfahrer nicht auf die buckelige Eispiste fahren kann, damit er auf der anderen Seite der buckeligen Eispiste vorbeirauschen kann.

Das Lachen hörte heute auf. Denn heute wurde ich tatsächlich dafür ausgeklingelt, dass ich nicht mit 20 km/h über diese 10 cm Gnadenweg fuhr. Der Ungeduldige war dann allerdings nicht ungeduldig genug, sich auf den übereisten Grünstreifen vorzukämpfen und an mir vorbei zu ziehen und musste dann warten, bis wir in geräumtes Gebiet kamen. 


Auf dem Weg erlebt man viel Blödsinn, deswegen fahre ich den nicht gerne. Aber die anderen Wege sind noch ungeräumtere Sandwege, bei Schnee also nur zu Fuß mit Spikes an den Schuhen bezwingbar.

Ein Mitmensch regte sich z.b. darüber auf, dass mein Hindernis zu seinem wurde und er deswegen anhalten musste. Das Hindernis war nur leider auch ein menschliches Wesen und das fand dann nicht so witzig, dass ich ihm die ganze Zeit auf derselben Spur entgegen kam, dabei immer langsamer wurde. Er wusste ja nicht, dass der Radfahrer schon hinter ihm lauerte, auf der anderen Seite des Miniwegs. Dann wechselte der Fußgänger und der Radfahrer mir entgegenkommend brummte total verärgert, als ich vorbei fuhr und er halten musste, um den Fußgänger nicht zu plätten "ABER GERNE DOCH!!!". 


Die Strecke hat noch ein anderes Problemstück. Das hat extrem viel Platz, liegt wahlweise auf einer 30er Zone oder einem Parkplatz. Befahren darf man beide erst nach 8:00, ansonsten wird man von übereifrigen Eltern im SUV platt gefahren, die gerade ihr Kind zur Grundschule bringen. Danach gibt es nur noch die normalen 60 km/h fahrenden auf der 30er Zone. Der Fußweg ist cool zu fahren, aber ich fahr trotzdem lieber auf der Straße, da der Wechsel von Fußweg zu Straße, den man mangels Fußweg irgendwann machen muss, durch eine Schlammgrube führt. Wenn man heil durch kommt, wird man wieder von Autos geplättet oder von Schlamm durch die eigenen Reifen bespritzt. Gerne passiert es auch, dass man auf dem glitschigen Schlamm stumpf wegrutscht und mit der gesamten Körperseite baden geht.


Das alles wird noch viel abenteuerreicher, da meine Bremse schon wieder kaputt ist. Und die zweite ist seit Jahren funktionsunfähig :D Und irgendwie sind alle Klingeln, die man kaufen kann, auch zu leise, ich muss die Leute nach 5x klingeln immer anbrüllen "Dürfte ich bitte vorbei?!". Und ich hab schon eine laute "ringring". Die leisen "dinggg!" erkenn ich ja selber nicht als Klingel.


Und was sind eure coolsten Uni/Arbeits/Schulweg-Geschichten?

Ein bisschen aufregen, heute: Blausäure

Autor:  Major

Argh argh argh, Foren, argh!

Da kloppen sich die Leute, beschuldigen sich gegenseitig, dumm zu sein, wiedersprechen dem energisch, aber verhalten sich dann doch nie so, wie sie behaupten zu sein. Es fehlt nicht nur an lesen, sondern auch an verstehen.

Forenthema: Mandeln

User 1: Aber ich hab da irgendwie Bedenken, viele Mandeln zu essen wegen der Blausäure.

User 2: In normalen mandeln ist keine Blausäure, die ist nur in Bittermandeln.

Ich: Das stimmt so nicht. Ich bin Chemiker mit viel Kontakt zu Blausäure und der Gabe, Blausäure auch wirklich wahr zu nehmen (das trifft nur auf 50% der Bevölkerung zu). Und ich habe Mandeln eines bestimmten Discounters, die sehr wohl stark nach Blausäure schmecken. Alle anderen Mandeln, die ich bisher hatte, waren in Ordnung, aber dieser Laden hat die Säure drin. Wiederholt, ich habe mehrere Tüten gekauft. 

