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Weblog-Berichte zu: Bakuman





AMV-Montag: "By Your Side" und "Not just a Dream" Bakuman, AMV, MEP, Musik, Video, Youtube

Autor:  Xesterkun

 

Seid euch bitte gewahr das es Spoiler in JEDEM AMV, das existiert, gibt.

 

 

By Your Side

 

 

Editor/en:

iCryptix

RainySXS

tobiin

CarnivoreDeluxe

xIkuShika

FruityRL

 

Anime:

Black Bullet

Angel Beats

Aldnoah.Zero

ToraDora

Accel World

Chuunibyou

Inari, Konkon, Koi Iruha

Oda Nobuna no Yabou

Bokura wa Minna Kawaisou

Hitsugi no Chaika

Captain Earth

Kyoukai no Kanata

Sword Art Online

Inu x Boku SS

 

Musik:

By Your Side - Tenth Avenue North

 

 

 

 

Not just a Dream

 

 

Editor:

MagicDarklight

 

Anime:

Bakuman

Death Note

Kproject

Free!

Hyouka

Ef a tale of Memories

One Piece

Bleach

Naruto

Persona4

Monogatari

To Aru Kagaku no Railgun

Code Breaker

Sword Art Online

Accel World

Inu x Boku SS

Haruhi Suzumiya

Kurokami

Canaan

RWBY

 

Musik:

​The Beginning - One ok Rock

 



Jan liest: Bakuman von Obata/Ohba Bakuman, Jan liest, Weblog-Aktion

Autor:  In-Genius

Mein Beitrag zu TonaradossTharayns Weblog-Aktion:

 

Es ist schwer für mich, unter all den großartigen, herrlichen, berührenden, erschütternden Manga den einen herauszupicken, den ich mit aller Inbrunst jedem ans Herz legen will – und gleichzeitig ist es so einfach.

 

Es gibt viele Manga, die mich auf Schritt und Tritt begleiten:

  • One Piece: Roronoa Zoros Zeichen sitzt unter meiner Haut, denke ich an Manga und Anime, denke ich an ihn und diese Geschichte.
  • Bleach: Ich wollte den Manga erst nicht lesen und konnte dann doch ein Jahr lang nichts anderes sehen, bis ich sogar japanisch träumte.
  • Death Note, Hockey Homo, Deadman Wonderland …

 

Es gibt viele Manga, die mich tief berühren:

  • Samurai Drive: Meine Emotionen und ich besitzen eine Beziehung zueinander, die am besten funktioniert, wenn wir eine cool, wary distance beibehalten, aber dieser Epilog ist jede einzelne Träne wert.
  • She, the Ultimate Weapon (Saikano): Eine Verschmelzung von Romantik und Science Fiction, wie sie einem das Herz erwärmen muss.
  • Astral Project, Westwood Vibrato, Paradox. Mein Geheimnis …

 

Es gibt viele Manga, die mich neu begeistern:

  • Gangsta.: Meine neue große Liebe. Ich will noch einmal 14 sein und all meine Fanfictions mit diesen Charakteren neuschreiben.
  • Ikigami – der Todesbote: Wie würdest du reagieren, wenn dir ein Gesetz die Erlaubnis und die Pflicht auferlegt, für das Wohl der Gesellschaft zu sterben? Ein beklemmender Manga über Patriotismus und Freiheit.
  • Crimson Wolf, Mimic Royal Princess, Saint Young Men …

… um nur eine kleine Hand voll zu nennen.

 

Aber dennoch gibt es nur einen Manga, der Tinte gewordene Verkörperung meiner Liebe zu Manga – zu Kunst! - ist.

Der alte Klappentext ließt:

Er hat Talent, ist fleißig und will es schaffen: Moritaka Mashiro ist auf dem Weg, Japans Manga-Zeichner Nummer eins zu werden! Doch er tut es nicht nur für Ruhm und Ehre, sondern möchte mit seinem Talent auch das Herz eines Mädchens erobern … Als hätten sie selbst Pate gestanden, erzählen Death Note-Erfolgsautoren Takeshi Obata und Tsugumi Ohba den Werdegang zweier Manga-Autoren!

