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Just another lovestory

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!

Ich habe fleißig in jeder freien Minute geschrieben und kann euch endlich ein neues Kapitel präsentieren! Ich hoffe es gefällt euch^^
Leider wird es eher schleppend weiter gehen, weil ich einfach keine Zeit habe. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ha Ha!!! Endlich habe ich es geschafft, das Kapitel fertig zu stellen! Ich bin sooo stolz auf mich^^
Wer von euch übrigens wissen will, was ich so treibe und wie es mit den FFs steht: Ich habe einen FF Blog angefangen, wo ich über News und Fortschritte etwas berichte. Das ganze findet ihr hier:
http://animexx.onlinewelten.com/weblog/132202/ (auch nicht animexxler können darauf zugreifen)

Ansonsten noch etwas mehr Werbung in eigener Sache: Ich hab ne neue FF mit dem Namen 'Die Blume des Monsters' online gestellt. Ist ein kleiner One Shot gewesen um wieder etwas ins Schreiben rein zu kommen^^

und jetzt: Enjoy! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel widme ich einer sehr guten Freundin von mir :) Ohne sie wäre das hier nicht entstanden und ich hätte mit der Story nicht weiter gewusst. Danke für diese hübsche Idee^^ Komplett anzeigen

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Fremder Dämon

Er setzte sich einfach zu mir an den Tisch und schien so zu tun, als wäre ich gar nicht da. Erst auf meinen skeptischen Blick hin, ließ er sich dazu herab, mir zu antworten: „Es ist kein anderer Platz mehr frei.“

Seine Stimme war tief und kühl und sie jagte mir einen Schauer über den Rücken. So viel Autorität war ich nicht gewohnt. Zudem hatte er recht und so beließ ich es dabei und tippte weiter auf meinem Laptop herum.

Ich versuchte ihn nicht zu beachten, auch wenn seine Gestalt mehr als ungewohnt war. Normalerweise begaben sich Dämonen nicht unter Menschen und schon gar nicht in deren Cafés und genau deshalb fiel es mir schwer, ihn nicht anzustarren. Ich war schon immer neugierig gewesen, wollte schon immer mal einen Dämon sehen, mit ihm reden und ihn am liebsten auch einmal berühren. Es ging mir wie vielen Menschen. Viele wurden von den mystischen Wesen angezogen, die unter uns lebten und die man doch fast nie zu Gesicht bekam. Eines dieser Wesen jetzt vor mir zu haben, ließ mich nervös werden, aber ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen.
 

Vorsichtig, aus den Augenwinkel, musterte ich ihn. Er hatte weiße Haare, goldene Augen, eine Fellboa um die Schulter geschlungen und spitze Krallen an den Händen. Er trug einen schwarzen Anzug, der ziemlich teuer aussah. Was zum Teufel machte er hier?

Als sein Blick zu mir huschte, sah ich schnell wieder angestrengt auf meinen Laptop. Ich wollte ihn nicht anstarren und hatte es wohl dennoch getan, dabei wollte ich mich eigentlich auf dieses Problem hier konzentrieren.

„Was tust du da?“ Seine kalte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah ihn erst etwas irritiert an, ehe ich antwortete: „Ich programmiere“ Nun ja, ich versuchte es. So richtig wollte es nicht funktionieren. Hatte der mich gerade tatsächlich geduzt? Ich seufzte innerlich. Ich sollte mich nicht darüber aufregen, aber es passierte mir so oft und es ärgerte mich so unglaublich. Ich war 23 nicht 16!
 

„Und was programmierst du?“ Ja, und wie er mich duzte! Sollte ich ihn wirklich darauf hinweisen? Es nervte mich so unglaublich.

„Ich bin 23“, murmelte ich schließlich mehr als ich es wirklich sagte.

„Das ist nicht die Antwort auf meine Frage“

„Sie duzen mich“, versuchte ich es weiter. Es war nur ein halber Satz, aber er würde schon verstehen.

„Und?“ Wie und?

„Ich bin 23!“, meinte ich dann etwas mit Nachdruck, was Belustigung in seine Augen treten ließ.

„Diese Information ist mir bereits bekannt“

War der so schwer von Begriff oder tat er nur so?

„Lassen Sie das bitte, ich bin schon erwachsen“

„So ist es besser. Sprechen Sie gleich Klartext mit mir, ich kann Andeutungen nicht leiden“ Dieser Kerl raubte mir jetzt schon den letzten Nerv. Warum hatte er sich gerade zu mir setzen müssen? Nein, anders, warum hatte sich kein anderer zu mir gesetzt, warum ausgerechnet er? Oder war das ganze vielleicht einfach, weil er ein Dämon war? Sprachen die einfach anders miteinander? Verstand er Andeutungen nicht oder nur schwer?
 

Ich zwang mich dazu meine besten Manieren heraus zu kramen und lächelte ihm zu: „Ich gebe mir Mühe und danke.“

Er schwieg eine Weile ehe er erneut das Wort an mich richtete: „Und?“

Verwirrt schaute ich erneut von meinem Laptop. „Hä?“

„Was programmieren Sie?“, wiederholte er die Frage auf die ich ihm bisher noch nicht geantwortet hatte.

„Oh, entschuldigung. Ich übe nur ein bisschen. Ein paar Algorithmen.“

Er sah mich nur ungerührt an, zeigte mir weder, ob er verstand noch ob er irgendwie neugierig war. Das war ungewohnt und es verunsicherte mich. Ich hasste es, wenn ich meinen Gegenüber nicht einschätzen konnte. Ich hasste es, wenn ich nicht wusste, was der andere dachte, ob ich ihn vielleicht langweilte oder nervte.

„Wofür?“ Wieder schreckte ich aus meinen Gedanken, mit meiner Konzentration war es heute wohl nicht weit her.

„Für die Uni. Ich studiere Informatik und habe nach den Semesterferien einen Kurs wo ich eine ganze Menge können muss. Ich hinke ziemlich hinterher, hab lange nicht programmiert und will mich deshalb ein wenig vorbereiten.“

Es war so merkwürdig mit ihm zu reden, ich wusste ja nicht einmal wer er war, warum er hier war und warum er mit mir redete. Nun, es wurde Zeit die Initiative zu ergreifen.

„Darf ich denn fragen, wie sie heißen?“
 

Ich versuchte wirklich höflich zu sein. Wenn sich ein Dämon schon unter den Menschen bewegte, wollte ich wenigstens keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Nur die Unsicherheit konnte ich nicht abstellen, aber ich vermutete mal, dass er so was schon kannte.

„Nein, ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist“

Komplett verwirrt sah ich ihn an: „Warum?“

„Würde ich dir das erklären, wäre mein Schweigen vorher unnötig“

Und was sollte ich jetzt davon halten? Natürlich musste ich befürchten, dass er mir was verheimlichte, etwas wichtiges. Aber er war mir fremd und wenn er mir nicht alles sagen wollte, konnte ich ihn schlecht dazu zwingen. Was sollte es? Ich würde ihn wahrscheinlich sowieso nie wieder sehen. Er würde mich wahrscheinlich vergessen haben, sobald er seinen Kaffee getrunken hatte. Wahrscheinlich wollte er nur höflich sein, indem er mit mir redete.
 

„Was führt sie hier in den menschlichen Teil der Stadt?“ Vielleicht beantwortete er mir wenigstens diese Frage.

Dämonen und Menschen lebten in unterschiedlichen Teilen der Stadt, die große Hauptstraße, welche sich mitten durch die Ortschaft zog, trennte die beiden Bezirke. Ich selbst war nie drüben, das war für nicht dämonische Wesen viel zu gefährlich. Überall gab es schwarze Schafe und die der anderen Rasse waren für jemanden wie mich mehr als tödlich. Zudem war es mehr oder minder verboten ohne guten Grund rüber zu gehen.

Bei Dämonen war das aber anders, soweit ich wusste. Die hielten sich freiwillig von uns fern, kamen mit uns und unserer Kultur nicht zurecht. Nur manchmal traf man den ein oder anderen auf der Straße, aber sprechen tat man für gewöhnlich nicht mit ihnen. Die meisten gafften ihnen einfach nur hinterher und schwärmten dann davon, wie gut diese doch aussahen.

Es sollte ja auch hässliche Youkai geben, aber die trauten sich scheinbar gar nicht hier her.

Ich musste selbst zugeben, dass mein Gegenüber schon sehr attraktiv war, er wirkte nahezu perfekt, aber das konnte auch trügen, es war schließlich nur seine menschliche Form. Wer wusste schon wie er in seiner wahren Gestalt aussah?

Man sagte vielen ja auch nach, dass sie sich diese Gestalt selbst aussuchen konnten und die aus Eitelkeit möglichst perfekt formten. Das fand ich unlogisch. Wenn sie Menschen so verabscheuten, warum sollten sie sich dann bemühen wie eine perfekte Ausgabe eines solchen Wesens auszusehen? Wären es Dämonen im europäischen Sinne, würde ich ja sagen, sie versuchten so, Menschen zu verführen um sie in einen Pakt zu locken, aber das waren sie nicht. Es waren Tierdämonen, Tiergeister. Welcher Rasse mein Gegenüber wohl angehörte?
 

„Ich habe hier einen Kunden persönlich besucht.“ Warum lief es mir bei diesem Satz nur so eiskalt den Rücken hinunter?

Mein Gefühl warnte mich vor diesem Mann und ich hatte im laufe meines kurzen Lebens gelernt darauf zu hören. So nickte ich nur verhalten und widmete mich wieder meinem Code.

Mein siebzehn Zoll Monitor erlaubte es mir, mich dahinter etwas zu verstecke. Das war oft hinderlich, gerade bei Gruppengesprächen in der Uni, aber jetzt gerade war es ganz praktisch, es gab mir das Gefühl von Sicherheit.
 

„Bist du öfter hier?“

Jetzt begann ich etwas zu schwitzen. Was sollte diese Frage?

Sofort gingen mir ungefähr einhundert Horrorszenarien durch den Kopf. Hatte ich mir jetzt einen Stalker angelacht? Würde er mich wieder hier suchen, mich verfolgen? Wollte er mich entführen? Nein, es gab nichts was ich hatte was man erpressen konnte. Oder war er ein Vergewaltiger?

Himmel, warum hatte ich immer so eine pessimistische Einstellung Fremden gegenüber?

Unbewusst schlang ich mein Bein um die Träger meiner Tasche und fasste meinen Laptop fester, in der plötzlichen Angst, er könnte mir etwas stehlen.

Ja, ja. Ich und meine Paranoia. Mir war noch nie etwas passiert und dennoch misstraute ich jedem, der mir nicht gleich sympathisch vorkam.

Der Dämon sah mich noch immer erwartend an, was mich zu einem Nicken verleitete. Die nächste Zeit würde ich nicht mehr hier sein, das stand fest.
 

Ich bemerkte, dass sein Blick plötzlich prüfend wurde. Was war denn jetzt los? Hatte ich etwas falsch gemacht? Er sah mich so merkwürdig an.

Plötzlich streckte er die Hand nach meiner aus, stoppte erst, als ich meine instinktiv zurückzog. Nur den Bruchteil einer Sekunde berührten wir uns und das war mir eigentlich schon zu viel. Irgendwas stimmte mit dem Kerl nicht, da war ich mir mittlerweile sicher und der Blick den er mir jetzt zuwarf, machte das ganze auch nicht besser.

„Sieh mich an“, forderte er mich jetzt plötzlich auf, was mich wiederum dazu veranlasste mich noch weiter hinter meinem Bildschirm zu verkriechen.

„Wissen Sie, ich muss jetzt los“ Damit versuchte ich meinen Laptop so weit herunter zu fahren, dass er nicht überhitzte, wenn ich ihn jetzt in meine Tasche steckte. Unendlich lange Sekunden verstrichen, ehe ich ihn zusammenklappen konnte. Wegräumen konnte ich ihn nicht, denn plötzlich hielt mich eine krallenbesetzte Hand am Handgelenk fest und hinderte mich so daran.

„Wovor hast du Angst?“, fragte er eindringlich.

„Ich habe dir zu keinem Zeitpunkt etwas gesagt, oder habe etwas getan, was dich dazu veranlassen könnte, angst zu empfinden. Was war es? Was hat es dir verraten?“

Fassungslos starrte ich ihn an. Seine Worte jagten mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken.

Er ließ mich wieder los und eine Sekunde später hatte ich eine Visitenkarte auf meine zugeklappten Laptop liegen.

„Ich brauche jemanden wie dich“, meinte er dann kühl. „Wenn du dir einmal etwas dazu verdienen willst, ruf mich an, oder komm am besten gleich vorbei. Dann werden wir sehen ob du hältst was du versprichst. Und keine Sorge, aus den für Menschen schmutzige oder illegalen Geschäften bin ich lange raus.“ Damit stand er auf, ließ das Geld für den Kaffee auf dem Tisch und ging einfach.

„Sesshoumaru Taishou“, murmelte ich leise, als ich die Visitenkarte zur Hand nahm. Was er tat stand hier nicht drauf, aber das ließ sich sicherlich herausfinden.
 

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Ja, endlich mal wieder was von mir.

Ich habe lange nichts mehr veröffentlicht und ich fand es wurde endlich mal wieder Zeit!
 

Das hier ist eher eine kleine Spielerei. Ich bin noch was anderes am Schreiben was deutlich anspruchsvoller und durchdachter wird. Das hier ist nur eine Ablenkung nebenbei und wird immer dann geschrieben, wenn mir langweilig ist oder wenn ich mal wieder etwas Entspannung brauche.

Es wird also unregelmäßig online gestellt. Das ganze ist auch nicht von nem Beta korrekturgelesen *gestehe*
 

Was hier raus wird weiß ich selbst nicht, aber ich habe noch eine kleine Überraschung in petto^^
 

Bis zum nächsten Kapitel^^

Recherche

Am nächsten Tag traf ich mich mit drei meiner besten Freunde, um ihnen zu erzählen, was geschehen war. Einen groben Abriss hatte ich ihnen schon per Internet zukommen lassen, aber natürlich wollten sie es ganz genau wissen.
 

Wir wollten uns morgens in der Mensa einfinden. In den Ferien war da um die Zeit gar nichts los und doch hatten wir dort eine gute Internetverbindung und Strom. Beides notwendige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Recherche, die wir über den Fremden durchführen wollten.
 

Ich saß schon da, tippelte nervös mit den Fingern auf die Tischplatte und wartete ungeduldig. Ich hatte die Nacht kaum geschlafen, da ich das Treffen einfach nicht mehr aus dem Kopf bekam. Meinen Freunden zuliebe hatte ich auf eine Eigenrecherche verzichtet, die wollten das gerne mit mir machen. Verständlich. So was aufregendes geschah nur sehr selten mal und ich hätte das aus ihrer Sicht auch gerne mit allen zusammen gemacht.
 

„Morgen“ Yumi kam lächelnd auf mich zu und setzte sich zu mir.

„Morgen“, gab ich müde zurück und unterdrückte ein Gähnen.

„Mann, Mann, Mann. Was hast du denn da wieder gemacht?“

Ich seufzte leise und zuckte mit den Schultern.

„Ich hab ja nicht mal was gemacht. Er hat sich einfach zu mir gesetzt und ein Gespräch angefangen. Das war richtig gruselig. Aber ich erzähl alles, wenn die anderen auch da sind. Hast du deinen Laptop auch dabei?“

Yumi nickte und packte schon einmal alles aus.
 

Eine viertel Stunde später saßen wir zu viert am Tisch und ich erzählte ausführlich was genau passiert war.

„Lass mal die Visitenkarte sehen“, forderte mich Shinji, der einzige Kerl in der Runde, auf. Er war relativ rational und konnte mir hoffentlich helfen, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Yumi war eher die Verträumte, Positive. Ari, die dritte im Bunde, war zurückhaltend neutral und ich die Pessimistin. Eine gute Mischung, wie ich fand. Ob mein Konzept aufgehen würde, würde sich noch zeigen.

Erstmal gab ich Shinji aber die Visitenkarte.

„Sesshoumaru Taishou“, las auch er. „Tatsächlich. Aber heißt Taishou nicht Herrscher?“

„Er ist ein Dämon. Wenn er alt genug ist, dann könnte er ein echter Prinz sein!“, schwärmte Yumi sofort. Ja, so hatte ich mir das vorgestellt.

„Ja“, mischte ich mich dann ein. „Ein Prinz der blutige Kriege geführt hat und Frauen wahrscheinlich immer noch als niederrangig ansieht.“

Jetzt war es Ari, die bremste: „Das mit den Kriegen kann sein, aber das mit den Frauen wohl eher nicht, sonst hätte er dir wohl kaum einen Job angeboten, oder gibt es da was, was du uns verheimlichst, Mai, hm?“

Ich musste lachen: „Nein, keine Sorge, ich bin eine Frau, auch wenn ich Informatikerin bin“

Wir spielten oft ein wenig mit den Klischees Informatikern gegenüber. Eines davon war eben, dass Frauen in dem Studiengang entweder nicht existierten oder nicht ganz normal waren. Beides ziemlicher Blödsinn, aber es war immer unglaublich witzig, darüber zu scherzen.

„er muss ja auch nicht adlig sein. In Europa heißen viele mit Nachnamen 'König' oder so“, merkte Shinji an. Das stimmte natürlich auch.

„Vielleicht sollten wir endlich mit der Recherche anfangen. Ihr drei kümmert euch um den Namen von ihm und um die Firma. Ich kümmere mich um die komische Andeutung von wegen, dass er aus den schmutzigen und illegalen Geschäften raus wäre.“

Zustimmendes Nicken folgte auf meinen Vorschlag, woraufhin die Laptops aufgeklappt wurden. Das war ein Klischee, das keiner von uns verleugnen konnte. Jeder von uns hatte einen transportablen PC und wenn es nur ein Netbook oder Tablet war. Smartphones waren auch reichlich vertreten, aber es gab auch erstaunlich viele, die noch ein altes, einfaches Handy hatten. Viele hielten die Minicomputer zum telefonieren für ziemlich überflüssige Spielereien. Aber natürlich nicht alle.

Meinungsfreiheit würde in unserem Studiengang ziemlich groß geschrieben. Man witzelte zwar untereinander oft, wenn der eine Windows und der andere Linux oder MacOS bevorzugte, aber man ließ jeden haben und sein was immer er wollte. Die einzige Voraussetzung war eigentlich nur, dass man respektvoll miteinander umging. Ein kleines Utopia für Menschen wie mich, die schon oft für gewisse Andersartigkeit belächelt wurde. Ein Schicksal das viele hier teilten, vielleicht war das auch der Grund, warum man sich relativ höflich behandelte. Es konnte aber auch daran liegen, dass man einfach endlich erwachsen wurde.

„Ich habe was!“, meldete sich Ari plötzlich.

„Sesshoumaru Taishou. Weit über 1400 Jahre alt. Genaues Geburtsdatum unbekannt. Hat mehrere Imagewandel hinter sich und gilt heute als erfolgreicher Unternehmer.“, fasste sie den gefundenen Artikel zusammen.

1400 Jahre, nicht schlecht. Aber was wollte er dann mit einer 23-jährigen Studentin?

Ari drehte den Laptop zu mir um und zeigte mir ein Bild von ihm. „Ja, das ist er. Steht da was genaueres über den Imagewandel?“

Yumi linste kurz auf den Bildschirm, meldete sich aber erst zu Wort, als meine Frage verneint worden war: „Das ist er? Warte, da hab ich eben was gesehen, aber das hatte sich gar nicht wie das angehört, was du über ihn erzählt hast.“ Kurz tippte und klickte sie etwas, ehe sie wieder fündig wurde.

„Hier ist es! Er hat ein Kinderheim eröffnet, nur zwei Jahre her. Vielleicht meinten die das mit Imagewandel? Er scheint ein Wohltäter zu sein.“

„Sicher ist das doch nur so ein Alibiding. Das gaukelt er doch sicher der ganzen Welt nur vor. Glaubt mir doch, mit dem Kerl stimmt was nicht!“

„Es sagt ja auch keiner, dass das nicht so ist, Mai. Aber er scheint sich geändert zu haben. Er hat sicher nicht gelogen, als er meinte, er wäre raus aus den Geschäften.“, meinte Shinji.

