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Die unzertrennlichen Brüder

ein Schwertbann und ein Geschwisterproblem
von

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Eine unruhige Nacht

Die 'Unzertrennlichen' haben den ersten Teil zur Lösung ihres Fesselbanns gemeistert und sind auf dem Rückweg zu Kaedes Dorf. Dort warten schon Sango und Miroku und genießen den friedlichen Abend. Doch so friedlich wie erhofft entwickelt sich die Nacht leider nicht...
 

Es wird wieder ein wenig dramatisch. Ich hoffe, ich habe die zuerst lieblichen, lustigen und dann auch zunehmend erschreckenden Stimmungen gut rüber gebracht. Die mittelalterliche Epoche ist eben nicht immer besonders freundlich.

Enjoy reading! Und vergesst Kommis nicht, ich danke nochmals herzlich für alle bisherigen.
 

Weiter geht's:
 

Rotgolden versank die Sonne bedächtig hinter den Baumwipfeln und tauchte den naheliegenden Wald und die umliegenden Wiesen in einen warmen Glanz.

Sango saß vor der abgelegenen Hütte außerhalb von Kaedes Dorf und polierte ihren Hiraikotsu. Verträumt sah sie zu den naheliegenden Reisfeldern hinüber, deren Wasser im Abendlicht goldglänzend schimmerte. In der Ferne konnte sie einige Menschen aus dem Dorf in den Feldern arbeiten sehen. Die Luft war lau und alles wunderbar friedlich.

Zu Sangos Füßen im Gras lag Shippo und döste. Miroku saß etwas abseits in eine Decke gehüllt am Boden und kaute lustlos an gebratenem Fisch herum, den Kaede vor einer Stunde als Abendessen vorbei gebracht hatte. Vor dem Mönch lagen seine Kleider zum Trocknen ausgebreitet. Die Sachen waren nass geworden, als Sango, die sich waschen wollte, den Mönch vorher versteckt in einem Busch am Bachufer entdeckt hatte. Kurzerhand hatte sie ihn zur Abkühlung irgendwelcher heißer Gedanken in den Bach befördert. Dabei hatte Miroku eine unangenehme Begegnung mit einem faustgroßen Kieselstein gehabt, der eine bedauernswerte Beule auf seiner Stirn hinterlassen hatte. Dieses lädierte Aussehen machte ihn nicht besonders glücklich. Eigentlich hatte er vorgehabt am Abend einige hübsche Mädchen im Dorf zu besuchen. Doch mit dem hässlichen Veilchen im Gesicht war er sich nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee war.

Im Gegensatz zu Miroku war Sango bestens gelaunt. Neben ihr lag ein blaumetallisches Schwert, die Waffe des vernichteten 'Schwertmeisters'. Am gestrigen Nachmittag hatte sie zusammen mit Miroku, Kiara, Shippo und Myoga die Waffe von der Lichtung geholt, auf der die geheimnisvolle Fesselbann-Geschichte zwischen Inu Yasha und Sesshomaru ihren Anfang genommen hatte. Glücklicherweise war das Schwert noch dort gewesen. Niemand anderes hatte es gefunden und mitgenommen. Es schien ein ausgezeichnetes Schwert zu sein, aus Material, das der Dämonenjägerin unbekannt war. Seine Aura jedoch war unheimlich, so dass Miroku es vorsichtshalber mit einem Bannsiegel versehen hatte. Wer wusste schon, welche unbekannten, bösen Kräfte eventuell in dieser Waffe steckten.

Nach dem Fund des Schwertes waren die fünf Freunde sofort zu Kaedes Dorf zurückgekehrt. Sango, Miroku und Shippo verbrachten eine weitere Nacht in der Hütte am Rande der Reisfelder. Myoga dagegen lieh sich Kiara aus und machte sich davon. Er wollte etwas über den Verbleib der übrigen, in den Fesselbann verstrickten Waffen der Dämonengeschwister aus Kaedes und seiner Geschichte herausfinden. Seine Diensteifrigkeit war enorm und er war sehr bestrebt den Bann zwischen Inu Yasha und Sesshomaru lösen zu helfen. Desto schneller der Bann gelöst werden würde, desto schneller würden sie Sesshomaru los sein und der ängstliche, kleine Flohgeist würde sich endlich wieder einigermaßen sicher fühlen. Er wollte auf keinen Fall ausprobieren, was passieren könnte, wenn die Geduld von Inu Yashas Halbbruder erschöpft sein sollte.

