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Herzenswunsch!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen und herzlich willkommen bei der neuen FanFiktion von mir!

Ich will euch auch garnicht lange aufhalten und wünsche euch schon mal viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Und da bin ich schon wieder mit dem neuen Kap!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello und hier bin ich auch schon wieder ☺️☺️☺️

Heute erfahren wir was es wirklich mit dem Unfall auf sich hat... und vorallem warum Kikyo Kagome die Schuld gibt...

Ich wünsche euch schon jetzt viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen ☺️☺️☺️

Hier auch schon das neue Kap für euch!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello und da bin ich schon wieder...

Im Gepäck das neue Kap ☺️☺️☺️
Nachdem das letzte ja scheinbar dich etwas schockierend war

Viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen ☺️☺️☺️

Ich hoffe ihr habt die Woche wirklich genossen ☺️☺️☺️
Ich auf jeden fall ❤️

Bevor sie zu ende geht bringe ich noch schnell das neue Kap vorbei und wünsche euch natürlich wie immer viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen ☺️☺️☺️

Als kleines Ostergeschenk hier auch schon das neue Kap für euch ☺️
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen.

Und hier kommt auchv schon das neue Kap für euch ☺️☺️☺️

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Hier auch schon das neue Kap für euch ☺️☺️☺️

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello und einen wunderschönen guten Morgen an diesem wirklich tollen Wochenende ☺️☺️☺️

Ich hab natürlich wieder ein neues Kap für euch im Schlepptau und wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen.

Ich hoffe ihr hatte eine angenehme woche und ein erholsames Wochenende!

Damits vielleicht noch schöner wird hab ich auch noch ein Kap mitgebracht!

Aber jetzt wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ihr lieben...

Und hier auch schon das neue Kap für euch...
ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Und schon ist wieder eine Woche um... Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht xD

Wie immer habe ich natürlich wieder ein kap für euch.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello zusammen!

Ich bring euch schnell das neue kap und wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello zusammen.

Wie jeden Sonntag habe ich auch heute wieder ein neues Kap für euch mitgebracht!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Eine wunderschöne Nacht zusammen!

Heute mal für alle frühaufsteher oder auch Nachteulen das Kap schon recht zeitig xD

Ich wünsche euch wahnsinnig viel Spaß beim lesen ❤️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello und einen wunderschönen guten Morgen ☺️☺️☺️

Wie immer bringe ich euch das neue Kap vorbei.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Halli hallo ☺️☺️☺️

Ich hoffe mal ihr hatten eine angenehme Woche ☺️

Wie immer bringe ich euch ein neues Kap vorbei! Und wünsche euch schon mal viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Und hier sind wir schon wieder!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello zusammen…

Und wieder ist eine Woche um… die zeit vergeht einfach sooo schnell… fast schon zu schnell…

Aber ich hab natürlich auch was für euch xD
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ❤️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen ☺️☺️☺️

Wie jeden Sonntag war ich mal wieder fleißig für euch!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen.

Ich hoffe mal eure Woche war besser als meine xD

Und wenn nicht… bring ich euch wenigstens einen kleinen Snack!
Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Na seid ihr auch so reif für ne insel?
Also ich würde mir gern einen Flieger buchen xD

Najaaa weil ich das ned kann… bringe uch euch mal euer kap vorbei!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello zusammen!

Es ist mal wieder Sonntag… ich würde ja endlich sagen… wir ich diese Urlaubszeit hasse xD

Aber ich habs mal wieder irgendwie hingekriegt…
Also… hier auch schon das neue Kap für euch!

Viel Spaß ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Ich hoffe eure Woche war schön ☺️
Zum noch schöner werden hier auch gleich das neue Kap für euch!

Viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello…

Und hier geht es auch schon wieder weiter!
Ich wünsche euch schon mal viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Ohne große Rede hier auch schon das neue kap für euch!

Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen.

Ich hoffe eure Woche war schön auch wenn das Wetter nicht mehr soooo toll ist xD

Aber bei den Temperaturen kommt man auch besser zum lesen oder?!
Na dann hab ich wenigstens was für euch!

Viel Spaß ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen.

Hier auch schon das neue Kapitel für euch.

Ich wünsche euch viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Und hier bin ich auch schon wieder… ich hoffe mal für euch hat sich die Woche kürzer angefühlt als für mich!

Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Oh man… schon wieder eine Woche um… wie schnell die Zeit vergeht….

Ich hab meine Urlaubswoche nicht einmal wahrhenommen… gehts euch auch so?

Ich hab dennoch ein Kap für euch ☺️☺️☺️
Also viel Spaß ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Die Woche ist wieder um!
Und damit bringe ich euch wieder ein neues Kap!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!
Ich kanns ned glauben… ich hab die Woche überlebt und überstanden xD

Sooooo nun aber zum erfreulichen… ich hab natürlich wie immer ein Kap für euch!
Also viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello zusammen!

Die Woche ist wieder rum… also hab ich auch ein kleines Geschenk für euch!

Ich wünsche euch viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Woche!
Um sie etwas angenehmer zu machen hier auch schon das neue Kap für euch!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Ich muss kürzer treten xD
Soooooo schnell läuft irgendwie die Zeit davon xD
Was wohl?
Arbeit… Familie… Haus… Hobby?
Eindeutig Arbeit xD

Aber Spaß beiseite… hier auch schon das neue Kap für euch!

Viel Spaß ☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Ich hoffe ihr hattet eine tolle Woche!
Zum Abschluss von dieser bring ich euch natürlich wieder ein kap vorbei!

Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Und schon wieder ist eine Woche um…
Natürlich bekommt ihr auch diese Woche ein neues Kap zu lesen!

Ich wünsche euch viel Spaß dabei! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Ich war mal wieder fleißig und bringe euch schnell das neue Kap vorbei bevor mein Tag so richtig stressig wird!

Also viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Ich als Frühaufsteher bringe euch mal wieder zum Frühstück ein Kap vorbei… ich wünsche guten Appetit und viel Spaß xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello!

Heute mal etwas später als die letzten Wochen… aber keine Sorge ich hab nicht vergessen!

Ich wünsche euch viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Endlich hab ich mal ein paar Tage frei… und weiß nix mit mir anzufangen xD
Gehts euch auch manchmal so?!

Najaaaa ich war trotzdem fleißig xD
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kap! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir soooo leid xD
Ich hab einfach vergessen auf veröffentlichen zu drücken und meinen Fehler erst gerDe bemerkt 🙈🙈🙈

Nun aber Herzlich willkommen zum vorletzten Kap dieser Geschichte…

Irgendwie bin ich jetzt schon traurig… ich wünsche euch dennoch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo und ein letztes Mal heiße ich euch herzlich willkommen bei dieser Geschichte!

Ich wünsche euch soooo viel Spaß beim lesen wie nur irgendwie möglich! Komplett anzeigen

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Zerstörter Wunsch!

Zerstörter Wunsch!
 

„Miss Higurashi bitte!“ Nervös stand Kikyo auf. Wartete schon seit fast einer halben Stunde darauf endlich aufgerufen zu werden. Doch jetzt würde sie am liebsten weglaufen. Kikyo war ganz allein, denn Inuyasha konnte sie zu ihrem Termin leider nicht begleiten. Würde wohl ebenfalls sein Ergebnis schon erhalten haben oder vielleicht genau in dem Moment erhalten, genau wie sie. Sie würde gleich den Raum betreten und den Tatsachen ins Auge blicken müssen. Hoffte so sehr, dass es einen Grund für ihren unerfüllten Kinderwunsch gab. Dieser vielleicht leicht zu beheben war. Schließlich wusste sie nur zu gut, dass Inuyasha unbedingt Vater werden wollte. Es war sein größter Traum, auch wenn sie diesen nicht unbedingt teilte. Ihrer Meinung nach reichten die Gefühle zwischen ihnen aus. Ein Kind musste nicht unbedingt sein. Doch für Inuyasha war dies ganz anders.

Irgendwie hatte sie Angst, dass er es nicht ertragen würde, wenn sie kein Kind bekommen könnten. Sodass sie leicht seufzte und langsam in den Behandlungsraum schritt. In diesem befand sich der Arzt, der alle Untersuchungen an ihr durchgeführt hatte. „Ah, Miss Higurashi nehmen sie doch Platz“, begrüßte er sie. Deutete auf den Platz vor ihm. „Und haben sie herausgefunden, warum Inuyasha und ich seit vier Jahren vergeblich versuchen ein Kind zu bekommen?“, fragte Kikyo direkt. Konnte es einfach nicht mehr abwarten. „Ja. Und es wird sie leider nicht erfreuen.“ Kikyo schloss bei der Aussage kurz ihre Augen. Hatte gehofft, dass es nichts Schlimmes wäre. „Wie schlimm?“, fragte sie nach, nachdem sie sich wieder gefasst hatte. „In ihrer Gebärmutter sind viele kleine Vernarbungen. Das macht es einer Einnistung unmöglich. Zumal auch ihre Eierstöcke nicht richtig funktionieren und dadurch keine intakte Eizelle produziert werden kann.“

„Ich bin also zu 100% unfruchtbar?“, hakte sie nach. Musste erstmal verdauen, was sie gerade gehört hatte. „Ja. Durch ihren Unfall vor knapp sechs Jahren haben die Organe leider zu großen Schaden genommen.“ In Kikyo kroch die Wut hoch. Ein dummer Fehler, den sie nun bezahlen musste. „Einen Unfall, an dem nicht einmal ich schuld war, kostet mich den Kinderwunsch?“, fauchte sie ungehalten ihren behandelnden Arzt an. „Ich kann ihre Wut verstehen. Aber ihre damaligen Komplikationen waren schwer. Vielleicht hätten ihnen die Ärzte schon damals sagen können, dass es mit Kindern schwierig oder gar unmöglich werden würde. Doch sie haben keiner Untersuchung beigewohnt. Und das ist die Konsequenz daraus. Ich gebe ihnen hier Prospekte mit. Es sind Informationsblätter über Paare, die einen unerfüllbaren Kinderwunsch haben und welche Möglichkeiten sie für ein eigenes Kind haben. Falls sie noch weitere Informationen brauchen sind wir jederzeit für sie da“, versuchte der Arzt sie zu beruhigen. Sodass sie beinahe trotzig die Blätter nahm und den Raum anschließend mit schnellen Schritten verließ. Schließlich hatte dieser Termin gerade alles auf die Kippe gesetzt. Und ihre Angst in die Realität geholt.
 

Nervös zitterte Inuyasha mit seinem Fuß. Hoffte, dass sein Arzt gleich mit großartigen Ergebnissen hereinkommen würde und er so schneller wie möglich an der Erfüllung seines Wunsches weiterarbeiten konnte. „Hallo, Herr Takahashi. Wie ich sehe, sind sie schon mächtig aufgeregt“, lächelte dieser. Kannte er den jungen Mann doch bis jetzt eher nur gelassen. Doch heute würde sich entscheiden, wie seine zukünftige Planung aussehen würde. Wollte, genau wie seine Freunde, schon eine Familie haben und mit 28 fühlte er sich auch schon mehr als bereit dazu. „Leider ja. Schließlich hängt ihr Urteil davon ab, ob ich Vater werden kann“, gestand er leise. Atmete einmal tief durch um seine Nervosität etwas runter zu kurbeln. „Na dann lassen sie uns am besten ihre Befunde durchsprechen“, lächelte der Arzt, als er sich ihm gegenüber setzte und schlug seine Unterlagen auf.

„Sie haben uns eine Ejakulat Probe gegeben.“ Leicht nickte er. Hatte sich damals unheimlich dafür geschämt, dass alle wussten, was er gerade hinter dieser Tür gemacht hatte. Brauchte aus diesem Grund auch ewig, um sich zu entspannen und hatte damals beinahe Angst, dass er es gar nicht hinbekommen würde. Zum Glück hatte es aber nach einer gefühlten Ewigkeit funktioniert und er konnte trotz der belustigten Blicke seine Probe mit hochrotem Kopf abgegeben. „Sie haben keine körperlichen Ursachen, die es ihnen unmöglich machen würden, eine Schwangerschaft herbeizuführen. Auch ihr Ejakulat ist sehr gut, sodass ich mich wundere, dass sie noch kein Kind gezeugt haben. Wissen sie den schon, wie es bei ihrer Frau aussieht?“

„Freundin… Kikyo ist meine Freundin“, stellte er schnell klar. Wusste, dass es albern war, aber den Gedanken sie als seine Frau zu benennen, konnte er einfach nicht ertragen. „Entschuldigung. Sie hat sich aber auch untersuchen lassen, nicht wahr?“, fragte er trotzdem nach. Schließlich konnte es auch an ihr liegen. „Ja auch sie bekommt ihre Testergebnisse heute“, erklärte Inuyasha. Bis ihm etwas einfiel, dass der Arzt gesagt hatte. Und er deshalb nochmal nachhaken musste. „Das bedeutet, dass ich in der Lage bin ein Kind zu zeugen? Ich kann Vater werden?“, kam es beinahe schon überschwänglich über seine Lippen. Schließlich war dies sein größter Wunsch. „Ja. Sie sind absolut zeugungsfähig. Einer geplanten Vaterschaft steht eigentlich nichts im Wege“, lächelte der Arzt, während bei Inuyasha ein riesengroßer Stein vom Herzen fiel. Mit einem kräftigen Händedruck verabschiedete er sich von seinem Arzt. Konnte sein Glück kaum fassen und hoffte inständig, dass auch Kikyo gute Nachrichten erhalten hatte.
 

Langsam lief Kagome wieder Richtung Klinik. Ihre Pause würde in wenigen Minuten enden. Kagome hatte sich nur einen Snack in einem Imbiss in der Nähe holen wollen. Für diesen hatte sie aber länger gebraucht als erwartet, war deshalb spät dran. Übersah deshalb eine Person, die es ziemlich eilig hatte und deshalb in sie lief. Kagomes Brötchen landete, genau wie die Person, auf dem Boden, sodass Kagome erschrocken die Luft einzog und sich eilig zu der Person umdrehte. „Entschuldigung. Haben sie sich verletzt?“, sprach sie die junge Frau am Boden an. Reichte ihr sofort die Hand und erstarrte augenblicklich, als sie die Augen der jungen Frau sah. „Du! Ausgerechnet dich muss ich hier wiedersehen!“, wurde sie sofort angefaucht.

Ihre Hand wurde unsanft wegegeschlagen. Sodass sie der Frau, die sie eigentlich ziemlich gut kannte, dabei zusehen musste, wie sie sich wieder auf die Beine stellte. „Du hast mein Leben zerstört… und wagst es, hier wieder aufzutauchen?!“, brüllte sie diese wütend an. Sodass Kagome sich kurz umsah und bemerkte, dass sie ziemlich viel Beachtung erhielten. „Kikyo, bitte etwas ruhiger. Es muss doch nicht jeder mitbekommen, was hier los ist“, versuchte Kagome Kikyo zu besänftigen. Musste doch nicht jeder mitbekommen, was gerade passierte. „Warum denn nicht. Soll doch jeder wissen, dass du meinen Kinderwunsch auf dem Gewissen hast!“, brüllte ihre Cousine sofort laut weiter. Sodass auch in Kagome die Wut hochkroch. „Das ist nicht wahr! Ich habe den Unfall nicht verschuldet. Das weißt du ganz genau! Und für deine Unfruchtbarkeit kann ich erst recht nichts. Du hättest vielleicht einfach die restlichen Behandlungen machen sollen. Dann würdest du vielleicht noch Kinder bekommen können!“, fauchte Kagome sie an. Zog nur Sekunden später erschrocken die Luft ein und hielt sich die Hand vor den Mund. Hatte sie doch eben viel mehr gesagt, als sie eigentlich hätte dürfen.

„Du kennst meine Testergebnisse. Arbeitest du etwa hier?“ Noch immer aufgebraucht stand Kikyo vor Kagome. Die mit der Situation völlig überfordert war. Schließlich hatte sie es seit Jahren geschafft ihrer Familie aus dem Weg zu gehen. War sogar extra in eine neue Stadt gezogen und hatte ein neues Leben begonnen. „Ja, ich arbeite hier. Und ich habe auch deine Testergebnisse gesehen!“, gestand sie. Hatte sie doch schon anhand des Namens und des Geburtsdatums gewusst, dass es sich hierbei um ihre Cousine handeln musste, als sie die Testergebnisse notieren sollte. Sie war es schließlich die den Bericht für den Arzt tippen musste. Mit jeder Kleinigkeit, die die Wahrheit offenbart hatte. „Und jetzt muss ich leider auch wieder gehen. War nett dich wiedergesehen zu haben… Aber bitte auf nie mehr wiedersehen!“, sagte Kagome mit fester Stimme. Konnte sich diese Worte einfach nicht verkneifen. Schließlich war dieses Aufeinandertreffen nicht gerade gut verlaufen. Und sie hoffte wirklich, dass es zu einem weiteren Treffen niemals kommen würde.
 

Nervös saß er auf der Couch. Wartete auf Kikyo, die hoffentlich jeden Moment kommen würde. Er war immer noch vollkommen glücklich, dass seine Testergebnisse so gut ausgefallen waren. Wünschte sich, dass auch Kikyo mit guten Neuigkeiten heim kommen würde und es vielleicht doch nur an dem Stress der letzten Jahre gelegen hatte. Das Geräusch der Tür war zu hören, sodass er sich erhob und in den kleinen Flur lief. Sich lächelnd an den Türstock lehnte und seiner Freundin dabei zusah, wie sie sich die Schuhe auszog. „Hey wie lief...“ Die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Ahnte schon jetzt, dass es wohl nicht einfach werden würde. „Wie der Termin lief? Mies! Durch den beschissenen Unfall, den meine ach so liebe kleine Cousine Kagome verursacht hat, habe ich Verletzungen davongetragen!“, fauchte Kikyo ihn an.

Sie war furchtbar aufgebraucht. Wütend stampfte sie an ihm vorbei in die Küche. Nahm sich zügig ein Glas aus der Vitrine und schenkte sich irgendeinen hochprozentigen Alkohol ein. Leerte das Glas in wenigen Sekunden. „Das heißt, es wird schwierig ein Kind zu bekommen?“, fragte er unsicher nach. Schließlich mussten Verletzungen noch lange nicht bedeuten, dass es nicht funktioniert. Wenn bei ihr die Chancen geringer waren, konnte er es vielleicht mit seinen guten Ergebnissen ausgleichen. „Sag mal… hast du mir überhaupt nicht zugehört! Ich bin unfruchtbar. Wir werden keine Kinder bekommen!“, schrie sie ihn völlig in Rage an. Sodass auch er kurz seine Augen weitete. Hatte er doch mit dieser Nachricht überhaupt nicht gerechnet. „Gibt es da keine Möglichkeit, vielleicht doch noch ein Kind zu bekommen?“, flüsterte er schon beinahe. Traute sich fast nicht diese Worte laut auszusprechen. War Kikyo doch schon jetzt unheimlich gereizt.

„Nein. Für ein leibliches Kind leider nicht. Aber du kannst dir ja schon mal überlegen, ob du vielleicht eines adoptieren willst. Ich habe dafür jetzt keinen Nerv mehr. Ich will einfach hier raus.“ Kikyo sagte diese Worte zwar deutlich ruhiger. Doch immer noch spürte er nur zu deutlich, dass sie wütend war. Sie lief ohne weitere Worte an ihm vorbei. Zog sich wieder ihren Mantel und die Schuhe an. Schnappte sich ihre Handtasche und verließ eilig ihr gemeinsames Haus. Ließ ihn so vollkommen allein mit seinen Empfindungen und Emotionen. Wusste er doch nicht, was er jetzt machen sollte. War sein größter Traum doch gerade, wie eine Seifenblase, zerplatzt.

Konfrontation!

Konfrontation!
 

Seufzend lag Inuyasha in seinem Bett. Richtete seinen Blick auf die unberührte Bettseite. Kikyo war seit ihrem Wutanfall nicht wieder nach Hause gekommen. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und er sorgte sich um seine Freundin. Inuyasha hatte sich viele Gedanken gemacht. Natürlich war er nach wie vor enttäuscht und auch etwas traurig. Sein sehnlichster Wunsch war einfach in der Luft zerplatzt. Er wollte schon immer Vater werden. Seit sein Bruder ein eigenes Kind bekommen hatte, war dieser Drang noch viel größer geworden. Schon kurze Zeit nachdem er Kikyo kennengelernt hatte, beschlossen sie ebenfalls eine Familie zu gründen. Geklappt hatte es nie und nun hatten sie auch die Ursache dafür gefunden. Eine Hiobsbotschaft, wie er fand. Für ihn stand aber fest, dass er bei Kikyo bleiben wollte. Ihr beistehen. Egal ob er dafür seinen Traum begraben musste.
 

Müde öffnete Kagome ihre Augen. Hatte erst nicht einschlafen können. Und als sie es endlich geschafft hatte, plagten sie immer wieder dieser furchtbare Albtraum. Sie wachte erschrocken auf. Konnte für Stunden nicht einschlafen. Seit Monaten hatte sie diesen Traum nicht mehr gehabt. Doch die Begegnung mit Kikyo hatte sie aufgewühlt. All die Erinnerungen, die sie über Jahre in ihren Gedanken versperrt hatte, brachen nun wieder durch. Die ganzen Empfindungen, Vorwürfe und Schuldgefühle realer als jemals zuvor. Seufzend erhob sie sich aus ihrem Bett. Lief beinahe mechanisch zu ihrem Kleiderschrank. Zog eine Hose und ein Shirt heraus. Wollte noch schnell eine kalte Dusche nehmen, vielleicht würde ihr diese helfen wieder einen klaren Kopf bekommen. Schließlich musste sie auf der Arbeit immer hundert Prozent geben. Fehler durfte sie sich nicht erlauben. Und das würde sie auch nicht. Da war sie sich ganz sicher.
 

Schweigend saßen Kikyo und Inuyasha am Frühstückstisch. Wann seine Freundin ins Bett gekommen war, wusste er nicht. War wohl vor Erschöpfung eingeschlafen und auch jetzt fühlte er sich wie gerädert. Die zwei Tassen schwarzen Kaffee halfen nur bedingt ihn wacher zu bekommen. Selbst die sonst so erfrischende Dusche hatte er nicht wirklich wahrgenommen. Hatte immer nur ein Thema im Kopf. Seinen nicht machbaren Kinderwunsch. „Kikyo… es wird sich nichts ändern“, flüsterte Inuyasha. Wollte diese unangenehme Stille einfach durchbrechen. „Es hat sich schon was geändert, Inuyasha“, konterte sie jedoch. Schien noch immer wütend zu sein. „Ich werde bei dir bleiben. Ich kann auch ohne Kind leben!“, versuchte er es nochmal. Schließlich hatte er diesen, wenn auch schweren Schritt, noch in der Nacht beschlossen.

„Du? Der Überonkel schlecht hin? Der, der immer sagte: ich will mindestens fünf Kinder? Du willst es wirklich ohne Kind schaffen?“, fuhr Kikyo ihn an. Und irgendwie hatte sie recht. Er liebte Kinder. Wusste selbst, dass er es nur schwer ertragen würde. Für sie wollte er es aber. Schließlich liebte er Kikyo. Hatte sich vor Jahren bewusst für sie entschieden. Auch wenn er wusste, dass ihr Kinder nicht ganz so wichtig waren. Hatte sie dies doch damals deutlich gemacht. „Du wolltest für mich ein Kind bekommen… obwohl du eigentlich keine haben wolltest. Jetzt kann ich die Entscheidung treffen ohne eigene Kinder zu leben“, versuchte Inuyasha seinen Entschluss zu erläutern. „Anscheinend hast du dir schon einige Gedanken gemacht“, murrte Kikyo.

Gedankenverloren rührte sie in ihrem Kaffee. „Ein wenig. Wir könnten ein Pflegekind übernehmen oder ein Kind adoptieren. Es gibt so viele Möglichkeiten, wir müssen uns nur sicher sein“, gab er leise zu. Denn nur weil er kein eigenes Kind bekommen könnte, hieß dies nicht, dass er keine großziehen könnte. „Eigentlich habe ich auf sowas gar keinen Bock. Ich muss jetzt auch los. Wir sehen uns heute Abend!“, beendete Kikyo das kurze Gespräch. Stand einfach auf und brachte ihre Tasse zur Spüle. Ohne auch nur auf eine Antwort von ihm zu warten, verließ sie das Haus. Ließ ihn abermals allein.
 

Schnell schaute Kikyo sich um. Lief anschließend an die Rezeption. „Frau Higurashi. Kann ich ihnen helfen?“, sprach die junge Dame sie leicht lächelnd an. Kannten sich die beiden Frauen doch schon von den vorherigen Untersuchungen. „Ich hätte nur eine kleine Frage. Ist eine Frau Kagome Higurashi heute vielleicht im Dienst?“, fragte Kikyo direkt. War noch einmal in die Kinderwunschklinik gefahren, um noch einmal mit Kagome zu sprechen. Schließlich war sie immer noch der Meinung, dass sie schuld an ihren unerfüllten Wunsch war und an den Beziehungsproblemen, die mit Inuyasha entstanden waren.

„Tut mir leid, das darf ich ihnen aus Datenschutzrichtlinien nicht mitteilen“, entschuldigte sich die junge Dame. Schaute sie entschuldigend an. „Ich verstehe. Trotzdem Danke und noch einen schönen Tag“, lächelte Kikyo scheinheilig. War zwar wütend, würde jedoch nicht so schnell aufgeben. Denn sie hatte sich extra frei genommen. Wenn es sein musste, würde sie Stunden auf der Lauer liegen. Irgendwann würde Kagome schon auftauchen. Da war sie sich ganz sicher.
 

„Mensch, Kagome… was ist denn heute mit dir los!“, schimpfte ihre beste Freundin. Bückte sich, um die Akte aufzuheben, die sie gerade fallen gelassen hatte. „Entschuldigung, Sango. Ich habe einfach schlecht geschlafen“, entschuldige sie sich bei ihr. Half ihr alle Zettel wieder ordentlich ein zu sortieren. „Gibt es dafür einen Grund?“, wollte Sango von ihr wissen und schaute sie neugierig an. „Vielleicht einen Mann?“, lächelte sie plötzlich. Hatte dieses unnatürliche Schmunzeln auf den Lippen. „Nein. Was denkst du dir eigentlich immer? Ich hatte einfach nur einen schlechten Traum. Konnte stundenlang nicht wieder einschlafen. Nicht mehr und nicht weniger!“, murrte Kagome sofort. Fand es furchtbar, wenn ihre Freundin wieder solche Anspielungen machte. „Schade. Ein Mann würde dir wirklich mal wieder guttun!“, kam es beinahe mitleidig von ihrer Freundin.

Ihrer Meinung nach vollkommen unbegründet und fehl am Platz. Hatte ihre Freundin doch ebenfalls keinen festen Partner. Nur hin und wieder kleine Liebeleien mit Kollegen oder Bekanntschaften. „Hat es zufällig mit den letzten Untersuchungsergebnissen zu tun? Nach denen warst du ebenfalls etwas angespannt“, traf Sango auch sofort den Nagel auf den Kopf. Hatte schon vor einigen Tagen mitbekommen, dass sie etwas durcheinander war. „Ein wenig. Ich will aber nicht darüber reden. Und jetzt lass uns weitermachen. Wir haben noch einiges zu tun!“, hakte sie das Thema ab. Hatte nie jemandem erzählt, was vor mehr als fünf Jahren passiert war. Wollte mit ihrem Umzug einfach alles hinter sich lassen. Auch wenn das scheinbar nicht ganz so geklappt hatte, wie erhofft.
 

Zwei Stunden wartete Kikyo jetzt schon vor der Klinik. Hatte sich im Park auf eine Bank gesetzt. Sich noch schnell vom kleinen Café gegenüber einem Kaffee geholt und geduldig gewartet. Ohne den Eingang auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Doch endlich tat sich etwas. Kagome lief mit einer weiteren jungen Frau aus der Klinik, lächelte fröhlich die andere an. Dieses würde ihr aber bestimmt gleich wieder vergehen. Hatte Kikyo ihr doch noch einiges zu sagen. Und dies wollte Kikyo auch nicht weiter aufschieben. Stand eilig von der Bank auf. Lief rasch auf die beiden Frauen zu. Würde ihnen dieses Lachen gleich aus dem Gesicht fegen.
 

„Kagome!“ Kurz zuckte die Gerufene zusammen. Schloss gequält ihre Augen und seufzte einmal tief. „Ich würde gern noch einmal mit dir reden!“, fuhr Kikyo fort, als sie hinter ihr zum Stehen kam. Kagome drehte sich langsam um. Schaute kurz zu Sango, die ebenfalls stehen geblieben war. „Könntest du schon mal vor gehen? Ich komme gleich nach!“, bat Kagome ihre Freundin. Sah das diese zwar skeptisch auf Kikyo sah, dann aber zögernd nickte und sich wieder in Bewegung setzte. „Du hast fünf Minuten. Dann will ich ein für alle Mal meine Ruhe!“, gab Kagome mit verschränkten Armen zu verstehen. Hätte auf eine weitere Konfrontation mit Kikyo getrost verzichtet können.

„Fünf Minuten deines Lebens, nachdem du meines zerstört hast?“, kam es wie auch schon am Vortag wütend von Kikyo. „Wie oft denn noch. Ich bin nicht schuld an diesen dämlichen Unfall. Es waren einfach unglückliche Umstände“, verteidigte Kagome sich abermals. Konnte diese Anschuldigung schon damals nicht verstehen und auch nicht länger ertragen. War deshalb Hals über Kopf in einer Nacht- und Nebelaktion abgehauen. Hatte sich nicht mehr bei ihrer Familie gemeldet. „Du hast das Auto gefahren!“, stellte Kikyo klar. Schien selbst nach all den Jahren nicht von ihrer Meinung ab zu weichen. „Ja und ich habe vielleicht nicht richtig reagiert. Schuld war ich deshalb noch lange nicht“, gab Kagome zu. Wusste, dass sie damals völlig falsch reagiert hatte.

Doch wirklich Schuld daran war sie noch lange nicht. Vielleicht ein bisschen, aber bestimmt nicht komplett. „Du hast mir meinen Traum zerstört. Du schuldest mir was, Kagome. Und ich sage dir eins… Ruhe wirst du nie wieder haben!“, drohe ihr Kikyo und tippte fordernd mit ihrem Finger auf die Schulter. „Ich bekomm immer, was ich will!“, stellte sie noch klar. Drehte sich anschließend um und lief einfach davon. Ließ Kagome einfach zurück. Verletzt, traurig und verzweifelt.
 

Schnell hatte sich Inuyasha hinter einen Baum versteckt. Sah Kikyo mit schnellen und wütenden Schritten vorbeilaufen. Hatte soeben beobachtet, wie sie sich augenscheinlich mit einer jungen Frau gestritten hatte. Konnte leider nicht verstehen über was sich die beiden Frauen in die Haare bekommen hatten. Jedoch schien zumindest die junge Frau vollkommen aufgelöst. Schaute er doch wieder zu ihr, nachdem Kikyo verschwunden war. Sie stand einfach da. Hatte ihr Gesicht in ihren Händen versteckt. Schien vollkommen aufgelöst. Und irgendwie konnte er sich den Gedanken nicht verkneifen das er daran schuld sein könnte.

Ein perfider Plan!

Ein perfider Plan!
 

Noch immer konnte Kagome die Tränen nicht verbergen. Kikyos Drohung und ihre eigenen Schuldgefühle hinderten sie daran. Kagome hatte schon immer gewusst, dass Kikyo nicht immer die Netteste war. Doch so ein Verhalten hatte sie zumindest bei ihr noch nie an den Tag gelegt. Zumindest bis jetzt. Hatte sie doch ziemlich deutlich gemacht, dass Kagome ihr etwas schulden würde. Was konnte Kagome sich schon denken. Doch wie sollte sie ihrer eigenen Cousine ein Kind verschaffen? Ohne dafür in den Knast zu müssen…

Kagome hatte immer mehr das Gefühl, dass es sich hierbei nur um einen Albtraum handeln würde, aus dem sie leider nicht auf zu wachen schien. Kurz atmete sie tief durch. Versuchte sich etwas zu fangen und sich wieder zu beruhigen. Nur langsam schaffte Kagome es. Wischte sich die letzten Tränen von den Wangen und atmete ein weiteres Mal tief durch.

„Alles in Ordnung?“, wurde sie plötzlich angesprochen. Erhob ihren Blick und sah in die besorgten Augen eines jungen Mannes. „Ja, Entschuldigung alles in Ordnung“, versuchte Kagome den Mann ab zu wimmeln. Wollte niemanden zeigen, wie verletzt sie in Wirklichkeit war. „Sieht mir nicht so aus. Kann ich ihnen irgendwie helfen?“, sorgte sich der junge Mann weiter. Zog aus seiner Jackentasche eine Packung Taschentücher und bot ihr freundlicherweise eines davon an. „Danke“, flüsterte sie leise. Nahm es entgegen und putzte sich die Nase. „Hat es etwas mit der jungen Frau zu tun? Das Gespräch sah nicht gerade nett aus.“ Kagomes Augen weiteten sich. Schließlich hatte sie nicht erwartet, dass er es gesehen hatte. „Haben sie mich beobachtet?“, konterte Kagome plötzlich. Fühlte sich plötzlich noch mehr in die Enge getrieben als zuvor durch Kikyo.
 

„Nein... nein nicht sie, sondern Kikyo“, gestand Inuyasha leise. Sein Mut, den er gesammelt hatte, als er auf die junge Frau zuging war plötzlich wie weggefegt. „Kikyo?“, fragte die Frau nach. Sah ihn plötzlich verwirrt an. „Ja… Kikyo ist meine Freundin. Und du musst Kagome ihre Cousine sein, nicht wahr?“, gab Inuyasha zögernd zu erkennen. Hatte schon beim Näherkommen eine gewisse Ähnlichkeit zu seiner Freundin an der jungen Dame festgestellt. „Ja… woher kennen sie meinen Namen… und was wollen sie von mir“, wollte sie sofort von ihm wissen. Eine berechtigte Frage, auf die er selbst keine Antwort hatte. „Kikyo hat ein wenig über dich erzählt“, begann er deshalb einfach. Hörte bereits das abfällige Schnaufen.

„Klar hat sie das. Ich bin ja an allem schuld“, murrte die Cousine seiner Freundin. Schien mächtig wütend zu sein. „Ich weiß zwar nicht viel… aber wenn du willst, kannst du es mir ja erklären. Wie wäre es, wenn wir uns einen Kaffee holen und vielleicht eine Kleinigkeit zum essen?“ Schließlich würde Inuyasha zu gerne mehr davon wissen, was vor mehr als fünf Jahren wirklich passiert war. Und wer weiß… vielleicht würde Kagome Licht ins Dunkle bringen. „Von mir aus. Aber dann hätte ich einfach gern dafür meine Ruhe!“, seufzte die junge Frau. Drehte sich schnell um und begann sich in Bewegung zu setzen. Sodass er leicht schmunzeln musste und ihr rasch folgte.
 

Schweigend saß Kagome Inuyasha gegenüber. Rührte in ihrem Kaffee herum. Schaffte es nicht den jungen Mann anzusehen. „Also… ich bin Inuyasha, 25 und der Freund von Kikyo… freut mich dich kennen zu lernen“, lächelte der junge Mann plötzlich. Hielt ihr sogar die Hand hin. „Ähm... Kagome… Kikyos Cousine“, stellte Kagome sich perplex vor. War überrascht von der Reaktion des jungen Mannes. „Also... willst du mir erzählen, was vor fünf Jahren passiert ist?“, fragte er sie schließlich. Saßen sie doch nur deswegen überhaupt hier. „Ich muss wohl“, hauchte sie leise. Atmete einmal tief durch, bevor sie ihren Blick hob und in die Augen von Inuyasha sah. „Es ist ungefähr sechs Jahre her. Ich hatte damals Geburtstag… wollte unbedingt zu einer Feier. Doch mein Vater wollte nicht, dass ich allein fahr. Schließlich hatte ich damals meinen Führerschein erst frisch bekommen. Und er machte sich immer viel zu große Sorgen um mich“, fing sie leise an. Fühlte sich plötzlich in der Zeit zurückgesetzt. „Ich glaube diese Angst haben Eltern ständig. Meine Eltern sind auch ständig besorgt um mich“, lachte Inuyasha plötzlich und auch sie musste kurz schmunzeln.

Mit dieser Vermutung hatte er wahrscheinlich sogar recht. Doch das leichte Lächeln verschwand schnell wieder von ihren Lippen. Erinnerte sie sich doch sofort wieder, was in dieser Nacht passiert war. „Weißt du… als Papa damals nein sagte, habe ich jeden angebettelt, dass sie doch mit mir fahren sollten. Doch Kikyo war die Einzige, die sich nach einer gefühlten Ewigkeit breitschlagen lassen hat. Also haben wir uns fertig gemacht und sind losgefahren.“ Kurz schluckte Kagome. Dachte an den Moment zurück, in dem sie in den Wagen gestiegen waren. Kikyos Worte damals. „Fahr bloß vorsichtig… ich habe keine Lust zu sterben!“, hatte sie damals gekichert. Kagome hatte es belächelt. Ihre Fahrt angetreten. Eine Fahrt, die alles gekostet hatte. „Wir waren keine zehn Minuten unterwegs. Plötzlich ging alles ganz schnell. Ein anderer Wagen fuhr direkt auf uns zu. Kikyo kreischte panisch und ich habe einfach das Lenkrad herumgerissen“, erläuterte Kagome Inuyasha die Geschehnisse. Sah schuldbewusst auf den Kaffee. Rührte langsam darin um.

„Dann hast du doch keine Schuld“, stellte Inuyasha fest. Sah sie verwirrt an, nachdem sie ihren Blick wieder gehoben hatte. „Doch, hätte ich anders reagiert wäre ich nicht gegen diesen blöden Baum gefahren“, widersprach Kagome ihm sofort. Wusste mittlerweile, dass sie damals einfach aus dem Impuls heraus gehandelt hatte. Die wesentlich schlimmer enden hätte können. „Das war ein Unfall. Das kann jedem mal passieren!“ Inuyasha schien es immer noch nicht verstehen zu wollen. „Hör mal. Ich habe damals nur leichte Verletzungen bekommen. Kikyo hingegen wurde schwer verletzt. Sie hat stark geblutet und große Schmerzen gehabt. Mehrere Wochen musste sie im Krankenhaus verbringen… während ich einfach weiter machen konnte. Zumindest dachte ich das“, flüsterte Kagome. Erinnerte sich nur ungern an das zurück, was nach dem Unfall passiert war.

„Was ist damals noch passiert?“, wollte Inuyasha von ihr wissen und sah sie ernst an. „Kikyo und ihre Mutter… sie waren unglaublich wütend. Sie gaben mir die Schuld daran. Warfen mir immer wieder vor, dass ich die alleinige Schuld an dem Unfall trug. Das der andere Fahrer betrunken war und somit zumindest eine Teilschuld trug, interessierte sie nie!“, erklärte sie ihm. Atmete einmal tief durch. „Aber… wenn der Unfall beteiligte betrunken war, kannst du doch nicht allein schuld sein“, kam es verständnislos über seine Lippen. Hatte seine Stirn sogar dabei gerunzelt. „Erklär das mal Kikyo. Oder ihrer Mutter. Irgendwann hielt ich ihre Andeutungen und blöden Bemerkungen nicht mehr aus. Packte in einer Nacht und Nebel Aktion meine Sachen und bin abgehauen. Ich habe mir hier eine ganz neue Welt aufgebaut. Hab eine Ausbildung als Krankenschwester begonnen und arbeite seit einigen Jahren in der Kinderwunschklinik. Kikyo oder sonst jemanden meiner Familie wieder zu sehen hätte ich mir nie erträumt. Schließlich brachte ich fast 500 km zwischen uns!“, kam es vollkommen ehrlich über Kagomes Lippen. Niemals hätte sie damit gerechnet.

„Daran bin dann wohl ich schuld. Kikyo ist mir zuliebe wieder in meine Heimatstadt gezogen. Ich habe sie vor knapp fünf Jahren an der Uni in Tokio kennengelernt. Letztes Jahr wollte ich unbedingt wieder zurück. Kikyo hatte nichts dagegen“, erklärt Inuyasha ihr. Kagome nickte zur Bestätigung, trank einen Schluck ihres Kaffees. „Ich habe ihre ganze Familie kennengelernt. Von dir habe ich aber erst durch Zufall etwas mitbekommen. Zumindest meinte Sota irgendwann beim Essen, ob du den wiederkommen würdest. Am Tisch wurde es vollkommen still und Kikyo unterband sofort diese Frage. Erst am Abend konnte ich sie darauf ansprechen. Sie hat mir nur erzählt, dass sie noch eine Cousine hätte und diese verschollen sei.“

„Sota? Du kennst meinen kleinen Bruder? Wie geht es ihm? Was macht er?“, platzten die Fragen nur so aus Kagome heraus. Schließlich hatte sie immer ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Bruder gehabt. Vermisste ihn unheimlich. „Er ist ein aufgewecktes Kerlchen. Macht eine Ausbildung zum Altenpfleger. Die liebe zur Arbeit mit Menschen scheint er wohl mit dir zu teilen. Du vermisst ihn, nicht wahr?“ Kurz biss sich Kagome auf die Lippe. Senkte ihren Blick abermals. „Ich liebe meinen kleinen Bruder“, hauchte sie. „Wieso bist du dann nie zurückgekommen?“, wollte Inuyasha von ihr wissen. Schließlich hatte er keine Ahnung, was alles geschehen war. „Irgendwann hatten Kikyo und auch ihre Mutter selbst meine Eltern von meiner Schuld überzeugt. Ständig haben wir gestritten. Das Einzige, das ich vermisse, ist mein Bruder. Würde er Kontakt zu mir haben… wüsste jeder, wo ich bin. Und das will ich unbedingt verhindern!“, stellte Kagome klar. Hatte endgültig mit diesem Thema abgeschlossen, egal wie schwer es ihr fiel. „Ich glaube, dass deine Eltern dich sehr vermissen!“

„Glaub was du willst! Du kennst jetzt die Wahrheit. Das Thema ist für mich auch jetzt durch. Sag Kikyo bitte, dass ich in Zukunft meine Ruhe haben möchte. Vor dir und vor ihr!“, forderte sie ungehalten. War plötzlich wütend auf den jungen Mann. Schließlich urteilte er über Dinge, von denen er keine Ahnung hatte. „Warte…“, wollte Inuyasha sie stoppen. Doch Kagome reagierte auf den Versuch nicht. Warf ihm einfach das Geld für ihren Kaffee auf den Tisch und verschwand so schnell sie konnte. Sie wollte einfach nichts mehr hören.
 

