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50 gute Gründe am Leben zu bleiben

von

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Guilty heart ain't got no rhythm, ...

Nicht Korrektur gelesen!
 


 

„... y... ey... ... ara...? Hey,... eidara! ..."
 

...
 

.....
 

„Hey! Deidara, hey!"
 

Leise quiekend schrecke ich hoch, schaue mich mit weit aufgerissenen Augen im Hörsaal um, aus welchem sich bereits die willige Zuhörerschaft schon wieder zu verpieseln scheint.
 

Geil, kann ich auch gehen?
 

„Boah, was...", mosere ich, fahre mir mit der flachen Hand einmal durchs Gesicht und blinzle dann, um den Schlaf aus meinen Augen zu vertreiben.
 

Mit ziemlich mäßigem Erfolg.
 

„Guten Morgen." , höre ich Tenten neckisch neben mir flöten und werfe ihr dann einen irritierten Blick zu.
 

Sie mustert mich kurz, lächelt dann entschuldigend und reicht mir versöhnlich ihren Starbucks-Becher.
 

„Ach, Dornröschen ist auch mal wach!", begrüßt mich Kiba, der sich auf den Platz, direkt in der Reihe unter mir bequemt hat.
 

„Und du auch mal da.", brumme ich, nach wie vor schläfrig, nehme einen ordentlichen Schluck von dem lauwarmen und völlig überteuerten Wachmacher.
 

Ich habe blonde Haare, trage einen Hilfiger-Pulli, in der linken Hand befindet sich mein Iphone, in der rechten ein verdammtes Starbucksgetränk.
 

Ich, der Inbegriff eines White-Girls.
 

Wenn UGG mir noch ein paar Fellboots sponsert, dann könnte ich als Kunstfigur durchgehen.
 

UGGS und Leggins, verdammt ich brauch Leggins.
 

Kein White-Girl ohne Loggins und Oversize-Pulli. und Messy Dutt.
 

Ja, Leute, der Messy Dutt - Kawaii des ne.
 

„Ich war immer noch pünktlich, genau viertel nach acht!", beschwert sich Kiba und ich rolle mit den Augen.
 

„Ach ja?"
 

„Ja, aber da hast du bereits friedlich geschlummert.", erklärt er grinsend und ich schüttle nur mit dem Kopf.
 

„Die lädt die Folien doch eh hoch, weiß gar nicht, warum ich mir jeden Morgen den Stress mache." , brumme ich, nehme einen weiteren Schluck Chai- Latte, richtiges weiße Leute Getränk halt auch, gebe Tenten dann ihren Kaffee zurück.
 

Und dahin geht mein White-Girl Starter Pack.
 

„Weil die Vorlesungsinhalte prüfungsrelevant sind.", äfft Kiba, übermäßig betont in Tentens Richtung, welche ihn mit einem vernichtenden Blick straft.
 

„Bitte? Ist mir doch egal wenn du durch deine APs rasselst, aber beschwer dich dann bloß nicht bei mir, oder ruf mich wie letztes Mal völlig verzweifelt an, in der Nacht vor der Abfrage, ich solle dir helfen!"
 

Wow.
 

Mit gehobenen Brauen mustere ich meine beste Freundin, die heute ja absolut mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden zu sein scheint und werfe dann einen vielsagenden Blick in Kitas Richtung.
 

Bruder , renn. Renn einfach.
 

Die hat locker ihre Erdbeerwoche.
 

Ich kenne mich mit sowas kaum aus, weiß nur dass meine Schwester immer spontan zu einem Demorgorgon digitierte, wenn sich wieder die monatliche Marmeladenphase einläutete.
 

Und nun ist es ja nicht gerade so, als wäre die Olle nich ohnehin schon hinreichend biestig.
 

„Das hast du gemacht?", möchte ich schmunzelnd wissen und ich könnte schwören, Kiba wäre doch zumindest kurz errötet.
 

„Einmal, ... es waren dunkle Zeiten im ersten Semester." , fügt er dann hinzu und kratzt sich nervös grinsend am Hinterkopf.
 

„Können wir essen?", wechselt Tenten dann mit einem Mal das Thema und sowohl Kiba und ich blicken auf.
 

„Gerne.", mischt sich nun auch Sai ein, setzt dann wieder sein creepy Grinsen aus, das mich jedes Mal an dieses komisch Katzenmeier erinnert, wo du dir insgeheim denkst, die Mieze hat sich vor der Aufnahme erstmal Einen durchgezogen.
 

