Zum Inhalt der Seite


[1] [2] [3] [4]
/ 4


Empfehlung #1 Digimon, Fanfics, Empfehlung, konstruktive Kritik, Leserschaft, Reviews

Autor:  dattelpalme11

Hallo ihr Lieben,

 

heute ist es endlich soweit und ich stelle euch die erste Geschichte meiner Empfehlungsreihe vor.

Bevor wir einsteigen, werde ich erst ein paar allgemeine Dinge erwähnen, wie über den Aufbau, warum ich mir dieses kleine Projekt vorgenommen habe und was ich damit eigentlich bezwecken möchte.

Hier soll es sich um Geschichten drehen, die ich persönlich sehr gerne gelesen habe und etwas fördern möchte. Es werden nicht nur Storys von Animexx erwähnt, sondern auch von fanfiction.de, da manche Autoren auf beiden Plattformen ihre Geschichten hochladen, oder es auch Geschichten gibt, die man leider nicht auf Animexx finden kann.

Auch das spätere Projekt, das ich gerne Ende September vorstellen möchte, ist ausschließlich auf fanfiction.de zu finden.

Doch wie soll das Ganze hier genau ablaufen? Ich hatte mir gedacht, euch einen kurzen Einblick in die jeweilige Geschichte zuliefern, indem ich entweder einen kurzen Textabschnitt oder die Kurzbeschreibung der jeweiligen Storys hier einblende.

Wenn sich die Geschichte auf Animexx befindet, werde ich euch selbstverständlich den Autor verlinken, damit ihr sein Profil etwas durchstöbern könnt.

Bei Geschichten auf fanfiction.de werde ich euch sowohl den Link der empfohlenen Geschichte, als auch das Profil des Autors angeben.

Dann wollte ich darauf eingehen, warum mir die Geschichte besonders aufgefallen ist und weshalb ich sie so gerne lese oder gelesen habe.

Es soll keine Bewertung oder ähnliches werden, ich möchte, lediglich die Vorzüge der Geschichten herausarbeiten, euch präsentieren und euch vielleicht zum Lesen animieren.

 

Bei dem Projekt geht es mir hauptsächlich darum, tolle Autoren vorzustellen, die mich mit ihren Geschichten berührt haben.

Ich finde es wahnsinnig toll, mit vielen verschiedenen Autoren in Kontakt zu stehen, mich mit ihnen auszutauschen, über Geschichten oder Digimon zu quatschten, da es ja schon das Hobby ist, dass uns alle miteinander verbindet.

Letztes Jahr hatte ich die Gelegenheit, dadurch wirklich sehr viele nette Menschen kennen zu lernen, mit denen ich mich sehr gerne übers Schreiben austausche.

Ich finde es daher sehr schade, dass die Kommentarfreudigkeit in den letzten paar Monaten sehr zurückgegangen ist. Natürlich hat man nicht immer Zeit Feedback zu hinterlassen, aber mir hat es sowohl bei Animexx, als auch bei fanfiction.de gefallen, dass eine Art Dialog zwischen Leser und Autor zustande kam.

Die Meinungen zu Kapiteln und Inhalten können manchmal sehr unterschiedlich sein und ich finde es immer sehr interessant die Meinungen meiner Leser zu lesen oder von Autoren Antworten zu meinen Kommentaren zu bekommen.

Da ich diesen Dialog etwas vermisse, hoffe ich, dass ich ihn dadurch etwas anregen kann, indem ich pro Empfehlung etwas intensiver auf eine Geschichte eingehen werde.

Natürlich kann mir jeder auch seine persönliche Geschichten-Empfehlung in den Kommentaren da lassen, da ich 1. sicher noch nicht alle Geschichten gelesen habe und 2. immer auf der Suche nach neuen Geschichten bin.

 

 

<<<>>>

 

 

Die heutige Geschichte, die ich euch gerne vorstellen möchte, heißt „Dinge, die wir immer wollten…“ und wurde von der lieben Sakuran geschrieben. 

