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»Lichtkrieger 2.0«

I Die Rückkehr
von

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Ruhe vor dem Sturm

Der Morgen graute, das Licht des Morgens schimmerte durch die schweren Vorhänge, als Shinjiro langsam erwachte. Trotz des Verlangens, weiter zu schlafen, gab er dem inneren Kampf nach einigen Augenblicken auf und öffnete schließlich seine Augen. Halb zugedeckt lag er auf dem Rücken und brauchte erst einmal einen Moment, um sich zu orientieren. Ein Arm, der definitiv nicht seiner war, ruhte auf seinem Oberkörper. Er folgte dem Arm, bis sein Blick an Hitomis schlafendes Gesicht hängen blieb. Er musterte sie stumm, er konnte es nicht fassen, auch sie war wieder da, so wie sie es immer gewesen war. Sie hatte ihm verziehen und tatsächlich auf ihn gewartet, trotz der Ungewissheit, ob er überhaupt noch lebte. Er fühlte sich wie nach einem Zeitsprung, es durchzogen ihn die unterschiedlichsten Emotionen, von Freude, Wut und auch Trauer, Trauer um die verlorenen Jahre, mit ihr und mit seinem Sohn. 16 lange, einsame Jahre, in denen weder er noch sie wussten, ob sie sich jemals wiedersehen würden. Er atmete tief ein und genoss noch eine Weile ihre Haut auf seiner. Vertraut fühlte es sich an, ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht, als er sich daran erinnerte, dass sein eigentlicher Gedanke gestern Abend ein Kuss gewesen war. Was daraufhin folgte, war geradezu selbsterklärend. Vorsichtig stand er auf, darauf bedacht, Hitomi nicht zu wecken.
 

Er stieg auf seinem Weg nach draußen über Kissen, Decken und diverse Kleidungsstücke, die im ganzen Raum verteilt waren. Währenddessen griff er nach zwei Teilen und zog sie sich an, während er in den angrenzenden Wohnbereich ging. Auch dort fand sich eine Spur von Kleidung wieder, die er aufhob, um nicht den Frühstücksservice auf die richtigen Gedanken zu bringen. Trotz der letzten schönen gemeinsamen Stunden mit seiner Frau verspürte er immer noch Hunger. Er bediente sich aus dem Kühlschrank, der auf magische Weise immer gefüllt war und nahm in einem der Sessel Platz.
 

Die Zeit heilte wohl alle Wunden, aber war das wirklich so? Diese Frage musste er sich gerade selbst stellen. Er hat gestern rausgehört, wie verzweifelt sie gewesen war. Ihre Familien waren für Hitomi und seinen Sohn in dieser schweren Zeit da gewesen, sogar sein Bruder hatte sich seinem Sohn angenommen. Wie würden seine Eltern jetzt auf seine Rückkehr reagieren? Er lehnte sich gemütlich in den weichen Sessel zurück und legte seine Beine auf dem davor stehenden Hocker ab, während er sich noch seinem Snack widmete. Shinjiro wusste noch nicht viel, aber er hatte herausgehört, dass sein Vater seinen Sohn sehr verwöhnt hatte. Doch sein Sohn wusste nicht, wer er war, sein Vater hatte ihn nicht geleitet, warum nicht? Ein unwohles Gefühl breitete sich in ihm aus. Was war das denn jetzt, Appetit hatte er keinen mehr. Es war wohl zu früh, sich diese Fragen zu stellen. Und doch arbeiteten sie in seinem Kopf.
 

König Jarred saß an diesem Morgen müde an seinem Schreibtisch, sein Privatsekretär saß neben ihm und reichte ihm immer wieder Unterlagen. Die sich Jarred aufmerksam durchlass und darauf entschied, ob er sein Siegel darunter setzte oder nicht. Nachdem der Unterschriften-Marathon erledigt war, gab ihm der Sekretär die Post von heute und verabschiedete sich. Der König ging die Briefe durch und fand einen offiziellen Brief eines unabhängigen Untersuchungsausschusses des neuen Grenzlandes. Durch das Bündnis gehörte sein Königreich dazu, er öffnete ihn und bekam beim Lesen große Augen. Die Schlacht vor 16 Jahren sollte noch einmal untersucht werden, sowie die vor fast einer Woche. Wer das in die Gänge geleitet hatte, stand nicht dabei, er legte den Brief auf den Tisch und lehnte sich nachdenklich in seinen Stuhl zurück.
 