Seufzend nahm Inuyasha die Münzen in die Hand. Drehte sie ein paar Mal, bevor er die Bedienung zu sich rief, um die beiden Kaffees zu zahlen. Er kannte jetzt die Geschichte. Wusste nun, wie es zu dem Unfall kam, aufgrund dessen Kikyo unfruchtbar wurde. Eine Schuld konnte er Kagome jedoch nicht geben. Es war ein blöder Unfall. Sie Fahranfänger. Unsicher und vielleicht hatte sie wirklich falsch reagiert. Aber das konnte selbst ihm passieren. Seufzend verließ er das Café. Musste wirklich mit Kikyo reden, hatte er doch wirklich gesehen wie fertig Kagome aufgrund der Geschehnisse war. Sodass er einfach schnell nach Hause wollte. Hatte er doch ein schwieriges Gespräch vor sich.
 

„Inuyasha!“, begrüßte Kikyo freudig ihren Freund. Umarmte ihn innig und drückte ihre Lippen auf seine. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er sie überrascht. Verständlich wenn er daran dachte, wie frustriert sie die letzten beiden Tage gewesen war. „Ich bin einfach glücklich dich zu haben. Es tut mir so leid, dass ich so abweisend war“, entschuldigte Kikyo sich. Löste sich wieder von ihm. „Willst du Ramen? Ich habe extra nur für dich gekocht!“, lächelte sie. Wollte erst ein gutes Klima für ein Gespräch schaffen. Schließlich würde sie gleich eine Bombe in den Raum werfen. „Von mir aus. Wir müssen sowieso miteinander sprechen.“ Kurz sah sie Inuyasha verwirrt an. Lächelte schließlich, denn das hatte sie ebenfalls vor. „In Ordnung. Na, dann komm. Ich füll dir noch schnell deinen Teller.“
 

„Kikyo… wegen Kagome, also…“

„Schön, dass du sie ansprichst. Ich wollte mit dir auch über sie sprechen“, unterbrach Kikyo ihn schnell. Lächelte dabei ganz seltsam. „Kagome wird für uns ein Kind austragen“, sprach sie einfach weiter. Seine Augen wurden riesig. Inuyasha wusste nicht, was er dazu sagen sollte. „Was?“, brachte er nach einigen Sekunden heraus. War immer noch sprachlos. „Kagome schuldet mir etwas. Und wenn ich kein Kind bekommen kann… dann eben sie!“, kam es mit strengem Ton über Kikyos Lippen. Sodass sein Mund aufklappte und er einfach nicht mehr wusste, was er jetzt noch tun konnte.

Unüberlegt!

Unüberlegt!
 

Langsam folgte Inuyasha Kikyo. Hatte immer wieder versucht Kikyo davon zu überzeugen, Kagome in Ruhe zu lassen. Doch Kikyo ließ sich nicht umstimmen. Sie wollte Kagome unbedingt dazu bringen, ein Kind für sie zu bekommen. Selbst als er meinte, dass er ohne Kinder leben würde, sah sie es nicht ein. Beharrte auf ihren Entschluss. Sodass sie jetzt auf dem Weg zum Krankenhaus waren. Wollte Kikyo doch so schnell wie möglich Kagome darum bitten. Oder wohl eher dazu zwingen. „Kagome!“, rief Kikyo sofort als sie den Eingangsbereich betreten hatten. Sofort richtete die gerufene ihren Blick auf sie. Schnaubte einmal gequält. „Was wollt ihr denn schon wieder hier?!“, murrte sie und schaute Kikyo wütend an.

„Wir müssen dringend nochmal reden!“, kam Kikyo sofort auf den Punkt. Zögerte wie immer keine Sekunde. „Ich habe dir nichts mehr zu sagen. Außerdem habe ich Dienst. Ich habe also keine Zeit für euch!“, blockte Kagome sofort ab. Schien kein Interesse zu haben auch nur noch ein Wort mit ihnen zu wechseln. „Jetzt hör mir mal zu. Ich sag es dir genau einmal. Du wirst MEIN Kind bekommen. Und wenn du nicht willst, dass dein Leben hier eine Hölle wird, tust du lieber, was ich dir sage!“, drohte Kikyo Kagome leise. Kagome brachte überhaupt keinen Ton heraus. Schien völlig überfordert mit Kikyos Offenbarung. „Kikyo“, murrte Inuyasha und wollte diesem Theater endlich ein Ende setzten. Zog sie etwas von der jungen Frau weg. „Überleg es dir gut. Aber schnell“, fauchte Kikyo ihr noch zu, als er sie endgültig aus dem Krankenhaus zog.
 

„Ach Mist!“, fluchte Kagome. Hob schnell das Reagenzglas wieder auf, das ihr zuvor aus der Hand gefallen war. „Man, Kagome. Das kann doch nicht so weiter gehen. Du bist mal wieder vollkommen durch den Wind!“, sagte Sango. Schnappte sich ein Tuch, um Kagomes Sauerei wieder weg zu machen. „Sango…“, schluchzte Kagome. Konnte einfach nicht mehr. „Kagome… was ist den los?!“, kam es erschrocken von Sango. Denn auch wenn sie schon seit vier Jahren gute, wenn nicht sogar beste Freundinnen waren, hatte sie Kagome noch nie so aufgewühlt und aufgelöst gesehen, „Ich kann nicht mehr, Sango. Ich halt das nicht mehr aus!“, flüstere Kagome. War vollkommen fertig. All die Jahre hatte sie es geschafft, ihre Vergangenheit zu verdrängen. Hatte gelernt, ohne ihre Familie zu leben.

Doch Kikyos Auftauchen, ihre Drohungen und das ständige Auflauern brachte sie an den Rand der Verzweiflung. „Scht, Kagome. Alles gut. Du kannst mit mir über alles reden, das weißt du doch. Ich helfe dir!“, kam es ruhig über Sangos Lippen. Schloss sie vorsichtig in ihre Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken. Kagome schloss kurz ihre Augen. Versuchte sich in den Armen ihrer Freundin zu beruhigen. „Das ist alles nicht so einfach, Sango“, hauchte Kagome. Hatte bis jetzt ihre Vergangenheit vor ihr geheim gehalten. „Ich habe Zeit… für dich“, lächelte Sango leicht. Schaute sie zuversichtlich an. Sodass Kagome einmal tief durchatmete und zum wiederholten Mal in dieser Woche ihre Vergangenheit offenbarte.
 

„Das hätte nicht sein müssen!“, kam es immer noch wütend von Inuyasha. „Inuyasha… ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass es Kagomes Pflicht ist. Sie wird für mich dieses Kind bekommen.“

„Darüber kannst du dir nicht sicher sein!“, fuhr Inuyasha dazwischen. Wusste, dass sie Kagome dazu nicht zwingen konnten. „Und wie sie das wird. Und vor allem du solltest glücklich sein, das Kagome unser Kind austragen soll. Schließlich willst du unbedingt ein Kind!“, fauchte Kikyo ihn an. Schien nicht zu verstehen, dass er nicht um jeden Preis ein Kind haben möchte. „Ja, ich will ein Kind. Aber nicht um jeden Preis!“, stellte Inuyasha klar. Stand anschließend auf. Hatte er doch keinen Bock mehr auf eine Diskussion, die sowieso nichts änderte.
 

Nervös stand Kagome vor der Tür des großen Einfamilienhauses. Nach dem ausführlichen Gespräch mit Sango hatte sich Kagome dazu entschieden, Kikyo und Inuyasha einen Besuch abzustatten. Sango hatte ihr Mut gemacht. Mit ihr zusammen einen Entschluss gefasst, Kagome würde Kikyo ein einmaliges Angebot machen. Sollte sie dieses nicht annehmen, würde Kagome sich versetzten lassen. Sich wiederholt ein neues Leben aufbauen. Sie hoffte jedoch, dass Kikyo ihr Angebot annehmen würde. Schließlich hatte sie hier alles. Zögernd drückte Kagome auf den Klingelknopf. Hörte die schrille Glocke durch das Haus hallen. Anschließend Schritte, die sich eindeutig der Tür näherten. Nur Sekunden später wurde die Tür geöffnet und zwei überrascht Augen sahen sie an.

„Kagome?“, hörte sie die überraschte Frage von Kikyo. Kagome lächelte schüchtern. Fuhr sich unsicher mit der Hand durch das Haar. „Ähm… ich wollte mal mit dir oder besser euch sprechen!“, gab sie nach einigen stillen Sekunden zu. Sah unsicher in die kalten überraschten Augen von Kikyo. „Hast du es dir überlegt?“, lächelte Kikyo kalt. Trat einen Schritt zur Seite und ließ Kagome eintreten. Das edle Erscheinungsbild vom äußeren Haus wurde im Inneren nur getoppt. Alles war elegant und in hellen Farben gehalten. Wirkte einladend und freundlich. Ganz anders als die Person, die in diesem Haus wohnte. „Du kannst schon mal ins Wohnzimmer gehen. Ich hole noch schnell Inuyasha“, forderte Kikyo sie auf und zeigte ihr den Weg.

Unsicher betrat Kagome das Wohnzimmer. Fühlte sich im Moment überhaupt nicht wohl in ihrer Haut. Zögerlich nahm sie auf der Couch Platz. Sah sich in dem großen Raum um. Auch hier war alles in hellen Tönen gehalten. Pflanzen sorgten dafür, dass der Raum wirklich hübsch aussah. „Willst du was trinken?“, sprach Kikyo sie plötzlich an. Kagome zuckte kurz zusammen. „Ein Wasser bitte!“, nahm sie das Angebot gern an. Fühlte sich ihr Hals doch ziemlich trocken an. „Inuyasha kommt gleich, dann können wir reden“, erklärte sie ihr und stellte ein Glas mit frischem Leitungswasser auf den kleinen Couchtisch. Kagome atmete noch einmal tief durch. Sortierte ihre Gedanken und hoffte, dass alles so lief, wie sie es sich wünschen würde.
 

Langsam stampfte Inuyasha die Treppen hinunter. Hatte überhaupt keine Lust nochmal mit Kikyo zu sprechen. Schließlich lief es doch immer auf dasselbe hinaus. Doch zu seiner eigenen Überraschung saß im Wohnzimmer nicht nur Kikyo, als er dieses betrat. „Kagome, was machst du denn hier?“, stellte er sofort die Frage an die junge Frau, die etwas nervös am Saum ihres Kleides spielte. „Ich... Ich wollte nochmal mit euch sprechen“, antwortet Kagome leise. Wirkte auf ihn völlig verunsichert. „Ok… dann leg mal los“, ermutigte Inuyasha sie. Schließlich wollte er schnell erfahren, was Kagome hierhergebracht hatte. „Erstmal Entschuldigung für die Störung. Ich habe mir eure Adresse aus der Krankenakte herausgesucht“, entschuldigte sich Kagome erstmal. Sah zumindest ihn schuldbewusst an. „Mach dir keinen Kopf“, lächelte Inuyasha. Er fand es gar nicht schlimm. Schließlich gehörte die junge Frau für ihn zur Familie und konnte, wann immer sie wollte vorbeikommen.

„Warum bist du jetzt hier?“, fuhr Kikyo sofort dazwischen. Zerstörte mit einem Mal die angenehme Ruhe. „Wegen dem Kind. Ich habe mir Gedanken gemacht“, gab Kagome sofort von sich. Spielte wieder nervös mit ihrem Kleid. „Sehr gut. Was hast du dir gedacht?“, lächelte Kikyo und schien sich wirklich zu freuen. Er hingegen hatte ein mulmiges Gefühl. „Wie wäre es, wenn ich euch eine Leihmutter organisiere? Ihr würdet das Kind bekommen ohne Risiko. Ihr hättet sogar die Möglichkeit bei der Geburt dabei zu sein! Allerdings müsstet ihr dies im Ausland durchführen lassen. Leihmutterschaften sind hier verboten und strafbar!“, versuchte Kagome ihr Anliegen so ruhig wie möglich zu erklären. „Nein. Du oder keine!“, forderte Kikyo sofort. Schien genaue Vorstellungen zu haben. „Du schuldest mir was, Kagome. Du weißt genau wie wichtig eine Blutsverwandtschaft in unserer Familie ist. Ich kann kein Kind bekommen. Doch in dir fließt zumindest ein Teil meines Blutes!“, stellte Kikyo klar und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Kikyo versteh doch. Ich möchte keine Kinder. Ein Kind würde in meinem Job gerade völlig daneben sein. Ich bin Krankenschwester. Stehe kurz vor meiner Beförderung. Es geht nicht!“, versuchte Kagome ihre Argumente in den Vordergrund zu bringen. „Du müsstest es nur austragen. Damit würdest du maximal acht Wochen ausfallen!“

„Kikyo, bitte. Kagome kann nicht ihr Leben für uns auf den Kopf stellen“, versuchte Inuyasha Kikyo zur Einsicht zu bewegen. Doch seine Freundin blieb stur. Schien nur ihr eigenes Glück zu sehen. „Du musst dich doch nur künstlich befruchten lassen. Da ist doch überhaupt nichts dabei, vor allem für dich“, forderte Kikyo einfach weiter. Baute wie immer mehr Druck auf Kagome auf, die wieder ganz still bis zu diesem Satz war. „Weißt du eigentlich, was du da von mir verlangst? Was ich dabei auf mich nehmen muss?“, fauchte sie Kikyo plötzlich an. Schien wirklich sauer zu sein. „Eine IVF ist anstrengend. Die Medikamente greifen den Organismus an. Es können viele Komplikationen auftreten“, stellte Kagome klar und hielt gar nichts von dieser Forderung.
 

„Was erwartest du denn? Das ich auf mein Kind verzichte?“, wollte Kikyo schließlich von Kagome wissen. Gab ihren Wunsch oder eher ihre Forderung einfach nicht auf. „Was ich erwarte? Du willst ein Kind? Gut dann aber nach meinen Spielregeln“, kamen die Worte einfach über Kagomes Lippen. „Welche?“, wollte Kikyo plötzlich von ihr wissen. Kagome musste kurz schlucken, hatte sie diese Worte doch unüberlegt gesagt. „Ähm… also, wenn schon alles falsch ist… soll wenigstens die Zeugung echt sein…“, brachte sie unsicher über ihre Lippen und richte ihren Blick auf ihren Schoß. „Du willst mit meinem Freund schlafen?“, hakte Kikyo schockiert nach. Kagome konnte dies auch verstehen. Schließlich war sie selber überrascht diese Worte ausgesprochen zu haben.

„Ja. Ich habe die beste Technik in der Arbeit. Ich kann meinen Eisprung genau bestimmen. Und da ich gesund und dein Freund zeugungsfähig ist, steht einer baldigen Schwangerschaft nichts im Wege“, kam es so sachlich wie möglich von Kagome. Denn diese Methode würde weit weniger Stress für sie sein. „Du denkst doch…“

„Einverstanden. Du sagst mir, wann und ich bin bereit!“, stimmte Inuyasha plötzlich zu. Schaute sie lächelnd an. „Wie bitte?“, fuhr Kikyo ihn sofort an. Schien damit überhaupt nicht gerechnet zu haben. „Du willst ein Kind? Sie gibt den Ton an. Danach ist aber Schluss. Wir lassen sie in Ruhe“, forderte Inuyasha Kikyo auf. Sah dies wohl als Chance ihr ein normales Leben schenken zu können. „Wenn du meinst. Aber eine Bedienung habe ich noch. Ich will, dass ihr es weder hier noch bei ihr miteinander treibt! Und du sofort danach zu mir kommst, dich duscht und du sonst keinen Kontakt zu ihr hast!“, stellte Kikyo klar. Schien zwar wenig begeistert, dennoch schien sie für ihren Traum den Kürzeren zu ziehen. „Einverstanden. Dann geh ich jetzt auch wieder. Schließlich will ich so wenig Kontakt wie möglich! Ich werde mich melden… eure Nummern habe ich ja!“, bestimmt Kagome einfach. Stand auf und winkte nochmal zum Abschied. Verließ mit einem mehr als komischen Gefühl in der Magengrube das Einfamilienhaus. Hoffte einfach, dass sie keine falsche Entscheidung getroffen hatte.

Ohne Gefühl!

Ohne Gefühl!
 

Kurz schaute sich Kagome im Behandlungsraum um. Schlich sich anschließend leise in den Raum. Zu ihrem Glück war dieser im Moment leer. Wie in den letzten drei Wochen wollte sie auch heute kontrollieren, ob sie einen Eisprung hatte. Konnte noch immer nicht fassen, dass sie diesem Plan überhaupt zugestimmt hatte. Selbst ihrer besten Freundin hatte sie gar nichts davon erzählt. Aus Angst, Sango würde sie verurteilen. Seufzend nahm Kagome das Ultraschallgerät in die Hand. Profitierte zum Glück von den vielen Untersuchungen, bei denen sie dabei war. Mittlerweile konnte sie genau erkennen, wie ein Eisprung aussehen musste und vor allem wann dieser stattfand. Auf diese Weise konnte der gewünschte Effekt erzielt werden. Alleine hätte sie ansonsten überhaupt keine Chance.

Gerade nahm Kagome auf der Liege Platz und versuchte sich bestmöglich zu platzieren. Schnell schaltete sie noch den Bildschirm ein. Bevor sie sich das Gel auf den Bauch schmierte, zog Kagome ihr Shirt hoch. Zuckte bei der der Berührung des kalten Gels kurz zusammen. „Dann wollen wir mal“, seufzte sie ergeben. Würde bestimmt noch einige Zeit brauchen, bis sie richtig verstand, was sie sich hiermit eigentlich angetan hatte. Doch noch bevor sie das Gerät auf ihren Bauch führen konnte, wurde die Tür geöffnet. Erschrocken richtete Kagome sich eilig auf. Ließ sogar die Sonde auf den Boden fallen. „Sango...“, brachte sie schockiert über ihre Lippen und sah, wie ihre Freundin sie komisch musterte.

„Was machst du hier?“, fragte sie diese nach wenigen Sekunden. Sah Kagome dabei zu, wie sie von der Liege stieg und die Sonde langsam aufhob. „Ich…“ Kagome schaffte es nicht ihr die Wahrheit zu sagen. Schüttelte energisch den Kopf. „Das kann nicht dein Ernst sein! Du machst doch nicht jetzt ernsthaft mit bei dem Deal?!“, schien Sango durchaus zu verstehen, was Kagome gerade vorhatte. „Du verstehst das nicht Sango“, versuchte Kagome sie zu beruhigen. Wusste Kagome doch selbst nicht, was sie dazu geritten hatte. „Nein… nein das versteh ich wirklich nicht. Du warst strikt dagegen. Du warst es selbst, die sagte Karriere geht über Familie!“, warf ihr Sango vor. Dadurch erinnerte sie sie an ihre Worte, die sie ihr erst vor kurzem gesagt hatte. „Ich weiß… und ich werde ihnen nur ein Kind austragen. Aber ich… ach ich weiß auch nicht“, stammelte Kagome unsicher herum. Sie legte die Sonde seufzend beiseite.

„Ich kann nicht fassen, dass ich das jetzt sage… leg dich hin… ich helfe dir“, murrte Sango plötzlich. Lief auf sie zu und zeigte auf die Liege. Kurz umarmte Kagome ihre Freundin. Freute sich wirklich, dass sie ihr helfen würde. Schließlich waren zwei Meinungen in dieser Hinsicht bestimmt besser als eine.
 

Nur halb anwesend saß Inuyasha in einer Besprechung mit seiner Familie. Immer wieder versuchte er den Gesprächen zu folgen. Doch seine Gedanken wanderten andauernd zu der jungen Frau, die seinen größten Wunsch erfüllen würde. Nie hätte er gedacht, dass sie dem Vorhaben seiner Freundin zustimmen könnte. Und noch viel weniger hatte er von sich selbst erwartet, dass er keine Skrupel hatte zuzustimmen mit ihr dafür zu schlafen. Seiner Freundin fremdzugehen… zumindest in seinen Augen. Die Stimmung zwischen Kikyo und ihm war im Moment ebenfalls nicht die Beste. Sie wirkte mehr und mehr distanziert. Er wusste, dass sie sauer war. Sie wollte dieses Kind… aber hasste die Situation, wie dieses entstehen sollte. Zu ihren Unmut hatte sich Kagome auch seit ihrem Aufeinandertreffen nicht mehr gemeldet. Inuyasha hatte Kikyo immer wieder beruhigt. Sie zum Abwarten bewegt. Doch auch er wurde zunehmend nervöser. Hatte Angst, dass Kagome sich nicht mehr melden würde und er so seinen Traum nicht mehr verwirklichen konnte.

Ein leises Seufzen drang aus seiner Kehle. Wollte er sich doch nicht so verunsichern lassen und es auf sich zukommen lassen. Doch durch sein Seufzen wurde sämtliche Aufmerksamkeit auf ihn gezogen. Seine Mutter sah ihn besorgt an. „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte sie besorgt nach. Sodass Inuyasha kurz schlucken musste. Hatten Kikyo und er doch ausgemacht, dass niemand erfahren würde, was sie beide tun würden. „Eigentlich nicht. Mir ist nicht so gut. Ich glaube ich werde gehen. Zumindest wenn ich darf?“, umging Inuyasha deshalb die Wahrheit. Wollte sich unbedingt an die Abmachung halten. „Natürlich… ich hoffe, dir wird es bald besser gehen“, nickte seine Mutter ihm zu. Inuyasha erhob sich beim ersten Wort. Dankte seiner Mutter und den restlichen Familienmitgliedern. Auch wenn er sorge hatte, dass er vielleicht nun noch mehr in seinem Gedanken absinken würde.
 

„Du solltest ihnen schreiben…“, kam es eher nüchtern von Sango. Nachdem Kagome sich von Sango hatte helfen lassen, saß sie nun mit ihr in der Cafeteria. Verdaute immer noch das Ergebnis. „Kagome, hörst du mir überhaupt zu?“, stupste Sango sie leicht an der Schulter an. Kagome richtete ihren Blick, der vorher auf ihrem Tablet lag auf Sango. „Sango, ich habe Angst“, hauchte sie. Griff mit ihrer Hand über ihre Augen. „Man, Kagome. Du hast deinen Eisprung und keine Krankheit… krieg dich wieder ein!“, murrte Sango. „Sango, verstehst du nicht… ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen, den ich nicht geliebt hab... überhaupt ist Sex etwas, dass ich noch nicht wirklich oft erlebt hatte… Und jetzt… jetzt soll ich mit ihm schlafen in dem Wissen ich könnte danach schwanger sein?“, gab sie ihre Bedenken zu.

Erst nachdem sie das positive Ergebnis bekam, wurde Kagome wirklich klar, was sie sich hiermit angetan hatte. „Das hast du vorher aber auch schon gewusst… und jetzt schreib ihn endlich“, forderte Sango sie auf. Hatte ihr zugesichert alles mit ihr durchzustehen. Sodass sie ihr auch sofort die Nummer des jungen Mannes zuschob und sie auffordernd ansah. Kagome nahm leicht zögernd die Nummer an. Zog ihr Handy mit starkem Herzklopfen aus ihrer Tasche. Mit leicht zittrigen Fingern tippte sie die Nummer in ihr Handy. Speicherte seine Nummer in ihren Kontakten. Sie würde ihm einfach eine SMS schreiben. Einen Anruf brachte sie in ihrer jetzigen Gefühlslage nicht übers Herz. Zögernd las sie ihre Nachricht noch einmal durch. Überflog jede Zeile mit ihren Augen. Ehe sie einfach auf den Sendeknopf drückte.

Nachdem sie ihr Handy auf den Tisch gelegt hatte, richtete sie ihren Blick auf Sango. „Dann bereiten wir mal alles vor“, kicherte Sango. Fand ihre nervöse Art wohl dermaßen zum Lachen, denn sie zeigte diese nicht oft. „Hoffen wir mal, dass es beim ersten Mal ein Volltreffer wird und seine Spermien wirklich ihren Job machen...“, gab sie sarkastisch von sich. Auch wenn Kagome noch die stille Hoffnung hatte, dass es nicht klappen würde.
 

Genervt nahm Inuyasha sein Handy in die Hand, nachdem es einen Laut von sich gegeben hatte. Sofort runzelte er seine Stirn, denn eine unbekannte Nummer hatte ihn gerade kontaktiert. Inuyasha öffnete die Nachricht und las sie sich mehrmals durch.

-4 Chome-10-5 Ginza, Chuo City, Tokyo 104-0061… wir sehen uns um 20 Uhr. Gruß Kagome-

Immer und immer wieder ging er diese Textzeilen durch. Brauchte ein paar Mal, bevor er verstand, was es zu bedeuten hatte. „Es geht los“, hauchte er. Einmal tiefer atmete er durch. Richtete seinen Blick auf die Wanduhr in seinem Büro. Er hatte noch fast eine Stunde. Musste nicht lange überlegen, was er noch machen wollte. Sprang beinahe überschwänglich aus seinem Bürostuhl. Er wollte dringend noch einmal unter die Dusche.

Schließlich schlief man nicht jeden Tag mit einer fremden Frau. Und schon gar nicht in dem Wissen, dass sie bald ein Kind von einem erwarten könnte. „Was ist denn mit dir los?“, wollte Kikyo sofort wissen, als Inuyasha in das gemeinsame Schlafzimmer stürmte. Seinen Kleiderschrank aufmachte und nervös nach der richtigen Kleidung suchte. „Kagome hat sich eben gemeldet… ich soll in einer Stunde bei ihr im Hotel sein und habe keinen Plan, was ich anziehen soll“, sprudelten die Worte nur aus seinem Mund, da er doch extrem nervös war. „Dir ist aber bewusst, dass du nur mit ihr schlafen sollst. Da ist es egal, was du an hast… schließlich solltest du dabei nackt sein!“

Inuyasha konnte die Wut aus ihrer Stimme nur zu deutlich hören. Hielt in seiner Bewegung inne und richtete seinen Blick auf sie. „Ja ich weiß… aber ich will es perfekt haben. Die Chemie soll stimmen… nur für Sex… ist irgendwie komisch. Ich kann nicht nur hingehen… drüber rutschen und danach gehen“, stellte er klar. Hatte von sowas noch nie was gehalten. „Du sollst sie schwängern… nicht heiraten!“, knurrte Kikyo und lief einfach an ihm vorbei. Sodass Inuyasha leicht seufzen musste, da sie beide wohl ganz andere Ansichten davon hatten, wie das alles laufen sollte.
 

Noch einmal strich sich Kagome über den Stoff, der ihren Körper bedeckte. Zusammen mit Sango war sie in das Hotel gefahren. Gemeinsam hatten die Freundinnen alles vorbereitet. Ehe Sango sie alleine ließ damit sie sich fertig machen konnte.  Kagome hatte sich das heißeste Dessous angezogen, das sie in ihrem Kleiderschrank gefunden hatte. Saß nur in diesem auf dem weichen Bett. Sie war nervös. Hatte nasse Hände und hoffte wirklich, dass sie wenigstens ein bisschen Inuyasha gefallen würde. Schließlich konnte es nur funktionieren, wenn er davon erregt würde. Ein leises Klopfen ließ sie ihren Blick zu der Tür wandern. Kagome stand leicht zögernd auf. Atmete einmal tief durch, ehe sie zur Tür lief und diese leicht öffnete. Hoffte sie doch, dass alles bald vorbei sein würde.
 

Langsamer wurde die Tür geöffnet. Inuyashas Augen wurden groß. Sofort begann sein Herz schneller zu schlagen. Kagome stand nur in einem Dessous gekleidet vor ihm. Trug ein zögerndes Lächeln auf den Lippen. „Willst du nicht reinkommen oder sollen mich noch mehr Menschen so sehen?“, fragte sie leicht kichernd. Daher wanderte sein Blick durch den Gang. Zu seiner Erleichterung befand sich niemand in diesem. „Ich schätze, das wäre von Vorteil“, lächelte nun auch Inuyasha. Trat langsam in den Raum. Blieb jedoch unschlüssig bei der Tür stehen. Er beobachte Kagome dabei, wie sie sich auf das große Bett setzte. Inuyasha ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Er war hell und wirklich freundlich gestaltet. Hatte sogar eine kleine Fernsehecke im Raum. Alles in allem konnte man sich hier sicher länger wohlfühlen. Er hingegen musste nur ein paar Stunden hier sein.

„Willst du nicht herkommen?“, riss ihn Kagome aus seinen Gedanken. Leicht nickte Inuyasha. Begab sich zögernd zu ihr. Er setzte sich auf das Bett, direkt neben sie. „Entspann dich“, flüstere Kagome nah an seinem Ohr und küsste anschließend die Stelle darunter. Unbewusst hielt Inuyasha den Atem an. Spürte wie ihre Finger zu seinen Hemdknöpfen vordrangen. Scheinbar wollte sie es schnell angehen lassen. Er spürte, wie sie diese öffnete. Richtete seinen Blick auf ihre Finger, die immer wieder über seine Bauchmuskeln strichen, nachdem sie sein Hemd geöffnet hatte. „Willst du nicht auch mal zupacken?“, kam es eher belustigt von ihr.

Inuyasha musste bei ihren Worten schwer schlucken. Zitternd führte er seine Finger an ihren knapp bedeckten Körper. Er musste schon zugeben, dass ihm ihr Erscheinungsbild sehr gefiel. Sie sah einfach umwerfend aus. Doch die Situation machte es ihm nicht leicht, sich völlig darauf einzulassen. „Lass dich einfach führen“, hauchte sie. Leicht stieß ihn Kagome in die Kissen. Platzierte sich fließend auf seinem Schoß und sah ihn leicht schmunzelnd an. Konnte sie doch durch diese Position deutlich spüren das es ihn nicht kalt ließ, was sie gerade tat. Sie beugte sich zu ihm herunter. Hielt kurz vor seinen Lippen inne. „Versuche es wenigstens zu genießen“, flüstere sie. Verschloss Sekunden später seine Lippen mit ihren. Ein einzigartiger Kuss, der ihn einfach mit sich riss. Sodass er nicht mehr ganz so zögernd ihren Körper entlangfuhr und sich wirklich fallen ließ.
 

Noch immer klopfte ihr Herz unglaublich in ihrer Brust. Soeben hatten Inuyasha und sie Momente miteinander geteilt, die sie noch nie so geteilt hatte. Keine Gefühle... keine Leidenschaft… noch nicht mal dieses unglaubliche Kribbeln hatte sie verspürt. Einfach ihre Pflicht erfüllt. Kagome fühlte sich verdammt unwohl. Zuckte zusammen als sie seinen Arm um ihren Bauch spürte. Inuyasha sie somit näher zu sich zog. „Ich… ich werde jetzt besser gehen“, beschloss sie einfach. Wollte so einfach der unangenehmen Situation entkommen. „Ich… ich dachte wir könnte noch etwas kuscheln?“, kam es sofort verwirrt von ihm, nachdem sie seinen Arm von ihrem Körper gelöst hatte und sich schon aufsetzte. „Lieber nicht, dass zwischen uns ist Sex… nicht mehr und nicht weniger. Wir sollten es wirklich dabei belassen. Ich melde mich in einigen Wochen nochmal. Bis dann!“, erklärte sie ihm so ruhig wie möglich. Währenddessen zog sie sich an und lief auf die Tür zu.

„Können wir es nächstes Mal etwas anders gestalten?“, hörte sie seine zögernde Frage. Mit hochgezogener Augenbraue sah sie ihn an. „Wenn alles gut geht, wird es kein nächstes Mal geben! Oder hast du so wenig Hoffnung, dass du getroffen hast?“, amüsierte Kagome sich köstlich über seine Worte. Wusste aber, dass er durchaus recht haben könnte. „Nein… aber man sollte immer für den Ernstfall gerüstet sein und nicht zu euphorisch an die Sache rangehen!“, erklärte er. Er hatte sich im Bett aufgesetzt und sah sie leicht betrübt an. „Wir werden sehen… bis dann!“, verabschiedete sie sich eilig. Sie hoffte sehr, dass sie es nie wieder machen musste. Denn das hatte sich verdammt falsch und kühl angefüllt.

Fehlschlag!

Fehlschlag!
 

Angespannt versuchte Kagome ihre anstehende Arbeit bestmöglich zu erledigen. Spürte immer wieder die Blicke ihrer besten Freundin auf sich ruhen. Natürlich wusste Kagome, dass Sango neugierig war. Schließlich hatte sie ihr tatkräftig dabei geholfen, alles zu planen. Doch so gut der Plan auch gewesen war. Funktioniert hatte er nicht unbedingt und Sango dies mit zu teilen, würde wohl genauso schwer werden wie die Nacht selbst. „Ok… und wie war es?“, hörte sie sofort die Stimme ihrer Freundin, nachdem wohl in ihren Augen endlich eine weitere Kollegin den Raum verlassen hatte. Sie somit alleine lies. „Kalt“, antwortete sie daher nüchtern. Hatte schon erwartet, dass Sango sofort alles wissen wollte.

„Was? Ich will wissen, ob er gut war?! Und was für ein Gefühl du hast!“, kam es auch sofort verwirrt von Sango. Schließlich konnte sie nicht wissen, was in Kagome vorging. „Verdammt, Sango, wie soll es schon gewesen sein… ich habe mit dem Freund meiner Cousine geschlafen“, fuhr Kagome ihre Freundin deshalb ungehalten an. „Ich habe ständig daran gedacht… ich konnte es nicht genießen. Ich bin noch nicht mal gekommen!“, sprach sie einfach weiter. Seufze leise, nachdem sie alles gesagt hatte. „Kags… das hast du doch gewusst. Stell deinen verdammten Kopf ab“, forderte Sango sie auf. Kagome wusste auch, dass es wohl das Beste war. Nur leider leichter gesagt als getan.

„Glaub mir… das habe ich versucht... aber es ging nicht. Ich habe sogar den Orgasmus vorgetäuscht… nur damit es aufhört...“, gestand sie leise. Wurde sogar etwas rot um die Nase. „Oh Gott und er hat es nicht mitbekommen?“, kicherte Sango plötzlich und Kagome konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Nein… scheinbar war es verdammt gut gespielt“, zuckte Kagome mit den Schultern. Konnte sich aber wie Sango ein Lachen weiterhin nicht verkneifen. War es doch trotz des ziemlich nüchterneren Ergebnisses etwas, worüber sie lachen konnten.
 

Völlig in Gedanken tippte Inuyasha mit den Fingern auf einer Akte der Firma. Dachte immer wieder an den letzten Abend und die Nacht. Kagome war beinahe blitzartig verschwunden. Schien wirklich nur den Sex zu wollen. Für Inuyasha eine grauenhafte Vorstellung. Zudem er sich ziemlich sicher war, dass sie es nicht genossen hatte. Ein kleiner Teil in seinem Kopf sagte ihm sogar, dass sie ihren Höhepunkt nur vorgespielt hatte. Obwohl er hoffte, dass er sich zumindest hierbei irrte. Doch auch die Nacht danach war nicht gerade die Schönste. Kikyo hatte ihn einfach auf die Couch verbannt. War wohl noch immer sauer. Obwohl sie zu dieser Abmachung zugestimmt hatte, hatte sie scheinbar andere Ansichten wie er. Er konnte nicht einfach nur Sex haben und danach abhauen, wie es Kagome getan hatte. Er braucht zumindest ein wenig dieses Gefühl von Zärtlichkeit und Nähe. Wollte es einfach genießen. Der Abend war schön. Ein Abenteuer und aufregend.

Dennoch wünschte Inuyasha sich das ein weiteres Mal anders laufen würde. Zumindest wenn sie ein nächstes Mal benötigten. „Arbeitest du auch mal?“, riss ihn die Stimme seines besten Freundes aus den Gedanken. Ließ ihn kurz zusammenzucken. „Miroku… was willst du hier?“, wollte Inuyasha sofort von seinem Freund wissen. Denn sie hatten nichts ausgemacht, soweit er wusste. „Darf ich meinen besten Freund nicht einmal besuchen und fragen, wie es ihm geht?“, konterte dieser auch sofort. Trug ein breites Grinsen im Gesicht. „Doch… ich bin nur momentan sehr beschäftigt“, versuchte Inuyasha sich raus zu reden. Im Moment hatte er keinen Kopf für einen einfachen Smalltalk. „Das sehe ich… willst du vielleicht bei einem Essen mit mir darüber sprechen?“, fragte Miroku nach. Deutete auf seinen Schreibtisch, der immer noch einiges an Chaos aufwies. „Ich denke heute wird das sowieso nichts mehr… lass uns gehen!“, beschloss Inuyasha deshalb. Er würde wohl am nächsten Tag einiges nach holen. Jedoch hoffte er, dass zumindest Miroku seine Gedanken ordnen konnte.
 

Zwanzig Minuten später saßen die beiden beste Freunde in einem kleinen Café abseits von den anderen Gästen in einem Eck. Im Moment schwiegen sie sich einfach an. „Und jetzt schieß los. Was beschäftigt dich so?“, durchbrach Miroku die Stille, nachdem er einen Schluck von seinem Kaffee genommen hatte. „Nicht viel. Kikyo und ich versuchen schwanger zu werden… naja gestern war sie fruchtbar und jetzt bin ich halt ständig am Überlegen, ob es geklappt hat“, log Inuyasha zumindest für ein paar Fakten seinen Freund an. Wollte die Abmachung auf keinen Fall offenlegen. „Kikyo ist fruchtbar?“, hakte sein Freund jedoch skeptisch nach. Schien irgendwie bedenken zu haben. „Ja? Warum denn nicht?“, lächelte Inuyasha daher etwas unsicher. Wusste nicht, wie sein Freund nun darauf kam.

„Sei mir bitte nicht böse, Inuyasha. Aber Kikyo und du ihr versucht es seit drei oder vier Jahren… und selbst wenn… wieso genau jetzt?“, schien sein Freund den richtigen Riecher zu haben. „Vielleicht einfach, weil wir in der Kinderwunschklinik waren und alles Checken haben lassen?“, stellte er seine Gegenfrage. Schließlich konnte er sein Misstrauen gerade nicht nachvollziehen. „Vielleicht auch einfach, weil sie endlich die Pille abgesetzt hat?!“, konterte sein bester Freund. Sodass Inuyasha seinen Kopf schieflegte. „Was willst du mir damit sagen?“, hakte Inuyasha nach. Verstand nicht, wie er dies meinte. „Du checkst es nicht. Kikyo ist nicht der Typ für Kinder. Wahrscheinlich wollte sie noch nicht mal welche… aber da du so Druck machst, lässt sie es jetzt eben zu“, klärte Miroku ihn auf. Inuyasha wusste selbst, dass hier wohl eher er die treibende Kraft war. Kikyo lieber noch warten würde. Aber ihr sowas zu unterstellen, war etwas hart.

„Lass deine Behauptungen. Kikyo und ich wollen beide dieses Kind. Wieso sollte sie mich sonst mit Kagome schlafen lassen!“, stellte Inuyasha klar. Und schlug sich nur Sekunden später mit der Hand gegen die Stirn. Hatte er doch eben überhaupt nicht nachgedacht, was er gerade ausgesprochen hatte. „Du schläfst mit wem?“, fragte Miroku sofort fassungslos nach. Wusste er doch, dass Inuyasha Treue über alles ging. Mit einem leichten Seufzen entschied sich Inuyasha Miroku alles zu erzählen. Denn er hatte sich sowieso schon verplappert. „Kikyo kann keine Kinder bekommen. Und wie es der Zufall wollte, arbeitet ausgerechnet in der Klinik, in der wir waren, Kagome. Ihre jüngere Cousine. Und da sie Kikyo noch etwas schuldig ist… naja bekommt sie ein Kind für uns“, offenbarte Inuyasha nun die ganze Wahrheit. Traute sich nicht seinen Freund an zu sehen. „Und gestern hast du es mit ihr getrieben?“, formulierte Miroku seine Frage nicht sonderlich schön. Jedoch hatte er auch recht. Er hatte es getrieben… nichts anderes war es. „Ja... ja ich habe es getan. Und seitdem denke ich ständig darüber nach!“

„Weil sie schwanger sein könnte?“, wollte Miroku sofort neugierig wissen. War schon immer dafür bekannt, alles wissen zu wollen. „Nein… ja… vielleicht. Natürlich könnte sie schwanger sein… aber irgendwie habe ich darauf keine Hoffnung. Mehr beschäftigt mich aber, dass der Sex eher… naja nicht so schön war“, gab er leise zu. Hasste er es doch über diese privaten Themen zu sprechen. „War sie so mies?“, lachte Miroku sofort los, sodass Inuyasha seine Augen verdrehte. Wusste er doch nicht, was wirklich passiert war. „Nein… Kagome war eigentlich ganz gut. Aber als ich reinkam war sie schon halb nackt. Und zehn Minuten später waren wir schon im Bett am Werkeln. Ich mein… da war kein Gefühl oder irgendwas. Ich kam rein, sie hat mich verwöhnt und es mir besorgt“, erzählte er weiter. Wollte es einfach nicht schöner aussprechen, da es genauso abgelaufen war. „Das ist doch spitze. Jeder Mann liebt eine schnelle Nummer!“, kam es jedoch freudig von seinem besten Freund. War dieser doch auch von One-Night-Stands nicht abgeneigt. Jedoch war Inuyasha anderes.