Zurzeit ist die Geschichte 12 Kapitel + Prolog lang und noch nicht abgeschlossen, allerdings fehlen leider nur noch zwei Kapitel und der Epilog, um diese wundervolle Geschichte zu beenden.  

Die Kurzbeschreibung sagt uns folgendes:

 

„Wo geht die Liebe hin, wenn sie weg ist? Ich glaube, dass ist nicht die richtige Frage. Die Frage ist doch, was passiert mit mir, wenn du nicht mehr in meinem Leben bist? Was passiert mit den Dingen, die wir immer wollten?“

 

Ich glaube den letzten Satz kann man wirklich als Ausgangsfrage dieser Geschichte sehen, da es wirklich kompliziert ist, Dinge die man immer haben wollte, auch festzuhalten.

Menschen machen Fehler, sagen dumme Sachen zueinander, lassen Chancen verstreichen, bis es vielleicht eines Tages zu spät ist und zu tiefst bereut wird, seine Möglichkeiten nicht genutzt zu haben.

Mir ist die Geschichte aufgefallen, weil sie wirklich einen unfassbar schönen, sehr lebendigen Schreibstil hat. Und ich muss auch zugeben, dass mich das Paar sehr gereizt hat, da es sich in dieser Geschichte um Tai und Mimi dreht, die beide eine sehr komplizierte Beziehung zueinander haben und versuchen wollen, gemeinsam eine Lösung für das ganze Durcheinander zu finden, was jedoch durch ihre turbulente Vergangenheit erschwert wird.

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel spoilern, sondern euch nur ein wenig neugierig machen und euch zum Lesen anregen.

Was mir aber wirklich sehr gefallen hat, waren diese feinen gefühlvollen Momente zwischen den beiden Hauptcharakteren, die zwischen Leidenschaft und Sehnsucht stehen.

Ich persönlich finde es sehr schwer intimere Momente angemessen, aber dennoch auch sehr erotisch darzustellen, was allerdings der lieben Sakuran sehr gut gelungen ist.

Ich bin jemand, der sowas nur schlecht schreiben kann und lese daher gerne solche Szenen, um vielleicht auch noch etwas dazuzulernen, weil auch intimere Momente meist in eine Liebesgeschichte gehören, wenn sich zwei Personen sehr nahe kommen.

Außerdem hat sie wirklich eine Geschichte geschaffen, bei der man mit den Charakteren mitfiebert, sogar die Nebenfiguren sehr ins Herz schließt und am liebsten nicht mehr loslassen möchte.

Eigene Charaktere zu erschaffen und ihnen Leben und Charakter einzuhauchen, finde ich ziemlich schwierig, da es manchmal auch sehr erzwungen oder zu oberflächlich rüber kommt. Aber hier, verliebt man sich nahezu in die Nebencharaktere und möchte auch ihre Geschichte miterleben, sich für sie freuen und mitleiden.

Dass Joe in ihrer Geschichte eine größere Rolle erhalten hat, finde ich super, da ich mich ja schon als kleiner Joe Fan geoutet habe. Ich mag ihn in der Geschichte wirklich unheimlich gerne, auch welche Rolle er einnimmt, die ich für die Handlung unglaublich wichtig empfinde.

Auch der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wurde schön gewählt, da man in fast jedem Kapitel ein bisschen mehr über die beiden, ihre eigene und gemeinsame Vergangenheit erfährt.

Ich kann daher nur noch sagen, dass ich sehr gespannt auf das letzte Kapitel und den Epilog der Geschichte bin. Ich hoffe, dass wir auch noch weitere Geschichten von ihr lesen werden und es nicht die Letzte war.

So, das war schon meine erste Empfehlung! Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen neugierig machen und wünsche mir natürlich, dass ihr mal bei der lieben Sakuran vorbeischaut.