So warteten Sango, Miroku und Shippo nun bereits eine Nacht und einen ganzen Tag auf die Rückkehr des Flohgeists sowie auf die Rückkehr von Inu Yasha, Sesshomaru und Kagome. Sango glaubte jedoch nicht, dass die beiden Hundebrüder vor dem nächsten Tag zurück sein dürften. Der Weg zum gesuchten Grab und der Lanze war schließlich weit und wegen Kagome mussten die Drei zumindest über Nacht rasten. Auch Myoga würde einige Zeit für seine Informationssammlung brauchen. Aber diese Aussicht störte Sango nicht. Abgesehen von den gelegentlichen, lüsternen Eskapaden Mirokus genoss sie die friedliche Zeit bei der Hütte.
 

Ein plötzlicher, kühler Wind ließ Sango frösteln und weckte sie aus ihrer verträumten Stimmung. Leicht zitternd erhob sie sich und sah sich etwas misstrauisch um.

"Frierst du, Sango-chan?" fragte Miroku. "Wenn du magst, also, unter meiner Decke ist es schön warm und..."

"Denk nicht einmal dran, du Wüstling!" unterbrach ihn Sango und versetzte ihm einen Hieb mit dem Hiraikotsu auf den eh schon lädierten Schädel. Dann erstarrte sie und sah alarmiert zu den Reisfeldern und in Richtung des Dorfs.

"Hmmhmmm, was ist denn los?" Shippo war durch den Wortwechsel wach geworden und sah sich verschlafen und augenreibend um. Er bekam jedoch keine Antwort. Die Dämonenjägerin starrte unentwegt in die Ferne und wirkte immer besorgter.

"Da stimmt doch was nicht! Vorher arbeiteten auf den Reisfeldern noch einige Menschen. Nun sind sie verschwunden und vom Dorf fliegt ein aufgescheuchter Vogelschwarm weg."

"Du hast recht", meinte Miroku und zuckte auf einmal erschreckt zusammen, "sieh nur, da steigt Rauch auf. Es brennt im Dorf. Irgendwas ist passiert!"

Sango zögerte nicht länger. So schnell sie konnte, rannte sie zum Dorf.

Miroku schlüpfte schnell in seine noch etwas feuchten Kleider und eilte ihr nach. In der Hoffnung, es könnte vielleicht nützlich sein, nahm er das Schwert des 'Schwertmeisters' mit.

Verwirrt sah Shippo ihnen nach, dann bekam er Rauchgeruch in die Nase und hörte entfernt gedämpfte Schreie von Menschen. Oh weh, was ist mit Kaede, dachte der Fuchsdämon erschrocken. Schreckliche Furcht überfiel den Kleinen und in Gedanken an seine zwei Freunde, an Kaede und die freundlichen Menschen im Dorf sauste er der Dämonenjägerin und dem Mönch hinterher.
 

Wieder einmal mehr als müde folgte Kagome den beiden dämonischen Brüdern den Bergpfad von der Hochebene herab zurück zu Kaedes Dorf. Obwohl der Abstieg längst nicht so beschwerlich war wie der gestrige Aufstieg in der Mittagshitze, konnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten.

