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Letztens hab ich's geschaut: Black Swan black swan, Film, Psychothriller, Review

Autor:  Sheena93
Letztens hab ich mit einer Freundin "Black Swan" gesehen, da ich ihn damals im Kino verpasst hab.

Die Ballerina Nina Sayers(Natalie Portman) tanzt in einem New Yorker Ensemble, dass als Saison-Eröffnung "Schwanensee" aufführen will.
Der Direktor Thomas Leroy(Vincent Cassel) will dabei den schwarzen und den weißen Schwan mit ein und derselben Ballerina besetzen.
Nina will diese Rolle unbedingt, Leroy meint anfangs jedoch, sie würde zwar einen perfekten weißen Schwan verkörpern, sei für den schwarzen Schwan dagegen zu leidenschaftslos.
Er sagt, eine andere Ballerina hätte die Rolle und küsst sie. Sie wehrt sich und rennt weg.
Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass sie die Rolle bekommen hat und dass er sie provozieren wollte, damit sie mehr aus sich herausgeht.
Nun beginnt also das harte Training für die große Aufführung.
Und somit beginnt auch der "Psycho"-Teil dieses Thrillers.

Nina leidet immer stärker unter dem Erfolgsdruck.
Sie entwickelt eine Paranoia gegen die Neue im Ballett-Ensemble (Mila Kunis) und der Konflikt mit ihrer Mutter, bei der sie wohnt, verschärft sich.
Nina kratzt immer wieder unbewusst ihre Schulter blutig und halluziniert immer öfter und stärker.
Zudem gibt es da noch Beth McIntyre (Winona Ryder), eine ältere Ballerina, die anfangs des Films aufgehört hat und einen Autounfall hatte. Sie ist Ninas großes Vorbild.

Der Konflikt mit ihrer Mutter besteht darin, dass ihre Mutter auch Ballerina war, jedoch ungewollt schwanger wurde und aufhören musste. Dies will sie bei ihrer Tochter verhindern und behütet sie überfürsorglich - jedoch stehen bei der Mutter immer diese Fürsorglichkeit und der Neid auf den Erfolg der Tochter, der ihr selbst verwehrt blieb, im Konflikt.

Eines Abends steht Lily (die Neue) vor Ninas Tür, geht mit ihr in einen Club und überredet sie Drogen zu nehmen.
Am nächsten Tag verschläft Nina und kommt zu spät zur Probe. Sie stellt Lily zur Rede, da sie (scheinbar) in der Nacht miteinander geschlafen haben, Lily jedoch gegangen ist, ohne Nina zu wecken.

Am Tag der Premiere meldet Ninas Mutter sie krank, da Nina sich am Vorabend den Kopf an der Bettkante gestoßen hatte als sie mal wieder unter einer Halluzination litt.
Nina geht trotzdem zur Aufführung. In der Umkleide bringt sie scheinbar Lily mit einer Scherbe aus ihrem vorher zerbrochenen Spiegels um. Sie schleift Lilys Leiche ins Bad und legt einen sehr guten Auftritt als schwarzer Schwan hin.
In der nächsten Pause sieht sie, dass der Spiegel zwar kaputt ist, jedoch Lily Leiche nicht da ist.
Sie hat sich selbst mit der Scherbe verletzt, zieht diese aus ihrem Bauch und geht wieder auf die Bühne.
In der Schlussszene muss sie sich von einer erhöhten Kulisse rückwärts auf eine Matratze fallen lassen.
Alle sind begeistert, bis sie den Blutfleck auf Ninas Bauch entdecken.

Mit dieser Szene endet der Film.
Ich bin davon ausgegange, dass Nina dann tot war, bei wikipedia stand jedoch, es sei nicht klar, ob sie das überlebt.

Ich fand es sehr schwierig diesen Film zusammenfassen und werde deshalb nochmal auf die Einzelheiten eingehen:

Zuerst einmal ist da Nina, die Hauptperson.
Sie ist eine technisch sehr gute Ballerina, die jedoch einen Konflikt mit ihrer Mutter hat, der sich nicht so einfach lösen lässt.
Sie lebt immernoch bei ihr und lässt sich von ihr Druck machen. Bezeichned für ihre Abhängigkeit ist ihr Zimmer, dass sehr mädchenhaft und mit vielen Plüschtieren eingerichtet ist.
Im Laufe des Films lehnt sie sich immer mehr gegen ihre Mutter auf, sie verletzt ihr sogar die Hand.

Ihre Halluzinationen fand ich sehr...erdrückend. Sie kratzt sich und weiß nichts mehr davon, sie hat Albträume und kann immer weniger zwischen Realität und Halluzination unterscheiden.
Das endet damit, dass sie sich selbst verletzt, obwohl sie Lily verletzen wollte.

Damit kommen wir zu Lily. Sie ist nicht so diszipliniert wie Nina. Sie raucht, trinkt, isst genug und nimmt Drogen.
Auf den ersten Blick, muss ich sagen, war sie mir sympathischer als Nina, weil sie einfach das Leben genießt und sich zu nichts zwingt.
Trotzdem ist ihre Rolle schwierig zu beurteilen.
Ich denke Ninas Paranoia war übertrieben, aber natürlich war ein gewisser Konkurrenzkampf da, schließlich sind beide Solo-Tänzerinnen.
Außerdem ist mir bis heute nicht klar, ob sie und Nina miteinander geschlafen haben oder ob Nina sich das eingebildet hat. o.ô

Den Direktor mochte ich von Anfang nicht besonders. "Skrupellos" ist ein gutes Adjektiv um ihn zu beschreiben. Er ist, glaub ich, kein schlechter Mensch, doch tut er alles um an sein Ziel bzw. an eine gute Aufführung zu kommen.
Bezeichnend find ich hier, dass er Beth früher seine "kleine Prinzessin" nannte und so am Ende auch Nina nennt, die vorher meinte, so würde er sie nie nennen.

Allgemein kann ich sagen, dass mir der Film gefallen hat - soweit man hier von "gefallen" sprechen kann.
Ich würd ihn nicht unbedingt nochmal gucken (das ist bei Thrillern ja nicht ungewöhnlich, wenn man das Ende kennt, ist es ja langweilig).
Ich fand ihn aber technisch gut gemacht und auch vom "Gruselfaktor" gut.
Bei einigen Szenen konnte ich nicht ganz hingucken (z.b. als Nina entdeckt, dass ihre Zehen vom vielen Spitzentanz zusammenkleben, wobei auch das wohl teilweise Illusion war), aber für Fans von Psycho-Thrillern ist dieser Film bestimmt gut geeignet.
Er blieb eigentlich auch die ganze Zeit über spannend.