„War ja klar, dass du das großartig findest. Ich brauche aber ein bisschen mehr. Nur Sex reicht mir nicht. Außerdem glaube ich, sie hat es nicht genossen. Ich meine… ich bin ein Mann… Kagome ist heiß und zugegeben… es hat sich fantastisch angefühlt in ihr zu sein, ganz anders als mit Kikyo. Mit ihr zu schlafen war neu und aufregend. Aber ich glaube für sie war es mehr… bringen wir es schnell hinter uns. Ich mein… ich glaube sie hat den Orgasmus nur vorgespielt. Außerdem ist sie sofort aufgesprungen, als ich draußen war, und abgehauen“, sprach Inuyasha nun seine ganzen Gedanken aus. Hatte er sich doch sowieso schon unglaublich blamiert… da kam es darauf auch nicht mehr an. „Vorgetäuscht? Bringst du es so wenig im Bett?“, lachte Miroku laut. Konnte gar nicht mehr damit aufhören und in Inuyasha stieg immer mehr die Wut an.

„Kannst du mal damit aufhören? Kikyo ist immer sehr zufrieden, falls du das wissen willst. Aber Kagome scheint… ach keine Ahnung vielleicht genießt sie es nicht richtig. Oder sie denkt einfach zu viel nach“, zuckte er mit seinen Schultern. Wusste doch auch nicht, woran sowas liegen konnte. „Vielleicht probierst du es beim nächsten Mal einfach mit mehr Gefühl. Versuch sie davon ab zu lenken, was passieren könnte, und sei einfach du selbst. Dann klappt es bestimmt mit dieser Kagome und vor allem mit deinem Kinderwunsch“, gab Miroku ihm den Rat. Klopfte ihn freundschaftlich auf die Schulter. „Vielleicht hast du recht. Und wer weiß… vielleicht hat dieses eine Mal ausgereicht!“, nahm Inuyasha seinen Rat an. Würde wenn es nochmal dazu kommen sollte, einiges anders machen. Schließlich wollte er, dass auch Kagome es genießen kann.
 

Zwei Wochen später
 

„Satz mit x das war wohl nix!“, kam es nüchtern über Sangos Lippen. Hatte vor wenigen Minuten Kagome eine kleine Menge Blut abgenommen, um das erhoffte Ergebnis festzustellen. Kagome hatte sich jedoch schon gedacht, dass es nicht funktioniert hatte. Schließlich hatte sie am heutigen Morgen ihre Tage bekommen. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu sein war damit ziemlich gering. Und jetzt hatte sie auch das Ergebnis. Kagome war nicht schwanger. Musste bei dem Gedanken sowohl schwer schlucken als auch lächeln. „Tja... damit musst du wohl nochmal mit ihm ins Bett“, kicherte Sango. Wusste natürlich, dass Kagome dies lieber gelassen hätte. „Ja… und vor allem muss ich es ihnen sagen. Ich habe jetzt schon keinen Bock auf dieses Gespräch“, gab sie zu.

Ihr war natürlich klar, dass Kikyo explodieren würde. „Daran kommst du leider nicht vorbei. Aber hey... so hast du noch etwas Aufschub, bevor du Mama wirst!“, neckte Sango ihre Freundin und streckte ihr die Zunge raus. Fing danach herzlich an zu lachen. Hatten die beiden doch in den letzten Tagen oft darüber gesprochen. Über ihre Ängste und Hoffnungen. „Ich schon… ich bezweifle nur, dass die beiden einen Aufschub in Sachen Mama und Papa haben wollten!“, kicherte nun auch Kagome. Auch wenn sie mit gemischten Gefühlen an das Gespräch dachte. Würde dies doch sicher nicht so toll verlaufen. Dessen war sie sich sicher.

Unangenehme Aufgaben!

Unangenehme Aufgaben!
 

Nervös nahm Kagome ihre Hand wieder hinunter. Versuchte schon seit geschlagen zehn Minuten immer wieder am Haus ihrer Cousine zu klingeln. Den Mut dafür hatte sie jedoch noch nicht aufbringen können. Sie wusste das zumindest einer der beiden sich im Haus befand. Das Licht, das durch das Fenster schien, erhellte zumindest ein wenig den Vorgarten. Zu Kagomes Überraschung fiel aber wenige Sekunden später auch durch die Glasscheibe der Eingangstür Licht. Ehe sie aufgemacht wurde und Inuyasha in dieser erschien. „Willst du noch länger da rum stehen oder vielleicht doch lieber hereinkommen?“, fragte er leicht grinsend und legte seinen Kopf etwas schräg. „Nein…“, flüstere Kagome leise. Wusste sie doch selbst, dass es keinen Sinn machte es weiter hinauszuzögern.

„Na dann, komm rein. Kikyo wird bestimmt jeden Moment kommen“, trat er deshalb zur Seite. Ließ sie bereitwillig das Haus betreten. „Du bist nicht schwanger, oder?“, hörte sie auch gleich seine Stimme, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Sodass Kagome ihn verwundert anblickte. „Du wärst nicht gekommen, wenn du schwanger wärst“, fuhr Inuyasha fort. Schien ihre Verwunderung deutlich gesehen zu haben. „Nein bin ich nicht“, gab sie deshalb leise zu. „Tjaaa. Kann man nun mal nicht ändern. Kikyo sollten wir es allerdings schonend beibringen“, zuckte Inuyasha mit den Schultern. Schien es gar nicht so schlimm zu finden. Allerdings wusste sie auch, dass er bereits damit gerechnet hatte und vielleicht deshalb dies besser aufnahm.
 

„Willst du was trinken?“, richtete Inuyasha seine Frage an Kagome, nachdem sie es sich auf der großen Couch im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatte. „Ein Glas Vodka wäre jetzt gut!“, murmelte Kagome schon fast. Schien wohl genau, wie er zu ahnen, dass Kikyo es bestimmt nicht so toll finden würde. Schließlich stritten die beide beinahe täglich. Keine angenehme Situation, wenn man bedenkt, dass nicht nur sie für ihren gemeinsamen Wunsch Opfer bringen musste. „Glaubst du, sie wird sehr sauer sein? Ich meine… wir können ja nichts dafür“, hörte er Kagomes leicht zögernde Frage. Atmete einmal tief aus, ehe er zu ihr schaute. „Kikyo ist im Moment sehr leicht reizbar. Toll wird sie es bestimmt nicht finden. Aber wir wussten vorher, dass es nicht immer gleich funktioniert. Ich meine die Chance für den goldenen Treffer liegt bei ungefähr zwanzig Prozent“, schätzte Inuyasha deshalb einfach. Hatte er doch durch die Versuche mit Kikyo schon einiges in Erfahrung gebracht. „Da spricht wohl der Fachmann aus dir“, kicherte Kagome.

Inuyasha musste zugeben so ganz allein mit ihr, war es nicht mal so übel. Sie war nett und auch ihr Lächeln steckte ihn immer wieder mit an. „Ein wenig. Aber ich glaube wir beide brauchen jetzt wirklich etwas stärkeres.“ Deshalb stand Inuyasha auf. „Weißwein ist in Ordnung? Oder hättest du lieber Whiskey? Etwas anderes habe ich leider nicht im Haus“, bot er ihr demnach an, bevor er in die Küche lief. „Solange er süß ist, ist mir alles recht!“, kicherte Kagome. Sodass Inuyasha schmunzelnd seinen Kopf schüttelte. Schienen doch tatsächlich alle Frauen auf süßen Wein zu stehen. Inuyasha nahm zwei Weingläser aus dem Schrank und holte die Weinflasche aus dem Weinkühlschrank. Muskateller las er auf der Flasche. Öffnete sie schnell und goss etwas der hellen Flüssigkeit in das Glas. Stellte die Flasche kurz ab. Entschied sich jedoch sie mitzunehmen. Sodass er sich beide Gläser und die Flasche schnappt, um ins Wohnzimmer zurückzukehren. „Möge der Wein uns beistehen!“, kam es schon fast feierlich über seine Lippen. Während Kagome leicht kicherte und mit ihm anstieß.
 

Kagome musste zugeben, dass Inuyashas Gesellschaft gar nicht so unangenehm war. Sie unterhielten sich über belanglose Dinge. Kicherten immer wieder miteinander. Kagome fragte sich wirklich, was so ein Mann an ihrer Cousine fand. Schließlich wusste sie aus Erfahrung, dass Kikyo zum Lachen wohl eher in den Keller ging. Ganz anders als Inuyasha. „Ich glaube, die Stunde der Wahrheit hat begonnen“, atmete Inuyasha noch einmal tief durch, nachdem sie beide die Eingangstür gehört hatten. Kagome musste zugeben, dass ihr in diesem Moment heiß und kalt zugleich wurde. Ihre Hände wurden schwitzig und auch ihr Körper spannte sich an. Ihre Finger wickelten sich schon beinahe krampfhaft um ihr Weinglas. Mittlerweile hatten Inuyasha und sie schon einige Gläser getrunken. Die Flasche war leer, doch wirklich mutiger geworden war sie dadurch nicht. „Hey Schatz…“, hörte Kagome Kikyos immer leiser werdende Stimme und sah nur Sekunden später ihre Gestalt in der Tür stehen.

„Hast du sie noch alle?!“, kam es von Kikyo und sofort ging sie wütend auf Kagome zu. Schlug ihr in einer Bewegung das Weinglas aus der Hand. „Solange du mein Kind austrägst, hast du gefälligst keinen Alkohol und kein Nikotin zu dir zu nehmen“, fuhr Kikyo sie gleich an. Kagome saß einfach mit geschockten und geweiteten Augen da. Konnte nicht glauben, wie schnell Kikyo auf tausend war und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es nicht besser werden würde. „Kikyo, beruhig dich“, versuchte Inuyasha die Situation zu entschärfen. „Ich soll mich beruhigen? Du lässt es zu, dass sie Alkohol trinkt. Verdammt Inuyasha sie bekommt unser Kind und du lässt einfach zu, dass sie sich abfüllt? Oder vielmehr du lässt dich mit ihr volllaufen!“, warf sie ihm vor und schaute abfällt auf das weitere Glas auf dem Tisch. „Nein das lasse ich nicht zu. Kagome ist leider nicht schwanger“, protestierte Inuyasha gleich. Schien es gar nicht toll zu finden, wie sich Kikyo gerade aufführte.

„Wie kann das denn sein?! Du hattest doch deinen Eisprung… eigentlich hätte nichts schiefgehen können!“, fuhr sie Kagome sofort wieder an. Über die Nachricht war sie mehr als nur erbost. „Nicht jeder Eisprung führt zwangsläufig zu einer Schwangerschaft. Es kommt immer auf mehrere Faktoren an. Daran hat niemand Schuld!“, versucht Kagome mit ruhiger Stimme zu erklären. Sie wusste nur zu gut, dass selbst bei künstlichen Befruchtungen nicht jede von Erfolg gekrönt war. „Willst du überhaupt schwanger werden? Oder nimmst du vielleicht noch die Pille? Willst du nur mit meinem Freund schlafen?“, überhörte Kikyo Kagomes Worte völlig. Wie üblich war sie komplett in Rage. „Kikyo… es reicht jetzt, wir haben es versucht und es hat nicht geklappt“, schritt nun Inuyasha ein. Er ging sogar auf Kikyo zu und zog sie von Kagome weg.
 

„Vielleicht klappt ja der nächste Versuch“, hörte Inuyasha Kagomes flüsternde Stimme. Sodass er sich wirklich verwundert umdrehte. „Du willst es nochmal probieren?“, hakte er deshalb nach. Hatte ehrlich nicht damit gerechnet, dass Kagome es noch einmal versuchen würde. Schließlich schien sie es das letzte Mal gar nicht so toll gefunden zu haben. „Ich habe doch gesagt, dass ich euch ein Kind schenke. Und wenn es diesmal nicht geklappt hat, dann ganz bestimmt beim nächsten Mal!“, erwiderte Kagome mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Sodass auch Inuyasha unweigerlich ein Lächeln auf den Lippen trug.

„Natürlich… glaubst du ernsthaft, dass ich dich nochmal mit Inuyasha schlafen lasse? Ich kann mir noch nicht mal sicher sein, dass du nicht vielleicht doch verhütest, um eine Schwangerschaft zu verhindern!“, unterbrach Kikyo jedoch die beiden schnell. Für ein paar winzige Sekunden hatte Inuyasha Kikyo komplett vergessen. War einfach viel zu fasziniert von Kagomes Aussage gewesen. „Ich kann dir ja einen Hormonspiegelstatus machen, dann siehst du, dass ich mir keine Hormone rein pfeife. Ich halte mein Wort Kikyo“, kam es mehr als verstimmt von Kagome. Ihr vorheriges Lächeln von ihren Lippen verschwunden. So schnell wie es kam. „Ich vertraue ihr. Warum sollte sie mit einem wildfremden Mann ins Bett steigen?“, stellte Inuyasha Kikyo eine durchaus berechtigte Frage. Denn er konnte sich nicht vorstellen, dass Kagome so eine Frau war.

„Aus Spaß? Um mir weh zu tun? Einfach weil es Kagome ist?“, verdrehte Kikyo ihre Augen. „Wieso hast du sie dann gefragt, ob sie unser Kind bekommt? Du scheinst sie wirklich zu hassen“, wollte Inuyasha nach Kikyos Aussage wissen. Konnte nach wie vor nicht verstehen, warum Kikyo so schlecht über Kagome sprach, „Weil sie es mir schuldet!“, stellte Kikyo klar. Verschränkte trotzig ihre Hände vor der Brust. „Dann lass gut sein und Kagome und mich es noch einmal versuchen!“, zuckte Inuyasha mit seinen Schultern. Konnte man doch nicht schwanger werden, wenn man nicht miteinander schlief. „Von mir aus… aber ich bestehe auf den Test. Sonst schläfst du ganz sicher nie wieder mit meinem Freund!“, richtete Kikyo ihr Wort wieder an Kagome. Diese Atmete einmal tiefer durch und stand von der Couch auf.

„Aber sicher doch!“ Kurz zuckten ihre Mundwinkel nach oben. Ehe ihr Blick wieder einen genervten Ausdruck annahm. „Ich werde gehen. Schließlich habe ich hier nichts mehr zu tun!“, kündigte Kagome ihren Abschied an. Plötzlich schien sie es ganz eilig zu haben. „Ach... und ehe ich es vergesse. Vielleicht solltet ihr damit die Chancen erhöht werden… bis zu meinem Eisprung weder sexuellen Verkehr noch sonstige sexuelle Handlungen miteinander teilen“, sagte sie noch, bevor sie sich ihren Mantel schnappte und eilig das Haus verließ, während Kikyo ihr noch nachlief und ihr irgendetwas nachrief. Auch wen Kagome sich dadurch nicht stoppen ließ. 
 

„Das kann sie doch nicht ernst meinen!“, kam Kikyo schnaubend zurück. „Die kann doch nicht ernsthaft von uns verlangen, dass wir keinen Sex mehr haben“, fauchte sie weiter. Und auch Inuyasha musste zugeben, dass es nicht gerade toll werden würde. Für seinen Traum jedoch nahm er einiges in Kauf. Und wenn dies eben bedeuten würde, dass er enthaltsam sein musste, würde er es eben sein. „Es sind doch nur ein paar Tage!“, machte er sich daher selbst Mut. Schließlich war vor allem er es, der gerne mit seiner Freundin schlief. „Nur ein paar Tage? Darf ich dich erinnern, wer von uns beiden mehrmals täglich darauf Lust hat?“, stellte sich Kikyo misstrauisch vor ihn. Verständlich wenn man wusste, wie gern er sich seinen Gefühlen hingab.

„Große Träume erfordern große Opfer. Und sieh es so… wenn sie ihren Eisprung hatte, werde ich meine Finger nicht mehr von dir lassen können“, grinste Inuyasha verschmitzt. Drückte anschließend seine Lippen auf ihre. „Außerdem… gerade jetzt… hat es noch ein bisschen Zeit!“, sprach Inuyasha, da er durch das Gespräch mit Kagome wusste, dass sie nicht schwanger werden konnte… zumindest nicht in den nächsten Tagen. Und das würde er einfach ausnutzten. Sich zumindest noch etwas einer Schonfrist zu geben. „Da hast du wohl recht“, stimmte Kikyo ihm gleich zu und drückte ihre Lippen sehnsüchtig auf seine. Damit ließ sie sich von ihm in eine andere ganz Welt entführen, frei von Sorgen und Wünschen.

Auf anderen Wegen!

Auf anderen Wegen!
 

Zärtlich trafen ihre Lippen immer wieder aufeinander. Inuyasha spürte die Hände seiner Freundin am ganzen Körper. Doch egal wie sehr er es in diesem Moment wollte. Er musste sie stoppen. So unangenehm es ihm gerade war. „Kikyo… hör auf“, kam es hauchend über seine Lippen, nachdem Kikyo den Kuss beendet hatte, um seinen Hals zu verwöhnen. „Das ist jetzt nicht dein Ernst?“, kam es sofort unverständlich von ihr. „Wir haben seit Tagen nicht mehr miteinander geschlafen und du schubst mich einfach so weg?“, murrte sie weiter. War bereits dabei sich auf zu setzen. „Du weißt doch, was Kagome gesagt hat. So könnten wir die Chancen erhöhen“, versuchte Inuyasha Kikyo ins Gewissen zu reden. Er wusste, dass es nicht gerade toll war. Aber für seinen Traum musste er eben Opfer bringen. „Immer nur Kagome und Baby… ich kann es echt nicht mehr hören. Langsam wünschte ich, wir hätten diesen Deal nicht gemacht!“, funkelte sie ihn wütend an, ehe sie aufstand und einfach das Schlafzimmer verließ.
 

Müde betrat Kagome das Krankenhaus, musste sich die Hand vor dem Mund halten, als sie gähnte. “Na du scheinst heute mehr als unausgeschlafen zu sein. Dabei könnte heute dein großer Tag sein”, kicherte Sango, als sie ihr im Eingangsbereich des Krankenhauses entgegenkam. “Du hast gut reden. Du musstest ja auch nicht mit Koga eine Extraschicht schieben, weil einiges liegen geblieben ist durch die Unterbesetzung, die momentan bei uns herrscht”, murrte Kagome, die am Abend zuvor mit ihrem Vorgesetzten einiges an Aufgaben abarbeiten musste und konnte. “Außerdem schläft es sich nicht besser, wenn man weiß, dass es vielleicht heute soweit sein könnte und ich wieder mit Inuyasha schlafen muss”, fügte sie noch leicht angesäuert hinzu.

Schließlich wusste Sango, was sie von ihrem ersten Mal mit Inuyasha hielt. “Sorry. Aber du hast es doch versprochen und wolltest es unbedingt durchziehen. Oder hast du es dir doch anders überlegt?”, wollte Sango gleich etwas verblüfft von ihr wissen. Sodass Kagome leicht seufzte und den Kopf schüttelte. ”Nein, habe ich nicht. Ich will ihm seinen Wunsch erfüllen. Inuyasha ist wirklich nett. Er kann nichts dafür, dass Kikyo so ätzend ist und ich tue das ja nicht für sie... sondern für ihn”, gab Kagome leise zu, als sie ihre Umkleidekabine gemeinsam erreicht hatten. “Hör ich da etwa einen leichten Anflug von Sympathie für den Freund deiner Cousine heraus?”, kicherte Sango sofort. Wusste ganz genau, dass Kagome nicht sonderlich viel von Männern hielt. Doch scheinbar gab es auch hier Ausnahmen. Und das wusste ihre Freundin genau. “Er ist eben kein übler Typ. Und jetzt lass uns endlich anfangen. Der Tag wird heute noch lang genug”, forderte Kagome ihre Freundin auf. Wollte den Tag einfach nur hinter sich bringen und danach in ihr kuschliges Bett. Sodass sie einfach die Tür der Umkleide aufstieß und in den Arbeitstag startete.
 

Leicht nervös betrat Inuyasha die Eingangshalle des Krankenhauses. Sah sich kurz im Eingangsbereich um. Heute schien nicht allzu viel los zu sein. Saßen doch nur wenige Personen im großen Vorraum. Seinem Vorhaben schadete dies natürlich nicht. Ehrlich gesagt passte ihm dies sehr gut. Schließlich wollte er ein paar Informationen über eine ganz bestimmt junge Frau herausbekommen. Je weniger Menschen dies mitbekamen, umso besser für ihn. Entschlossen trat er auf den Empfangstresen zu. “Kann ich ihnen helfen?”, wurde Inuyasha sofort gefragt. Kurz zögerte er. War sich unsicher, ob es doch eine gute Idee war ausgerechnet hier her zu kommen. Doch schon nach wenigen Sekunden verwarf er diesen Gedanken. Hatte sich fest vorgenommen es dieses Mal besser zu machen.

“Ja, ich denke das können sie wirklich. Ich hätte eine kurze Frage an sie”, teilte Inuyasha der jungen Dame mit. Hoffte wirklich, dass sie ihm helfen konnte. “Und die Frage wäre?”, schmunzelte die Dame leicht. Schien zu merken, dass er leicht nervös war. “Hier arbeitet doch eine gewisse Kagome Higurashi? Könnten sie mir vielleicht ihre Adresse geben. Ich habe sie verloren und würde sie gern besuchen”, dichtete Inuyasha sich einfach zusammen. Hoffte so die Informationen zu bekommen. “Es tut mir leid. Meiner Chefin wäre es bestimmt nicht recht, ihnen solche Informationen zugeben. Außerdem könnten sie Kagome auch anrufen, wenn sie wirklich befreundet wären”, kam es jedoch sofort verneinend von der jungen Frau. Inuyasha musste leicht seufzen. Hatte sich das alles nicht so schwer vorgestellt. “Ok. Hören sie, mir ist das hier sehr wichtig. Also sagen sie mir ihren Preis und ich zahlen ihn gern.”

“Entschuldigen Sie aber wer glauben sie denn, wer sie sind? ich habe es ihnen schon mal gesagt meine Chefin wäre bestimmt nicht fröhlich darüber, dass ich private Informationen weitergebe. Und jetzt bitte ich sie zu gehen”, kam es nun deutlich aufgebrachter von der jungen Dame. Scheinbar war er doch etwas zu weit gegangen. “Schon gut, Shiori. Ich übernehme hier. Wenn sie bitte mitkommen würden”, forderte ihn plötzlich eine junge Frau auf, die er schon mal zusammen mit Kagome gesehen hatte. Kurz sah er sie verwirrt an. Doch diese zeigte ihm nur mit ihr zu kommen. Langsam setzte sich Inuyasha in Bewegung. Lief einige Schritte vor der jungen Frau her. “ Entschuldige Shioris Art von vorhin. Kagome und sie sind gute Freundinnen und zudem ist Kagome unsere Vorgesetzte”, entschuldigte sie sich bei ihm. “Ach mach dir keinen Kopf. Ich habe es übertrieben”, winkte er ab, da er die Reaktion durchaus verstehen konnte.

“Sie ist also eure Vorgesetzte. Ich dachte ehrlich, dass sie eine normale Krankenschwester ist. Da habe ich mich wohl geirrt”, murmelte Inuyasha mehr zu sich selbst. Sodass die junge Dame kichern musste und stehen blieb. “Kagome mag zwar noch sehr jung sein, aber sie ist wirklich engagiert und zielstrebig. Sie hat hart dafür gearbeitet die Stelle der Stationsleitung zu bekommen. Deswegen hat mich ihr Entschluss ein Kind für euch zu bekommen durchaus überrascht”, stellte die junge Frau urplötzlich klar. Inuyasha war wirklich überrascht das zu hören, denn er hatte gedacht, dass Kagome es niemandem erzählt hat. “Ich bin wirklich überrascht, dass sie jemanden davon berichtet hat“, gab er schließlich zu. Wurde einfach nicht aus Kagome schlau. ”Als beste Freundin erzählt man sich nun mal so einiges. Ich bin übrigens Sango. Wollen wir uns vielleicht kurz setzen?“, fragte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und deutete zu einer kleinen Bank. “Ähm... ja gern.” Er musste auch lächeln.

“Kagome ist nicht immer einfach. Aber sie hat ein gutes Herz. Allerdings überrascht es mich etwas, dass du noch hier bist. Ehrlich gesagt, dachte ich ihr habt schon euren Spaß miteinander.”

“Was? Kagome hat ihren Eisprung?”, wollte Inuyasha auf die Aussage ihrer Freundin wissen. Denn Kagome hatte ihm doch nicht Bescheid gegeben. “Ja... wir haben extra noch einmal nachgesehen, bevor sie ging. Das ist jetzt drei Stunden her”, kam es ebenfalls verwirrt von Sango. Bevor sie lächelte und einen kleinen Block herausholte.

Mit einem Stift kritzelte sie etwas darauf und überreichte ihm anschließend den Zettel. “Das ist eine Ausnahme. Vielleicht solltest du auch was zu essen mitbringen. Kagome war noch nie eine begnadetet Köchin”, stellte Sango klar, nachdem er die Adresse erkannt hatte. “Gibst du mir auch noch einen Tipp, was sie gerne isst?”, fragte er nach, da es ihr auch schmecken sollte, wenn er sie überfiel. “Mit Hühnchen und Pute machst du nichts verkehrt. Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß”, verabschiedete sich Sango vom ihm. Ehe er sich mit leicht klopfenden Herzen auf den Weg zu Kagome machte.
 

Mit einem leisen Seufzen steckte Kagome ihr Handy in die Handtasche. Hatte soeben Inuyasha erneut eine Adresse von einem Hotel geschrieben. Kagome wollte sich auch sofort auf den Weg machen. Wollte es wie schon beim letzten Mal einfach schnell hinter sich bringen. Doch, bevor die junge Frau ihre Schuhe und den Mantel anziehen konnte, klopfte es unerwartet an der Tür. Kagome richtete ihren Blick deshalb mit gerunzelter Stirn auf diese. Es hatte nicht geläutet, der Besucher stand direkt vor ihrer Haustür und sie konnte sich einfach nicht vorstellen, wer genau jetzt etwas von ihr wollte. Hatte eigentlich keine Zeit für einen Besucher. Sodass sie leicht fluchend zur Tür lief und diese Schwungvoll öffnete. “Entschuldigung, ich...”

“Ich dachte du hast vielleicht Hunger?” Überrascht schaute sie leicht auf Inuyasha. Er hielt eine Tüte in der Hand und lächelte sie leicht zögernd an. “Entschuldige, dass ich dich so überfalle. Ich dachte, wir könnten es vielleicht etwas angenehmer machen als letztes Mal. Die Adresse habe ich von Sango, sei ihr bitte nicht böse, sie hat es nur gut gemeint”, hörte sie ihn weiter sprechen. Musste einmal tief durchatmen, ehe sie selbst sprechen konnte. “Was willst du hier?”, war das Erste was Kagome heraus brachte. War vollkommen überfordert mit der Situation. “Ehrlich gesagt, dachte ich, dass es dir das letzte Mal nicht sonderlich viel Spaß gemacht hat. Ich hatte gehofft, wenn ich die Situation ändere, dass es auch dir besser gefällt. Darf ich vielleicht reinkommen? Ich will nicht, dass das Essen kalt wird”, bat Inuyasha sie leicht nervös. Schien etwas unsicher geworden zu sein. “Ausnahmsweise. Aber du weißt, dass das hier verdammt falsch ist?”

“Vielleicht... aber vielleicht auch nicht”, kontertet er. Danach betrat er mit einem leichten Lächeln ihre Wohnung, nachdem sie zur Seite gegangen war und ihn hereingelassen hatte.
 

“Schick... Hast du das alles allein ausgesucht?”, wollte Inuyasha wissen, nachdem er sich etwas in der wirklich großzügigen Wohnung umgesehen hatte. Anders als in ihrem Haus spielte Kagome eher mit dunkleren Farben. Grau, Braun und Schwarz waren sehr stark vertreten, dennoch harmonierte es hervorragend zusammen und sah wirklich edel aus. “Großteils, Sango hat mir aber etwas geholfen. Willst du vielleicht etwas trinken? Und ich hoffe doch, du hast für dich auch etwas zu Essen mitgebracht?”, hörte er Kagome fragen. Wusste genau, dass sie soeben ein Lächeln auf den Lippen trug. “Gern. Du siehst heute gar nicht so aus, als würdest du gleich einen Mann verführen wollen”, versuchte Inuyasha etwas die Stimmung zu lockern. Spürte trotz des Lächelns, dass Kagome mit sich haderte. “Wärst du im Hotel aufgetaucht, würdest du anders von mir denken”, konterte sie jedoch gelassen. Dabei stellte sie mit einem breiten Grinsen die Teller vor ihm ab. Legte noch Besteck dazu. Bevor sie sich neben ihm auf die Couch setzte.

“Bist du sicher, dass wir hier essen sollten? Ich will nichts schmutzig machen.” Unsicher schaute Inuyasha auf die noch ziemlich neu aussehende Couch. Wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass diese Flecken ab bekam. “Mach dir keinen Kopf. Ich esse hier immer”, winkte Kagome gleich ab. Griff einfach fröhlich nach der Tüte. “OH Hühnchen süß-sauer”, freute sich Kagome sichtlich. Inuyasha war froh scheinbar ihren Geschmack getroffen zu haben. “Zum Glück scheinst du es zu mögen”, gab er deshalb leise zu. War darüber wirklich sehr erleichtert. “Als hätte Sango dir nicht auch hierbei einen Tipp gegeben”, kicherte Kagome nun fröhlich. Schien ihre Freundin wirklich gut zu kennen. “Touché”, lachte nun auch Inuyasha und nahm sich ebenfalls etwas von dem mitgebrachten Essen, um mit ihr erstmal etwas in den Magen zu bekommen.
 

Beinahe lautlos stellte Kagome das Geschirr in das Abwaschbecken. Würde sich erst später um das schmutzige Geschirr kümmern. Eigentlich fand sie es schon süß, dass er extra wegen ihr hier her kam und sogar essen mitbrachte. Trotzdem war es ein komisches Gefühl. Kagome hatte noch nie einen Mann mit in ihr Reich genommen. Es war also für sie eine Premiere. Zudem wusste sie, was gleich passieren würde. Was sie doch etwas nervös werden ließ. “Kann ich dir helfen?”, wurde sie gefragt. Sodass Kagome leicht zusammenzuckte. “Kann es sein, dass du irgendwie nervös bist?”, kam es sofort amüsiert von Inuyasha. “Wie kommst du denn darauf? Ich bin doch nicht nervös, nur weil ich gleich mit dir schlafen werde!”, konterte sie einfach. Musste dabei aber dennoch tief durch atmen. “Du musst keine Angst haben. Diesmal wird es toll. Das versprach ich dir”, leise sprach er diese Worte aus. Kam dabei immer näher auf sie zu und legte seine Hände beinahe zärtlich auf ihre Hüften. Seine Lippen trugen ein Lächeln. Er sah schon verdammt gut aus, wenn er sie so ansah.

“Ich habe keine Angst”, flüsterte sie nochmals. Spürte nur Sekunden später seine Lippen auf ihren. Es war ein sinnlicher Kuss. Kein Fordern oder Drängen war in diesem zu spüren. “Genieß es einfach”, forderte Inuyasha sie auf. Kagome hatte das Gefühl, das es wirklich klappen könnte. Sie fühlte sich zwar etwas unsicher. Doch in Inuyashas Armen fühlte sie sich wirklich geborgen. Sodass es diesmal sie war, die ihre Lippen auf seine legte. Deutlich fordernder als es sein Kuss zuvor war. Langsam fuhr Kagome mit ihrer Zunge über seine Lippen. Wartete darauf, dass er diese öffnen würde. Ohne zu zögern gewährte er ihr einlass und ein feuriger Kuss entstand. Nur kurz trennten sich ihre Lippen voneinander. Immer wieder verschlossen sich ihre Lippen zu einem unglaublichen Kuss. Kagome begann seinen Körper zu erkunden. Fühlte jeden Muskel viel deutlicher als noch beim letzten Mal. Und auch Inuyasha blieb nicht untätig. Begann schon damit ihre Bluse zu öffnen. Sodass Kagome leicht in den Kuss schmunzelte, da er es diesmal war, der es doch deutlich eiliger zu haben schien.

“OK... damit siehst du schon eher aus, als würdest du jemanden verführen wollen”, keuchte Inuyasha ehrfürchtig als er ihren grünen Spitzen BH sah. “Ich hab es dir doch gesagt”, kicherte sie. Drückte ihn leicht von sich. “Ich glaube hier ist nicht der richtige Ort. Was hältst du davon, wenn wir auf die Couch zurück gehen?”, kam es mit einer leicht verführerischen Stimme von Kagome. Sie biss sich auf die Unterlippe, ehe sie rückwärts aus der Küche lief und Inuyasha nicht aus den Augen ließ. Wie erwartet folgte er ihr sofort ins Wohnzimmer. Schubste sie mit sanfter Gewalt auf die Couch nur um Sekunden später über ihr zu sein und sie fordernd zu küssen. Mit seinen Lippen bahnte er sich seinen Weg zu ihren Brüsten. Die Spur, die er dabei zog, glühte wie Feuer. Kagomes ganzer Körper stand unter Strom. Sie konnte es kaum noch erwarten ihn ganz zu spüren. Fuhr energischer über seinen Rücken, stöhnte leise bei seinen Berührungen und bohrte ihre Finger regelrecht fest. Auch Inuyasha schien diese Ungeduld zu teilen.

In Windeseile hatte er ihren Knopf an der Hose aufgemacht. Den störenden Stoff von ihren Beinen gefegt. Und auch sein Hemd und seine Hose hatte er mit kurzem Prozess von seinem Körper befreit. “So schön die Dinger auch sind... jetzt gerade stören sie mich einfach nur an deinem Körper”, gab er leicht heiser zu. War schon dabei ihren BH zu öffnen und diesen schamlos auf den Boden gleiten zu lassen. “Gut zu wissen. Dann erspar ich mir die Dinger das nächste Mal einfach”, konterte Kagome leicht atemlos. Genoss seine Berührungen wirklich. “Dagegen möchte ich jetzt nichts erwidern”, fordernd lagen seine Lippen plötzlich wieder auf ihren. Kagome spürte wie Inuyasha sich an ihrem Slip zu schaffen machte. Hob leicht ihr Becken, um ihm dabei behilflich zu sein. Doch auch sie wollte ihn endlich spüren. Schob seine Boxershorts mühselig von seinen Hüften und war wirklich erleichtert, als er ihr zur Hilfe kam. Konnte sich endlich von ihm in eine ganz andere Welt mitreißen zu lassen.

Anders!

Anders!
 

Mit einem tiefen Seufzen kuschelte sich Kagome etwas mehr an Inuyasha. Genoss die sanften Berührungen, die er auf ihrem Rücken verteilte. Nach den leidenschaftlichen Momenten, die sie miteinander geteilt hatten, waren sie einfach auf der Couch liegen geblieben. Kagome hatte ihnen eine leichte Decke über die nackten Körper gelegt. Inuyasha und sie kuschelten etwas und genossen einfach die Ruhe zwischen ihnen. “Ich muss zugeben... dieses Mal war es selbst für mich um einiges besser”, gestand Inuyasha völlig in Gedanken. Fuhr immer wieder mit der Hand ihren Rücken entlang. Und auch Kagome musste zugeben, dass sie es dieses Mal durchaus genossen hatte. Sie hatte sich fallen lassen. Sich ihm hingeben, ohne nachzudenken und sich unsicher zu fühlen. Ein wirklich neues Gefühl für die junge Frau, die ihr Liebesleben bis jetzt für sehr unspektakulär und wenig aufregend bezeichnen würde.

“Na wenn du meinst. Ich glaube du solltest auch gehen. Es ist bereits nach Mitternacht und ich denke nicht, dass Kikyo erfreut sein wird, wenn du die ganze Nacht bei mir bleibst. Vor allem da wir eindeutig eine ihrer obersten Regeln gebrochen haben”, bestimmte Kagome dennoch. Wollte sie Kikyos Nerven doch nicht mehr strapazieren, als sie es schon tat. “Lässt du mich vielleicht noch in deine Dusche hüpfen?”, fragte Inuysaha sie jedoch nochmal. Kagome konnte sich vorstellen, dass es nicht gerade angenehm war zu einer Frau zurückzukehren, wenn womöglich noch Spuren der Vorgängerin an ihm hafteten. “Klar. Erste Tür links. Nimm dir alles was du brauchst”, gestand sie ihm deshalb zu. Würde, nachdem er gegangen ist, selbst ein entspannendes Bad nehmen. Kagome sah Inuyasha dabei zu, wie er von der Couch aufstand. Ohne jegliche Scham lief er einfach nackt vor ihr her. Kagome musste zugeben, dass er wirklich gut gebaut war. Bis jetzt hatte sie ihn nie genau gemustert. Immer versucht, so wenig wie möglich von ihm in Erfahrung zu bringen. Sich einfach auf ihren Job konzentriert.

Doch jetzt, wo er so vor ihr herlief und sie ihn dabei beobachtete, gestand sie sich selbst ein, dass ihr gefiel, was sie da zu sehen bekam. Wäre er nicht mit ihrer Cousine zusammen, könnte sie durchaus ein Interesse an ihm haben. Einen Keil zwischen die beiden wollte sie jedoch nicht treiben. Einfach ihre Aufgabe erfüllen und in Ruhe leben. “Willst du vielleicht mit unter die Dusche?”, fragte er sie plötzlich. Sah Kagome mit erwartungsvollen Augen an. Kurz biss sie sich auf die Lippen. Wog ab, ob es nicht doch eine schlechte Idee sein würde ja zu sagen. Doch die Aussicht, noch etwas länger Zeit mit ihm zu verbringen, war einfach zu verlockend. Sodass sie einfach aufstand. Sich die leichte Decke um den Körper band und leicht grinsend an ihm vorbeilief, während er den Kopf schüttelte und ihr artig folgte.
 

“Also dann... ich werde mal gehen.”

“Alles klar. Komm gut heim”, verabschiedete sich Kagome von Inuyasha. Hatte ihn nach der gemeinsamen Dusche noch zur Tür gebracht. An dieser standen sie nun schon einige Minuten. Hatten immer wieder neue Gespräche begonnen. Genauso auch jetzt hatte Inuyasha nicht vor gleich zu gehen. Er leckte sich leicht über die Lippen. War durchaus unsicher, ob es wirklich richtig war einfach so zu verschwinden. “Du solltest wirklich gehen. Sonst bist du vor Morgengrauen noch nicht Zuhause”, kicherte Kagome plötzlich. Hatte er doch seit Minuten keinen Ton mehr von sich gegeben. “Das sollte ich... also dann... Schlaf gut.” Ohne darüber nachzudenken, was Kagome davon hielt, beugte sich Inuyasha vor. Drückte kurz seine Lippen auf Kagomes und verschwand beinahe fluchtartig, um ihre Reaktion nicht mitzubekommen und auf etwaige Ablehnung zu stoßen.
 

Leise schloss Inuyasha die Haustür auf. Hoffte, dass Kikyo noch im Land der Träume weilte. Er hatte die Zeit mit Kagome sehr genossen. Gar nicht auf die Uhr geachtet. Zu allem Überfluss hatte er Kikyo nicht einmal gesagt, dass Kagome wieder einen Eisprung hatte. Er wieder mit ihr schlafen würde. Im Moment war Kagome ein wirklich rotes Tuch für Kikyo. Wann auch immer ihr Name fiel, wurde sie zickig und bockig. Er wusste natürlich, dass Kagomes kleine Liebeszwangspause zum Großteil dafür verantwortlich war. Immer wieder hatte Inuyasha Kikyo in den letzten Tagen abgewiesen. Ihr mehrmals erklärt, dass er es zumindest versuchen wollte. Dass ein verheimlichtest Sexdate für noch mehr Ärger sorgen würde, war ihm durchaus bewusst. Sodass er einfach hoffte, leise genug gewesen zu sein, um sie nicht zu wecken.

Doch seine Bemühungen waren umsonst, wie er nach wenigen Sekunden im Schlafzimmer feststellen musste. Kikyo saß hellwach und mit verschränkten Armen an der Kopfstütze angelehnt. Schaute ihn beinahe durchbohrend an. “Wo warst du?”, forderte sie gleich. “Bei Kagome. Wir...”

“Spar dir deine Worte. Du triffst dich also heimlich mit meiner Cousine. Hat es Spaß gemacht? Wie oft habt ihr es schon hinter meinen Rücken miteinander getrieben?”, fuhr sie ihn wütend an. Eigentlich hatte Inuyasha keinen Nerv für so eine Diskussion. Es war bereits drei Uhr morgens. In wenigen Stunden würde sein Wecker läuten und die paar Stunden, die er noch hatte, würde er gerne mit Schlaf verbringen, als sich unnötig mit Kikyo zu streiten. “Noch nie. Kagome hatte ihren Eisprung und ich habe dir vergessen Bescheid zu sagen. Ich bin direkt nach der Arbeit zum Treffpunkt gefahren.” Inuyasha musste Kikyo nicht unbedingt auf die Nase binden, dass er bei ihr zu Hause war.

“Ach nach der Arbeit? Das war vor über acht Stunden. Du kannst mir nicht erzählen, dass du acht Stunden gebraucht hast, um dein Sperma in ihr zu verteilen”, machte Kikyo einfach weiter. Inuyasha jedoch wurde das allmählich zu bunt. Er ließ sich doch nicht unterstellen, dass er weiß Gott was mit Kagome machte. “Glaub doch, was du willst. Kagome und ich haben miteinander geschlafen. Und jetzt werde ich schlafen gehen. Zu deiner Info... ich schlafe heute Nacht auf der Couch. Auf deine Gesellschaft kann ich durchaus heute Nacht verzichten”, murrte Inuyasha missmutig. Schnappte sich ein paar frische Kleidungsstücke und seine Decke. Dass Kikyo lauten Protest von sich gab, war ihm absolut egal. Im Moment wünschte er sich einfach, dass er bei Kagome geblieben wäre. Sie hätte ihn bestimmt einfach schlafen lassen und ihm keine Szene gemacht.
 