Saber, Colt und April arbeiteten im Aufenthaltsraum des Friedenswächters. Der Schotte ging die Berichte der Mechaniker durch, sein Schiff wäre morgen schon wieder einsatzbereit. “Nur wie starten, ohne Piloten?” fragte er sich. Es gab im neuen Grenzland hin und wieder kleinere Zusammentreffen mit den Outridern, die von den anderen Teams bis jetzt gut in Schach gehalten werden konnten. Ansonsten hatten sie gerade sowas wie Glück, es war ruhig, oder war es die Ruhe vor dem Sturm? Saber nahm sich Aprils Bericht vor, die Panikattacke wurde vom Arzt auf der Peacekeeper bestätigt! “Sollte er mit Kommander Eagle über diese Sache sprechen? Am Nachmittag hatten sie eh einen Termin bei Eagle, um die letzte Schlacht auszuwerten.” Alles Fragen über Fragen. Saber stützte seinen Kopf ab und beschloss, es auf sich zukommen zu lassen, wie irgendwie alles in den letzten Tagen. Augenrollend wandte er sich den nächsten Bericht zu. Und stellte fest, dass Colt war wie in seiner Wortwahl pragmatischer war, er verteilte, wie immer, keine Blumen. Und doch hielt sich der Cowboy an den Vorgaben. So segnete Saber die Berichte von April und dem Colt mit seiner ID ab und schickte diese ein! Auf den von Fireball musste er warten, bis dieser wieder komplett aus dem Krankenstand entlassen war. Wie lange das dauern würde, wusste er nicht, die Ärzte gingen von vier Wochen Genesung aus. Was noch lange nicht gesund und einsatzbereit hieß! Der Highlander rieb sich mit einer Hand, seine Augen, es war viel zu lange, um ohne Piloten zu sein. Laut ausatmend öffnete er ein Programm auf seinem Notebook und schrieb drauf los.
 

“Danke Saber, dass ihr uns in der letzten Schlacht unterstützt habt, auch wenn das alles nicht so glücklich zu Ende gegangen ist!” bedankte sich der Kommander, während Saber Eagle zu nickte. Die Schlacht lag jetzt fünf Tage zurück und es wurde Zeit, nachdem sich die größte Sorge im Team auflöste, diese gemeinsam zu analysieren. So wie es Saber, Colt, April und auch Fireball immer machten nach einem größeren Einsatz. Captain Hikari, der ebenfalls anwesend war, hörte aufmerksam zu. Colt nahm ihn eher als Zaungast wahr, da er dessen Anwesenheit als überflüssig empfand. Kommander Eagle überreichte Saber einen Brief. Der Schotte öffnete ihn und runzelte seine Stirn, während er den Inhalt las. Colt und April warfen sich fragende Blicke zu. „Sir, ein Untersuchungsausschuss bezüglich der letzten Schlacht?“ fragte Saber schließlich. Eagle nickte ernst. „Ihr werdet alle persönlich benachrichtigt und gegebenenfalls befragt werden. Ich möchte, dass ihr darauf vorbereitet seid“, bejahte der Kommander die Frage des Schotten. Colt zog fragend seine Augenbrauen zusammen: „Was sollte denn da groß untersucht werden? „Okay, inmitten dieser Schlacht tauchte nach 16 Jahren ein Captain wieder auf, doch was hatte das mit ihnen zu tun?“, fragte er sich, doch seine Gedanken stoppten, als sein Blick wieder auf den japanischen Captain fiel. „Was wird mir vorgeworfen?“ fragte Saber direkt nach. „Was sollte Ihnen denn vorgeworfen werden, Captain Lancelot?“ kam es darauf von Captain Hikari, der bisher im Hintergrund geblieben war und nun zu den Dreien näher herantrat.
 