„Heute gibt es Lasagne in der Mensa."
 

„Liiiit -„, freut sich Kiba, ist im nächsten Moment schon auf den Beinen, „Dann lasst uns mal starten, hab nicht unbedingt Bock da stunden an zustehen."
 

Aufgeregt, wie ein kleines Vorschulkind, macht sich der Braunhaarige auf den Weg, die Riegen hinab, gen Ausgang, dich gefolgt von Sai, mit dem bekifften Pussy-Blick.
 

Auch ich erhebe mich, drängen mich dann an Tenten vorbei, welche mit eigenartigem Ausdruck Kiba und Sai hinterher schaut.
 

„Hey.", sanft stuppse ich sie an, „Kommst du?"
 

Irritiert blickt sie mich an und mir scheint, als hätte ich sie gerade aus einem tiefen Gedanken gerissen.
 

Oder irgendwelchen Fetish-Fantasien. Mit Hannibal Lecter UND Kiba.
 

Ich sags' ja immer wieder: Stille Wasser sind tief.
 

Sie nickt, scheint, Tatsache, irgendwie ziemlich zerstreut, packt sich dann ihre Handtasche, wobei ich mich schon zu Schulzeiten gefragt habe, wie die Weiber es schaffen all ihr Gedöns in diese kleinen Schulter-Shopper zu pröffen.
 

Unaufspürbarer Ausdehnungszauber,...
 

„Alles okay, du siehst...", begninne ich, doch die Brünette fällt mir plötzlich ins Wort: „Alles okay, Deidara!"
 

Schnaubend schiebt sie sich an mir vorbei, als könnte ich etwas dafür, dass sie ein X, statt ein Y Chromosom ergattert hat.
 

„Okay, wow. Ich wollte nur,..."
 

„Deidara, ich hab gesagt es ist alles in Ordnung!" , fährt sie mich ein weiteres Mal an, wirft mir dann einen todbringenden Blick über die Schulter zu und ich weiche instinktiv einen halben Meter zurück.
 

Sie seufzt.
 

„Tut mir leid, es ist nur,...", kurz senkt sie den Blick und abwartend schaue ich sie an.
 

„Keine Ahnung, heut ist nicht mein Tag.", entscheidet sie dann schulterzuckend und lächelt mir ziemlich falsch entgegen.
 

Ich nicke, lass es erstmal gut sein, auch wenn ich kaum glaube, dass sie „einfach nur einen schlechten Tag hat", aber ich habe momentan genug Patienten, wie ich finde und bin completly booked.
 

„Meinst du Lasagne kann daran was ändern?", versuche ich sie dennoch etwas auf zu muntern und ihr falsches Lächeln schlägt in ein ernstgemeintes Schmunzeln um.
 

„Wahrscheinlich.", gesteht sie dann leise kichernd und ich nicke.
 

„Na dann mal los, bevor die Mensa von der Hammelherde leergefuttert wurde."
 

Mit diesen Worten treibe ich sie zum Hinterausgang des Ringraumes, inzwischen sind wir die Letzten.
 

Das Letzte, lol.
 

*Badumm Tzz*
 

„Brauchst du ein Tampon?", möchte ich doch sichergehen, wofür ich einen ordentlichen Stoß in die Rippen kassiere.
 

„Deidara!"
 

„Ich mein ja nur, nicht dass wir nachher noch eine Putzkolonne, ... - ah!"
 

„Du ist so ekelig, man ey!"
 

Der Erste war in Ordnung, ehrlich.
 

Der Zweite,... der Zweite war nicht verdient.
 

Nun gut, vielleicht doch. Aber er hätte sanfter sein müssen.
 

Und da sagt man immer, wir Männer haben kein Feingefühl.
 

Ich bin nicht Itachi, aber selbst mir, als „Nicht - Philosophie-Student" fällt es auf, wie schnell sich der Mensch und ich zitiere: Als Solches, von einem vernunftbegabten Wesen in den Naturzustand zurück katapultieren lässt" - wenn es um das Thema Essen geht.
 

Insbesondere um verdammte Lasagne.
 

Also entweder waren die alle in ihrem vorherigen Leben kleine Whiskas-Garfields, oder aber Hobbes behielt am Ende mit seiner Annahme doch noch Recht, der Mensch in seinen Grundsätzen ist ein verdammtes Monster.
 

Und böse, sag ich euch.
 

Bööööhse.
 

Böses im Busch.
 