 

Hier klingt bereits an, was den Manga so großartig macht:

  1. Obata-sensei und Ohba-sensei haben bereits mit Death Note bewiesen, was für ein tolles Werk in ihrer Zusammenarbeit entstehen kann. Obata-senseis Zeichnungen sind nicht einfach nur lesbar, sondern geben in jeder Szene das richtige Gefühl und sind schlicht exzellent. Ohba-sensei ist ein Meister der spannenden Geschichte, der Überraschung und des Mitreißens des Lesers.
  2. Eine Geschichte über Träume, Zuversicht und Hoffnung, wo mutiger Fleiß und ehrliche Arbeit sich am Ende auszahlen. Hier zählen die Guten.
  3. Eine zarte Liebesgeschichte ist immer etwas Schönes und Liebe durch Kunst auszudrücken (Moritaka will durch Kunst das Mädchen erobern), lässt mein Herz höher schlagen.
  4. Es geht um Manga, also um Kunst, also um das, was ich sowieso mehr liebe als Sauerstoff.

Der Manga ist für mich derart großartig, dass ich tatsächlich die Sammelbox kaufe … Normalerweise halte ich es für Unsinn, etwas zu kaufen, dass ich bereits besitze. Wozu die gleichen zwanzig Bände noch einmal für teures Geld kaufen, während ich die Erstausgaben im Regal stehen habe? Von dem Geld könnte ich mir so viele von den Neuerscheinungen oder von den alten Serien, die noch nicht in meinem Besitz sind, kaufen. Dennoch ist Bakuman. für mich so … alles, dass ich nun die erste von vier Sammelboxen besitze.

 

Der neue Klapptentext ließt:

Zwei Meister fallen vom Himmel!

Sie haben Talent, sind fleißig und sie wollen es schaffen: Moritaka ist auf dem besten Wege, gemeinsam mit seinem Kumpel Akito Japans Mangaka-Nachwuchs Nummer eins zu werden! Doch Moritaka tut es nicht nur für Ruhm und Ehre, sondern möchte auch das Herz eines Mädchens erobern und damit schaffen, was seinem großen Vorbild versagt blieb …

Diese Erwartungen werden übertroffen. Es sind zwei Meister und ein Meisterwerk vom Himmel gefallen!

 

Die Charaktere, allen voran Moritaka und Akito, das Mangaka-Duo, sind wohldurchdacht und plastisch. Moritaka ist naiv und gibt sich desillusioniert, dennoch träumerisch und unbeholfen. Er ist der nette Junge von Nebenan, der seine Nase lieber in Comics steckt als auf Partys zu gehen. Akito ist klug und belesen, ehrgeizig für seine Ziele und draufgängerisch. Er ist der beste Freund, der einen ärgert und stichelt, aber stets loyal hinter einem steht.

Es ist herrlich, den beiden jungen Menschen dabei zuzusehen, wie ihre Freundschaft zueinander wächst und sie gemeinsam durch Versuch und Fehl wachsen: menschlich sowie künstlerisch. Am Anfang noch erpresst Akito seinen baldigen Freund, dass sie wirklich ein Mangaka-Duo werden, am Ende tut er alles für Moritakas Liebesleben.

 

 

Das ist gleich der nächste Punkt: Die Liebesgeschichte. Sie ist da und sie ist nicht da. Moritaka und Miho lieben sich, sie unterstützen einander und sind verlobt, dennoch sehen sie einander nie, wechseln praktisch kein Wort miteinander und erst recht keine Zärtlichkeiten. Dennoch sind sie glücklich, denn sie sind sich ihrer Liebe und ihrer gemeinsamen Zukunft sicher. Es ist eine rührende und romantische Liebesgeschichte, unaufdringlich und zum Daumen platt drücken.

Dem gegenüber steht Akitos Liebesgeschichte, welche weniger romantisch, aber genauso echt, warm und glücklich erzählt wird. Diese Liebe hat das Motto unverhofft kommt oft und obwohl sie der Romantik Moritaka und Mihos gegenübergestellt wird, wird keine Bewertung gezogen. Eine glückliche Liebe ist eine gute Liebe.

 

 

Meine Begeisterung liegt allerdings woanders, nämlich in dem Traum der beiden und dem eigentlichen Thema der Geschichte: Manga.

