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Desire

Kapitel 9 in Arbeit
von

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//*Rückblick*//
 

Verwundert sah sie den beiden Männern nach. Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit, sie hatte Sugi nicht in Schwierigkeiten bringen wollen. Sie hatten sich über alles Mögliche unterhalten und darüber halt einfach die Zeit vergessen. Er hatte ihr nicht einmal gesagt wann seine Probe anfangen würde. Sonst hätte sie wahrscheinlich mehr auf die Zeit geachtet um ihm rechtzeitig Bescheid zu sagen, damit er nicht zu spät kam. Und nun hatten sie den Schlamassel.

Nachdem die beiden in ihrem Proberaum verschwunden waren wusste sie im ersten Moment nicht was sie machen sollte. Natürlich wollte sie sich bei Sugi dafür entschuldigen, dass er ihretwegen Ärger hatte. Das hatte sie ja nicht gewollt. Wenn sie die Möglichkeit hatte würde sie sich auch bei den anderen entschuldigen. Sie war es ja gewesen, die den Gitarristen so lange aufgehalten hatte, so dass er letztendlich zu spät zur Probe kam. Allerdings hatte sie keine Ahnung wie lange die Probe dauern würde. Einfach reinplatzen wollte sie auch nicht.

"Hitomi!", hörte sie Matsushita rufen. "Kannst du mir mal eben ein paar Unterlagen aus Kobayashi's Büro holen? Er wird schon wissen welche ich haben muss!"

"Hai!", rief sie und verdrehte seufzend die Augen. Seit sie ihren Ferienjob hier vor einer Woche angetreten hatte wurde sie praktisch nur von Etage zu Etage, von Büro zu Proberaum, Tonstudio und wieder zu Büro geschickt. Hatten sie niemand anderen, den sie als Laufburschen missbrauchen konnten?

Andererseits wollte sie sich auch nicht beschweren, denn sie verdiente hier gutes Geld, das sie für ihr Studium brauchte. Und wenn gerade keiner was von ihr wollte, hatte sie Pause. Und natürlich hatte sie hier die Gelegenheit, ein paar von den Musikern kennen zu lernen. Die meisten von ihnen waren sehr nett. Und einige waren auch gern bereit, sich in ihren Pausen oder nach ihrem wohlverdienten Feierabend mit ihr zu unterhalten.

Sie fand es vor allem faszinierend, wie verschieden die ganzen Musiker waren, und wie unterschiedlich auch die Musik war, die sie machten.

Gemächlich schlenderte sie zum Aufzug und drückte auf den Knopf. Laut Anzeige befand er sich irgendwo in einem der oberen Stockwerke. Gut möglich, dass sie bis zu fünfzehn Minuten warten musste. Je nachdem, wie viele Leute den Aufzug jetzt halt in Anspruch nahmen.

Nach etwa zehn Minuten kam der Lift schließlich auf ihrem Stockwerk an und die Fahrstuhltüren öffneten sich langsam. Gerade, als sie den Aufzug betreten wollte, hörte sie, wie jemand schimpfend und fluchend den Gang entlang lief. Verwundert blieb sie stehen und wandte den Kopf zur Seite. Die Stimme kam ihr bekannt vor.

"Diese... was fällt denen nur ein?", schimpfte Ryuichi, während er wütend auf dem Weg nach draußen war. Er konnte es nicht fassen, dass die anderen sich so schamlos über ihn lustig gemacht hatten... Und am meisten ärgerte er sich über Sugi. Dass er ihn so... verletzte... und das anscheinend nicht einmal bemerkte...

Er wäre glatt an Hitomi vorbeigelaufen. Allerdings riss ihre zögernde Stimme ihn aus seinen wirren Gedanken. "Anou... sumimasen..."

Er blieb stehen und sah sie ärgerlich an. Das war doch das Mädchen, das er vorhin mit Sugi gesehen hatte... "Du...", knurrte er, ohne so recht zu wissen, was er tat. Hitomi sah ihn fragend an.

"Du bist schuld...", murmelte der Sänger düster. Langsam ging er auf das Mädchen zu, das vor dem Aufzug stand. Die Türen waren noch offen. Verschreckt wich Hitomi vor ihm zurück. Scheinbar war der Mann außer sich vor Wut, wobei sie sich nicht erklären konnte, warum. So schlimm konnte Sugi's Verspätung doch gar nicht gewesen sein...

Rasend vor Wut drängte er das arme Mädchen in den Fahrstuhl, bis sie zitternd mit dem Rücken an der Wand stand. Er schlug mit den Handflächen links und rechts von ihrem Kopf gegen die Alu-Verkleidung. Hitomi zuckte erschrocken zusammen, sie rechnete fest damit, dass er sie nun schlagen würde. Was er dann aber doch nicht tat.