Nach der zugegebenermaßen eher bescheidenen Wiederherstellung der zerstörten Grabstätte hatte Sesshomaru zu sofortigen Aufbruch gedrängt. Das heißt, er hatte sich wortlos umgedreht, war schlagartig gegangen und hatte Inu Yasha hinter sich her geschleift. Dem Halbdämonen passte das überhebliche und ignorante Getue seines Bruders zwar überhaupt nicht, er hatte sich ihm aber schnell gefügt. Denn er konnte ebenfalls nicht abwarten zu den Freunden ins Dorf zurück zu kehren und die erbeutete Lanze des 'Lanzenlords' als Trophäe zu präsentieren. Sango und Miroku hatten bestimmt schon das Schwert des 'Schwertmeisters' geholt und so waren bereits zwei der fünf gesuchten Waffen beisammen, um diesen bescheuerten Fesselbann zwischen ihm und Sesshomaru zu lösen.

Wie es weitergehen sollte, hatte sich Inu Yasha noch nicht gefragt. Bisher wusste keiner, wo die übrigen drei Waffen oder deren dämonische Besitzer, sofern sie noch lebten, zu finden waren. Und sie wussten nichts über sie. Nur, dass sich einer 'Pfeilmeister' nannte und dass dieser den Tod der beiden Menschen verschuldet hatte, aus deren Grab sie die goldene Lanze geborgen hatten. Doch auch dieser ominöse 'Pfeilmeister' war seit sechzig Jahren verschwunden. Vielleicht hatte ihn auch ein Monster gefressen, so wie dieses widerliche Glibbermonster den 'Lanzenlord'. Geschähe ihm recht! Über all das konnten sie sich jedoch Gedanken machen, wenn sie wieder im Dorf waren.

Kagome wäre zur Zeit schon mit etwas Schlaf zufrieden gewesen. Seit Stunden war die Sonne untergegangen, es musste Mitternacht sein und der milchige Halbmond am Himmel spendete nur wenig Licht. So langsam wurde dem Mädchen alles zuviel. Wie bereits beim Hinweg hatte sie sich auch auf dem Rückweg geweigert sich von Inu Yasha tragen zu lassen. Zudem hatte sie sich diesmal sogar bereit erklärt auf die Nachtruhe zu verzichten. Denn sie wollte dem arroganten Sesshomaru beweisen, dass sie nicht so ein schwaches Menschenweib war wie er dachte. Doch so langsam bereute sie diese Entscheidung und sah verärgert zu den beiden vorauseilenden Brüdern.

Herr Andere-sind-mir-völlig-wurst-ich-bin-ein-rücksichtsloser-Eisblock und Herr Habe-dich-gerade-vergessen-ich-bin-ein-dämlicher-Strohkopf kümmerten sich nicht um sie und merkten offensichtlich auch nicht, dass sie nicht mehr konnte.
 

Gerade als Kagome glaubte keinen Schritt mehr gehen zu können und sich lautstark beschweren wollte, sah sie wie Inu Yasha und Sesshomaru stoppten. Der Grund ihres Anhaltens war allerdings nicht plötzliches Aufkommen von Sorge um Kagome, sondern ein kleiner Fuchsdämon, der so schnell er nur irgendwie konnte den Pfad zu ihnen herauf gehopst kam.

"Shippo, was machst du denn hier?" fragte Inu Yasha und begutachtete den Kleinen erschrocken. "Wie siehst du denn aus, ist etwas passiert?"

Kagome eilte dazu und sah, dass Shippo völlig außer Atem war. Er hatte sich total verausgabt, war schmutzig und zerzaust, und hatte eine blutige Schramme am Ohr. Sofort beugte sich das Mädchen besorgt über ihn.

"Ihr...müsst...schnell kommen...und helfen", japste Shippo, nachdem er verzweifelt um Luft gerungen hatte. "Das Dorf...sie haben sie...und Sango...und Miroku...Gefahr...und Kaede...sie tun ihnen...weh...und..."

"Nun mal langsam", beruhigte Kagome den Kleinen, "hol erst mal ruhig Luft und erzähl dann noch mal von vorne, was passiert ist."

"Was ist mit dem Dorf?" fragte Inu Yasha.

"...angegriffen", brachte Shippo schließlich hervor und fing an zu weinen. "Sie haben das halbe Dorf zerstört, einige der Dörfler verletzt und alle anderen gefangen genommen. Sie sind ganz böse."