„Ach komm, du glaubst doch wohl nicht diesen Unsinn davon, dass kein Dämon lügt.“

„Ich könnte mir das schon gut vorstellen.“, warf Ari dann ein. „Zum einen ist das eine der deutlichsten Abgrenzungsmöglichkeiten von den Menschen, zum anderen ist Lügen irrational und eigentlich bei uns nur wegen der hohen Emotionalität der Menschen nötig. Es nutzt Dämonen nichts, außer zum Betrügen. Ich kann mir also schon vorstellen, dass die meisten Dämonen nicht lügen. Im harten Business sieht das aber wahrscheinlich nochmal ganz anders aus.“

„Mhm... gehört das Angebot jetzt zum 'harten Business' oder zur Privatsache?“

Niemand konnte mir die Frage genau beantworten und so kehrte wieder Ruhe am Tisch ein. Nur das bedächtige klicken der Mäuse und das monotone klacken der Tastaturen erfüllte für kurze Zeit den weitläufigen Raum, bis Shinji sich so plötzlich meldete, dass ich erschreckt zusammen zuckte: „Ha! Endlich, seine Firma! In Google ist die definitiv nicht eingetragen. Mann, warum sollte jemand eine Firma so sehr verstecken? Das hab ich ja noch nie erlebt!“

Ungeduldig trommelte ich mit den Fingern auf den Tisch: „Na, raus mit der Sprache. Was macht er?“

Shinji zögerte aber erst einmal: „Ich weiß nicht. Er vergibt Kredite. Ansonsten steht da nicht wirklich was. Allerdings spendet die Firma jeden Monat eine beträchtliche Summe an dieses Heim. Aber sonst steht hier wirklich nichts.“

Ich dachte nach, aber es gab für mich nur einen Schluss: „Er hat etwas zu verbergen.“

Yumi rollte daraufhin nur genervt mit den Augen: „Oder er hat so viel Geld, dass er nichts anderes machen muss.“

„Das ist aber unlogisch“, mischte sich jetzt Ari ein. „Mai, hattest du nicht gesagt, er wäre bei einem Kunden gewesen?“

„Ja, und es klang merkwürdig wie er das sagte.“

Mir lief es noch immer kalt den Rücken hinunter bei dem Gedanken daran.

„Was also sollte er bei einem menschlichen Kunden wollen, wenn er nur Kredite vergibt?“

Ich seufzte genervt: „Ist das nicht offensichtlich? Geld eintreiben!“

Ari warf mir einen bitterbösen Blick zu, ehe sie fortfuhr: „Ich versuche hier deine Theorie zu unterstützen, also nicht ganz so bissig, ok? Warum sollte er das selbst machen? Dafür gibt es Inkassobüros, sicher auch dämonische und warum sollte man so viel Geld dazu verwenden um Kredite zu geben? Damit kann man sinnvolleres anfangen. Und bevor du etwas sagst Yumi, wenn es im wohltätigen Sinn wäre, dann würde er nicht persönlich Geldeintreiben gehen.“

„Na ja“, wandte die genannte dennoch ein: „Wenn es ein Gespräch zum Verleih war? Menschen können nicht mal eben über die Straße gehen. Vielleicht war er so nett und ist so zu ihm?“

„Dämonen sind nicht nett und er ganz bestimmt schon zweimal nicht“

„Ach Mai. Sieh doch nicht immer nur das schlechte in allem. Uns vertraust du doch auch.“

„Euch kenne ich ja auch und ihr jagt mir keine Angst ein. Das ist ein Unterschied.“

„Sie hat Recht Yumi. Sie kann nicht einfach einem Fremden und schon gar keinem Dämon vertrauen.“

Na, wenigstens unterstützte Ari mich.

„Und was soll ich jetzt machen?“

Ich hatte die Frage an die beiden anderen Mädchen gewandt, aber Shinji war es, der antwortete.

„Ruf ihn an und bitte ihn um ein Treffen in dem Café zur Stoßzeit. Da kann er dir nichts tun und wir setzen uns an einen Tisch in der Nähe und passen zusätzlich auf. Ich meine.. wenn er dich wirklich anstellen will, als Nebenjob, das wäre eine einmalige Chance.“

Ja, das klang tatsächlich gut.

„Hast du denn was über sein früheres Leben raus gefunden?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Entweder war das vor dem Zeitalter des Internets oder da hat sich wer verdammt viel Mühe gegeben im world wide web nicht gefunden zu werden...“
 

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Die Überraschung ist da \(^o^)/

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/305781/
 

es ist ein Experiment^^ Wenns gefällt mach ich das öfter, aber für die Story hier werd ich es sowieso erstmal weiter führen^^

Wiedersehen

Kapitel 3: Wiedersehen
 

Die restliche Zeit verbrachten wir erst damit, darüber zu diskutieren, wie genau wir das mit dem nächsten Treffen anstellten. Schnell kamen wir dann aber zu dem Schluss, dass man da unmöglich viel planen konnte.

Danach klappten wir de Laptops zusammen und beschlossen die Sonne draußen etwas zu genießen. Mittlerweile war es schon Mittag und nach dem relativ düsteren Winter tat das Sonne tanken echt gut.

„Ich finde, du solltest ihn jetzt schon anrufen.“, schlug Yumi plötzlich vor.

„Und was ist mit der Drei-Tage-Regel?“, gab ich lachend zu bedenken.

„Wir brauchen eben eine neue Ein-Tage-Regel! Denn du weißt doch: Neu ist immer besser!“

„Ja und das ist deine älteste Regel und deshalb die beste.“

„Du hast es erfasst, Bro.“

Wir lachten kurz herzlich über den eigentlich schon ziemlich alten und dazu geklauten Witz, ehe ich mein Handy zückte und es nachdenklich betrachtete. Ob ich wirklich sollte? Das ganze war ziemlich gefährlich, aber ich war wirklich unerträglich neugierig.

„Was ist das Schlimmste, das passieren könnte?“, fragte Ari sacht.

„Ja, Mai. Was geht in deinem Kopf vor?“, bekräftigte Shinji noch.

„Das schlimmste was passieren kann?“, wiederholte ich die Frage nachdenklich.

„Das schlimmste was mir passieren kann ist, dass er mich entführt und an irgendwelche Sadisten verkauft...“

Ich wusste, dass das ziemlich unwahrscheinlich war, dafür bräuchte er kein zweites Treffen, bei dem er riskierte, dass ich jemandem davon erzählte. Das versuchte auch Yumi mir klar zu machen, aber das beruhigte mich irgendwie nicht.

„Das nächste wäre wohl, dass er etwas moralisch verwerfliches tut und mich dazu benutzt um es auszuführen. Auch wenn er gesagt hat, dass er aus Illegalem raus ist, nicht alles was moralisch falsch ist, ist auch illegal.“

Ruhe kehrte in die Runde ein und es war wieder einmal Shinji, der sie durchbrach: „Genauso gut kann er aber auch ein Wohltäter sein. Mai, das findest du nie heraus, wenn du nicht noch einmal mit ihm redest. Ich würde sogar sagen, dass es wesentlich wahrscheinlicher ist, dass du einmal von einem Menschen über den Tisch gezogen wirst. Ein so alter Dämon ist doch mit einem besonderen Verständnis von Ehre und Stolz aufgewachsen. Riskier mal was. Es ist nur ein zweites Gespräch. Du musst ja nicht gleich irgendeinen Arbeitsvertrag unterschreiben.“

Irgendwo hatte er ja recht. In dem Café konnte mir wirklich nichts passieren und es war ja nur ein Gespräch, nicht mehr. Es war die einzige Möglichkeit meine Fragen beantwortet zu bekommen.

„Na gut“, murmelte ich. Schnell hatte ich die Visitenkarte hervor geholt und tippte die Nummer ein. Mein Herz hämmerte nervös in meiner Brust. Es schien endlos lange zu dauern, bis jemand abhob.

„Taishou“

Ich stockte erschrocken, als er tatsächlich persönlich ran ging. Keine Sekretärin? Das war irgendwie so ungewohnt.

„Hallo?“

Er wurde ungeduldig, natürlich, ich musste mich endlich melden.

„Taishou-san? Ich bins... also... die von dem Café gestern.“ Himmel, wie hörte sich das denn an? Mein Herz klopfte so stark und laut, dass mir das Denken schwer fiel.

„Ah, Mai“, antwortete er gelassen und ich erstarrte vor Schreck.

„Woher...?“ Ich bekam die Frage nicht mal raus. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals und ein gewaltiger Knoten in meinem Magen.

„Sie unterschätzen mich. Denken Sie nicht, dass ich wissen will, mir wem ich zukünftig zusammen arbeiten werde?“

„Ich weiß noch nicht ob ich...“ Ich kam nicht einmal dazu ihm zu sagen, dass noch gar nichts fest stand, da unterbrach er mich schon und seine Worte ließen mich erzittern: „Oh, Sie werden mit mir arbeiten, glauben Sie mir ruhig. Ich habe sie längst am Haken.“

Panisch legte ich auf, ohne noch ein Wort zu sagen, und warf das Handy neben mich in die Wiese. Ich war kreidebleich, mir war eiskalt und ich zitterte. Nicht mal die, für diese Jahreszeit viel zu warme, Sonne konnte mich jetzt noch wärmen.

„Mai, was ist denn los? Was hat er gesagt? Du zitterst ja!“, Yumis besorgte Stimme veranlasste mich dazu, mich zu Ruhe zu zwingen. Mehrmals atmete ich tief durch, massierte mir die Schläfen und versuchte wieder klar im Kopf zu werden. Der Kerl machte mich echt fertig.

„Er wusste wer ich war. Dabei hab ich mich nie vorgestellt. Er wusste eigentlich nur, dass ich 23 bin und irgendwas Richtung Informatik studiere...“

Nun trat auch Besorgnis in die Gesichter der anderen.

„Na ja, je nachdem wie viel Zeit er investiert hat, geht das schon. Irgendwo im Netz findet sich sicherlich ein Foto von dir, auch wenn du in keinem social Network bist. Und wenn er das mal hat, ist es bis zu deinem Namen auch nicht mehr weit.“

Ja und dann war meine Adresse erst recht nicht mehr weit weg. Manchmal hasste ich das Internet. So viele Vorteile es auch brachte, manchmal waren mir die Nachteile einfach zu gravierend.

„Er hat auch gesagt... dass ich definitiv bald bei ihm arbeiten würde. Dass ich schon am Haken hinge...“, murmelte ich und der Knoten in meinem Magen schien sich noch weiter zusammen zu ziehen.

„Ach komm, mach dir darum nicht solche Gedanken. Lass ihn doch reden. Kontaktier ihn einfach nicht mehr und damit hat sich die Sache.“

Ari hatte wirklich gut reden, sie hatte ihn nicht hören können. Sie hatte diese geradezu hypnotisch ruhige Stimme nicht wahrnehmen können, die so selbstsicher gewesen war. Er hatte keinen Zweifel daran, dass ich für ihn arbeiten würde. Ob er einfach nur so selbstbewusst war? Oder wusste er etwas, was ich nicht wusste, vielleicht einfach noch nicht wusste? Wieder lief es mir eiskalt den Rücken herab.

Ich war jetzt ruhiger, nicht mehr so panisch, aber dennoch aufgeregt. Ich hatte Angst vor diesem Kerl und egal was meine Freunde sagten, er war gefährlich, das wusste ich.

„Ja, du hast recht“, meinte ich trotzdem, damit ich nicht weiter diskutieren musste. Ich stand auf und holte mein Handy zurück, welches glücklicherweise keinen Kratzer hatte.

„Ich denk mal ich geh heim. Ich muss noch einiges machen.“

„Bist du sicher?“, fragte Shinji sofort besorgt.

„Ich glaube nicht, dass du in dem Zustand allein sein solltest.“

Ich schüttelte aber nur den Kopf und wandte mich ab: „Noch mal danke für eure Hilfe, ich meld mich.“

Damit schnappte ich meine Sachen und ging. Ich war mir sicher, dass sie das verstehen würden. So dankbar ich auch für all das zuhören und all das Tippsgeben war, gerade konnte ich das nicht mehr haben. Ich brauchte etwas Zeit für mich. Hinzu kam, dass sie dieses Gefühl nicht kannten, was ich immer hatte, wenn er mit mir sprach. Es war wie eine eiskalte Hand, die sich langsam um mich schloss. Sie nahmen das ganze für meinen Geschmack etwas zu locker, auch wenn ich durchaus mit ein berechnete, dass ich maßlos übertrieb.
 

Das Vibrieren meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Verwundert starrte ich auf das Display: 'Ich wollte Ihnen keine Angst einjagen. Ich bin den Umgang mit Menschen kaum gewohnt'

Ich zog meine Stirn kraus. Aha.

Mit ihm zu schreiben verunsicherte mich nicht so sehr, das merkte ich gleich. Die Worte ohne seine Stimme oder seine Präsenz wirkten einfach nicht so sehr.

Sollte ich zurück schreiben? Bestätigte ich ihm seien Theorie damit denn nicht? Ich war so unsicher.

Es war wirklich merkwürdig, wie wenig mich diese Zeilen beeindruckten, wo mich seine Worte vor nur ein paar Minuten so sehr in Panik versetzt hatten.

Ich beschloss, meiner ersten Intuition zu folgen und ihn einfach zu ignorieren. Das war das Beste und das sicherste und wenn er mir nochmal schreiben sollte oder mich sogar anrief, würde ich meine Nummer wechseln. Im Moment musste ich mich erst mal zusammen reißen, nicht gleich umzuziehen. Das würde sowie so kaum etwas bringen, wenn ich nicht gleich meinen Namen änderte und das war mir noch eine zu teure und zu übertriebene Reaktion. Nein, ich sollte einfach abwarten und mich ruhig verhalten. Wenn ich nicht mehr auf ihn reagierte, würde er sicherlich auch Ruhe geben. Hoffte ich zumindest.

Gedankenverloren schloss ich die Tür zu meiner kleinen Wohnung auf. Sie war nichts besonderes, aber es war meine. Wie viele Studentenbuden, bestand auch meine aus einem Zimmer und einem Bad, aber ich war zufrieden damit.

Jetzt wo ich hier war, wusste ich allerdings nichts mit mir anzufangen. Innerlich unruhig, begann ich erst etwas auf und ab zu gehen, baute dann meinen Laptop auf und fing sofort darauf an mir etwas zu kochen.

Eigentlich hatte ich kaum Hunger, aber irgendetwas musste ich tun und zum Aufräumen fehlte mir etwas der Antrieb.
 

Wieder schweiften meine Gedanken zu dem mysteriösen Dämon. Warum nur ging er mir nicht mehr aus dem Kopf? Und warum kam jetzt diese furchtbare Neugierde zurück?

Seufzend kramte ich mein Handy wieder hervor und schaute mir noch einmal die Nachricht an. Würde es denn wirklich so schlimm sein, ihm zurück zu schreiben? Die Handynummer wechseln konnte ich auch dann noch. Sollte ich? Wieder hallten mir seine Worte im Ohr.

Nein, es war besser es sein zu lassen. Ich legte das Handy zur Seite und wandte mich meinem Essen wieder zu.

Ach verdammt noch mal! Ich nahm das Handy und schrieb zurück.

'Was meinten Sie damit, dass ich schon am Haken hänge? Was tun Sie überhaupt, dass Sie eine Informatikstudenten brauchen?'

Irgendwie bereute ich die SMS sofort. Ich stellte mir vor, wie er in seinem riesigen Büro saß, auf seinem riesigen schwarzen Ledersessel, vor seinem riesigen dunklen Holzschreibtisch und grinsen. Ich sah ihn förmlich vor mir, mit seinem siegessicheren Grinsen im Gesicht, wie er auf das Handy sah. Warum nur passte dieses Bild so überhaupt nicht? Bestimmt hatte er einfach noch ein viel größeres Büro. Ja, das würde es sein. Und es war sicherlich viel dunkler und gefährlicher. Ich musste selbst lachen, als ich mir vorstellte, wie er in diesem dunklen Zimmer saß und irre lachte, wie ein Bösewicht aus einem Film.

Nein, jetzt wurde es wirklich absurd. Der Hunger schien mir in den Kopf zu steigen.
 

Doch gerade, als ich mich wieder dem Herd zuwenden wollte, meldete sich mein Handy wieder.

'Ich vergebe Kredite und ich will Sie nicht als Informatikerin.'

Verwirrt sah ich auf die Worte und konnte nicht anders, als zurück zu schreiben. 'Als was wollen Sie mich dann?' Nein das konnte ich nicht absenden, nicht so, das klang ein wenig merkwürdig. So setzte ich noch einmal an: 'Wofür brauchen Sie mich dann?' Ja, das klang besser.

'Bilde dir nicht ein, dass ich dich wirklich brauche. Du wärst mir nützlich, aber keine Notwendigkeit'

Mann, war ich froh, dass ich ihn jetzt nicht hören konnte. Die Worte allein trieben mir schon einen Schauer über den Rücken, aber so jagte er mir wenigstens keine Angst ein.

'Was haben Sie dann mit mir vor? Ich brauche etwas Klartext um entscheiden zu können.'

Ich wollte eigentlich noch etwas schreiben, aber der Geruch von Verbranntem stieg mir plötzlich in die Nase, was mich augenblicklich an den Herd springen ließ.

Verdammt, ich hatte mich mal wieder zu sehr ablenken lassen. Zumindest zum Teil war mein Essen jetzt angebrannt. Super. Mein Handy gab erneut Aufmerksamkeit erregende Geräusche von sich, aber ich ignorierte es diesmal und rettete erst einmal den Rest meines Mahls.
 

Erst als ich an meinem Schreibtisch saß und aß, holte ich das Handy wieder hervor.

'Ich werde dir keine Informationen darüber über SMS geben. Dafür musst du schon in meine Firma kommen.'

Skeptisch sah ich die Meldung an. 'Sie duzen mich schon wieder, lassen Sie das.' Darauf würde ich weiterhin bestehen, darauf konnte der sich verlassen.

'Außerdem bin ich weder naiv noch lebensmüde. Entweder wir treffen uns auf neutralem Boden in der menschlichen Stadthälfte oder gar nicht.'

Ich aß weiter und wartete ungeduldig auf eine Antwort, die scheinbar nicht kam. War meine letzte SMS zu forsch gewesen?

Erst schaute ich alle paar Minuten auf mein Handy, doch nach zwei Stunden war es mir eigentlich ganz recht, dass nichts zurück kam. Ich wusste im Nachhinein sowieso nicht mehr, warum ich doch wieder auf das Thema Treffen eingegangen war. Hatte ich mir nicht eigentlich selbst gesagt, dass das zu gefährlich war?
 

Als am Abend immer noch keine Antwort kam, beschloss ich endlich ins Bett zu gehen, auch in der Hoffnung, am nächsten Morgen endlich wieder in mein normales Leben zurück konnte.

Die Antwort kam morgens um eins. Ich las sie gar nicht erst richtig, schrieb nur 'ICH SCHLAFE!' zurück und schmiss das Handy in einen Berg aus Wäsche. Es kam keine Antwort mehr und so schlief ich weiter.
 

Als ich am nächsten Morgen erwachte, strahlte die Sonne in mein Fenster. Draußen hörte ich ein paar Vögel zwitschern, was ich besonders genoss. Das hatte ich lange nicht mehr gehört. Hier in der Stadt hörte man nur sehr sehr selten Tiere. So räkelte ich mich genüsslich, streckte mich und öffnete die Augen... und erstarrte.

Da stand er, locker an meinen Schreibtisch gelehnt, in schwarzem Anzug, so wie ich ihn in Erinnerung hatte. Ich war so geschockt, dass ich weder Schreien noch mich bewegen konnte. Wie erstarrt, sah ich einfach nur in seine eiskalten Augen und selbst das tiefe grollen, was aus seiner Kehle ertönte, schaffte es nicht, mich aus meiner Starre zu befreien.

Wie zum Teufel nur kam er hier hinein?

Langsam kam er auf mich zu, drückte mich zurück ins Bett. Noch immer grollte er. „Ich lasse so nicht mit mir reden!“

Er war nur wenige Zentimeter über mir. Ich spürte seine Hand auf meiner Brust, die mich unerbittlich hinunter drückte. Der Druck war so enorm, dass es mir schwer fiel zu atmen. Ich war nicht einmal in der Lage Panik zu empfinden. Mein Kopf und mein Körper blockierten komplett.

„Du willst schlafen? Ich sorge dafür, dass du nie wieder erwachst!“

Damit konzentrierte er den Druck auf seine Handballen und setzte seine Krallen auf meine Brust. Langsam gruben sich seine Krallen in meine Brust.
 

Ich schrie auf und saß im nächsten Moment senkrecht im Bett.

Es war noch dunkel und meine Wohnung war leer. Es war nur ein Traum gewesen...

Mehrmals musste ich durchatmen, die Panik zurückdrängen, doch das Zittern meiner Glieder blieb noch eine ganze Weile.

Himmel... so hatte ich mir unser 'erstes Wiedersehen' nicht vorgestellt.
 

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Hier ein wenig längeres Kapitel^^

Geht mal nicht davon aus, dass hier in nächster Zeit viel kommt. Ich hab noch sehr viel zu tun, aber ich werde mich anstrengen^^

In 'Dem Alltag entfliehen' werde ich noch 2 Kapitel online stellen. EIns hoffentlich heute noch oder morgen und das nächste dann in ner Woche oder zwei^^

Ich hoffe es hat euch gefallen^^

Bis demnächst hoffentlich^^

Die Firma

Schnell sprang ich aus dem Bett und griff in den Kleiderhaufen, die Bilder des Traumes noch immer allgegenwärtig. Vielleicht hatte er die SMS ja noch nicht gelesen, vielleicht konnte ich mich noch entschuldigen. Wie konnte ich nur so dumm sein und einen Dämon seines alters derart anfahren? Ich hätte einfach gar nicht antworten sollen, hätte das einfach ignorieren sollen oder ich hätte das Handy einfach ausmachen sollen, aber doch nicht so was!
 