“Einen wunderschönen guten Morgen!”, frohlockte Sango, nachdem sie Kagome einen großen Becher mit Kaffee vor die Nase gestellt hatte. Darauf wollte Kagome jedoch nicht reagieren. Sie war sauer auf ihre beste Freundin. Auch wenn die gemeinsame Nacht durchaus schön gewesen war. Sango wusste genau, dass Kagome noch nie einen Mann in ihr Reich mit genommen hatte und dies auch nicht vorhatte. Durch Sangos Aktion jedoch, war genau dies geschehen. “Ach komm, jetzt sei nicht sauer. Er wollte es einfach besser machen. Und mal ehrlich... wann wolltest du, ihm sagen, dass du deinen Eisprung hast. Im nächsten Jahrhundert?”, versuchte Sango ein weiteres Mal Kagome an zu sprechen, die ihren Blick weiterhin auf den PC gerichtet hatte und Patientenakten auf den aktuellen Stand brachte. “Zu deiner Info.... Ich habe ihm noch geschrieben, dass ich so weit bin. Ich habe davor nur ein paar Stunden Schlaf gebraucht. Und überhaupt... wie kommst du auf die Idee, meine Adresse einfach einen dahergelaufenen Kerl zu geben. Du kennst meine Meinung dazu wohl am besten?!”, fuhr Kagome Sango an und musste ihre Wut einfach rauslassen.

“Es tut mir leid. Aber bei dem Gespräch mit ihm habe ich bemerkt, dass er gar kein so übler Typ ist. Ich habe es doch nur gut gemeint”, entschuldigte sich Sango bei ihr. Klang sogar richtig glaubwürdig, auch wenn Kagome vermutetet, dass es sogar ein bisschen mit Absicht war. “Das nächste Mal überlässt du besser mir diese Entscheidung”, forderte Kagome dennoch von ihrer besten Freundin. Denn auch wenn Inuyashas Anwesenheit angenehm war, auf weitere solche Überraschungen konnte sie getrost verzichten. “Also verzeihst du mir?”, kam es hoffnungsvoll über Sangos Lippen. Kagome musste dabei sogar etwas lachen. Zum ersten Mal hatte sie von ihrem Bildschirm aufgesehen und sah, dass Sango zu beten begonnen hatte. “Aber nur ausnahmsweise”, stellte sie deshalb klar, denn sie konnte nicht ewig beleidigt sein.

Schließlich brauchte sie noch die Hilfe ihrer Freundin. Zumindest zurzeit noch. “Perfekt. Und jetzt zum viel wichtigeren Thema... wie war es?”, kicherte ihre Freundin fröhlich. Nahm einfach auf dem Stuhl neben ihrem Platz und sah sie erwartungsvoll an. Kagome schüttelte schmunzelnd ihren Kopf und begann artig zu erzählen, wie diese Nacht verlaufen war. Sango hing förmlich an ihren Lippen und lauschte einfach Kagomes Stimme, während beide ihrer eigentlichen Aufgabe nachgingen.
 

“Na du siehst vielleicht verkatert aus. Was ist los... zu viel gefeiert gestern?”, hörte Inuyasha die Stimme seines besten Freundes. Hatte eigentlich keine große Lust auf seine blöden Sprüche. “Nur schlecht geschlafen. Und jetzt verzieh dich. Ich habe noch eine Menge zu erledigen”, versuchte er Miroku deshalb los zu werden. War seine Laune doch im Moment im Keller. Noch in der Früh hatte er sich fürchterlich mit Kikyo gestritten. Zu allem Überfluss hatte er kaum ein Auge zu bekommen. Vielleicht dreißig Minuten geschlafen. Viel zu wenig nach so einer Nacht.

“Kann es sein, dass du etwas Stress mit deiner Alten zuhause hast?”, traf Miroku zu seinem Leidwesen den Nagel auf den Kopf. Konnte ja nicht ahnen, wie empfindlich gerade das Thema Kikyo und vor allem Alte gerade bei ihm war. “Kannst du sie auch mal anders nennen? Kikyo zum Beispiel?”, motze er dennoch. Wusste, dass Miroku nicht viel von ihr hielt. “Sorry. Also habe ich recht. Willst du mir vielleicht davon erzählen?”

“Eigentlich nicht!”, murmelte er förmlich zu sich selbst. Wusste aber, dass sein bester Freund nicht lockerlassen würde. “Ich pack meine Sachen, wir können zusammen Mittagessen gehen”, gab Inuyasha sich deshalb geschlagen. Er musste sich doch eingestehen, dass er schon ziemlich hungrig war. Und mit etwas im Magen würde ihm die Arbeit auch leichter fallen. Zumindest hoffte er das.
 

“Du hast also wieder mit Kagome geschlafen?”, fragte Miroku interessiert nach. Hatte zuvor erzählt bekommen, warum im Hause Higurashi-Takahashi im Moment Schieflage herrschte. “Ja... nur, dass Kikyo diesmal nichts von meinem kleinen Seitensprung wusste. Jetzt ist sie der Auffassung, dass Kagome und ich uns öfter treffen, als notwendig und ich sie wirklich betrügen würde”, gab Inuysaha sein Leid kund. Hatte von Kikyo dafür heute Morgen eine Szene fürs Feinste bekommen. “Und?”, wurde er gleich grinsend von Miroku angesehen. Inuyasha konnte sich schon denken, was sein Freund dachte, doch das war überhaupt nicht so. “Und was?”, wollte er dennoch wissen. Hatte die Hoffnung sich zu irren.

“Hast du eine Affäre mit Kagome? Ich mein... du scheinst sie durchaus zu mögen. Du schläfst mit ihr und die Frage ist in meinen Augen durchaus berechtigt. Immerhin hattet ihr schon zweimal Sex und so wie es sich angehört hat, war es dieses Mal der Jackpot”, hakte sein Freund nach. Inuyasha biss sich kurz auf die Lippe. Dachte an die Verabschiedung und den Abend zurück. “Nein habe ich nicht. Ich gebe ja zu, der Sex war fantastisch. Es ist aufregend und neu. Aber mehr als die dreimal bis jetzt habe ich nichts mit Kagome zu tun. Ich meine, wir schreiben nicht und telefonieren erst recht nicht”, zuckte er mit den Schultern. Mit einer Affäre verband Inuyasha ganz andere Dinge. “Dreimal?”, hörte Inuyasha die Frage seines Freundes. Griff sich mit der Hand an die Stirn und seufzte laut. Wollte er doch eigentlich dieses kleine Detail verschweigen und hatte sich mal wieder vor seinem besten Freund verplappert.

“Du meintest gerade dreimal.... sagtest du vorher nicht noch, dass es zweimal war”, erinnerte Miroku ihn nochmal an seine Worte. Inuyasha sah demonstrativ weg. Konnte ihn gerade nicht in die Augen sehen. “Also lief doch mehr?”, machte Miroku weiter. Schien einfach nicht aufgeben zu wollen. “Ja... nein... ach vielleicht. Nachdem wir miteinander geschlafen haben, wollte ich noch bei ihr duschen. Ich habe sie gefragt, ob sie mit will... und naja eine Dusche kann eng und heiß sein”, gab Inuyasha schließlich zu. Hatte sowieso keine Chance es zu verheimlichen. “Kann es sein, dass du Kagome ein bisschen mehr magst, als du eigentlich zugeben willst?”

“Nein. Ich mag sie... aber auf eine andere Art und Weise als Kikyo. Sie ist offen, intelligent und so warmherzig. Hat aber auch Ecken und Kanten. Kagome ist eine aufregende junge Frau. Mit ihr wird mir nicht langweilig. Kikyo ist jedoch oft sehr kühl und eher prüde, einfach komplett anders”, zuckte Inuyasha mit den Schultern. Er konnte seine Freundin nicht anders beschreiben. Kein Licht beim Sex. Keine neuen Stellungen. Alles war irgendwie eingeschlafen. Ganz anders als bei Kagome. Sie zeigte, was sie hatte und irgendwie fand er es spannend. Wusste er doch nie, was als nächstes kam. “Ich glaube, du solltest genau nachdenken, was Kagome für dich ist. Schließlich bedeutet anders auch, dass da etwas ist, dass du noch nicht zuordnen kannst!”, schlug Miroku auf seine Schulter. Ließ ihn danach allein mit seinen Gedanken und Sorgen.

Ein neuer Plan!

Ein neuer Plan!
 

Lange hatte Inuyasha noch so dagesessen. Über Mirokus Worte nachgedacht. Er wusste, dass sein bester Freund recht hatte. Es war etwas zwischen Kagome und ihm. Zuordnen konnte er es jedoch nicht. Er fühlte sich wohl in ihrer Nähe. Verstellte sich nicht. Mit Kagome konnte er ausgelassen lachen. Aber auch ernste Themen besprechen. Und trotzdem hatte ihre Anwesenheit immer wieder etwas Leichtes und Einfaches. Das gab ihm das Gefühl, dass egal um welches Thema es sich handelte, es nur halb so schlimm war. Bei Kikyo musste er immer ernst sein. Konnte nicht herumalbern oder Blödsinn anstellen. Kagome hatte einfach eine Art, die ihm sehr gefiel und obwohl dieses Verhältnis nur durch seinen Kinderwunsch entstanden war, so wollte er es einfach nicht mehr missen. Er wollte, dass aus diesem Deal eine Freundschaft entstand.

Schließlich würde es auch Kagomes Kind sein, auch wenn sie es Kikyo und ihm überließ. Sie war ein Teil von dem Kind und sollte es auch bleiben. Er wollte, dass sie es aufwachsen sah. Mit ihnen den Geburtstag feierte und vor allem, dass sie ihr Kind kennenlernte. Das wünschte er sich genauso, wie überhaupt ein Kind zu bekommen. Diesen Entschluss hatte Inuyasha für sich allein getroffen. Still und heimlich. Er konnte nur hoffen, dass Kagome es zumindest ein wenig so sah. Schließlich hatten sie vorher einen ganz anderen Deal. Doch für seinen Traum und seine Wünsche würde er einfach hart arbeiten. Kagome zeigen, dass sie keine schlechten Menschen waren, auch wenn sie zumindest mit Kikyo schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Er wollte sie in seinem Leben haben und dafür würde Inuysasha sogar einen Kampf mit Kikyo führen. Das schwor er sich und dem Kind, dass sie hoffentlich bald bekommen würden.
 

“Hast du eigentlich schon über die Planänderung geredet?”, wollte Sango von Kagome wissen. Die beiden hatten gerade Pause und waren etwas an die frische Luft gegangen. Sie spazierten durch den extra für die Patienten angelegten Park. Das taten sie öfter und dadurch schöpfte keiner Verdacht, dass etwas nicht stimmen konnte. Kagome musste verdammt aufpassen, dass niemand mitbekam, was sie mit Sango versuchte. War schon vor ein paar Tagen in eine ziemlich brenzlige Situation geraten, als sie Sango erzählt hatte, wie der Abend gelaufen war. Damals war plötzlich Koga hinter ihnen gestanden. Hatte wohl ein paar Wortfetzen mitbekommen und sie dann fast den gesamten Dienst mit Fragen bombardiert. Kagome hatte es zwar geschafft diesen auszuweichen, doch ein weiteres Risiko wollte sie nicht riskieren. Sie hatte sich dazu entschieden den Kinderwunsch nicht mehr mit Sango in der Klinik zu bereden. Doch so sehr sie sich bemühte, Sango schien das nicht zu verstehen. Sie fing immer wieder damit an.

“Warum sollte ich Sango?”, stellte sie einfach ihre Frage. Wäre es doch mehr als unklug ihren Chef von einer geplanten Schwangerschaft zu erzählen. “Weil du, falls du es vergessen hast in ein paar Monaten mit ihm von hier weg gehst und in einem Kriegsgebiet mit ihm arbeiten möchtest?”, kam Sango gleich auf den Punkt. “Du sagst es... in ein paar Monaten. Bis dahin werden Koga und ich schon eine Lösung gefunden haben und lange ausfallen werde ich schließlich auch nicht. Also zerbrich dir bitte deinen hübschen Kopf nicht mit Dingen, die dich gar nichts angehen und mach einfach deinen Job!”, kam es gereizt von Kagome. Hatte sie doch wirklich keine Lust mehr sich über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die im Moment noch nicht wichtig waren. Früher oder später würden sie schon mit Koga darüber sprechen. Doch vorerst würde sie einfach lieber nicht mehr von dem Thema hören. “Achtung... Gut aussehender Mann im Anflug”, kicherte Sango plötzlich. Wechselte in nur einer Sekunde das Thema.

“Was...”, wollte Kagome verwirrt fragen, als auch schon jemand vor ihnen stehen blieb mit dem Kagome eher weniger gerechnet hatte. “Hey”, kam es unsicher über seine Lippen. War er wohl ebenso überrascht wie sie. “Ja... ähm hey. Ich sagte doch ich würde mich melden. Du hättest nicht herkommen müssen. Das Ergebnis werden wir erst in ein paar Tagen erhalten”, brachte Kagome verwirrt heraus. Sollte er doch wissen, dass man eine Schwangerschaft erst zehn bis vierzehn Tage nach der Befruchtung im Blut feststellen kann. “Ehrlich gesagt bin ich nicht deshalb hier. Ich hatte gehofft, dass du ebenfalls Pause hast und diese vielleicht mit mir verbringen möchtest. Naja, und einem guten Essen versteht sich.”

“Sie gehört ganz dir”, bestimmte Sango einfach und schob Kagome bereits in seine Richtung. Ob Kagome wollte oder nicht, war ihr völlig egal. Sie verschwand einfach in Windeseile.
 

Stillschweigend saßen sich Kagome und Inuyasha gegenüber. Hatten seit seinem kleinen Überfall kein Wort mehr gewechselt. Kagome war einfach mitgegangen. Hatte sich in dem nahen Restaurant mit ihm an einem Tisch gesetzt und widmete sich wortlos ihrem Essen. Schaute ihn nicht einmal an. “Tut mir leid, es war dumm von mir, dich auf der Arbeit abzufangen”, gab Inuyasha nun leise seufzend zu. Spürte nur zu deutlich, dass Kagome sich in seiner Nähe scheinbar überhaupt nicht wohl fühlte. “Schon gut, ich bin nur etwas überrascht. Schließlich hatten wir eine eindeutige Abmachung. Ich schätze mal Kikyo weiß nicht, dass du hier bist?”, traf Kagome sofort den Nagel auf den Kopf. Inuyasha hatte eigenmächtig entschieden, Kagome nicht völlig aus seinem Leben streichen zu wollen. Mit Kikyo hatte er darüber noch nicht gesprochen. Wollte es am liebsten noch etwas hinauszögern.

Seit seinem Alleingang mit Kagome hatte das Paar wenig miteinander gesprochen. Wechselten sie mal ein paar Worte, so endete es meist in einem Streit. Zudem schlief er immer noch auf der Couch. Nicht gerade förderlich, wenn man vielleicht ein Kind bekommen würde. “Nein. Davon sollte sie aber auch nichts wissen. Ich möchte dich besser kennenlernen. Was du magst oder eben nicht. Wir beide werden in den nächsten Monaten einiges zusammen durchmachen. Egal ob du schon schwanger bist oder es noch wirst. Ich werde für dich da sein. Dir helfen, wo ich kann. Dazu muss ich dich besser kennenlernen”, gestand Inuyasha Kagome. Diese schien doch mehr als überrascht von seinen Worten zu sein. “Du kennst mich schon besser als die meisten Menschen dieser Stadt. Außerdem so besonders bin ich auch wieder nicht“, winkte sie nach einigen Sekunden ab.

Irgendwie schien sie wirklich nicht ganz zu verstehen, wie Inuyasha es meinte. “Vielleicht kenne ich den Körper Kagome. Aber der Mensch Kagome ist mir nur ganz wenig bekannt. Ich will dich unterstützen. Mit zu Untersuchungen gehen. Angerufen werden, wenn es dir schlecht geht. Ich will nachts geweckt werden, wenn du Angst hast. Ich will, dass du weißt, dass auch wenn du uns dieses Kind überlässt, ich trotzdem für dich da bin. Auch nach der Schwangerschaft, Kagome”, sprach er deshalb seine Motivation deutlicher aus. Wollte, dass sie wusste, egal was war sie nicht allein war.
 

Ziemlich sprachlos sah Kagome Inuyasha an. Konnte nur schwer verstehen, warum er sich so einsetzte. Sie war die Cousine seiner Freundin. Das schwarze Schaf, die Verstoßene und dennoch wollte er sie, egal was kam, unterstützen. “Du solltest dich besser an die Abmachung halten. Kikyo hat genaue Vorstellungen, wie das hier ablaufen soll. Du hast schon einmal alles riskiert, als du bei mir warst. Lass uns besser so wenig wie möglich Kontakt haben”, führte Kagome ihm deshalb vor Augen. Sie konnte sich schon denken, dass es bei ihm gerade nicht so toll war. Schließlich verheimlichte Inuyasha Kikyo ein paar wichtige Details. “Spielst du jetzt den Moralapostel? Wer von uns hat den Vorschlag gebracht, das Kind auf natürliche Weise zu zeugen? Das warst du”, konterte Inuyasha jedoch sofort. Warf ihr vor, wie unüberlegt sie gehandelt hatte.

“Ja das habe ich. Allerdings konnte ich doch nicht ahnen, dass Kikyo dich mir überlässt. Ich dachte wirklich, dass sie zu so etwas niemals zustimmt. Mal ganz ehrlich... wärst du mein Freund, Ehemann oder Verlobter würde ich der Tussi die Augen auskratzen”, stellte Kagome klar. Hatte damals einfach über diesen Vorschlag nicht richtig nach gedacht. “Siehst du... das war doch schon mal ein Anfang. Du kannst also eifersüchtig sein“, stellte Inuyasha beinahe amüsiert fest. Grinste sie bei seiner Aussage breit an. “Jede Frau kann eifersüchtig sein”, gab Kagome nüchtern zu. Verzog schmollend ihren Mund und wich seinem Blick aus. “Männer können das ebenso gut. Soll ich dir was verraten? Ich bin auch oft eifersüchtig. Ich mags nicht, wenn ein anderer Mann der Frau, die ich liebe, zu nahekommt.”

“Dann hast du Glück. Deinem Eisbeutel von Freundin wird schon keiner zu nahekommen”, gab Kagome mit gespieltem Grinsen als Antwort. Schließlich würde sie nicht einmal im Traum Hand an Kikyo legen, wenn sie ein Mann wäre. “Da könntest du recht haben”, musste Inuyasaha schmunzeln. Sodass sie beide sich köstlich amüsierten. Zumindest so lange bis Kagome auf ihr Handy sah. “Ach du scheiße... ich muss los!”, sprang sie plötzlich auf. Hatte durch das Essen und die kleine Konversation total die Zeit aus den Augen verloren. Stürmisch suchte sie in der Handtasche nach ihrer Geldbörse, wollte nur noch schnell das Essen und ihr Getränk bezahlen. “Lass stecken, ich zahl das schon. Schau lieber, dass du es in die Arbeit schaffst”, winkte Inuyasha ab. “Äh... Danke ich zahlst dir zurück... versprochen. Nächstes mal ganz sicher”, bestand sie förmlich darauf. Schnappte sich schnell ihre Jacke. “Ich nehme dich beim Wort. Das nächste Essen geht auf dich. Und Kagome... denk darüber wenigstens nach. Es wäre mir wirklich wichtig”, hörte sie noch, als sie das Restaurant verließ.

Mit einer schnellen Handbewegung verabschiedete sie sich einfach von ihm, ohne auch noch einmal auf seine Worte zu reagieren. Die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, hatte sie sowieso nicht mehr. Hatte ihre Schicht doch schon vor zwanzig Minuten wieder begonnen und auf Ärger musste Kagome sich so oder so einstellen.
 

Leicht unzufrieden sah Inuyasha Kagome dabei zu, wie sie in Windelseile über die Straße lief. Wirklich zufrieden war er mit dem Gespräch nicht. Sie hatten einfach nicht die Zeit gehabt vernünftig miteinander zu reden. Er hatte gehofft, dass Kagome lockerer darauf reagieren würde. Doch scheinbar hatte sie Angst. Oder sie wollte wirklich keinen Kontakt zu ihm. Beides konnte er sich gut vorstellen. Mit einem leichten Seufzen winkte Inuyasha den Kellner zu sich. Wollte nur noch schnell die Rechnung begleichen und ebenfalls zu seinem Arbeitsplatz zurückkehren. Schließlich wurde er scheinbar auch schon schmerzlich vermisst. Hatte schon während des Gespräches, den ein oder anderen Anruf in seiner Hosentasche abgedrückt.

Und auch jetzt, während des Zahlvorganges, blieb sein Handy nicht still. Vibrierte fordernd in seiner Hosentasche. Sodass Inuyasha schnell die Rechnung beglich und noch beim Jacke Anziehen sein Handy aus der Hosentasche zog. “Ich komme!”, hob er deshalb einfach ab, ohne auch nur auf den Anrufer zu schauen. Wusste er doch nur zu gut, wer ihn im Moment am meisten nervte. Inuyasha legte nur Sekunden später wieder auf. Die Standpauke würde er sich doch lieber persönlich abholen. Sodass er schnell das Restaurant verließ. Hatte er doch hier sowieso nichts mehr verloren.

Zwischen den Stühlen!

Zwischen den Stühlen!
 

Eilig öffnete Inuyasha die Empfangstür. Lief, ohne zu zögern auf einen der Fahrstühle zu. Nachdem er aus dem Restaurant gekommen war, hatte er sich etwas beeilt, um wieder in die Firma zu gelangen. Über eine Stunde war er unterwegs gewesen. Was seine Familie dazu sagen würde, konnte Inuyasha sich schon denken. Seine Familie war immer sehr pflichtbewusst. Setzte hohes Maß an Disziplin und ebenso an Pünktlichkeit. Eben dieses hatte er zumindest heute nicht beachtet. War einfach seinem Wunsch gefolgt, Kagome wieder zu sehen. Die junge Frau faszinierte ihn. Sie war einerseits mysteriös, andererseits auch sehr offenherzig und freundlich. Er wollte sie wirklich kennenlernen und im besten Fall eine solide Freundschaft mit ihr aufbauen. Doch so einfach wie Inuyasha sich dies vorgestellt hatte, war es wohl wirklich nicht. Er musste sich etwas einfallen lassen. Zumindest sollte Kagome seine Bemühungen anerkennen. Wie er dies anstellen wollte, wusste er noch nicht. Würde sich wohl zu Hause auf seiner Couch Gedanken darum machen müssen.

Jetzt musste er erstmal das Donnerwetter, das über seinem Kopf schwebte, abwende. Inuyasha atmete einmal tief durch und öffnete anschließend die Bürotür seines Bruders. “Auch schon da!”, kam es gleich wie erwartet ziemlich stinkig von diesem. Auch sein Vater schien nicht sonderlich begeistert über seine Abwesenheit zu sein. Hatte genau wie sein Bruder einen wütenden Ausdruck im Gesicht. “Tut mir leid. Ich hatte etwas Wichtiges zu klären. Kommt nicht wieder vor”, entschuldigte Inuyasha sich deshalb schnell. Hoffte wirklich das zumindest sie ihn in Ruhe lassen würden. Hatte er doch schon mit Kikyo genug Stress an der Backe. “Ich hoffe, du hast deine Aufgaben mit und vor allem erledigt. Ich will nämlich Heim zu meiner Familie. Denn, falls du es noch nicht wusstest im Gegensatz zu dir habe ich ein Kind und eine Frau, die mich gerne öfter sehen würden", fuhr ihn sein Bruder wieder an. Inuyasha musste sich zusammenreißen, um keinen Streit vom Zaun zu brechen.

Sein Bruder wusste ganz gut, dass er sich ebenfalls Nachwuchs wünschte. Musste ihm nicht immer wieder vor Augen führen, dass es bei ihm noch nicht geklappt hatte. “Danke für diese Information... die hättest du dir sparen können.” Er konnte sich dennoch nicht verkneifen dies zähneknirschend zu sagen. Förmlich schmiss er seinem Bruder die Unterlagen hin und hoffte nur, dass dieses kleine Meeting schnell vorbei sein würde.
 

Tief atmete Kagome durch. Hatte soeben wieder eine Akte neu angelegt. Sie war immer wieder erstaunt, wie viele Paare es gab bei denen es einfach nicht funktionieren wollte ein Kind zu bekommen. Sich deshalb Hilfe in einer Kinderwunschklinik erhofften. In vielen Fällen konnten diese wirklich den unerfüllten Wunsch ermöglichen. Doch es gab auch Fälle wie Kikyo und Inuyasha. Diese Paare würden für immer kinderlos blieben. Zumindest wenn sie keine Adoption in Betracht zogen. Doch anders als die meisten Paare hatten Kikyo und Inuyasha eine andere Option. Sie würde ihnen ihr Kind überlassen, sofern alles nach Plan laufen würde. “Hey Kagome. Ich hab die Blutprobe, die du mir heute gebracht hast, untersucht. So weit ist alles im grünen Bereich. Allerdings ist der HCG-Wert ziemlich niedrig. Eine Schwangerschaft somit ausgeschlossen. Außerdem hast du vergessen die Aktendaten hinzu zu fügen. Ich konnte die Blutprobe keiner unserer Patientinnen zuweisen”, unterbrach Shiori ihre Gedanken.

Kagome griff sich an die Stirn. Konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken. “Entschuldigung, das habe ich ganz vergessen. Ich werde es sofort nachtragen. Danke für deine schnelle Arbeit. Du hast was gut bei mir”, redete sich Kagome schnell raus. “OK. Dann bis später. Du kommst doch mit zu unserem Mädelsabend?”, wollte Shiori von ihr wissen. Schließlich machten sie diesen einmal im Monat. Durch das Ergebnis konnte sie sich auch gehen lassen. Musste nicht auf ein kleines Wesen Rücksicht nehmen. Hatte sie doch Shiori ihre Blutprobe vorbeigebracht, mit der Bitte sie schnell zu untersuchen. Das Ergebnis erfreute sie jedoch eher weniger. Langsam wünschte sich Kagome eine Schwangerschaft herbei. Umso schneller sie es hinter sich hatte, umso schneller würde sie Kikyo und auch Inuyasha los sein.

Doch der erneute Fehlschlag hatte einen bitteren Beigeschmack. Nur zu gut konnte sich Kagome an die letzte Reaktion von Kikyo erinnern. Wollte diese erstmal aufschieben und sich deshalb einen schönen Mädelsabend gönnen. “Klar bin ich dabei!”, stimmte Kagome deshalb zu. Hoffte so wenigstens etwas abschalten zu können.
 

Schnell tippt Inuyasha die letzten Daten auf seinem Laptop. Hatte sich noch etwas Arbeit mit nach Hause genommen, nachdem sie das Meeting hinter sich gebracht hatten. Um perfekt ins Wochenende starten zu können, wollte er wenigstens etwas der verlorenen Zeit aufholen. Saß deshalb in seinem Büro und schrieb einige Information auf. Eigentlich machte er seine Arbeit lieber in der Arbeit. Doch im Moment war ihm jedes Mittel recht, um etwas Abstand zu Kikyo zu halten. Noch immer herrschte dicke Luft. Ein klärendes Gespräch hatte weder er noch sie bis jetzt gewollt. Das morgige Standardessen bei seinen Eltern machte dies nicht besser. Er wusste, dass seine Eltern nicht viel von ihr hielten. Kikyo war durchaus diszipliniert und erfolgreich. Doch nicht gerade ein Familienmensch. Mit seinem Neffen konnte sie nur schwer umgehen und der Rest der Familie wurde einfach nicht warm mit ihr. Sodass das Essen meist in einer bedrückten Stimmung endete und sie bald wieder zu Hause sein würden.

“Weißt du schon was von Kagome?”, hörte er zu seiner Überraschung die Stimme seiner Freundin. Das erste Mal seit der Nacht wirkte sie weder aggressiv noch wütend. “Nein. Vermutlich hatte sie den Test noch nicht gemacht. Es ist aber auch erst zwei Wochen her. Vielleicht wartet sie noch ein bisschen oder es ist noch beim Auswerten”, mutmaßte er deshalb einfach. Ließ seinen Blick weiter auf den Bildschirm ruhen. “Inuyasha... es tut mir leid. Ich habe einfach rot gesehen. Ich weiß, dass du für das Kind mit ihr schlafen musst. Doch ich will davon wissen. Schließlich wird es unser gemeinsames Kind sein. Es ist schon schwer genug zu wissen, was du in dieser Nacht mit ihr treibst. Da hilft es mir nicht, wenn du mir dein Fremdgehen auch noch verschweigst”, gab Kikyo schließlich nach. Wollte sich scheinbar wieder mit ihm versöhnen.

“Das ändert nichts daran, dass du einfach überreagiert hast. Du hast mir unterstellt, dass ich dich auch außerhalb dieser Vereinbarung mit Kagome betrüge. Dem ist jedoch nicht so. Kagome und ich hatten nur Sex, um ein Kind zu zeugen. Mehr ist und war da niemals zwischen uns”, warf Inuyasha ihr vor. War nach wie vor verletzt, dass sie ihm so etwas wirklich zutrauen würde. Selbst wenn er im Moment nicht ganz die Wahrheit sagte. Damals hatte sie für diese Beschuldigungen keinen Grund. “Ich weiß. Ich habe verstanden, dass ich dir vertrauen kann. Können wir diesen blöden Streit bitte vergessen? Immerhin werden wir bald ein Kind bekommen”, schlug Kikyo ihm deshalb vor. Kurz atmete Inuysaha tief durch. Klappt langsam seinen Laptop zu. “Einverstanden. Aber hör auf mit dieser blöden Eifersucht. Die nervt!”, stellte er klar. Stand anschließend von seinem Stuhl auf.

“Und jetzt lass uns schlafen gehen, es ist schon spät.”

Es war schon beinahe Mitternacht und er ziemlich müde. “Einverstanden. Aber nur wenn du wieder bei mir im Bett schläfst”, lächelte Kikyo und dieses Angebot nahm er nur zu gern an. Auf Dauer war es eben nicht angenehm auf der Couch zu schlafen. Da bevorzugte er lieber das Bett, auch wenn er sich dieses teilen musste.
 

Laute Musik halte durch den Raum. Kagome sah ihren Freundinnen dabei zu, wie sie sich auf der Tanzfläche amüsierten. Von dieser hatte sie sich eben verzogen. Ihr war schwindlig und etwas übel. Den schuldigen dafür kannte sie nur zu gut. Hatte mit ihren Freundinnen so einige Shots und andere alkoholische Getränke konsumiert. Sie spürte deutlich, dass sie mehr als ein Glas zu viel hatte. Ihre Sicht verschwamm immer wieder und auch das Laufen fiel ihr zunehmend schwerer. Die Nacht hatte sie dennoch genossen. Abgeschaltet und sich wirklich gehen lassen. Kagome hatte gefeiert, getanzt und geflirtet. Sie hatte Spaß gehabt. Doch langsam spürte sie die Müdigkeit. Konnte kaum noch ihre Augen offenhalten. Das es bereits kurz vor sechs Uhr morgens war, zeigte ihr, dass sie eine lange Nacht hinter sich hatte. Sie wollte nur noch nach Hause und ihren Rausch ausschlafen.

Doch bevor Kagome sich von ihren Freundinnen verabschieden konnte, wurde sie am Arm gepackt. “Na Süße... wie wäre es mit uns beiden?”, hörte sie seine lallende Stimme. Vorzog angewidert das Gesicht, nach dem sie ihn genauer betrachtet hatte. “Ich denke, die junge Dame hier hat schon einen Begleiter. Aber danke, dass du kurz auf sie aufgepasst hast”, hörte sie plötzlich eine allzu bekannte Stimme hinter sich. Musste sogar leicht schmunzeln, nachdem sie das Gesicht des Typen gesehen hatte. Er wirkte überrascht und etwas überfordert. Ließ augenblicklich ihren Arm los und verschwand beinahe fluchtartig. “Komm die andern wissen schon, dass du abhaust. Du solltest wirklich weniger trinken. Das ist gefährlich diese Typen warten nur darauf, eine junge Frau, die total besoffen ist, ab zu greifen und mit ihr ihre dreckigen Spielchen zu treiben”, erhielt sie eine Standpauke von dem jungen Mann. Spürte, wie er sie leicht Richtung Ausgang führte. “Ja, Papa”, kicherte Kagome deshalb. Fand es einfach nur lustig, wie sehr er sich um sie sorgte. War jedoch dennoch froh, dass er sie aus dieser heiklen Situation befreit hatte.
 

Angespannt saß Inuyasha mit seiner Familie und Kikyo am Esstisch. Seit dem Mittagessen hatte niemand so wirklich ein Wort verloren. Wie schon vermutet, war die Stimmung nicht die beste. Dennoch machte er auf gut Miene zum bösen Spiel. “Onkel Inu, komm spielen!”, hörte er die fröhliche Stimme seines kleinen Neffen. Musste sogar leicht schmunzeln, als er begann an seinem Bein zu ziehen. “Ich komm ja schon”, sagte er deshalb zu dem bald vierjährigen. Fand es immer wieder schön mit dem kleinen Jungen zu spielen. Vorsichtig kniete sich Inuyasha zu dem Kleinkind auf den Boden. Sah ihm dabei zu, wie er unzählige Bausteine heranschaffte. “Yukito, das musst du dann aber auch wieder wegräumen”, forderte Rin ihren kleinen Sohn auf. Der sie daraufhin nur etwas schelmisch anlächelte. “Kein Angst ich helfe dir dabei”, zog Inuyasha seinen Neffen an sich und flüsterte dem Kleinen diese Worte ins Ohr.

“Inuyasha, lass den Unsinn. Yukito soll lernen, dass man Dinge, die man benutzt, wieder wegräumen muss”, kam es gleich tadelnd von ihr über die Lippen. “Lass doch, Rin. Immerhin ist er ja mein Neffe. Da muss er nicht immer alles befolgen. Zumal ich ihn als Onkel verwöhnen kann. Ich muss ihn nicht erziehen”, grinste er und kitzelte seinen kleinen Neffen durch bei seinen Worten. Sodass lautes Kinderlachen durch sein Elternhaus hallte. “Apropos, ihr wart doch kürzlich in der Kinderwunschklinik. Wie sah es denn da aus?”, kam seine Mutter gleich mit einem ganz anderen Thema um die Ecke. Sodass Inuyasha kurz schlucken musste und sein Blick auf Kikyo fiel. Ihr Blick zeigte ihm deutlich, dass ihr diese Frage gerade gar nicht passte. “Gut. Wir haben einige Tipps bekommen und können uns vielleicht schon bald auf ein eigenes Kind freuen”, wollte Inuyasha deshalb schnell das Thema abhaken. Schon allein um sich nicht zu verplappern. “Das hört sich toll an. Ich freu mich schon darauf, wenn Yukito bald eine kleine Cousine oder einen kleinen Cousin hat, mit dem er spielen kann. Wenn du Tipps in der Schwangerschaft brauchst... ich kann...”

“Nein danke. Inuyasha, wir müssen auch langsam los. Kommst du?”, wehrte Kikyo direkt Rins Vorschlag ab. Wirkte plötzlich leicht gereizt. “Ähm klar. Wir haben ganz vergessen, dass wir noch einen weiteren Termin haben. Wir sehen uns Montag auf der Arbeit. Genießt den Tag noch und bis dann”, verabschiedete er sich eilig von seiner Familie. Er folgte Kikyo, die schon aus der Haustür gestürmt war und bereits beim Auto auf ihn wartete.

“Was sollte das denn? Ich dachte du willst es geheim halten?”, wollte Inuyasha von Kikyo wissen, nachdem er bei ihr angekommen war. “Deshalb müssen sie nicht ständig auf dem Thema rumreiten und auf ihre Tipps kann ich eben so gut verzichten!”, knurrte sie förmlich. Riss einfach die Beifahrertür auf und stieg ohne weitere Worte ein. Inuyasha konnte nur hoffen, dass dieses Verhalten bei seinen Eltern nicht für Verwirrung gesorgt hatte. Schließlich fiel es ihm schon schwer genug ihnen ihr Problem zu verschweigen und noch mehr anlügen wollte er seine Familie eigentlich wirklich nicht.
 

Lächelnd drehte Kagome sich noch einmal um. “Danke nochmal, dass ich bei dir Übernachten konnte. Du hast mir gestern echt den Arsch gerettet”, bedankte sie sich artig. Hätte es am frühen Morgen wohl kaum geschafft bis zu sich nach Hause zu kommen. “Immer wieder gern. Und bei der nächsten Partynacht solltest du dich vielleicht nicht ganz so wegschießen”, hörte sie nochmal die belustigte Stimme. Sie war dennoch froh, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. Hätte er sie allein gelassen, wäre Kagome vermutlich in irgendeiner Gasse gefunden worden. “Ich werde es mir merken. Danke nochmal und ich revanchiere mich dafür mit einem Essen. Bis Morgen, Koga”, verabschiedete sich Kagome von ihrem Chef, aber allen voran auch guten Freund. War ihm wirklich dankbar, dass er immer zu ihr hielt und sie ebenso manchmal aus prekären Situationen retten kam. “Bis morgen Kagome”, verabschiedet er sich deshalb. Schnell drückte er noch seine Lippen auf ihre Wange, sodass sie leicht kichern musste. Machte er dies doch nur, wenn sie nicht in der Arbeit und unter sich waren. Mit einer leichten Handbewegung setzte Kagome ihr Vorhaben fort. Wollte nur noch nach Hause und den Rest ihres Tages zu verschlafen.

Verhängnisvolle Annahme!

Verhängnisvolle Annahme!
 

Leicht nachdenklich zippte Inuyasha durch das Fernsehprogramm. Wirklich interessieren für das Programm tat er sich nicht. Hatte immer nur eine junge Frau im Kopf, die er vor wenigen Stunden auf seiner Heimfahrt mit Kikyo gesehen hatte. Sie hatte glücklich gewirkt, noch dazu war ein Mann bei ihr gewesen. Diesen hatte er auch schon öfter gesehen. War schließlich mit Kikyo eben genau bei diesem in Behandlung gewesen. Kagome arbeitete also direkt in seiner Nähe. Schien sich prächtig mit ihm zu verstehen und scheinbar war da mehr zwischen den beiden. Ganz zu seinem Unmut. Hatte er doch gedacht, dass Kagome Single war. Sie nur deshalb darauf eingegangen war.

Ein fester Partner würde ihren Plan wohl zu Nichte machen. Er könnte denken das Kagome von ihm schwanger war oder noch schlimmer... sie könnte wirklich von ihm schwanger werden. Ihnen ein Kind überlassen, das nicht mal sein eigenes war. Eine Vorstellung, die Inuyasha weder prickelnd noch als angenehm betrachtete. Wie er Kagome jedoch darauf ansprechen sollte, wusste er nicht. Würde erstmal auf das Testergebnis warten und dann überlegen, wie er weiter vorgehen würde. Konnte er doch im Moment nicht mehr tun als abzuwarten. Auch wenn es ihm im Moment besonders schwerfiel.
 

Schwatzend liefen Sango und Kagome durch den kleinen Park. Hatten sich mal wieder für die Mittagspause verabredet. Gemeinsam schlenderten die beiden Damen genüsslich vor sich hin. Lachten und machten Späße zusammen. “Du sag mal, Kagome... hast du eigentlich schon Kikyo und Inuyasha mitgeteilt, dass es wieder nicht geklappt hat?”, wollte Sango plötzlich wissen. Mittlerweile hatte sie das Testergebnis vor einigen Tagen erhalten. Doch bis jetzt hatte sie davon nur Sango erzählt. Hatte immer noch zu viel Angst zu den beiden zu gehen. "Nein. Nachdem Kikyo das letzte Mal so ausgerastet ist, würde ich es ihr lieber nicht sagen. Noch so eine Pleite wird sie wohl kaum hinnehmen“, gestand Kagome ihrer besten Freundin.

Zumal sie sich nicht erklären konnte, warum es einfach nicht klappen wollte. “Vielleicht solltest du so ein paar Hilfsmittel in Anspruch nehmen!”, überlegte Sango laut. Doch Kagome verstand nur Bahnhof. “Was meinst du denn damit?”, hakte Kagome gleich nach. Konnte sich nur schwer vorstellen mit Hilfsmittel weniger Ärger zu bekommen. “Naja du sitzt doch an der Quelle. Verschaff dir einfach mit ein paar Medikamenten einen kleinen Vorsprung. Dann wird der nächste Versuch sicher ans Ziel führen”, klärte sie ihre beste Freundin sofort auf. Schien sich wohl ebenfalls Gedanken zu machen. “Ich kann doch nicht die Klinik beklauen, hast du sie noch alle?”, kam es absolut fassungslos von Kagome. Konnte sie doch nicht fassen, was ihre Freundin hier gerade von sich gab.

“Nicht beklauen. Lass Koga doch einfach ein Rezept unterschreiben. Die Fimibiontabletten sind für deinen Körper nicht schädlich, sie unterstützen ihn einfach dabei ein Kind zu empfangen. Und das Rezept kannst du ganz leicht für eine Patientin ausstellen lassen. So bekommt keiner mit, dass sie eigentlich für dich sind.” Die Idee ihrer Freundin war gar nicht so schlecht. Diese Tabletten wurden oft bei einem erschwerten schwanger werden ohne körperliche Beeinträchtigung verschrieben. Meist hatten die Paare ziemlich schnell den erwünschten Effekt. “Hm... gar nicht so blöd. Vielleicht versuche ich das mal”, gab Kagome deshalb zu. Würde dafür aber erstmal zur Beichte antreten müssen. Auch wenn ihr diese gar nicht behagte.
 