In wessen Busch und warum im 21. Jahrhundert, in einer Zeit, wo du in jedem Drogeriemarkt für wenig Geld ein paar Klingen erstehen kannst.
 

Ob ich nun will, oder nicht und eigentlich habe ich gar nicht so großen Hunger, werde ich von der drängelnden Hammelherde immer weiter nach vorne gedrängt und dabei auch prompt, Genen einen mir, nur all zu bekannten Rücken gestoßen.
 

Ein Rücken, dem ich viel zu verdanken habe, immerhin hat er mich das ein oder andere Mal, von der ein oder anderen Party nach Hause getragen.
 

Weniger der Rücken, sondern die, unten dranhängenden Beine.
 

Und Großhirn hat den Rest erledigt.
 

„Hoppla."
 

Reflexartig packt Itachi mich am Arm, damit ich nicht das Gleichgewicht verliere, zieht man wieder auf die Füße, scheint dann erst zu erkennen, wenn er da gerade vor dem Zertrampelt-Werden bewahrt hat.
 

„Deidara.", begrüßt mich mein bester Freund, zieht mich ein wenig näher an seine Seite, um zu verhindern, dass ich von dem erleichterten Pulk, das bereits jeweils ein Stück Lasagne ergattert hat, zu Bodenbrei verarbeitet werde.
 

„Was hälst du davon?", möchte ich wissen, während ich mich auf die Zehenspitzen stelle um einen flüchtigen Blick über die Menschenmasse zu erhaschen, leider von wenig Erfolg gekrönt.
 

Denn ich bin verdammt klein.
 

So, für nen Kerl.
 

Aber das macht mein Ego wett, sagt meine Mama und Itachi nennt es liebevoll den Napoleon-Komplex.
 

„Wie lässt es sich philosophisches für dich begründen, dass plötzlich alle so durch drehen, wenn es um fucking Lasagne geht?"
 

Itachi lacht leise, lässt mir dann den Vortritt, mich an der Essensausgabe vorne einzureihen.
 

„Nun ja, ich würde es spontan über die Leviathan-These erklären.", schmunzelt er dann, während sowohl er und ich ein ziemlich vergewaltigt ausschauendes Stück Hackfleisch, ... Mischmasch auf den Teller geklatscht bekommen.
 

Und dafür bin ich fast niedergetreten worden.
 

Naja, man muss Prioritäten setzten.
 

„Leviathan?", wiederhole ich, krame nebenbei mein Geld aus meiner Jackentasche, „Klingt wie ein Pokemon."
 

Itachi schüttelt lächelnd mit dem Kopf.
 

„Ja, das könnte man meinen.", stimmt er dann zu und auch ich muss schmunzeln.
 

Ein kurzer Blick, über den Kassenbereich hinweg, verrät mir, dass der Rest des Squads sich bereits bei den Tischen eingefunden hat und einen besonders lange (hehehe - Dei ist schon 19) für sich beschlagnahmt.
 

„Wie war es gestern noch?", möchte Wiesel dann wissen und sofort werfe ich ihm einen warnenden Blick zu, immerhin soll nicht jeder wissen, dass ich sowohl Freitagnacht, als auch den darauf folgenden Sonntagabend bei meinem Professor verbracht habe.
 

Doch Kant Junior scheint zu verstehen, deutet mir dann mit einem Kopfrucken, ihm auf die hinteren Stühle zu folgen, etwas abseits des Getummels.
 

„Es war gut, gut, ja...", brumme ich dann, lasse mich auf einem der unbequemen Holzstühle nieder und stelle mein Tablett vor mir ab, ehe ich zu allererst nach dem Schokopudding greife, denn Leute: Das Leben ist kurz - Esst den Nachttisch zuerst.
 

„Gut?", wiederholt Itachi misstrauisch und ich nicke.
 

„Ja, doch, war ganz erträglich.", schmatze ich, während ich mir einen Löffel nach dem anderen in die Schnüss schiebe, was Itachi einfach unkommentiert lässt.
 

Er ist ja so geduldig.
 

„Also, zuerst hatte er glaube ich nicht so Bock, aber wir haben sogar mehrere Filme geguckt und es war ganz entspannt." , erkläre ich dann Schulterzuckend, was Wiesel ersteinmal zu beruhigen scheint, zumindest beginnt er nun auch zu essen.
 