Hier findet ihr den direkten Link zur Story: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/346100/

 

Die nächste Empfehlung wird es wieder am Dienstag geben :)

Wer nun gerne etwas dazu sagen möchte, die Geschichte vielleicht sogar schon kennt und ebenfalls ein paar nette Worte da lassen oder auch kurz eine Geschichte erwähnen will, kann dies natürlich gerne in den Kommentaren tun :>

Bis zum nächsten Mal <3

Von konstruktiver Kritik bis Größenwahn Fanfics, anonyme Reviews, konstruktive Kritik, Spaß am Schreiben

Autor:  dattelpalme11

Kritik, Favoriten, Reviews – bekannte Wörter aus der Fanfictionwelt. Doch was ist daraus geworden?
Anfeindungen, böse Worte, anonyme Beleidigungen, Druck sich gegenseitig übertrumpfen zu wollen, dominieren und hemmen die Freude am Schreiben.

Doch sollte ein Hobby nicht eigentlich Spaß machen? Sollte man sich nicht kreativer Freiheit bedienen dürfen, ohne gleich anonym angefeindet zu werden?  

Was hat sich also geändert? Warum verlieren viele Autoren den Spaß am Schreiben?

Ich kenne nur meine subjektive Ansicht des Ganzen und kann natürlich auch komplett daneben liegen, aber vielleicht finden sich auch einige in meinen Ausführungen wieder.

Ich persönlich, schreibe schon sehr gerne, besonders weil ich an einer Geschichte arbeite, die mir Spaß macht und mich auch irgendwie erfüllt.

In meinem letzten Nachwort zu „The Story of a Bastard Child“ habe ich erwähnt, dass mich eine Art Sommermüdigkeit überfallen hat. Doch das war nicht auf das Schreiben der Geschichte bezogen, sondern viel mehr auf das aktive Hochladen auf diversen Plattformen.

Schon oft habe ich darüber nachgedacht, einfach einen Cut zu machen und mich aus dem Fanfictionbereich zurückzuziehen, da ich merke, dass ich die Lust daran allmählich verliere.

Nach der Beendigung von „L.O.V.E.“ hatte ich mir ursprünglich vorgenommen, „Die Zeit deines Lebens“ irgendwie zu beenden und mich komplett zurückzuziehen. Diesen Gedanken hege ich immer noch, obwohl ich viele Ideen und mittlerweile sogar zwei Storys habe, die ich definitiv noch beenden will.

Schon oft habe ich mich hingesetzt und mich gefragt, woher diese Einstellung auf einmal kommt. Nach langem Nachdenken, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass sich einfach wahnsinnig viel seit 2009 geändert hat.

Als ich angefangen habe, habe ich nicht damit gerechnet, dass überhaupt irgendwer meine Geschichten interessant findet, sie favorisiert und regelmäßig beim Lesen mitfiebert.

Doch die Erwartungshaltung hat sich geändert, besonders nach dem Hype um 50 Shades of Grey, da diese Story bekanntlich aus einer Twilight Fanfiction entstanden ist. Auch das Buch After entsprang ursprünglich aus der Fanfictionwelt.

Viele Autoren denken mittlerweile, dass man hier schnellen Erfolg erzielen kann, obwohl die meisten hier anfingen, weil sie das Schreiben so sehr mochten. Die Intension des Schreibens geht verloren, da viele denken, sie könnten  die nächste E.L. James werden.

Auch die Thematiken der Geschichten sind nicht mehr so vielseitig wie früher. Es wird sich einfach ein beliebtes Paar herausgesucht, um möglichst viele Kommentare zu erzielen.

Es ist daher egal, wie gut oder schlecht man schreibt, da die Geschichte nur auf das Paar reduziert wird. Mit ein bisschen Sex wird die Geschichte am Ende abgerundet.

Gerade im Digimonbereich gibt es viele dominierende Paare, die geradezu benötigt werden, damit überhaupt jemand die Geschichte liest. Es ist egal, wie einfallsreich die mögliche Handlung sein könnte, wird das „falsche Paar“ gewählt, hat der Autor einfach nichts zu Lachen.

Anonym verfasste Kommentare setzen dem Ganzen noch die Krone auf, da das Internet ja bekanntlich alles möglich macht.