"WER?!?"

"Räuber", flüsterte Shippo, "es war ein gemeiner Kerl mit Zahnlücken. Er sagt, er will das Juwel wieder haben oder er tötet alle. Ich weiß nicht, was er meinte."

"Etwa der Blödmann mit dem Splitter in den Zähnen, der uns vor zwei Tagen überfallen hat?" Inu Yasha ballte die Fäuste. "Na warte, der kann was erleben. Dass der sich so was traut. Diese Mal verliert er mehr als nur ein paar Zähne."

"Was ist mit Sango und Miroku?" fragte die entsetzte Kagome.

"Sie haben versucht zu helfen und die Räuber bekämpft. Aber es waren so viele. Und Miroku konnte sein Kazaana nicht einsetzen, weil er sonst unschuldige Dorfleute mit eingesaugt hätte. Einige Räuber haben ihn schließlich mit Kindern als Geiseln bedroht und überwältigt. Sango hat mir zur Flucht verholfen. Sie war richtig gut, aber eine gemeine Hexe, ich glaub, das war eine schwarze miko, hat sie dann irgendwie außer Gefecht gesetzt."

"Eine schwarze miko?!"

Kagome und Inu Yasha sahen sich erschrocken an. Mit schwarzen mikos hatten sie schon Erfahrungen gemacht und die waren gar nicht gut. Doch das war gleichgültig. Ihre Freunde und unschuldige Menschen waren wegen des splittergierigen Räubers in Gefahr und sie mussten ihnen sofort helfen.

Der Einzige, den das alles völlig kalt ließ, war Sesshomaru und er zeigte sich auch keineswegs willig einem Menschendorf gegen einen Haufen schmutziger Räuber zu helfen. Doch ohne ihn konnte Inu Yasha nicht weg. Was tun? Gewaltsam oder mit schönen, bittenden Worten kam er sicher nicht weiter. Wie sollte er seinen gleichgültigen Bruder überzeugen?

Ohne es zu ahnen kam Shippo dabei zu Hilfe.

"Der Räuberhauptmann hat Miroku das gefundene Schwert abgenommen", erzählte der Fuchsdämon schluchzend auf Kagomes Schoß weiter, "und damit hat er Kaede verletzt. Das ist ein ganz unheimliches Ding."

"Welches Schwert?" fragte Kagome und verstand dann. "Das Schwert des 'Schwertmeisters'?!"

Shippo nickte: "Miroku hatte ein Bannsiegel darauf geklebt. Aber die schwarze miko hat es gebrochen und irgendwas mit der Waffe gemacht. Jetzt benimmt es sich fast wie...wie...wie dieses Tokijin."

Zitternd deutete der Kleine auf Sesshomarus Schwert. Der Hundedämon horchte auf. Das durfte doch nicht wahr sein, nein, das durfte es nicht. Das Schwert des 'Schwertmeisters' in den Händen eines verrückten, unwürdigen Menschens. Wer weiß, was diese dumme miko vorher damit angestellt hatte. Wenn sie eine bösartige Aura des Schwertes entfesselt hätte und wenn dieser Räuber damit nicht umgehen könnte, könnte das Schwert daran zerbrechen und seine Umgebung mit in den Untergang reißen. Das Dorf und die Menschen kümmerten Sesshomaru nicht, aber wenn das Schwert zerstört werden würde... das wäre eine Katastrophe!

Ohne das Schwert könnte der Bann zu Inu Yasha nicht gelöst werden und er bliebe sein Lebtag an dieses dreckige Halbblut gefesselt. Nein, nicht auszudenken, es war keine Zeit zu verlieren.

Inu Yasha, Kagome und Shippo fuhren erschreckt zusammen, als Sesshomaru sich plötzlich knurrend in seine wahre Gestalt verwandelte.

Bevor sie so recht verstanden, was vor sich ging, hatte der riesige, weiße Hund Inu Yasha mit dem Maul am Kragen gepackt und stürmte los. Kagome war so geistesgegenwärtig und klammerte sich am langen Fell einer Hinterpfote des Hundedämons fest. Shippo hing an ihrer Kleidung und kreischte ängstlich auf.
 