Kurz werfe ich einen abscherenden Blick, den Tisch hinab, gen dem Rest meiner Kommilitonen - schönes Wort - bis auf Tenten scheint das Pack jedoch nicht einmal bemerkt zu haben, dass Itachi und ich uns etwas fern abseits des Geschehens niedergelassen haben, um den passenden Gay-Moment zu kreieren.
 

I'm never gonna dance again
 

Guilty feet have got no rhythm ...
 

Fragwürdig mustert mich meine beste Freundin und ich presse nur beschämt meine Lippen aufeinander und lächle ihr unbestimmt zu, ehe ich mich einfach wieder Itachi zuwende, der dem Schauspiel still schweigen beigewohnt hat.
 

„Bleiben trotzdem noch 49 weitere Gründe.", überlege ich, tippe mir nachdenklich mit der Spitze meines Löffels ans Kinn und könnte Wiesel bereits jetzt den Hals umdrehen, denn alles, was aus seiner Richtung kommt ist ein gedehntes Seufzen.
 

In einer Sache muss ich Hobbes widersprechen: Auch der Leviathan ist grausam.
 

Itachi und irgendwo auch Herr Akasuna sind der beste Beweis dafür.
 

„Was!?", fauche ich ihn an, lasse meinen Schokopudding sinken.
 

„Deidara, ..."beginnt der Schwarzhaarige, legt sein Besteck zur Seite, wohl um mir seine volle Aufmerksamkeit schenken zu können.
 

Wie anständig.
 

„Dein Vorhaben in allen Ehren, aber ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht, ob du ihm diese 50 Gründe nun lieferst oder nicht, ..."
 

„Oh, das werde ich.", falle ich ihm ins Wort.
 

„Was, ich meine nur, ..."
 

„Du hast gesagt ‚oder nicht' - und ich habe gesagt: Das werde ich, komme, was da wolle.", stelle ich überzeugt klar und Itachi schüttelt kurz den Kopf, lässt den nachdenklichen Blick dann auf sein, vor ihm liegendes, Essen schweifen, ehe er erneut aufschaut.
 

„Gut, also auch wenn du ihm diese 50 Gründe geliefert hast, in dem angegebenen Zeitfenster, ist das keine Absicherung dafür, dass er sich bis dahin deutlich besser fühlt."
 

„Doch klar.", gelangweilt kratze ich das kleine, weiße Schälchen aus, und beginne, wie ein gieriger Hund, mit meiner Zunge den Löffel zu reinigen.
 

Ich nehm, unterm Strich, der Spülmaschine nur Arbeit ab.
 

Schützt die Umwelt - Schützt die Wale!
 

Wisst ihr, wieviel Strom so eine verkackte Spülmaschine frisst?
 

Und was meint ihr, woraus wir den hier in England beziehen? - Aus Solarmodulen?
 

Aha! - Der war lustig.
 

Solarmodule, ... im Norden Engalnds, der war, ihr seid echt lustig, ...
 

Bei Gelegenheit kratze ich mir gleich mal die Lachtränchen aus den Augenwinkeln, ...
 

Bei Gelegenheit.
 

„Klar?", wiederholt Itachi verwirrt und ich nicke.
 

„Ich glaube, ... „schwatze ich dann mit vollem Mund munter weiter - denn inzwischen bin ich bei der Lasagne angekommen, „Der Kerl braucht einfach mal nen kleinen Wegruf und wenn ich ihm Kontinua... kontino, ... Kontinua..."
 

„Kontinuierlich?"
 

Ich nicke:"Wenn ich ihm kontinuierlich immer mal wieder ein paar Gründe zum Happy sein liefere, dann regelt sich der Rest ganz von selbst."
 

Perplex starrt mich Itachi an und kurz ist es mir wirklich unangenehm ihn offenbar sprachlos gemacht zu haben, bis er sich wieder fängt: „Deidara, was weißt du eigentlich über Depressionen?", wechselt er dann plötzlich das Thema, was mich kurz sprachlos werden lässt.
 

Das ist, sagen wir es so, ... eine nicht ganz unberechtigte Frage.
 

Was weiß ich eigentlich über Depressionen?
 

Beziehungsweise, ... was gibt es da zu wissen?
 

Schulterzuckend schürze ich die Lippen.
 

„Die Menschen sind eben, ... traurig, ... fühlen sich leer und so nen Kram, kein Ziel vor Augen, so, ... ähm, wie sagt man, ... naja, als hätte Nichts mehr einen Sinn.", plappere ich das nach, was ich mal in einem Twitch-Lifestream aufgeschnappt habe.
 

