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Thread: Körperwelten - Austellung von leichen? Ja oder Nein?

Eröffnet am: 20.09.2009 22:44
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Von:    Midnightpanter 28.09.2009 17:54
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Ja, aber dann sind doch die Eltern so böse und verantwortlungslos/respektlos usw. -.-

Ich wäre froh, wenn sich hier jemand einklinken könnte, der es schlecht findet, dass diese Babies ausgestellt werden, da es mir relativ schnuppe ist.

Natürlich tut es mir leid, dass sie missgestaltet sind und keine Chance auf ein Leben hatten, aber sie sind nun mal tot.
Wir verdanken unsere gesamte heutige Medizin den Toten, also was soll das rumgeieiere?
Just when I believed I couldn't ever want for more
This ever changing world pushes me through another door
I saw you smile and my mind could not erase the beauty of you face
Just for awhile won't you let me shelter you
I wish that I could give you something more, that I could be yours



Von:    Systemsemaphore 27.09.2009 10:44
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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ich war drin in körperwelten und fand es spannend, informativ und lehrreich
auch die missgestalteten babies

find es auch überhaupt nich schlimm, dass das mal lebende körper waren. letztlich is der körper doch nur ne große chemiefabrik und wenn die ihre pforten schließt, kriegt man eh nicht mehr mit, was mit einem passiert.
itazura usagi
warugaki usagi
haraguro usagi
shiawase usagi da



Von:    kleines_Wesen 27.09.2009 13:35
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Wenn man das persönlich unschön findet, ist das völlig in Ordnung, ich weiss auch nicht, ob ich selbst hingehe, und diese Aussage bzgl.

Nach dem Tod ist die Oma nur mehr Abfall/ein Ausstellungstück/ein Möbelstück sehr interessant, zumal mir auch der Bezug zu meinen Verwandten aus irgendeinem Grund total fehlt (darunter leiden sie mehr als ich). Aber das kann ich sehr gut verstehen. Selbst wenn es für einen OK ist, ausgestellt zu werden, ist es für andere vielleicht nicht, und dieser Grosse Respekt ist sehr toll und auch Bewundernswert.

Aber Tiere, die einfach gestorben sind, Krankheit, Unfall, mussten eingeschläfert werden etc. - kann man imo sehr wohl ausstellen, genau so wie Leichen, bei denen niemand etwas dagegen hat. Ganz einfach, weil das Ganze, wie einen Post weiter oben gesagt, auch nicht mehr wirklich der lebende Mensch ist, sondern nur die sterblichen Überreste.

Und wenn die Menschen, die das vielleicht verletzen würde, ihre Verwandten tot ausgestellt zu sehen, auch schon nicht mehr leben, finde ich auch "dubiose Umstände" nicht mehr so schlimm. Das ganze sollte aber imo wirklich medizinischen/forschungsunterstützenden Zwecken dienen, und nicht damit Hinz und Kunz sich mal was tolles, aussergewöhnliches, ekliges ansehen können. Die Hintergründe der Besucher sollte man vielleicht mehr Hinterfragen.


Diese Effekthascherei mit Sex o.ä. finde ich aber unangebracht. Man sollte mit Respekt mit den Leichen umgehen.
... Liebe mich um deiner Selbst willen.
Zuletzt geändert: 27.09.2009 13:38:51



Von:   abgemeldet 28.09.2009 21:57
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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> Wir verdanken unsere gesamte heutige Medizin den Toten, also was soll das rumgeieiere?

Wir verdanken auch den Großteil der Medizin und des Fortschritts dem Krieg ... in fast allen Bereichen. Wuhou - mehr Krieg bitte!!