Da endlich fand ich mein Telefongerät und erstarrte, als ich auf das Display sah. Er hatte schon geantwortet. Ich schluckte und öffnete die Nachricht zögerlich: 'Ich verbitte mir einen solchen Ton, aber ich sehe auch meinen Fehler. Menschen benötigen Schlaf, das hatte ich kurz vergessen. Dennoch haben Sie mir auf meinen Vorschlag noch nicht geantwortet. Ich würde es begrüßen, wenn Sie das sobald wie möglich nachholen würden.'

Ich atmete auf. Er war nicht wirklich böse, nur gekränkt und hatte sich sogar selbst entschuldigt. Was ein Glück. Vielleicht waren Dämonen doch nicht so leicht reizbar, wie man immer sagte. Um das heraus zu finden, hatte ich aber später noch Gelegenheit, jetzt sah ich mir erst noch einmal die SMS von letzter Nacht an.

'Das ist inakzeptabel, aber ich verstehe Ihre Sorge. Dämonen sollten sich allerdings nur begrenzt unter Menschen aufhalten. Ich kann Ihnen einen Wagen vorbei schicken, der Sie her fährt. Ich finde sicherlich einen menschlichen Fahrer. Benachrichtigen Sie gerne eine Kontaktperson die Ihr Wohlbefinden regelmäßig überprüft oder gleich die Polizei. Ich möchte nicht, dass Sie nur unter Angst zu mir kommen'

Huh, das waren definitiv mehrere SMS gewesen. Seltsam, dass ich es nur einmal wahrgenommen hatte, aber ich hatte wohl einfach nur zu fest geschlafen. Aber egal, darum ging es jetzt nicht. Wie wichtig war ich ihm, dass er solch einen Aufwand betrieb? Ich verstand es nicht. Aber ich musste zugeben, dass das Angebot trotz meines furchtbaren Alptraums sehr verlockend klang. Wie konnte ich nur so wankelmütig sein?

Ich beschloss, erst einmal eine Freundin anzurufen. Sie war genau die richtige um auf mich aufzupassen, das wusste ich. Sollte ein Notfall eintreten, würde sie wissen, was zu tun war.

„Hey Yuna, hast du kurz Zeit für mich?“

Es war schließlich noch recht früh, aber soweit ich wusste, hatte sie noch keine Vorlesung. Ich hoffte es, das hier würde etwas länger dauern.

„Mai? Bist du das? Weißt du eigentlich wie viel Uhr es ist?“

Ehrlich gesagt wusste ich das nicht. Ich hatte sie wohl geweckt. „Entschuldige“, entgegnete ich ehrlich. „Leihst du mir ein Ohr?“

„Ein halbes“, grummelte sie verschlafen. „Wenn du Glück hast“

Ich bedankte mich brav und fackelte dann nicht lange. Ich erzählte ihr von Sesshoumaru, von seinem Angebot und von der Angst die ich vor ihm hatte. Dann erzählte ich ihr, dass er mir eine Person vorgeschlagen hatte, wie überprüfte, ob es mir gut ging und, dass ich sie darum bitten wollte.

„Klar, kann ich machen“, sagte sie sofort. Ich liebte unkomplizierte Menschen! Was ironisch war, denn ich wusste, dass ich ganz sicher nicht unkompliziert war.

„Danke! Ich bin dir was schuldig. Können wir uns heute sehen? Dann können wir über die Details reden. Ich sag ihm dann, dass ich morgen zu ihm komme, wenn ihm das passt“ Mir passte es allemal, ich hatte ja sowieso Semesterferien... Yuna auch, wie mir dann einfiel. Logisch, ich war wohl doch noch nicht ganz wach. Kein Wunder, dass ich sie dann geweckt hatte.

„Klar, ruf mich in ein paar Stunden nochmal an.“, murmelte sie nur und legte dann einfach auf. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie alles verstanden hatte oder ob es allgemein an ihrer eher desinteressierte Art lag, dass sie gar nicht nachfragte oder Einwände erhob. Vielleicht war sie aber auch einfach nur müde.

Jetzt kam ich erst einmal dem Wunsch meines eventuell zukünftigen Chefs nach und schrieb ihm die Bestätigung für Morgen.
 

Zwei Tage später saß ich in einer schwarzen Limousine, auf dem Weg zur Grenzstraße und ich kam mir merkwürdig vor. Der Fahrer hatte kein Wort gesagt, hatte mir nur das Dokument von Sesshoumaru Taishou gereicht, mit dem er mir bewies, dass er den für mich vorgesehenen Wagen fuhr. Ich wusste selbst, dass mich schon keiner entführen würde, aber es war mir lieber gewesen. Taishou selbst hatte mir das vorgeschlagen, was ihn in meinen Augen sehr sympathisch machte. Er respektierte mein Misstrauen, wo die meisten Menschen sich nur lustig drüber machten. Als ich deshalb mit ihm telefoniert hatte, war es mir sogar kurz so vorgekommen, als begrüße er meine Vorsicht sogar.

In dem Dokument befand sich nicht nur seine Unterschrift und sein Familiensiegel, sondern auch ein paar absurde Schlagworte, die wir ausgemacht hatten.

Die Adresse meiner Wohnung hatte ich ihm, wie zu erwarten war, nicht geben müssen, er kannte sie längst. Es wunderte mich nicht, aber es grauste mir vor dem Gedanken, wie leicht so was raus zu finden war, wenn man nicht, wie er wahrscheinlich, Google ein paar Millionen Yen spendete um komplett verdeckt zu bleiben. Ich konnte nur hoffen, dass es nicht zu einfach war und jene, die es wussten, es nicht ausnutzen würden. Natürlich musste man bedenken, dass mein Name und meine Adresse in jedem Telefonbuch standen, aber es erschreckte mich eben so, dass er all das heraus gefunden hatte, ohne meinen Namen ursprünglich überhaupt zu kennen.
 

Egal.
 

Nun saß ich also in einer Limo, auf dem Weg in die gefährlichsten Viertel der Stadt. Ich trug ein schwarzes Kostüm, welches ich mir vor längerer Zeit für Bewerbungen gekauft hatte, als ich noch vor gehabt hatte, nach der Schule zu arbeiten. Seit dem hing es in meinem Schrank, da ich mich dann doch gegen eine Ausbildung entschieden hatte.

Ich hielt es für angebracht, war das Ganze doch so was wie ein Vorstellungsgespräch.
 

Warum genau ich mich allerdings so merkwürdig fühlte, wusste ich nicht, aber wahrscheinlich lag es daran, dass ich in meinem bisherigen Leben weder in einer Limousine gesessen hatte, noch jemals auf dem Weg in das Dämonenviertel gewesen war und erst recht hatte ich mich noch nie zu einem Treffen verabredet, bei dem ich Vorsichtsmaßnahmen treffen musste, um nicht vor Aufregung und Angst an einem Herzinfarkt zu sterben.

Vielleicht fühlte ich mich aber auch so eigenartig, weil ich so ruhig war. Nach den letzten Tagen Dauerstress und dauerhafter Horrorszenarien, war dieses Verhalten von mir mehr als merkwürdig. Nun gut...

Ich akzeptierte es und freute mich darüber endlich wieder klar und logisch denken zu können.

Es war nur ein Gespräch und ich war ausreichend abgesichert, dass ich das ganze im Notfall ohne größeren Schaden überstehen würde. Ich fühlte mich sicher, denn seien wir mal ehrlich: Wenn er mir etwas antun wollte, wäre ein offizielles Gespräch, das bei einer ihm vollkommen unbekannten Person gemeldet ist, die sobald ich das abgemachte Codewort sagte, die Polizei verständigen würde, die denkbar schlechteste Methode. Dämonen und die menschliche Polizei standen zu sehr auf Kriegsfuß um ein solches Risiko einzugehen. Eigentlich konnte mir also nichts passieren.
 

Die Fahrt dauerte fast eine Stunde, nach einer halben hatten wir die Grenzstraße erreicht, danach durfte ich eintauchen in eine Welt, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Die Straßen waren weder kaputt, noch schmutzig. Es fuhr kaum ein Auto und überhaupt sah man eigentlich niemanden draußen. Es war alles sehr modern und doch wirkte es anders. Je weiter wir in den Stadtkern kamen, desto auffälliger wurde das alles. Der Stadtkern schien wie ausgestorben, das war ein wenig gruselig. Als die Limousine hielt, war ich wohl in der Mitte des Stadtteils angekommen. Der tote Punkt, wie ich diesen Ort liebevoll nannte.
 

Der Fahrer redete noch immer nicht, er hielt nur und sah mich durch den Rückspiegel auffordernd an. Bevor sein Blick mir durch Mark und Bein fahren konnte, öffnete ich schnell die Tür und stieg aus. Es war totenstill. Da war kein Vogel, nichts. Nur der Wind rauschte durch die Häuserschluchten und es war kalt, obwohl die Sonne schien. Himmel war das gruselig.

Ich sah nochmal zurück zu meinem Fahrer, doch der legte schon einen neuen Gang ein. Als er meinen Blick bemerkte, nickte er nur zum Eingang des Gebäudes, dann gab er Gas. Ein letztes Erschauern fuhr durch meinen Körper, dann betrat ich das riesige Gebäude.

Auch hier hörte ich rein gar nichts, was diesmal aber wirklich gruselig war, denn es liefen allerlei Leute in der Eingangshalle hin und her. Das Gerücht stimmte also: Dämonen waren in der Lage sich vollkommen lautlos fort zu bewegen.
 

Plötzlich aber hallten Schritte durch den Eingangsbereich und zwar direkt auf mich zu. Es war eine Frau mit feuerrotem Haar und einem schwarzen Hosenanzug. Sie war schlank und blickte finster drein, doch die Ausstrahlung wie Sesshoumaru sie hatte, besaß sie nicht. Allerdings wies ihre ganze Haltung darauf hin, dass sie es gewohnt war, dass man auf sie hörte.

„Du hast dich wohl verlaufen... Mensch“ Damit war dann auch klar, dass sie eine Dämonin war. Bis gerade hatte ich eigentlich gedacht, dass ich nur Angst vor meinem zukünftigen Boss hatte, weil der ein Dämon war, aber dem war eindeutig nicht so, denn die bestimmte Tonlage von der Person vor mir ließ mich nicht einmal erschauern. Nur die gesamte Situation an sich war es, die mich ziemlich verunsicherte.

„Eh nein...“, begann ich deshalb langsam. „Ich bin Mai... ich habe...“ Doch weiter kam ich nicht, denn die Frau fuhr mir dazwischen:

„Hör zu, Mädchen: Ich weiß nicht wie du hier her gekommen bist oder warum, aber hier sind Menschen nicht erwünscht, also verschwinde.“

Die Empfangsdame drehte mich um und begann mich wieder Richtung Ausgang zu schieben. Nervös setzte ich wieder an:

„Aber ich habe...“ Wieder wurde ich unterbrochen

„... einen Termin bei mir“

Mir lief es eiskalt den Rücken herunter und plötzlich wünschte ich mir, die Dämonin würde ihr Vorhaben beenden, doch die stoppte in ihrer Bewegung und drehte sich wahrscheinlich um, aber das sah ich nicht, denn ich blieb wie vom Donner gerührt stehen und bewegte mich nicht. Warum nur fühlte ich mich, als wäre ich auf dem Weg zu meinem Henker? Wie nur schaffte es dieser Mann, dass ich solche Angst in seiner Nähe bekam? Es konnte nicht daran liegen, dass er ein Dämon war, sonst hätte ich ja auch angst vor der Empfangsdame gehabt.

„Sesshoumaru-sama...“, sprach eben jene Empfangsdame überrascht und plötzlich so viel netter.

„Aber sie ist doch...“

„Ein Mensch“, ergänzte der Firmenchef kühl.

„Das ist schon richtig so. Geh jetzt, Kazumi“

Kazumi.. das klang irgendwie zu niedlich für einen Dämon. Von ihr kam nichts mehr, sie ging wohl einfach.

„Mai?“, kam es kühl von 'meinem Termin'. Ich zuckte zusammen.

„Hm?“, gab ich nur von mir und fixierte weiter die Tür, welche im Moment sehr attraktiv war. Dahinter war Freiheit und Sicherheit

Wie unsinnig und falsch dieser Gedanke doch war.

„Der Fahrer ist weg, wenn Sie also wieder gehen wollen, sollten Sie kurz warten.“

Wollte ich denn gehen? Irgendwie schon, aber ich würde es spätestens heute Abend, vielleicht auch erst morgen früh, bereuen.

„Ich kann Ihnen nichts tun, denken Sie daran. Sie sind sicher. Es ist alles in Ordnung.“ Die Stimme Sesshoumarus klang angestrengt sanft. Er schien es nicht gewohnt zu sein, dass er jemanden beruhigen musste. Natürlich, wahrscheinlich drehte kein Dämon durch und schon gar nicht nur durch die reine Präsenz eines anderen Dämons.

„Mai“, fuhr er dann fort. „Drehen Sie sich um.“

Ich zögerte. Wenn ich mich jetzt umdrehte, gab es kein zurück, zumindest nicht in meiner Vorstellung. Ich fühlte mich wie ein Fisch am Haken und ich musste mir nur eine kleine Wunde zufügen, mir nur die Wange aufreißen, um wieder davon los zu kommen. Das einzige was bleiben würde, wäre eine kleine Narbe und die ewige Frage, was der Fischer mit mir vor gehabt hatte.

Ich seufzte leise und drehte mich dann wieder um, meinem Fischer nun wieder zugewandt.
 

Ich glaubte kurz ein wenig Erleichterung über seine Gesichtszüge huschen zu sehen, aber wahrscheinlich war das reines Wunschdenken.

„Bitte folgen Sie mir.“

Wir gingen durch den großen Raum, vorbei an Kazumi, die mich etwas ungläubig anstarrte und betraten einen Aufzug. Ich weiß nicht mehr welche Zahl genau er drückte, es war jedenfalls die höchste auf dem ewig langen Nummernblatt und wir fuhren eine ganze Weile, bis sich die Türen wieder öffneten.

Wieder kamen wir in einen Vorraum und das erste was mir auffiel, war, dass es hier verdammt grün war. Überall standen Pflanzen und irgendwie fühlte man sich wie in einem Urwald. Das kam nicht zuletzt davon, dass der Gehweg – ein schmaler Pfad zwischen all dem Grün – aus einer Art Mulch bestand.
 

„Ziehen Sie Ihre Schuhe aus“, forderte mich Sesshoumaru auf, während er seiner eigenen Anweisung bereits folge leistete. Ich tat wie mir geheißen und folgte ihm. Der Boden war herrlich unter meinen Füßen, auch wenn es ungewohnt war.
 

Ich sah hier auch keine Sekretärin, was mich wieder wunderte. Hatten Dämonen so was nicht? Wie seltsam.

Der Raum nach dem Wald war sein Büro und es war vollkommen anders, als ich erwartet hatte. In vielerlei Hinsicht. Zum einen war es keinesfalls dunkel, im Gegenteil, ich hatte selten einen so angenehm hellen Raum gesehen. Er war geschmackvoll eingerichtet, wenn auch etwas spärlich. In dem Büro stand eigentlich nur ein Schreibtisch und Stühle und es gab eine kleine Couchecke. Ansonsten war es auch hier sehr Grün, wenn auch nicht ansatzweise so extrem wie in dem Vorzimmer.

Die Wände die nirgendwo angrenzten – wenn ich mich nicht irrte die Süd- und Westwand - waren nahezu komplett aus Glas. Und damit kommen wir zur zweiten Sache, die mich absolut irritierte: Ich hatte die Skyline der Stadt erwartet oder zumindest auf sie herab zu sehen, doch stattdessen sah ich nur Wald und Wiese. Wie war das nur möglich? Existierte dieses Gebäude jenseits von Raum und Zeit oder so etwas?

Mein Gastgeber schien meinen Blick zu bemerken, denn er beantwortete meine ungestellte Frage:

„Es ist ein Trugbild und stellt diese Gegend aus dem 15. Jahrhundert dar, als der Mensch noch in der Unterzahl und die Natur noch einwandfrei intakt war.“

Hörte ich da einen leichten Hauch von Wehmut in der Stimme? Das wäre für mich nicht weiter verwunderlich, schließlich war er in dieser Traumlandschaft da draußen aufgewachsen und an seiner Stelle würde ich die auch vermissen.

„Setzen Sie sich, es ist einiges zu klären.“

Etwas widerwillig löste ich mich von dem idyllischen Anblick und trat an den Schreibtisch, hinter dem mein unheimlicher, aber scheinbar auch facettenreicher, Gastgeber bereits Platz genommen hatte.
 

Als ich mich setzte, hatte meine Neugierde endgültig gewonnen. Ich wollte diese so merkwürdige Welt kennenlernen und ich war sogar bereit einen gewissen Preis dafür zu zahlen, wenn es nötig war.

Doch gerade als er zum Sprechen ansetzte, klingelte mein Handy.

Antworten

Ich kramte mein Handy hervor und sah sofort, dass es Yuna war. Natürlich, der erste Anruf.

„Hey“, meldete ich mich sofort. „Es ist alles soweit in Ordnung, ich bin jetzt im Büro.“

Das Codewort, welches im Übrigen ganz schlicht „Dämonen“ hieß und ich in einem Satz wie 'Dämonen sind irgendwie seltsam, aber es ist alles in Ordnung' unterbringen würde, war nicht dabei, darauf achtete ich. Mit einem „Viel Spaß noch“ legte meine Beschützerin auf und ich widmete mich wieder meinem Gastgeber. Der setzte auch gleich wieder an: „Ich weiß, Sie haben viele Fragen, aber lassen Sie mich vorerst ein paar Regeln für das folgende Gespräch festlegen. Danach können Sie mich fragen was immer Sie wollen.“

Er schweig danach, was mich ziemlich verwunderte, bis ich begriff, dass er auf meine Zustimmung wartete. Ich nickte und so fuhr er gelassen fort: „Es ist Ihnen erlaubt während diesem Gespräch und nur während diesem, mich alles zu fragen. Ich werde versuchen Ihnen jede Frage wahrheitsgemäß zu beantworten. Vielleicht erwischen Sie ein oder zwei Fragen, die ich nicht beantworten kann oder darf, ich würde Sie bitten, dann auch nicht weiter nach zu haken. Nachdem Sie alle Fragen gestellt haben und auch sonst nichts mehr auf dem Herzen haben, bin ich an der Reihe. Wenn ich Sie etwas frage, erwarte ich die volle Wahrheit und vollständige und informative Sätze. Sie sollten mir besser nichts verschweigen und auch nichts beschönigen, früher oder später finde ich die Wahrheit doch heraus und dann wird es unschön für Sie. Im Gegenzug verspreche ich, dass keinerlei Informationen diesen Raum verlassen. Sie müssen sich also vor keinerlei Konsequenzen fürchten. Das einzige, was geschehen kann, ist, dass ich feststellen muss, dass sie für den Ihnen vorgesehenen Job nicht geeignet sind. Ich werde versuchen Ihnen keine Fragen zu stellen, die einem Menschen unangenehm sind, aber um gewisse Peinlichkeiten werden Sie dennoch nicht herum kommen. Ich werde aber versuchen, immer ausreichend zu erklären, woher diese Fragen rühren. Sind Sie im Allgemeinen damit einverstanden?“
 

Grundsätzlich hatte ich kein Problem damit, aber ich war etwas skeptisch wegen der Peinlichkeiten.

Was genau meinte er damit? Wollte er mich nach meinem Sexleben ausfragen? Das zumindest würde ich unter Peinlichkeiten verstehen. Was verstanden Dämonen darunter? Oder war er sich bewusst darüber, dass es kulturelle Unterschiede gab und bezog das direkt auf die menschliche Sicht?

„Habe ich denn eine Wahl?“, unterbrach ich meine Gedanken selbst. Wenn ich antworten musste, war alles Nachdenken ja sowieso unsinnig, warum also nicht erst einmal das klären?

„Wenn Sie hier bleiben wollen... nein.“ Ehrlich war er, das musste man ihm lassen. Er ließ mir nicht einmal den Hauch einer Illusion, dass ich die Aussage verweigern könnte. Aber da tat sich gerade noch eine andere Frage auf, die unbedingt vorher geklärt werden musste:

„Was ist, wen ich eine Frage nicht beantworten will oder ich etwas erfahre, was mir nicht passt? Darf ich dann gehen?“

Angespannt wartete ich auf die Antwort. Würde er mich einfach so gehen lassen? Schließlich hätte ich dann seine Zeit komplett verschwendet.

„Natürlich.“ Ich atmete mehr als erleichtert auf. Gut. Das war wirklich gut.

„Allerdings...“ Ich hielt den Atem wieder an. Allerdings was?

„Allerdings werden wir uns dann niemals wieder sehen. Wenn Sie dieses Büro verlassen, ohne einen Vertrag unterschrieben zu haben, verfällt mein Angebot.“

Ach.. wenn das so war

Moment mal!