Was nun folgte, sollte Kagome ihr Leben lang nicht vergessen. Es war der wildeste Ritt ihres Leben und weitaus rasanter als Achterbahnfahren. Das Mädchen hatte keine Ahnung, woher sie die Kraft nahm sich an Sesshomarus Bein festzuhalten. So gut sie konnte, verknotete sie sich und Shippo mit den weißen Fellhaaren an dem Knöchel des gewaltigen Hundes und kniff fest die Augen zusammen.

Die mondlichtüberflutete Landschaft rauschte an ihr vorbei. Ständig raste der Boden auf sie zu und sie spürte einen dumpfen, leichten Schlag, wenn die Pfote des rasenden Hundes sich von der Erde abstieß. Seltsamerweise fühlte es sich weniger schlimm an als befürchtet. Der Lauf des Hundes war geschmeidig, leicht und federnd, fast als würde er schweben. Auch die Tatsache, dass Sesshomaru nur noch drei Beine hatte, schien ihn nicht sehr zu beeinträchtigen. Die Geschwindigkeit war atemberaubend. Kagome spürte den Wind und die um sie herum flatternden Fellhaare. Shippo jammerte fast unablässig vor Angst und vergrub sein Gesicht tief in Kagomes Kleidung.
 

So schnell wie der Ritt begonnen hatte, so plötzlich war er wieder zu Ende. Sesshomaru prallte gegen etwas und blieb knurrend stehen. Er ließ den wild herum zappelnden und lauthals schimpfenden Halbdämonen, der an seinen Zähnen hing, achtlos zu Boden fallen und verwandelte sich zurück in seine menschliche Gestalt.

Kagome rollte mit schwindelndem Kopf zu Füßen des Dämons beiseite und umklammerte Shippo in ihren Armen. Sie war glücklich und erleichtert, dass Sesshomaru sie für ihre Ungebührlichkeit sich an seiner Pfote festzuklammern nicht zertreten hatte. Offensichtlich hatte er zum Glück anderes im Kopf als diese Beleidigung.

Inu Yasha rappelte sich vom Boden auf, auf den er geknallt war, und rieb sich seinen Nacken. Seine Begeisterung dafür, dass Sesshomaru ihn wie ein Hundebaby im Maul mitgeschleppt hatte, hielt sich milde ausgedrückt in Grenzen. Doch der Anblick von Kaedes Dorf, das knapp dreihundert Meter entfernt lag, verstummte jeden Protest darüber in ihm.

Mit Entsetzen starrten der Halbdämon und Kagome auf die Siedlung. Die Hälfte der Hütten brannte. Nahe des Tempels, in dem einst das Juwel der vier Seelen aufbewahrt worden war, waren die Bewohner zusammengetrieben worden und hockten verängstigt und teils verletzt am Boden. Sie waren umringt von schwer bewaffneten Räubern. Weitere dieser ungehobelten Verbrecher plünderten die noch intakten Häuser und einige der Männer zogen junge Mädchen hohnlachend an den Haaren beiseite hinter eine Hüttenwand. Kagome schossen die Tränen in die Augen. Es war zu grausam, sie wollte das alles nicht sehen. Am liebsten hätte sie sich irgendwo versteckt und hemmungslos geweint. Gleichzeitig fühlte sie bodenlose Wut in sich aufsteigen.

Inu Yasha schrie wütend auf und wollte auf das Dorf zu stürmen, doch er prallte an einem unsichtbaren Widerstand ab.

"Dummkopf", fauchte Sesshomaru, "es liegt ein Bannkreis darum. Menschliche Magie, die sich gegen Dämonen wendet und sie nicht durchlässt." Abschätzig musterte der Dämon die Luft und dann seinen Bruder. "Ein jämmerlicher Versuch mich abhalten zu wollen. Doch bedauerlicherweise kommst du dort scheinbar nicht durch und daher ich auch nicht."