„Sir, es ist mir durchaus bewusst, dass es die ein oder andere Situation gab, in denen ich anders hätte handeln sollen. Das steht bereits auch in meinem Bericht, der bereits von Kommander Eagle angenommen wurde!“, erklärte sich Saber darauf. „Und die internen Ereignisse, die sich an Bord abgespielt haben, werde ich mit meinem Team vollständig aufklären.“ fügte er auch noch mit an. Hikari nickte zustimmend: „Das ist gut! … Nur! … Was haben Sie denn bereits geklärt?“ hakte Hikari darauf etwas genauer nach.
 

April und Colt verstanden jetzt gar nichts mehr und blickten fragend zu Kommander Eagle, der sich gerade zurückhielt.
 

Saber atmete tief ein: „Ich habe bereits um Gespräche gebeten! Doch vollständig kann ich der Sache erst auf den Grund gehen, wenn alle Teammitglieder anwesend sind!“ fischte sich der Schotte gekonnt aus dieser Frage, ohne zu viel preis zu geben. Colt nickte Saber zustimmend zu. Captain Hikari lehnte sich gegen den Schreibtisch. „Sie müssen also um einen Termin bitten, um Diskrepanzen innerhalb ihres Teams zu klären?“ fragte Hikari herausfordernd, die Antwort des Schotten ließ er nicht gelten. Colt sah den Captain jetzt strafend an. Was nahm sich dieser hier gerade raus? schoss es ihm durch seinen Kopf. “Sir, ein Teamkamerad und Freund …” Weiter kam der Saber nicht, Colt fiel ihm ins Wort. “Wir klären sowas auf unsere Art und Weise, das macht uns zu dem Team, welches wir sind! Und es hat bis jetzt niemanden gestört!” preschte der Lockenkopf nach vorn, denn wie das hier gerade ablief, passte Colt überhaupt nicht! Captain Hikari blickte kurz zu dem Cowboy und wandte sich wieder an. “Captain Lancelot?”, fragte Hikari erneut, ohne auch nur irgendwie auf den Zwischenruf des Cowboys zu reagieren. Colt kannte sich jetzt gar nicht mehr aus. Hatte Hikari ihn denn nicht verstanden oder was sollte das? “Sir, wir konnten bis jetzt jede Auseinandersetzung an Bord intern klären!” versuchte, die Situation abzufangen. “Auseinandersetzungen!” wiederholte Hikari und ließ seinen Blick über das Team schweifen.
 

“Wie konnte Captain Hikari nur so mit Saber reden? Und auf Colt hatte er überhaupt nicht reagiert. Das war doch keine einfache Berichterstattung mehr, sondern ein knallharter Rapport!” wurde es April gerade bewusst und sie sah aufgeschreckt mit großen Augen zu ihrem Vater. Der ihr mit einem Blick zu verstehen gab, ruhig zu bleiben. Saber behielt seine Haltung natürlich, war ihm klar, was das hier gerade war! Er atmete tief ein. „Ja, Sir, die gab es! Und wir sind alle daran interessiert, aufzuklären! Auch das können sie meinem und auch aus dem Bericht von Miss Eagle entnehmen!” erklärte sich Saber ein weiteres mal, ohne zu viele details preis zu geben. Und blickte April nickend an. Captain Hikari verfolgte die Interaktion vor ihm: “Ja, den habe ich gelesen! Jedoch…” April trat Mutig und entschlossen einen Schritt nach vorn: “Wir müssen vor Ihnen keinen Rapport ablegen, sondern einzig und allein nur vor Daddy!” sprach sie mit fester Stimme. Um nicht nur das nicht vollständige Team zu verteidigen, sondern um Saber nicht ohne Rückendeckung da stehen zu lassen! Eagle trat nähr an seine Tochter: “Beruhige dich, April!” kam es jetzt überraschend von ihrem Vater. April drehte sich zu ihm und sah ihn nicht verstehend an. Sie war kurz davor, ihre Fassung zu verlieren und den Tränen nahe. Saber zog Luft durch die Zähne.
 