Zum einen schafft es der Manga nicht nur, dass man ehrlich mitfiebert und den beiden die Erfüllung ihres Traumes von Herzen wünscht, zusätzlich schafft er es noch, dass man die vielen fiktiven Manga lesen möchte. Moritaka und Akito sind Mangaka für das Shonen Jump Magazin und im Laufe der zwanzig Bände Bakuman. schreiben sie und ihre Freunde eine Fülle von Manga, deren Ideen und Qualitäten immer wieder angerissen werden und jedes Mal Lust auf mehr machen. Ganz nebenbei erfährt man so, was einen guten Manga eigentlich ausmacht, warum dieser Titel nicht funktionierte, welche Erzähl- und Stilmittel eingesetzt werden können, um mehr Leser zu gewinnen oder die Qualität des Werkes zu heben.

 

Grundsätzlich ist Bakuman. ein einziges langes Behind the Scenes. Der Leser schaut hinter die Kulissen von Shueisha und erfährt, wie so viele weltbekannten Mangas entstehen, wie viele Finger im Spiel sind, wie ungeheuer anstrengend die Arbeit ist und das nicht immer alles den Gang geht, den der Mangaka gerne hätte. Der Druck ist immens und der Idealismus der Künstler unbegrenzt. Wir sehen, wie Moritaka und Akito darüber senieren, einen verqueren Königsweg-Manga zu kreieren und gleichzeitig i s t Bakuman. solch ein verquerer Königsweg-Manga. Bakuman. ist ein Action- und Abenteuermanga wie One Piece und Naruto und Bleach und Dragon Ball und wie all diese Königsweg-Manga heißen, die den Mainstream aller Massen erreichen; und gleichzeitig ist er einfach nur ein Manga über das Zeichnen von Manga. Nach wie viel Action und Abenteuer klingt das schon? Obata-sensei schafft es mit seinen Zeichnungen, das Zeichnen selbst wie einen überlebenswichtigen Kampf zu inszenieren. Ohba-sensei schafft es mit seinen ausgeklügelten Handlungssträngen Freundschaft, Rivalität und Solidarität zwischen den Figuren zu platzieren, dass einem regelmäßig der Atem stockt – dabei geht es „bloß“ um ein bisschen Tinte auf Papier.

 

 

Schritt für Schritt begleiten wir ein Künstlerduo von den ersten wackligen Versuchen über ihren großen Durchbruch bis zum endlichen Erfolg. Nach jedem neuen Band brannte ich darauf, meine eigene Kunst so groß werden zu lassen wie Moritaka und Akitos, wie Ohba-sensei und Obata-senseis, wie Oda-senseis, wie Toriyama-senseis, wie Dalís, wie Eminems. Ich wollte, genau wie Bakuman.s Helden sein und alles für meine Kunst geben, denn das ist mein Leben – und nicht einfach nur ein bisschen Tinte auf Papier. Kein anderer Manga, den ich bisher las, kein anderes Buch, das mir bisher vor die Augen kam, keine andere Geschichte, von der ich bisher erfuhr, hat mich so sehr wünschen lassen, der Held zu sein und selbst die Schlachten zu gewinnen.

 

Dieser Manga ist die Geschichte junger Menschen, die Kunst in ihren Adern haben und die über ihre gemeinsame Leidenschaft ein gemeinsames Leben bestreiten. Er ist eine Geschichte über das werden von Manga im Speziellen und von Kunst im Allgemeinen. Er ist eine einzige Ermutigung an jeden Maler, Schreiber, Sänger, Musiker, Tänzer und jeden anderen Künstler, der eigenen Leidenschaft zu folgen, mit jeder harten Arbeit und jedem mutigen Fleiß, den sie nur aufbringen können.

 

Bakuman. ist eine Liebeserklärung an die Kunst und an die Künstler. Und die Hoffnung, dass auch Du es nach ganz oben schaffen kannst.

 



LBM 2015: Interview mit Takeshi Obata Leipziger Buchmesse 2015, Death Note, Takeshi Obata, Bakuman, All you need is kill, Bericht, Death Note

Autor:  halfJack

Letzten Samstag, am 14. 03. 2015, kam Takeshi Obata, der Zeichner von Death Note, Hikaru no Go, Blue Dragon RalΩGrad, Bakuman und der Mangaadaption zu All you need is kill auf Einladung nach Deutschland, um auf der Leipziger Buchmesse ein Interview zu geben, live zu zeichnen und zu signieren.
Bislang konnte ich im Internet nicht mal eine Zusammenfassung dieses Interviews finden, wäre also sehr dankbar für Links oder Ergänzungen, weil ich selbst nicht alles gehört und natürlich einiges vergessen habe. Unterdessen werde ich versuchen, so viel wie möglich von dem Interview wiederzugeben. In Klammern schreibe ich meine eigenen Ergänzungen. Die Reihenfolge ist an ein paar Stellen vermutlich anders gewesen.