-------

Nun, die Sache ist die. Wenn die meisten Menschen heute jegliches Gefühl für den Umgang mit Leben oder Tod verloren haben, Pietätlosigkeit zum guten Ton gehört, einem die Babyleichen des anderen und vielleicht sogar die, des eigenen Kindes egal sind und für einen interessantes Bild ethische Fragen zurückstehen müssen, dann ist das traurig ... und zieht wohl nach sich, dass man es okay findet, wenn Leichen mit fragwürdigem Hintergrund und ähnliches ausgestellt werden.

(-_(-_(-_(-_(-_-)_-)_-)_-)_-)
WIR SIND VIELE!

-P.U.R.E. Child-



Von:    ADHD-no-Jutsu 29.09.2009 07:14
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Och heul doch... Krieg ist Massenmord, das ist noch was ganz anderes, als Menschen, die "von allein" sterben. Und auch für Kriegsleichen gilt: Solange derjenige, der die Leiche für seine Studien benutzt, nicht zu ihrem Tod beigetragen hat, hat er sich nichts vorzuwerfen. "Mehr Krieg bitte" beinhaltet, dass man absichtlich, um die Leichen weiterzuverwerten, massenweise Leute ummähen würde.

Und "pietätslos", was ist schon "pietätsVOLL"? Ne Leiche im Dreck verscharren, wie es bei Beerdigungen üblich ist? Sie niederfackeln (Verbrennung) oder gar nachträglich ersäufen (Seebestattung)? Alles und nichts, was man mit Leichen machen kann, ist pietätslos. Körperwelten und die Wissenschaft erfüllen einen Zweck für die LEBENDEN, die Vorrang haben sollten. Der Tote ist tot. Der kriegt nix mehr mit und dem kann auch nicht mehr geholfen werden. Die Wissenschaft kann seinem Tod aber einen Sinn geben, indem durch Forschung an ihm vielleicht einige andere Tode verhindert werden können.

Und ich bezweifle doch sehr stark, dass heutzutage, in unseren zivilisierten Ländern, noch Leute zwecks Wissenschaft getötet werden. Ich glaube, in Europa gehörte Mengele zu den Letzten.



Von:   abgemeldet 29.09.2009 11:24
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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> Och heul doch... Krieg ist Massenmord, das ist noch was ganz anderes, als Menschen, die "von allein" sterben. Und auch für Kriegsleichen gilt: Solange derjenige, der die Leiche für seine Studien benutzt, nicht zu ihrem Tod beigetragen hat, hat er sich nichts vorzuwerfen. "Mehr Krieg bitte" beinhaltet, dass man absichtlich, um die Leichen weiterzuverwerten, massenweise Leute ummähen würde.


Oh, werden wir also unsachlich. Von Rumheulen ist das weit entfernt. Jedenfalls weiter als von, dem was Du jetzt machst. Aber lassen wir das.
Sicher hat er sich nichts vorzuwerfen. Aufs Schlachtfeld gehen und Leichen sammeln würde ich trotzdem nicht für die beste Idee aller Zeiten halten. Mir ging es um die unsinnige Argumentation, mit der man das Kriegsargument genauso führen könnte. Es ging mir um die _nachträgliche_ Legitimation und nicht um Vorausplanung. Das ist was ganz anderes, aber vielleicht ein wenig zu theoretisch für dich ... das mag sein.

>
> Und "pietätslos", was ist schon "pietätsVOLL"? Ne Leiche im Dreck verscharren, wie es bei Beerdigungen üblich ist? Sie niederfackeln (Verbrennung) oder gar nachträglich ersäufen (Seebestattung)? Alles und nichts, was man mit Leichen machen kann, ist pietätslos.