Doch Itachi scheint das nicht zu überzeugen, ...
 

Komisch, ich frag mich nur warum - Zumal ich bis dato davon ausginge der Kerl wäre Philosoph mit Leib und Seele und in der Philosophie gibt es doch kein richtig, oder falsch - Oder liege ich da FALSCH?
 

Und wenn nein, lässt sich das auf metaphysischer Ebenen bestimmt ausdiskutieren, was denn die genaue Definition von richtig, oder falsch ist und bis die griechischen Weeaboos da zu einem Schluss gekommen ist, ist Neujahr vorbei und dann kann es mir auch egal sein, ...
 

„Naja, dass mag vielleicht so alles stimmen, aber so einfach ist es dann doch nicht, Deidara.", murmelt Itachi und ich stöhne genervt auf.
 

„Was denn, soll ich ihn dazu zwingen irgendwelche Pillchen zu schlucken?"
 

Kurz lache ich auf, doch Itachis Gesichtszüge bleiben steinhart und für den Bruchteil einer Sekunde stellen sich meine Nackenhärrchen auf, je weiter er mich mit diesem undurchdringbaren Blick mustert.
 

Das ist keine Gay-Silence, die sich hier mit einem Mal auftut, eher eine: Bitte lass mich leben, ...Silence.
 

I'm never gonna live again
 

Guilty heart have got no rhythm, ... anymore.
 

„Vielleicht solltest du dich zumindest etwas mit dem Thema auseinander setzten.", rät mir Itachi dann, ehe er sein Besteck wieder nimmt und plötzlich scheint es mir, als hätte man die Lautstärke wieder angedreht, da offenbar vorübergehend jemand aus versehen, auf die Mute-Taste gekommen war.
 

„Wofür bitte?", blaffe ich dann zurück, denn langsam nervt mich das Thema.
 

Hat Itachi nicht genug zu tun? Mit seinem Arsch von Vater, balg von Bruder, oder mit dem Sauberhalten seiner Armani-Zipfelmütze?
 

„Sehe ich aus wie ein beschissener Psychologe?"
 

„Keineswegs."
 

„Dann fällt das auch nicht in mein Aufgabengebiet, alles, was ich tun soll, ist dem Kerl bis Neujahr 50 Gründe liefern und das mache ich. Und du wirst schon sehen, wie das klappt.", knurrend schlinge ich meine Lasagne herunter, merke wie meine Wangen heiß werden.
 

Bin ich denn ein kleines Kind, oder was?
 

Meine Fresse, der Mann hat Depressionen und keinen unheilbaren Krebs, der wird nächsten Monat nicht tot sein, ... aber vielleicht sollte ich ihm dennoch mal sein Jagdgewehr abnehmen, ... nur für den Fall der Fälle.
 

Affekthandlungen und so.
 

Ihr wisst Bescheid,...
 

„Ich wollte dich nicht verärgern, Deidara.", versucht Itachi die Bögen zu glätten, doch ich schnaube nur verächtlich.
 

Kurz schweigen wir, ehe Kiba auf mit einem Mal in unsere Richtung brüllt: „Ey, ihr Schwuchteln!" , macht er charmant auf sich aufmerksam, wedelt dann mit einem Flyer herum.
 

Immer noch angesäuert rutsche ich ein paar Stühle auf, Itachi dabei keines Blickes würdigen.
 

Der kann mich mal.
 

Was denkt der eigentlich, wer er ist?
 

„Was das für ein Scheiß?", knurre ich, reiße Kiba den Buntdruck aus der Hand.
 

Erschrocken starren mich sowohl Kiba, als auch Tenten und Sai an, lassen den Blick kurzweilig zu Itachi wandern, welcher sich wieder, reichlich unbekümmert, seinem Mittagessen zugewandt hat.
 

„Sushi-Festival?", lese ich laut vor.
 

„Ist morgen Abend.", erklärt Kiba dann und ich nicke, drehe denn Flyer dann einmal in der hand, doch bis auf eine Adresse, Uhrzeit und ein paar Sushi-Happen mit Smileygesichtern ist dort nicht vermerkt.
 

„Keine Ahnung.", murre ich dann, „Stehe nicht so auf rohen Fisch. Ist doch eher so ein Geschäftsmänner-Fraß."
 

„Komm schon Dei, es wird sicher lustig und es gibt ja auch Sushi mit Avocado, oder Kürbis.", versucht es Tenten, doch angeekelt verziehe ich das Gesicht.
 