“Kann ich dich kurz sprechen, Inuyasha?”, wurde er von seiner Schwägerin unterbrochen. Konnte sich schon denken, was Rin von ihm wollte. Er schob seinen Stuhl zurück. Klappte den Laptop ein Stück zu und bot ihr den Platz vor sich an. “Danke. Es tut mir leid. Scheinbar habe ich bei Kikyo einen wunden Punkt getroffen. Ich wollte sie nicht verletzten. Ich weiß, dass ihr schon lange versucht ein Kind zu bekommen und hab mich einfach so gefreut, dass es vielleicht doch bald klappen könnte”, gestand Rin ihm reuevoll. Sie war schon immer eine sehr sensible junge Frau gewesen. Hatte sich bestimmt das restliche Wochenende furchtbare Vorwürfe gemacht. “Ist schon gut, Rin. Es ist eben schwer für sie, aber auch für mich. Mittlerweile versuchen wir es auch schon einige Jahre. Dass es nicht einfach wird und wir Hilfe brauchen, war ein ziemlicher Schock für uns beide. Aber wir sind frohen Mutes, dass es bald klappen wird und wir so unser Wunschkind bald in den Armen halten werden”, gab Inuyasha zu. Wollte ihnen nichts vormachen. Auch wenn nicht Kikyo die Mutter sein würde.

“Es klappt also nicht auf natürlichem Weg?”, wollte Rin deshalb wissen. “Nicht unbedingt. Aber wir versuchen es weiter. Irgendwann wird schon der Wunsch in Erfüllung gehen”, umschrieb er diesen Umstand einfach, dass es doch natürlich ging. Nur eben nicht mit seiner Freundin. “Darf ich fragen bei wem das Problem liegt?”, kam es nach einigen Sekunden von Rin. Zögerlich und leise sprach sie diese Frage aus. Und dennoch schien es sie wirklich zu interessieren. “Kikyo hat durch einen Unfall Verletzungen davongetragen, die eine Schwangerschaft erschweren. Trotz, dass der Unfall schon mehrere Jahre zurück liegt, sind nicht alle Wunden gut verheilt und haben Narben gebildet, die eine Einnistung erschweren. Dennoch geben wir nicht auf.”

Wenigstens den Grund wollte er ihr sagen, auch wenn er ihr nicht die ganze Wahrheit sagen konnte. “Verstehe. Deshalb ist sie so sauer geworden. Wäre ich vermutlich auch. Aber ihr sollt wissen, dass wir euch bei allem unterstützen werden. Gemeinsam bekommen wir das schon hin”, ermutigte Rin Inuyasha. Schaffte es tatsächlich mit ihrer Art ihm neuen Mut zu geben. “Danke, Rin. Das weiß ich sehr zu schätzen”, bedankte er sich deshalb. War wirklich erstaunt was so ein paar aufbauende Worte ausrichten konnten.
 

Nervös wippte Kagome mit ihrem Bein hin und her. Hatte sich nach Dienstschluss ein Herz genommen und Inuyasha eine Nachricht geschrieben. Ihn gebeten zu einem kleinen Restaurant zu kommen. Schließlich schuldete sie ihm noch ein Essen. Die kleine Tatsache, dass sie ihm allein beichten konnte, dass es wieder nicht geklappt hatte, sah sie nur als Bonus. Schließlich musste sie es so Kikyo noch nicht mitteilen. Ob Inuyasha kommen würde, wusste sie allerdings nicht. Hatte er doch nicht auf ihre Nachricht reagiert. Zu ihrer Erleichterung sah sie ihn nur wenige Momente später durch die Tür kommen. Sein Blick wanderte durch das Innere. Bis er sie erblickt hatte und sich wieder in Bewegung setzte. “Hey”, begrüßte sie ihn und lächelte freundlich. “Hey”, wiederholte er ihre Begrüßung einfach. Schien irgendwie angespannt zu sein.

“Willst du dich nicht setzten? Du kannst dir bestellen, was du willst”, forderte Kagome ihn auf. Hatte er doch keine Anstalten gemacht, sich in irgendeiner Weise zu setzen. “Ähm... ja gern”, kam es daher etwas abwesend von ihm. Irgendwie wirkte er heute etwas durch den Wind. “Alles ok bei dir?”, hakte Kagome direkt nach. Machte sich etwas sorgen um den jungen Mann. “Klar. Ich bin nur etwas nervös. Du wolltest doch mit mir über etwas reden. Ich nehme an, es geht um meinen Kinderwunsch”, winkte er ab. Kagome konnte sich auch gut vorstellen, dass es wirklich daran lag. Schließlich hatte er große Hoffnungen, dass es diesmal geklappt hätte. “Ja stimmt, ist auch verständlich”, gab sie deshalb leise zu. Richtet ihren Blick auf die Tischplatte. “So wie du dich gerade verhältst, hat es wohl wieder nicht geklappt oder irre ich mich?”, zog Inuyasha die richtige Annahme aufgrund ihrer Reaktion. “Nein. Es tut mir leid”, hauchte Kagome. Hätte ihm zu gern andere Nachrichten überbracht.

“Kann mach nichts machen. Irgendwie bin ich sogar etwas froh darüber”, kam es zu ihrer Überraschung erleichtert über seine Lippen. Irgendwie hatte Kagome erwartet, dass er enttäuscht sein würde oder sauer. Doch er schien damit überhaupt kein Problem zu haben. “Wie meinst du das?”, wollte Kagome daher wissen. Wurde aus ihm gerade irgendwie nicht schlau. “Ich habe dich letztens auf der Straße gesehen. Der Mann, mit dem du unterwegs warst, schien ziemlich happy und auch du hast gelächelt. Irgendwie dachte ich mir dabei, wieso ich das überhaupt mache, wenn es doch vielleicht nicht einmal mein Kind wäre”, kam es schon beinahe nüchtern über seine Lippen. So als würde er genau wissen, wovon er sprach.
 

Inuyasha bemühte sich seine Haltung aufrecht zu halten. Wollte Kagome auf keinen Fall zeigen, dass er etwas enttäuscht war. “Du denkst also, ich spiele nur mit euch?”, kam es jedoch plötzlich ziemlich sauer von Kagome. Seine Annahme schien sie wirklich aufzuregen. “Das vielleicht nicht. Aber ein Kind von einem anderen will ich nicht unbedingt haben”, konnte er es sich einfach nicht verkneifen zu sagen. Hatte sich schon die letzten zwei Tage darüber den Kopf zerbrochen. “Du kennst mich nicht. Du hast mich nie gekannt und erlaubst dir über mich zu urteilen?”, fuhr Kagome ihn plötzlich an. Ihre Augen zeigten deutlich, dass sie wütend war. Ganz nachvollziehen konnte Inuyasha dies nicht. War die Situation mehrmals im Kopf durchgegangen. Doch egal was er sich einreden wollte. Er kam einfach nicht drum herum, dass er nicht der einzige war, dem Kagome so nah kam.

“Wie denn auch? Du willst doch nicht einmal, dass ich dich kennenlerne. Was soll ein Mann sich dabei denken, wenn er sieht, wie die Frau, mit der er versucht ein Kind zu bekommen, auf offner Straße von einem anderen Kerl geküsst wird. Noch dazu in einem knappen Minikleid und nicht mehr ganz so frischen Make-up”, fuhr er sie ebenfalls an. Dass sie beide sich gerade in einem Restaurant befanden und alle Menschen um sie herum die Blicke auf sie gerichtet hatten, war ihnen vollkommen egal. Sie waren beide verletzt und auch wütend. Mussten diesem Ärger einfach Luft machen. “Na wenn du schon so gut über mich Bescheid weißt... brechen wir das hier einfach ab. Viel Spaß noch dabei deinen Wunsch zu erfüllen”, stand Kagome einfach auf. Warf die Serviette einfach auf ihren noch leeren Teller. Hatten sie beide es doch nicht mal geschafft überhaupt etwas zu essen zu bestellen.

“Zu deiner Info... du warst seit langem der erste der mich berühren durfte. Aber das ist jetzt auch egal”, beugte sie sich noch einmal zu ihm herunter, als sie ihr Getränk bei dem Kellner bezahlt hatte. Verschwand danach einfach ohne sich nochmal um zu drehen oder nochmal ein Wort zu sagen. Doch genau in diesem Moment wurde Inuyasha klar, dass er einen großen Fehler begangen hatte. Er hatte sich grundlos so aufgeführt und damit wohl auch seine einzige Chance auf ein Kind vertan. Und alles nur weil er für eine Sekunde seine Eifersucht nicht im Zaun halten konnte. Dabei war Kagome doch nichts für ihn als die Cousine seiner Freundin. Und der musste er wohl oder übel irgendwie beibringen, dass es mit ihrem Traum wohl so schnell nichts mehr werden würde.
 

Kräftig tippte Kagome auf der Tastatur des PCs. War noch immer wütend über Inuyashas Worte. Er hatte ihr einfach unterstellt, dass sie ihm ein Kind unterjubeln würde. Dabei kannte er sie nicht einmal. Hätte sie einfach fragen können, doch er glaubte nur, dass was er gesehen hatte. Ohne Vorkenntnisse oder ähnliches zu haben. “Ok... mit dir stimmt doch was nicht. Ich dachte du wolltest gestern in Ruhe mit Inuyasha reden. Doch scheinbar lief dieses Gespräch nicht gerade toll.“

“Nicht gerade toll? Er hatte mir unterstellt, es mit einem anderen Mann zu treiben und ihm ein Kind unterzujubeln. Ich meine ernsthaft, Sango. Mir! Ich hatte seit Monaten keinen Sex mehr”, kam es ziemlich aufgebracht von Kagome. Doch während Kagome ihrem Ärger so richtig Luft machte und immer wieder laut vor sich hin fluchte, schien Sango plötzlich ganz still zu sein. Dies fiel auch bald ihrer Freundin auf, sodass Kagome begann Sango misstrauisch zu mustern. “Sango?!”, kam es daher streng über ihre Lippen. Wollte sie doch unbedingt wissen, was ihre Freundin gerade dachte.

“Sorry, Kagome, aber du musst schon zugeben, dass diese Unterstellung eventuell berechtig war. Koga und du, ihr versteht euch prächtig und selbst ich bin mir mittlerweile nicht mehr ganz so sicher, ob zwischen euch nicht doch was läuft. Immerhin geht ihr in einigen Monaten zusammen ins Ausland”, gestand Sango ihr. Kagome hatte natürlich mitbekommen, dass hinter ihrem Rücken getuschelt wurde. Doch dass auch ihre beste Freundin diesen Gerüchten glauben zu schien, verletzte Kagome sehr. “Na wen ihr sowieso alles besser wisst, brauch ich auch gar nichts mehr zu sagen und kann euch getrost eurem Glauben überlassen!”, knurrte Kagome deshalb. Stand anschließend einfach auf. Hatte die Nase gestrichen voll von Menschen die immer alles besser wussten.

Eine besondere Entschuldigung!

Eine besondere Entschuldigung!
 

Nur in einem Nachthemd bekleidet lief Kagome zur Wohnungstür. Hatte es doch eben geklingelt und sie somit aus dem Schlaf gerissen. Leicht seufzend öffnete sie schließlich die Wohnungstür. Hatte sich schon gedacht, dass sie bald Besuch bekommen würde. Vor allem aufgrund ihrer plötzlichen Krankmeldung. “So krank siehst du gar nicht aus”, hörte sie Kogas Stimme. Sah wie er eine Augenbraue hochzog. “Mir geht es aber gar nicht gut”, kam es etwas genervt über ihre Lippen. Hatte sie doch eigentlich Sango eins reinwürgen wollen. Sodass sie einfach mal eine Auszeit genommen hatte und diese in vollen Zügen genoss. “Verstehe. Kann ich kurz reinkommen?”, fragte Koga sie dennoch. Kagome musste gar nicht lange überlegen. Trat einen Schritt zur Seite und ließ ihren Freund herein. “Sango macht sich sorgen”, gab er beiläufig von sich. Kagome war dies jedoch egal. Sie war immer noch sauer auf ihre beste Freundin.

“Bist du nur gekommen, um mir das zu sagen? Dann kannst du nämlich gleich wieder gehen”, bestimmte Kagome einfach. Hatte überhaupt keine Lust über ihre ach so tolle Freundin zu sprechen. “Nein, ich wollte dich eigentlich fragen, wann du wieder zur Arbeit kommst. Es geht drunter und drüber und dein Ausfall wiegt schwer”, gestand Koga ihr. Lief ihr einfach ins Bad nach. “Hm... Kann ich dir noch nicht sagen. Vielleicht nächste Woche”, überlegte sie laut, während sie sich die Haare kämmte. “Ich weiß zwar nicht, was vorgefallen ist. Aber denkst du, es ist der richtige Weg sich vor der Arbeit zu drücken und einfach blau zu machen?”, stellte er die rein rhetorische Frage und setzte sich dabei auf den Rand ihrer Badewanne. Koga schaute sie durch den Spiegel an. Sie spürte seinen Blick nur zu deutlich.

Die Frage war durchaus berechtigt, wie Kagome zugeben musste. Vor allem wenn man daran dachte das sie hier gerade mit ihrem Chef und nicht nur einem Freund sprach. “Nein... ich werde auch nächste Woche wieder kommen. Aber bitte zwing mich nicht, jetzt schon wieder dazu”, bat Kagome ihn. Wollte lieber noch etwas runterkommen, bevor sie Sango sehen musste. “Ich weiß ja nicht, was vorgefallen ist... aber Sango scheint es wirklich leid zu tun. Vielleicht solltest du einfach nicht ganz so nachtragend sein”, kam es eher belustig über Kogas Lippen. Kagome konnte auch verstehen, warum er ihr genau das zum wiederholten Mal sagte. Sie war schon immer eine recht aufbrausende junge Frau gewesen. Reagierte oft schnell über. Schließlich hatte auch Koga dies schon ein paar Mal zu spüre bekommen. “Alles klar, Papa... am Montag bin ich wieder frisch und munter an meinem Arbeitsplatz”, konnte sich Kagome nicht verkneifen, nachdem sie mit ihren Haaren fertig war und sich wieder zu ihm umgedreht hatte.

“Dann ist ja gut... nur noch eins. Zum Verhüten eignet sich diese Methode nun wirklich nicht. Da solltest du dir besser etwas anderes einfallen lassen.” Genau wie Koga richtete auch Kagome ihren Blick auf den Ovulationstest, den Kagome sich vor einigen Tagen besorgt hatte. “Ähm das ist mir klar, ist nur so ein kleiner Zusatz und nicht von Bedeutung”, winkte sie daher ab. Wusste ganz gut, dass man mit dieser Methode nicht wirklich eine Schwangerschaft verhindern konnte. Genau genommen war sie doch dafür da um schwanger zu werden und Kagome wusste wirklich nicht, wieso sie diesen überhaupt besorgt hatte, geschweig diese Tabletten wirklich nahm. “Dann ist ja gut. Schließlich wäre ein Kind genau das, was wir jetzt am allerwenigsten brauchen können”, lachte nun Koga. Er schien gar nicht zu merken, dass es Kagome im Moment gar nicht zum Lachen war. “Dann bis Montag”, verabschiedete er sich und richtete sich auf. Drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange und verschwand eilig aus ihrer Wohnung.
 

“Hat sich Kagome schon gemeldet?”, fragte Kikyo ihn schon zum gefühlten hundertsten Mal. Nach dem Streit mit Kagome hatte Inuyasha Kikyo von dem erneuten Fehlschlag berichtet. Von dem Streit und den damit verbundenen Konsequenzen hatte er jedoch kein Wort verloren. Brachte es einfach nicht über sich. Vor allem da Kikyo nicht gerade begeistert war. Sie hatte mal wieder getobt und hätte er sie nicht zurück gehalten, wäre sie wohl wieder bei Kagome in der Arbeit aufgetaucht. Mittlerweile waren auch schon einige Tage vergangen. Er hatte weder etwas gehört, noch hatte sich Kagome bei ihm gemeldet. “Nein... aber es ist ja auch noch etwas Zeit”, versuchte er deshalb Kikyo zur Ruhe zu bewegen. Wusste er doch, dass es für einen weiteren Versuch noch einige Tage dauern würde.

Zudem er nicht mal sagen konnte, ob es noch einen Versuch geben würde. “Ich will nur hoffen, dass es diesmal klappt. Schon langsam geht mir dieses kein Sex und Fremdgehen richtig auf die Nerven”, kam es mal wieder gereizt von Kikyo. Und auch Inuyasha konnte dies verstehen. Hatte doch selbst erst vor kurzem mit seiner Eifersucht gekämpft. “Wie sagt man so schön... alle guten Dinge sind drei. Ich muss auch mal los. Hab noch etwas Wichtiges zu erledigen.” Deshalb stand Inuyasha einfach vom Frühstückstisch auf. Hatte er doch gerade eine Idee bekommen, wie er vielleicht doch noch eine Chance auf ein Kind bekommen könnte.
 

Mit leichtem Herzklopfen und etwas wackligen Knien stand Inuyasha vor dem Krankenhaus. Hatte sich extra einen Blumenstrauß machen lassen und Pralinen besorgt. Er hoffte wirklich, dass Kagome seine Entschuldigung annehmen würde. “Falls der Strauß für Kagome ist, muss ich dich leider enttäuschen. Die Gute ist leider krank”, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich. Drehte sich erschrocken um. “Du bist es”, kam es daher erleichtert über seine Lippen. Kannte er die Frau doch schon vom Sehen und einem netten Gespräch. “Kagome ist krank?”, fragte er daher besorgt nach, als er verstanden hatte, was sie soeben gesagt hatte.

“Najaaa... vermutlich nicht ganz soooo krank. Sie ist sauer und will mir eins reinwürgen. Aber das legt sich schon wieder. Die Blumen sind echt schön. Blaustern steht doch für Fehler die verzeiht werden sollen, oder?”, fragte ihre Freundin interessiert nach. Schien die Bedeutung der Blumen genau zu kennen. “Ja, ich habe echt Mist gebaut. Aber wenn sie nicht da ist, kann man nichts machen”, kam es enttäuscht von Inuyasha. Hatte er doch gehofft, seinen Fehler wieder gut machen zu können. “Wie wäre es, wenn du ihn ihr bringst oder ihn ihr schickst?”, schlug sie ihm deshalb vor. Inuyasha musste zugeben, dass es gar keine so schlechte Idee war. “Danke, vielleicht werde ich das wirklich mal versuchen. Ich muss auch wieder. Bis bald”, verabschiedete sich Inuyasha nun eilig. Hatte er doch nur noch wenig Zeit, um einen ganz besonderen Auftrag in Arbeit zu geben.
 

Ein Klingeln hallte zu Kagome durch. Schnell richtete sie sich wieder auf. War gerade dabei ihre Wohnung auf Vordermann zu bringen. Nach dem Gespräch mit Koga hatte Kagome nachgedacht. Ihre Wut war beinahe verfolgen und irgendwie freute sie sich schon wieder darauf, in der Arbeit ihr Bestes zu geben. Doch noch hatte sie Zeit. Wollte diese nutzen, um endlich mal wieder alles zu säubern. Dies sah man ihr auch an. Ihre Haare waren zerzaust nach oben gebunden. Sie trug lockere Kleidung und sah alles andere als perfekt und weiblich aus. Doch damit musste ihr Besucher nun leben. Zumal es mittlerweile später Samstagabend war. Kagome hatte mit niemanden mehr gerechnet und sich ganz ihrer Aufgabe verschrieben. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, hörte sie ein Klopfen an der Tür. War überrascht, dass die Person scheinbar schon vor dieser stand. Sodass sie etwas zögerlich ihre Wohnungstür öffnete.

Zu ihrer Überraschung wurde ihr ein Strauß roserne Lilien unter die Nase gehalten. Kagome konnte sich auch schon denken, wer sich hinter dem Strauß verbarg. Hatte die letzten Tage einige Sträuße bekommen und heute wirklich gedacht, er würde aufgeben. “Willst du nicht langsam aufgeben? Zumal diese Blumen nichts mit Verzeihung oder Vergebung zu tun haben?”, gab sie doch etwas belustigt von sich. Zumal er bis jetzt nicht persönlich vor der Tür stand. “Ich weiß, dass ich Mist gebaut hab. Aber mich so zu ignorieren und nicht einmal auf meine Entschuldigungen zu reagieren, ist einfach nicht nett.” Dabei wurde der Strauß leicht runtergelassen. Inuyasha schien wirklich gekränkt und dennoch hatte Kagome nur wenig Mitleid mit ihm.

“Du warst auch nicht gerade nett zu mir. Du hast mir Dinge unterstellt und nicht einmal nach der Wahrheit gefragt”, stellte Kagome deshalb klar. Auch wenn die Wut auf Inuyasha nicht mehr da war. Verziehen hatte sie ihm noch lange nicht. “Ich weiß und ich entschuldige mich aufrichtig bei dir. Kann ich vielleicht kurz reinkommen und wir reden in Ruhe?”, wollte er anschließend von ihr wissen. Kagomes Blick fiel auf die Blumen. Sie sahen so wunderschön aus. Und dennoch fielen ihr die nächsten Worte nicht leicht. “Aber wirklich nur ganz kurz”, sagte sie deshalb, da sie noch einige Arbeit vor sich hatte. “Danke”, kam es erleichtert von ihm, nachdem sie einen Schritt zu Seite machte und ihn eintreten ließ.
 

“Du hast sie ja alle noch”, kam es leicht schmunzelnd von Inuyasha, nachdem er die fünf Sträuße in Kagomes Wohnzimmer entdeckt hatte. “Sollte ich diese wunderschönen Blumen etwa wegwerfen, nur weil sie von dir stammen?”, fragte Kagome nach. Nahm ihm auch schon den neuen Strauß aus der Hand, um diesen ebenfalls in eine Vase zu stellen. “Nein. Es freut mich, dass sie dir gefallen”, gab er daher ehrlich zu. Schließlich hatte er keine Kosten und Mühen gescheut ihr zu zeigen, dass es ihm wirklich leid tat. Jeden Tag für sie einen Strauß mit wunderschönen Blumen geordert. “Danke”, hauchte Kagome leise, als sie den Strauß neben die anderen stellte. Diese leicht verträumt ansah. “Nicht dafür. Es tut mir wirklich aufrichtig leid. Ich weiß, ich kann dir nicht verbieten, dich mit anderen Männern zu treffen. Dazu habe ich einfach nicht das recht. Ich habe überreagiert und ständig daran gedacht, dass du vielleicht doch nicht so ehrlich und vertrauenswürdig bist. Hab mich durch Kikyos Erzählungen beeinflussen lassen. Dabei hätte ich dir mehr Vertrauen entgegenbringen müssen und nicht vom Schlimmsten ausgehen sollen. Schließlich habe ich dich schon etwas kennen gelernt und hätte einfach auf mein Bauchgefühl hören sollen”, entschuldigte er sich nochmal aus tiefstem Herzen und vor allem persönlich bei Kagome.

“Ich habe schon kapiert. Deine Nachrichten waren ja nicht unverständlich”, kicherte Kagome. Und genau dieses erleichterte ihn ungemein. Hatte er doch Sorge, dass sie ihn abweisen könnte. “Also verzeihst du mir?”, hakte er deshalb nach. Kagomes zögern jedoch, zeigte ihm das zwischen akzeptieren und verzeihen einige Welten waren. “Du bist auf jeden Fall nicht mehr ganz so ein Arsch. Aber Freunde werden wir dadurch noch lange keine”, stellte Kagome auch unmissverständlich klar. Inuyasha hatte sich sowas aufgrund ihrer Reaktion schon gedacht. Und dennoch eine kleine Hoffnung gehabt, dass er sich irrte. “Verstehe. Dann darf ich noch einmal schnell ins Bad, bevor ich wieder gehe?”, bat er Kagome noch. Wollte sich schnell etwas frisch machen. “Klar du weißt ja, wo du hinmusst”, kam es daher auch gleich von ihr. Inuyasha verschwendete auch keine Zeit. Ging einfach den bekannten Weg. Er wollte sich nicht anmerken lassen, wie enttäuscht er gerade war.

Im Bad angekommen schloss er die Tür. Lief einfach zum Waschbecken und stütze sich kurz auf dieses. “Verdammte scheiße”, flüsterte er zu sich selbst. Spritze sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Inuyasha hatte Kikyo erzählt, dass Kagome und er wieder einen Abend zusammen verbringen würden. Das dieser nun doch nicht zu Stande kam, musste er irgendwie vor ihr verbergen. Sodass er kurz überlegte und schnell sein Gesicht abtrocknete, denn er musste doch etwas Zeit vergehen lassen. Notfalls mit einer kleinen Runde an der frischen Luft. Doch, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzten konnte, fiel sein Blick auf einen komisch aussehenden Teststreifen. Irgendwie konnte er sich die Ähnlichkeit zu einem Schwangerschaftstest nicht abstreiten. Sodass Inuyasha neugierig den Stab in die Hand nahm.

Nun verstand Inuyasha auch, was er gerade vor sich hatte. Kikyo hatte ebenfalls solch einen Streifen benutzt, um ihre fruchtbaren Tage herauszufinden. Leider war bei ihr dieses Ergebnis nie positiv ausgefallen. Ganz anders als dieser Test hier. Der Test zeigte eindeutig, dass die Person gerade fruchtbar war. Da Inuyasha wusste, dass nur Kagome in dieser Wohnung wohnte konnte es nur eines bedeuten. Kagome war im Moment fruchtbar und wollte scheinbar wirklich nicht, dass sie es ein weiteres Mal versuchten. Eine Vorstellung, die Inuyasha nicht einfach so hinnehmen wollte, und daher einen schweren Entschluss fasste. Er würde seinen Traum nicht aufgeben... nicht, weil er Scheiße gebaut hatte.
 

“Bist du...”, weiter kam Kagome nicht. Spürte sofort Inuyashas Lippen auf ihren. Viel zu überrascht war sie von diesem Handeln. Sodass sie nichts weiter machte, als diesen Kuss über sich ergehen zu lassen. “Was soll das?”, brachte sie völlig überrumpelt heraus. Hatte mit so etwas nicht gerechnet. “Ich will nicht, dass es endet. Ich will es noch einmal mit dir versuchen. Ich will, dass du mir vertraust und dass du ein Teil in meinem Leben wirst. Bitte, Kagome, lass uns nochmal von vorne anfangen. Nur du und ich. Lass uns zumindest versuchen eine Freundschaft aufzubauen und gib mir noch eine Chance, dir zu zeigen, dass ich es erst meine”, flehte Inuyasha sie förmlich an. Kagome musste schwer schlucken. Kam nur schwer mit seiner plötzlichen Nähe klar. “Was ist mit Kikyo?”, hauchte sie. Musste immer zu daran denken, dass er der Freund ihrer Cousine war. “Um Kikyo kümmere ich mich. Hier zählen nur du und ich”, gab Inuyasha mit einem leichten Lächeln zu. Schien es wirklich ernst zu meinen und zog Kagome dichter an seinen Körper. “Ich...”

“Du musst keine Gewissensbisse haben. Ich will dich nicht verlieren. Sollte mein Wunsch in Erfüllung gehen... will ich, dass mein Kind seine Mutter kennt. Ich weiß, wir hatten eine andere Abmachung. Aber nach allem, was wir erlebt haben, kann und will ich dich nicht einfach so aus meinem Leben verbannen”, stoppte er ihren Versuch, sich diesem Gespräch zu entziehen. Hatte scheinbar wirklich gut darüber nachgedacht. “Ich werde nicht immer nett sein... ich kann eine richtige Furie sein und vielleicht verletzte ich dich auch mal”, gab sie daher ziemlich leise zu. Konnte ihm einfach nicht mehr widerstehen. “Dann ist ja gut, dass ich keine Angst habe mir ein Blatt vor dem Mund zu nehmen”, konterte er. Drückte anschließend seine Lippen wieder auf ihre.

Einen Kuss den Kagome nur zu gern erwiderte. Und auch seine Berührungen genoss sie in vollen Zügen. Kagome wusste nicht, seit wann sie diese Art von Berührungen vermisst hatte. Bis jetzt hatte bei ihr kein Mann jemals solche Empfindungen verursacht. Noch nie hatte sie jemanden so begehrt und sich gewünscht, dass es nie enden würde. Sodass Kagome all ihre Gedanken, Zweifel und auch Sorgen völlig vergaß und sich einfach fallen ließ.

Zwischen zwei Frauen!

Zwischen zwei Frauen!
 

Müde rieb sich Inuyasha über die Augen. Musste dabei einmal tief seufzen. Dennoch trug er ein Lächeln auf den Lippen. Die vergangene Nacht hatte er wirklich genossen. Er konnte immer noch nicht ganz verstehen, was ihn dazu gebracht hatte Kagome beinahe zu überfallen. Bereuen tat er dies aber nicht. In dem Moment hatte er sich sehr gerne fallen gelassen. Für ihn zählte in dem Augenblick nur Kagome und auch jetzt war nur sie in seinem Kopf präsent. Sie brachte Seiten und Emotionen in ihm zum Vorschein, wie keine andere Frau. Nicht einmal Kikyo konnte diese in ihm auslösen.

Jedoch konnte er sich auch nicht erklären, was sie genauso faszinierend machte. Warum er immer und immer wieder ihre Nähe suchte und auch wollte. Er liebte Kikyo. Dessen war sich Inuyasha zu hundert Prozent sicher. Aber irgendwie ließ Kagome ihn nicht kalt. Von Liebe würde Inuyasha nicht sprechen. Dazu kannte er von ihr einfach viel zu wenig. Doch eine gewisse Nähe und Anziehung konnte er wirklich nicht abstreiten. Ob diese nun gut oder schlecht war, konnte er nicht sagen.

Er wusste genau, dass es mit Kagome nur so lange laufen würde, bis sie schwanger werden würde. Er seinen Teil der Abmachung erfüllt hätte. Doch insgeheim wünschte sich Inuyasha plötzlich, dass es vielleicht doch nicht ganz so schnell gehen würde. Etwas mehr Zeit wollte er mit ihr verbringen und vielleicht auch so endlich verstehen konnte, was ihn so an dieser Frau faszinierte, die gerade eben noch seelenruhig auf seiner Brust schlief und im Land der Träume war.
 

Leicht rümpfte Kagome ihre Nase. Nahm den Duft von frischem Kaffee durch diese auf. Wurde dadurch sofort etwas wacher. Sie begann sich langsam zu bewegen. Wollte dem Geruch, der köstlich zu ihr vordrang, folgen. “Na... auch schon wach, Schlafmütze”, hörte sie die leicht amüsierte Stimme von Inuyasha. War überrascht, dass er noch in ihrer Wohnung war. “Was soll das den heißen?”, wollte sie daher verschlafen von ihm wissen. Hatte sie doch keinen blassen Schimmer wie spät es bereits war. “Es ist schon nach eins. Du hast sogar das Mittagessen verschlafen”, klärte er Kagome auf, nachdem sie es geschafft hatte, sich in ihrem Bett aufzusetzen.

“Was? Warum hast du mich nicht geweckt?!”, kam es erschrocken über ihre Lippen. Hatte sie doch eigentlich nicht so lange schlafen wollen. “Du sahst einfach so süß aus”, gab Inuyasha zu. Setzte sich einfach neben sie auf den Bettrand. Hielt ihr die Tasse hin, die er bis eben in der Hand gehalten hatte. “Natürlich, verarschen kannst du dich selbst”, gab sie leicht murrend von sich. Wusste sie doch, dass sie wohl nicht gerade fit und vor allem gut aussehen würde. “Ich verarsch dich nicht. Du siehst wirklich süß aus mit den verwuschelnden Haaren.”

Leicht fuhr er ihr durch die Haare und trug dabei ein breites Grinsen. “Lass...” Aber weiter kam sie nicht, denn er drückte ihr einen kurzen, aber zärtlichen Kuss auf die Lippen. “Trink erstmal und dann schau zu, dass du aufstehst. Ich habe nämlich Frühstück gemacht und es wäre doch wirklich schade, wenn du es kalt genießen müsstest, oder?”, forderte er Kagome auf. Dieser Aufforderung folgte sie nur zu gern. Verspürte sie doch schon leichten Hunger und freute sich noch etwas Zeit mit ihm verbringen zu können.
 

Spielend leicht schwenkte Inuyasha noch einmal die Pfanne. Sorgte so dafür, dass das Omelett nicht anbrennen würde. Anschließend schaute er sich im Raum um. Er kannte Kagomes Küche nicht. Wusste nicht, wo sich die Teller oder anderes Geschirr befand. Vorhin hatte er Glück gehabt, da er auf den ersten Griff eine Pfanne gefunden hatte. Hatte sich vorgenommen, nachdem er richtig wach gewesen war, der jungen Frau eine Freude zu machen und ihr ein leckeres Frühstück zu servieren.

Den Kühlschrank hatte er dafür geplündert. Musste wirklich kreativ sein, da sie nicht allzu viel zu Hause hatte. Dennoch sollte es Ausreichen und sie hoffentlich glücklich machen. Aber um das zu erreichen, musste er erstmal die Teller finden. Sodass Inuyasha einfach wahllos die Kästen öffnete, in der Hoffnung fündig zu werden. Doch schon das erste Kästchen war ein Fehlgriff, auch wenn er diese ebenfalls gut gebrauchen könnte, sodass Inuyasha sich schnell zwei Gläser schnappte und diese auf dem Esstisch platzierte. Anschließend suchte er einfach weiter nach den Tellern. Viele Handgriffe musste er jedoch nicht mehr dafür opfern, denn er hatte diese ebenfalls gefunden.

Mit viel Sorgfalt und etwas Liebe richtete er alles harmonisch auf dem Teller an. Auch wenn es ein einfaches Gericht war. So aß das Auge doch immer mit und sollte Kagome auch sehen, dass er sich Mühe gegeben hatte. Zu guter Letzt schenkte Inuysaha Kagome noch einen Orangensaft ein. Setzte sich schon mal auf seinen Platz und hoffte, dass die Dame des Hauses bald kommen würde.
 

Etwas überrascht betrat Kagome die Küche. Musste sofort lächeln, als sie auf den Esstisch schaute und die Person, die erwartungsvoll an diesem saß. “Da scheint sich ja einer wirklich Mühe gegeben zu haben”, kicherte sie. Setzte sich aber fröhlich Inuyasha gegenüber. “Ausnahmsweise. Ich hoffe doch, dass es dir schmecken wird”, kam es etwas verlegen von ihm, der bei seinen Worten sogar etwas rot um die Nase wurde. “Keine Sorge... ich bin so einiges gewohnt”, winkte jedoch Kagome seine Unsicherheit weg. War selbst keine begnadete Köchin, denn das hatte sie nie sein müssen.

Noch nie hatte sie eine ersthafte Beziehung und den Wunsch etwas an ihren Kochkünsten zu ändern. “Na wenn du das so sagst, muss ich mir wohl keine Gedanken machen und wünsche dir schon mal einen guten Appetit!” Dies ließ sich Kagome nicht zweimal sagen. Hatte wirklich schon einen Bärenhunger. Zu ihrer Überraschung schmeckte es ihr wirklich gut. In Windeseile hatte Kagome ihre Portion aufgegessen und war wirklich überrascht, wie er es geschafft hatte mit so wenigen Zutaten, etwas so Köstliches hin zu bekommen.

“Das war wirklich sehr gut. Danke”, bedankte sie sich artig. Inuyasha schien sich über diese Worte sehr zu freuen. “Nichts zu danken. Ich habe es gern gemacht.” Kagome merkte immer deutlicher, dass Inuyasha kein Typ war, der halbe Sachen machte. Er schien wirklich kein Mann für eine Nacht zu sein. Das bewies er ihr jedes Mal auf das Neue. Und irgendwie konnte sie sich den Gedanken nicht verkneifen, dass sie darüber froh war. Dank dieser einfachen und doch schönen Momente merkte sie besonders, dass sie ihn wirklich mochte.
 

“Also... ich geh dann mal”, verabschiedete sich Inuyasha von Kagome. Stand mit ihr schon an der Haustür und war im Begriff zu gehen. Doch irgendwie kam ihm diese Verabschiedung gerade gar nicht mehr richtig vor. Sie hatten eben noch so schöne Momente geteilt. Jedoch war dieser Abschied alles andere als schön. Sodass er einfach seinen Mut zusammennahm und Inuyasha sich einfach noch einmal schnell zu Kagome umdrehte.

Einen kurzen Kuss drückte er ihr auf die Lippen und verschwand eilig. Sollte sie doch nicht sehen, dass er gerade knallrot angelaufen war. Warum das passierte, konnte Inuyasha sich nicht erklären. Er hatte sie schon einmal geküsst, bevor er gegangen war. Doch jetzt gerade im Moment fühlte er sich wie ein Teenie, der einfach nur beflügelt seinen Heimweg antrat.
 

Vorsichtig steckte Inuyasha den Schlüssel in das dafür vorhergesehene Loch. Versuchte so leise wie möglich zu sein. Eigentlich war dies unnötig. Es war bereits später Nachmittag. Kikyo musste auf jeden Fall wach sein und vor allem auch zu Hause. Allein wäre sie nie zu seinen Eltern gefahren. Und denen hatte er noch vor Kagomes Erwachen abgesagt. Bei Kikyo hingegen hatte er sich nicht gemeldet. Ehrlich gesagt hatte er an seine Freundin so gut wie keinen Gedanken verschwendet. Diese würde sicher alles andere als begeistert sein, ihn so spät nach Hause kommen zu sehen. Vor allem da sie wusste, wo und vor allem was er in der gestrigen Nacht gemacht hatte.

“Auch schon da!”, hörte er sofort die gereizte Stimme seiner Freundin. Hatte gehofft ihr nicht gleich in die Arme zu laufen. “Entschuldigung. Ich bin irgendwie im Hotelzimmer eingeschlafen und wurde von der Putzfrau geweckt”, dichtete sich Inuyasha einfach zusammen. Hoffte, dass es wenigstens etwas glaubwürdig rüber kam. “Willst du mich verarschen? Warst du die ganze Nacht mit Kagome zusammen?”, fuhr sie ihn ungehalten an. Inuyasha musste schwer schlucken. Hatte nicht gedacht, dass sie so wütend werden würde. ”Nein. Kagome ist sofort gegangen. Ich wollte noch etwas runterkommen und Duschen und muss dabei eingeschlafen sein. Es war verdammt spät und ich war schon lange wach”, versuchte er sich zu verteidigen.

“Ach und deshalb hast du deiner Mutter geschrieben, dass du etwas Wichtiges vergessen hast und leider nicht zu dem Essen kommen kannst?”, kam es sichtlich wütend von Kikyo. Vermutlich auch weil seine kleine Lüge ihr gegenüber aufgeflogen war. “Nichts zur Verteidigung zu sagen? Schließlich hast du das schon vor sechs Stunden deiner Mutter geschrieben!”, fuhr sie einfach fort. Inuyasha schaffte es wirklich nicht etwas zu erwidern. Wusste einfach nicht, was er darauf antworten sollte. Würde sie doch jedes weitere Wort in den falschen Hals bekommen. “Ist da mehr zwischen dir und Kagome, ja oder nein?!”, wollte sie anschließend wissen und verschränkte miesmutig die Arme vor der Brust. “Nein. Ich wollte nur ein bisschen Zeit für mich. Es ist nicht einfach jedem gerecht zu werden. Die Situation ist nicht nur für dich schwierig. Ich muss mich auf eine fremde Frau einlassen. Intim mit ihr werden und soll dabei keine Gewissenbisse haben”, versuchte sich Inyasha zu erklären, obwohl er in seiner Brust einen kleinen Stich spürte. Denn erneut hatte er gerade gelogen.

Nur zu deutlich verspürte er soeben den Wunsch, wieder bei Kagome zu sein. Nie von ihr weg gegangen zu sein. Aber allen voran spürte er ganz deutlich, dass es ihm nichts ausmachte Kikiyo an zu lügen. Es war ihm schlichtweg egal, was sie dachte. Sie sollte nur Kagome in Ruhe lassen. Und genau dieses Gefühl machte Inuyasha unheimliche Angst. Wusste er doch, dass es mit Kagome nur ein Moment war. Er kannte ihre Einstellung. Verstand, dass es nicht weiter gehen würde. Auch wenn er gerade nur eins wollte. Wieder bei ihr sein und einfach alles vergessen wollte. So wie er es schon am heutigen Morgen getan hatte. Er konnte und wollte sich unmöglich zwischen zwei Frauen entscheiden, die ihm beide unglaublich viel bedeuteten.

Ungünstiger Zeitpunkt!

Ungünstiger Zeitpunkt!
 

Genervt tippte Kagome schnell ein paar Patientenakten in ihren PC. Musste heute mal wieder zusammen mit Koga einige Überstunden schieben. Wirklich gestört hatte sie dies noch nie. Sie war immer schon fleißig. Gab ihr bestes und blieb gern etwas länger, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Doch heute war Kagome nur noch froh, wenn sie nach Hause konnte. Sie hatte Kopfschmerzen ein leichtes Ziehen im Unterleib und auch sonst fühlte sie sich eher unwohl in ihrer Haut. Seit sie wieder bei der Arbeit aufgetaucht war, bemühte sie sich besonders ihren Job so gewissenhaft wie möglich zu erledigen. Mit Inuyasha hatte sie sich nicht mehr getroffen und sonst hatten die beiden im Moment auch keinen Kontakt. Wirklich stören tat Kagome das nicht. Sie hoffte wirklich, dass es endlich funktioniert hatte, auch wenn sie gewisse Zweifel hatte.

Zu ihrem Leidwesen sorgte jedoch genau diese Hoffnung dafür, dass Kagome besonders nervös und unkonzentriert war. So leicht ihr die Arbeit die meiste Zeit fiel, heute schien es besonders schwer für sie zu sein. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Kagome hatte einfach keine Lust mehr. Sie wollte nach Hause in ihr Bett und dieses am liebsten nie wieder verlassen. Dies schien Koga ebenfalls aufzufallen. Einige Zeit mustere er sie schon. Bis jetzt hatte er sie jedoch nicht auf ihre schlechte Laune angesprochen. Einfach still neben ihr gesessen und seine Arbeit erledigt. Doch seine Meinung schien er in diesem Moment zu ändern. Richtet seinen Blick nun vollends auf sie. “Du wirkst heute irgendwie angespannt. Ist alles in Ordnung bei dir?”, wollte ihr Chef deshalb von ihr wissen. Ihm jedoch die Wahrheit sagen, konnte Kagome nun wirklich nicht.

