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Die Wölfe des Nordlichts

von

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Tiefe Nacht in Qaanaaq

Als sie am nächsten Tag weiterzogen, aus Upernavik weiter in den Norden, sahen sie unter nahen Bäumen eine Gestalt in schwarzem Kapuzenumhang verletzt liegen. Blut troff aus einer Wunde an seinem Oberschenkel. Sie erkannten ihn als einen derer, die sie tags zuvor angegriffen hatten, und gingen dementsprechend hart mit ihm um.

Als sie ihn verhörten, brachte er aus Ermüdung kaum ein Wort heraus. Sie verzichteten glücklicherweise auf Folter oder gar den Tod als Strafe, was sich als Segen erwies. Denn letztlich erfuhr der Stamm der Kalaallit, dass der Verletzte aus Mitleid mit Nukka versucht hatte, sie zu befreien. Doch er wurde erwischt, mit dem Messer aufgeschlitzt und ist ausgestoßen worden. Er konnte den 13 Mitgliedern des Rudels mit Informationen zu den Schattenmännern in den Kapuzen dienen: Ihr Aufenthaltsort war ganz im Norden in Qaanaaq und gut bewacht, darunter auch mit einigen Polar-Tieren. Wenn sie eine Chance hätten, dann bei Nacht, wenn alle schliefen.

Die Wölfe nahmen den Geruch der Kleider des Fremden auf und witterten so die Fährte der Räuberbande. Und so zogen sie von den Nordlichtern in Richtung der sogenannten „tiefen Nacht“ Qaanaaq.

Auf dem Weg stießen sie auf eine riesige Grotte und beobachteten das erhabene Gebilde ganz aus Eis. Die Schamanin Aga ging hinein. „Wartet hier.“ Nach wenigen Minuten ließ sie ihren Kopf am Eingang der Grotte sehen und sagte nur: „So, wie ich es mir dachte. Alle Verletzten hierher!“ Und tatsächlich gab es darin einen Brunnen, dessen seltsam dickflüssiges Wasser die Wunden all derer reinigte und heilte, die mit ihnen die Flüssigkeit berührten. Und sie fielen nacheinander auf die Knie und dankten dem Wolfsgott Alaska für ihre Unversehrtheit.

Bald darauf trafen sie auf unsicheres Terrain, der Eisboden wackelte unter ihren Füßen. Dakota, Denali und Miki gingen voraus, an nichts als die Befreiung ihrer Kindheitsfreundin denkend. Plötzlich gab es hinter ihnen einen kreischenden Schrei. Sie sahen gerade noch Kaskae zupacken, das Eis war gebrochen und die kleine Yuri wäre fast in das eisig kalte Wasser gefallen, was wohl ihren sicheren Tod bedeutet hätte.

Noch ganz schockiert über das, was passierte, registrierten die drei Geschwister, dass sich der Boden unter ihren Füßen bewegte. Die Eisscholle brach ab und trennte die Geschwister von dem Rest des Stammes. Zusammen mit den Wölfen Timber, Shila und dem Welpen Nookie. Die Anderen riefen und brüllten nach ihnen, doch die Scholle trieb weiter weg.

Als sie auf der anderen Seite von einer Art See angekommen waren, schritt der entschlossene Dakota direkt weiter Richtung Norden. „Sollten wir nicht auf die anderen warten?“, fragte Denali nachdenklich. „Nein, dafür ist keine Zeit! Wir müssen Nukka finden, bevor es zu spät ist!“ Eine Träne lief ihm die Wange hinunter, und er wischte sie an seinem Ärmel ab.

Es ist wie früher, dachte Denali. Dakota führt uns an und weist uns den Weg.

Ein Schneehuhn hatte seine Hinterlassenschaften auf Dakotas Kopf fallen lassen. Das ließ der sich nicht gefallen und wies die Anderen an, ihm Folge zu leisten. „Was hast du vor?“, fragten die Brüder. Er befahl dem experimentierfreudigen Denali, das Gatter zu den Wölfen Timber und Shila zu öffnen. „Tut das nicht! Wenn ihr erwischt werdet, wird euer Vater euch umbringen!“ rief ihnen die verängstigte Nukka zu. Doch sie hörten nicht hin. Denali ließ einen von ihm selbst aus Tierknochen geschnitzten Dietrich ins Türloch gleiten und öffnete das Schloss spielend leicht. Dann griff Dakota nach den Leinen der Wölfe und zog sie mit sich, bis die Schneehühner in Sichtweite waren. Dann ließ er sie auf die Vögel los. Fuchsteufelswild versuchten die Wölfe ihre gefiederten Feinde mit den Pranken zu erwischen. Schließlich sprang Yakon knapp 1,50 Meter hoch und verbiss sich dabei in das Schneehuhn, dass den Kopf seines Herrchens als Toilette benutzt hatte. Nur eines ihrer vielen Abenteuer als Jugendliche mit Dakota als Anführer.



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