Für dich vielleicht. Nur weil dir an gewissen Werten nicht liegt, muss das nicht für jeden so und das zu ignorieren, ist ziemlich ginorant. Pietät ist immer an die Anschauungen in einer Kultur oder einem Kulturkreis gebunden, weswegen sie so verschieden ausfallen kann. Und dass auch du in einem Kulturkreis lebst, der so gewachsen ist, wie er eben heute ist, kannst du nicht bestreiten, noch kannst du das Ganze einfach umwerfen oder für Null und nichtig erklären. Es gibt Regeln zwischen den Menschen und wem sie egal sind, zeigt nicht eben ein besonderes Maß an Menschlichkeit. Dabei rede ich hier nicht mal von Körperwelten, sondern einfach von der Tatsache, dass es Menschen gibt, denen Ehrfurcht und Respekt vor den Toten wichtig sind. Wenn dir das egal ist, dann ist das deine Sache, aber dann braucht es dich ja nicht zu kümmern und du kannst ohne Probleme Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer nehmen.
Ehrfurcht und Respekt ist nichts, was man absolut bejahen oder verwerfen kann ... es lebt durch die, die eben dies verlangen, die durchaus existieren und durch das, worauf man sich in der langen Geschichte der Menschheit verständigt hat, damit eine Gesellschaft nicht auseinanderfällt. Ob dir das passt oder nicht.
Nur um deutlich zu machen, das Dinge wie Pietät keine haltlose Sachen sind.

>Körperwelten und die Wissenschaft erfüllen einen Zweck für die LEBENDEN, die Vorrang haben sollten. Der Tote ist tot. Der kriegt nix mehr mit und dem kann auch nicht mehr geholfen werden. Die Wissenschaft kann seinem Tod aber einen Sinn geben, indem durch Forschung an ihm vielleicht einige andere Tode verhindert werden können.

Na, durch Körperwelten wurden sicher keine anderen Tote verhindert oder als ob Körperwelten wesentlich mit Wissenschaft etwas zu tun hätte. Und du bist sicher nicht dazu berufen, zu bestimmen, was dem Tod eines _anderen_ einen Sinn gibt. Mit deiner Leiche kannst du später machen lassen, was du willst.
man hat eben niemals die Wahrheit (schon gar nicht in den Fragen nach dem Sinn des Lebens oder dem Sinn des Todes) für sich allein gepachtet.

> Und ich bezweifle doch sehr stark, dass heutzutage, in unseren zivilisierten Ländern, noch Leute zwecks Wissenschaft getötet werden. Ich glaube, in Europa gehörte Mengele zu den Letzten.

Das hab ich ja auch überhaupt nicht gesagt. Mir scheint, dir ging der Sinn für Ironie dann doch ein bisschen ab, was man dir natürlich nicht vorwerfen muss.

(-_(-_(-_(-_(-_-)_-)_-)_-)_-)
WIR SIND VIELE!

-P.U.R.E. Child-
Zuletzt geändert: 29.09.2009 11:38:50



Von:    LintuSotaRauha 29.09.2009 15:39
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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> Oh, werden wir also unsachlich. Von Rumheulen ist das weit entfernt. Jedenfalls weiter als von, dem was Du jetzt machst. Aber lassen wir das.
Interessiert mich herzlich wenig. Also Themawechsel.

> Sicher hat er sich nichts vorzuwerfen. Aufs Schlachtfeld gehen und Leichen sammeln würde ich trotzdem nicht für die beste Idee aller Zeiten halten. Mir ging es um die unsinnige Argumentation, mit der man das Kriegsargument genauso führen könnte. Es ging mir um die _nachträgliche_ Legitimation und nicht um Vorausplanung. Das ist was ganz anderes, aber vielleicht ein wenig zu theoretisch für dich ... das mag sein.
Mich regt es vielmehr auf, dass Hotels in Naturschutzgebieten gebaut werden. In der Nähe bedrohter Arten. Dieser werden nicht abgerissen, nein. Sie werden nachträglich legitimiert. Die Tiere dort leben noch und keiner hat sie nach ihren Tot gefragt.

> Für dich vielleicht. Nur weil dir an gewissen Werten nicht liegt, muss das nicht für jeden so und das zu ignorieren, ist ziemlich ginorant.
> Und dass auch du in einem Kulturkreis lebst, der so gewachsen ist, wie er eben heute ist, kannst du nicht bestreiten, noch kannst du das Ganze einfach umwerfen oder für Null und nichtig erklären.
*gähn*
Seine Argumente an einer Person fest zu halten, klingt nicht stark.