“Miss Eagle, wie geht es Ihnen?” wandte sich Captain Hikari freundlich an die Navigatorin, so als ob er die Blondine jetzt erst wahrgenommen hätte. April sah erschrocken auf, der Ton war zwar freundlich, doch ihrer Meinung nach schwang in diesem sehr viel Ironie mit: “Mir geht es wieder gut, Sir! Und die Unstimmigkeiten gingen auch von Fireball aus, weil er sich nicht an die Anweisungen gehalten hatte!” biss sich April sofort auf ihre Lippen. Colt sah blitzschnell zu April, er dachte, sich gerade verhört zu haben: “Wow, Wow, Wow, Prinzessin!”, mischte sich der Cowboy nun wieder dazu: “Fireball ist nicht hier! Also wird das auch nicht hier und jetzt geklärt!” Hikari blickte zwischen Colt und April hin und her. “Interessant, ich habe nur gefragt, wie es Ihnen geht, Miss Eagle. Schließlich mussten Sie aus gesundheitlichen Gründen das Schiff verlassen!“ April senkte ihren Blick. Eagle stemmte seine Hände in die Hüften: “Captain!” warf er ruhig ein. Hikari gab Kommander Eagle kommentarlos das Pad, auf dem er am Anfang noch gelesen hatte. Colt stellte sich währenddessen schützend neben April. Captain Hikari wandte sich jetzt wieder den Schotten zu.
 

“Bestand Lebensgefahr für ein Crewmitglied, oder war Ihr Schiff so beschädigt, dass die Besatzung von Bord musste?” Liste Hikari die einzigen Gründe einer Notfall-Evakuierung während eines Kampfeinsatzes auf. Colt reichte es: “Was wird das hier, ein Kreuzverhör? Genau das werden wir klären, wenn es Fireball wieder gut geht, denn auch ihn betrifft diese Sache!” Colt holte Luft um nach zu legen, da legte ihm Saber eine Hand fest auf eine seiner Schultern, um ihn zurückzuhalten! “Ja? Mr. Wilcox!” fragte Hikari ruhig beim Cowboy nach. Doch Colt verkniff sich Saber zu liebe jedes weitere Wort, ließ den Captain jedoch nicht aus dem Auge als er einen Schritt zurück ging. Auch schossen ihm gerade Robins Worte durch seinen Kopf: “Er ist auch dein Vorgesetzter!” hallte ihre Stimme durch seinen Kopf! “Was ein Glück für diesen arroganten Schnösel!” dachte er sich, der Captain hatte bei Colt jeglichen Heldenbonus verspielt! Saber trat vor sein Team, damit diese sich im Hintergrund ausrauchen konnten und hoffte auf keine weiteren Unterbrechungen! “Sir, unsere Sorge galt nach der Landung einzig und allein dem Piloten. Und natürlich habe ich es versäumt, Miss Eagle anzuweisen, sich auch in ein Krankenhaus zu begeben!”, fasste es Saber sachlich bezogen zusammen. Jetzt hieß es Augen zu und durch! Colt konnte es nicht fassen. “Schmiss Saber sie gerade alle in die Bratpfanne und servierte sie dem Captain mit Speck und Zwiebeln?” April schaute fragend zum Schotten und hilfesuchend zu Colt. “Es hagelte nur so an Fehlerprotokollen aufgrund des Verlassens einer vorgegebenen Flugroute.” versuchte April das Ruder nochmal rumzureißen. “Sie bestimmen also die Flugmanöver, in einem Kampf, Miss Eagle? Wozu braucht es dann noch einen Captain oder Piloten an Bord?” April funkelte den Captain an. “Natürlich, Saber ist unser Anführer, aber ich als Ingenieurin und Naviagorin bin immer darauf bedacht Ramrod so wenig Schaden zuzufügen wie es nur geht!” erklärte April fest. “Also sehen sie es als Fehler, wenn in einem Kampf der Pilot selbständig agiert, um das Schiff und vor allem die Besatzung sicher durch das Kampfgeschehen zu bringen?” Fragte Captain Hikari daraufhin die Blondine ruhig. Saber blickte zu April. “Genau das ist das Ziel eines Kampfschiff-Piloten!“ musste April dem Captain zustimmen. “Ziel erfüllt!” gab Hikari darauf zurück. “Captain Lancelot, welche Auseinandersetzungen gab es davor an Bord?”, ließ Captain Hikari nicht locker! Saber der gerade antworten wollte, wurde von April unterbrochen, sie fühlte sich in die Enge getrieben und nicht verstanden. “Sie können das alles gar nicht verstehen, sie waren 16 Jahre nicht da, weder hier noch für ihren Sohn und eines kann ich ihnen versprechen, bei Fireball brauchen sie nicht den Vater zu spielen, es wird ihm egal sein!” Saber wollte einschreiten, doch April redete sich in Rage und ließ sich jetzt nicht zurückhalten. Colt riss seine Augen und Ohren auf. Captain Hikari hörte einfach nur zu, er verzog keine Mine und sein Blick blieb ausdruckslos. Beobachtete der Schotte. Und als April fertig war, nickte Captain Hikari das Gesagte nur ab: “Miss Eagle, sie überschreiten gerade bei weitem ihre Kompetenzen! Sie fallen nicht nur mir, sondern auch ihrem Captain ins Wort! Und was meinen Sohn betrifft, ich spiele nicht sein Vater, ich bin es!” stellte er klar! “Und höre ich sie noch einmal ungefragt, befinden sie sich zusammen mit Mr. Wilcox in einem Disziplinarverfahren wieder! Ihnen scheint ihre Stellung überhaupt nicht klar zu sein! Sie sind zwar ein Warrant-Officer, das ermächtigt sich jedoch nicht, ihren Vorgesetzten Captain Lancelot zu übergehen! Das gilt auch für sie Mr. Wilcox!” erinnerte er die beiden. Saber presste seine Lippen aufeinander. April riss ihre Augen auf. Colt atmete tief ein und aus.
 