„Noch schlimmer."
 

„Na, dann trink dir halt ein Bier, ist doch nicht weit von dir.", mischt sich Kiba ein und ich rolle mit den Augen.
 

Das stimmt, denn ich wohne gerade einmal zwei Straßen weiter, aber ein bisschen Reis und nh toter Fisch, eingewickelt in einem Laubblatt sind noch lange kein Grund für mich, dass Haus zu verlassen, zumindest nicht dann, wenn ich es mir mit Süßkram und ner zwei Liter Cola, in meinem Bett, vor dem Fernseher bequem machen kann.
 

„Ich überlegt mir."
 

Schulterzuckend stopfe ich mir den Flyer in die Tasche meiner Trainingshose, schaue dann, über die Schulter zurück, in Itachis Richtung, der seine Mahlzeit offenbar beendet hat und mich abwartend ansieht.
 

„Was hast du hier nach?", möchte ich wissen und in gemütlicher Schnelligkeit erhebt sich Kant für Arme, räumt sowohl mein Geschirr, als auch seines zusammen und schlendert dann zu und hinüber.
 

„Zwei Seminare und eine Vorlesung.", erklärt er dann knapp.
 

Kiba hebt eine Braue.
 

„Junge, seit wann bist du hier Itachi?"
 

„Seit halb acht.", kommt es zurück.
 

„Wieviele Kurse hast du denn belegt?", möchte nun auch Tenten wissen und ich muss mir ein Grinsen verkneifen.
 

Ich meine, Itachi hat Zeit und dazu den Arsch voller Kohle, heißt im Umkehrschluss der Junge muss nicht arbeiten und kann sich voll und ganz auf sein Studium konzentrieren.
 

Meine Fresse, so einen Luxus hätte ich auch mal gerne.
 

„Ein paar kommen zusammen.", gesteht Wiesel, wendet sich dann an mich, „Hidan hatte gefragt ob, ..."
 

„Jaja, er hatte mir schon geschrieben.", winke ich ab, immerhin weiß ich genau so gut, wie Itachi, dass Hinan im Gegensatz zu uns fleißigen Studenten unglaublich viel Zeit hat und sich jedes Mal wie ein treues Hündchen freut, wenn sowohl Wiesel, als auch ich, endlich Aus haben.
 

Vermutlich würde er genau so erregt mit dem Schwanz wedeln, wenn man ihn denn ließe.
 

„Ich warte auf dich später.", verspreche ich, sehe zu, wie der Rest sich langsam ebenfalls aufmacht, die Tablette nach hinten zu bringen, während Itachi mich nach wie vor streng mustert.
 

Und damit irgendwie schon ziemlich arg an mein Gewissen appelliert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  kleines-sama
2019-04-14T11:51:21+00:00 14.04.2019 13:51
Ich liebe die Kommunikation zwischen Itachi und Deidara. Itachi ist so besonnen, denkt alles dreimal durch, geht wissenschaftlich und gründlich an jedes Thema ran. Und Deidara ist so gutgläubig und glaubt, wenn man feste dran glaubt, dann wird das schon. Die sind echt ein süßes Paar und ergänzen sich gut.

bye
sb
Von:  Kartoffelecke
2018-11-22T19:55:02+00:00 22.11.2018 20:55
ach hab ich mich gefreut, als es da war. (habs sogar auf der arbeit gelesen.. war nicht viel los in der anzeigenaufnahme. aber manchmal muss ich da durch. fun.. not. aber okay)
umso schader (?) fand ichs, wie kurz es doch war. :'D
ich sag ja nix neues, es gefällt mir, dass deidara hier keine mary sue-like fähigkeit besitzt depressionen zu heilen oder sowas, einfach weil er quirky und lustig und jung ist, sondern dass er eigentlich keine verdammte ahnung hat und die ganze sache auf die leichte schulter nimmt. so wirkt es zumindest, aber das macht ihn ja auch irgendwie aus.
umso besser ist dann itachi, der ihn ja jetzt wohl einen denkanstoß verpasst hat. :3
hach ja..

ich freu mich ganz doll aufs nächste,

lg kartoffelecke
Von:  lula-chan
2018-11-21T19:22:37+00:00 21.11.2018 20:22
Tolles Kapitel. Gut geschrieben.
Oh Mann. Na das kann ja was werden. Es würde mich nicht wundern, wenn Deidara versucht Sasori auf dieses Sushi-Festival zu schleifen. Hehe.
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG


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