> Dabei rede ich hier nicht mal von Körperwelten, sondern einfach von der Tatsache, dass es Menschen gibt, denen Ehrfurcht und Respekt vor den Toten wichtig sind. Wenn dir das egal ist, dann ist das deine Sache, aber dann braucht es dich ja nicht zu kümmern und du kannst ohne Probleme Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer nehmen.
Bitte auch anders herum, denn wie mir scheint will man nehmen, aber nicht geben. Bitte etwas mehr Respekt vor der Wissenschaft.

> Na, durch Körperwelten wurden sicher keine anderen Tote verhindert oder als ob Körperwelten wesentlich mit Wissenschaft etwas zu tun hätte.
Kurz vorneweg gesagt. Jede Ausstellung muss sich finanzieren. Alles hat seine Kosten und manchmal sind diese nicht gering.
Und wenn eine einzelne Person sich sagt, mit meinem Werk will ich gut leben können, ist das nicht verwerflich. Das will jeder andere auch. Oder wollt ihr das nicht. Ich denke doch, denn viele haben doch sehr geschrien, dass das mit dem Urheberrecht der Piratenpartei gar nicht gut laufen würde.
Sie hat gute Publicity. Schön für die Ausstellung, diese wird sich freuen. Und vermutlich hat die Marketingabteilung gute Arbeit geleistet.

> Und du bist sicher nicht dazu berufen, zu bestimmen, was dem Tod eines _anderen_ einen Sinn gibt. Mit deiner Leiche kannst du später machen lassen, was du willst.
Und gleichzeitig gibst du ihr die Freiheit. Also bestimmst du, dass sie die Freiheit haben darf. Entschuldige bitte diesen Vorwurf, denn Worte lassen sich leicht verdrehen.

My name is BIRD and I haven´t gotta clue!
| Looki, looki what I found! | LSR - Your Drugs!
Dat is wat wo man Budder bei der Fische tut.



Von:   abgemeldet 29.09.2009 22:48
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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> Mich regt es vielmehr auf, dass Hotels in Naturschutzgebieten gebaut werden. In der Nähe bedrohter Arten. Dieser werden nicht abgerissen, nein. Sie werden nachträglich legitimiert. Die Tiere dort leben noch und keiner hat sie nach ihren Tot gefragt.

Ja, mich auch. Und wie.
Aber warum ist dann dieselbe Sache bei Menschen okay?

> *gähn*
> Seine Argumente an einer Person fest zu halten, klingt nicht stark.

Es war lediglich ein Beispiel.
>

> Bitte auch anders herum, denn wie mir scheint will man nehmen, aber nicht geben. Bitte etwas mehr Respekt vor der Wissenschaft.

Hab ich durchaus. Unbegrenzt sollte sie trotzdem nicht stattfinden. darum ging es aber eigentlich auch gar nicht.
>

> Kurz vorneweg gesagt. Jede Ausstellung muss sich finanzieren. Alles hat seine Kosten und manchmal sind diese nicht gering.
> Und wenn eine einzelne Person sich sagt, mit meinem Werk will ich gut leben können, ist das nicht verwerflich. Das will jeder andere auch. Oder wollt ihr das nicht. Ich denke doch, denn viele haben doch sehr geschrien, dass das mit dem Urheberrecht der Piratenpartei gar nicht gut laufen würde.
> Sie hat gute Publicity. Schön für die Ausstellung, diese wird sich freuen. Und vermutlich hat die Marketingabteilung gute Arbeit geleistet.