“Alles bestens. Ich habe nur gerade über unsere Weiterbildung nachgedacht. Ich meine wir werden ganze Fünf Tage hier fehlen und das auch noch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Wir sind sowieso schon unterbesetzt und dann noch das”, dichtete sich Kagome einfach zusammen. Auch wenn sie gerade an etwas anderes gedacht hatte. So machte sie sich trotzdem Sorgen wegen ihrer Abwesenheit. Schließlich würde diese betriebliche Fortbildung einige Tage dauern und das ausgerechnet mitten in ihrem Zyklus. Sollte der letzte Versuch nicht geklappt haben, würden sie eine Chance verpassen und damit nur noch einen einzigen Versuch haben. Den schon in zwei Monaten wollten Koga und sie im Ausland ihre Arbeit anbieten und Frauen in einem Kriegsgebiet helfen sicher durch eine Schwangerschaft zu kommen. Daher war es nicht die beste Zeit bald einige Tage fortzufahren.

“Ach mach dir darüber keine Gedanken. In zwei Monaten müssen sie doch sowieso ohne uns zurechtkommen und dann können wir nicht mehr so einfach zurück”, versuchte Koga sie wieder etwas auf andere Gedanken zu bringen. Hatte dabei ein Lächeln auf den Lippen. Er freute sich wirklich riesig auf dieses Abenteuer. Bis vor ein paar Wochen teilte Kagome diese Freude mit ihm. Doch je näher ihre Auswanderung kam, desto angespannter wurde sie. Wurde ihr doch mehr und mehr klar, dass sie wieder alles verlieren würde. Sie müsste sich neu orientieren und Menschen zurücklassen, die ihr eine Menge bedeuteten. “Du hast recht. Ich sollte einfach mal abschalten und mir nicht mehr den Kopf über Dinge zerbrechen, die ich sowieso nicht in der Hand habe”, stimmte Kagome Koga deshalb zu. Bei ihren Worten lächelte er, auch wenn dieses nicht ganz so ehrlich war, wie sie es sich eigentlich wünschte.
 

Schnell lief Inuyasha durch den Gang. Hatte in wenigen Minuten ein Meeting mit seinen Eltern und seinem Bruder. Gemeinsam wollten sie die Geschäftszahlen der letzten Wochen durchgehen. Inuyasha hatte sich richtig bemüht und alles sorgfältig in die Dateien eingetragen und Diagramme erstellt. Zu seinem Leidwesen hatte er dadurch jedoch die Zeit vergessen. War ziemlich spät dran und wollte seine Familie gewiss nicht warten lassen. Sodass er noch einen Zahn zulegte und wenige Minuten später völlig außer Atem im Besprechungsraum ankam.

“Entschuldigt die Verspätung. Ich habe die Zeit vergessen und musste auch noch mal zurück, weil ich etwas liegen gelassen habe”, erklärte er direkt seiner Familie. Nahm sofort auf seinem Stuhl Platz und breitete eilig alle Dokumente vor sich aus. “Nur die Ruhe. Wir haben alle Zeit der Welt”, bremste ihn sein Vater etwas aus. Reichte ihm sofort ein Glas mit Wasser. Dieses nahm er nur zu gerne an. Hatte wirklich noch nicht viel getrunken und das, obwohl es schon früher Nachmittag war. “Danke”, bedankte er sich bei seinem Vater und nahm einen großen Schluck. Angenehm kühl rann es seine Kehle hinunter und Inuyasha musste zugeben, dass er dies wirklich gebraucht hatte. Denn er spürte erst jetzt, dass sein Hals völlig ausgetrocknet war.

“Also... lasst uns loslegen”, kam es daher auch voller Tatendrang von ihm. Kurz bevor er anfing seiner Familie alles haargenau zu erklären.
 

Leicht beeindruck betrat Kagome das riesige Gebäude. Schaute sich begeistert im wirklich schönen inneren der Werbeagentur Takahashi um. Nachdem Sango ihr heute wieder Blut abgenommen hatte und mal wieder ein negatives Ergebnis erschienen war, hatte Kagome sich dazu entschlossen Inuyasha auf der Arbeit aufzusuchen. Hatte sich extra die Adresse aus seiner Akte besorgt und hoffte, dass Inuyasha noch im Dienst war, wenn sie schon mal früher Feierabend hatte. Sie wollte mit ihm das weitere Vorgehen besprechen. Schließlich würde sie bei ihrem nächsten Eisprung nicht in Reichweite sein und sonst hatte sie wenig Hoffnung, dass es doch irgendwann auf natürlichem Weg funktionieren würde. Sie hatten es nun schon mehrere Male versucht und bis jetzt immer Nieten gezogen. Kagome wusste, dass es länger dauern könnte. Doch ihr lief die Zeit davon.

Kikyo wollte Ergebnisse sehen und diese konnte ihr Kagome einfach nicht liefern. Der erneute Fehlschlag würde die sowieso schon angespannte Stimmung leider nicht verbessern. Dennoch musste Kagome ihren Mut zusammennehmen und zumindest mit Inuyasha darüber sprechen. Schließlich brachte es nicht dieses Gespräch hinauszuzögern. Sodass sie ihren Blick von dem imposanten Inneren der Werbeagentur abwendete und zielsicher auf den Empfang zuging. “Guten Tag. Kann ich ihnen irgendwie helfen?”, wurde sie gleich freundlich begrüßt. Sie musste zugeben, dass die junge Frau wirklich sehr hübsch war und in dieses Gebäude passte. Dennoch hatte sie ihr Vorhaben nicht vergessen. Wollte einfach so schnell wie möglich mit Inuyasha sprechen.

“Ja ich denke schon. Ich würde gerne zu Herrn Takahashi. Ist er vielleicht noch im Haus?”, fragte Kagome ebenso freundlich. Ihre Lippen trugen ein leichtes Lächeln dabei. “Alle drei Herrn Takahashis sind im Haus. Sie befinden sich leider gerade in einem Meeting. Aber vielleicht hat der Richtige ein paar Minuten für Sie Zeit. Mit welchem wollen sie denn sprechen? Toga, Sesshomaru oder Inuyasha?”, fragte die junge Dame freundlich nach. Kagome wurde bei ihrer Frage leicht verlegten. Hatte sie doch glatt vergessen, dass dieses Unternehmen hier ein Familienbetrieb war und es mehrere Männer in der Familie Takahashi gab. “Ähm... Entschuldigung. Inuyasha. Ich würde gerne kurz mit Inuyasha sprechen”, antworte Kagome deshalb etwas unsicher. Biss sich leicht auf die Lippe, war es ihr doch unheimlich peinlich nicht daran gedacht zu haben. Kagome sah wie die junge Frau nach dem Hörer griff. Scheinbar behandelte die Dame ihr Anliegen dringlich. Sprach sie doch mit einem von ihnen, ehe sie wieder auflegte und Kagome anlächelte.

“Sie können nach oben fahren. Dreizehntes Stockwerk. Einfach gerade aus. Inuyasha wird sie in wenigen Minuten empfangen”, erklärte die Dame ihr noch schnell den Weg. Sodass Kagome einfach in den Aufzug stieg und zu ihrem gewünschten Stockwerk fuhr.
 

Mit genervtem Blick sah Inuyasha durch die Glasfront des Besprechungsraumes. Seit sein Vater von der Empfangsdame mitgeteilt bekommen hatte, dass eine junge schwarzhaarige Frau mit ihm sprechen wollte, war seine Laune im Keller. Zwischen ihm und Kikyo lief es immer noch mehr schlecht als recht und eigentlich hatte er keine Lust mit ihr gerade ein Wort zu wechseln. Dass sein Vater sie auch noch hoch gebeten hatte, machte die Sache nicht besser. Zu seinem Leidwesen hatte er seiner Familie jedoch die Probleme verschwiegen. Es war nur logisch, dass er sie hoch bat.

Zu seiner eigenen Überraschung stieg eine ihm zwar nicht unbekannte, aber genauso schöne Frau aus dem Fahrstuhl. Bei ihrem Anblick wie sie staunend durch den Gang lief, verschwand der genervte Ausdruck. Den auch wenn ihr auftauchen überraschend war, so freute sich Inuyasha unheimlich sie zu sehen. “Entschuldigt ihr mich kurz”, sagte er deshalb. Stand auf, ohne nur auf eine Antwort zu warten und wollte natürlich so schnell wie möglich seinen Gast begrüßen.
 

“Hey, was machst du denn hier?”, hörte Kagome Inuyashas überraschte und doch fröhliche Stimme. Scheinbar nahm er es ihr nicht übel, dass sie ihn einfach in seiner Arbeit besuchte. “Hey. Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass du noch arbeitest und du nach deiner Schicht mit mir etwas essen gehen würdest”, begrüßte Kagome ihn ebenfalls und sah ihn erwartungsvoll an. “Ähm... wenn du noch ein bisschen Geduld hast gern.” Leicht verlegen kratzte sich Inuyasha am Hinterkopf. Schien wirklich etwas nervös zu sein. Verständlich spürte er doch sicher die Blicke in seinem Rücken, die sie offen sehen konnte. “Klar... ich warte einfach bei dem Fahrstuhl auf dich”, kicherte sie deshalb. Musste aber feststellen, dass sich eine der Damen sich von der Gruppe löste und direkt auf sie beide zulief.

“Hallo. Ich bin Izayoi Takahashi, Inuyashas Mutter”, begrüßte sie gleich die freundliche Frau. Reichte ihr strahlend lächelnd die Hand, während Inuyasha sich scheinbar wünschte im Erdboden zu versinken. “Mum, geh zurück ich komme gleich”, versuchte er sie wohl los zu werden. Kagome hingegen störte die ältere Frau nicht. Sie Griff einfach nach ihrer Hand und begrüßte sie eben so freundlich. “Kagome, sehr erfreut sie kennen zu lernen”, stellte sich Kagome nun vor. Irgendwie fand sie es sogar schön, jemanden aus seiner Familie kennen zu lernen. Zumal seine Mutter eine ähnliche offene Art hatte, wie ihre Mutter diese vor Jahren hatte. “Ebenfalls und sie wollen meinem Sohn zum Essen entführen?”, hakte seine Mutter auch gleich nach und irgendwie schwang ein etwas seltsamer Ton in Ihrer Stimme mit. “Ähm…”

“Kagome braucht nur meine Hilfe. Sie will Kikyo überraschen und ich soll ihr dabei helfen. Sie ist nämlich ihre Cousine”, rettete Inuyasha sie schnell. Wusste sie doch nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Dafür war sie ihm unendlich dankbar. “Ach du bist also ihre Cousine. Hätte ich mir auch denken können bei dieser Ähnlichkeit”, kam es nun schon fast verlegen von seiner Mutter. Das Kagome viel mehr als dies war, mussten sie ihr nicht unbedingt auf die Nase binden. Hatten sie doch sowieso nicht vor, ihr kleines Geheimnis zu offenbaren. Ihre Ähnlichkeit half ihnen dabei sogar. “Ja. Inuyasha, ich glaube, ich geh schon mal vor. Wir sehen uns dann später”, verabschiedete Kagome sich nun jedoch eilig. Sie hatte irgendwie ein komisches Gefühl und wollte sich lieber den Blicken seiner Familie entziehen. “War nett sie kennengelernt zu haben. Auf wiedersehen”, verabschiedete Kagome sich höflich von seiner Mutter. Wollte gewiss keinen schlechten Eindruck hinterlassen.

“Warte. Inuyasha kann schon gehen. Du musst also nicht auf ihn warten”, hörte Kagome plötzlich seine Mutter rufen, als sie sich schon zum Gehen gewandt hatte. Überrascht blieb sie stehen und drehte sich wieder um. Auch Inuyasha schien etwas perplex. Hatte vermutlich noch etwas Arbeit vor sich. “Ist schon in Ordnung. Ich wünsche euch viel Spaß. Den Rest können wir auch morgen oder so erledigen”, lächelte seine Mutter ihn warm an. Inuyasha zuckte nur mit seinen Schultern. “Also dann... du hast sie gehört, lass uns verschwinden, bevor sie wieder ihre Meinung ändert. Bis dann Mum”, forderte Inuyasha sie auf. Zog Kagome eilig Richtung Fahrstuhl und somit aus dem Blickfeld seiner Familie.
 

“Deine Familie hat uns die ganze Zeit beobachtet”, kicherte Kagome, nachdem sie in einem nah gelegenen Restaurant Sitzplätze ergattert hatten. “Sie kannten dich nicht. Es tut mir furchtbar leid. Meine Mutter hat es echt übertrieben”, entschuldigte sich Inuyasha bei Kagome. Das Verhalten seiner Mutter war ihm furchtbar peinlich. “Macht nichts. Meine Mutter war früher auch so. Sie würden sich sicher verstehen”, kicherte Kagome. Wirkte dennoch etwas betrübt. Inuyasha tat es leid, dass seine Mutter sie an ihre erinnerte. Vor allem da Kagome keinen Kontakt mehr zu ihrer hatte. Für sie war es bestimmt alles andere als einfach und auch wenn sie es nicht zugab, er glaubte fest daran, dass sie ihre Mutter vermisste.

“Du wolltest etwas besprechen?”, lenkte er deshalb auf ein anderes Thema. Schließlich sollte sie wieder lächeln. “Stimmt. Ich glaub du kannst es dir schon denken”, zuckte Kagome mit den Schultern. Seufzte anschließend einmal tief. “Ich denke schon. Und ich soll wieder mit Kikyo sprechen, habe ich recht?”

“Das wäre wirklich nett von dir. Sie ist sowieso nicht gut auf mich zu sprechen und die erneute Niederlage wird es wohl nicht besser machen”, gab Kagome leicht niedergeschlagen zu. Das es jedoch nicht geklappt hat, nahm er seltsamerweise überhaupt nicht schwer. Er hatte gedacht, dass es schlimmer sein würde, doch irgendwie machte es ihm gar nichts aus. Ein bisschen wünschte er sich sogar, dass es noch etwas dauern würde. Denn er konnte nur so mehr Zeit mit Kagome verbringen. “Schon gut, dann eben das nächste Mal”, lächelte er. Freute sich schon, wenn dieses stattfinden würde. “Da gibt es nur ein Problem. Ich werde bei meinem nächsten Eisprung nicht hier sein. Ich muss auf eine Fortbildung und werde deshalb in Akita sein”, gab Kagome kleinlaut zu. Und auch er musste einmal schwer schlucken.

Obwohl es ihm nichts ausmachte, dass die Versuche nicht klappten, wollte er keine Chance verstreichen lassen. “Das... das ist aber mehr als dämlich. Aber kann man nichts machen. Würdest du mir trotzdem Bescheid geben? Irgendwie fühle ich mich besser, wenn ich wenigstens wissen würde, wann es so weit gewesen wäre”, meinte er deshalb leicht niedergeschlagen. War etwas enttäuscht. Doch ändern konnten sie es beide nicht. Arbeit ging nun mal vor. “Klar kann ich machen. Ich hoffe, du bist mir nicht böse.” Entschuldigend sah sie ihn an. Doch seine Meinung musste sie das nicht. Sie hatte keine Schuld daran und für schlechtes Timing konnte sie nun noch weniger. “Mach dir keinen Kopf. Mir reicht es, wenn du mir heute als Entschädigung einen wunderschönen Abend schenkst”, winkte Inuyasha deshalb ab. Würde sich darüber freuen, wenn sie heute einfach einen schönen Abend zusammen verbringen würden.

“Nichts leichter als das. Ich habe nichts mehr vor und schenke dir gerne meine Zeit”, stimmte sie ihm gleich lächelnd zu. Sodass auch er leicht grinsen musste und sich wahnsinnig freute. So könnte er wenigstens ein paar schöne Stunden mit Kagome verbringen.

Eine nette Überraschung!

Eine nette Überraschung!
 

Mit einem Lächeln lud Kagome ihre kleine Reisetasche in das Auto von Koga. Sie hatten sich dazu entschieden gemeinsam zu fahren. Schon allein um Kosten zu sparen. Pünktlich um vier Uhr morgens war ihr Chef vor ihrem Wohnkomplex zu stehen gekommen. Wollte wie immer nicht zu spät zu diesen Vorträgen kommen. Die meisten waren äußerst interessant und Kagome freute sich schon ziemlich darauf, neue Methoden und Praktiken zu lernen. “Ob diesmal wieder so viele Personen Teilnehmen werden?”, fragte sie beiläufig. Fand es immer interessant neue Leute kennen zu lernen und von deren Erfahrungen profitieren zu können. “Es sind einige Personen eingeschrieben. Auch ein paar, die wir kennen. Es sollte also lustig werden”, zuckte Koga mit den Schultern.

Denn auch er war kein Fan davon, sich gelangweilt in den Sessel zu setzen und einfach einer monotonen Stimme zu folgen. “Perfekt damit würden wir wohl die nächsten Tage spielend leicht überstehen”, freute sich nun Kagome. “Bestimmt. Und nun sollten wir wirklich los. Ich will auf keinen Fall zu spät kommen”, kam es voller Tatendrang von Koga. Wie üblich setzte er sich an das Steuer seines Wagens. Kagome setzte sich auf den Beifahrersitz und war schon wirklich gespannt, wie die nächsten Tage verlaufen würden. Als sich der Wagen langsam in Bewegung setzte und sie so wenigstens etwas Entspannung genießen konnten.
 

Seufzend lehnte sich Inuyasha in seinem Bürostuhl zurück. Im Moment hatte er einiges, das ihm im Kopf herumschwirrte. Kikyo verhielt sich immer seltsamer und laut der letzten Informationen, die er hatte, war Kagome bereits in Akita mehr als elf Stunden von ihm entfernt. Irgendwie machte genau dies ihn im Moment nicht sonderlich glücklich. Er hätte sie lieber in seiner Nähe. Würden den nächsten Versuch gern mit ihr nicht verstreichen lassen. Doch so einfach würde das nicht sein. Er musste wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Auf eine neue Chance warten, auch wenn ihm dies im Moment mehr als schwerfiel. Sodass er noch einmal tief durchatmete und sich weiter an die Arbeit machte. Konnte er sich doch nicht vollkommen in seinen Gedanken aufhalten und freute sich, dass er wenigstens bei der Arbeit Ablenkung bekam. Sodass er sich einfach voller Elan wieder in die Arbeit vertiefte.
 

Lächelnd umarmte Kagome ihre Studienkollegin. Freute sich wirklich, sie dort zu sehen. “Ich kann es nicht glauben, dass du wirklich hier bist. Wie lange ist es jetzt her?”, kam es ebenfalls mit einem Lächeln von Yuki. Einer wirklich sehr netten jungen Frau, die Kagome schon in ihrer Studienzeit sehr mochte. “Zwei Jahre. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Wie geht es dir denn so hier in Akita?”, stimmte Kagome freudig in den Smalltalk mit ein. Sie musste sowieso darauf warten, dass Koga alles erledigt hatte. Er wollte sich noch schnell um die Zimmer kümmern und anschließend sofort den Seminarraum aufsuchen. Sie hatten länger gebraucht als gedacht für die Anfahrt und waren deshalb etwas später angekommen.

Zu ihrem Glück hatten sie es noch rechtzeitig geschafft und sie hatten sogar noch Zeit für ein kleines Schwätzchen. “Es ist einfach großartig. Ich fühle mich hier unglaublich wohl und meine Kollegen sind wirklich sehr nett. Wie geht es dir denn in Osaka? Hast du dich gut eingelebt? Schließlich bist du von hier weggegangen und hast komplett neu angefangen”, wollte ihre Freundin von ihr wissen. Kagome hatte hier in Akita studiert weit weg von Tokio und Osaka. Doch ihre Entscheidung bereute sie keine Sekunde. Das wollte sie auch unbedingt Yuki mitteilen. “Mir gefällt es auch sehr gut. Ich habe sogar recht schnell den Posten der Stationsleiterin bekommen und werde bald zusammen mit meinem Chef in ein Krisengebiet gehen. Dort werden wir helfen Schwangeren gesunde Kinder auf die Welt zu bringen”, erzählte Kagome stolz und freute sich sehr auf dieses Abenteuer.

“Wow, du bist wirklich einfach unglaublich. Aber du warst schon im Studium eine der Besten und bist auch sonst eine klasse Person”, kam es begeistert von Yuki, die – nach ihrem Wissen nach – nicht erstreben wollte, eine Führungsposition anzupeilen. “Danke schön. Ich glaube wir sollten langsam unsere Plätze suchen. Es sollte doch bald losgehen”, schlug Kagome ihrer Freundin vor. Die sofort nickte und mit ihr zusammen schon mal den Seminarraum betrat, um sich auf die Suche nach ihren Plätzen zu machen.
 

Es war bereits später Abend, als Inuyasha endlich seinen Laptop aus machte. Er hatte vollkommen die Zeit vergessen. Sich ausschließlich seinen Aufgaben gewidmet. Doch nun wollte er sich seinen wohlverdienten Feierabend widmen. Sich vielleicht noch einen Film auf der Couch ansehen und ein Bier genießen. Kikyo würde sich wohl darüber aufregen, da sie es hasste, wenn er ein Bier trank. Doch von Zeit zu Zeit brauchte Inuyasha dies einfach. Auch wenn es ihr nicht gefiel. “Oh du bist ja noch da”, hörte Inuyasha plötzlich eine bekannte Stimme, mit der er um diese Zeit wirklich nicht mehr gerechnet hatte. “Ja, aber ich wollte gerade gehen. Was machst du denn noch hier Rin?”, fragte er daher ziemlich verblüfft. War er doch um diese Zeit eigentlich der Letzte, der das Gebäude verließ. “Sesshomaru hat etwas vergessen und mich gebeten, es ihm zu holen. Du machst in letzter Zeit wirklich oft länger. Stimmt etwas nicht bei dir?”, wollte seine sensible Schwägerin leicht besorgt wissen. Inuyasha hatte nicht gedacht, dass ihr dies auffallen würde.

Die letzten Tage war er immer spät abends gegangen und früh morgens gekommen. Dachte niemand würde dies mitbekommen und er könnte so seine Probleme mit Kikyo verbergen. “Ich gebe eben mein Bestes. Zurzeit ist Kikyo ständig gereizt und nur schwer zu ertragen”, gab Inuyasha dennoch zu. Schließlich nutzte es nichts, wenn er Rin anlügen würde. “Ist es, weil du das Essen abgesagt hattest und sie trotzdem kam oder ist da noch was?”, wollte sie nähere Informationen erfahren. Zuvor hatte sie scheinbar das gefunden, was sie holen sollte, und Sesshomarus Büro wieder verließ. “Sie nimmt es mir immer noch übel. Dabei ist es jetzt schon ein ganzer Monat her. Sie denkt, ich hintergehe sie und unterstellt mir ständig Dinge, die nicht stimmen”, gab er frustriert zu. Hatte eigentlich gehofft, dass sie sich schnell beruhigen würde.

Doch leider war dem nicht so. Kikyo war nachtragender als er dachte. Aber zumindest ließ sie Kagome in Ruhe. “Kikyo ist keine einfache Person. Eigentlich passt sie auch nicht wirklich zu dir. Du kennst unsere Meinung ja. Dennoch unterstützen wir dich und sie gerne. Solange du glücklich bist.” Darüber war Inuyasha auch sehr dankbar. Obwohl seine Familie Kikyo nicht sonderlich mochte, so hatten sie nie versucht, diese Beziehung zu sabotieren oder zu zerstören. “Glücklich sein ist eben nicht immer leicht. Aber wenn man etwas liebt, kämpft man auch darum.” Dieser Aussage stimmte Inuyasha auch zu hundert Prozent zu. Denn jede Beziehung hatte ihre Höhen und Tiefen. Keine Beziehung war perfekt und manchmal musste man eben für sein Glück kämpfen. “Da hast du recht. Aber manchmal muss man einfach seine Augen öffnen und einsehen, dass etwas eben nicht richtig ist. Und wer weiß vielleicht ist das persönliche Glück ganz in der Nähe und man muss es nur noch sehen”, kam es mit einem kleinen Schmunzeln von Rin.

Ihre Worte konnte Inuyasha jedoch nicht verstehen. Denn er hatte keinen Schimmer, was Rin damit meinen könnte. Doch noch bevor er nachfragen konnte, verabschiede sich Rin. Lief eilig zu ihrem Auto, ehe sie noch einmal das Wort ergriff. “Gute Nacht, Inuyasha”, winkte sie ihn nochmal und stieg rasch in ihren Wagen ein, um wohl so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.
 

Leise betrat Inuyasha das Haus. Es war wirklich schon recht spät geworden. Kikyo würde vermutlich schon schlafen und wecken wollte er sie gewiss nicht. Sein geplantes Abendprogramm würde er wohl verschieben. Sodass er so leise wie möglich durch das Haus schlich und schnell im Bad verschwand. Er würde sich noch schnell eine Dusche genehmigen und anschließend sich auf seine Couch zurück ziehen. Hatte er doch mal wieder nicht das Bedürfnis neben Kikyo zu schlafen. Anfassen durfte er sie sowieso nicht, also konnte er auch gleich hier nächtigen. Sodass er schnell seine Dusche beendete und sein derzeitiges Nachtlager vorbereitete. Dieses hatte er schon seit einigen Tagen bezogen. Vermutlich aus Trotz, weil Kikyo ihm die kalte Schulter zeigte. Was sie konnte... konnte er schon lange und würde in diesem Fall einfach stur bleiben. Schließlich hatte sie Anfangs zugestimmt. Das sie jetzt damit Probleme hatte, war eben nicht seins. Sie sollte sich damit abfinden und wenn sie das eben nicht konnte... musste sie mit den Folgen leben.
 

Mit einem lauten Knall wurde Inuyasha aus seinem Schlaf gerissen. Schaute völlig verwirrt in das wütende Gesicht seiner Freundin. “Ich habe hier ein paar Unterlagen für dich... vielleicht nimmst du dir einfach mal die Zeit die durchzugehen”, fuhr Kikyo ihn an. Hatte wohl soeben einige Akten auf den Wohnzimmertisch fallen lassen. “Was soll das, Kikyo?”, fragte er daher ziemlich genervt. Hätte gerne noch ein paar Minuten geschlafen. “Schau dir einfach die Unterlagen an und sag mir, wen du nehmen würdest”, fauchte sie einfach weiter. Dennoch ließ sie ihn dann in Ruhe. Sodass Inuyasha leicht seufzend eine der Mappen schnappte und diese aufschlug. Seine Augen weiteten sich schlagartig und plötzlich war er hellwach.

Kikyo hatte ihm wirklich Akten mit Frauen gebracht, die eine Leihmutterschaft anboten. Akten, die sie nicht brauchten und das wollte er so schnell wie möglich klarstellen. Stand eilig von seinem Schlafplatz auf und lief ihr in die Küche nach. “Keine... ich nehme keine dieser Leihmütter. Hast du sie noch alle? Kagome und ich werden das schon hinbekommen”, stellte er klar. Würde auf keinen Fall eine andere Frau sein Kind austragen lassen. “Kagome und du? Hörst du dir eigentlich noch selber zu? Du sagst du willst ein Kind... nimmst aber in Kauf, dass es noch Monate nicht funktioniert?”

“Kagome wird mein Kind austragen! Sie oder keine. Also finde dich damit ab. Und jetzt sieh zu, dass diese Unterlagen verschwinden. Ich will nichts mehr davon hören!”, kam es nun auch deutlich aufbrausender von Inuyasha. Der sonst so ruhige Mann konnte einfach nicht fassen, wie sehr Kikyo über die Stränge schlug. Sodass er sich einfach umdrehte und die Küche verließ. Hielt er es doch keine Sekunde länger in ihre Nähe aus.
 

Einmal atmete Inuyasha tief durch. Klopft anschließend an die Bürotür seines Vaters. Nach dem Streit mit Kikyo hatte sich eine Idee in seinem Kopf gebildet, die er nur mit Hilfe seines Vaters umsetzten konnte. Sodass er einfach am frühen Morgen zu ihm gegangen war. Zu seiner eigenen Überraschung befand sich seine ganze Familie gerade in diesem Büro und sofort fühlte er sich unwohl, sein Anliegen vor allen unterbreiten zu müssen. “Was gibt es, Inuyasha?”, wollte sein alter Herr sofort wissen. Deshalb kratzte er sich leicht nervös am Hinterkopf. “Ähm... ich wollte eigentlich nur fragen, ob ich vielleicht den Rest der Woche frei haben könnte”, kam es eher zögernd über seine Lippen. Waren doch Urlaube meist über Monate vorher geplant und so kurzfristig nicht gern gesehen.

“Stimmt etwas nicht?”, wollte sein Vater gleich wissen. Sah ihn etwas nachdenklich an. “Nein... alles gut, ich brauche nur eine kleine Auszeit. In den letzten Tagen habe ich es wirklich übertrieben”, versuchte er seinen plötzlichen Antrag auf Urlaub zu erklären. Schließlich konnte er unmöglich sagen, dass er die nächsten Tage nicht in der Stadt verbringen wollte. “Ausnahmsweise. Du hast wirklich einiges vorgearbeitet. Aber Inuyasha... das wird nicht zum Dauerzustand. Ab Morgen kannst du frei haben”, kam es streng, aber ebenfalls verstehend von seinem Vater. Der kommende Tag passte Inuyasha jedoch gar nicht. Er würde am liebsten sofort losfahren.

“Ich dachte eher an jetzt”, gab er schließlich zu. Hatte bereits seine gepackte Tasche im Auto und war damit startklar. Kikyo hatte er eine Nachricht am Tisch zurück gelassen. Alles war erledigt, zumindest bis auf seine Arbeit. Deshalb war er auch noch schnell zu dieser gefahren. Er wollte sich die Zustimmung holen und eilig die Stadt verlassen. “Im Moment kostest du mich alle Nerven. Aber gut... du nimmst deinen Laptop mit und du versprichst mir wenigstens ab und zu reinzuschauen. Und jetzt hau schon ab... du scheinst es wirklich eilig zu haben”, kam es kopfschüttelnd von seinem Vater. “Danke”, bedankte er sich noch schnell, holte seinen Laptop und verließ eilig die Firma, ehe es sich sein Vater doch noch anders überlegte.
 

Gerade verließ Kagome ihre Dusche, als es an der Tür klopfte. Es war recht spät. Sie hatten soeben ein wirklich schönes Abendessen mit Bekannten beendet und mit Besuch hatte sie wirklich nicht mehr gerechnet. Deshalb schlang sie etwas seufzend sich ein Handtuch um ihren Körper und lief eilig zur Tür. Konnte es doch nur eine Person sein, die um diese Zeit noch etwas von ihr wollte. “Koga, ich wollte eigentlich in mein B...”

“Ich freue mich auch dich zu sehen, Kagome”, begrüßte sie die Person, die sie am wenigstens hier vermutet hatte. Immer noch war Kagome völlig erstarrt. War einfach zu überrascht, Inuyasha hier an zu treffen. “Was machst du denn hier?”, kam es völlig perplex über ihre Lippen. “Weißt du, ich dachte vielleicht müssen wir den nächsten Versuch gar nicht streichen. Also habe ich mich in mein Auto gesetzt und gehofft, dass du mich in dein Zimmer lässt”, kam es mit einem leichten Schmunzeln von Inuyasha und auch ihre Lippen zeigten ein kleines Lächeln, als sie einen Schritt zur Seite machte und ihren unerwarteten aber auch netten Besuch hereinließ.

Der Genuss der Freiheit!

Der Genuss der Freiheit!
 

Langsam sah Inuyasha sich im Raum um. Er hatte sich auf ihr Bett gesetzt. Wartet darauf, dass Kagome aus dem Badzimmer kam. Sie hatte sich nach einem kurzen Gespräch in dieses zurück gezogen. Wollte sich noch schnell fertig anziehen und mit ihm weitersprechen. Was er ihr genau sagen wollte, wusste er nicht. Er war einfach Hals über Kopf am Morgen auf die Idee gekommen, Kagome zu folgen und hatte es wirklich getan. Wie es danach weiter gehen sollte, hatte er nicht überlegt. Er wollte einfach eine kleine Auszeit. Ob er diese hier bei Kagome finden würde, konnte er noch nicht sagen. Musste darauf warten, wie Kagome über die Sache denken würde. “Du bist noch da”, kicherte Kagome, als sie das Badezimmer verließ. “Dachtest du etwa du träumst?”, spielte er einfach mit. Fand diese Art an ihr schon immer äußerst erfrischend. “Vielleicht. Es kommt nicht häufig vor, dass gut aussehende Männer an meiner Tür klopfen.”

“Du findest mich gutaussehend?”, wollte er schmunzelnd von ihr wissen. Hatte nicht erwartet, dass sie dies tatsächlich einmal sagen würde. “Manchmal. Jetzt aber Spaß beiseite, was machst du wirklich hier?”, wollte sie anschließend ziemlich ernst wissen. Wirkte zwar nicht wütend, aber auch nicht unbedingt begeistert. “Ich hatte Streit mit Kikyo. Ich wollte einfach mal meine Ruhe. Ist das denn so verwerflich?”, gab er deshalb zu. Wollte Kagome nicht anlügen. “Weiß sie, dass du hier bist?”, fragte sie nach und hatte vermutlich Angst, dass Kikyo hier auflaufen könnte. “Nein... und sie weiß auch nicht, dass du und ich gerade nicht in der Stadt sind. Ich habe ihr eine kleine Nachricht hinterlassen und sie weiß, dass ich die nächsten Tage nicht zu Hause sein werde”, stellte er klar und wollte selbst keinen Besuch seiner Freundin bekommen.

“Also gut, du darfst hier schlafen. Aber Koga darf es auf keinen Fall mitbekommen. Das Zimmer wird von der Klinik bezahlt und ist eigentlich nur für mich. Hast du verstanden?”, klärte sie ihn direkt auf. “Und jetzt raus aus dem Bett, wenn du nicht auch schlafen willst!”, kam es lächelnd wieder von ihr. Sodass er sofort aufsprang und ihr den Platz überließ. Kurz blieb er unschlüssig stehen. Sah ihr dabei zu, wie sie sich in das große Bett legte und ihn ansah. Inuyasha hatte seine Tasche im Auto gelassen. Wusste nicht, was er gerade machen sollte. “Wenn du ins Bett willst, solltest du dich besser aus ziehen. Du bist doch sicher von der langen und anstrengenden Fahrt ziemlich müde?”, hielt sie die Decke in die Höhe. Sie hatte schon recht. Er sollte sich hinlegen.

Die Tasche konnte auch noch auf Morgen warten. Sodass er einfach seine Hose und seinen Pullover auszog und der Einladung von ihr folgte. Er kuschelte sich an ihre Seite, während sie die Decke vorsichtig sinken ließ. “Gute Nacht, Inuyasha”, flüsterte sie leise. Küsste federleicht seine Stirn, während er einfach ihre Nähe genoss und schon dabei war ins Land der Träume zu driften.
 

Leise schlich sich Kagome in das Bad. Sie wollte Inuyaha nicht wecken. Musste aber noch zu dem Seminar, genau wie in den nächsten drei Tage. Dafür musste sie aber fertig werden. Hatte bereits einige Zeit vertrödelt, weil sie Inuyasha noch etwas beim Schlafen beobachtet hatte. Sie hatte einfach die Zeit vergessen und war ziemlich spät dran. Gerade als sie das Bad verließ, hörte sie auch schon ein lautes und forderndes Klopfen. “Verdammt”, fluchte sie, als sie eilig zur Tür lief. Sie öffnete die Tür schnell und quetschte sich durch einen schmalen Spalt durch. Sie wollte nicht, dass ihr Kollege den neuen Mitbewohner in ihrem Zimmer entdeckte. “Ich bin doch schon da”, kam es leicht hektisch über ihre Lippen, nachdem sie vor ihrem Kollegen zum Stehen kam.

“Hast du was zu verbergen?”, kam es recht schnell von ihm. Hatte sie bereits ziemlich komisch gemustert, als sie sich durch die Tür gequetscht hatte. “Wie kommst du denn auf den Blödsinn? Komm, wir sind spät dran. Oder willst du etwa zu spät kommen?”, versuchte Kagome vom Thema ab zu lenken. Koga ging zwar darauf ein, denn er lief ihr einfach nach, nachdem sie sich in Bewegung gesetzt hatte. Warf aber immer wieder einen Blick zu ihrer Zimmertür, so als ob er sich erhoffte, etwas zu entdecken, dass seine Neugier stillen konnte. Dies hörte erst auf, sobald Kagome und er im Aufzug verschwunden waren und die Türen sich schlossen. Dass sie nun Schwierigkeiten haben würde, ihren Chef von ihrem Mitbewohner fern zu halten, war Kagome schon jetzt klar. Sie konnte nur das Beste daraus machen und gute Miene zum bösen Spiel machen.
 

Vorsichtig hatte sich Inuyasha im Bett aufgerichtet. War durch das Klopfen und das leise Fluchen von Kagome geweckt worden. Er konnte sie noch immer vor der Tür sprechen hören. So wie es aussah, mussten sie verdammt gut aufpassen. Er bemühte sich beim Aufstehen keine Geräusche von sich zu geben. Wollte schnell im Bad verschwinden, sollte der Chef von Kagome auf die Idee kommen, dass er ihr Zimmer sehen wollte, war er zumindest nicht sofort zu sehen. Sodass er leise seine Klamotten aufhob und schnell zum Bad lief. Doch Kagome schien Koga gut abgelenkt zu haben. Denn er hörte, wie sie ihn aufforderte, endlich zu gehen. Dieser Aufforderung schien er auch Folge zu leisten, da er kurz darauf keine Stimmen mehr hörte.

Erleichtert ließ Inuyasha seinen Pullover wieder sinken. Atmete einmal tief durch. Er fühlte sich beinahe, wie ein Ehemann, der gerade dabei war vor seiner Ehefrau seine Affäre zu verheimlichen. Kein wirklich angenehmes Gefühl, wie er fand. Dieses Gefühl schüttelte er jedoch ab. Er war kein Ehemann und wirklich betrügen tat er ebenso niemanden. Ja er hatte sich eine kleine Auszeit von seiner Freundin genommen. Aber Kagaome war nicht seine Geliebte. Sie war die Frau, die sein Kind austragen sollte. Keine billige Affäre. Er wollte die Zeit mit ihr genießen. Und solange Kagome in ihrem Seminar hocken musste, würde er einfach ein wenig das Hotel und die Umgebung erkunden und vielleicht das ein oder andere Angebot in Anspruch nehmen.
 

“Irgendwie hast du heute ziemlich angespannt gewirkt”, stellte Koga klar, als sie gerade mit dem Aufzug wieder auf den Weg zu ihrem Zimmer waren. “Das bildest du dir alles nur ein”, kam es gleich abwehrend von Kagome. Natürlich hatte sie sich den ganzen Tag über den Kopf zerbrochen. Wusste sie doch nur zu gut, wie hartnäckig Koga sein konnte. “Lässt du mich noch in dein Zimmer?”, hörte sie sofort die Frage, die sie lieber nicht hören hätte wollen. “Was soll das? Was erwartest du dir in meinem Zimmer zu sehen?”, entgegnete Kagome gleich aufbrausend. Ihr war mehr als bewusst, dass dieses Verhalten nicht weniger auffällig war. Sie hatte jedoch Angst, dass Inuyasha in ihrem Zimmer entdeckt werden könnte. “Was hast du denn? Sonst darf ich auch immer in deine Wohnung oder dein Zimmer”, kam es sofort verständnislos von Koga. “Nichts... Aber du tust beinahe so, als würde ich etwas vor dir verbergen”, sprach sie wesentlich ruhiger, aber dennoch eingeschnappt.

“Vermutlich tust du das auch. Ich kenne dich gut, Kagome. Wenn du so reagierst, hast du meist etwas, dass du um jeden Preis verstecken willst. Also zeig mir einfach dein Zimmer und ich lass dich den Rest der Woche in Ruhe”, schlug er ihr daher breit grinsend vor, als sie bei ihrer Zimmertür ankamen. Kurz leckte sie sich über die Lippen. Musste wirklich abwägen, wie hoch das Risiko sein würde. Die Chancen, dass Inuyasha im Zimmer war, waren relativ hoch. Doch Koga würde nicht lockerlassen. Sodass sie einfach nach ihrer Schlüsselkarte griff. Sie hoffe einfach, dass Inuyasha sich wenigstens etwas versteckte. Doch zu ihrer eigenen Verwunderung war das Zimmer leer. Selbst als Koga die Badezimmertür öffnete fehlte jeder Spur von Inuyasha.

“Ich finde es zwar nicht toll, aber wenn du schon einen One-Night-Stand hier haben musst, dann sorg doch wenigstens beim nächsten Mal dafür, dass er am Morgen aus deinem Zimmer verschwunden ist. Ich bin mal weg. Morgen früh hol ich dich wieder ab. Und diesmal lass mich nicht Stunden vor deiner Tür warten”, kam es genervt von Koga. “Versprochen”, entgegnete Kagome und widersprach demnach seiner Annahme nicht. Schließlich würde sie den Teufel beschwören, wenn sie sich jetzt dagegen äußern würde. Auch wenn Kogas Einstellung zu diesem Thema schon mehrmals für Stress gesorgt hatte. “Bis dann”, sagte er noch, bevor er ging und Kagome allein in ihrem Zimmer zurück ließ, in dem sich eigentlich noch jemand hätte befinden sollen.
 