Ich ahnte was er hier versuchte, aber ich war nicht dumm. Das war einer der ältesten psychologischen Tricks die es gab: das Zeitlimit. Nicht mit mir mein Freund! Ich mag angst vor dir haben, aber deshalb lasse ich mich ganz sicher nicht verarschen!

„Hören Sie“, begann ich finster. Eine Stimmlage die man bei mir nicht besonders oft hörte. Ich war eigentlich ein sehr geduldiger und höflicher Mensch, aber irgendwann war auch damit eben Schluss!

„Ich bin ein Mensch. Ich weiß nicht, wie das hier abläuft, aber ich werde am Ende des Tages hier raus gehen ohne irgendetwas unterschrieben zu haben. Wenn Sie Glück haben, nehme ich den Vertrag mit, aber mehr auch nicht. Sie werden also wohl oder übel damit rechnen müssen, dass Sie noch mehr Zeit an mich verschwenden werden, wenn Sie mich wirklich einstellen wollen.“

Mein Herz raste, nachdem ich das ausgesprochen hatte. Es war echt schwer, gegen seine eigene Angst anzukämpfen und das auch noch auf feindlichem Territorium. Ich versuchte mir immer wieder zu sagen, dass er mir nichts tun konnte. Aber wem machte ich denn hier eigentlich was vor? Der Mann konnte Google bezahlen um seine vollständige Identität geheim zu halten, wenn der in den Knast ging, konnte er sich wahrscheinlich eben diesen kaufen, um wieder raus zu kommen. Das einzige worauf ich bauen konnte, war dieser Stolz den man Dämonen immer nach sagte und die Angst das Gesicht zu verlieren. Eine Anklage würde seinem Ruf immens schaden.

Aber im Moment war er ganz ruhig, schien nicht das Bedürfnis zu haben, mir an die Gurgel zu gehen. Er schien eher zu überlegen, was er mir antworten wollte. Vielleicht versuchte er sich aber auch nur am Riemen zu reißen.

„Ich habe keine Zeit Ihnen ewig hinter her zu laufen und das werde ich auch nicht tun. Wir wissen beide, dass es sich heute entscheiden wird. Ich erlaube Ihnen den Vertrag mit zu nehmen und ihn prüfen zu lassen oder selbst zu prüfen. Ich kann Ihnen aus Zeitgründen allerdings nicht mehr als eine Woche Bedenkzeit einräumen. Dennoch betone ich noch einmal und das sollten Sie sich endlich merken: Ich brauche Sie nicht. Sie wären eine praktische Bereicherung, aber mehr auch nicht. Messen Sie sich also nicht zu viel Bedeutung zu.“

Die letzten Worte kamen ermahnend und ließen mich erschauern. Es klang, als würde er mit einer Ameise reden und im Prinzip tat er das ja auch. Was war ich auch sonst, als eine kleine Arbeiterameise? Die Vorstellung war gruselig und ich versuchte den Gedanken schnell wieder beiseite zu schieben. Ich kratzte den kleinen Rest Selbstbewusstsein zusammen, den ich nach dieser Ansprache noch finden konnte und redete weiter:

„Das haben Sie mir schon einmal gesagt, ich weiß.“ Dann zögerte ich wieder kurz. Ich musste mich hier durchsetzen. Er durfte nicht denken, dass ich einfach alles mit mir machen ließ. Ich atmete noch einmal durch.

„Dennoch lasse ich mich nicht unter Druck setzen. Ich denke aber, dass die Bedenkzeit in Ordnung ist. Ich bin einverstanden.“ Toll gemacht Mai. Du hast dich wirklich prima durchgesetzt...
 

Von ihm bekam ich darauf nur ein Nicken. Jetzt ging es also endlich ans Fragen. Ich durfte ihm all die Fragen stellen, die sich angesammelt hatten, konnte all die Geheimnisse lüften. Aufregung machte sich in mir breit und begann langsam die Angst zu verdrängen. Neugierde war so ein praktisches Gefühl.

„Was macht ihre Firma?“, begann ich dann mit der für mich wichtigsten Frage. Was taten sie hier wirklich?

„Offiziell vergeben wir Kredite an Dämonen, die Hilfe brauchen.“

Das war irgendwie ernüchternd, denn das wusste ich ja bereits.

„Und inoffiziell?“, versuchte ich es dann noch einmal. Würde er mir darauf antworten?

„Auf dieser Erde existieren eine Menge magischer und dämonischer Artefakte, die Menschen aber auch schwachen Dämonen gefährlich werden können. Ich kümmere mich darum, dass sie gefunden werden. Dämonische Aktivisten kaufen und versiegeln sie. Dadurch bekommen wir das Geld zum Verleih.“

Das klang ganz schön gefährlich. Ich hatte gar nicht gewusst, dass es so was wirklich gab. Also solche ominösen Artefakte. Ich hatte das immer für Ammenmärchen gehalten. Für Geschichten eben, die man Kindern erzählte, wenn sie nicht einschlafen konnten. So was wie Grimms Märchen nur noch etwas blutrünstiger und abenteuerlicher.

„Und Sie sind sich sicher, dass die die Artefakte verschließen und nicht für irgendetwas anderes benutzen? Warum bezahlen sie überhaupt dafür?“

Er schwieg kurz, schien wieder zu überlegen. Was war an der Frage denn so schwer zu verstehen?

„Dämonen können in einer Stadt eigentlich nicht leben. Nicht ohne weiteres. Wir sind sehr Naturverbunden und das ist keine Metapher, wie sie die Menschen nutzen, wenn Sie gerne spazieren gehen. Es ist tatsächlich so. Man nennt uns nicht umsonst auch einfach 'Tiergeister'. Wir sind ein Teil der Natur und es fällt uns schwer ohne sie zu leben. Es kostet uns viel Kraft. Artefakte besitzen enorme Kraft, nahezu unerschöpfliche. So wird diese Kraft genutzt um Dämonen die Möglichkeit zu bieten, auch in Städten ohne große Probleme zu leben. Durch ein unterirdisches Netzwerk fließt die Energie der Artefakte und versorgt uns alle. Selbst ich muss ab und an davon zehren.“

„Deshalb also auch dieses merkwürdige Vorzimmer?“, entkam es mir eher ungewollt. Das waren Informationen, die ich so nie vermutet hätte. Es kam abermals nur ein Nicken von meinem Gegenüber und als ich ihn so ansah, kam mir ein neue, viel furchtbarerer Gedanke.

„Jetzt, wo es heißt, dass wir Menschen den Klimawandel und das alles verursachen... sind wir dann auch dabei, die Dämonen aus zu löschen?“ Schließlich waren wir dabei die Natur zu zerstören. Wenn keine Natur mehr existierte, war dann noch genug Energie für Dämonen da um alle am leben zu erhalten?

„Das ist nichts, worüber sich ein Mensch wie Sie Gedanken machen sollte. Es ist unglaublich, wie viel Bedeutung ihr euch immer wieder anmaßt. Sie glauben also ernsthaft, dass die Menschheit so etwas wie die Natur zerstören kann?“

Ich wusste nicht so recht, was ich darauf antworten sollte. Irgendwo hatte er ja recht. Aber die ganze Bilder, die ich gesehen hatte. Die verschmutzten Flüsse und Ozeane. Das Artensterben.

„Ich weiß es nicht.“, gab ich dann etwas kleinlaut zu. Ja, was wusste ich auch schon? Er hatte recht. Er war mit der Natur direkt verbunden. Ob er sie auch spüren konnte? Ob er mit ihr kommunizieren konnte?

Ich stellte diese Fragen laut.

„Mir ist bekannt, dass Menschen diese Verbundenheit nicht haben, aber mir ist nicht bekannt, wie es ist ohne sie zu sein. Ich kann dir also nicht beantworten, ob ich in dieser Hinsicht mehr fühle als ein Mensch. Vor allem, da Dämonen von Natur aus meist schärfere Sinne haben.“

Wie schade, dass er das nicht wusste, aber gut, da konnte man nichts machen. Ich sollte wieder zurück zum Thema kommen. Wo waren wir nur gewesen?

Ach ja.

„Sie vergeben Kredite und suchen Artefakte. Wofür brauchen Sie mich dann?“

Das war schließlich der springende Punkt an dem ganzen. Ich war Informatikstudentin, keine Archäologin oder gar BWL Studentin. Brauchte man um eine Art Bank zu führen oder darin mit zu arbeiten unbedingt ein BWL Studium? Wahrscheinlich nicht. Egal.

„Ich will Sie, weil Sie Angst vor mir haben.“

Mir entglitt gerade der Sinn etwas, und wenn diesen Satz einer meiner Freunde von sich gegeben hätte, wäre das sicherlich eine Erheiterung gewesen. Hier, in diesem Kontext, hörte sich das einfach nur merkwürdig und furchteinflößend an.

Hey, da war sie ja wieder, die Angst. Ich hatte sie ja schon fast vermisst.

„Ehm... und? Dann habe ich eben Angst. Das werden mehr Menschen haben.“

„Ich habe Ihnen keine Sekunde lang einen Grund gegeben, Angst zu haben. Und Sie hatten Anfangs auch keine. Erst, als ich von meinem Hausbesuch erzählte, bekamen Sie Panik. Das zeigt mir, dass Sie, ohne es zu wissen, ahnten, dass bei diesem Besuch einiges schief ging und ich gezwungen war etwas zu tun, was mich als gefährlich und 'böse' identifizierte.“

Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter und ehe er weiter sprechen konnte, fiel ich ihm ins Wort:

„Was.. was haben Sie mit ihrem Kunden.. gemacht?“

Er schwieg unendlich lange Sekunden und mein Herz begann zu hämmern. Hatte er ihn umgebracht? Was machte ich, wenn er mir das sagte? Konnte ich mit einem Mörder zusammen arbeiten? Wussten die Behörden davon?

„Ich war gezwungen ihn zu erpressen und zu bedrohen. Es geht ihm gut, auch wenn er wohl niemals wieder jemanden anlügen wird, ohne an mich zu denken. Vielleicht wird er auch nie wieder lügen. Nichts, was sonderlich schlecht ist also.“

Sollte mich das jetzt beruhigen? Was hatte er ihm angedroht, dass er jetzt, bei jeder kleinen Lüge, an ihn dachte? Wollte ich das wissen? Nein, beschloss ich. Ich hatte schon einmal einen Alptraum mit dem Kerl gehabt, ich brauchte nicht noch mehr.

„Was ist passiert, dass Sie das machen mussten?“

Wieder schwieg er kurz.

„Es ist eine Situation eingetreten, die Sie verhindern könnten, wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege.“

Meine Güte, musste man ihm denn alles aus der Nase ziehen? Ich musste wirklich darauf achten, auch wirklich ALLES zu fragen, denn er gab mir eindeutig nur Antworten, die gerade so das beantworteten, was ich fragte.

„Was für eine Vermutung und was für eine Situation und warum sollte ich die verhindern können?“ Sollte ich denn etwa Aufpasser spielen? Das war doch wirklich eine zu lächerliche Vorstellung. Ich hätte fast geschmunzelt, als ich daran dachte, wie ich ihn, als Hundedämon, an der Leine hatte und ihn von seinen Kunden abhielt. Ich verkniff es mir so gut ich konnte, das jetzt ausbreiten zu müssen, wäre nicht nur peinlich sondern ganz.. ganz vielleicht auch ein klein wenig lebensgefährlich.

„Er hat mich angelogen und hintergangen und hat mich damit in Gefahr gebracht. Meine Vermutung ist, dass Sie in der Lage sind, in negativen Situationen, zwischen den Zeilen zu lesen. Irgendetwas an meinem Tonfall muss die Panikattacke ausgelöst haben. Oder vielleicht eine Geste, eine kurze Mimik. Sie wissen es wahrscheinlich selbst nicht genau, aber sie haben diese.. Begabung. Es ist nichts, was ich zwingend benötige, aber es ist eine Erleichterung und bringt mir Zeitersparnis. Wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben, bei einem Gesprächspartner, dann kann ich vorsichtiger, aufmerksamer sein.“
 

Das musste ich erst einmal verdauen und ich wusste nicht genau wie ich das tun sollte. Dichtete er mir da tatsächlich so was wie eine übersinnliche Fähigkeit an? Das war doch ein wenig.. ja..irre. Ich war ja kein Dämon oder so.

„Ich glaube nicht, dass ich das kann. Interpretieren sie da nicht mehr rein, als es tatsächlich ist? Ich bin einfach nur ein wenig.. paranoid.“

„Das gilt es heraus zu finden. Natürlich kann es sein, dass ich es mir einbilde, aber ich will nicht so recht daran glauben. Ich irre mich bei so etwas nur äußerst selten. Ich werde Sie natürlich etwas testen und es wird eine Probezeit geben, die zugegeben kurz ausfallen wird. Aber dazu kommen wir später und davor müssen Sie auch keine Angst haben."

Es gruselte mich dennoch etwas davor. 'Tests' klang so nach Labor. Warum eigentlich ließ er mich zuerst fragen? Wenn sich herausstellte, dass ich nicht die gewünschte Fähigkeit hatte, hatte er ziemlich viel Zeit verschwendet. Und ziemlich viel Zeug ausgeplaudert.

Entweder musste er also ziemlich überzeugt von seiner Theorie sein, oder er wollte mich dadurch etwas beruhigen. Es half auch um ehrlich zu sein. Er schien wirklich ein relativer Wohltäter zu sein... und ein Erpresser, aber das versuchte ich gerade zu verdrängen. War wahrscheinlich nicht gut, aber damit konnte ich mich auch noch auseinandersetzen, wenn ich wieder zu Hause war, das war mir lieber.

"Haben Sie noch Fragen?", kam es dann etwas ungeduldig von Sesshoumaru.

Ich schreckt etwas auf und nickte sofort: "Ja, entschuldigen Sie."

Ich dachte kurz nach, musste wieder ordnen wo wir überhaupt gewesen waren.

"Was ist mit diesem Waisenhaus?", fragte ich dann erst einmal, um etwas Zeit zu haben.

"Was soll damit sein?"

Ach, das nervte, er wusste doch genau, was ich meinte.

"Warum haben Sie es gestiftet? Warum unterstützen Sie es noch immer?"

"Das sind Informationen, die ich Ihnen nicht geben werde. Es war mir ein Bedürfnis es zu errichten, mehr brauchst du nicht zu wissen."

Wieder hatte ich das Gefühl, dass er etwas wichtiges, sehr wichtiges zu verbergen hatte, aber es war diesmal nicht so drängend, nicht so... finster?... ja so konnte man das vielleicht nennen. Es erschien mir einfach nicht so wichtig, woran das jetzt lag, konnte ich nicht sagen.

"Was haben Sie gemacht, bevor Sie Kredite vergaben und Artefakte sammelten. Ich meine damit speziell die Dinge, die sie erwähnten, als wir uns das erste mal begegneten. Die 'dunklen' Dinge. Ich fand nur heraus, dass Sie einen Imagewandel vollzogen hatten, aber nicht, was ihr früheres Image war."

Es herrschte eine Weile Ruhe zwischen uns. Ruhe, die ich ihm gewähren wollte und natürlich auch musste. Als hätte ich eine Wahl. Ihn nochmal fragen, würde ich sicherlich nicht, es sei denn, er antwortete gar nicht. Denn das wollte, musste ich schon wissen. Es dauerte sicherlich fünf Minuten bis er wieder sprach. Beinahe hätte ich ihn doch nochmal gefragt.

"Ich hoffe, dass diese Informationen, zu ihrer eigenen Sicherheit, niemals diesen Raum verlassen. Nicht, wegen der anderen Dämonen, sondern wegen der Menschen, die das alles in wenigen Jahren komplett vergessen haben sollen. Die Menschheit muss nicht alles wissen, schlimm genug, dass es die Dämonenschaft weiß."

Huch? Was war das denn? War ihm das peinlich? Es wirkte so, oder bildete ich mir das nur ein? Wahrscheinlich, ich konnte mir kaum vorstellen, dass einem Dämon etwas wirklich peinlich war.

Allerdings musste man dabei ja auch sagen, dass ich eigentlich keine Ahnung von Dämonen hatte. Es war also doch möglich, aber es erschien mir so absurd.
 

"Ich sags keinem", versprach ich dann, mehr konnte ich schließlich nicht tun.

Er nickte nur und fuhr dann fort: "Ich bin ein sehr alter Dämon. Als ich geboren wurde, herrschten die Dämonen noch über die Ländereien und auch die Menschen. Einige Zeit nachdem mein ehrenwerter Vater gestorben war, übernahm ich die Herrschaft über den Westen. Doch es hatte sich einiges verändert. Es gab Veränderungen, die die Dämonenschaft nicht sah, nicht sehen wollte und ich gehörte dazu. Während sich die Dämonenrassen in Intrigen und Kriegen um die Länder verstrickten, kamen die Menschen, langsam, aber stetig. Sie begannen zu forschen und zu entwickeln. Die Zeichen waren da, aber wir ignorierten sie, in der endlosen Überheblichkeit, dass sie uns niemals unterdrücken könnten. Und urplötzlich ging alles sehr schnell. Sie wurden immer mehr, immer selbstständiger und immer raffinierter. Mit der Erfindung von effektiven Schusswaffen, bekamen dann auch wir langsam Probleme mit ihnen. Die Atombombe in Japan gab uns, hier, dann fast den Rest. Ein solcher Eingriff in die Natur, das haben viele nicht überlebt. Und ja, auch wir können von Strahlung massiv beschädigt werden. Plötzlich und ohne, dass wir es kommen sahen, war die Herrschaft der Dämonen vorbei und es hieß sich neu zu orientieren und sich anzupassen. Aber in der Welt der Menschen, war kein Platz für einen Dämon, der nach zu alten Traditionen lebte und den Fortschritt gar nicht mitbekam. Die Option die Menschen einfach wieder zu reduzieren, war längst nur noch eine utopische Wunschvorstellung, die nicht mehr durchführbar war. Jene, wie ich, die sich lange geweigert hatten, den Fortschritt mit zu verfolgen, wurden schließlich vor eine Wahl gestellt: Das Leben im Exil, abseits von allem und ein ähnliches Leben führen wie vorher, dafür aber die Augen vor allem verschließen müssen, was noch geschieht oder aber das eingewöhnen in die neue Kultur und die Verhinderung, dass die Menschen auch noch die letzten Dämonen zugrunde richten. Ich entschied mich für letzteres. Ich war einmal ein Fürst gewesen und sehe mich noch immer verantwortlich für meine Untertanen. Aber das war nicht einfach und so musste ich mit schmutzigen Geschäften beginnen. Letztendlich fand ich mich als Zuhälter wieder. Ein besonders schmutziges Geschäft, aber es war immer noch besser als Auftragsmörder, Drogendealer oder andere Sparten in die man uns einließ. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis wir uns einen Platz in der Gesellschaft erwirtschaften konnten. Ich bin nicht stolz darauf, aber es war eine Möglichkeit schnell an Geld zu kommen und mich danach darum zu kümmern, dass andere Dämonen das nicht auch noch mitmachen müssen."
 

Das.. musste ich erst einmal verdauen. Hui, das waren viele Informationen und er hatte ungewöhnlich weit ausgeholt. Aber ich verstand das. Hätte er einfach gesagt 'ich war mal Zuhälter', dann wäre ich ziemlich geschockt gewesen. So, konnte ich das irgendwie schon verstehen, wenn es auch schwer war, sich so was vorzustellen. Ehrlich gesagt wollte ich mir das gar nicht vorstellen, aus mehreren Gründen. Zum einen fand ich es schon irgendwie furchtbar, wie sich Dämonen hatten erniedrigen müssen, um wieder in die Gesellschaft einfügen zu können, weil sie einfach den Absprung verpasst hatten, aber zum anderen, fand ich es erschreckend, dass er tatsächlich Zuhälter war.

Eigentlich war ich ja der Typ Mensch der sagte, dass das Gewerbe unbedingt notwendig war für unsere Gesellschaft, aber tatsächlich einem Ex-Chef so eines Etablissements gegenüber zu sitzen, war dann doch irgendwie erschreckend.

"Haben Sie die Frauen gut behandelt?", platzte es dann aus mir heraus. Das war eine unhöfliche Frage, aber sie drängte sich mir einfach auf. Ich musste das wissen.

"Ja. Ich bin kein Untier. Die Frauen waren alle freiwillig bei mir und ich habe sie immer beschützt so gut ich konnte."

Das war beruhigend, auch wenn ich natürlich wusste, dass er mich auch genauso gut anlügen konnte. Ich wollte ihm einfach glauben, was er sagte.

Puh, ein Erpresser, ein Ex-Zuhälter, wollte ich wirklich mit so jemandem zusammen arbeiten?
 

"Haben Sie sonst noch Fragen?"

Ja, hatte ich noch Fragen?

Fragen

Nun saß ich da und hatte keine wirkliche Ahnung, was ich noch sagen sollte. Ich hatte so viele Fragen gehabt, aber nun war ich so überfahren von all diesen Informationen, die ich bekommen hatte, dass diese all den Platz beanspruchten, den meine Gedanken sonst brauchten.

Er war ein ehemaliger Zuhälter, erpresste seine Kunden, wenn die nicht so wollten wie er. Er war gefährlich und wenn er nur wollte, wäre ich seine Kraft hoffnungslos ausgeliefert.