Ja, wahrscheinlich. Aber was tut es zur Sache, dass man von seinem Kram leben will?
Wie gesagt, ich will Körperwelten nicht verbieten, nur feiern tu ichs auch nicht und hinterfragen ist auch angebracht wie bei fast allem. Ganz einfach.
>

> Und gleichzeitig gibst du ihr die Freiheit. Also bestimmst du, dass sie die Freiheit haben darf. Entschuldige bitte diesen Vorwurf, denn Worte lassen sich leicht verdrehen.

Ich bestimme damit gar nichts. Mir ist es nur herzlich egal, ich muss es mir ja nicht ansehen. Ich spreche von dem Fall, wo der Betroffene das nicht entschieden hat, weil man ihn nicht gefragt hat, weil ja nach dem Tod auf den Willen des verstorbenen keine Rücksicht mehr zu nehmen ist. DARUM ging es. Abgesehen davon besitzt sie diese Freiheit in diesem Land tatsächlich und ganz ohne, dass ich es bestimmt hätte.
Das hat nix mit verdrehten Worten zu tun, sondern vielleicht damit, dass man nicht gelesen hat, was ich geschrieben habe, sondern gleich mal davon ausgeht, dass man die Wissneschaft am Beispiel von Körperwelten verteidigen muss. Herrje, ich frag mich, was mancher _ernstzunehmende_ Wissenschaftler dazu sagen würde ... das ist von Hagens meiner Meinung nach nämlich ganz und gar nicht.
(-_(-_(-_(-_(-_-)_-)_-)_-)_-)
WIR SIND VIELE!

-P.U.R.E. Child-
Zuletzt geändert: 01.10.2009 18:05:20



Von:   abgemeldet 29.09.2009 07:23
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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> Nun möchte ich wissen was hier davon halten, tote Menschen auszustellen?
Ich würd's mir ansehen. Denke ich werd das auf jeden Fall mal besuchen, wenn's in München ist. Ich find's toll, dass es möglich ist Körper so realistisch zu präparieren, dass man praktisch rein gucken kann. Und man muss sich mal nicht billige Plastikkörper angucken.

Ich hab insofern kein Problem, als dass der Körper auch nur eine Ansammlung von Zellen und damit nur eine Hülle ist. Wenn der Mensch vor dem Tod damit einverstanden war, weiß ich nicht, was dagegen einzusprechen wäre. Wir entscheiden selbst über unseren Körper, auch nach dem Tod.
"Wer die Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave."
Aristoteles



Von:    Aubrey 03.10.2009 09:21
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Also für mich hat die Ausstellung was von einem Kuriositätenkabinett, im 19. Jahrhundert wurden Menschen mit behinderung (z.B Elefantenmenschen), live Obduktionen, Missgeburten usw. auch ausgestellt. Natürlich unter dem Deckmantel der Wisssenschaft.
Schon alleine wie die Plastinate dargestellt sind (beim Sex) ist für mich purer Voyorismus, und hat rein garnichts mit Wissenschaft zu tun!
Und die Kinder die Glauben das Organe Grün, Lila und Rosa sind, glauben auch das braune Kühe Kakao geben.




Von:   abgemeldet 03.10.2009 12:18
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Eigentlich wollte ich mich gar nicht mehr dazu äußern, weil ich dieses Thema schon so oft habe durchkauen müssen.
Zu allererst: ich habe kein Problem damit, wenn jemand seinen toten Körper für die Ausbildung von Medizinern zur Verfügung stellt. Ebensowenig habe ich ein Problem damit, wenn Menschen aus z.B. religiösen oder persönlichen Gründen eine Obduktion der eigenen Leiche oder eines Verwandten ablehnen.