Wir sind nicht mehr gezwungen konstruktiv zu kritisieren, obwohl es meist in den Nutzungsbedingungen angepriesen wird. Die Anonymität des Internets lässt zu, dass wir ohne Konsequenzen unsere knallharte, meist unüberlegte Meinung äußern können.

Generell ist mir aufgefallen, dass die konstruktive Kritik praktisch ausgestorben ist.  

Früher habe ich oft Verbesserungsvorschläge bezüglich Grammatik und Ausdruck erhalten, was mich wirklich sehr gefreut hat, da viele nicht nur Interesse an der Geschichte bekundet haben, sondern auch an meiner persönlichen Weiterentwicklung.
Diesen netten Menschen bin ich bis heute sehr dankbar!

Doch konstruktive Kritik wird auch sehr häufig als persönlicher Angriff gesehen, den man einfach nicht auf sich sitzen lassen kann, egal wie gut er gemeint ist.

Ich habe es mir mittlerweile verkniffen, etwas zu sagen und fördere somit das Aussterben unserer guten alten Kritik.

Auch das „wie du mir, so ich dir“, ist eine wachsende Größe bei Kommentarschreibern.

Bekommt man Kritik, wird automatisch Kritik zurückgefeuert, so als wären wir mitten auf einem Schlachtfeld und Kritik die Handgranate, die zur Zerstörung des Gegners verwendet wird.

Doch wir sind hier nicht auf dem Schlachtfeld.

Wir sind Menschen, die eine Liebe teilen: die des Schreibens.

Es ist kein Wettbewerb, sondern eine Sammlung von verschiedenen Geschichten, die aus der Kreativität verschiedener Menschen entstanden sind.

Ich weiß nicht, ob es manchen so ähnlich geht wie mir, aber ich bin es mittlerweile echt leid geworden.

Daher meine offenen Worte an euch.

Ich hatte das Bedürfnis meine Ansicht bezüglich dieser Neuerungen darzulegen und wer möchte, kann selbstverständlich seine Meinung offen hier teilen.

Beim Schreiben geht es einfach um mehr, als berühmt zu werden und haufenweise Kommentare zu erhalten. Natürlich ist es schön, wenn jemandem so etwas gelingt, aber es ist eher ein positiver Nebeneffekt.

Ich sehe es eher wie Goethe, mit dessen Worten ich meine Ausführungen beenden will:

 

 

„Geschichten schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen.“

The Story behind L.O.V.E. Digimon, Trigger-Warnungen: Suizid, Tod

Autor:  dattelpalme11

„This is a story that I’ve never told“. So lauten die ersten Zeilen des Songs „Warrior“ von Demi Lovato, der mich auch ein wenig dazu inspiriert hat, die Story hinter L.O.V.E. genauer zu beleuchten.

Vor wenigen Tagen habe ich Kapitel 39 hochgeladen und konnte schon die ersten Reaktionen dazu lesen, die wirklich sehr unterschiedlich waren.

Eine Leserin fand sich sehr von den Geschehnissen erschlagen, während eine andere die dramatischsten Szenen mit Momenten aus der Serie Pretty Little Lairs verglich. (Autor Note: Ich liebe diese Serie *-*)

Ich persönlich fühlte mich, als ich dieses Kapitel geschrieben habe, von der Vergangenheit eingeholt.

Ich finde meine Inspiration meistens bei schrecklichen Dingen, die hauptsächlich mir wiederfahren sind. Ich weiß nicht warum, aber das Gefühl von schönen Momenten, hält bei mir so lange an, wie das Leben einer Eintagsfliege.

Vielleicht stimmt etwas mit mir nicht. Vielleicht ist meine Seele auch so schwarz, wie Kaffeesatz oder ich habe ausversehen einen Vertrag mit dem Teufel unterschrieben, der mich meinen glücklichen Momenten einfach so schnell wieder beraubt, dass ich sie einfach nicht genießen kann.

Okay, Spaß beiseite.

 

Ich möchte heute einfach ein wenig erzählen, welche Geschichte hinter L.O.V.E. steckt.