Auf der anderen Seite half er den anderen Dämonen, lebte friedlich mit fast allen Menschen zusammen und setzte sich dafür ein, dass andere seiner Rasse nicht dasselbe durchmachen mussten, wie er einst. Er war ein Wohltäter, hatte ein Kinderheim bauen lassen, welches er noch immer unterstützte...

Wahrscheinlich gab es noch so viel mehr Gutes an ihm, aber ständig wurden diese Taten von dem Fakt überschattet, dass er eben nicht nur so war. Er war nicht nur gut, er war auch böse, sehr böse. Ich war vollkommen überfordert mit der ganzen Situation, bemerkte aber nebenbei zufrieden, dass er mir die Zeit ließ, die ich brauchte um nachzudenken.
 

Am liebsten hätte ich das Gespräch hier abgebrochen und wäre gegangen, aber die Neugier hielt mich noch immer hier. Ich wollte mehr über diesen Mann erfahren, denn noch kein Mensch hatte in mir solche Gedanken ausgelöst, niemand den ich bisher kennengelernt hatte, war so interessant wie dieser Mann. Und die Tatsache, dass mich das so sehr faszinierte, machte mir gleichzeitig auch Angst. Wie kam das? Ich war sonst so ängstlich und zurückhaltend und nun war ich begeistert von einem Mann, der mir gefährlicher werden konnte, als jeder Mensch und das nicht einmal nur körperlich sondern wahrscheinlich auch durch Einfluss auf die Wirtschaft, Polizisten oder sonst irgendwelche Instanzen.

Bei diesem Gedanken kam ich endlich zu einer neuen Frage:
 

"Wenn ich für Sie arbeite und das geht mit uns aus irgendwelchen Gründen schief.. was passiert dann?"

Kurz blitzte etwas in den Augen von Sesshoumaru auf, vielleicht war es Verwirrung, ich war mir nicht sicher.

"Dann werden Sie gefeuert", sagte er schlicht.

"Sonst nichts?"

Diesmal schien ihn diese Frage amüsiert zu haben, auch wenn das in seinem Tonfall nicht heraus zu lesen war:

"Sonst nichts, ja. Ich werde Sie nicht gleich umbringen, wenn sich herausstellen sollte, dass wir für ein Arbeitsverhältnis nicht geschaffen sind."

Irgendwie beruhigte mich das, auch wenn ich jetzt nicht mehr genau wusste, was ich eigentlich erwartet hatte. Natürlich würde er nichts tun, warum sollte er? Wobei natürlich zu beachten war, dass das wahrscheinlich anders aussah, wenn ich ihm wirklich etwas antäte.

Ich wollte mehr von diesem Mann kennenlernen und auch von seiner Arbeit. Mir war bewusst, dass er mich schon hatte. Diese Situation war einfach etwas vollkommen neues für mich und ich konnte meine Neugierde, meine Faszination nicht mehr zügeln. Ich hatte die einmalige Chance in die Welt der Dämonen einzutauchen und hatte im Prinzip jemanden an meiner Seite, der schützend eine Hand über mich hielt. Das würde sicherlich nicht wieder passieren.
 

Aber es galt jetzt Ruhe zu bewahren und vor allem einen möglichst klaren Kopf. Das Klingeln meines Handys half mir sehr dabei im hier und jetzt zu bleiben. Ich hob ab und es war Yuri die wieder anrief:

"Alles in Ordnung. Wir hören uns."

Dann legte ich wieder auf. Dieser kurze Augenblick reichte, damit ich wieder zu träumen aufhörte und mich abermals konzentrierte. Der Anruf war genau im richtigen Moment gekommen.
 

Dennoch wollten mir auch nach weiterem Überlegen keine Fragen mehr einfallen und so gab ich mich endlich geschlagen.

"Ich denke das war es." Und doch blieb in mir der drängende Gedanke zurück etwas sehr wichtiges vergessen zu haben. Wahrscheinlich hatte ich tausend Sachen vergessen, aber ich konnte es nicht ändern, schließlich war es nicht gerade praktikabel hier zu sitzen bis zum Sankt Nimmerleinstag und zu hoffen, dass mir doch noch einfiel, was ich so wichtiges fragen wollte.
 

Der Hausherr lehnte sich jetzt etwas zurück, schien zu entspannen. Hatte ich doch etwas wichtiges nicht gefragt? War da noch etwas, was ich unbedingt hätte fragen sollen? Das nagende Gefühl in mir wuchs: Was nur hatte ich vergessen?

"Gut", sprach der Dämon dann und sah mich ruhig, aber kühl an.

"Dann bin ich jetzt an der Reihe." Und ich könnte schwören, dass ein verschwörerisches Lächeln um seine Lippen gezuckt war.

Wiedereinmal lief es mir kalt den Rücken runter. Was zum Teufel wollte er mich nur fragen?
 

"Darf ich Sie duzen?"

Ich stutzte. Was? Wo kam diese Frage denn plötzlich her? Und was sollte ich darauf antworten?

"Sollte in einem professionellen Arbeitsverhältnis..." Er ließ mich gar nicht Ausreden.

"Wird das eine Frage?" Und mir dämmerte, was er damit meinte.

Ich durfte keine Fragen mehr stellen, das war die Abmachung gewesen. Mir wurde unwohl.

"Nur, wenn ich Sie auch duzen darf.", murmelte ich unsicher. Worauf hatte ich mich da eingelassen?

"Nun gut. Wie sind Ihre derzeitigen Familienverhältnisse?"

Damit war die Sache mit dem Duzen wohl vom Tisch. Er ließ nicht zu, dass ich ihn duzte.

"Ich weiß nicht, was Sie damit meinen..."

"Leben Ihre Eltern noch zusammen? Vertragen Sie sich? Haben Sie derzeit einen Partner?"

Ich schluckte leicht. Was wurde das hier? Eine Therapiesitzung? Was ging ihn so etwas denn an?

Mich beschlich stetig mehr das Gefühl mit diesem Deal einen Fehler begangen zu haben. Scheiße.
 

"Meine Eltern leben glücklich zusammen und nein, ich habe derzeit keinen Partner." Das wurde jetzt schon echt unangenehm, kamen da noch mehr Fragen? Hatte er nicht versprochen mir zu erklären, warum er etwas fragte?

"Warum haben Sie keinen Partner?", bohrte er dann auch gleich weiter.

"Weil ich gerade keinen will?"

Was zum Teufel sollte das? Das war für unsere zukünftige Zusammenarbeit vollkommen irrelevant!

"Ist das eine Antwort oder eine Frage? Wir haben abgemacht, dass sie ausführlich und ehrlich antworten."

"Hey! Wir haben auch abgemacht, dass Sie versuchen mir zu erklären, warum Sie so persönlichen Kram fragen!", platzte es plötzlich aus mir heraus, ehe ich überhaupt wirklich nachdenken konnte.

Ich zuckte selbst vor dieser Reaktion zurück, drängte mich etwas an die Stuhllehne. Was war nur los mit mir? Diese Situation brachte Seiten an mir hervor, die ich so noch nicht kannte.

Sesshoumarus Mundwinkel zuckte hingegen nur kurz, mehr Reaktion bekam ich nicht.

"Alles zu seiner Zeit.", sprach er fast schon samten und ich zwang mich etwas zur Ruhe.

"Also?"

Ich musste nachdenken. Warum hatte ich derzeit keinen Freund? Eigentlich war das eine gute Frage. Woran lag es?

"Ich weiß nicht genau. Ich hab nicht wirklich Zeit für eine Beziehung und ich finde auch niemanden, den ich interessant finde. Keine Ahnung..."

Er schien mit der Antwort zufrieden zu sein, doch ehe ich aufatmen konnte, kam schon der nächste Knaller:

"Sind Sie heterosexuell?"

"WAS!?"

Das war ja wohl die Höhe! Was sollte das denn? Das wurde ja immer schlimmer!

"Ruhe"

Dieses eine Wort ließ mich so sehr zusammenzucken, dass der Stuhl kurz ein wenig schwankte. Er war nicht laut gewesen, aber diese Stimmlage...

Mir wurde schlagartig eiskalt.

"Ich... ich bin hetero... denke ich.", murmelte ich eingeschüchtert. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Dieser Mann war so unglaublich gruselig.

"Also... ich hatte noch nie was mit einer Frau und hab auch eigentlich kein Interesse daran es auszuprobieren."

Gott war das peinlich. Warum antwortete ich überhaupt? Ach ja... weil diese Augen mir sagten, dass er mich gleich fressen würde, wenn ich nicht endlich vernünftig antwortete.

Warum genau wollte ich nochmal mit ihm zusammenarbeiten?
 

"Empfinden Sie mich als interessant?"

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Wie konnte er so etwas nur in solch einem gelassenen, gleichgültigen Tonfall fragen? Und warum tat er das überhaupt?

"Ich... also..."

Was sollte ich denn jetzt sagen? Natürlich fand ich ihn interessant, er war ein Dämon! Welcher halbwegs neugierige Mensch fand diese Wesen nicht interessant?

"Schon... irgendwie."

Ich antwortete ohne noch wirklich Einfluss darauf zu haben. Ich tat es einfach automatisch. Ich sah ihm nur in die Augen und konnte den Mund nicht mehr halten. Was tat er da mit mir?
 

"Was heißt das?"

Ich musste mehrmals tief durchatmen, damit ich wieder etwas sagen konnte. Oh Mann...

"Ja, ich finde Sie sehr interessant. Ehrlich gesagt gibt es keinen Mann, der mich je mehr interessiert hätte."

Am liebsten hätte ich mir die Zunge abgebissen. Was redete ich denn da!?

Das kam vollkommen falsch aus meinem Mund! Das klang vollkommen verkehrt!

Das war doch so gar nicht!

Aber ehe ich mich korrigieren konnte, sprach er bereits weiter:

"Haben sie sexuelles Interesse an mir?"

Und mir gefror das Blut in den Adern.

Fragen Teil 2

Mir kamen wider tausend Gedanken, tausend schwarze Interpretationen, woher diese Worte stammen könnten. Vergewaltiger, Stalker, Menschenhändler.
 

Langsam glitt meine Hand zu meiner Hosendtasche, in der das Handy war. Ich musste es nur schaffen Yuna unauffällig eine Nachricht zu senden. Ganz vorsichtig jetzt...

"Übertreibst du nicht ein wenig?"

Ich zuckte zusammen und erstarrte in der Bewegung. Scheiße, er hatte es bemerkt!

Und plötzlich war er nicht mehr vor mir auf dem Stuhl. Er war einfach weg, aber wohin? Wo war er?
 

Ich hätte aufgeschrieen, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre, als sich eine Hand auf meine Schulter legte und ich warmen Atem an meiner Wange spürte.

"Wie du siehst, könnte ich dich töten, ohne, dass du es auch nur bemerken würdest. Wenn ich dir also etwas tun wollte, könntest du dich sowieso nicht wehren. Zudem würde ich dann wohl kaum dieses Schmierentheater aufführen, denkst du nicht? Also reiß dich zusmamen und beantworte die Frage, ehe ich mich dazu entschließe, dass mir die Zusammenarbeit mit dir zu anstrengend wäre."

Und da war es wieder: Das Gefühl eine Ameise in dem Haus eines Riesen zu sein. Die Verzweiflung und die Mutlosigkeit überschwemmten mich derart, dass mir einige Tränen aus den Augen tropften, aber ich blieb still.

Jetzt auf einmal wusste ich auch, welche Frage ich vergessen hatte zu stellen:

Wenn alle Artefakte gefunden waren, wenn das Energienetz über die ganze Welt ausgebreitet sein würde und jeder Dämon unabhängig von der Natur leben könnte, was hielt die Dämonen davon ab, einen Krieg mit den Menschen vorzubereiten und uns auszulöschen oder zumindest wieder so weit zu dezimieren, dass sie über uns herrschen konnten?

Eigentlich war mir die Antwort aber klar, denn nichts würde sie dann noch davon abhalten können. Im Gegenteil. Die Energie der Artefakte würde nicht ewig halten, sie mussten etwas tun um auf dieser Welt Bestand zu haben.
 

"Mai", sprach Sesshoumaru fast sanft.

"Was hälst du von Menschen?"

Meine Augen weiteten sich bei dieser Frage. Doch ehe ich antworten, ja, auch nur über eine Erwiederung nachdenken konnte, löste er sich bereits wieder von mir und saß wieder auf dem Stuhl vor mir, eine Haltung annhemend, als wäre nie etwas gewesen. Nur sein Gesicht zierte ein merkwürdiges, selbstzufriedenes Lächeln.

"Keine Sorge", begann er, "auf diese Frage erwarte ich keine Antwort, zumal wir beide wissen, dass kein Mensch diese Frage objektiv und ehrlich beantworten kann."
 

Vollkommen perplex fragte ich mich, ob er annahm, dass ich Menschen an sich nicht leiden konnte. So ein Unsinn. Natürlich gab es unter Menschen viele schwarze Schafe, aber genauso sehr gab es auch welche, die waren wirklich in Ordnung und da schloss ich mich durchaus mit ein. Wharscheinlich verstan ein Dämon so etwas nur nicht. Klar, die ahtten kaum was mit Menschen zu tun und kannten sie nur als die egoistischen Umweltzerstörer. So konnte ein Dämon wohl unmöglich verstehen, dass ein Mensch selbst ein vollkommen anderes Bild hatte und wirklich der Überzeugung war, dass auch Menschen ein Recht hatten auf dieser Welt zu existieren. Das machte diese Aktion trotzdem nicht gerade besser.

"Kommen wir zurück zu meiner ursprünglichen Frage."

Ach ja... da war ja was.

Ich musste mich dringend mehr konzentrieren, auch, wenn mein Leben oder mein Seelenheil anscheinend nicht akut gefährdet war.

"Ich scheine einen Ihnen unangenehme, wohl sogar unmoralische Frage gestellt zu haben, das war nicht meine Absicht."

Irgendwie konnte ich ihm das nicht so ganz glauben. Konnten Dämonen wirklich so ahnungslos sein? Das war schwer vorstellbar, aber möglich.

"Diese Fragen haben alle ein bestimmtes Ziel. Nehmen Sie das nicht als Beleidigung oder Unterstellung, aber viele Menschen empfinden Dämonen als derart anziehend, dass sie sich sehr häufig in sie verlieben und das ist gerade in einer Geschäftsbeziehung eher weniger fördernd, wie Sie sich sicherlich denken können.Wären Sie homosexuell oder fänden mich unattraktiv, wäre das eine Sicherheit für mich, dass es in dieser Richtung eher weniger Probleme gäbe."
 

Ich war mir nicht wirklich sicher, was ich davon halten sollte. Hätte er das nicht früher erklären können? Dann hätte ich ihm gerne dargelegt, dass das bei mir anders funktioniert, aber jetzt war ich so überfordert und überrumpete, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte.

"Sie haben Nerven, ey...", rutschte es mir versehentlich raus.

Super, mein Sprachzentrum begann auch schon sich zu verabschieden. Oder eher meine Fähigkeit mich ordentlich zu artikulieren. Wurde ja immer besser.

"Nerven hat wohl jedes Wesen.", antwortete mein Gegenüber und ich glaubte aus seinem Tonfall etwas amüsiertes heraus hören zu können. Einige Redewendungen schienen Dämonen also zu verstehen.
 

Dieser kleine Scherz, ich hoffte zumindest, dass es einer sein sollte, bewrikte jedenfalls, dass ich wieder etwas lockerer wurde. Was für eine Höllenfahrt...

"Machen Sie sich keine Sorgen..." Hey, da war meine Artikulation ja wieder!

"Bei mir ist das nicht wie bei anderen Menschen. Ich verliebe mich nicht, wenn ich das nicht darf. Mal abgesehen davon, dass ein Dämon sowieso nichts für mich ist. Die Lebensspanne ist mir dann doch zu unterschiedlich."

Selbst wenn man mit einem Dämon sein ganzes Leben lang zusammen war, miteinander alt werden war da einfach nicht drin und das war bei weitem nichts, was ich anstrebte.

"Eine sehr rationale und pragmatische Einstellung, aber nichts was ein Mensch wirklich kontrollieren kann. Ich werde dennoch auf Anzechen achten, damit das früh genug geklärt werden kann."

Schön dass unter Dämonen selbst Gefühle vertraglch gestgelegt werden, waren meine sarkastischen gedanken dazu. Das alles war doch sehr gewöhnungsbedürftig.

"Haben Sie psychische Vorerkrankungen?"

Wo zum Teufel war ich hier eigentlich gelandet?

"Nicht, dass ich wüsste."

Nach menschlichem Arbeitsrecht waren solche fragen sicherlich verboten. Dummerweise war ich hier nicht auf menschlichem Gebiet.

"Haben Sie Phobien?"

Hatte ich Phobien? Eh....

"Ich weiß nicht genau. Ich mag Spinnen nicht besonders und ich denke ich hätte Probleme, wenn ich mich nicht mehr bewegen könnte, warum auch immer."

Er nickte nur, anscheinend zufrieden mit der Antwort.

"Was halte Sie von Kazumi?"

Als ich nicht antwortete sondern nur verwirrt schaute, fügte er hinzu: "Meiner Empfangsdame."

"Oh die.. ja..", begann ich und fürchtete, dass mein Sprachzentrum wieder 100 IQ Punkte tiefer schaltete. Hatte ich überhaupt 100 IQ Punkte? Na ja, jedenfalls fürchtete ich, dass ich mal wieder dümmer rüber kam als ich eigentlich war.

"Was soll ich von ihr halten? Ich weiß nicht. Als Empfangsdame ist sie sicherlich ganz gut geeignet. Auch wenn es merkwürdig war, dass sie nicht wusste, dass ich einen Termin habe."

Spontan fragte ich mich, ob das Absicht gewesen war, wenn er mich jetzt schon nach ihr fragte. Wenn ich Glück hatte, würde er es mir erklären. Memo an mich: Das nächste mal lässt du dich nicht auf so einen bescheuerten Deal ein und forderst, immer Fragen stellen zu dürfen. Hier blieb eindeutig viel zu vieles unbeantwortet. Aber hey, im Gegensatz zu ihm, war ich so jung, dass ich es getrost auf meine nicht vorhandene Lebenserfahrung schieben konnte.

"Hatten Sie Angst vor ihr?"

"Nicht vor ihr...", antwortete ich etwas nachdenklich und sein auffordernder Blick brachte mich dazu, weiter zu reden:

"Vor der Stadt und dem Gebäude und der Situation und der Atmosphäre. Aber nicht vor ihr."

"Was ist so furchteinflößend an der Stadt?", setzte er gleich nach.

"Sie ist so still und leer. Man sieht keine Menschens.... eh... Dämonenseele auf den Straßen. Keine Autos. Alles ist fast steril sauber. Irgendwie wirkt das alles so kalt und abweisend."

Er schien mit der Antwort zufrieden zu sein, war anscheinend aber nicht bereit, mir seine Fragen zu erklären.

"Warum hatten Sie keine Angst vor Kazumi? Sie ist ebenfalls ein Dämon. Sie hätte Sie, genau wie ich, einfach töten können ohne, dass Sie es bemerkt hätten."

Irgendwie klang das wie eine Drohung. Oder bildete ich mir das ein? Hatte ich was falsch gemacht? Diese Situation war so unglaublich absurd und ich wusste auch nicht genau, was ich antworten sollte.

"Sie hat mir aber nichts getan...", murmelte ich unbeholfen.

"Das habe ich auch nicht.", konterte er. Toll. Totschlagargument. Was sollte ich darauf noch antworten?

"Ich weiß nicht, wirklich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie mir etwas tun würde."

"So ein rationaler Mensch und dennoch verlässt du dich auf dein Gefühl?"

"Hey! Sie wollen mich doch wegen meiner Intuition, oder? Ich hatte keine Angst bei ihr, also hat meine Intuition entweder versagt, oder ich lag richtig und sie hätte nicht mehr getan, als mich raus zu werfen."

Ein leichter Grinsen umspielte kurz die Züge meines eventuell zukünftigen Chefs und seine Augen schienen kurz einige Nuancen dunkler zu werden. Uaaah, gruselig.

"So ein schlaues Menschlein."

Jetzt fühlte ich mich wie ein Haustier....

"Ich habe Kazumi absichtlich nichts gesagt um Ihre Reaktion auf sie zu testen. Die Situation war eindeutig potentiell gefährlich, aber wieder haben Sie nur vor mir Angst gezeigt. Kazumi ist eine sehr ruhige Seele, die sich dennoch gut durchsetzen kann. Sie würde niemals jemandem etwas tun. Ihre Intuition lag also richtig. Äußerst interessant."

"Ehm... danke?"

Das war doch ein Kompliment gewesen, oder? Ich war mir da irgendwie nicht so sicher. Fühlten sich Tiere im Zoo oder im Forschungslobor so? Der Vergleich mit einem Versuchsobjekt schien mir gerade ziemlich Nahe.