Natürlich habe ich auch kein Problem damit, wenn sich jemand für die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers interessiert und gern mehr darüber erfahren möchte, wie er eigentlich funktioniert und wo seine Organe liegen. Solches Wissen zu haben ist einfach zeitgemäß und fördert auch ein gewisses Verständnis für Krankheiten und ihre Bedeutung.
Nun könnte ich provokativ sagen: wenn es soviele Interessenten für die Anatomie gibt - warum leiht sich maximal 5 % dieser Leute überhaupt mal ein Anatomiebuch aus (und nein, es gibt nicht nur Fachliteratur, sondern auch wunderbare Bände für Laien, sogar für Grundschulkinder)?
Gut, ich kann es verstehen: Begreifen hat auch etwas mit Anfassen zu tun (obwohl man das sicher nicht darf in der Ausstellung, oder?) und mit dreidimensionaler Darstellung.

Ich frage mich jedoch ernsthaft folgendes: wir kennen doch alle diese Modelle aus dem Biounterricht. Vielleicht haben wir auch so ein Plastikskelett im Naturwissenschaftlichen Trakt gehabt. Da haben wir alle mal draufschauen müssen. Und hat das wirklich solche Runs gegeben? Die Anatomie ist dieselbe. Die Darstellung teilweise auch.
Was ist also der Unterschied? Dass es nicht "echt" ist, vermutlich. Der Wissensgewinn ist derselbe, aber man hat das Gefühl, dass es künstlich ist und nur ein blasses Abbild der Wirklichkeit. Andererseits, wenn man es genau nimmt, sind das die Plastinate auch; wer den Menschen en vivant und ganz natürlich erleben will, muss sich blutige OP-Filme ansehen, was deutlich weniger Menschen machen als in die Ausstellung zu gehen.

Ich persönlich glaube, dass die Körperwelten-Ausstellung von den meisten (auch vielen, die es scheinheilig abstreiten) als ein Gruselkabinett angesehen wird. Natürlich lädt die Darstellung der Leichen (in einer mehr oder weniger künstlerischen Art) auch dazu ein. Obwohl ich mich selbst durchaus mit Anatomie beschäftige (auch im Zusammenhang mit dem Zeichnen) würde mir nie einfallen diese Ausstellung zu besuchen.
Vielleicht solle man ein Experiment machen und eine gleichwertige Ausstellung mit Wachsfiguren (in vergleichbarer Qualität) darbieten. Mich würde interessieren, wieviele Leute dieser fernbleiben würden, weil sie eigentlich gar kein Interesse am Wissen, sondern nur am Makabren haben.
Verdammt cool, weil Hanseat.
† Falx Ferocis und "Drunken Master" der Inquisi†ion †
Zuletzt geändert: 03.10.2009 12:18:52



Von:    LintuSotaRauha 03.10.2009 21:14
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Ein Paar Gegenargumente dazu:

Wie kann es sein, wenn es doch "dasselbe" ist (was impliziert, dass es dasselbe ist und nicht das Gleiche - jeder weiß, wo der Unterschied ist), dass einige von der Ausstellung sich ekeln und sogar Brechreize bekommen, ganz anders bei den Buntplastik-Menschen?

Ich denke, einige unterschätzen die Wirkung von Farben und Material. Denn es geht ja nur um die Form. Sehr intelligent.

> wenn es soviele Interessenten für die Anatomie gibt - warum leiht sich maximal 5 % dieser Leute überhaupt mal ein Anatomiebuch aus
Wieso nicht gleich das Argument mit den Verkaufszahlen der Bücher?
Ich habe kein Bibliotheksausweis. Bücher, die geliehen waren/sind, sind entweder von Freunden, oder Schul- oder Betriebsintern. Oder ich habe sie gleich gekauft. Den Rest holt man sich aus dem Internet, wie die meisten Kids auch, dessen Eltern nicht an einer Flatrate geizen. Demnach ist das Argument mit Büchern überhaupt wage.

Und zu deiner Grundsatzdiskussion allgemein. Es ist ein Überlebensinstinkt des Menschen, etwas über sich selbst heraus zu finden. Religion und Moral hat dies noch nie aufgehalten.
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Zuletzt geändert: 03.10.2009 21:15:14



Von:   abgemeldet 04.10.2009 01:46
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Irgendwie verstehe ich deine Kritik an meinem Posting nicht. Tut mir leid. Vielleicht kannst du mir das näher erläutern?