Während der Unterhaltung zeichnete Obata-sensei, wie sollte es auch anders sein, einen L für seine Fans, der überraschenderweise sogar eine Haribo-Tüte in der Hand hielt und sich gerade etwas davon in den Mund steckte. Für L habe sich Obata-sensei entschieden, weil das von all seinen Figuren sein persönlicher Favorit wäre. Es sei sicherlich nicht undenkbar, meinte er, nachdem gerade der Schriftzug auf der Verpackung erkennbar wurde, dass L auch Süßigkeiten von Haribo essen würde. (Die Marke gibt es in Japan durchaus, allerdings nicht in allen, sondern mitunter nur in speziellen Geschäften; allerdings sind die Tüten dort im Vergleich zu unseren oft nur halb so groß und doppelt so teuer.)

Es war das erste Mal, dass Obata-sensei überhaupt nach Deutschland reiste. Sein erster Eindruck, als er aus dem Flieger stieg, war "kalt". (Das Klima in Japan, zumindest auf der Hauptinsel Honshu, unterscheidet sich zwar nicht stark von unserem, doch besonders jetzt zur Kirschblütenschau ist es im Raum Tokyo/Yokohama oder Kyoto längst nicht mehr so kalt.) Die Interviewerin schlug ihm vor, er könne ja später mal im Sommer nach Deutschland kommen, und er antwortete, das würde er gern tun. Hoffen wir, dass es keine Höflichkeitsfloskel bleibt.
Vorher hatte Obata-sensei keine Vorstellung davon, wie gut seine Serien in Deutschland ankommen. (Das kann man wohl besonders auf Death Note beziehen angesichts der vielen Auflagen, unterschiedlichen Aufmachungen und Übersetzungen des Manga, der Ende des letzten Jahres erschienenen zwei Boxen des Anime und dem erstmals in Deutschland übersetzten und veröffentlichten Artbook Blanc et Noir. Aber auch der Go-Bereich, der ursprünglich durch Hikaru no Go ins Leben gerufen wurde, ist nach wie vor fester Bestandteil der LBM.)
Auf die Frage, ob Obata-sensei ein deutsches Lieblingsgericht habe oder ob es generell etwas gäbe, das er hier gern essen würde, antwortete er mit "Brot und Käse". (Wer Yakitate!! Japan kennt, weiß, dass Deutschland das Brotland Nummer 1 ist. Nirgendwo sonst gibt es so viele verschiedene Brotsorten.) Obata-sensei erklärte, er äße daheim gern Körnerbrot und ähnliches, aber das Angebot an Käse sei in Japan kaum ausgeprägt (häufig bekommt man dort in den Supermärkten nur Analogkäse). Daher fragte er in die Runde, ob man ihm Empfehlungen aussprechen könnte, und erhielt prompt die Zurufe "Gouda" und "Emmentaler". Er bedankte sich, diese Sorten würde er sich merken.