Zornerfüllt schlug Inu Yasha auf die Luft vor sich ein und zog schließlich Tessaiga hervor. Doch in seinem Zustand mit Tensaiga half ihm das Schwert nicht weiter und konnte auch den Bannkreis nicht zerschneiden.
 

"Zwecklos", sagte eine lispelnde Stimme hinter ihnen, "ihr kommt da nicht durch. Und wenn ihr es doch versucht, sterben die Dorfleute. Ich richte einen nach dem anderen vor euren Augen hin!"

Die Brüder, Kagome und Shippo drehten sich um.

Etwa dreissig Meter von ihnen entfernt trat eine Gruppe Menschen aus dem Wald. Sie waren ebenfalls durch einen Bannkreis geschützt, das erkannte Sesshomaru sofort, und leider zu weit von ihm entfernt. Mit seinem Bruder als Anhängsel, der den Bannkreis nicht durchbrechen konnte, kam er nicht an sie heran.

Der erste in der Gruppe war der Anführer der Räuberbande, der vor zwei Tagen vergeblich versucht hatte Sesshomaru sowie Inu Yasha und seine begleitenden Freunde zu überfallen. Er grinste den Vier höhnisch entgegen, so dass zwischen seinen vorderen Zähnen einige Zahnlücken auffielen. In der Hand hielt er ein blaumetallisches Schwert. Inu Yasha erkannte darin das Schwert, mit dem der 'Schwertmeister' sich gegen Sesshomaru verteidigt hatte.

Neben dem Räuber stand eine schon etwas ältere Frau mit hochgesteckten braunen, teils ergrauten Haaren. Sie war klein und in ein langes, schwarzes Gewand gehüllt. Ihr spitzes Lächeln war boshaft und von ihr ging eine dunkle Aura aus. Das musste die schwarze miko sein, von der Shippo erzählt hatte. Auf bestimmte Art und Weise sah sie dem Räuber ähnlich, vielleicht war sie mit ihm verwandt.

Hinter dem bösartigen Paar standen zwei weitere Räubergestalten und trugen zwei leblose Körper, die sie nun vor ihrem Anführer und der schwarzen miko ins Gras legten. Kagome krampfte es das Herz zusammen, als sie die beiden Reglosen im Mondlicht erkannte. Es waren Sango und Miroku.
 

_ _ _ _ _

Ich weiß, ich bin gemein hier aufzuhören. Aber ich bin noch nicht ganz mit dem Weiteren fertig und das Kapitel wäre sonst auch zu lang geworden. Außerdem darf ich mir doch mal einen kleinen Cliffhanger leisten... (*hihi*)

Die unvermeidlichen Fragen lauten diesmal:

Was können Inu Yasha, Kagome und Shippo tun, um ihre Freunde und das Dorf zu retten?

Wie wird Sesshomaru sich verhalten?

Und was werden der Räuber und seine schwarze miko noch anrichten können?
 

Nicht böse sein, es geht ja weiter. Ich versuche auch mich zu beeilen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von: abgemeldet
2006-02-15T11:03:06+00:00 15.02.2006 12:03
Gefällt mir wirklich gut deine Geschichte sehr spannend und witzig.

Du hast einen sehr guten Erzählstil, man könnte fast meinen man wäre dabei gewesen.*g*

Bye
Von:  Mondvogel
2005-08-10T07:48:32+00:00 10.08.2005 09:48
*Vor lachen erst mal vom Stuhl kippt*
*sich wieder aufrappelt*
*langsam beruhigt*

Also, ich muss schon sagen diese FF sprüht förmlich vor Witz und Humor. Ich kanns nicht fassen was du für für ausgefallene Ideen hast!
Schon als Sesshomaru sich in seine wahre Gestalt verwandelt und Inuyasha ins Maul nimmt, war ich sprachlos beeindruckt. Ich habe mir diese Szene vorgestellt und finde sie ja so süüüüß!