Ob du ein Buch in der Bibliothek ausleihst oder bei Freunden oder ob du es dir kaufst ist mir völlig egal, und ich denke auch nicht, dass es irgendwie wichtig für die Diskussion ist.

Und was möchtest du konkret damit sagen:
>Ich denke, einige unterschätzen die Wirkung von Farben und Material. Denn es geht ja nur um die Form. Sehr intelligent.
?
Ist mir nicht wirklich ersichtlich. Ich sage nur, dass zum Wissensgewinn zur die Anatomie des menschlichen Körpers keine "echten" Leichen nötig sind; dass aber manche Menschen denken, dass es "echter" ist, wenn man dazu das quasi natürliche Anschauungsmaterial (in diesem Falle Leichen) vor Augen hat. Ich kann das zwar verstehen, allerdings werden z.B. Obduktionen in aller Regel auch nicht vor den augen von medizinischen Laien durchgeführt, nur weil sie gern sehen wollen, wie eine Leiche von innen aussieht. (um das jetzt mal überspitzt darszustellen).

>Und zu deiner Grundsatzdiskussion allgemein. Es ist ein Überlebensinstinkt des Menschen, etwas über sich selbst heraus zu finden. Religion und Moral hat dies noch nie aufgehalten.

Das habe ich auch nie bestritten. Ich weiß nicht, worauf du anspielst, aber ich habe keinerlei Probleme mit dem Sexualunterricht in der Schule ;D Genausowenig habe ich ein Problem damit, wenn sich jemand löblicherweise für Anatomie interessiert. Ich frage mich nur, ob man für die Erkenntnisse, die man haben möchte zwingend Material von toten Menschen in teilweise bizarren Präparationen braucht.
Verdammt cool, weil Hanseat.
† Falx Ferocis und "Drunken Master" der Inquisi†ion †
Zuletzt geändert: 04.10.2009 01:49:17



Von:    LintuSotaRauha 04.10.2009 03:19
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Naja, zunächst hast du provokativ gemeint, dass man sich auch Grundschulbücher anschauen könnte, wenn man etwas über Anatomie wissen möchte.
Und das obwohl wir schon lange über die Bücher hinaus sind. Und Grundschulbücher haben sowieso den Ruf veraltet zu sein.
Da kommt doch eine Ausstellung sehr gelegen, nicht?

> Ist mir nicht wirklich ersichtlich. Ich sage nur, dass zum Wissensgewinn zur die Anatomie des menschlichen Körpers keine "echten" Leichen nötig sind
In den meisten Fällen ist es Anschauungsmaterial aus Hartplastik. Schön glatt, ohne Anzeichen von irgendwelchen Materialerscheinungen.
Wenn einem in der Schule nur so was in die Hände fällt und in den Büchern auch nur schematische Zeichnungen zu finden sind, in denen man die Organe besser unterscheidet, wie soll man heraus finden, wie sie tatsächlich aussehen?
Es ist immer noch ein großer Unterschied zwischen Plastik-Organ, oder schematische Darstellung, zu einem präparierten echten Organ.
Für einen 3D-Modeller wäre auch Konsistenz wichtig. Nicht etwa für Splatterfilm /- spiele, sondern vielleicht für die Erarbeitung eines Programms mit den Ärzte Operationen simulieren.

Zur Anatomie Allgemein und um die Sexposen mal zu rechtfertigen:
Der Mensch hat viele Muskeln. Wenn man schon nur den kleinen Finger bewegt, hat das was zB mit den Muskeln im Rücken zu tun. Der ganze Körper spielt mit allen Muskeln die er hat, um eine kleine Bewegung durch zu führen.
Beim Sex sind sehr viele Muskeln angespannt. Dabei geht es weniger um die Pose, obwohl sie viele davon ablenken lassen. Es geht viel mehr darum, was mit dem Körper dabei geschieht.