Danach folgten die üblichen Verdächtigen unter den Interviewfragen, also Informationen, die den meisten vermutlich bekannt sind. Schon sehr früh in der Schule habe Obata-sensei Skizzen in sein Notizbuch gemalt, bis er seine Kurzgeschichte 500 Kōnen no Shinwa bei Shueisha einschickte und damit den jährlichen Tezuka-Preis gewann. Seine großen Erfolge kamen jedoch erst, als er mit diversen Gensaku-sha zusammenzuarbeiten begann, also Autoren wie Tsugumi Ohba, die das Szenario schrieben und selbst nicht zeichneten. (Es scheint, als wäre Obata-sensei tatsächlich besser zum Zeichnen als zum Konzipieren von Geschichten geeignet; in einem anderen Interview gestand er einst, dass er nicht sonderlich einfallsreich sei und keine Ideen habe.) Zudem meinte er, wenn es sich ergäbe, würde er sich über eine nochmalige Zusammenarbeit mit Tsugumi Ohba sehr freuen.
Zumindest der Anfang seiner eigenen Geschichte erinnert an Saiko bzw. Moritaka Mashiro, den Zeichner des Manga-Duos aus Bakuman, und in der Tat gab Obata-sensei zu, dass gewisse Parallelen zwischen ihm und Saiko existierten; beide hätten einen eher ruhigen, größtenteils gelassenen Charakter.
Das sind nicht die einzigen Ähnlichkeiten. Die Interviewerin erkundigte sich, wie viel von Bakuman der Wirklichkeit entspräche oder wie ernst man diese Serie in Bezug auf ihren Wahrheitsgehalt nehmen könnte. Hierauf erklärte Obata-sensei, dass besonders der enorme Zeitdruck und Stress aus seiner eigenen Erfahrung stammten. So ginge es vielen Managaka und die Interviewerin fügte hinzu, dass Obata-sensei sogar jetzt bei seinem Aufenthalt in Deutschland seine Zeichenutensilien bei sich habe, um im Hotel an seiner aktuellen Serie zu arbeiten. Hierbei handelt es sich um Gakkyū Hōtei (School Investigation Court), worin es, soweit ich das mitbekommen habe, um einen Schüler geht, der quasi als Anwalt für seine Mitschüler agiert. Ähnlichkeiten zu erdachten Serien, die in Bakuman auftauchen, seien wohl rein zufällig. (Ich vermute, die Interviewerin sprach damit auf Magical Detective TRAP an.) Insgesamt sei Bakuman jedoch absolut realistisch, nicht nur in Hinsicht auf die ganzen Abläufe beim Shonen-Jump, sondern auch, was die einzelnen Redakteure anbelangt. Keiner der Namen wurde geändert. Der ebenfalls anwesende Redakteur von Obata-sensei fügte nur scherzend hinzu, dass sie alle im Manga wesentlich hübscher gezeichnet wurden, als sie tatsächlich aussehen. Ob es bei einem derartigen Eindringen in die Privatsphäre der Redaktion keine Bedenken oder Unbehagen gegeben habe, wollte die Interviewerin daraufhin wissen und erhielt die etwas zynische Antwort, die habe es schon gegeben, aber letztlich ginge es in erster Linie darum, ob sich die Serie gut verkauft.

Des Weiteren berichtete Obata-sensei von seinem Tagesablauf. Morgens würde er von seinem Stuhl aufwachen, zeichnen, frühstücken, zeichnen, den Rest des Tages zeichnen und abends irgendwann auf seinem Stuhl einschlafen. Grob war es das. Aufstehen würde er im Prinzip nur, um ins Bad zu gehen. Essen würde er bloß am Morgen, deshalb wäre er auch so dünn. Wie ernst man diese Aufzählung nehmen kann, bleibt jedem selbst überlassen, aber wir wissen immerhin alle, wie hart das Leben eines Mangaka ist, also wird es im Wesentlichen wahrscheinlich wirklich so sein. Sobald Obata-sensei quasi Urlaub oder Freizeit hat, würde er erst einmal ordentlich essen und ansonsten verschiedene Sportarten betreiben, um wieder in Bewegung zu kommen.

Die Interviewerin wollte wissen, ob es nach seinen vielen Erfolgen denn noch Ziele gab, die er anstrebte. Obata-sensei erklärte, er wolle im Zeichnen besser werden, zum Beispiel seine Fähigkeiten mit digitalen Medien steigern. Bei seiner aktuellen Serie habe er traditionell angefangen und würde derzeit digital weiterarbeiten. Außerdem zeichne er gern hübsche Menschen und bemühe sich stets, ihre Mimik ausdrucksstark darzustellen. (In einem anderen Interview hat er bereits erklärt, dass es ihm leichter fallen würde, älteren Personen mit ihren unterschiedlichen Gesichtsformen und Falten einen starken Ausdruck zu verleihen. Junge Personen hingegen haben kein so variables Gesicht, gerade Frauen würden bei ihm häufig einfach nur hübsch aussehen.) Je mehr er zeichnete, desto einheitlicher und ausdrucksloser würde die Mimik seiner Figuren werden; daran wolle er arbeiten.