"Das war alles was ich wissen muss. Wir werden sehen, wie weit Ihre Intuition eine Gabe ist und wie weit wir diese trainieren können. Ich biete Ihnen erst einmal eine Art bezahltes Praktikum für zwei Monate, sobald ich von meinem Auftrag zurück bin. Bis dahin können Sie sich in Ruhe auf die neue Situation einstellen. Um das zwei Monatige Programm vorbereiten zu können, brauche ich aber wie schon erwähnt, möglichst bald eine Zustimmung. Sobald Sie für mich arbeiten stehen Sie natürlich unter meinem besonderen Schutz. Ich versichere Ihnen persönlich, dass Ihnen nichts geschehen wird. Sie müssen nur unterschreiben, dann wird für Sie alles geklärt."

Neue Bekanntschaften

Wie ich in diese Situation geraten war, konnte ich jetzt nicht mehr genau sagen. Eigentlich hatte ich nur den Vertrag entgegen genommen, hatte mich von Herrn Taishou verabschiedet und war endlich und erleichtert in den Wagen gestiegen, der für mich bereit stand. Den kalte Schauer der mich bei meinem Einsteigen erfasst hatte, hatte ich ignoriert. Rückblickend war das wohl ein Fehler gewesen.

Es war der gleiche Fahrer wie vorher gewesen, warum hätte ich also Verdacht schöpfen sollen? Wie hätte ich ahnen können, dass das hier geschah?
 

Ich saß auf einer Couch, in einem absurd wohnlichen Raum, in einem absurd normalen Gebäude, während mein Herz ganz und gar nicht absurd heftig gegen meine Brust hämmerte. Kam man nicht, wenn man entführt wurde, gefesselt und geknebelt in einen dunklen, stickigen Kellerraum, mit irgendwelchen ekligen, zwielichtigen Gestalten, die einem nur nichts taten, weil ihr Boss ihnen das verboten hatte? Und jetzt saß ich hier einfach ganz locker mit meinen Entführern in einem WOhnzimmer. Die Runde bestand nur aus Männern, wenn man mich außen vor ließ. Von Gleichberechtigung hatten die also nich nichts gehört.

... Ha ha..., hallte es trocken in meinem Kopf, ... Galgenhumor, super!

Ich hätte geschmunzelt, wenn es eine andere Situation gewesen wäre, denn hinter den letzten gebildeten Worten in meinem Kopf, setzte sich automatisch ein '!!!1elf'.
 

Die Männer sahen ziemlich normal aus für Gangster. Keine Klischeehaften Tattoss, nicht besonders muskulös und es waren wahrscheinlich Menschen. Irgendwie bedauerte ich, dass es Menschen waren. Dämonen sagte man nach, dass sie sehr rational wären und mein voriges Gespräch hatte mir das eigentlich bestätigt.

Menschen waren hingegen unberechenbar. Als mir dieser Gedanke kam, stutzte ich, denn sofort kam mir die Frage von Herrn Taishou wieder in den Sinne: 'Was halten Sie von Menschen?'.

Offensichtlich hielt ich sie für unberechenbar.

"Du wirst dich sicherlich fragen, warum du hier bist.", begann dann der Mann vor mir und riss mich damit aus meinen wirren Gedanken.

Mein Fahrer stand wie in einem schlechten Mafiosi Streifen hinter ihm, während ich gleich zwischen zwei Männern saß, als hätten sie Angst, dass ich versuchen könnte weg zu laufen und ein Kerl alleine nicht mit mir fertig werden würde. Das war erstaunlich, wenn man gleichzeitig bedachte, dass sie mich dennoch duzten. Grrr...

Ich würde aber einen Teufel tun und mich beschweren. Nebenbei erwähnt brachte ich sowieso kein Wort heraus.

"Nun, wir haben mitbekommen, dass ein gewisser Sesshoumaru Taishou Interesse an dir hat. Dem Inhalt deiner Handtasche nach zu urteilen, möchte er mit dir arbeiten."

Moment, was!? Handtasche!? Handtaschen waren was für Tussis! Das da war eine Umhängetasche!

... Himmel, ich war mal wieder voll auf das Wesentliche konzentriert... nicht.

"Du brauchst keine Angst vor uns zu haben." Jetzt redete er mit mir wie mit einem kleinen Kind, das wurde ja immer besser.

"Wir wollen dich nur warnen. Dieser Mann... dieser Dämon ist sehr gefährlich."

Würde der Kerl mir vielleicht auch was erzählen, was ich nicht schon wusste? Laut Herrn Taishou gab es wohl weit und breit niemanden der besser wusste als ich, wie gefährlich es war. Zumindest konnte ich jetzt ausschließen, dass sie das Bewerbungsgespräch belauscht hatten, sonst wüssten sie nämlich, warum er mich wollte und was ich angeblich konnte.
 

Irgendwie sah mich der Kerl ziemlich abwartend an. Erwartete der etwa eine Antwort?

"Ehm....", war das Einzige, was ich zögernd hervorbrachte.

"Weiß du etwa nicht, wie gefährlich er ist?"

Klar hielt der mich für minderbemittelt, aber besonders helle war er selbst auch nicht, oder?

"Doch schon...", stotterte ich. Natürlich wusste ich wie gefährlich der Dämon war, teilweise hatte ich immerhin panische Angst vor ihm!

"Aber dir scheint das dennoch nicht wirklich bewusst zu sein, oder? Schließlich bist du doch einfach so zu ihm gegangen. Ohne über die Folgen nachzudenken. Du hast die Straße überquert! Einfach so. Was da alles hätte passieren können!"

"Ich.. ehm..."

So war das ja eigentlich nicht gewesen, aber mir gelang es einfach nicht den Mund auf zu machen.

"Kind, willst du wirklich für ihn arbeiten?"

WAS!? KIND!?

Er wartete nicht einmal ab, ob ich vielleicht doch noch etwas dazu sagen wollte, sondern redete nach einer etwa zweisekündigen Höflichkeitspause einfach weiter.

"Natürlich willst du das nicht. Kein Mensch will mit einem Dämon zusammen arbeiten, aber du hast sicherlich viel zu viel Angst ihm das zu sagen, nicht?"

Oh, jetzt fiel langsam der Groschen. Ganz langsam. Waren das hier vielleicht Dämonenrassisten? Eine Bewegung die versuchte zu verhindern, dass Menschen zu nahen Kontakt mit Dämonen aufbauten? Bisher hatte ich nicht gewusst, dass es so was überhaupt gab. Aber plötzlich fragte ich mich, ob es wirklich die Dämonen waren, die nicht wollten, dass Menschen in ihre Zone eindrangen oder ob es nicht vielleicht die Menschen waren, die nichts mit diesem Stadtteil zu tun haben wollten.

Schließlich sah man Dämonen sich durchaus manchmal unter Menschen bewegen, während über den anderen Stadtteil nur Gruselgeschichten zu vernehmen waren. Irgendwie warf das ein ganz neues Licht auf die Sache.
 

Ich war nicht besonders gut im Lügen. Nicht, dass ich diese Technik nicht beherrschte, ich wandte sie nicht gerne an. Engelchenimage nannte ich das Phänomen, was mir immer wieder dabei half, glaubhaft zu wirken. Man traute mir nicht zu 'böse' sein zu können, weil ich wohl immer recht unschuldig aussah. Es wurde Zeit, mir das mal wieder zu Nutze zu machen und ein wenig zu schauspielern.

Ich hatte sicherlich keine Angst davor Herrn Taishou zu sagen, dass ich nicht für ihn arbeiten wollte. Er hatte mir so viel Vorsicht entgegengebracht und war mir so enorm entgegen gekommen, hatte betont, dass er für mich keinerlei Gefahr darstellte, dass ich mir ziemlich sicher war, offen mit ihm sein zu können. Auch wenn das vielleicht eher daher kam, dass er sich sicher war, dass ich für ihn arbeiten würde. Aber das war eher nebensächlich.
 

Ich ließ die Schultern ein wenig hängen, machte mich kleiner und senkte den Blick, versuchte möglichst unsicher zu schauen. Etwas, was mir in dieser Situation sicherlich nicht schwer fiel. Das hier konnte auch nach hinten losgehen.

Ich nickte zaghaft.

"Ich.... ja... ich... hab schreckliche Angst.", hauchte ich leise und konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie sich ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht meines Gegenübers ausbreitete.

Gut... Runde eins ging an mich. Jetzt hieß es durchhalten.

Es war ja nicht mal gelogen. Nur vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. Ich hatte Angst, aber ganz sicher nicht vor dem Dämon.

"Weißt du. Wir können dir helfen, dir Schutz geben. Und wir können ihm auch sagen, dass du nicht für ihn arbeiten willst. Wie klingt das?"

Eigentlich klang das ziemlich gruselig und ich hatte ein wenig Angst davor, wo hin dieses Gespräch uns führen würde. Das klang wirklich alles anderes als gut. Wo hatte ich mich da nur rein manövriert? Und warum zum Teufel waren nicht die Dämonen das Problem, sondern die Menschen!?

Das wollte einfach nicht in meinen Kopf.

Ich zuckte erst einmal nur unsicher mit den Schultern. Schließlich musste ich eingeschüchtert wirken. Da war ein großer, böser Dämon hinter mir her. Innerlich verdrehte ich die Augen.
 

Gute zwei Stunden später saß ich wieder in meiner Wohnung, am ganzen Leib zitternd, und war mir sicher, dass ich umziehen musste. Weit weg.. am besten in ein anderes Land!

Diese... diese Menschen.

Mir lief es wieder eiskalt den Rücken hinunter.

Das war alles Sesshoumarus Schuld! Von wegen vertrauenswürdiger Fahrer! Von wegen 'ich schicke dir extra einen Menschen vorbei damit du dich sicherer fühlen kannst'!

So eine verdammte Scheiße!
 

Ich griff nach meinem Handy, auch wenn mein Verstand mir eindringlich sagte, dass ich das in diesem Zustand auf gar keinen Fall tun sollte. Ich hörte nicht darauf.

Mit zitternden Fingern wählte ich diese eine besondere Nummer, hob das Mobiltelefon dann an mein Ohr und wartete, dass das Tuten stoppte.

Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis die Person am anderen Ende abhob. Ich wartete nicht einmal, bis der andere sich meldete, da polterte ich schon los:

"Wo hatten Sie den scheiß Fahrer her!?"

Ich ließ ihm keine Zeit sich zu melden. Die warnende Stimme in meinem Kopf glich jetzt schon einer Sirene, doch ich stoppte nicht.

"Haben Sie einfach blind ins Telefonbuch getippt und da den erstbesten rausgesucht den Sie gefunden haben?! Ja klar, ist ja nur ein Mensch, was sollte der schon anrichten!"

Ich musste abbrechen weil mir die Luft ausging. Ich wollte ihm noch so viel an den Kopf werfen, doch es ging nicht. Trotz meiner schnellen Atemzüge, schien meine Lunge nicht genug Luft zu bekommen. Mir wurde schwindelig.

"Sind Sie zu Hause?", kam als einziges die Gegenfrage.

"Hm...", brachte ich nur hervor, was dem anderen zu reichen schien.

"Ich bin gleich bei Ihnen."

Und dann hörte ich nur noch das Freizeichen.

Ich brauchte eine ganze Weile ehe ich begriff, was er gesagt hatte. Seine Worte hatten mir keine Angst eingejagt. Sie lösten nichts weiter in mir aus als Verwirrung.

Veränderungen

Es dauerte nur eine halbe Stunde, dann klingelte es an meiner Wohnungstür. Einen kurzen Moment, hatte ich angst, dass es meine Entführer waren, aber ich schob den Gedanken als unsinnig beiseite.

So richtig wusste ich noch nicht, was ich davon halten sollte, aber zu einem gewissen Grat war ich Sesshoumaru wirklich dankbar für sein auftauchen. So schloss ich letztendlich auch auf und ließ ihn rein.

Seine Augen blitzten mir kalt entgegen, aber ich war zu müde um mir Gedanken darum zu machen. So ließ ich mich einfach wieder auf mein Bett fallen und zog mir eine Decke um die Schultern. Wahrscheinlich war es nicht kalt, aber ich fror erbärmlich.

"Was ist passiert?"

Ich spürte seinen Block auf mir, doch ich hatte nicht die Kraft ihn zu erwidern. Stattdessen sah ich vor mich zu Boden.

"Bin mir nicht sicher...", murmelte ich leise.

"Ich glaube ich bin von Dämonenrassisten entführt worden."

Plötzlich stiegen mir Tränen in die Augen, ohne, dass ich es verhindern konnte. Ich war so unglaublich fertig mit den Nerven.

Da Sesshoumaru schwieg, nahm ich an, dass er auf weitere Informationen wartete. Ich seufzte leise und versuchte mich einigermaßen in den Griff zu kriegen.

"Der Fahrer hat mich zu einem Gebäude mitten in der Stadt gebracht. Mir ist zu spät aufgefallen, dass wir einen merkwürdigen Weg gefahren sind. Ich hatte Angst, dass er mir was tut, deshalb bin ich mitgekommen, in der Hoffnung, dass ich mich irgendwie retten könnte. Aber kurz danach hatte ich schon zwei Aufpasser. Flucht unmöglich. Ihr Boss oder was auch immer hat mir dann versucht einzureden, dass ich ja gar nicht für Sie arbeiten wollen würde und die mich vor Ihnen beschützen könnten."

Ich musste kurz abbrechen um nicht wieder in Panik zu geraten.

"Was war dann?", fragte Sesshoumaru ruhig und gab mir damit einen Anker in meiner Welt, die abzudriften drohte.

"Ich hab mit gespielt. Hab so getan, als hätte ich Angst. Ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte. Und dann..."

Es fiel mir schwer weiter zu sprechen. Ich hatte Angst vor diesen Menschen.

"Sie haben gesagt, dass sie mich abholen. In ein paar Tagen... um mich in Sicherheit zu bringen und das in Ruhe mit Ihnen klären zu können."

Sesshoumaru schwieg eine Weile und ich vergrub mich weiter unter meiner Decke. Was war nur passiert? Wie konnte mein Leben derart aus den Fugen geraten, nur, weil ich eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch angenommen hatte?
 

Plötzlich wünschte ich mir, dass ich Sesshoumaru nicht reingelassen hätte. Ich wollte meine Ruhe, wollte mich in meinem Bett verkriechen und erst wieder heraus kommen, wenn alles wieder normal war.

"Das hätte nicht passieren dürfen.", ließ mein Gast dann verlauten.

"Ach.", machte ich nur leise und mit deutlich sarkastischem Unterton. Nur an dem Schauern, dass mir den Rücken herunter lief, merkte ich, wie warnend Sesshoumaru mich ansah. Es war mir egal.

"Ich meine das ernst. Ich übernehme die volle Verantwortung für diese Vorkommnisse."

Ich schwieg und das nur, weil mir ein derart undankbarer Kommentar auf den Lippen lag, dass mir dessen Aussprache wahrscheinlich den Tod eingebracht hätte.

Es war erstaunlich wie wenig mir dieser Gedanke noch ausmachte. Es wurde zur Gewohnheit und zur Normalität und eigentlich sollte mir das Angst machen, aber irgendwie nahm ich es sehr gelassen hin. Ich war wohl wirklich mit den Nerven am Ende.

"Ich werde mich darum kümmern."

Plötzlich schrillten alle Alarmglocken in meinem Kopf. Ruckartig sah ich zu ihm auf:

"Nein!"

Mir schlug so etwas wie Unglaube entgegen. Zumindest vermutete ich das, denn seine Mimik war unglaublich schwer zu lesen.

"Ich will nicht, dass Sie denen was tun! Ich nehme gerne Hilfe an, wenn es darum geht, aus dem Ganzen wieder raus zu kommen, aber ich will nicht, dass irgendwer unnötig verletzt wird!"
 

Ich sah, wie eine Augenbraue Sesshoumarus skeptisch empor stieg, dann entwich so etwas wie Seufzen seiner Kehle. Ohne ein Wort zu sagen, kam er langsam und betont ruhig auf mich zu, als habe er Angst mich zu verschrecken, und setzte sich neben mich auf das Bett.

"Menschen wie Sie es einer sind, haben es in dieser Welt nicht gerade leicht. Sie sollten darüber nachdenken, ob Sie Ihre Prinzipien nicht vielleicht überdenken wollen."

Ich schnaubte leise bei diesen Worten und richtete meinen Blick wieder zu Boden.

"Sie können mich ruhig duzen."

Ich konnte selbst nicht so genau sagen, warum ich ihm das Anbot. Vielleicht war es, weil er wie der Ritter in strahlender Rüstung her gekommen war, um mir zu helfen. Vielleicht aber auch, weil es mir so unglaublich albern vorkam, mich von einem Dämon siezen zu lassen, der etwa 50 Mal älter war als ich. Keine Ahnung, was es war, aber ich hatte das Bedürfnis gehabt, es ihm zu sagen.

"Was hat sich geändert?", war die ruhige Frage und ich zuckte nur mit den Schultern. In mir kam der Impuls auf, mich einfach an ihn zu lehnen und so etwas Trost zu suchen, aber ich unterließ das natürlich. So nah standen wir uns nicht.

"Weiß nicht. Sie sind hier... reicht das nicht?"

Er schwieg dazu und so wurde es eine Weile still um uns.
 

"Was erwartest du jetzt von mir, Mai?"

Irgendwie klang die Ansprache jetzt richtiger als vorher. Konnte aber auch daran liegen, dass mein Selbstbewusstsein gerade dezent erschüttert war.

Aber ja, was erwartete ich? Das war eine gute Frage.

"Sie sind der Einzige, der versteht, was passiert ist. Wen hätte ich sonst anrufen sollen? Und Sie sind der Einzige, der mir helfen kann..."

"Das war nicht meine Frage, Mai."

"Ich weiß..."
 

Ich vergrub mich noch weiter in meiner Decke. Mir war so unsagbar kalt.

"Ich... ich will, dass Sie mir da wieder raus helfen, ohne, dass es Tote oder Verletzte gibt. Ich... ich will da einfach friedlich wieder raus."

Ich spürte seinen Blick schwer auf mir lasten und eine Weile lang herrschte wieder Stille. Es war kein bedrückendes Gefühl zwischen uns, dennoch wünschte ich, er würde endlich Antworten, damit dieser Stein in meinem Magen endlich verschwinden würde, damit ich endlich zur Ruhe kommen konnte. Ich fühlte mich plötzlich so unsagbar müde.
 

"Es gib einen sehr einfachen Weg um das unkompliziert zu klären."

Ich horchte auf: War er tatsächlich in der Lage dazu, das Wunder zu vollbringen, das ich mir so sehr wünschte?

"Und welchen?", fragte ich und konnte die Hoffnung in meiner Stimme nicht verbergen.

"Wenn du für mich arbeitest, stehst du unter meinem Schutz. Das werden auch diese Menschen wissen. Zudem hätte ich dann auch Mittel zur Verfügung, dir rund um die Uhr einen Beschützer zur Seite zu stellen."

Ich legte die Stirn etwas in Falten. Mein erster Impuls wäre, einfach 'Ja' zu sagen, aber mir war bewusst, dass ich das nicht so unbedacht tun sollte. Das war keine Entscheidung, die man aus so einer Situation heraus treffen sollte und auch, dass mir keine bessere Lösung einfiel, lag einfach nur an meiner Angst.

Ich wusste das, aber mein verstand war einfach nicht fähig zu arbeiten.

Ich versuchte tief Luft zu holen, mich etwas zu entspannen, aber auch das half nicht viel. Also musste eine ganz andere Taktik her:

"Als würde ein Dämon freiwillig einen Menschen bewachen..." Es war ein kläglicher Versuch von dem eigentlichen Thema abzulenken, aber so gewann ich etwas Zeit und Sesshoumaru schien darauf eingehen zu wollen.

"Es wird kein Dämon sein."

Die Falten auf meiner Stirn wurden tiefer:

"Ich lasse mich auch nicht von einem Menschen überwachen! Man hat ja gesehen, wie gut das funktioniert!"

Sesshoumaru hatte heute erstaunlich viel Geduld mit mir, denn trotz des patzigen Tonfalls blieb er ganz ruhig.

"Kein Mensch."
 

Jetzt war ich aber gehörig verwirrt. Wenn es kein Dämon und kein Mensch war, was....

"Ein Halbdämon!?", fragte ich verwirrt. Das war definitiv die einzige verbleibende Möglichkeit.

Ich fragte mich spontan, wo er den her bekommen wollte, denn Halbdämonen waren eigentlich ziemlich selten. Vielleicht aus einer der Städte, wo Menschen und Dämonen normal miteinander lebten? Die sollte es Gerüchteweise ja tatsächlich geben.

"Ja. Ich würde veranlassen, dass ihr zusammen zieht. Er würde mit dir zur Uni gehen. Wahrscheinlich aber ein anderes Fach belegen. Du wärst in deinem Alltag auf jeden Fall sicher und während der Arbeit würde ich auf dich achten."
 

Das klang ähnlich abgefahren wie das, was diese Menschengruppe gesagt hatte, aber diesmal hatte ich kein so furchtbares Gefühl. Was sollte ich nur tun?