Schnell zog Inuyasha die Schlüsselkarte aus seiner Hosentasche. Hatte zuvor an der Rezeption so getan, als würde er seine Frau überraschen wollen und zu seinem Glück hatte es die Rezeptionistin auch geschluckt. Wusste er doch nicht, ob Kagome bereits wieder in ihrem Zimmer war. Er hatte den ganzen Tag damit verbracht die Umgebung zu erkunden. Freute sich jetzt gerade sehr darauf, dass er seine Füße hochlegen konnte und vielleicht einen entspannten Abend mit Kagome genießen konnte. “Da bist du ja! Wo warst du und wie kommst du überhaupt hier rein?”, wurde Inuyasha gleich mit Kagomes Fragen bombardiert. Sie wirkte aufgebracht und besorgt. So hatte er sie noch nie gesehen. Und irgendwie fand er es richtig niedlich, wie sie ihn so mit ihren großen braunen Augen musterte.

“Weißt du eigentlich, wie oft ich dich hab zu erreichen? Was ist mit deinem Handy los?”, fuhr sie ihn weiter an. “Reg dich ab, Kagome. Ich war nur ein bisschen in der Stadt. Und von der Rezeption habe ich ein Schlüsselkarte. Falls jemand fragt... ab heute bin ich dein Ehemann”, lachte er plötzlich los und fand den Gedanken ziemlich witzig. Vor allem weil er eigentlich nie heiraten wollte. “Mein Ehemann?”, hakte sie ungläubig nach und schaute ihn ziemlich verblüfft an. “Tjaaa... anders wäre ich wohl nicht an die Schlüsselkarte gekommen. Und mein Handy... nun... das liegt zu Hause. Natürlich ausgeschalten und gesperrt”, zuckte Inuyasha mit den Schultern. Hatte alle Vorkehrungen getroffen, damit Kikyo nicht in diesem schnüffeln konnte. “Du bist unmöglich. Dann hätte ich mir ja sparen können dir zu schreiben, dass der Test positiv ist und wir es heute nochmal versuchen könnten”, murrte sie nun leicht genervt. Sodass er kurz lachen musste.

“Gib mir eine halbe Stunde. Danach kannst du alles mit mir machen, was du willst. Aber nur als kleine Entschädigung!”, schlug Inuyasha Kagome vor und sah schon wie es in ihrem Kopf zu rattern begann. Er würde definitiv nicht so glimpflich davonkommen. Aber irgendwie hatte er bei dieser Frau keine Angst, dass er darunter leiden würde, sodass er schnell an ihr vorbeilief und im Badezimmer verschwand. Er wollte sich schnell noch etwas frisch machen.
 

“Ich wäre so weit”, hörte Kagome plötzlich Inuyashas Stimme hinter sich. Sie war gerade dabei das Bett vorzubereiten. Hatte sich nach vorne gebeugt. Ihren Pyjama hatte sie schon von ihrem Körper verschwinden lassen. Stand nur in Unterwäsche im Raum. Eine Tatsache, die auch ihm sehr gefallen zu schien. Kagome spürte, wie er näherkam. Seine Hände legten sich augenblicklich auf ihre Hüften. Sie begannen zärtlich über ihren Körper zu fahren. Bis sie an ihren Schultern ankamen. Langsam schob er ihre Haare zur Seite. Federleicht legte er seine Lippen auf ihren Hals. Mittlerweile hatte Inuyasha wirklich herausgefunden, was ihr Körper mochte. Fuhr mit seinen Händen wieder zu ihren Hüften, während ihr ein leises Seufzen entkam.

Langsam löste er seine Lippen von ihrem Hals. Drehte sie, so dass er sie ansehen konnte. “Ich bin auch so weit”, hauchte Kagome. Ihre Arme legte sie um seinen Nacken, zog ihn so etwas an sich und verschloss seine Lippen zärtlich mit ihren. Doch lange blieb der Kuss nicht so unschuldig. Kagome spürte nur zu deutlich, dass Inuyasha wesentlich mehr wollte. Er schob sie drängend nach hinten, sodass sie nach kurzer Zeit gemeinsam im gemütlichen Bett landeten. Seine Hände fuhren immer wilder über ihren Körper und auch sie blieb nicht mehr untätig. Kagome löste ihre Hände aus seinem Nacken und fuhr über seine Bauchmuskeln bis hin zum Bund seiner Boxer. Auch er schien sich nicht die Mühe gemacht zu haben seine Schlafsachen an zu ziehen. Kagome kam das sehr gelegen. Weshalb sie einfach in den Kuss hinein grinste und ohne Scham seine Short nach unten schob. Genau diese Leidenschaft und Ungeduld schien auch Inuyasha gepackt zu haben, da er beinahe hektisch ihren BH öffnete und auch ihr Slip blieb nicht mehr lange an ihrem Körper.

Nur für eine Sekunde löste Inuyasha den Kuss mit ihr. Tief schaute er ihr in die Augen, ehe er ihre Lippen wieder mit seinen verschloss und sie wie schon die Male zuvor in eine ganz andere Welt brachte.

Hochmut kommt vor dem Fall!

Hochmut kommt vor dem Fall!
 

“Aufstehen, Schlafmütze... dein Chef wird gleich auftauchen!”, wurde es leise Kagome ins Ohr geflüstert. Wirklich hören wollte sie diese Worte nicht. Sie war müde. Unendlich müde. Bis in den frühen Morgenstunden hatte sie Inuyasha wachgehalten. Dafür könnte sie sich im Moment wirklich in den Arsch beißen. “Ich will nicht!”, murmelte sie deshalb und zog sich ihre Decke über den Kopf. Hoffte so, vor dem einfallenden Licht geschützt zu sein. Doch Inuyasha ließ ihr keine Gnade. Erbarmungslos zog er ihre Decke zur Seite und sah sie auffordernd an. “Kagome, komm schon, ich bin auch müde. Aber genau wie du, habe ich heute einiges zu erledigen. Sobald du heute Abend wieder kommst, werde ich dir ein kleines Festmahl servieren und du darfst jeden Film aussuchen, den du sehen willst”, bestach Inuyasha Kagome.

Denn diesmal sollte sie auf keinen Fall zu spät kommen. “Jeden?”, fragte sie schelmisch nach. Hatte wohl schon einen bestimmten Titelt im Kopf. “Jeden. Aber sei nicht sauer, wenn ich dabei einschlafe”, forderte er von ihr. Sofort nickte Kagome, ehe sie sich träge erhob. “Ich habe wirklich keinen Bock.”

“Ich weiß. Aber wie heißt es so schön. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Also raus aus dem Bett und Abflug!” forderte Inuyasha sie abermals auf. Sodass sie leise seufze und sich anschließend ihrem Schicksal ergab.
 

Müde rieb sich Inuyasha über seine Augen. Hatte wirklich Probleme sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Wie mit seinem Vater abgesprochen, wollte er ein paar Aufgaben erledigen. Doch schon nach wenigen Minuten hatte er gemerkt, dass arbeiten wohl an diesem Tag ein ziemlicher Kampf werden könnte. Durch die wirklich aufregende Nacht hatte er kaum ein Auge zu bekommen. Zu seinem Leidwesen schien sein Vater jedoch einen anderen Plan zu haben. Kam doch plötzlich ein Anruf über seine Internetverbindung herein. “Das hat mir gerade noch gefehlt”, flüsterte er leise, bevor er den Anruf annahm und freudestrahlend in die Kamara lächelte.

“Hey, Dad. Was gibt’s denn?”, versuchte er so unbekümmert wie möglich zu sprechen. “Wenn du dein Handy mithättest, wüsstest du wohl schon lange, was los ist”, kam es gleich relativ nüchtern von ihm. Irgendwie wirkte er ziemlich sauer. Und irgendwie hatte Inuyasha das Gefühl, dass er dafür verantwortlich war. “Wo bist du wirklich?”, wollte er anschließend von Inuyasha wissen. “Dad...”

“Nichts Dad. Weißt du eigentlich, dass Kikyo uns hier die Hölle auf Erden bereitet hat? Du hast einfach eine Nachricht hinterlassen und bist abgehauen und hast mich angelogen. Also habe ich das Recht zu erfahren, wo du gerade bist!”, schrie er nun deutlich aufgebrachter. Selbst durch den Bildschirm konnte er seine Wut sehen. “Ich verstehe, dass du sauer bist. Aber ich habe diese Auszeit einfach gebraucht. Ich werde dir nicht sagen, wo ich bin. Aber ich werde bald wieder zurück sein“, startete er den Versuch, die Wut seines Vaters etwas zu mindern. Doch diesem schien es vollkommen egal zu sein.

“Bald? Du wirst sofort wieder kommen. Du erklärst mir das und ich hoffe für dich, dass du einen triftigen Grund dafür hattest. Ansonsten hast du mehr als das Problem, das Kikyo von dir ebenfalls Antworten verlangt”, stellte er unmissverständlich klar. Doch, obwohl Inuyasha die Worte seines Vaters hörte. Wirklich ernst nahm er sie nicht. “Nein. Ich bleibe hier. Ich habe Urlaub oder Zeitausgleich bis Freitag. Von dir selbst angeordnet und du wirst mir nicht die paar Tage Entspannung nehmen, die ich mir so hart erarbeitet und verdient habe. Mag sein, dass ich am Freitag die Hölle erlebe, aber bis dahin erlebe ich einfach ein paar tolle Tage. Bis dann Dad.” Ohne eine weitere Antwort ab zu warten, drückte Inuyasha den Anruf weg und klappte seinen Laptop zu. Er hatte schon geahnt, dass es Ärger geben würde. Doch dass dieser so schnell folgen würde, hatte er nicht geahnt.
 

Mit einem kleinen Lächeln öffnete Kagome die Zimmertür. Freute sich schon sehr auf diesen entspannten Abend mit Inyuasha. Hatte dafür sogar das Abschlussessen mit ihren Kollegen sausen lassen. “Hey”, kam es fröhlich über ihre Lippen. Doch schon der erste Blick ließ dieses Lächeln von ihren Lippen verschwinden. “Was ist denn los?”, fragte sie nach. Inuyasha saß ziemlich teilnahmslos auf dem Bett und starrte Löcher in die Luft. Von dem geplanten Essen und dem entspannten Abend war keine Spur. “Alles gut!”, kam es eher schlicht über seine Lippen. Das Lächeln, das er zeigen wollte, misslang ihm vollkommen. Sodass Kagome ihren Kopf leicht schief legte und langsam auf das Bett zulief. “Schon klar. Du bist das blühende Leben. Und jetzt raus mit der Sprache!”, forderte Kagome ihn auf.

“Kikyo... sie hat meine Familie ziemlich angegriffen. Ich dachte, wenn ich mir diese Auszeit hier nehme, würde es wieder besser mit ihr laufen. Aber scheinbar hatte ich damit unrecht. Ich werde nach Haus kommen und die Hölle auf Erden erleben. Doch das Schlimmste daran ist, dass es mir egal ist. Es ist mir egal, dass sie wütend ist. Ich bereue es nicht hier zu sein und irgendwie habe ich Angst vor genau diesem Gefühl”, gab er schließlich zu und schaute sie ein wenig nachdenklich an. “Vielleicht machst du dir einfach zu viele Gedanken. Genieß einfach den Abend mit mir und vergiss, was auf dich zukommt.” Vorsichtig strich Kagome eine verirrte Strähne aus seinem Gesicht. “Darf ich einmal egoistisch sein und tun, was mir gerade gefällt?”, fragte er sie fast schon flüsternd und sah sie erwartungsvoll an. “Du darfst alles, was du willst.”

Diese Aufforderung musste er nicht zweimal hören. Sein Gesicht kam ihrem immer näher, sodass sich ihre Lippen zärtlich berührten und sie in einen lieblichen Kuss zog.
 

Noch einmal überprüfte Koga das Gepäck. Das Seminar war zu Ende. Sie durften endlich die Heimreise antreten. Doch irgendwie hatte Kagome im Moment keine Lust schon von hier zu verschwinden. “Koga... bist du mir böse, wenn ich vielleicht nicht mit dir nach Hause komme? Ich würde gerne noch jemanden treffen”, sprach sie ganz nebenbei, als Koga ihr half ihren letzten Koffer zu verstauen. “Wie? Du willst hierbleiben? Wie willst du denn nach Hause kommen?”, fragte er sofort bei ihr nach. Schließlich würde die Heimreise ganze elf Stunden dauern. Und das nur mit dem Auto. “Ich werde mit dem Zug fahren. Ich verspreche dir, pünktlich zu meiner Schicht morgen Mittag wieder da zu sein. Aber jetzt muss ich wirklich los. Bitte stell mein Zeug einfach in meiner Wohnung ab”, flehte sie ihn an. Sie musste sich wirklich beeilen, wenn sie pünktlich zum Schichtbeginn in Osaka sein wollte. “Alles klar. Aber übertreib nicht”, kam es kopfschüttelnd, aber dennoch grinsend, von ihm. “Danke”, sprach Kagome schon beinahe überschwänglich aus. Sie drückte ihn noch schnell einen Kuss auf die Wange und lief eilig zurück ins Hotel in der Hoffnung noch nicht zu spät zu sein.
 

“Warte.” Inuyasha musste voll in die Bremsen treten, als er diesen Schrei hörte. Kagomes Hände lagen auf seiner Motorhaube und ihre Atmung ging stoßweise. “Was machst du da?” Bei seiner Frage stieg er schnell aus seinem Wagen aus. Hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, als sie einfach so vor sein Auto gesprungen war. “Entschuldigung. Ich wollte dir noch etwas Freude bereiten. Komm ich zeige dir diese Stadt mit meinen Augen”, kam es noch immer außer Atem von ihr. “Du kennst diese Stadt?”, wollte er verwirrt wissen. “Klar, ich habe hier gewohnt, bevor ich nach Osaka gegangen bin. Es war mein erster Ort, nachdem ich aus Tokio verschwunden bin. Und ich will sie dir mit meinen Augen zeigen”, kam es ziemlich beflügelt von ihr. “Ok... ob ich jetzt oder später zurückkomme, ist wohl sowieso egal. Also gut zeige mir deine Welt.” Inuyasha ging um sein Auto herum und machte Gentlemanlike die Beifahrertür seines Wagens auf, um mit ihr ihre Welt zu erkunden.
 

“Also das ist deine Welt?”, fragte Inuyasha nochmal nach. Nachdem Kagome ihm ein wenig die Stadt gezeigt hatte, waren sie zusammen an den Strand gefahren. Sie hatten einen kleinen Spaziergang gemacht und sich einfach in den Sand gelegt. “Wenn ich Heimweh hatte oder mich schlecht gefühlt habe, bin ich hierhergekommen. Ich habe mich in den Sand gelegt und lediglich den rauschenden Wellen gelauscht und meine Seele baumeln lassen.” Kurz dachte er über ihre Worte nach. “Du denkst immer noch, dass ich mich schlecht fühle?”, fragte er nach. Hatte gehofft, dass sie das Thema nicht mehr aufgreifen würde. “Nein. Ich denke, dass du im Moment einfach eine schwere Zeit hast. Diese ganze Situation mit Kikyo und dir ist doch auch meine Schuld. Hätte ich nicht diesen Vorschlag gemacht und du zugestimmt hättest, wäre das alles niemals passiert”, gab Kagome nachdenklich von sich. Sie setzte sich wieder auf und umschloss ihre Beine mit ihren Händen.

“Wir sind nicht hier, weil ich mich schlecht fühle, sondern weil du dich schlecht fühlst? Habe ich recht oder liege ich daneben?” Eine Antwort darauf brauchte Inuyasha nicht. Sah es nur zu deutlich an Kagomes gesenktem Blick. “Kagome... Kikyo hat andere Leihmütter gesucht. Und ich wollte das nicht. Ich wollte dich und keine andere. Und egal, was du sagst. Es ist nicht deine Schuld. Kikyo ist keine einfache Person. Es ist nicht deine Schuld. Und jetzt lach endlich wieder”, forderte er Kagome auf. Inuyasha stand auf und hielt ihr seine Hand hin. “Na komm schon. Ich helfe dir auf?” Erst nach dieser Aufforderung ergriff sie seine Hand. Kurz überlegte Inuyasha, ehe er sie einfach ins Wasser zog. “Was machst du denn da?”, kreischte sie, während er sich herzlich über ihre Reaktion amüsierte. “Jetzt tu doch nicht so. Du bist doch nicht aus Zucker”, lachte er einfach, als er ihr bereits die erste Wasserladung entgegenschoss. “Na warte... das bekommst du zurück”, kam es nun angriffslustig von ihr. Sodass ein erbitterter Kampf entfachte, den keiner verlieren wollte.
 

“Danke fürs Heimbringen!”, bedankte sich Kagome artig. War nach ihrem kleinen Badespaß zusammen mit Inuyasha zurück nach Osaka gefahren. “Ich habe dir zu danken. Danke für diese wirklich wunderschönen und tollen Tage. Ich habe sie wirklich sehr genossen, Kagome.” Kagome konnte es nicht verhindern, dass sie seine Worte erfreuten. Auch sie hatte diese paar Tage wirklich genossen. Sie hatte ihn etwas besser kennengelernt. Und irgendwie mochte sie ihn dadurch noch etwas mehr. “Ich wünsch dir viel Glück! Schreib mir, wenn du es überlebst”, machte sie ihm noch einmal Mut und drückte ihre Lippen kurz auf seine Wange. Dabei sah sie ihm zu, wie er wieder in das Auto stieg und wohl zu dem härtesten Kampf in seinem Leben aufbrach.
 

Seit geschlagenen zehn Minuten stand Inuyasha vor seiner Eingangstür. Doch irgendwie schaffte er es nicht, die Tür zu öffnen. Hatte einfach zu viel Angst. Er wusste, dass Kikyo zu Hause war. Doch ihr unter die Augen treten, wollte er nicht. Wusste genau, was ihn erwartete. Sie würde ihn weiter bestrafen und ihn anschreien. Genau davon hatte er genug. Doch scheinbar hatte Kikyo einen anderen Plan. Schwungvoll öffnete sie die Tür und erstach ihn förmlich mit ihren Augen. “Du schläfst auf der Couch. Ich will nichts von dir hören. Und sag mir nie wieder, dass du keine Gefühle für sie hast”, forderte sie ihn auf und drehte sich wortlos um. Sie ließ ihn einfach so stehen, ohne dass sie ihm die absolute Hölle eröffnete.

Der Weg zurück!

Der Weg zurück!
 

Pünktlich am Montagmorgen stand Inuyasha vor der Firma seines Vaters. Er war nervös und hatte Angst davor, die Firma zu betreten. Kikiyo hatte ihn das ganze restliche Wochenende ignoriert. Und irgendwie hatte Inuyasha die Vermutung, dass er den ganzen Ärger von seinem Vater abbekommen würde. Zum üblichen Mittagessen war er nicht erschienen. Hatte nicht einmal seit der Auseinandersetzung mit seinen Eltern gesprochen. Doch all sein zögern nützte nichts. Er musste wohl oder übel seinen Eltern unter die Augen treten. Ihnen Rede und Antwort stehen. Konnte nur hoffen, dass sie nicht allzu sehr über ihn herfallen würden. Sodass er einfach noch einmal tief durchatmete und das Gebäude betrat.

“Guten Morgen, Asagi”, begrüßte er wie immer die Empfangsdame. Legte schon immer viel Wert darauf ein gutes Verhältnis zu den Mitarbeitern zu haben. “Einen wunderschönen guten Morgen, Inuyasha. Ich hoffe doch, deine kleine Auszeit hat dir geholfen”, kam es wie immer freundlich lächelnd von ihr. Inuyasha kannte sie gut. Es war also kein Wunder, dass sie wusste, dass er sich eine kleine Auszeit genehmigt hatte. “Danke es war... wirklich schön”, lächelte er deshalb, als er in den Fahrstuhl stiegt und den Knopf für das oberste Stockwerk drückte. Wusste aber, dass ihm dieses wohl bald vergehen würde. Zumindest wenn er seinen Vater gleich begegnen würde.

Zu seiner eigenen Überraschung wartete jedoch niemand auf ihn, als er aus dem Fahrstuhl trat. Ungläubig sah er sich im Gang um. Wusste nicht, was er davon halten sollte. Dennoch wollte er sich nicht zu sehr verrückt machen und einfach daran glauben, dass sie vielleicht doch nicht so sauer auf ihn sein würden.
 

“Halli hallo”, kam es freudig von Sango. Gerade hatte Kagomes Dienst begonnen mit ihrer besten Freundin begonnen. Seit ihrem Seminar hatten sich die beiden nicht mehr gesehen. Kagome war diesem Umstand nicht mal böse. Ihr war bewusst, dass Sango bereits im Bilde war, dass sie noch etwas länger in Akita geblieben war. Dass sie ihr Rede und Antwort stehen musste, war ihr schon klar, als sie sich entschloss mit Inuyasha noch ein paar Stunden zu verbringen. “Ich freu mich auch dich wiederzusehen. Ich muss schon sagen. Ich hatte ein Schlachtfeld hier erwartet. Aber du hast mich echt überrascht. Du hast es ganz gut auch ohne mich hinbekommen. Du wirst meinen Job wirklich gut hinbekommen”, freute sich Kagome wirklich sehr. Doch sie konnte nicht verbergen, dass sie auch traurig bei diesem Gedanken wurde.

“Noch bist du meine Chefin. Und dein Job ist echt kein Zuckerschlecken. Also genieße ich noch ein paar Wochen deine Anwesenheit und hoffe, dass es vielleicht doch noch klappt”, kicherte Sango leise. Sagte bewusst nicht, was genau klappen sollte. Denn sie waren noch nicht vollkommen allein. “Hast du in deiner Mittagspause etwas Zeit? Ich würde gerne einfach meine Pause mit dir verbringen, und zwar so oft ich das noch kann!”, kam es beinahe schon überschwänglich von Sango. Und auch Kagome freute sich zumindest die restliche Zeit mit ihrer Freundin verbringen zu können. “Klar, für dich habe ich doch immer Zeit. Mittagessen um Eins geht klar. Und Sango... ich freu mich schon”, lächelte Kagome. Freute sich wirklich einen Menschen wie Sango an ihrer Seite zu haben. Auch wenn ihr dies den Abschied deutlich erschweren würde.
 

Ein kurzes Klopfen ertönte, als auch schon die Tür aufgerissen wurde. “Ich muss mit dir reden”, kam sein Vater gleich auf den Punkt. Setzte sich, ohne auf eine Antwort zu warten auf den Sessel vor seinem Bürotisch. “Was läuft da mit dieser Kagome?”, wollte er umgehend wissen. Inuyasha schloss seine Augen. Atmete einmal tief durch. Er hatte seine Tätigkeit beendet und sah seinem Vater ungläubig an. “Was soll die Frage?”, wollte er in Erfahrung bringen. Wusste nicht, wie sein Vater plötzlich auf Kagome kam. “Inuyasha, Kikyo hat hier einen Aufstand hingelegt. Sie meinte, sie würde dich ihr wegnehmen und dass du bei ihr wärst. Ob wir wissen, wo du bist und warum ich dich gehen hab lassen. Also was ist da?”, klärte er ihn auf. Inuyasha musste seine Gedanken kurz sortieren. Er wusste nicht, was er seinem Vater antworten soll.

Seit Tagen drehte sich alles in seinem Kopf. Der Stress mit Kikyo machte ihm schwer zu schaffen. Dass sein Vater ihn ausgerechnet jetzt auf Kagome ansprach, machte es nicht besser. “Kagome ist eine Freundin. Ja, ich war bei ihr. Kikyo ist im Moment ziemlich anstrengend. Ich habe einfach eine Auszeit gebraucht. Was zwischen uns ist, geht dich und die anderen nichts, aber auch gar nichts, an”, kam es gereizt von Inuyasha. Er wollte einfach seine Ruhe. Sein Liebesleben ging weder seinen Vater noch sonst jemanden was an. “Inuyasha, du und Kikyo seid gerade dabei eine Familie zu gründen. Egal was Kagome und du miteinander habt. Du solltest es beenden. Es gibt viele Männer, die kalte Füße bekommen, wenn es ernst wird. Auch ich habe mich ausgetobt, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man erwachsen werden muss. Man muss sich entscheiden und seinen eigenen Weg einschlagen, den richtigen. Also tu verdammt noch mal das Richtige!”, forderte sein Vater und klang ziemlich wütend.

Schließlich forderte er von seinen Söhnen Perfektion. Doch Inuyasha war nicht perfekt. Er zerstörte seinen Traum und genau das Tat Inuyasha nicht leid. “Es tut mir ja furchtbar leid, aber du irrst dich. Ich bekomme weder kalte Füße, noch läuft zwischen Kagome und mir mehr als gewöhnlich. Kikyo ist meine Freundin und manchmal ist es eben nicht einfach. Aber es wird wieder. Also mach dir einfach keinen Kopf und lass meine Probleme meine Sorgen sein und nicht deine”, erklärte er direkt seinem Vater. Hatte keine Lust mehr darauf sich für seine Gefühle oder sein Leben zu rechtfertigen. Sein Vater schien dies verstanden zu haben. Ohne weitere Worte stand er einfach auf. Verließ den Raum, auch wenn Inuyasha wusste, dass er mehr sagen wollte.
 

“Ernsthaft? Er hat dich wirklich in Aktia besucht und ist bei dir geblieben?”, kam es ungläubig und irgendwie ziemlich baff von Sango. Kagome hatte ihr gerade die ganze Geschichte erzählt. “Ja... ja er ist plötzlich vor meiner Tür gestanden. Er hatte Streit mit Kikyo und... es war meine Schuld”, gab Kagome leise zu. “Du magst ihn”, sagte Sango diese Worte als eine klare Feststellung. “Ich mag ihn nicht nur”, flüsterte Kagome leise. “Oh Gott, Sango, ich mag ihn”, kam es plötzlich panisch von Kagome. Immer wieder hatte sie sich eingeredet, dass es nur ihre Pflicht war. Sie es nur für sie beide machte. Doch die Wahrheit hatte sie immer verdrängt. Denn diese sprach sie nun aus und es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. “Kagome... das ist doch nicht schlimm”, versuchte Sango sie zu beruhigen. Doch das wollte Kagome nicht hören. “Nicht schlimm? Nicht schlimm! Hast du sie noch alle? Ich bin drauf und dran mich in den Freund meiner Cousine zu verlieben... nein nicht nur drauf und dran... ich habe mich bereits verliebt. Nichts wird wieder gut, Sango”, wurde es Kagome schlagartig klar.

“Wirst du es ihm sagen?” wollte Sango von ihr wissen. “Nein... nein ganz sicher nicht. In Sechseinhalb Wochen bin ich hier weg. Ich werde ihn vergessen und mein Leben genauso wie er seins leben”, stellte Kagome klar. Sie würde den Teufel tun und sich zwischen Kikyo und Inuyasha drängen. “Du vergisst nur eine Sache. Eventuell hat euer letztes Abenteuer Früchte getragen und dann bist du unwiderruflich mit ihm verbunden. Könntest du das wirklich ertragen?” Sango wusste genau, welche Knöpfe sie drücken musste. “Dann hoffe ich, dass auch diesmal wie schon die letzten male nichts passiert ist”, kam es eher trocken über Kagomes Lippen. Wusste sie doch genau, dass Sango recht hatte. Sollte sie schwanger sein, würde sie mit ihm verbunden sein. Und genau das wollte Kagome nicht mehr. Sie wollte Vergessen. “Dann hoff ich mal, dass du Glück hattest. Und falls du doch einmal eine Umarmung oder einen Rat brauchst, werde ich dir immer beistehen.”

“Dann umarm mich. Halt mich einfach fest und sag mir, dass es das Richtige ist, was ich hier tue”, forderte Kagome ihre beste Freundin auf. Sie brauchte einfach halt. Denn sie hatte Angst, dass sie sich gerade im Freiflug befand und sie niemand auffangen könnte.
 

Müde trat Inuyasha durch die Eingangstür. Nachdem Inuyasha seine Arbeit erledigt hatte, war er einfach planlos durch die Straßen gelaufen. Er hatte versucht einen klaren Kopf zu bekommen. Doch egal wie sehr er sich bemühte. Immer wieder schwirrten Kikyo und Kagome in seinem Kopf herum. Er fühlt sich ausgelaugt und müde. Konnte einfach nicht mehr. Alles was er wusste war, dass sein Vater recht hatte. Er musste sich entscheiden. Und noch hatte er keine Ahnung für wen sein Herz mehr schlug.
 

Erleichtert atmete Kagome durch. Die letzten beiden Wochen hatte sie enorme Ängste durch gestanden. Das der Test nun negativ ausfiel, ließ ihr beinahe einen Stein vom Herzen fallen. “Ich bin nicht schwanger”, flüsterte sie zittrig. War sie doch unglaublich froh, dieses Ergebnis erhalten zu haben. Auch wenn sie wusste, dass es damit für sie endgültig vorbei war. “Dann kannst du jetzt ganz in Ruhe deine Sachen packen und gehen”, kam es gequält über Sangos Lippen. Kagome wusste, dass es ihr schwer fiel, sie gehen zu lassen. Doch für Kagome war es die einzige Chance. Sie hatte es schon einmal getan. Alle zurückgelassen, die sie geliebt hatte. Und sie würde es wieder tun. Gehen und all ihre Gefühle hinter sich lassen. “Ich bin nicht aus der Welt Sango. Wir werden telefonieren und Urlaube zusammen verbringen und irgendwann komm ich wieder. Du bist die beste Stationsleiterin, die diese Klinik je gesehen hat.”

Kagome vielen diese Worte schwer und auch ihr Lächeln auf den Lippen war aufgesetzt. Doch sie meinte jedes Wort ernst. “Ich denke, du hast recht. Wir schaffen das schon zusammen. Aber bevor du diese Stadt verlässt, hast du noch eine Beichte zu machen. Und wenn du wirklich willst, dass ich dir dabei deine Hand halten soll, dann mache ich das gern.” Kagome musste lachen bei der Wortwahl, die Sango getroffen hatte. “Danke, Sango. Danke für alles!”, bedankte sich Kagome ehrlich. War ihrer Freundin unheimlich dankbar. War sie doch ihr Fels in der Brandung, ihre Stütze, ihre Seelenverwandte. “Ich werde mit ihm reden. Aber gib mir vielleicht noch etwas Zeit”, bat Kagome ihre Freundin. Sie wollte einfach noch einige Momente für sich haben. Den Mum, sich endgültig von Inuyasha zu verabschieden, hatte Kagome einfach noch nicht.

Ein Moment für die Ewigkeit!

Ein Moment für die Ewigkeit!
 

Schweigend saßen sich Kikyo und Inuyasha gegenüber. Die letzten Wochen waren hart. Er musste wirklich schwere Entscheidungen treffen. Eine Familie oder seine Freundin. Er kannte seine Wünsche gut. Hatte jedoch einen Entschluss gefasst. Er würde zurückstecken. Für Kikyo und seine Zukunft. “Ich... ich werde mich noch einmal mit Kagome treffen”, versuchte Inuyasha ein Gespräch zu beginnen. Doch Kikyo schien das nicht wirklich zu wollen. Ignorierte ihn wie schon die letzten Wochen vollkommen. “Verdammt, Kikyo. Verstehst du nicht? Ich treffe mich mit Kagome, um es endgültig zu beenden. Du hast gewonnen. Ich werde meinen Traum vergessen. Du hast mich für dich allein”, fuhr Inuyasha sie an. Konnte diese erdrückende Stimmung einfach nicht mehr ertragen. “Es beenden? Was genau beendest du?”, richtete sie seit langem wieder ihre Worte an ihn. Er hatte erwartet, dass sie sich freuen würde. Doch scheinbar sah Kikyo das anders.

“Was willst du eigentlich noch von mir? Ich gebe auf! Kagome wird kein Kind für mich bekommen. Mehr kann ich nicht tun.” Sein Atem ging schwer. Er wusste einfach nicht mehr, was Kikyo von ihm wollte. “Und was ist, wenn doch? Was ist, wenn sie bereits schwanger ist? Wirst du aufhören, sie zu lieben? Sie zu treffen? An sie zu denken? Wirst du dieses Kind, dass vielleicht schon existiert aufgeben?” Kurz leckte sich Inuyasha über die Lippen. Er wusste, dass er, wenn dieser Fall eintreten würde, würde er niemals loslassen konnte. Er würde von ihr vermutlich nie eine Vergebung erwarten können. Dennoch hatte er eine Entscheidung getroffen. War bereit alles aufzugeben. Auch wenn es ihm schwer fiel die nächsten Worte zu sagen. Sie waren das Einzige, was er jetzt noch tun konnte und musste.

“Ich habe einen Fehler gemacht. Aber ich wollte nur, dass mein Traum weiterleben kann. Dass ich bei Kagome war, hatte nichts zu bedeuten. Das Einzige, das ich mir vorwerfen kann, ist dass ich es nicht dir gesagt habe. Und dennoch... Für dich würde ich auch dieses mögliche Kind vergessen.”

“Für mich hat es aber etwas zu bedeuten. Du hast mich verlassen und sie gewählt nicht mich! Es ist egal, was du im Moment entscheidest... du wirst mir ewig vorwerfen, dass ich schuld bin, dass dein Traum nicht in Erfüllung geht. Ich verzeihe dir... aber du wirst mir nie verzeihen.” Nach diesen Worten stand Kikyo einfach auf. Verschwand aus seinem Blickfeld. Inuyasha schloss seine Augen. Er wusste, dass sie ihm nie verzeihen würde. Aber sie hatte recht, er könnte ihr dies ebenso nicht verzeihen.
 

“Willst du ihm nicht schreiben, oder ihn anrufen?”, wollte Sango von Kagome wissen. Bis jetzt hatte ihre Freundin sie mit diesem Thema auch weitgehend in Ruhe gelassen. Sogar Inuyasha hatte sie nicht einmal angesprochen. Doch seit dem negativen Test waren beinahe drei Wochen vergangen. Ihr Abschied rückte immer näher und schon bald würde sie auf einen anderen Kontinent leben. So langsam musste Kagome wirklich zu sehen, dass sie Inuysaha sagte, was Sache war. Sie musste Abschied nehmen, auch wenn es ihr schwerfiel. “Ja, du hast recht. Ich sollte wirklich endlich klar Schiff machen. Lange bleibt mir nicht mehr Zeit dafür”, gab Kagome leise zu und holte schon mal ihr Handy aus der Tasche. Schließlich wollte sie es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Ehe sie ihr Mut wieder verließ.
 

-Hey... na du? Lebst du noch? Ich muss dringend mit dir sprechen? Hast du vielleicht die nächsten Tage etwas Zeit für mich? LG Kagome-
 

Eilig tippte sie auf ihrem Smartphone. Schickte die Nachricht einfach ab. Hoffte, dass er sie schnell lesen würde. Zu ihrer Überraschung hatte sie nicht einmal ihr Handy weggelegt, als es bereits wieder in ihrer Hand vibrierte. Ohne zu zögern, öffnete sie den Chatverlauf. Lass sich die Nachricht kurz durch. Nur um ihm mit einem einfachen Ok zu antworten. “Inuyasha bringt einen Freund mit. Kannst du bitte mitkommen?”, fragte sie, während Kagome ihr Handy wieder beiseite legte. Sie hatte schon ein komisches Gefühl, dass ausgerechnet Inyuasha bei einem Treffen einen Freund mitnehmen wollte. Andererseits konnte sie so auch Sango ohne große Umstände mitbringen. “Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dir zur Seite stehe. Also klar bin ich dabei. Sag mir, wann und wo und ich werde da sein!”, kam es wie erwartet von Sango. Augenblicklich nach dem Zuspruch fühlte Kagome sich leichter. Nun hatte sie doch nicht mehr so große Angst davor, vielleicht doch schwach zu werden.
 

Pünktlich um neun Uhr stand Inuyasha nervös wartend mit seinem besten Kumpel vor dem kleinen, aber feinen Restaurant, in dem er sich mit Kagome verabredet hatte. “Alles ok? Alter wenn du die Kleine nicht absegelst willst, dann lass es doch”, motzte Miroku. Inuyasha hatte ihm erzählt, was er am heutigen Abend machen würde. Dabei hatte er nicht begeistert gewirkt. Ihm dennoch zugesichert mit ihm zu diesem Treffen zu gehen. “Ich habe nur etwas Angst. Sie hat so viel geopfert und jetzt bin ich es, der ihr sagen wird, dass es vorbei ist. Sollte sie schwanger sein, werde ich dieses Kind nicht haben können und ehrlich gesagt habe ich Angst, was sie tun wird”, gab er zu. Inuyasha wusste, dass es eine reale Chance gab, dass Kagome bereits schwanger war. Doch er hatte sich für die Sicherheit entschieden. Ein perfektes Leben in einer perfekten Welt. Für Kagome jedoch gab es in dieser nun mal keinen Platz.

“Entschuldigt, wir sind zu spät”, wurden die beiden aus ihrem Gespräch gerissen. Vor ihnen stand eine ziemlich außer Atem keuchende Kagome, die flehend ihre Hände in der Höhe hielt. “Ihr wisst ja, Frauen und so”, kicherte sie verlegen. Zuckte dabei mit den Schultern. Sie sah wirklich hübsch aus. Wie immer war sie perfekt gestylt. Ihre offenen Haare und das kurze rote Cocktailkleid sahen mehr als nur hervorragend aus. “Das macht nichts. Lasst uns lieber mal rein gehen. Sonst denken die noch, wir wollen doch nicht mehr”, fand Inuyasha als erstes seine Stimme wieder. Hoffte, dass er sie nicht zu lange angestarrt hatte. “Gern. Heut wird bestimmt ein spitzen Abend!”, freute sich Kagome. Schien wirklich überdreht und ziemlich gute Laune zu haben. “Komm schon, Sango”, zog sie ihre Freundin einfach mit sich. Gab Inuyasha nicht einmal die Zeit Miroku vorzustellen.

“Und die willst du wirklich abschießen? Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mir die Kleine mal schnappe?”, lehnte sich Miroku zu ihm und flüsterte diese Worte so leise wie möglich in sein Ohr. Der wütende Blick und die Andeutung sich endlich in Bewegung zu setzten hatten Miroku jedoch gereicht. Ohne ein weiteres Wort folgte er den Damen, die bereits im Restaurant verschwunden waren.
 

Lächelnd nahm Kagome einen Schluck von ihrem Cocktail. Bis jetzt war die Stimmung ausgelassen. Sie quatschten über belangloses und lachten viel. Inuyasha extra sagen, dass es nicht funktioniert hatte, musste sie nicht. Denn sie hatte sich ein alkoholisches Getränk bringen lassen. Das allein hatte ihm wohl auch gereicht, um zu verstehen. Nickend hatte er es zur Kenntnis genommen. Sich danach ebenfalls für ein Bier entschieden. Doch so sehr ihr der Alkohol auch Entspannung brachte, den Mut, das auszusprechen was unwiderruflich passieren musste, hatte sie nicht. Dass Inuyasha auch noch neben ihr saß und ihr immer wieder Blicke zuwarf, machte die Sache für sie nicht besser. Auch er schien immer lockerer zu werden. Legte beinahe selbstverständlich seine Hand auf ihren unbedeckten Oberschenkel.

Kurz richtete sie ihren Blick auf diesen. Fühlte schon wieder dieses leichte Kribbeln, das diese Berührung in ihrem Körper auslöste. Selbst als er sich mit seiner Hand in Bewegung setzte, spürte sie wie es ihr immer heißer wurde. Inuyasha schien den Blick ihrer Freunde gar nicht zu bemerken und starrte sie beinahe mechanisch an. “Ich... ich muss kurz auf die Toilette. Entschuldigt mich!”, kam es mehr als eilig von Kagome. Sie wollte nur den Blicken entgehen und vor allem kurz von Inuyasha weg. Eilig schob sie seine Hand von ihrem Körper und ergriff beinahe fluchtartig den Weg Richtung WC. Nur um etwas klarer im Kopf zu werden.
 

Leicht verwirrt sah Inuyasha Kagome nach. Ihre Reaktion hatte ihn doch etwas erschrocken. Sonst machten ihr diese Berührungen nichts aus. Wobei wenn er ehrlich zu sich war, berührte er sie so nie. Vor allem nicht in der Öffentlichkeit. “Ähm, ich glaube, ich muss auch mal auf die Toilette. Ihr schafft das hier doch kurz ohne uns?”, entschuldigte er sich deshalb. “Klar. Ich sorge schon dafür, dass es deinem Kumpel nicht langweilig wird”, grinste Sango breit. Kniff dabei in Mirokus Wange und zog kräftig daran. “Au... Au... Au hör sofort auf. Das tut vielleicht weh”, hörte er diesen auch ziemlich lautstark gegen diese Aktion protestieren, nachdem er den Tisch verlassen hatte. Auch wenn sein Ziel gewiss nicht die Männertoilette war.
 

Schnell hatte sich Kagome etwas Wasser ins Gesicht gespritzt. Musste dabei aufpassen, dass das Makeup, das sie trug, keinen Schaden erlitt. “Gott, was mach ich hier eigentlich?”, fragte sie sich leise selbst. Wischte sich mit einem Tuch ein paar Wassertropfen von der Wange. Sie hatte Kopfschmerzen und ihr war immer noch ganz komisch zu mute. Sie hatte sich schon gedacht, dass es nicht einfach werden würde. Aber so schwer hatte sie es sich nicht vorgestellt. “Ähm... Hey”, hörte sie leise hinter sich. Sah im Spiegel, wie Inuyasha langsam die Toilette betrat. Der Blick von der Dame, die gerade eine Kabine verließ, zeigte deutlich, was sie davon hielt. Angewidert verzog sie ihr Gesicht. Doch das schien Inuyasha nicht zu stören. Auch nicht, dass diese Frau leicht schnaubte, nachdem sie die Toilette verlassen hatte.