In der Zwischenzeit war das Bild von L fertig – hockend, mit nackten Füßen, zerzausten Haaren, Süßigkeiten essend, eben genau, wie wir ihn kennen und lieben – und ein neues Portrait von Ryuk wurde begonnen.

Ein kurzer Abstecher zu All you need is kill erfolgte ebenfalls, dem Manga, der auf der gleichnamigen Novelle von Hiroshi Sakurazaka basiert, welche wiederum als Vorlage für den Film Edge of Tomorrow mit Tom Cruise in der Hauptrolle diente. Auf Nachfrage der Interviewerin meinte Obata-sensei, er habe sich für diese Adaption nicht mit dem Autor abgesprochen (was auch daran liegen könnte, dass Ryosuke Takeuchi für das Szenario verantwortlich war und Yoshitoshi ABe bereits die Novelle illustrierte). Eine Übertragung in ein anderes Medium, zum Beispiel vom Roman zum Manga, würde ganz neue Möglichkeiten mit sich bringen, die in der Regel nur dem Experten des jeweiligen Gebietes richtig vertraut sind. Deshalb hat man als Mangaka in solchen Fällen meistens freie Hand. Nach Bakuman, das eher einen comicartigen Stil hatte, wollte Obata-sensei jedenfalls wieder etwas Realistischeres zeichnen.

Zum Schluss fällt mir nur noch eine Sache ein, die in dem Interview angesprochen wurde. Obata-sensei konnte keinen einzelnen Zeichner benennen, der ihn in seiner Kindheit und Jugend beeinflusste oder prägte. Er las viele Manga und hat sich quasi von allem inspirieren lassen, das ihm gefiel, vor allem Sci-Fi interessierte ihn sehr. Es gab nun eine Serie, die er besonders mochte. Ich habe den Titel davon nicht mitbekommen oder wieder vergessen und wäre sehr froh, wenn sich jemand daran erinnert und es mir mitteilt. Darin soll es nämlich einen Charakter geben, der Nummer 4 (oder 5?) heißt und offenbar aus Deutschland stammt. Als sich der anwesende Redakteur plötzlich einschaltete und meinte, Obata-sensei hätte ihm gegenüber erst kürzlich zugegeben, dass L auf einer deutschen Figur basiert, da rückte dieser mit der Antwort heraus, dass es sich eben um den besagten Charakter aus seiner damaligen Lieblingsserie handelt. Der relativ emotionslose Gesichtsausdruck, die fehlenden Augenbrauen, die insgesamt stoische Art seien alles an dieser Figur orientierte Züge von L gewesen. Das habe er, so Obata-sensei, vorher noch nie erzählt (und er hätte es vermutlich auch nicht erzählt, hätte sich sein Redakteur nicht auf einmal zu Wort gemeldet).
Falls mir jemand mehr dazu sagen kann, wäre ich sehr dankbar.

Ansonsten war das soweit alles, woran ich mich erinnere. (Abgesehen von der grausigen Aussprache der Interviewerin, zum Beispiel "Obaaata" oder "Mangaaaka" – man sollte den Leuten mal erklären, dass Japaner selten wie wir die vorletzte Silbe betonen und dass es total bescheuert klingt, es doch zu tun.)
Ergänzungen und Korrekturen sind gern gesehen. Gleicher Bericht im Zirkel Perfect World.

 

Edit 1:

Bei der Serie handelt es sich vermutlich um Cyborg 009 von Shotaro Ishinomori.

Darin geht es um neun Menschen unterschiedlicher Nationalität, die von der Organisation Black Ghost entführt und bei Experimenten in Cyborgs verwandelt werden. Gemeinsam schaffen sie es, zu fliehen und fortan für ihre Freiheit zu kämpfen.

Nummer 4 (also Cyborg 004) ist der Deutsche Albert Heinrich. Sein kompletter Körper kann zu Waffen umfunktioniert werden. Von Black Ghost aufgegriffen wurde er, als er sich zur Zeit des Kalten Krieges mit seiner Freundin Hilda auf der Flucht nach Westdeutschland befand. Bei diesem Ereignis wird Hilda getötet, er selbst schwer verletzt. So jedenfalls ist es im Manga, wohingegen Hilda im Anime (Serie und Film) seine Co-Pilotin ist. In der Serie von 2001 entwickelt 004 nach seinem Erwachen starke suizidale Tendenzen, als Nebeneffekt der Modifikation, die ihn physisch und psychisch belastet. Charakterlich soll er nicht nur ähnlich stoisch wie L sein, sondern auch relativ skrupellos in der Wahl seiner Mittel. Seine äußerliche Schroffheit allerdings verbirgt tatsächlich eine eher milde und pazifistische Persönlichkeit.