Ich war in der Ausstellung noch nicht, hat aber einer derjenigen, die Beschreibungen zu den Ausstellungsstücken sich durch gelesen? Mich würde es interessieren, was zB bei so einer Sexpose drauf steht. Sicher nichts über Kamasutra, oder?
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Von:   abgemeldet 03.10.2009 14:06
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
>Und die Kinder die Glauben das Organe Grün, Lila und Rosa sind, glauben auch das braune Kühe Kakao geben.
DAS IST AUCH SO! Und die lila Kuh gibt Schokolade :)
Whatever the mind of a man can conceive, it can achieve.
Clement Stone



Von:    Rhan 03.10.2009 17:15
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Ohne jetzt den Thread gelesen zu haben, ich finde die Ausstellung widerlich. Ich mache niemanden einen Vorwurf, der dort hingeht, ich selber habe aber die Gelegenheit abgelehnt, hinzugehen. Ich möchte auch nicht, dass einer meiner Verwandten dort ausgestellt wird *grusel* sie werden einfach zu Objekten für die Faszination am Morbiden und jeglicher Respekt geht mMn dabei verloren.
Ich habe mich seit 12 Jahren nicht mehr bewegt, ich fühle mich fitt wie ein Felsen.



Von:   abgemeldet 03.10.2009 19:37
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Da frag ich mich, ob die Leute, die von Respekt reden, auch bei ihrem Schnitzel nochmals ganz demütig um Verzeihung und Entschuldigung bitten, bevor sie es sich genüsslich in den Mund schieben.
abgemeldet ist wie Pizza Speciale: Alles ist drin, dran und drauf und ergibt ein harmonisches Ganzes.

"Hell was full - so I came back."



Von:    Rhan 03.10.2009 20:26
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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Mir ist durchaus bewusst, was hinter meinem Schnitzel steckt, aber nur weil ich Fleisch esse, muss ich Körperwelten gutheißen?
Ich habe mich seit 12 Jahren nicht mehr bewegt, ich fühle mich fitt wie ein Felsen.



Von:   abgemeldet 04.10.2009 12:58
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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>Mir ist durchaus bewusst, was hinter meinem Schnitzel steckt, aber nur weil ich Fleisch esse, muss ich Körperwelten gutheißen?

Das habe ich nicht gesagt, aber meiner Meinung nach, ist das eine Leben mit einem anderen gleichzusetzen und wenn ich Respekt vor dem Tod eines Menschen habe, warum nicht auch vor dem Tod eines Tieres? Vor allem, wenn sein Tod allein dazu dient, irgendwann unsere Mägen zu füllen? Für mich erfüllt beides den gleichen Effekt. Ob ich meinen Tod nun dazu benutze, um mich von Lebenden Leuten zerstückelt und verarbeitet angaffen zu lassen, die dafür Eintrittsgeld zahlen, oder meinen Tod dafür nutze, um mich zerstückelt und verarbeitet in der Auslege der Fleischtheke beim real begaffen zu lassen, ist doch das gleiche. Da Abstriche zu machen ist in meinen Augen Doppelmoral.
abgemeldet ist wie Pizza Speciale: Alles ist drin, dran und drauf und ergibt ein harmonisches Ganzes.

"Hell was full - so I came back."



Von:    LintuSotaRauha 03.10.2009 21:17
Betreff: Körperwelten - Austellung von leichen? J... [Antworten]
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> Da frag ich mich, ob die Leute, die von Respekt reden, auch bei ihrem Schnitzel nochmals ganz demütig um Verzeihung und Entschuldigung bitten, bevor sie es sich genüsslich in den Mund schieben.

Das gleiche gilt auch für Pflanzen, auch wenn sie nicht schreien können (einige Tierarten können ebenfalls kein Schmerz darstellen).
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Dat is wat wo man Budder bei der Fische tut.


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