“Ich lasse so nicht mit meiner Tochter reden!” ergriff jetzt Kommander Eagle das Wort und trat an die drei heran. In den Augen der Blondine sammelten sich die ersten Tränen. “Kommander Eagle, es geht nicht um ihre Tochter, hier geht es um ein Team, welches, wie ich sehe, keine Struktur aufweist! Und damit nicht nur sich, sondern auch andere gefährden! Also halten sie sich zurück!“ April erschrak, wie sprach der Captain mit ihrem Vater, den Kommander des Oberkommandos? Colts Ohren schlackerten, wie konnte dieser … es wagen, Eagle so über den Mund zu fahren? “Keine Struktur, wir haben eine Struktur und jeder kennt seinen Platz!” konnte sich der Cowboy nicht mehr zurückhalten. “Wo ist ihr Platz, Mr. Wilcox?” fragte Captain Hikari Colt darauf sehr offensiv. Saber beobachtete den Captain vor sich, der sich nicht dieser Gefühlsgeladenen Situation hingab, sondern weiterhin mit bestimmenden Ton seiner Linie treu blieb. Colt war überfahren, was war das schon wieder? “Wir kommen doch hier jetzt nicht weiter!” unterbrach Eagle, er wollte, dass sich alle erst einmal beruhigen. “Wie lange wollen sie hier rumdiskutieren, Kommander?”, fragte Hikari und stieß sich vom Schreibtisch ab: “Morgen noch einmal und übermorgen, bis sich alle ausgeweint haben? Das hier ist kein Spiel und vor allem nicht für sie, Captain Lancelot.” Und Captain Hikari das dabei Saber ernsthaft an. Saber zog kaum merklich seine Augenbrauen zusammen, hielt jedoch den Blick stand. “Sie spielen hier mit vier Menschenleben, einschließlich ihrem!” – “Wir haben mehr Outrider zurück in ihre Dimension geschickt wie kein anderes Team und konnten damit vielen Menschen das Leben retten, genau das ist unser Ziel!” warf Colt dazwischen und ging auf den Captain zu. Saber hielt seinen Scharfschützen zurück, doch der Lockenkopf sprach weiter. “Und sie kennen uns überhaupt nicht! Sie kommen zurück und spielen sich hier auf, als …!” – “Halte dich zurück, Colt!” kam es scharf von Saber. Der Cowboy sah seinen Boss fragend an: “Was soll ich?” wurde Colt Saber gegenüber lauter. Das konnte doch nicht wahr sein, jetzt zog sogar Saber den Schwanz ein. “Colt!” wies ihn jetzt auch Kommander Eagle an sich zu beruhigen. Colt sah sich um, was war hier los? Und stellte diese Frage lautlos dem japanischen Captain, der da stand, als würde ihn das alles überhaupt nicht betreffen. Captain Hikari hatte genug gehört: “Sie verlassen jetzt das Büro Mr. Wilcox!” wies er den Cowboy an. Colt sah zu Saber, der Schotte nickte zustimmend. Colt warf Saber einen wütenden Blick entgegen und drehte sich auf den Absatz um und setzte sich demonstrativ seinen Hut auf, um seinen Unmut zu demonstrieren, bevor er das Büro verließ. “Captain Lancelot?” fragte Hikari Richtung Saber, als der Cowboy die Tür nicht leise geschlossen hatte. “Sir, mein Team ist wegen der letzten Vorkommnisse noch ziemlich angeschlagen, schließlich liegt nicht nur der Pilot, sondern auch ein Freund im Krankenhaus!” Hikari nickte. “Der Ausschuss wirft ihnen mangelnde Fähigkeiten in Sachen Teamführung vor und bei allem, was ich hier so gesehen und vor allem gehört habe, muss ich dem ebenfalls zustimmen!” Saber atmete tief ein: “Sir, ich werde das klären!” versicherte er. “Wann und vor allem, wo wollen sie anfangen?” fragte Hikari interessiert nach. “Captain Hikari! Captain Lancelot, ist ein sehr junger Captain, doch er hat mich bis jetzt immer von seinen Führungsqualitäten überzeugen können, sonst würde ich meine Tochter nicht mit ihm fliegen lassen!” half Kommander Eagle den Highlander. Hikari nickte dem Kommander entgegen. “Ja, jedoch wird ihm genau das!”, und er zeigte auf Saber: “Das Genick als Captain brechen! Und von Qualitäten habe ich noch nichts gesehen.” Sagte er und ging wieder zu seinem Platz zurück. “Sir, wie meinen sie das?” wollte es jetzt Saber genau wissen, denn das konnte er so nicht stehen lassen, er Saber Rider ist der Captain! Captain Hikari hielt inne und drehte sich noch einmal um. “Beginnen sie mit ihren Berichten und damit meine ich alle! Der letzten zwei Jahre, ersetzen sie zwei Wörter mit zwei neuen! Das dürfte für den Anfang genügen und sie werden wissen, was falsch läuft!” Saber hob fragend seine Augenbrauen. Auch April sah den Captain, der sich wieder setzte, nicht verstehend nach, sie wurde aus diesem nicht schlau. Er hatte eine unangenehme Art an sich. “Ja, Sir!” nickte Saber. Hikari sah zum Schotten. “Gut, dann haben sie ja einiges zu tun, oder?” und zeigte Richtung Tür. Saber schaute zu Kommander Eagle, dieser nickte ihm zu. Der Schotte und die Navigatorin verabschiedeten sich und verließen gemeinsam das Büro.
 

