Zum Inhalt der Seite

Desire

Kapitel 9 in Arbeit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sugizo war mit Hitomi in ein abgelegenes Café gegangen, von dem er wusste, dass es gut war und sie dort ungestört reden konnten. Er wartete, bis sich das Mädchen einigermaßen beruhigt hatte. "Jetzt erzähl mal... Was ist passiert?"

Noch immer ein wenig schniefend hielt Hitomi ihre Tasse Tee zwischen den Händen. "Es tut mir sehr Leid, dass ich dich jetzt schon wieder belästige...", murmelte sie leise.

Der Gitarrist zog eine Augenbraue hoch. "Aber du belästigst mich doch nicht! Ich hab doch schließlich gesagt, dass..."

"Ja, ich weiß", unterbrach sie ihn. "Trotzdem... es tut mir auch wegen vorhin Leid, dass du wegen mir zu spät zur Probe gekommen bist..."

"Ach, mach dir deswegen keine Sorgen... Ich hätte ja selbst auch darauf achten können, dass ich pünktlich bin, ne? Dich trifft keine Schuld... Ryuichi war zwar ein wenig sauer, aber hauptsächlich auf mich. Nicht auf dich", versuchte er, sie zu beruhigen.

"Das sah mir vorhin aber anders aus..." Sie schniefte wieder.

"Nani?"

"Nun ja..." Hitomi wiederholte stockend, was Ryuichi gesagt hatte, als sie ihm zuvor am Fahrstuhl begegnet war. "Er war ziemlich aufgebracht... und scheinbar auch verzweifelt...", schloss sie.

Sugizo war sprachlos. "Was zum..." Was war nur mit Ryu los? Er war nicht sicher, zum wievielten Mal er sich das heute schon fragte. "Dass er sauer ist und verdammt schlechte Laune hat, wusste ich. Vor allem nach der Sache im Proberaum. Aber dass er es an dir auslässt, hätte ich nicht gedacht..."

"Im Proberaum?"

"Ah... hai. Shinya, J und Inoran haben sich über ihn lustig gemacht. Dass er sauer auf mich ist, war offensichtlich. Er hat mir vorgeworfen, schon während der Arbeit Trophäen zu sammeln, was auch immer er damit gemeint haben mag. Und dass ich für meine Affären eine Strichliste führen sollte... Er scheint zu denken, ich würde jedes Mädchen abschleppen, das ich kennen lerne!"

"Tust du es denn?"

"Natürlich nicht!"

"Aber irgendwas muss doch dran sein, wenn er es dir vorwirft..."

Sugizo legte die Stirn in Falten. "Ich gebe zu, die eine oder andere Affäre hatte ich schon... Aber zum Einen waren das nicht viele, und zum Anderen..." Abrupt unterbrach er sich selbst.

"Was?", wollte Hitomi wissen.

"Nichts... schon gut."

Das Mädchen seufzte. "Warum sagst du es ihm nicht?"

"Hab ich doch!"

"Sicher?"

"Klar! Vorhin noch, als er das mit der Strichliste sagte, habe ich ihm gesagt, dass ich nicht so viele Affären habe, wie er meint! Auch wenn er es mir nicht wirklich geglaubt hat..."

"Das meinte ich doch gar nicht!"

Sugi blinzelte. "Was denn dann?"

"Das andere. Was du mir grad nicht sagen wolltest."

Der Gitarrist wich ihrem Blick aus und schwieg.

"Also hast du es ihm nicht gesagt. Warum?"

"Er würde es mir ohnehin nicht glauben..."

"Was würde er dir nicht glauben?"

"Wenn ich es ihm sage. Sicher lacht er mich dafür aus!"

"Wenn du ihm was nicht sagst? Erzähl es wenigstens mir... Ich lache dich ganz bestimmt nicht aus..." Sie griff nach seiner Hand und drückte sie leicht.

Unsicher sah er sie an. "Wenn ich ihm den Grund für meine Affären nenne..." Er schluckte. Er hatte es bisher niemandem erzählt.

"Was ist denn der Grund?"

"Dass ich... mich einsam fühle..."

"Wieso fühlst du dich denn einsam?"

Der Gitarrist senkte den Kopf. Jetzt war er erst recht nicht sicher, ob er es ihr sagen sollte.

"Ist es wegen ihm?"

Ruckartig hob er den Kopf wieder und sah sie mit großen Augen an.

"Du musst mir nicht sagen, ob ich Recht habe. Ist vorhin im Proberaum noch etwas gewesen?"

Sugizo zog die Augenbrauen hoch. Was sollte diese ganze Fragerei? "Ja...", antwortete er dennoch. "Erst meinte Shinya, Ryu wäre eifersüchtig. Ich weiß aber nicht, warum. Und nachdem Ryuichi gegangen ist, hat J gesagt, ich solle mich um meine bessere Hälfte kümmern. Weiß der Geier, was er damit meinte. Und zuletzt war Shinya noch der Meinung, dass ich nach Ryuichi sehen sollte, und dass er mich sicher brauchen würde..."

Hitomi sah ihn fassungslos an. "Jetzt verstehe ich...", flüsterte sie.

"Was verstehst du?", wollte Sugi wissen.

"Ryuichi. Warum er so sauer ist."

"Dann erklär es mir bitte! Ich verstehe es nämlich nicht!"

"Hast du es denn nicht bemerkt?"

"Was bemerkt?"

"Dass er auf..."

In diesem Moment klingelte Sugizo's Handy. Der Gitarrist verdrehte seufzend die Augen. "Was bemerkt?", wiederholte er, wobei er versuchte, das Klingeln seines Handy's zu ignorieren.

"Geh lieber ran."