 

Edit 2:

Danke an IiraEllaos für diese Informationen! Das hat mein Gedächtnis wieder aufgefrischt.

Es gibt noch weitere kleine Hinweise in Death Note, die auf Deutschland verweisen. Die Waffe, die L im Hubschrauber, kurz vor der Festsetzung von Higuchi, Light reichen möchte, ist eine Walther (wahrscheinlich P99), ein deutsches Fabrikat. (Natürlich lehnt Light ab, weil Waffen in Japan für Zivilisten normalerweise verboten sind.) Außerdem fährt Watari ein deutsches Auto, vermutlich eine Limousine alten Typs von Mercedes Benz. (Ich dachte immer, er fährt einen Rolls Royce bzw. Bentley, weil er Brite ist, wobei das Unternehmen ja ohnehin mittlerweile an die Volkswagen AG ging und seinen Namen an BMW verkauft hat, von daher wäre das auch wieder deutsch.)

Obata-sensei selbst fährt offenbar einen Volkswagen. Er hat sich schon länger gewünscht, mal nach Deutschland zu kommen (sonst hätte er sich diesen Stress neben seiner laufenden Serie vermutlich nicht angetan). Auf die Frage, was er sich hier gern mal anschauen würde, nannte er den Kölner Dom; er würde Dome und Kirchen mögen.

Zu Gakkyū Hōtei wurden einige Bilder vom Smartphone via Leinwand gezeigt. Der Redakteur meinte, dass er sich freuen würde, wenn Tokyopop die neue Serie in Deutschland herausbrächte, und die Interviewerin versicherte ihm, sie würden ihr Bestes tun. (Sollten sie Wort halten, würde ich mir das garantiert nicht entgehen lassen.)

Ach so, auf der Haribo-Tüte stand übrigens noch "XL für L". :D

 



Bericht von der „manga-dō“-Ausstellung manga do - der Weg des Manga vom japanischen Holzschnitt zu Manga und Anime, Tsuki no Senshi, Bakuman, Animexx, Ausstellung, München

Autor:  cato

Seit heute läuft in Münchner Kulturzentrum Gasteig die zweiwöchige Ausstellung „manga-dō – der Weg des manga vom japanischen Holzschnitt zu Manga und Anime“. Da ich als Vertreter des Animexx bei den Vorbereitungen der Ausstellung und des Begleitprogramms beteiligt war, will ich hier auch ein paar Worte dazu verlieren.

Gleich vorweg: den mit weitem Abstand größten Teil der Organisation und inhaltlichen Vorbereitung übernahm Günter Beck, Fotograf und Sammler japanischer Bildkultur, der einen Großteil der Ausstellungsstücke aus seiner privaten Sammlung zur Verfügung stellte und wie nebenbei noch Flyer und Plakate gestaltete sowie das Begleitheft zur Ausstellung in Eigenregie produzierte.

Das ganze Projekt wurde schon seit der zweiten Hälfte 2012 geplant, auch getrieben durch die Initiative von Dr. Freddy Litten, den mancher hier spätestens seit unserem Podcast zur Geschichte des Anime kennen dürfte. Sofort mit im Boot waren die Münchner Volkshochschule, die Münchner Stadtbibliothek und der Gasteig (alles drei städtische Unternehmen), die vor über zehn Jahren schon einmal eine Manga-Ausstellung ausgerichtet hatten und dabei wohl gute Erfahrung gemacht hatten.

Den Mittelpunkt der ganzen Aktion ist die Ausstellung, vor allem die vielen Historischen Exponate von Günter Beck. Hier werden in Vitrinen und Bildergalerien verschiedenste Zeichnungen und Gegenstände gezeigt, von Holzschnitten und historische Schriftrollen über „Japan Punch“-Ausgaben hin zu (inzwischen auch schon fast historischen) Anime-Cels und natürlich modernen Manga-Tankōbon. Nicht ausgespart werden dabei die „Shunga“ („Frühlingsbilder“), erotische Bilder, die in einem räumlich leicht abgetrennten Bereich präsentiert werden.