User 3: In Mandeln aus jedem Laden ist keine Blausäure drin.


Alda, isch geh gleisch zum Lidl und dann kauf isch nen Karton voll und dann nehm isch sonen Gänsestopfschlauch und dann geht das aber los, ey...! Und dann können wir über Bindungsaffinität von Cyanidliganden an Eisenporphyrinen reden. Danach können wir noch eine Extraktion an Lidlmandeln mit anschließender quantitativen Bestimmung per Titration oder Gravimetrie durchführen. Als Gegenprobe nehmen wir Edekamandeln, die schmecken blausäurefrei. 

Aber eigentlich kann mir das egal sein, wenn die Leute sich vergiften. Ich bin kein Arzt, der sich dann mit deren Behandlung rumschlagen muss. Dummerweise ist es mir nicht egal. Daran muss ich dringend arbeiten. Als erstes werde ich darauf nicht antworten.

Damits wieder schmeckt!

Autor:  Major

Wenn man so in den [Discounter+Suprmarktsname einfügen] geht, schaut einen dieses abgepackte Fleisch an, das nach Scifi aussieht. Besonders identitätslos, besonders makellos liegen diese Klumpen da, steril anmutend, leblos dreiblickend. Vor allem nicht mehr nach Tier aussehend. Letztens bei Metro an der Kasse, wo noch Fleisch verkauft wird, das nach Tier aussieht, gab es ein großes Drama, als ein junges Mädel fast hysterisch auf ein Stück mit Kuhhaut reagierte, das ihre Eltern kaufen wollten. Die arme Kuh! Wie brutal! Und das wollt ihr essen? Warum keine identitätslose Wurst? Oder Hühnerbrust? Es ging nicht darum, dass es Fleisch ist, sondern um die optische Zugehörigkeit zum Tier, von dem es stammte.

Aber auch bei den identitätslosen Scifistücken beim [Ladenname einfügen] schwingt dann doch das mit, was im Fernsehen und auf Veggieportalen immer läuft: Massentierställe, verwunderte Tiere, Kadaver, schlechte Behandlung... Immer wieder gezeigt, immer wieder verlinkt. Das schmeckt nicht!

Wie bekommt man sein Steak also dazu, wieder zu schmecken? Nur noch romantisches Demetersteak und komplette Massentierabschaffung wäre eine logische Möglichkeit. Aber das würde bedeuten: Teuer, sehr wenig Angebot, sehr selten Fleisch. Ist irgendwie auch doof, da kommt man sich vor wie ein Vegetarier. Einfacher ist doch eigentlich, diese unappetitlichen Filme zu verbieten. 

http://www.martinballuch.com/?p=3759

https://www.facebook.com/3satnano/posts/10202225253127103?comment_id=6049862&offset=0&total_comments=57&notif_t=share_reply

Und um dann wieder schöne Bilder in die Köpfe zu kriegen, hat die Deutsche Bahn ein neues Magazin überall in die großen Züge gelegt.

http://www.findingsustainia.com/de/meyerameyer/wir-fragen/55--wir-fragen-meyerameyer-die-bahn-raet-zu-mehr-fleisch.html

Unappetitlich ist für Manchen auch die Tatsache, dass "versteckte Tiere" in optisch vegetarisch daherkommenden Lebensmitteln stecken. Foodwatch will daher, dass dies deklariert wird. Aber das wäre ja irgendwie auch doof, wenn man beim Brotessen immer an die Reste dieser Filmchen da denken muss... Die Regierung sagt zur Foodwatchkampagne für klare Deklaration also "kein Anlass"

http://ow.ly/i/4mr94

Was eine Wursttruppe. Besser die Ohren anlegen und im eigenen Darm verkriechen.

In dem Sinne: Guten Appetit!


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