"Ich.. ich weiß nicht.", murmelte ich leise und unsicher. Ich wollte eigentlich nicht aus dieser Wohnung raus und ich mochte es alleine zu leben. Außerdem war ich nicht scharf darauf einen Bodyguard zu bekommen, aber wie es aussah, hatte ich kaum mehr eine andere Wahl.

"Wovor genau fürchtest du dich, Mai? Noch immer vor mir?"

Ich zuckte hilflos mit den Schultern und wusste nicht recht, was ich antworten sollte. Mir behagte das Ganze einfach nicht und dass ich keinen einzigen Tag hatte um darüber nachzudenken, machte es auch nicht besser.

"Ich würde dir gerne mehr Bedenkzeit lassen, doch das kann ich nicht. Ich bin bald für einige Zeit weg, bis dahin muss alles in die Wege geleitet sein. Ich benötige also am Besten gestern schon eine Antwort."

"Ich weiß! Hören Sie auf mich unter Druck zu setzen, das macht es nicht besser!"

Schließlich war ich gerade entführt worden! Mir stand es ja wohl zu unentschlossen zu sein und Angst vor meinem eigenen Schatten zu haben.
 

Sesshoumaru gab so was wie ein Schnauben von sich, was mich zusammenzucken ließ. Hatte ich den Bogen jetzt doch überspannt?

ich würde heute Nacht wieder so was von Alpträume haben.

"Dir wird nichts geschehen, wenn du zusagst. Du wirst in keine dunklen Machenschaften hinein gezogen. Im Gegenteil, du würdest mir und meinem Volk einen großen Dienst erweisen."

"Das ist doch das Problem!", entkam es mir plötzlich und ohne, dass ich es kontrollieren konnte.

"Wenn ich Ihnen helfe, habe ich das Gefühl die Menschen in den Untergang zu stürzen. Wenn Sie erst einmal dieses Netz über die ganze Welt ausgebreitet haben, hindert Sie nichts mehr daran, einen Krieg gegen die Menschen zu beginnen, um die Oberhand in der Welt wieder zurück zu gewinnen."

Das ist eine merkwürdige Bezeichnung, aber ich hörte Sesshoumaru förmlich schmunzeln. Ihn anzusehen, war für mich nahezu unmöglich.

"Manchmal unterschätze ich dich Mai. Du hast natürlich Recht. Allerdings verhinderst du diesen Umstand nicht, indem du ablehnst und dich damit in Gefahr begibst. Zudem ist noch nicht klar, was geschehen wird, wenn das Netzwerk ausgebaut ist. Bis dahin vergeht noch das ein oder andere Jahrhundert. Niemand kann sagen, was bis dahin geschieht. Ich könnte sterben oder die Menschen könnten sich bis dahin selbst zerstören. Rein theoretisch könnte sich sogar die ein oder andere Religion als Tatsache entpuppen und die Apokalypse über uns herein brechen. Mai... du kannst dir unmöglich diese Last aufbürden. Arbeite für mich und lass dir helfen. Es soll dein Schaden nicht sein."

Inu Yasha

Ich seufzte tief und mein Herz schlug heftig gegen meine Brust. Schon vor zwei Tagen waren die meisten meiner Habseligkeiten abgeholt worden, doch ich war noch nicht wirklich bereit gewesen mit ihnen zu gehen.

Es wäre gelogen gewesen, hätte ich behauptet, dass ich keine Angst hatte. Sesshoumaru war noch ein paar Tage da, aber irgendwie war das kein Trost. So richtig vertrauen tat ich ihm nicht und das würde sich so bald auch nicht mehr ändern. Dennoch war er letztendlich die Wahl gewesen, die mir wesentlich weniger Kopf- und Bauchschmerzen bereitet hatte. Es ließ sich aber trotzdem nicht verleugnen, dass das alles eine riesige Lebensumstellung bedeutete und das machte mir unglaubliche Angst.

Ich mochte neugierig sein, aber leider nicht halb so abenteuerlustig, wie ich gerne wollte. Große Änderungen waren noch nie meine Sache gewesen. Der neue Job war da eigentlich schon genug, aber jetzt zog ich mit einem Halbdämon zusammen, den ich nicht kannte, nicht einschätzen konnte und dem ich von jetzt an mein Leben anvertrauen musste.

Zum wiederholten Male fragte ich mich, wie ich es, nur mit einem Bewerbungsgespräch, geschafft hatte, mich hier hinein zu manövrieren. Aber es war nicht mehr zu ändern, da musste ich jetzt durch. Es war längst zu spät um noch etwas zu ändern oder sich um zu entscheiden. Ich konnte jetzt nur noch versuchen das Beste darauf zu machen...
 

Ich schluckte noch einmal, ehe ich meinen neuen Schlüssel heraus kramte und die Haustür aufschloss. Das allein fühlte sich so ungewohnt an, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Ich hatte meine alte Wohnung wirklich gemocht, da änderte auch die Tatsache nichts, dass das hier eine wesentlich größere Wohnung in einer wesentlich besseren Umgebung war. Es war nicht mehr meine Wohnung und schon gar keine mehr, die ich mir normalerweise leisten könnte.

Mein Stolz hatte ganz schön gelitten, als mir Sesshoumaru gesagt hatte, dass er die Differenz zu meiner alten Wohnung übernehmen würde, bis ich sie mir selbst leisten konnte. Und selbst das war nur der Deal, den ich heraus gehandelt hatte. Er wollte mir ursprünglich die gesamte Miete erstatten, aber dagegen hatte ich mich gewehrt. Ich wollte nicht komplett von ihm abhängig sein, aber ich konnte nichts gegen den Rest tun, auf den er bestanden hatte. Schließlich hatte er Recht, wenn er sagte, dass ich mir nicht leisten konnte.

Trotzdem! Trotzdem hatte ich das so nie gewollt! Das hier war jetzt nicht mehr meine Wohnung, denn zur Hälfte wurde sie von Sesshoumarus Firma finanziert und das kratzte ganz schön an meinem Stolz. Aber auch das nutzte nichts. Es nutzte nichts, sich darüber aufzuregen oder sich auch nur darüber zu ärgern. Ich konnte es nicht mehr ändern, doch statt es einfach hin zu nehmen, machte mich diese Ohnmacht schier wahnsinnig.

Ich konnte es nicht haben, wenn ich die Kontrolle verlor und hier verlor ich die Kontrolle über mein ganzes Leben! Ich war einfach rund um überfordert.
 

Bevor dieses Gefühl noch völlig die Überhand gewann, packte ich die Tasche mit dem Rest meiner Sachen und stieg in den Aufzug. Fünftes Stockwerk.

Die Wohnung füllte, so viel ich wusste den ganzen oberen Stock, wobei die Zimmer, die nicht gemeinschaftlich genutzt wurden, zum Großteil nicht mir gehörten. Es gab laut Sesshoumaru ein Wohnzimmer, eine Küche, ein Bad, zwei Schlafzimmer und zwei weitere Zimmer, die meinem neuen Mitbewohner gehörten. Also im Prinzip bestand das Ganze aus zwei Wohnungen, die sich eine Küche und ein Bad teilten - und einen Eingang.

Vielleicht hatte ich ja Glück und ich musste meinen Beschützer kaum sehen. Nicht, dass ich etwas gegen ihn hatte, ich kannte ihn ja noch nicht, aber seine Anwesenheit allein reichte, um mich daran zu erinnern warum ich jetzt einen Mitbewohner hatte. Wobei diese riesige Wohnung an sich auch nicht zu meinem Seelenfrieden beitrug. Wobei... ich hatte ja ein wenig Hoffnung, vielleicht endlich wieder schlafen zu können. Das war auch eigentlich der Grund, warum ich endlich hier war.

Sesshoumaru hatte mir so viel Zeit geben wollen, wie ich brauchte, hatte aber ansonsten innerhalb von zwei Tagen alles für meinen Umzug vorbereitet und erledigt gehabt. Eins musste man Dämonen lassen: Wenn man bei ihnen etwas gut hatte und das auch noch etwas war, was ihren Stolz enorm ankratzte, waren sie bei der Wiedergutmachung enorm gründlich und schnell.
 

Der Aufzug hielt und ich stieg aus. Ich war froh mich nicht um den Auszug kümmern zu müssen. Selbst mit all meinen Bekannten und Freunden wäre das mühselig gewesen. Bei so was war die Kraft die Dämonen ja angeblich hatten sicherlich nützlich.
 

Ich trat aus der Tür, die aufgeschwungen war und schloss die Eingangstür auf. Vor mir breitete sich eine Art... wie nannte man das nochmal? Ich hatte den Begriff schon mal gehört, da war ich mir sicher, aber er fiel mir jetzt nicht mehr ein. War ja auch egal. Es war eine Art Eingangsnische von der aus drei Türen abgingen. Wenn die Verteilung der Räume einigermaßen sinnvoll war, würde die Türen in die verschiedenen Bereiche der Wohnung führen. Allerdings konnte ich mich da aber auch irren. Sesshoumaru hatte mir einen Grundriss geben wollen, aber ich hatte abgelehnt. Jetzt bereute ich das ein wenig, aber vorgestern war ich einfach noch nicht bereit dazu gewesen mich hiermit näher zu befassen.
 

Nun gut. Dann eben raten. Ich öffnete die erste Tür und stand prompt im Bad. Gut, soviel zu der Aufteilung in meinem Kopf. Vielleicht führten die anderen beiden Türen dann in die Gemeinschaftsräume und den Schlaftrakt. Würde ich ja dann gleich sehen.

Das Bad jedenfalls war angenehm groß, aber nicht riesig. Es gab eine Dusche, eine Badewanne, zwei Waschbecken, eine Toilette und diverse Schränke. Die Einrichtung an sich bewegte sich von der Qualität her wahrscheinlich im oberen Mittelfeld. Nichts worüber man sich beschweren müsste.

Dennoch blieb weiter ein fahler Beigeschmack. Mein dummer Stolz! Ich schloss die Tür wieder und wollte die nächste öffnen... abgeschlossen.

Hm.. das waren dann wohl die Räume meines Mitbewohners, denn ich hatte keine weiteren Schlüssel. Gut, also die nächste Tür.
 

Vor mir erstreckte sich ein Flur, an dessen Ende ein Fenster war. Das hier würde als der Teil sein, in dem ich hauptsächlich leben würde.

Ein paar Türen waren geöffnet und ließen so noch zusätzlich etwas Licht ein. Aus einem der Räume die offen waren, drangen leise Geräusche. Einen Moment lang war ich mir unsicher, ob ich schon bereit dazu war, ihn kennenzulernen, beschloss dann aber, dass es nicht einfacher werden würde, wenn ich das vor mir her schob. So ging ich den Geräuschen nach.

Ich kann nicht sagen, was ich erwartet hatte, jedenfalls war es nicht das, was ich jetzt sah. Da saß ein Kerl in der Küche, der aussah, als wäre er in meinem Alter. Er trug Jeans und ein T-Shirt, ganz normal also. Das einzige, was darauf schließen ließ, dass er nicht normal war, waren die Ohren, die weißen Haare und die krallenbesetzten Hände. Besagte Ohren saßen wie bei einer Katze oder einem Hund ober auf seinem Kopf und sahen auch entsprechend tierisch aus.

Er erinnert mich ein wenig an Sesshoumaru, nur ohne die imposante Ausstrahlung. Das konnte aber auch täuschen. Wahrscheinlich zerstörte das Essen einer instant Nudelsuppe jedwede imposante Ausstrahlung.
 

Er sah zu mir auf. Seine Augen wirkten etwas verschlossen, ja, sogar etwas trotzig und düster, aber sie wirkten wesentlich offener als die von Sesshoumaru, waren aber vom gleichen goldgelben Ton. Ob die beiden verwandt waren? Oder waren sie einfach von der gleichen Rasse und es lag daran?

"Genug geglotzt?", fragte er plötzlich bissig, was mich zusammenzucken ließ. Ups. Eigentlich hatte ich nicht starren wollen.

"Eh, ja.. sorry. Ehm hi! Ich bin..."

"Mai, ja ich weiß. Sesshoumaru hat mir schon alles erzählt."

Nein... wir würden keine Freunde werden. Klasse.

"Gut... mir nicht. Würden Sie mir also vielleicht sagen, wer Sie sind? Ich weiß, dass Sie auf mich aufpassen sollen, aber das war's dann auch."

Die Augen meines Bodyguards verfinsterten sich schlagartig: "Mach das noch einmal und es setzt was!"

Vollkommen überrumpelt starrte ich ihn an: "Was?"

"Mich siezen! Geht's eigentlich noch? Ich bin doch nicht mein Bruder!"

Spontan war mir nach heulen zumute. Mit dem sollte ich es die nächste Zeit aushalten? Eine kleine, gemeine Stimme in meinem Kopf flüsterte mir zu, dass ich Sesshoumaru vielleicht doch diese Leute einfach hätte umbringen lassen sollen. Aber ich ignorierte das. Das hatte hier definitiv nichts zu suchen.

"Ich kenne deinen Bruder nicht! Außerdem ist das kein Grund mich so anzumachen, ich hab dir nichts getan!"

Von ihm kam darauf nur ein genervtes Schnauben zurück, während er langsam weiter aß.

"Er hat dir echt gar nichts erzählt, oder?"

Eigentlich sollte es mich stören, dass er mich einfach duzte, aber anscheinend galt siezen für ihn als Beleidigung.
 

Ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, die Motivation für ein Gespräch war mir so ziemlich vergangen. Der musste ja nicht wissen, dass ich die Informationen die Sesshoumaru mir hatte geben wollen, einfach nicht hatte hören wollen.

"Ist ja mal wieder typisch", motzte er auch gleich weiter. War der immer so?

"Na ja, was soll's. Ich bin jedenfalls Inu Yaha und dein neuer Boss ist mein Halbbruder."

"Müssen rosige Familienverhältnisse sein", entkam es mir versehentlich. Ich war einfach zu fertig um noch ordentlich zu funktionieren. Außerdem sah ich es nicht ein mich diesem Kotzbrocken gegenüber höflicher zu verhalten, als er sich mir gegenüber verhielt. Wäre ja noch schöner!

Wobei es wahrscheinlich klüger wäre, sich mit demjenigen gut zu stellen, der für meine Sicherheit verantwortlich war. Spontan fragte ich mich, ob Sesshoumaru mich vielleicht doch loswerden wollte, wenn er mir einen Bodyguard schickte, der seinen Auftraggeber nicht einmal leiden konnte. Langsam begann ich an Taishous Urteilsvermögen zu zweifeln. Hoffentlich gab das nicht so eine Pleite wie mit dem Fahrer.
 

"Wie auch immer. Da du ja schon alles über mich weißt, verschwende ich nicht weiter deine kostbare Zeit. Ich such jetzt mein Zimmer und geh dann einkaufen. Ich nehme nicht an, dass wir irgendwelche frischen Lebensmittel haben?"

Als Antwort bekam ich nur ein Kopfschütteln. Klasse.

"Ich geh' in zehn Minuten los. Wenn du was willst, leg mir nen Zettel auf den Tisch."
 

Damit wandte ich mich um und verschwand wieder aus der Küche. Kurz besah ich mir noch das Wohnzimmer, dann verschwand ich in meinem neuen Zimmer.

Es standen noch einige Kartons und ein großer Koffer im Raum, ansonsten wirkte er ziemlich leer. Ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch. Das war's.

Das Zimmer war zu groß um mit der kargen Einrichtung gefüllt auszusehen oder ansatzweise bewohnbar. Aber ich hatte eben nicht mehr Zeug. Miene alte Wohnung war so groß gewesen, wie dieses Zimmer oder sogar etwas kleiner.
 

Ehe mich das Gefühl der Verzweiflung wieder übermannte, ließ ich meine Tasche fallen, kramte meine Geldbörse und einen Einkaufsbeutel heraus und flüchtete wieder aus meinem Zimmer.

Als nächstes steuerte ich den Kühlschrank an um mich selbst von der Abwesenheit von Lebensmitteln zu überzeugen. Die gähnende Leere die mir entgegen sprang war Beweis genug. Mein Mitbewohner war ebenfalls nicht da und er wollte wohl auch nichts mitgebracht haben, denn genauso wie Lebensmittel glänzte auch der Zettel mit Abwesenheit.
 

Eine Stunde und ein paar tausend Yen später, war der Kühlschrank angenehm gefüllt. Aber was jetzt?

Es war zwar schon fast Abend, aber bei weitem noch nicht spät genug um schlafen zu gehen.
 

Unschlüssig stand ich vor meiner Zimmertür und alles in mir sträubte sich dagegen, hinein zu gehen. Aber das war das Einzige, was ich noch zu tun hatte. Ich musste Zeug ausräumen und einsortieren und mich irgendwie hier einrichten. Aber ich wollte nicht. Ich wollte wirklich nicht, denn das würde bedeuten, dass ich wirklich hier einzog. Mir gefiel dieses Gefühl nicht, aber da musste ich wohl durch. Es nutzte ja nichts.
 

Doch schon als ich begann den Koffer auszuräumen, stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich würde jetzt lange Zeit hier leben, mit diesem Kotzbrocken von Halbdämon, der wahrscheinlich nicht einmal interessiert daran war mich zu schützen. Ob Taishou ihn hierzu erpresst hatte?

Was hatte ich mir eigentlich vorgestellt? Hatte ich echt geglaubt, wir würden uns gut verstehen?

Irgendwie hatte ich das schon gehofft, ja, aber war es denn so verwunderlich, dass ich mir jemanden wünschte, dem ich vertrauen konnte, mit dem ich reden konnte? Immerhin war er einer der wenigen, der mich verstehen könnte. Wie sollte mich auch jemand Außenstehendes verstehen? Diese Situation war so absurd, aber ein Halbdämon war in einer ähnlichen Situation, wie ich. Irgendwie zwischen zwei Welten gefangen.
 

Ich ließ mich auf meinem Bett nieder, vergrub mein Gesicht in meinen Händen und erlaubte den Tränen zu fließen. Es war mir einfach zu viel im Moment und ich hatte solche Angst vor der Zukunft. Es war in Ordnung, dass ich weinte... es war in Ordnung. Ich war auch nur ein Mensch, ich durfte überfordert sein!
 

Plötzlich klopfte es leise, fast schüchtern an meiner Tür. Erschreckt zuckte ich zusammen, stoppte sofort das leise Schluchzen und horchte angespannt in die Stille meines Zimmers hinein. Hatte er mich gehört? Wollte er mir jetzt sagen, dass ich leiser heulen sollte?

Wut kroch in mir hoch, noch bevor er überhaupt etwas getan hatte.

"Hey...", begann er dann langsam und unsicher.

Ich erkannte die Stimme, es war definitiv Inu Yasha, aber er klang vollkommen anders als in der Küche. Hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte gedacht es wäre eine andere Person.

"W... weinst du etwa?"
 

Das klang fast panisch, aber ich ignorierte das einfach. Jahrelange Angewohnheit ließ mich einfach kurz zittrig durchatmen, ehe ich mit fester Stimme antwortete: "Nein, wieso?"

Normalerweise reichte das um andere zu vertreiben. Es gab kaum etwas, was mir unangenehmer war, als vor anderen zu weinen. Über die Jahre hatte ich deshalb Strategien entwickelt, um andere in solchen Situationen fern zu halten, ohne, dass sie sauer sein konnten.

Ich hörte so was wie ein Schnauben von ihm und im ersten Moment dachte ich, er ziehe jetzt einfach ab, aber er überraschte mich wieder: "Ich kann Tränen riechen."
 

Obwohl ich so eine Aussage noch nie gehört hatte, schaltete mein Kopf schnell und so entstand keine merkwürdige Pause. Wie schon einmal erwähnt: Ich log nicht gerne, aber ich war ganz gut darin.

"Ich hab' mir beim ausräumen den Zeh angestoßen. Da sammelt sich schon mal Wasser in den Augen."

Meine Stimme war immer noch fest, aber lange konnte ich das nicht mehr aufrecht erhalten. Neue Tränen sammelten sich und ein Schluchzen steckte mir im Hals.

"Du kannst mir auch einfach sagen, wenn du nicht mit mir reden willst! Kein Grund mich anzulügen!"
 

Keine Ahnung woher er das wusste und es war sowieso egal, denn der harsche Ton brach meine Selbstbeherrschung nahezu sofort und das Schluchzen entfloh meinem Körper ohne, dass ich es auch nur ein wenig unterdrücken konnte. Scheiße...

"Hey...", kam es sofort wieder von hinter der Tür. "N... nicht weinen."

Ich vergrub mein Gesicht wieder in meinen Händen und gab eine Mischung aus Glucksen und Schluchzen von mir. Es war ein merkwürdiger, gurgelnder Laut.

"Wenn ich aufhören könnte, würde ich, denkst du nicht?"

Jetzt war meine Stimme alles andere als fest oder stabil. Sie zitterte, war leise und schwach. Ich klang weinerlich und hatte Probleme nicht nach jedem zweiten Wort zu schluchzen. Das war so peinlich.
 