Genaugenommen reden wir über Inspirationsquellen, die mich dazu beflügelt haben, so ein krasses Ende zu wählen. Diese sogenannte Quelle beinhaltet eine Geschichte, die ich von Tag zu Tag mehr versuche zu verstehen und zu verarbeiten.

Und es ist keine Geschichte mit dem typischen Happy End.

Sie ist geprägt von Trauer, Unverständnis, Hass, aber auch Liebe.

Als mir mehrere Leser geschrieben hatten, dass sie sich von dem Kapitelinhalt erschlagen fühlten, musste ich unbewusst grinsen und dachte mir „Wow genau das, was ich wollte“.

Mit Kapitel 39 wollte ich genaugenommen die Funktion einer Dampfwalze übernehmen. Trauer und Glück, ganz nah beieinander, fast schon untrennbar. Doch die Trauer und die Wut über das Geschehene überrollen einen. Ohne Vorwarnung. Unkontrolliert.

Und leider auch Realität.

Es gibt einen Moment, der plötzlich alles verändert und einem zeigt, dass es nie wieder so sein wird, wie es mal war.

Ich hatte viele solcher Momente. Auch einen dieser bekannten Dampfwalzenmomente.

 

Es war Mitte Januar. Knapp einen Monat vor meinem 18. Geburtstag, auf den ich mich freute.

Achtzehn zu werden ist ja auch etwas ganz besonders. Volljährigkeit. Autofahren. Trinken was man will. Um nur einige Kleinigkeiten aufzuzählen, die ab dann auf einen warteten.

Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Moment, der alles veränderte.

Ich hatte geduscht. Meine Haare waren noch nass und ein Handtuch lag über meinen Schultern.

Plötzlich klingelte das Telefon und mein Vater hob ab. Ich dachte mir nichts dabei, kurz zuvor hatten wir uns noch ganz normal unterhalten, also wartete ich darauf bis er wieder auflegte.

Doch als er auflegte, war etwas anders. Sein Gesicht sagte viel, aber ich konnte seinen Blick nicht deuten.

Auf einmal sagte er zu mir, dass mein Onkel gestorben sei. Dann brach er in Tränen aus, fing sich aber innerhalb weniger Minuten wieder, da er „funktionieren“ musste.

In meinem Kopf bildete sich ein Chaos. Er hatte uns noch vor wenigen Tagen besucht. Er war nicht krank, dachte ich zu allererst. Hatte er vielleicht einen Unfall?

Ich war verwirrt.

Ich hatte plötzlich dieses Leeregefühl in meinem Kopf. Ich konnte noch nicht mal richtig weinen, besonders nicht nachdem mein Vater mir erzählte, woran er gestorben war.

Ich konnte es nicht fassen. Aber es war wahr.

 

Er hatte sich dazu entschieden, zu gehen. Er wollte sterben und ist gestorben.

Ich erinnerte mich automatisch an einen Moment, den ich plötzlich sehr bereute.

Es war meine letzte Begegnung mit ihm.

Er hatte uns kurz vor seinem Tod besucht und machte einen glücklichen und zufriedenen Eindruck, obwohl er sich vor kurzem von seiner Lebensgefährtin getrennt hatte.

Er schmiedete sogar neue Pläne. Wollte sich sogar neue Vögel anschaffen und in die Nähe von seiner Tochter ziehen.

Ich habe die Gespräche nur beiläufig verfolgt, da es Sonntag war und ich eigentlich meine Ruhe haben wollte.

Ich war also fast den ganzen Tag in meinem Zimmer gewesen. Gesehen hatte ich ihn nur kurz.

Doch besonders sein Abschied blieb mir im Gedächtnis. Er kam nochmal extra in mein Zimmer um sich zu verabschieden.

Ich bin auf dem Bett liegen geblieben, statt aufzustehen. Ich war zu müde gewesen und verabschiedete mich daher nur sehr halbherzig von ihm.

Danach war er gegangen. Für immer.