Eagle blickte Saber und April noch nach und ging, nachdem die beiden aus dem Büro verschwunden waren, zu Shinjiro, der am Meetingtisch saß. “War das nicht ein bisschen zu hart?”, fragte er und setzte sich. Shinjiro sah von seinem Tun auf und lehnte sich zurück: “Nein, der Knall wird helfen, sie aus ihrer Emphase zu holen.” erklärte er und blickte wieder auf die Unterlagen vor sich. Charles lehnte sich nachdenklich zurück. “Sie sind ein eingespieltes Team! Wie ist deine Einschätzung?” fragte der Kommander nach einigen Augenblicken. Shinjiro blickte Charles an. “Eingefahren trifft es eher! Sie stehen hinter ihrem Captain, an der Disziplin lässt sich arbeiten!” berichtigte er den Kommander seine beobachtungen und widmete sich wieder seinem tun. Eagle nickte und zog sich ein Baltt das auf dem Tisch lag heran. “Hmm!” kam es darauf nachdenklich von Eagle: “Ich zweifle deine Kompetenzen nicht an. Der vereinte Stab wird sich darauf basierend entschieden haben!” erklärte Eagle. Shinjiro nickte nur. “Aber beliebt machst du dich nicht!” gab Eagle den Jüngeren noch zu verstehen. Shinjiro blickte leicht grinsend auf und lehnte sich zurück: „Weißt du, ich habe die Stellenausschreibungen des Oberkommandos überflogen, die Jobs der beliebten sind alle bereits vergeben!” kam es darauf von Shinjiro ironisch. Eagle atmete tief ein und schnippte das Blatt ein wenig resignierend von sich weg.
 