Das Rascheln von Kleidung ließ mich hoffen, dass er endlich gegangen war, doch den Gefallen wollte er mir eindeutig nicht tun. Stattdessen kam er einfach in mein Zimmer und in jedem anderen Fall hätte ich ihn keifend wieder heraus geworfen, aber ich hatte bei weitem nicht genug Kraft dafür. Nicht heute.. nicht in diesem Augenblick.

"Das... das ist meine Schuld, oder?"
 

Ich sah ihn nicht an und überlegte sogar, ihm einfach nicht zu antworten, doch ich wollte nicht am Ende wieder angekeift werden.

"Ja.. nein.. ich.. ach keine Ahnung..."

ich hörte nur, dass er näher kam, denn ich beschäftigte meine Augen lieber damit, meine eigenen Hände anzustarren.

Letztendlich setzte er sich neben mich auf das Bett, was mich kurz an die Situation vor ein paar Tagen erinnerte. Das hier fühlte sich nur irgendwie anders an. Klar, ich mochte ihn nicht wirklich, aber es war noch etwas anderes. Seine Anwesenheit fühlte sich eher auf meiner Ebene an. Sesshoumaru war viel autoritärer und fühlte sich deshalb an, als stünde er einige Stufen über mir.

Ob das jetzt gut oder schlecht war, konnte ich nicht sagen und warum ich gerade darüber nachdachte, wusste ich auch nicht.
 

"Willst du darüber reden?", fragte er erstaunlich einfühlsam. Nach der Show von heute Mittag hatte ich ihm das eigentlich nicht zugetraut.

"Mit dir?", entfleuchte es mir eher unabsichtlich. Das war jetzt unfair von mir, schließlich gab er sich offensichtlich Mühe. Aber ich wollte es auch nicht zurücknehmen, denn...

"Ok, das habe ich verdient."

Ja, genau das.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das wars erstmal^^
Noch ein wenig Eigenwerbung:
Meine neuste Veröffentlichung, eine Brüdergeschichte die nach dem Lied 'Bruder' von Unheilig ausgelegt ist. Es ist etwas anspruchsvoller als das hier, wesentlich durchdachter und mit wesentlich mehr Mühe geschrieben wie das hier. Wenn ihr mal vorbei sehen wollt, ich würde mich freuen^^

Bruder

Ich freue mich auf das nächste Kapitel!
Um 'Dem Alltag entfliehen' kann ich mich derzeit leider nicht kümmern, Sess und Inu haben zufälligerweise genauso wenig Zeit wie ich. Soooo schade, aber ich werd ihnen etwas in den Hintern treten, wenn ich wieder Zeit habe!

Ciao Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, hier hab ich ein kleines Problem. Da ich lange nicht mehr geschrieben habe, weiß ich nicht mehr alles, was ich in diesem Kapitel aufdecken wollte/sollte. Wenn IHR also noch Fragen habt, dann teil das in den Kommis oder per PN mit, dann werde ich (wenn es sinnvoll in meinen Augen ist) das im nächsten Kapitel noch mit rein bringen.
Das nächste Kapitel heißt dann 'Fragen' und wird für Mai ein wenig unangenhem ;)
Falls ihr ein paar Ideen zu Fragen habt, die Sess ihr stellen könnt, gerne her damit, vielleicht schafft die Frage es dann auch in das nächste Kapitel (wenn wir schon Fragen von Mai sammeln, warum dann eben nicht auch welche von Sess? thihi).
Seht es als kleine Entschädigung für die lange wartezeit^^ Ich verspreche aber niemandem, dass seine Frage egal auf welcher Seite es in das nächste Kapitel schafft.

Liebe Grüße

Lyn Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es hat ewig gedauert, ich weiß, aber es war viel los. Zwischendurch durfte ich auch wegen RSI 5 Wochen lang nicht an den PC oder sonst irgendwas machen, was mein Handgelenk belastet.
Aber jetzt zu Weihnachten dachte ich, nutze ich die freien Tage, um das Kapitel zuende zu schreiben und endlich online zu stellen :)

Zum 10. Kapitel möchte ich mich sehr herzlich bei allen Bedanken, die mich hier unterstützen. 23 Favoriteneinträge sind wirklich nicht ohne und bringen mich immer wieder zum Grinsen, wenn ich sie sehe :D

Ganz besonders möchte ich aber meinen Kommentatoren danken. Die geben mir immer den richtigen Boost, den ich brauche, um mich dann doch endlich wieder ans Schreiben zu setzen und sie erhellen mir immer wieder den Tag.
Vielen, vielen Dank!

In diesem Sinne:
Ich wünsche euch allen ein frohes Fest, schöne, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (49)
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Von:  KiraNear
2016-02-10T13:08:24+00:00 10.02.2016 14:08
Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber die FF ist mehr als interessant - hab sie von Anfang bis zu dem Kapitel jetzt in einem Rutsch durchgelesen. Einfach, weil sie mich so neugierig gemacht hat und es mehr als angenehm zu lesen war. Freue mich schon auf die nächsten Kapitel; wie so das Leben mit Inu Yasha unter einem Dach und wie der Job wohl genau sein wird. Hast auf jeden Fall nen weiteren Leser dazugewonnen :-)
Antwort von:  Lyndis
10.02.2016 15:18
Vielen lieben Dank für den Kommentar und willkommen bei meiner FF^^
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr die Leute hiervon begeistert sind. Ohne diese große Menge an Fans hätte ich das hier wohl schon nach den ersten zwei oder drei Kapiteln abgebrochen. Deshalb freue ich mich auch immer wieder über Kommentare und neue Leser. Sie halten das hier definitiv am Leben :)

Ich bemüh mich bald weiter zu schreiben, aber momentan muss ich erst einmal die Klausurphase überstehen.
Hoffe ich kann auch weiterhin auf dich zählen^^

Bis zum nächsten Mal!

Lyn
Von:  Hotepneith
2015-12-22T16:47:36+00:00 22.12.2015 17:47
Eine netter Beginn ener netten Bekanntschaft^^. Zwei Leute, die gemeinsam leben sollen, sich auf den ersten Blick nicht leiden können - und beide emotinal sind. kann ja nur..äh..heiter werden.

Gefallen an dem Kapitel hat mir der sehr gefühlvolle Blick auf die neue Wohnung ( wie hiess der Flur gleich noch mal?), die Verwunderung über die neuen Räume und natürlich den reizenden neuen Mitbewohner aka Bodyguard...Ich bin wirklich neugierig, wie das erste gemeinsame Essen aussehen soll (Steak halbgar oder doch lieber Schopska Salat? Oder alles?) immerhin ist diese Szene am Schluss so nett romantisch - eben, weil sie es eigntlich gar nciht ist, sondern ein Abtasten.

Ich hoffe, das nächste Kapitel braucht nicht so lange


hotep


Antwort von:  Lyndis
22.12.2015 17:58
Du kommentierst definitiv schneller als ich schreibe XD
Danke für den wunderschönen Kommentar^^

Es freut mich zu hören, dass das ganze gefühlvoll rüber kam. Als ich es gerade eben abgetippt habe, empfand ich es als ziemlich platt. Aber offensichtlich ist das nur mal wieder der kritische Blick und die stetige unzufriedenheit, mit allem, was ich so produzeire XD

Ich mag Mai und Inu gerne zusammen. Das hat so viel zündmaterial :D

Ich bin auch auf denen ihr Leben zusammen gespannt. Ich hab da schon die ein oder andere Idee.^^

Hach ja.. das nächste Kapitel...
ich kann ncihts versprechen, aber noch mal ein halbes jahr hab ich nicht vor zu warten (oder war es schon mehr als ein halbes?)

Spätestens im März sollte das nächste kommen^^
Von: abgemeldet
2015-08-18T13:52:09+00:00 18.08.2015 15:52
Hallo!

Seltsamerweise warte ich die ganze Zeit darauf, dass er ihr doch etwas zu Leide tut. Im Ernst, was sollte die Polizei schon großartig ausrichten? Gut, sie hat ihr Backup, das informiert ist, aber das wird ihr Leben im Zweifelsfall auch nicht retten - es sei denn, die stünden bereits allesamt vor der Tür.
Das heißt, ja, ich verstehe ihre Nervosität und die Anspannung, die zwischen den Zeilen fliegt, verdammt gut. Die Szenerie der Häuserschluchten (und auch vorher: Yunas verschlafene Art) war lebendig und man merkt sofort, dass dies eine andere Welt mit ihren eigenen Regeln ist. Kazumi wird hoffentlich eine heuchlerisch-freundliche Schlange, die der guten Mai ordentlich einheizt, ohne sich vom Chef allzu oft erwischen zu lassen.
Räumlich gefiel mir am Besten der Urwald, sowie der Panorama-Blick. Meine Güte, für den Ausblick würde ich Einiges geben. Der war beschaulich, wild und traumhaft schön beschrieben. Große Klasse!

Das fiel mir auf:
von der Angst, die ich vor ihm hatte. Dann erzählte ich ihr, dass er mir eine Person vorgeschlagen hatte, die überprüfte (+Komma, +d)

Und nun sterbe ich vor Neugierde, warum er sich die Mühe macht, Mai zu holen. Wobei sollte ein Dämon schon Hilfe benötigen? Spionage?

Viele Grüße,
Morgi
Von:  Hotepneith
2015-08-10T15:33:27+00:00 10.08.2015 17:33
Ja, sehr schön psychologisch aufgedröselt. Mais Reaktion ist sehr nachvollziehbar und logisch. Sie dämoinische Sicht der Dinge ebenso.
Auch die Sache mit dem Netz.
So sehr ich anfangs bezweifelte, dass das eine logische Story geben könnte, umso angetaner bn ich,was du jetzt draus machst.

Übrigens bei dem Satz:. "Vielleicht aber auch, weil es mir so unglaublich albern vorkam, mich von einem Dämon duzen zu lassen, der etwa 50 Mal älter war als ich. "
Ich glaube, da fehlt ein "nicht", oder? Sie bietet ihm ja das Duzen doch gerade an.

Übrigens denke ich mal, der Hlabdämon hat einen Namern....


bye

hotep
Antwort von:  Lyndis
10.08.2015 17:40
Schön, dass nicht nur ich der Meinung war, dass das unmöglich ne logische Story geben kann :D Das Ganze entwickelt sich aber zu einem Monster, weil ich mein Ziel 'bring Sess mit dem Mädel zusammen' immer weiter aus den Augen verliere und auch gar nicht mehr weiß, ob ich das noch umgesetzt bekomme. Es entwickelt sich doch irgendwie eher zu einer sehr langen Abenteuer Story.

Es freut mich aber, dass du das alles logisch findest, ich geb mir da mittlerweile einigermaßen Mühe das Ganze ordentlich aufzubauen. Na ja gut, ich war von Beginn an bestrebt es sinnvoll zu gestalten, wusste aber, als ich angefangen ahbe, noch kein Stück worauf das hier hinaus läuft. Langsam klärt sich das Bild^^

Und ja, natürlich müsste das 'siezen' und nicht 'duzen' heißen... das kommt davon wenn man den Text von nem Block abtippt während man sich mit jemandem unterhält -.-
Ich werds sofort ändern, danke für den Hinweis!

Und jaaaa... ich denke wir wissen alle, welchen Halbdämon ich meine :)

Vielen Dakn für den Kommi!

Bis zum nächsten Mal^^
Antwort von:  Hotepneith
10.08.2015 17:43
Preisfrage: wieso musst du Sess mit dem Mädchen zusammenbringen? Das war angedacht, aber Charaktere wollen eben manchmal anders als der Autor.
Antwort von:  Lyndis
10.08.2015 17:45
Muss ich nicht. Deshalb fehlt ja auch schon seit geraumer Zeit der Untertitel der Story :) Ich schau ab jetzt einfach mal was sich so ergibt, aber leider passt dann der Titel der Story gar nicht mehr.
Antwort von:  Hotepneith
10.08.2015 17:57
Es gibt ja auch Liebe zur Arbeit, zur Berzfung oder so...
Von:  Tomoyo-san
2015-07-10T16:49:23+00:00 10.07.2015 18:49
Noooooo!
Gestern ff gefunden, heute weiter gelesen und jetzt... Kapitel zu Ende T_T
Eigentlich halte ich nichts von off-character ffs, aber diese ist erstaunlich gut gelungen. Gut lesbar (und vor allem korrekt), gute cliffhanger und ein Charakter, der lebendig wirkt. Sehr schön, schreib schnell mehr!
Antwort von:  Lyndis
10.07.2015 18:53
*schmunzel*
es freut mich einen neuen fan gefunden zu haben^^
den begriff 'off character' kannte ich bisher noch nicht. ich kenne 'OC' eher als 'own character'^^
wieder was dazu gelernt.

das neue kapitel ist bereits angefangen, aber ich weiß nicht ob ich es vor mitte august schaffe weiter zu schreiben. zumal ich (böse böse) ne beyblade ff anegfangen habe die mich selbst gerade ziemlich fesselt^^" und ich eigentlich für meine klausuren lernen müsste.

ich hoffe deine geduld nicht zu sehr strapazieren zu müssen^^
hoffentlich bis zum nächsten mal^^
Von: abgemeldet
2015-07-09T23:01:15+00:00 10.07.2015 01:01
Hallo!

Mist, ich bin dem Albtraum auf den Leim gegangen, und war schon gabz euphorisch, wie Mai aus der Misere wieder herauskommen will. Aufwachen und schweißgebadet, war dabei nicht auf meiner Liste. Ich hatte für den Wechsel der Wirkung 'Sesshoumarus Stimme vs Sms' ganz viel Herzblut übrig. Und meine Güte, was wüsste ich gern, was er bei ihrem 'ich schlafe!' dachte. Den Humor hast du hier für mich um 100% gesteigert, obwohl der Kontext zunehmend nervös bis paranoid wurde. Sie wirft ihr Handy wirklich auf die Wiese vor Schreck, oweia. Wenn man bedenkt, dass sie ihm damit ihre Privatnummer und eine weitere Recherchemöglichkeit in die Hand gab ... oh, Mai. Sehr naiv (und für mich als Leserin witzig, sowie beunruhigend)!

Auf alle Fälle eine tolle Idee das neuzeitlich aufzuziehen. Ich tappe immer noch im Dunkeln, wofür er sie nur ein bisschen gebrauchen kann. Wahrscheinlich ist das gelogen, denn er hat sich zu gut über sie amüsiert, um sie nicht fest einzuplanen ... will er sie als Ausgehbegleitung?! Nein, wahrscheinlich hat es mit dem besuchten Kunden zu tun.

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  Lyndis
10.08.2015 17:55
Thihi XD Na ja, Mai wäre da wohl kaum lebend wieder heraus gekommen, aber ich fand es ein schönes Mittel um mal ihre Paranoia richtig darzustellen. Und ich freue mich wieder, dich überrascht zu haben :) Wäre ja langweilig wenn alles vorhersehbar wäre.

Ja, man muss in der heutigen Zeit schon aufpassen, wem man was offenbart, aber wie Mai selbst schon dachte: Die Handynummer kann man auch wechseln.

Ich versuche nach Möglichkeit auch die aktuellen Medien mit ein zu beziehen. Also erwähnung von Facebook, Handys, Smartphones, Internet etc.^^
Damit es sich möglichst so anfühlt, als wäre es wirklich aktuell.

Sess lügt nicht. Auf sowas achte ich schon^^ Dämonen und lügen schließen sich für mich gegenseitig aus, wie ich glaueb in der Story auch erwähnt habe.
Aber warum Sess sie genau will, erfährst du dann demnächst^^ Bin gespannt was du dazu sagst^^
Von: abgemeldet
2015-07-09T22:44:07+00:00 10.07.2015 00:44
Hallo!

Mai redet mit ihrem Misstrauen gegen Wände, und man fragt sich automatisch, wie hoch die Recherchekünste vierer Studenten sein können. Wer weiß, was sich unter Pseudonymen oder dem Familiennamen alles im Netz finden ließe. Ich war ja schon überrascht, dass sie neben dem offiziellen Teil des Waisenhauses über sein Alter stolperten. Ob das Boulevardpresse war? :-D

Was mir gefiel, war der Einblick in die bunte Runde der Infirmatikstudenten und gewisser Klischees. Ebenso, dass jeder anders an das Erlebnis Mais heranging und sie am Ende genug Futter für Panik, als auch Beruhigung a la "Geh ruhig hin" mitnehmen konnte. Die Menschen denken nur nicht dran, dass er als Dämon schon wissen wird, wer ihn belauscht und beobachtet .. oweh.
Und als von Geld eintreiben die Rede war, dachte ich eher an Schutzgeld statt Inkasso. Da hast du mich überrascht, war nämlich genauso logisch!

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  Lyndis
10.08.2015 17:50
Es freut mich, dass ich dich ein wenig überraschen konnte :)
Mai und ihre Freunde sind so eine Sache für sich, aber ich mochte die Mischung und es war auch das was ich in dem Moment an Charakteren einfach brauchte^^

Dass die mit der Recherche nicht allzu weit kommen, war wohl klar, aber ich denke doch, dass sie ungewöhnlich wenig gefunden haben. Aber wer weiß schon, wie sher sich die Medien für Dämonen interessieren?

Es war wieder sehr interessant deine Gedanken zu all dem zu hören ^^
Von: abgemeldet
2015-07-09T22:30:45+00:00 10.07.2015 00:30
Hallo!

Mai, du bist konsequent in deiner Neugierde, und das wird dir nur Scherereien einbringen. Gut so, denn es interessiert mich brennend, was es mit Sesshoumarus derzeitigem Geschäftszweig und seinem Grund in ein menschliches Café zu gehen, auf sich hat. Wahrscheinlich war er absichtlich über die Hauptstraße gegangen, um seinen Plan umzusetzen (was auch immer der sein mag) ... ich kann mir auch gut vorstellen, dass Mai nicht einmal seine erste Wahl war.
Was mir übrigens sehr gefiel, war neben ihrem Zwist "rede ich mit ihm, oder vertraue ich lieber auf meine Instinkte" die permanente Gefahr, die von ihm ausging. Durch die Bezirksaufteilung und Mais einzelne Überlegungen erschienen Dämonen generell unnahbar, ja, sogar zu meiden. Durch seine konkreten Fragen und direkten Antworten war er noch schwerer einzuschätzen ... toll, dass Mai an der Stelle realistisch ist, und das Café zu meiden beschließt.
Aber war sie zu überfahren ihm das dreiste Zurückwechseln zum 'Du' ein zweites Mal zu untersagen? (Von seiner Seite aus klasse, hihi.)

Einige Fehlerchen, wie z.B. "schmutzige n und illegalen Geschäften" sind neben den fehlenden Kommas zwischen zwei Verben noch drin. Ich mag auf alle Fälle die Perspektive und den Inhalt. <3

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  Lyndis
10.08.2015 17:46
Mir ist gerade erst aufgefallen, dass ich dir noch gar nciht hierauf geantwortet habe (aber ich glaueb ich hab dir im Zirkel schon danke gesagt? bin mir nicht mehr sicher). Jedenfalls geht das ja gar nicht^^

Es freut mich mit wie viel Begeisterung du das hier ließt und auch deine Gedanken dazu zu hören.

Du wirst sicherlich bemerken, dass Sess noch öfter in das 'Du' abrutscht, wenn Mai es nicht bemerkt.
Alles andere lasse ich jetzt mal offen, das wirst du noch sehen^^

Ich hoffe ich höre noch öfter von dir :)
Von:  sess-fan
2015-07-05T06:15:00+00:00 05.07.2015 08:15
Ich weiß gar nicht was ich dazu noch sagen könnte Hotepneith hat schon alles gesagt
Tolle Story mut einer schönen Wendung
Nur sollte sie einbisschen aufpassen wie sie nachher mir sesshoumaru redet.
Er ist immernoch ein yokai
Antwort von:  Lyndis
05.07.2015 11:01
Danke für den Kommi :)

Ja, bin selbst mal gespannt wie das jetzt wird. Die arme Mai ist völlig mit den Nerven runter, keine gute Ausgangssituation um vernünftig zu denken :D
Sess wird seinen Spaß haben schätze ich XD
Von:  Hotepneith
2015-07-04T15:51:07+00:00 04.07.2015 17:51
Wo hast du denn diewse Lesezwichen her...*.*?

Super Idee deiner Freindin, damit kippt jetzt natürlich die gesamte Story und ich bin iwrklich neugierig, wie das wietergehen soll. Auf alle Fälle hast du dich elegant aus der Falle befreit und jetzt jede Menge Optionen offen.
Emotionen sind wie üblich schön beschrieben und, als bemerkenswert: du hälst nach wie vor die Ich-perspektive konsequent durch. Großes Lob dafür.


bye

hotep
Antwort von:  Lyndis
05.07.2015 10:59
Ursprünglich war die Idee doch ein wenig anders gepant. Ursprünglich sollte die Bande da Mai dazu auffordern für Sess zu arbeiten und dafür für sie zu spionieren.
Aber meine eigene geschichte hat sich gegen diese idee entschieden XD Da hat sich mal wieder was verselbstständigt.
Und ich glaube so ist es auch besser und logischer^^

Ich freu mich dass dir die Idee gefällt. Ich bin jetzt selbst ein wenig gespannt wie es weiter geht.

Danke für das Lob!

Lyn


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