Doch ich dachte mir damals nichts dabei. Ich dachte, beim nächsten Mal wird er wieder in unserer Küche sitzen und einen Kaffee trinken. Doch ein nächstes Mal gab es nicht.

Er war gegangen. Und würde nie wieder kommen.

Und dies war der Moment, den ich wohl für immer bereuen würde und mich wie eine Dampfwalze überrollte.

 

Ich glaube, dass niemand so eine Situation verstehen kann. Ich habe sie bis heute nicht verstanden.

Das einzige, was ich musste, war es akzeptieren zu lernen.

Doch die Frage, nach dem WARUM blieb bis heute unbeantwortet. Und ich denke, die gleiche Frage, haben sich viele meiner Leser gestellt. Warum schreibt sie sowas? Wieso bringt sie gegen Ende ausgerechnet einen Hauptcharakter um? WARUM?

Weil das Leben, dir wenn es dir am besten geht, einfach knallhart ins Gesicht spukt und dir zeigt, woran du bist. Oder das Schicksal lebt nach der Devise „Schlimmer geht’s immer“.

Verstehen, kann man es nicht. Und es hat auch nichts mit Logik zu tun…es ist einfach wie es ist.

Nicht änderbar. Hart und teilweise auch ganz schön grausam.

„Die Sache mit dem Schmerz ist, dass er verlangt, gespürt zu werden“, um es mal mit den Worten von John Green auszudrücken.

Ich glaube, ich habe mir mit dieser Geschichte viel Schmerz zugeführt, der mich aber auch geheilt hat. Ich konnte Dinge erkennen, die ich vorher nicht erkennen wollte.

Der Tod gehört nun mal zu Leben dazu. Egal, ob man entscheidet freiwillig zu gehen, einen Unfall oder eine Krankheit hat, die einen dazu zwingt.

Es ist der Tod, was danach kommt, weiß keiner. Vielleicht gibt es ja sowas wie ein Paradise. Vielleicht gibt es auch eine Hölle. Vielleicht sitzen auch alle Verstorbenen auf Wolken und beobachten uns.

Wie wir leiden, lieben, Fehler machen und auch glücklich werden.

Ich für mich habe gelernt, dass ich mit vielen Dingen besser klar komme, wenn ich darüber schreibe.

Vielleicht sind deswegen meine Geschichten auch so dramatisch.

Manchmal wünschte ich mir wirklich, ich hätte in meiner Jugend wirklich andere Sachen erlebt, die nur „Schön“ sind, wie die erste Liebe, weggehen mit Freunden oder das erste Mal mit einem Auto gegen den Bordstein zu knallen.

Aber das Leben hat meistens einen eigenen Plan, der mich öfters aus der Bahn geworfen hat, als mir eigentlich lieb war.

Doch ich habe gelernt entgegenzuwirken. Mit ganzer Kraft. So als würde man gegen die unendliche Stille anschreien.

Ich habe begonnen meine Seele festzuhalten, was nicht unbedingt immer eine gute Idee ist, da man sich dadurch sehr leicht angreifbar macht.

 

Doch es hat mir auch gezeigt, dass es einem dadurch besser geht, wenn man es zulässt.

Es ist wie Magie. Kraftvoll und ganz und gar nicht rational.

Und ich finde es wirklich krass, wie viele diese Geschichte aufmerksam verfolgt haben, ohne diesen Hintergrund zu kennen. Natürlich könnte ich sämtliche Geschichten hier auspackten und darüber sprechen, wie sehr sie mich beeinflusst haben. Aber ich denke man erkennt schnell, wenn man meine Geschichten kennt, welche Themen ich fokussiert anspreche und welche nicht.

Viele haben schon gefragt, ob ich es irgendwie mit Schwangerschaften hätte. Und ja, ich finde das Thema genauso interessant, wie ich es schwierig finde, besonders wenn man so eine Entscheidung wie Mimi in meiner Geschichte treffen musste.