Vor dem Büro trafen April und Saber auf Colt, der sich auch schon wieder etwas beruhigt hatte. Rausgeschmissen hatte ihn noch niemand in den letzten Jahren. “Was sollte das Saber?” begann er ohne Umschweife. Saber lief neben dem Cowboy und blickte ernst und nachdenklich gerade aus. “Colt! Wir werden vor einem Untersuchungsausschuss landen, wenn wir das jetzt nicht klären!” beantwortete Saber Colts Frage. Oh nein, nein, nein – so brauchte ihn Saber jetzt nicht zu kommen! “Er ist einfach vollkommen emotionslos und wie konnte er nur so mit Daddy reden?” fragte April in die Runde. Colt nickte. Saber schwieg!
 

Hitomi und Shinjiro standen im Zimmer ihres Sohnes, als der Arzt ihnen mitteilte, dass seit heute Morgen die Dosis der Medikamente verringert wurde. “Er macht das alles sehr gut!”, waren die Worte des Arztes, als er sich verabschiedete und das Zimmer verließ.
 

Hitomi ergriff darauf gleich die Hand ihres Sohnes: “Shinji, werde schnell gesund. Dein Vater ist hier, er möchte dich kennenlernen.” sprach sie ruhig mit ihm. Beide beobachteten eine kleine Reaktion der Augen, die sich aber noch öffneten. Dennoch war es eine Bestätigung, dass er sie gehört hatte. Sie sprachen mit ihm und berührten ihn immer wieder. Damit er spürte, dass sie bei ihm waren.
 

Fireball spürte etwas, konnte es aber nicht zuordnen. Es war nicht unangenehm. Er hörte die Stimme seiner Mutter und Wortfetzen wie: “Otosan, Gomen Nasai“, aber ohne Zusammenhang. Alles war im dichten Nebel gehüllt. Und die Worte waren weit weg. Er wollte nur schlafen.
 