Kagomes wilden Ritt hast du auch sehr gut beschrieben. Vorallem ihre Gefühle und Gedanken hast du sehr labhaft dargestellt.
Diesr Satz hier hat mir vorallem gefallen:
>Seine Begeisterung dafür, dass Sesshomaru ihn wie ein Hundebaby im Maul mitgeschleppt hatte, hielt sich milde ausgedrückt in Grenzen.<

Huch? Was ist mit Sango und Miroku? Bin ich froh, dass ich gleich weiterlesen kann...^^
Von: abgemeldet
2005-07-26T11:38:38+00:00 26.07.2005 13:38
Uiiiiiiiii, cool dein Chapter, echt superspannend
ich fand ja die Stelle mit den netten Spitznamen 'Herr Andere-sind-mir-völlig-wurst-ich-bin-ein-rücksichtsloser-Eisblock und Herr Habe-dich-gerade-vergessen-ich-bin-ein-dämlicher-Strohkopf' so genial, hätte mich fast zu Tode gekringelt *lol* Echt super!!
Tja, wie wird es wohl weiter gehen? Tja, einfach das nächste Kapitel lesen, nich wahr? *gg*
Du schreibst echt superklasse
Liebe Grüße
die Lina
Von:  Haniel
2005-04-29T15:12:28+00:00 29.04.2005 17:12
soetwas ist doch immer wieder fies, aber wo wäre dann die spannung? die frage ist nur, welche lösung hast du dir einfallen lassen, um alle zu retten? irgendeine lücke in dem plan der männer? höhere gewalt? mal sehen
Von: abgemeldet
2005-04-29T15:12:00+00:00 29.04.2005 17:12
Bäääh... der Cliffhanger ist aber echt fies..Hoffe es geht bald weiter...du hast an so einer Stelle aufgehört... da muss man umbedingt wissen wie es weitergeht XD
Gruß,
Jin-Jin
Von: abgemeldet
2005-04-28T20:03:11+00:00 28.04.2005 22:03
Hach, das war einfach super! Während des Lesens bin ich total darin versunken. Das mit dem Cliffhanger finde ich jetzt nicht so schlimm, es gibt dem ganzen etwas Besonderes und außerdem freut man sich dann umso mehr auf das nächste Kapitel.
Also, ich bin mal echt gespannt, was Du Dir ausgedacht hast, wie es weitergeht.

Liebe Grüße
Dy Mariko
Von: abgemeldet
2005-04-28T15:31:39+00:00 28.04.2005 17:31
Gemein?! Milde ausgedruckt... Das ist voll fies!!!!!!
Aber das Kapitel war klasse! Ich bin schon sehr gespnnt, was passiert. Was wohl mit Sango und Miroku wird???
Mach bitte, bitte schnell weiter...
Ich verreise doch am Samstag!! *schluchz* Zwar fur nur drei Tage, aber immerhin... *seufz*
Nun, wenn ich aber zuruck bin will ich das neueste Kapi sehen!!! aufstampf*
Von: abgemeldet
2005-04-28T13:29:27+00:00 28.04.2005 15:29
Gemeine stelle wo du aufhörst, also schreib schnell weiter um es wieder gut zu machen ;)
Wieder mal ein klasse Teil bin schon gespannt wie es weiter geht

Liebe Grüße
Sweetiii
Von: abgemeldet
2005-04-27T22:04:18+00:00 28.04.2005 00:04
ja, wirklich fies an der Stelle aufzuhören, aber das erhöht die Spannung nur noch mehr. XD Naja, gefällt mir immernoch super! Echt spannend, hoffentlich gehts bald weiter! ;)
Von:  Sesshoumaru-sama
2005-04-27T20:42:13+00:00 27.04.2005 22:42
Hoffentlich hat der kleine Transport Kagome nicht zusehr verwirrt. Soll sich nützlich machen und mal Pfeile besorgen. Damit müßte sie doch was machen können.

Die Stelle ist klassisch, damit man sich fragt wie es weiter geht. Also... hoffen wir auch schnell antwort ;) ...

Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands
GVD


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