Sein Gesicht war direkt vor ihrem, fast berührten sich ihre Nasenspitzen. Ein Unbeteiligter, der nicht wusste, was los war, könnte glatt denken, er wolle sie küssen. Zumindest, wenn er ihren verängstigten und Ryuichi's wütenden Gesichtsausdruck nicht sah.

Kawamura's Augen funkelten gefährlich, als er sie ansah, mit seinen Blicken fixierte. Allein das konnte einem schon Angst machen. "Du...", zischte er wieder. "Du wirst ihn mir nicht wegnehmen!"

Hitomi blinzelte verwirrt. "Wegnehmen...? Wen?", flüsterte sie leise.

"Tu doch nicht so! Du weißt genau, wen ich meine!"

"Nein... ich weiß es wirklich nicht...", wimmerte sie.

Der Sänger trat zwei Schritte zurück und ließ die Hände sinken. Hitomi atmete erleichtert auf. Nun glaubte er ihr scheinbar doch, dass sie nicht wusste, was er meinte. Sie entspannte sich ein wenig und wollte ihn gerade fragen, worüber er sprach. Vielleicht konnte sie ihn ja irgendwie beruhigen.

Allerdings kam sie erst gar nicht dazu, denn blitzschnell packte Ryuichi ihre Haare und riss ihren Kopf nach hinten. Vor Schmerz traten ihr die Tränen in die Augen.

"Lass deine Finger von ihm!", zischte Ryuichi. "Er gehört mir!"

"Wen meinen Sie überhaupt?", fragte Hitomi gepresst.

"Ich warne dich! Sehe ich dich noch einmal in seiner Nähe, dann wirst du es bitter bereuen, ihm jemals begegnet zu sein!" Er zog noch fester, so dass sie zu wimmern begann. "Du willst ihn doch wie alle anderen nur ins Bett kriegen! Ich lasse nicht zu, dass er weiterhin von deinesgleichen benutzt und verletzt wird!"

In diesem Moment schien dem Sänger erst bewusst zu werden, was er hier überhaupt tat. Entsetzt ließ er Hitomi's Haare los und taumelte ein paar Schritte rückwärts. "Gomen...", stammelte er. "Aber... ich wollte nicht... ich wollte dir nicht..." Verwirrt schüttelte er den Kopf. So, als verleugnete er, was gerade eben noch geschehen war. Was er getan hatte. Eine Träne lief ihm die Wange hinunter. "Suman na... ich will ihn doch nur schützen...", schniefte er. Dann wandte er sich abrupt von ihr ab und lief davon.

Zitternd ließ sich Hitomi an der Wand hinab gleiten, schließlich brach sie in Tränen aus. Was hatte sie denn getan? Warum war der Sänger nur so wütend auf sie? Verzweifelt schlug sie die Hände vors Gesicht, um ihre Schluchzer zu dämpfen, so dass sie nicht unbedingt auf dem ganzen Flur zu hören waren. Es musste nicht jeder wissen, was soeben passiert war.

Wie in Trance rappelte sie sich wieder auf. Sie dachte nicht mehr an die Unterlagen, die sie für Matsushita bei Kobayashi abholen sollte. Sie dachte nicht daran, dass sie erst in fünf Stunden Feierabend hatte. Alles, was sie wollte, war, hier raus zu kommen. Im Moment war es ihr sogar egal, dass es sie womöglich ihren Job kosten könnte, wenn sie jetzt einfach ging.

Weinend lief sie nach draußen. Als sie auf dem Parkplatz ankam, blieb sie stehen. Wo sollte sie hin? Sie sah sich um. Ging ein paar Schritte, blieb wieder stehen. Schließlich entdeckte sie Sugizo's Auto. Konnte sie es wagen, dort auf ihn zu warten? Mit ihm konnte sie sicher reden. Und vielleicht wusste er, was mit Kawamura los war... Stolpernd ging sie zu dem Mini Coupé, das der Gitarrist sein Eigen nannte, und setzte sich auf den Boden, wobei sie sich mit dem Rücken an den Hinterreifen lehnte...
 

//*Rückblick Ende*//



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kasu
2004-11-04T14:02:53+00:00 04.11.2004 15:02
Boa krass! O.O Das Ryu so ausrasten kann! Ich war total geschockt und hab richtig angst bekommen! >.<
Die arme Hitomi ;____; Sie tut mir so leid, hoffendlich tröstet Sugi sie und sie werden Freunde! XDDD
Muaaaa, wieder richtig gut geschrieben, hab nix zu meckern! ^^


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