"Warum?"

"Vielleicht ist es Ryuichi?"

Sugizo warf einen Blick auf das Display. Das Mädchen hatte Recht - es war Kawamura. "Hi, Ryu!"

"Sugi?" Die Stimme des Sängers klang... merkwürdig. So, als hätte er zuvor geweint... und versuchte jetzt, neuerliche Tränen zu unterdrücken.

"Hai. Wer sollte sonst abnehmen, wenn du meine Nummer wählst? Was gibt's?", fragte der Gitarrist kühl. Es war nicht so, dass er kein Mitleid mit Ryuichi empfand. Aber er nahm es ihm übel, dass er seine Wut auf Sugi an Hitomi ausgelassen hatte, wo sie doch von allen am wenigsten dafür konnte.

"Nimm mich nicht noch auf den Arm! Kann ich mit dir reden?"

Sugizo warf Hitomi einen Blick zu. "Jetzt?"

"Nicht am Telefon... Ich meinte, unter vier Augen."

"Das ist mir klar. Ich wollte wissen, ob es jetzt sofort sein muss, oder ob es auch noch eine halbe Stunde Zeit hat."

"Wieso? Wo bist du denn?"

"Im..."

"Ihr beiden seid doch echt baka! Fahr doch jetzt zu ihm!", schimpfte Hitomi.

"Wer war das?", fragte der Sänger gereizt.

Sugizo verdrehte die Augen. "Hito-" ~klick~ "-mi. Ryu? Hey, Ryu!" Verdutzt betrachtete er sein Handy, als würde er es jetzt zum ersten Mal sehen. Der Sänger hatte doch tatsächlich einfach aufgelegt!

Hitomi schlug theatralisch die Hände über dem Kopf zusammen. "Es ist unglaublich! Ich fass es einfach nicht! Ihr seid so was von..." Sie brach mitten im Satz ab, legte beide Hände auf den Tisch, den Kopf in den Nacken und holte tief Luft.

Sugi sah verständnislos von seinem Handy zu Hitomi und wieder zurück. Er verstand nicht wirklich, was los war. Klar war nur, dass der Sänger immer noch sauer auf ihn war. Und scheinbar hatte er nun doch kein Interesse mehr daran, mit ihm zu reden. Aber warum auf einmal? Er hatte doch nichts Falsches gesagt, oder? Er legte sein Handy auf den Tisch, für den Fall, dass der Sänger doch noch mal anrufen sollte, auch wenn er nicht so recht daran glaubte. Vielleicht sollte er ihn lieber zurückrufen?

Hitomi stand auf, packte den Gitarristen am Handgelenk und zog ihn von seinem Stuhl hoch. Energisch zerrte sie ihn hinter sich her, bis sie an seinem Wagen angekommen waren.

Im ersten Moment war Sugizo zu überrascht und verwirrt, um sofort reagieren zu können. "Was soll das?"

Das Mädchen verschränkte die Arme vor der Brust. "Du steigst jetzt sofort in dieses Auto und fährst so schnell wie möglich zu ihm!"

"Ja... aber..."

"Kein Aber! Du fährst zu Ryuichi!"

"Wieso...?"

Hitomi versuchte, ruhig zu bleiben. Sie hatte große Lust, ihn zu ohrfeigen, da er es immer noch nicht zu verstehen schien. Hatte er sein Gehirn heute etwa zu Hause gelassen?

"Wenn du jetzt sofort hinfährst, könnt ihr das vielleicht noch hinbekommen. Wenn du dir aber unnötig Zeit lässt, kann es auch schon zu spät sein. Er wird denken, ich wäre dir wichtiger als er. Und er wird das Vertrauen in dich verlieren. Eure Freundschaft und alles, was ihr je hattet oder auch haben könntet, wäre für immer dahin! Willst du das?" Sie sah ihn eindringlich an.

"Nein... natürlich nicht...", stammelte Sugizo. "Aber meinst du nicht, du übertreibst da etwas...?"

Hitomi seufzte. "Das ist doch egal... jetzt setzt dich ins Auto und fahr!"

Der Gitarrist kramte seinen Schlüssel aus der Westentasche, wobei ihm auffiel, dass er sein Handy nicht hatte. Es lag noch im Café auf dem Tisch, an dem sie gesessen hatten.

Schnell lief Hitomi hinein, um es zu holen. Als sie wieder raus kam, reichte sie ihm das kleine Mobiltelefon. "Du stehst ja immer noch hier rum! Wieso sitzt du nicht längst im Wagen?"

Sugizo gab es auf. Seufzend setzte er sich in den Wagen, ließ den Motor an und kurbelte das Fenster runter. "Warum tust du das? Für ihn? Obwohl er dich so schlecht behandelt hat? Oder ist es gerade deswegen?"

"Ich tu das für dich. Genau wie er. Und jetzt beeil dich! Viel Glück!" Mit diesen Worten ging sie die Straße entlang und bog schnell in eine Seitenstraße ein.

"Für mich? Er... was...?", murmelte Sugi verwirrt und fuhr dann endlich los.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kasu
2004-11-04T14:21:01+00:00 04.11.2004 15:21
*haarerauf* X.x Wie oft ich grad meinen Kopf auf den Tisch geknallt hab will ich gar nicht aufzählen! ^^°
Mein gott! Meine NERVEN! O.O Sugi checkt ja echt gar nix! *kopfschüttel* Ist das geil! XDDDD
Waiii und Hitomi ist so lieb! =3
Hoffendlich geht das gut mit dem Gespräch! Boa ich will das Sugi das endlich kapiert! Das macht mich noch ganz irre! >.<
*schnellweiterlesenmuss*
*winke*
^^


Zurück