Und da mir solche ethischen Fragen, nicht nur in meinem jetzigen Studium immer wieder begegnet sind, sondern auch schon in meiner Schulzeit, habe ich mich vermehrt damit auseinandergesetzt.

Natürlich ist das sehr prägend, besonders wenn man eine Lehrerin hatte, die in der Schwangerschaftsberatung gearbeitet hat und auch persönliche Erfahrungen, die ich hier nicht, sondern bei „Die Zeit deines Lebens“ nochmal thematisieren will, spielen auch eine entscheidende Rolle. (Autor Note: Keine Sorge ich war noch nicht in irgendwelche Schwangerschaften verwickelt, aber es gibt ein Ereignis, dass mich sehr geprägt hat).

Vielleicht ist das meine Zukunft, Menschen zu helfen, die keinen Ausweg mehr wissen.

Denn ist gibt einen, auch wenn er nicht ganz offensichtlich ist.

Und diesen Weg will ich durch meine Geschichten gehen. Solange mich meine Inspiration nicht verlässt.

Ich glaube, wenn meine Geschichten nicht mehr dramatisch wären, dann wären sie nicht meine.

Und ich bereue meine Entscheidung und Erfahrungen, die ich sammeln durfte, nicht im Geringsten.

 

Eine Entscheidung, die ich nach dem Selbstmord meines Onkels getroffen hatte, könnt ihr im obigen Foto sehen.

Es ist Tattoo, dass ich mir kurz danach stechen gelassen habe. Es ist eine Taube, die für mich vieles symbolisiert, unter anderem auch Freiheit.

Aber vor allem erinnert sie mich daran, dass egal wie schlimm eine Situation auch ist, sie nie ausweglos sein wird. Es gibt immer eine Lösung und diese Lösung muss nicht der Tod sein.

Das Leben ist zu kostbar, um es einfach aufzugeben, auch wenn ich meinen Onkel nicht verurteilen will. Ich akzeptierte seine Entscheidung, die mir nur gezeigt hat, dass man als Familie, alles durchstehen kann. Egal wie schwer es auch ist. Liebe kann Berge versetzten.

Man muss es nur zulassen.

 

Ich weiß, dass ich jetzt wirklich viel geschwallt habe. Aber ich finde, dass ein Happy End immer relativ ist. Natürlich möchte ich nicht zu viel verraten, da der Epilog noch folgt.

Natürlich ist ein Verlust immer schwer, aber er kann auch eine Kettenreaktion auslösen, die wiederrum Wunder auslöst. Einfach ist es nicht, das stimmt schon.

Das Leben läuft nicht gradlinig. Und es gibt natürlich Menschen, die mehr Scheiße erleben müssen, als andere. Doch nur so lernt man, das zu schätzen, was man hat.

Dass, auch kleine Dinge zählen, wie ein einfaches Kompliment oder einen Blick in den rotgefärbten Himmel am Morgen.

Ich habe viele Leute in der Vergangenheit kennengelernt, die missgünstig waren, obwohl sie wirklich alles hatten, was sie haben wollten. Doch die kleinen Dinge im Leben waren unwichtig geworden.

Und vielleicht ist es daher ganz gut, einen kleinen oder auch riesengroßen Dämpfer zu bekommen.

Es zeigt, dass wir eben nur zu Gast auf dieser Welt sind und jeden Augenblick, ob er nun traurig oder wundervoll ist, genießen sollten. Und vielleicht entsteht daraus etwas ganz besonders.

Ich möchte mich nun an dieser Stelle, ganz lieb bei allen Lesern und Kommentarschreibern für ihre Geduld und auch ihre lieben Worte danken.

Diese Geschichte war wirklich eine Achterbahnfahrt und ich bin froh, dass ich einige Menschen damit erreichen konnte.

Und vielen Dank für alle lieben Ratschläge, aufmunternden Worte und konstruktive Kritik!

Es hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet und ich hoffe natürlich, dass wir uns bei der einen oder anderen Geschichte wiedersehen werden. 

 

Liebe Grüße

dattelpalme11

 


[1] [2] [3] [4]
/ 4