 

 

Von uns kommen die Vitrinen zur „Cross-Medialität“ des Manga, in denen exemplarisch die Vernetzung des modernen Manga mit anderen Medien-Gattungen dargestellt werden soll. Da Anime und Dōjinshi schon an anderer Stelle behandelt werden, geht es hier um Manga-Realverfilmungen, Musicals, Cosplay, Light Novels, Visual Novels, Figuren und Model-Kits und J-Pop/-Rock. Das Prinzip ist dabei, dass jeweils zu einer konkreten Serie der Manga sowie das jeweils andere Medium präsentiert wird, damit dadurch die Umsetzung des Stoffes sichtbar wird. Aufgelockert wird das ganze noch durch diverses Merchandise.
An dieser Stelle auch ein Dankeschön an chiisaiSaku, die für die Ausstellung ihr Jeanne-Kostüm, und lore, Kathal und  Ani, die ihre Figuren zur Verfügung gestellt haben.

  

Es gibt aber nicht „nur“ die Ausstellung, sondern auch ein Rahmenprogramm, das über die zwei Wochen verteilt im Gasteig stattfindet. Besonders erwähnenswert ist dabei die Eröffnungsveranstaltung, die kommenden Samstag, den 25. Januar ab 18:00 Uhr stattfindet und darauf angelegt ist, ein Hauch von Con-Feeling zu vermitteln: neben einem kurzen Vortrag vom Comic-Journalisten Harald Havas (der eher aus der „klassischen“ Comic-Szene kommt, dessen unterhaltsame Vorträge im Rahmen des Comic-Salons Erlangen wir zu schätzen gelernt haben) wird es eine Show-Einlage der Tsuki no Senshi geben, sowie anschließend eine thematisch passendes Videoprogramm: wir zeigen die ersten vier Folgen von „Bakuman“, das durch die Thematisierung des Entstehungsprozesses moderner Manga gut zur Ausstellung passt (die Lizenzierung der Episoden war dank der Unterstützung von Anime on Demand dann auch gar nicht so umständlich, wie man es Lizenzverhandlungen ansonsten üblicherweise nachsagt).

Daneben gibt es noch eine Reihe an Vorträgen im Rahmen des Münchner Volkshochschule, die insbesondere auch für „fortgeschrittene Fans“ interessant sein dürften:

Bei „Tatsumi“ handelt es sich um einen Animationsfilm aus Singapur, der auf dem autobiografischen Manga „A Drifting Life (劇画漂流 Gekiga Hyōryū)“ von Yoshihiro Tatsumi basiert, einem der wichtigsten Vertreter des Gekiga-Mangas.

Ein Grund, eine der Veranstaltungen zu besuchen, ist übrigens, dass es hier auch die kostenlosen 42seitigen Begleithefte zur Ausstellung gibt, die noch eine Menge an zusätzlichen Informationen und Abbildungen beinhalten.

Noch ein paar mehr Fotos insb. vom Aufbau gibt es in meiner Fotogalerie.



Geh deinen Weg, denn er wird wahr! Bakuman, Träume, ziele, Zitat

Autor:  Veboshi

"Wenn man seine ersten Schritte in der eigenen Traumwelt tut und mehr darüber erfährt,  erkennt man, wie weit Ideal und Realität auseinanderklaffen. Das kann ganz schön entmutigen.

Aber den Weg müssen alle gehen. Ich glaube, dass nur diejenigen ihren Traum wahr machen, die nicht aufgeben und sich trotz aller Hindernisse treu bleiben."

- Zitat aus Bakuman



Leidenschaft Manga Bakuman, Bakuman, Zitat

Autor:  Veboshi

Shinta: "Was wird das denn?"
Takuro: "Ich gehe zu Ko und zeichne. Solange, bis sie meine Arbeit akzeptiert."
Shinta: "Zu Ko? Ich dachte, sie lebt allein= Die wirkt nicht so wie der Typ Frau, der so ohne weiteres einen Kerl reinlässt!"
Takuro: "Ich zeichne ja auch im Freien!"
Shinta: "Was?! Bei der Kälte?!"
Takuro: "Ja. Also, bis morgen."

Shinta: "Was geht denn mit dem ab ...?!"
Eiji: "Manga, vermute ich."

- Zitat aus Bakuman




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