Kommander Eagle betrat einige Stunden nach dem Rapport einen Hangar, in einem abgesicherten Bereich des Militärgeländes. Zu seiner Überraschung befand sich auch König Jarred vor Ort und unterhielt sich mit einigen Technikern und Wissenschaftlern. “Es ist ein Jet des Oberkommandos, eure Hoheit! Und laut Teilenummer auch der Jet von Captain Hikari, allerdings nicht mehr zu einhundert Prozent, wie man auch sieht. Die Tragflächen, die Triebwerke, das Verdeck und so weiter. Ja, auch die komplette Außenhaut ist neu und aus einer fremden noch unbekannten Legierung. Abgleiche mit den Outrider-Legierungen schlugen fehl, es gibt also keine bekannten Vergleiche, auf die sich die Technik stützt. Diese Legierung macht den Jet schneller, da kaum Reibung auf der Außenhaut entsteht, allerdings dürfte die Landung damit ein Drahtseilakt werden, weil es so gut wie überhaupt keinen Widerstand gibt.” erklärte ein Wissenschaftler. In Kommander Eagle häufen sich immer mehr Fragen. Selbst König Jarred staunte. “Was haben Sie für eine Vermutung?”, fragte Eagle und betrachtete den Jet vor sich genauer. Der Wissenschaftler, der einen weißen Kittel trug, blickte kurz zum Jet und sprach: “Tja, das ist es ja, wir haben keine Ahnung. Antworten sollte der Pilot geben, wir können nur mit dem Arbeiten und bestimmen, was wir vor uns haben. Es ist jedenfalls eine sehr gute Arbeit, der Jet wurde mit einer hohen Technologie modifiziert. Nehmen wir die neuen Teile ab, war nicht mehr sehr viel vom ursprünglichen Jet übrig gewesen.” erzählte der Wissenschaftler weiter. “Was ist mit der Blackbox?” Wollte König Jarred darauf wissen! “Die Auswertung war nicht überraschend, es ist das, was wir schon wissen, die digitalen Aufzeichnungen enden am 18. Oktober vor 16 Jahren, um 14 Uhr 37, als dieser Jet ungebremst auf ein Schlachtschiff aufschlug.” Jarred nickte und fragte: “Also blieb der Rumpf intakt?” Ein Flugtechniker trat jetzt vor und übernahm: “Ja, die Rümpfe sind das schwerste und somit das sicherste, sie sind extra so entwickelt, dass sie das Letzte sein sollen, was zerbricht oder verbrennt, um den Piloten eine Chance zu geben. Allerdings bei dieser Geschwindigkeit und Aufprall, trotzdem ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn der Pilot und das wäre sehr unwahrscheinlich, konnte den Jet bis kurz vor dem endgültigen Aufprall noch steuern. Und den Jet auf 45 Grad ziehen, in der Hoffnung, dass der Rumpf intakt bleibt. Selbst dann! Wäre die Überlebenschance im All unter 5 Prozent gewesen.” Jarred verschränkte seine Arme vor der Brust: “Der Rumpf weist einige Einschussstellen auf.” führte der junge Flugtechniker weiter aus: “Nach dem Einschuss Winkelen zu urteilen, müssen einige Geschütze den Piloten getroffen haben!” Kommander Eagle und König Jarred schauten sich den Rumpf genauer an und nickten, als ihnen bewusst wurde, dass Shinjiro damals alles, bis zum Schluss, bei vollem Bewusstsein durchgezogen haben muss. Und sich eine Überlebenschance geben konnte, die trotz dessen unwahrscheinlich gewesen wäre, aber er hatte es versucht und auch irgendwie geschafft. Jarred Räusperte sich: “Also wird das so, passiert sein, nur nicht in unserer Dimension.” Kommander Eagle stimmte zu! “Die Arztberichte weisen diese Art von Verletzungen auf!” Der Wissenschaftler erklärte: “Nach Auswertungen der Aufzeichnungen und dem Videomaterial, befand sich das feindliche Schlachtschiff bereits im rückwirkenden Dimensionssprung. So wurde in der Endphase, als der Jet sich auf das Schiff zubewegte, mitgerissen.“ Jarred und Eagle nickten betreten, sie hatten die Bilder vor Augen. Alles, was man sah nach Hikaris Manöver, war eine nie dagewesene Explosion und ein paar Sekunden später war das Schiff mit allem drum und dran verschwunden. Jarred nickte nachdenklich, wie oft er sich diese Aufnahmen angesehen hatte, wusste er nicht mehr. Er schüttelte mit seinem Kopf und wollte wissen: “Kann dieser Jet einen Dimensionssprung durchführen?” Der Techniker verneinte: “Wenn es so ist, wie wir herausgefunden haben, entsteht bei einem Dimensionssprung ein Energiesog, an solch einem wird er sich bei der Rückkehr dran gehangen haben.” Kommander Eagle, strich mit einer Hand den kalten Rumpf des Jets und klopfte auf das Metall: “Ist es Möglich diese Art von Legierung zu kopieren?” Der Wissenschaftler Dr. Nowak nickte verhalten und meinte: “Wir arbeiten daran, es sind bis jetzt alles Materialien, welche wir kennen, der Hauptbestandteil ist Antromiet.” Jarred und Eagle bedankten sich bei und verließen gemeinsam den Hangar.



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