“Was machst du hier?”, wollte Kagome von ihm wissen, als sie sich zu ihm umgedreht hatte. Schließlich sollte er hier gar nicht sein. “Ich muss kurz mit dir allein reden”, gab er schließlich zu und wirkte irgendwie nervös. “Gut, dann mach schnell. Ich habe dir ebenfalls etwas zu sagen”, stimmte sie deshalb zu. Vielleicht war es nicht der richtige Ort. Aber immerhin konnte sie es hinter sich bringen. “Ich... ich habe mich für Kikyo entschieden. Ich wünsche mir so sehr ein eigenes Kind. Ich habe alles dafür getan und dennoch ist es mir nicht vergönnt Vater zu werden. Meine Beziehung geht den Bach runter und bevor ich beides verliere... entscheide ich mich für sie und gegen meinen Wunsch. Das heute ist also unser letztes Treffen. Es tut mir so leid, dass du das alles durchmachen musstes und ich bin dir wirklich dankbar für den Versuch. Aber hier und jetzt ist unsere Abmachung Geschichte. Du kannst wieder frei leben”, gab er leise zu.

Irgendwie erleichterten diese Worte Kagome sehr. Jetzt musste sie nicht mehr das Arschloch sein. “Danke für deine Ehrlichkeit. Es muss wirklich schlimm für sie gewesen sein. Und auch ich wollte es heute beenden. Irgendwie habe ich es nicht mehr für richtig gehalten. Dass du es ebenso siehst, erleichtert mich. Also... das war es dann. Ich wünsche dir wirklich nur das Beste, Inuyasha.” Langsam ging Kagome auf ihn zu und trug ein ehrliches Lächeln auf ihren Lippen. Schließlich wünschte sie sich wirklich, dass er glücklich werden würde. Kurz drückte sie ihre Lippen auf seine Wange und wollte ihm so zeigen, dass es für sie ‘Ok’ war. Denn sie hatten beide die gleiche Entscheidung getroffen.
 

Tief sah Inuyasha in Kagomes Augen. Er sah ihr unschlagbares Lächeln und spürte immer noch dieses Kribbeln auf seiner Wange, welches der kurze Kuss ausgelöst hatte. Ohne groß darüber nach zu denken, überbrückte er die wenigen Zentimeter, die zwischen ihnen waren. Drückte fordernd seine Lippen auf ihre. Er wollte noch einmal ihre Lippen spüren. Nur noch einmal mit ihrer Hilfe alles vergessen und vor allem wollte er ein letztes Mal ihrem Körper so nahe sein wie kein anderer. Mit etwas Druck brachte er Kagome dazu sich in Bewegung zu setzten und schob sie bestimmt in eine der Kabinen. Nur um sie sofort an die nächste Wand zu pressen und verlangend ihren Körper mit seinen Händen nach zu fahren. “Wir sollten aufhören”, brachte Kagome atemlos und angestrengt über ihre Lippen. Sie hatte alle Mühe ein Keuchen zu unterdrücken. Doch an ein Aufhören wollte Inuyasha gar nicht denken. Er wollte einfach dieses Gefühl von Freiheit und Abenteuer durch seinen Körper jagen.

Deshalb ignorierte er ihre Aufforderung. Fuhr einfach mit seinen Händen unter das kurze Kleid. Ohne zu zögern, schob er ihren Slip hinunter. Ihre Lippen verschloss er mit seinen. Verhinderte so, dass sie weiteren Protest einlegen könnte und ihn vielleicht doch wieder zur Vernunft brachte. Ohne den Kuss zu lösen, öffnete er seine Hose. Schob sie sich ein Stück nach unten. Und auch Kagome schien langsam eingesehen zu haben, dass er es nicht beenden wollte. Seinen Kuss erwiderte sie genauso freudig und grinste leicht, als er sie stürmisch hochhob, nur um sie zwischen Wand und sich gefangen zu nehmen und endlich eins mit ihr zu werden.
 

Noch einmal strich Kagome über das Kleid und fuhr sich durch ihre Haare. Die vergangenen Minuten hatten wirklich Spuren hinterlassen. Auch Inuyasha sah man deutlich an, was hier gerade geschehen war. Seine Haare waren wild durcheinander und er hatte Lippenstiftspuren an seinem Hals. Schnell wischte Kagome ihm diese weg. “Ich glaube, es ist besser wir gehen jetzt. Die anderen warten bestimmt schon”, gab sie leicht unsicher von sich. Sie wusste nicht, was sie in den vergangenen Minuten geritten hatte. Vorsichtig lugte Kagome aus der Tür und stellte erleichtert fest, dass sich niemand auf er Toilette befand. Kurz deute sie Inyuasha ihr schnell zu folgen. Schließlich sollte sie so keiner sehen.

Noch einmal beugte sich Inuyasha schnell hinunter. Irgendwas schien er in der Hektik aufzuheben. Bevor er ihr artig folgte und Kagome erleichtert aufseufzte, als sie endlich aus der Toilette verschwunden waren. “Ähm... ich glaube, wir sollten gehen”, kam es beinahe hektisch von ihr. Sie deutete ihrer Freundin nur, dass sie ihr folgen sollte, als sie schon ihre Tasche schnappte und zum Tresen lief. Sie wollte nur noch schnell bezahlen und abhauen. Auch die jungen Männer schienen dieses Vorhaben in die Tat umsetzten zu wollen, da sie den beiden Damen folgten. Auch wenn Kagome die gesamte Rechnung bereits übernommen hatte. “Ähm Kagome... Ich...”

“Behalt ihn einfach als Andenken. Alles Gute, Inuyasha, und auf Wiedersehen, Miroku”, verabschiedete sich Kagome eilig. Sie zog Sango einfach hinter sich her. Ihr war diese Situation mehr als peinlich. Vor allem weil vermutlich jeder wusste, was gerade passiert war.

Ein Abschied für immer?!

Ein Abschied für immer?!
 

“Oh Gott, Kagome! Wie peinlich ist das denn gerade gewesen?”, lachte Sango laut. Ließ sich von Kagome quer durch die halbe Stadt ziehen. “Ich weiß ja auch nicht, wie es dazu gekommen ist. „Plötzlich waren wir in der Kabine und den Rest kannst du dir denken”, gab sie leise zu und blieb langsam stehen. “Das war die reinste Katastrophe. Ich wollte doch eigentlich ein für alle Mal damit abschließen und jetzt? Es ist alles noch schlimmer als vorher.” Langsam ließ sie Sangos Hand los und wischte sich erschöpft über ihre Augen. “Willst du trotzdem gehen?”, wollte Sango verständnisvoll von ihr wissen und legte ihre Hand auf ihre Schulter. “Ja. Ich werde gehen und mein Bestes geben. Mein größter Wunsch ist es, dass er glücklich wird. Egal mit wem er dieses finden würde”, kam es vollkommen überzeugt von Kagome. Auch wenn es nicht gerade leicht für sie sein wird.
 

“Das nennst du aufgeben? Hey, es darf nicht mehr sein, aber lass uns doch noch eine Nummer schieben?”, kam es ziemlich nüchtern von Miroku. Inuyasha war wortlos mit ihm seinen Weg entlang gegangen. Hatte seine Hand in der Hosentasche und umklammerte den Slip von Kagome beinahe krampfhaft. “Ich weiß, dass es falsch war. Aber ich hatte plötzlich das Gefühl, sie noch einmal spüren zu wollen. Nur noch einmal, bevor ich sie gehen lasse”, gab Inuyasha eher geknickt von sich und fühlte sich gerade einfach nur miserabel. “Glaubst du wirklich, dass du dich für das richtige entschieden hast? Ich habe dich das erste Mal so frei gesehen. Du hast richtig gestrahlt. Dir war egal, dass wir in einem Restaurant waren. Du hast einfach auf dein Verlangen gehört.”

Die Frage, die Miroku ihm stellte, schwirrte Inuyasha auch schon ohne seinen besten Freund ständig im Kopf herum. Seit den vergangenen Momenten hatte er nur diese einzige Frage in seinem Kopf. “Das werde ich wohl erst herausfinden müssen. Kagome ist eben nicht Kikyo. Aber mein Entschluss steht fest. Kikyo wird meine Zukunft sein.” Ob Inuyasha seine Entscheidung eines Tages bereuen wird, wird erst die Zeit zeigen. Auch wenn er hoffte, dass es wirklich die richtige war und Kagome bald aus seinem Kopf verschwinden würde.
 

Die nächsten zwei Wochen vergingen mehr als nur schnell für Kagome. Sie hatte viel zu tun. Musste Sango noch genau einschulen. Fälle abschließen und nebenbei ihren Umzug organisieren. Alles unter einen Hut zu bekommen war wirklich nicht einfach. Oft war sie spät abends einfach nur super müde und wünschte sich nie wieder aus ihrem Bett aufstehen zu müssen. Je näher ihr Abschied kam, desto nervöser wurde Kagome. Die letzten Tage durften Koga und sie zuhause verbringen. Um letzte Vorbereitungen zu treffen. Doch für Kagome war es die reinste Qual. Sie saß hier in ihrer fast leeren Wohnung. Die meiste Zeit schaute sie an die Decke und hatte mehr als genug Zeit zum Nachdenken. Immer wieder dachte sie daran, alles zurück lassen zu müssen.

Anders als damals in Tokio fiel es ihr hier richtig schwer. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken die nächsten Jahre weit weg von hier zu verbringen. Ob sie überhaupt wieder hierherkommen würde, konnte Kagome nicht einmal sagen. Genau das machte es ihr noch schwerer. Sie hatte diese Stadt wirklich in ihr Herz geschlossen. Auch weil sie hier Freunde gefunden hatte, die ihr wirklich alles bedeuteten. “Genug Trübsal geblasen. Ich muss nach vorne schauen”, seufzte Kagome und schaute sich kurz im Raum um.

Auf dem Boden neben ihrem momentanen Schlaflager lag ihr Handy. Leicht musste sie schmunzeln. Hatte eine Idee, wie sie jemanden eine ganz bestimmte Freude machen konnte. Sodass sie einfach aufstand und zu ihrem Handy ging. Langsam hob sie es auf und wählte eine bestimmte Nummer. Hoffte einfach, dass er etwas Zeit für sie haben würde. Schließlich saßen sie im gleichen Boot.
 

“Mit Kikyo läuft es also noch immer nicht besser?”, fragte Miroku nachdenklich. Die letzten zwei Wochen hatte Inuyasha alles versucht, um Kikyo davon zu überzeugen, dass er Kagome vergessen hat. Wirklich geklappt hatte das nicht. Immer wieder dachte er an sie. An die Zeit, die er mit ihr verbracht hatte. Er lebte in derselben Stadt und dennoch war er ihr kein einziges Mal begegnet. Immer nur um mit ihr zu schlafen. Irgendwie war es komisch. “Sie braucht einfach noch etwas Zeit. Aber ist doch egal. Ich habe es durchgezogen. Irgendwann wird sie das schon verstehen.” Zumindest hoffte Inuysaha das. Hatte er doch keine Lust immer und immer wieder den gleichen Käse mit ihr durchzukauen. “Lass uns lieber über etwas anderes reden. Schließlich treffen wir uns nicht, um über meine Freundin zu reden.” Inuyasha hatte sich mit Miroku in einem Café verabredet und wollte einfach ein bisschen Ablenkung. “Können wir gerne machen. Vielleicht über Kagome?”, lachte Miroku plötzlich schadenfroh. “Sehr witzig! Lass den Scheiß. Oder willst du, dass mein Kaffee gleich in deinem Gesicht landet? Vielleicht sollten wir einfach über Sango sprechen”, kam es recht nüchtern von Inuyasha.

Er hatte erfahren, dass Miroku und Sango in der kurzen Zeit, in der Kagome und er weg waren Kontaktdaten ausgetauscht hatten. Immer wieder schrieben sie miteinander und wer weiß, vielleicht würden sie beide ja zusammenkommen. Unweigerlich kam ihm der Gedanke, dass er so auch Kagome wiedersehen würde. Schließlich war sie die beste Freundin von Sango. “Können wir. Sango hat zur Zeit leider wenig Zeit. Sie wird Stationskrankenschwester. Hat viel zu tun und macht sich echt viele Gedanken, dass sie es verhauen könnte.” Kurz runzelte Inuyasha seine Stirn. Soweit er wusste, hatte Kagome doch diese Position im Moment inne. “Wechselt sie das Krankenhaus?”, war sein erster Gedanke, den er laut aussprach. “Nein sie bleibt. Die Position ist frei geworden und ihre Vorgängerin hat sie empfohlen”, zuckte Miroku mit den Schultern. “Verstehe. Scheinbar gibt es auch im Krankenhaus Veränderungen. Vielleicht war es Kagome einfach zu viel. So eine Stationsleitung ist sehr anstrengend. In ihrem Alter so viel Verantwortung zu tragen ist bestimmt nicht einfach”, überlegte Inuyasha laut.

“Kagome war die letzte Stationsleitung?”, kam es erstaunt von Miroku. Verstehen konnte Inuyasha das schon. Auch er hatte niemals daran gedacht, dass Kagome so eine hohe Position inne hatte. “Sie ist eben eine wirklich kluge und verantwortungsvolle junge Frau. Sie verfolgt ihre Ziele und hat eine Menge Mut”, kam es leicht schmunzelnd von Inuyasha. Schließlich hatte Inuyasha sie so kennen gelernt und mochte sie so, wie sie ist wirklich. “Eine unglaubliche junge Frau. Kein Wunder, dass du sie noch immer in deinem Kopf hast.”

“Ach lass uns einfach über belangloses reden. Also wie siehts bei dir aus?”, lenkte Inuyasha das Thema erneut auf etwas anderes. Hatte einfach keine Lust ständig wieder an Kagome erinnert zu werden.
 

“Danke fürs Herbringen”, bedankte sich Kagome bei Koga. Sie hatte ihn einfach angerufen und darum gebeten, dass er sie zu einem Café bringen würde. Sie wollte Sango eine Freude machen und hatte sich dazu entschieden, dass sie Sango einen Cappuccino vorbeibringen würde. So konnte sie sich noch von ihr verabschieden, da ihr Flieger schon am späten Abend gehen würde. Ihre Freundin hatte leider Dienst und konnte sie leider nicht zum Flughafen bringen. “Als Dank könntest du mir einen Latte mitnehmen”, verlangte Koga von ihr. “Und denk dran, alber nicht wieder herum. Wir haben es echt eilig. Schließlich müssen wir noch ein paar Sachen packen.”

“Na klar. Ich beeil mich und wir verabschieden uns von Sango”, kam es strahlend von Kagome. Schnell stieg sie aus dem Auto und lief lächelnd in den Laden hinein. Schnurrstraks stand sie an der Theke. “Einen wunderschönen Tag, Ayame. Ich hätte gern einen Latte und einen Kakao bitte”, kam Kagome gleich zur Sache. Seit Jahren kannte sie die Bedingung. Das Café war in der Nähe des Krankenhauses. Sie und die anderen waren sehr oft hier. “Mit Sahne und Kakao Herz?” schmunzelte Ayame. Wusste einfach, was Kagome wirklich gern hatte. “Bitte und danke schön”, kicherte Kagome.

“Du weißt aber schon, dass du das Herz nicht sehen wirst, wenn der Deckel drauf ist?”, kam es eher beiläufig von Ayame. Sie hatte sich weg gedreht und bereitete ihre Bestellung vor. “Das macht nichts, ich weiß, dass es da ist”, lächelte Kagome. Schon allein der Gedanke, dass dieser Kakao mit Liebe gemacht wurde freute sie. “Hier bitte schön. Ich wünsch euch beiden nur das Beste. Kommt mal wieder vorbei, wenn ihr in dieser Stadt seid”, meinte Ayame etwas trauriger. Kagome wusste, dass die junge Bedienung Gefühle für Koga hatte. Deshalb würde sie ihn sicher vermissen. “Machen wir. Ich freu mich schon auf unser Wiedersehen.” Das konnte Kagome vollkommen ehrlich sagen. Sodass sie ihr noch einmal winkte und einfach mit ihrer Bestellung davonlief.

Kurz darauf aber wieder stehen blieb. “Hey. Wie klein die Welt doch ist. Schön euch mal wieder zu sehen”, kam es mit einem kleinen Lächeln von Kagome. Sie war zwar etwas überrascht, freute sich dennoch Inuyasha noch einmal sehen zu können. “Da hast du recht. Schön, dass es dir gut geht”, kam es ebenfalls lächelnd von ihm. Kagome fand dieses Lächeln wirklich schön. Doch es tat ihr auch weh, da sie dieses schon bald nicht mehr sehen könnte. “Ich...”

“Kagome, hast du schon vergessen? Wir müssen dringend los!”, stoppte Koga ihren Satz. Kagomes Blick richtete sich auf Koga. Er hatte recht, sie mussten sich beeilen. “Ich muss los. Tut mir leid. Ich wünsche euch viel Glück und man sieht sich”, verabschiedete sie sich mit einem Lächeln. Sie wollte ihnen das noch einmal sagen, auch wenn sie nicht ahnen konnte, dass sie sie wohl nie wieder sehen würden. “Danke schön, dir auch, Kagome”, verabschiedeten sich die beiden Männer von ihr. Kagome lief eilig auf Koga zu. “Wo ist der Cappuccino?”, wurde sie gleich gefragt und sah, wie Koga seine Augenbraue hochzog. “Ups, ich bin gleich wieder da!”, kam es entschuldigend von Kagome. Schnell lief sie zurück zum Tresen. “Hier bitte schön. Ich habe mir schon gedacht, dass du etwas vergessen hast”, kam es kichernd von Ayame und stellte ihr einen weiteren Becher auf den Tresen. “Danke. Du bist echt meine Heldin”, kam es freudig von Kagome. Dankend nahm sie den Kaffee an und legte Ayame das Geld auf den Tresen. “Kauf dir etwas Schönes.” Das war Kagomes Art danke zu sagen. Für alles.
 

Sein Blick folgte der jungen Frau, die gerade das Café wieder verlassen hatte. “Sie ist hübsch. Ich würde mich jedoch trotzdem nicht an sie halten. Schon in wenigen Stunden wird diese Frau in den Flieger steigen und für eine sehr lange Zeit nicht wieder kommen”, hörte er leise die Stimme der Bedingung. “Naja egal. Wollt ihr noch was?”, fragte sie mit einem Lächeln nach. “Was... was haben Sie da gerade gesagt?”, wollte Inuyasha mechanisch wissen. Denn er wusste nicht, wie er mit dieser Information umgehen sollte. “Ähm... Kagome wird noch heute Abend zusammen mit Koga in ein Kriegsgebiet fliegen, um dort Menschen zu retten. Kennt ihr Sie etwa?”, fragte sie leicht verwirrt nach. Schien echt nicht zu wissen, wieso sie das wissen wollten. “Das dachte ich zumindest. Ich hätte gern die Rechnung”, kam es niedergeschlagen von Inuyasha. Denn diese Antwort traf ihn doch wie ein Schlag. Er hatte gehofft, sie wenigstens ab und zu sehen zu können. “Habe ich etwas falsches gesagt?”, wollte die Frau von ihnen wissen. Doch Inuyasha schaffte es nicht ihr zu Antworten. “Nein. Es ist alles in Ordnung”, antwortet daher Miroku. Schien genau zu fühlen, dass Inuyasha im Moment nicht in der Lage war, sich dieser Situation zu stellen.
 

Noch einmal atmete Kagome tief durch. Sie hatte ein wenig Bammel. War noch nie so lange in einem Flieger gesessen. Vielleicht machte sie es aber auch nur nervös, weil sie gleich alles hinter sich lassen würde. “Hast du Angst?”, wurde sie grinsend von Koga gefragt. “Ein bisschen. Aber die Freude überwiegt.” Kagome sah aus dem Fenster und spürte, dass das Flugzeug sich langsam in Bewegung setzte. “Dann bin ich aber froh, dass es dir genau so geht wie mir”, lachte nun Koga und sah freudig aus dem Fenster, während er langsam ihre Hand nahm. Nur um mit ihr gemeinsam in den Abendhimmel und die dunkle Nacht zu blicken.
 

Wütend ging er die Treppen wieder hinunter. Er hatte Stunden gebraucht, um endlich einen klaren Kopf zu bekommen. Doch als er diesen schließlich hatte, war es zu spät. Er war zu Kagomes Wohnung gefahren und wollte sie aufhalten. Doch scheinbar hatte er den Moment verpasst. Sie war weg und er konnte nur noch hier stehen und in den Himmel schauen. Sein Blick war in den Sternenhimmel gerichtet. Über ihn flog gerade ein Flugzeug. Er konnte den Gedanken nicht verhindern, dass Kagome vielleicht gerade in diesem saß und den gleichen Sternenhimmel wie er betrachtete. Und ohne, dass er es wollte, löste sich eine Träne aus seinen Augen. Es tat unheimlich weh, sie zu verlieren.

Ein Streit mit Folgen!

Ein Streit mit Folgen!
 

Immer noch wusste Inuyasha nicht, wo ihm der Kopf stand. War nach seinem Gefühlsausbruch einfach planlos durch die Dunkelheit der Nacht gelaufen. In seinem Kopf drehte sich alles. Er dachte ununterbrochen an Kagome. Wann hatte sie die Entscheidung getroffen? Wieso und warum ausgerechnet jetzt. Fragen, die nur sie ihm beantworten könnte. Doch sie war nicht mehr hier. Hatte sich still und heimlich aus dem Staub gemacht. Und würde vorerst nicht wieder kommen. Egal wie sehr er es sich wünschte. Er mochte Kagome und hätte liebend gern eine Freundschaft mit ihr aufgebaut. Auch wenn sie die Cousine seiner Freundin war.

Im Normalfall hatte man zu dieser ein gutes Verhältnis. Das es dieses nicht geben würde, machte ihn wütend. Die Schuldige hatte er auch schnell fixiert. Kikyo und ihre bescheuerte Eifersucht und Wut auf Kagome. Sie hatte sie in seinen Augen zu einer erneuten Flucht gebracht. Und egal wie sehr Inuyasha versucht hatte Kikyo zu verstehen. Ihr ihre Wünsche zu erfüllen. Bei Kagome hatte sie in seinen Augen einen Schritt zu viel gemacht. Und das würde er ihr bestimmt nicht verzeihen.
 

“Welcher Idiot hatte die Idee ausgerechnet in ein Land zu gehen, in dem es so heiß ist?”, motzte Kagome leise. Wischte sich etwas Schweiß von der Stirn. Sie nahm einen tiefen Atemzug. Doch dieser war genauso trocken wie die Landschaft um sie herum. Seit drei Wochen war sie nun zusammen mit Koga in Pakistan. Hatte alle Hände voll zu tun. Wirklich einleben konnte sie sich nicht. Es war heiß. Zu heiß für ihren Geschmack. “Das warst du. Du wolltest unbedingt hier hin”, kam es eher nüchtern von Koga. Auch ihm schlug die Hitze auf das Gemüt. Kagome konnte ihn auch verstehen. Sie waren irgendwo im nirgendwo. Durften sich nicht selbstständig bewegen und von einer Klimaanlage war weit und breit keine Spur.

Die einzige Rettung, die Kagome seit drei Wochen hatte, war der kleine Kühlschrank, der mit Solarenergie betreiben wurde und ein bisschen Wind, wenn dieser denn mal aufkam. “Und jetzt sieh zu, dass du weiter machst. Da vorne kommen schon wieder neue Verletzte”, murrte nun Koga. Vermutlich war er genauso genervt davon, nicht dass zu machen, was sie eigentlich machen wollten. Schließlich wollten sie hier Schwangeren helfen. Doch anstatt diese durch eine Schwangerschaft zu begleiten, musste sie immer wieder neue Kriegsopfer versorgen. Ändern konnte es Kagome sowieso nicht. Sodass sie schnell wieder aufstand und zu dem jungen Mann lief, der dringend ihre Hilfe brauchte.
 

Leicht nachdenklich sah Inuyasha in seinen Bildschirm. Ganze drei Wochen tat er das nun schon. Er hatte alles versucht. Sogar im Krankenhaus war gewesen und hatte mit Sango gesprochen. Immer wieder versuchte er Kagome auf ihrem Handy zu erreichen. Nichts war erfolgreich. Ihre Nummer existierte nicht mehr und auch Sango – ihre beste Freundin – konnte oder wollte ihm keine Auskunft mehr geben. Es frustrierte ihn. Aber nicht nur das stimmte ihn nachdenklich. Seit drei Wochen wohnte er nun schon in einem Hotel. Er hatte jeden von Kikyos Anrufen ignoriert und war ihr aus dem Weg gegangen. Sie sollte spüren, dass im Moment nichts in Ordnung war. Natürlich hatte sie mitbekommen, dass Kagome die Stadt verlassen hatte. Sich sichtlich daran erfreut, als er nach Hause gekommen war. Genau das hatte für ihn das Fass zum Überlaufen gebracht.

Er hatte sie angeschrien und einfach seine Sachen gepackt. Ohne weiteres war er gegangen. Wohin hatte er ihr natürlich nicht gesagt. Wollte einfach Abstand von ihr haben. Doch Kikyo schien das nicht so zu sehen, denn er sah gerade wie seine Freundin aus dem Fahrstuhl stieg. Inuyasha wünschte sich wirklich, dass er träumen würde. In den letzten Wochen war sie kein einziges Mal in seinem Büro aufgetaucht. Hatte ihn wirklich dahingehend in Ruhe gelassen. Das ihr Gesicht mehr als wütend aussah, stimmte ihn nicht unbedingt optimistischer. Auch das sie die Tür mit einem lauten Knall zuwarf, interessierte ihn herzlich wenig. Er Tippte einfach weiter auf seinem Laptop herum.

“Bitte schön”, kam es fast schon überheblich von Kikyo, als sie einen Slip fallen ließ, der definitiv nicht ihr gehörte. Inuyasha wusste auch nur zu gut, wem dieser gehörte. Gerade strafte er sich im Kopf selbst dafür, diesen bei seinem überstürzten Aufbruch einfach in seinem Büro vergessen zu haben. “Nennst du das etwa, es zu beenden? Ist das deine Art mir zu sagen, dass sie dir nichts bedeutet? Oder hatte es dich so heiß gemacht, mit ihr eine Nummer auf dem WC in einem Restaurant zu schieben?”, kam es in einer bedrohlichen Stimme von Kikyo. Kurz ließ er ihre Worte sacken. Bevor er seine Augen auf die Frau richtete, die er im Moment eigentlich nicht hatte sehen wollen. “Es war also doch keine Einbildung, dass ich beim Gehen Naraku in dem Restaurant gesehen habe. Du hast mich wirklich beschatten lassen.”

Er hätte es sich denken können und schüttelte fassungslos den Kopf. “Du hast mir keinen Grund gegeben, dir zu vertrauen. All die Monate hast du mich angelogen. Mir gesagt, dass mit Kagome nichts läuft. Und dann finde ich, in deinem Büro ihren Slip und muss von meinem besten Freund erfahren, dass du nicht davor zurückschreckst, in einem Restaurant eine Nummer zu schieben?!” Dabei wurde Kikyo immer lauter. Inuyasha hatte keine Zweifel, dass seine Familie dieses Gespräch hören würde. Es war ihm auch egal. Er wollte einfach nur seine Wut loswerden.

“Denk mal scharf nach, wer mich dazu gebracht hat. DU... und nur DU allein. Du mit deiner verdammten Eifersucht. Ja ich habe mit Kagome geschlafen? Und soll ich dir was sagen? Es war fantastisch. Deine ständigen Zickereien sind einfach nur unerträglich. Du hast Kagome vertrieben, weil du Angst hattest, sie würde mich dir wegnehmen. Dabei hattest du dazu überhaupt keinen Grund! Du bringst mich um meinen größten Traum und erwartest von mir, dass ich alles hinnehme? Wann hast du mal zurückgesteckt? Wann hast du mal etwas gegeben? Wann hast du für dich entschieden, dass ich alles tun muss, um dir das Universum zu Füßen zu legen?! Hast du jemals an meine Gefühle oder meinen Wünschen nur ein bisschen ernsthaft Interesse gezeigt? Kagome ist eine wirklich fantastische Frau. Ich wollte eine Freundschaft mit ihr. Ich wollte, dass sie ein Teil meines Lebens ist. Und du hast das zerstört. Du und sonst niemand. Solange du das nicht einsiehst und mir nicht den Raum lässt, es dir verzeihen zu versuchen, will ich dich nicht mehr sehen. Hau ab ein für alle Mal”, fuhr Inuyasha Kikyo an.

Er atmete schwer und hatte endlich seinem Ärger, den er seit Wochen in sich trug, Luft gemacht. Kikyo schien mehr als schockiert über seine Worte. Starrte ihn einfach nur an. So als könnte sie nicht glauben, dass er das wirklich alles gerade ausgesprochen hatte. Da seine Freundin keine Anstalten machte sich zu bewegen, stand Inuyaha direkt auf und riss ruckartig die Tür auf. Die überraschten und teilweise fassungslosen Gesichter seiner Familie und der wenigen Angestellten ließen ihn völlig kalt. Er wollte einfach nur noch weg von Kikyo. Stieg in den Aufzug, ohne noch einmal nach hinten zu sehen.
 

Leicht benommen griff sich Kagome an die Stirn und spürte etwas weiches unter sich. Schaute sich leicht verwirrt um. Sie befand sich in einem der Zelte für die Verletzten. Auf einem der Feldbetten lag sie und versuchte sich daran zu erinnern, was gerade passiert war. Sie hatte einen Patienten versorgt. Seine Schusswunde gereinigt, als es ihr plötzlich irgendwie schwummrig wurde. An mehr konnte sie sich nicht erinnern. Sie wusste nicht, wie sie auf diesem Feldbett gelandet war. “Ah... du bist wieder wach”, kam gerade in diesem Moment Koga in das Zelt. Hatte seine Augen auf sein Klemmbrett gerichtet. “Was ist passiert?”, wollte sie von ihm wissen und setzte sich langsam auf. “Du bist umgekippt. Ich habe dich hierhergebracht”, erklärte er ihr und schaute sie das erste Mal an. “Wie geht es meinem Patienten?”, wollte Kagome anschließend besorgt wissen. “Dem geht’s gut. Ich habe ihn fertig behandelt. Machst du dir gar keine Gedanken, warum du umgekippt bist?”, fragte Koga nach und sah sie ziemlich seltsam an.

“Ich denke mal, es war einfach viel zu heiß. Ich habe wohl recht wenig getrunken. Ich muss eindeutig besser aufpassen”, erwiderte Kagome nachdenklich. Merkte erst jetzt, dass sie wirklich nicht viel zu sich genommen hatte. Sie musste wirklich mehr darauf achten, vor allem bei der Hitze. “Du musst gar nichts außer in den nächsten Flieger steigen. Du bist raus Kagome”, kam es plötzlich recht kühl von Koga. Solch ein Verhalten hatte sie so von ihm noch nie am eigenen Leib erlebt. “Wie ich bin raus? Hast du sie noch alle? Ich kann nicht einfach zurück”, kam es verständnislos von Kagome. Hatte sie doch ihr ganzes Leben aufgegeben, um mit ihm hier zu sein. “Dass du nicht mehr hier arbeiten wirst. Ich hatte nur eine Bedingung an dich. Dachte du meinst es wirklich ernst. Und dann sehe ich mir gerade deine Blutwerte an und muss feststellen, dass dein HCG-Wert erhöht ist. Was das bedeutet, muss ich dir nicht erklären.”

Kagomes Augen wurden groß. Sie wusste natürlich, was es zu bedeuten hatte. Sie konnte sich wirklich in den Hintern beißen, es noch einmal mit Inuyasha getrieben zu haben. Hatte wirklich gedacht, dass sie nicht schwanger werden konnte. Deshalb auch keine Pille danach genommen. Ein Fehler, wie sie jetzt feststellen musste. “Ich... das kann nicht sein”, stotterte Kagome vor sich hin. Sie wusste einfach nicht, wie ihr geschah. “Doch kann es. Ich kann nicht fassen, dass du wirklich so weit gehst. Weißt du eigentlich, dass eine Leihmutterschaft verboten ist?!”, fauchte Koga sie an. Kagome war überrascht über seine Wortwahl. Schließlich wusste er nichts von ihrem Plan. “Wie kommst du denn darauf? Ich habe nichts davon geplant. Warum unterstellst du mir ausgerechnet solche Dinge?”, verteidigte sich Kagome. Dabei stand sie langsam auf, um sich vor Koga aufzubauen. “Denkst du wirklich, dass ich so dämlich bin? Erst kommt deine Cousine zu uns und hört, dass sie keine Kinder bekommen kann... ganz anders als du Kagome. Du kannst Kinder bekommen und scheinbar hast du keine Skrupel davor, deiner Cousine dabei zu helfen ein Kind zu bekommen. Zusätzlich haben Sango und du plötzlich hunderte Geheimnisse und tuschelt ständig. Ich nehme an die Gute wusste von allem und hat dir sogar geholfen.” 

Leicht schüttelte Kagome den Kopf, denn sie war nur noch darüber schockiert, dass Koga so gut kombinieren konnte. “Du hast gar keine Ahnung. Ich habe das alles nicht geplant. Denkst du ich finde es toll, schwanger zu sein? Ich bin allein! Ich wollte nie Kinder und jetzt? Du schickst mich zurück, nur weil ich ungeplant schwanger bin.”

“Nicht nur das, Kagome. Ich suspendiere dich.” Mit großen Augen sah Kagome ihn an. Ein paar Sekunden brauchte sie, um das zu verstehen. “Das kannst du nicht machen”, kam es fast schon hauchend von ihren Lippen. In Kagomes Kopf kreiste es. “Doch, kann ich. Ich bin dein Chef. Und sei froh, dass du schwanger bist. Es ist nämlich das Einzige, das mich gerade daran hindert, dich zu kündigen. Und jetzt pack deine Sachen. Ich habe deinen Flug schon gebucht.” Starr blieb Kagome stehen, als Koga sich einfach umdrehte und von Dannen zog. Sie konnte nicht mehr klar denken. Es hatte sich gerade wieder, alles mit einem einzigen Schlag geändert.

Eine bittere Wahrheit!

Eine bittere Wahrheit!
 

Mit starrem Blick saß Kagome auf einer Bank in dem kleinen Park vor dem Krankenhaus. Sie fixierte einfach nur das Gebäude. Sie war vor wenigen Stunden gelandet und direkt zum Krankenhaus gefahren. Sie wusste sowieso nicht, wo sie hinsollte. Ihre Wohnung hatte sie nicht mehr und auch ihren Arbeitsplatz würde sie wohl nicht mehr zurückbekommen. Kagome konnte immer noch nicht glauben, dass Koga sie wirklich nach Hause geschickt hatte und dazu noch suspendiert. Sie kam sich vor wie im falschen Film. “Kagome?”, wurde sie plötzlich angesprochen. Ihren Blick richtete sie auf die Person, die sie angesprochen hatte. Leicht kaute sie auf der Unterlippe herum. Sango trug einen verwirrten und auch einen überraschten Ausdruck im Gesicht.

Kagome verstand dies natürlich auch. Sie hatte sie nicht angerufen und auch Koga hatte sich bestimmt nicht gemeldet. “Kagome, was machst du hier?”, wollte sie schließlich von ihr wissen. Kagome schluckte einmal schwer und wusste einfach nicht, wie sie anfangen sollte. “Ich... Ich...” Doch mehr als ein Stammeln brachte Kagome nicht hervor. Plötzlich begann sie zu schluchzen. Sango zögerte keine Sekunde sich zu ihr zu setzten und legte einen Arm um sie. “Alles gut, Kagome. Ich bin ja hier”, beruhigte sie ihre Freundin und strich ihr langsam über den Arm auf und ab. “Ich glaube, wir sollten erst mal zu mir. Und dann erzählst du mir in Ruhe, was genau passiert ist”, schlug Sango ihr vor. Sie stand langsam auf, zog Kagome mit sich hoch und griff einfach nach ihrem Koffer. Sango nahm sie einfach mit zu ihrem Auto. Kagome war ihr ziemlich dankbar dafür. Auch wenn sie es noch nicht aussprechen konnte.
 

Leicht streckte sich Inuyasha. Er hatte sich nach dem Streit mit Kikyo in sein Hotelzimmer zurück gezogen und dort weiter seine Arbeit erledigt. Jedoch war es eine ganz miese Idee, den Laptop auf dem kleinen Tisch vor der Couch zu haben. Denn so musste er gebückt hocken, weshalb sein Nacken und sein Rücken schmerzten. Er würde wohl oder übel etwas Bewegung brauchen, um sich wieder einigermaßen zu entspannen. Da traf es sich gut, dass das Hotel, in dem er gerade wohnte, einen hauseigenen Spabereich hatte. Er würde sich einfach ein paar Badesachen in der Lobby holen und den Feierabend mit ein paar Runden im Pool ausklingen lassen.

Doch aus diesem Vorhaben würde so schnell scheinbar nichts werden. Als Inuyasha die Tür öffnete, standen sein Vater und sein Bruder an der Wand gegenüber gelehnt. Beide mit verschränkten Armen. “Na toll”, kam es gleich unzufrieden von Inuyasha schnaubend. “Du brauchst gar nicht so zu schnauben. Du hast uns einiges zu erklären”, forderte sein Vater und stieß sich von der Wand ab. Damit schob er ihn bestimmt zurück ins Zimmer. Sesshomaru folgte seinem Vater auf dem Fuß. “Was wollt ihr hier?”, motzte Inuyasha prompt weiter. Am liebsten wäre er von dort verschwunden. “Denkst du nicht, dass du uns etwas zu erklären hast?”, machte sein Bruder einfach weiter und schaute mehr als genervt drein. “Ich denke, dass es da nichts gibt. Ihr könnt also gleich wieder gehen”, entgegnete Inuyasha sofort.

Schließlich musste er seiner Familie nicht alles auf die Nase binden. “Du hast eine Affäre und die ganze Belegschaft weiß davon. Und ob du uns das erklären wirst”, knurrte sein Vater. Er war wohl wirklich sauer auf ihn. Verständlich, denn Inuyasha hatte ihn vor all seinen Mitarbeitern blamiert. Doch es war seine Sache und ging seinen Vater überhaupt nichts an. “Ich muss gar nichts. Ihr werdet einfach wieder gehen”, forderte Inuyasha die Beiden auf. Diese machten jedoch keine Anstalten auch nur einen Schritt aus seinem Zimmer zu weichen. “Inuyasha... erst vor kurzen hatten wir ein Gespräch geführt. Du hast gesagt, dass zwischen dir und dieser Kagome nichts läuft und dann hört heute das ganze Gebäude, dass du mit ihr geschlafen hast? Und sie fantastisch ist? Was soll das? Hast du sie eigentlich noch alle?”, fuhr ihn sein Vater an. Langsam reichte es Inuyasha wirklich. Anscheinend glaubte hier jeder, dass er über ihn bestimmen konnte.

“Hört endlich auf. Hört auf mit eurer ständigen Bevormundung und mit den Vorurteilen. Ja, ich habe mit Kagome geschlafen. Was ist schon dabei? Ich bin erwachsen und kann immer noch tun, was ich tun will”, gab er nun bockig von sich und würde einfach auf stur stellen. “Genau, du bist erwachsen. Und als Erwachsener hat man keine Affäre oder führt sich auf wie ein bockiges Kind. Du hast einen Fehler gemacht und schon allein, dass du in einem Hotel wohnst, sagt mir, dass es nicht nur eine Affäre ist”, konterte sein Vater. Mit dieser Annahme hatte er durchaus recht. Kagome bedeutete ihm wirklich mehr als eine billige Affäre. Sie war etwas Besonderes für ihn. Doch leider wusste Inuyasha, dass er sie wohl nie wieder sehen würde.

“Kagome ist etwas besonders, da hast du recht. Aber das mit ihr ist längst vorbei. Ich brauche einfach ein bisschen Abstand. Kikyo hat auch Fehler gemacht. Wieso gebt ihr nur mir allein die Schuld? Bis jetzt fandet ihr Kikyo einfach grässlich. Wieso seid ihr auf einmal auf ihrer Seite?”, platzte es nun endgültig alles aus ihm heraus. Sie konnten über ihn denken, was sie wollten, doch Kagome sollten sie da gefälligst raushalten. “Wir geben dir nicht die Schuld. Wir wollen, dass du glücklich bist. Und im Moment scheint das nicht der Fall zu sein”, kam es etwas einfühlsamer von seinem Vater. Ein Verhalten, welches Inuyasha nur selten von ihm gesehen hatte. “Glück und Leid liegen oft nah beieinander. Mein sehnlichster Wunsch rückt immer weiter in die Ferne und egal, was ich mache oder denke... irgendwie gebe ich Kikyo die Schuld. Bin ich so ein schlechter Mensch, nur weil ich meinen Traum nicht aufgeben will?”, fragte er nach.

Seit Wochen versuchte er Kagome und seinen Wunsch zu vergessen. Doch die junge Frau wollte einfach nicht aus seinem Kopf gehen. “Nein ist es nicht. Aber denkst du wirklich, dass du mit Kikyo glücklich werden kannst? Immerhin zieht es dich in schwierigen Zeiten zu einer anderen Frau. Einer Frau, die Kikyo zwar ähnlich, aber doch ganz anders zu sein scheint.” Damit hatte sein Vater natürlich recht. Auch Inuyasha hatte darüber oft und lange nachgedacht. Doch Kagome würde er nie haben können. Und irgendwo hatte er noch Gefühle für Kikyo. “Das weiß man doch nie, oder?”, zuckte er mit den Schultern und konnte einfach nicht mehr dazu sagen.

“Du verbockst alles, wenn du nicht auf dein Herz hörst”, mischte sich nun auch noch Sesshomaru ein. “Alles? Ich habe schon alles verbockt. Mehr geht echt nicht mehr. Kagome ist weg. Ich habe sie einfach gehen lassen. Ich liebe Kikyo. Ich dachte wirklich, dass alles perfekt werden würde. Doch dann habe ich Kagome kennengelernt und irgendwie hat sie es geschafft, meine Welt gehörig auf den Kopf zu stellen. Doch egal wie sehr ich es mir wünsche, sie vergessen kann ich nicht. Nein ich will es einfach nicht. Aber ich weiß, dass Kagome für mich einfach unerreichbar ist. Ich weiß, dass es ziemlich dämlich ist bei einer Frau zu bleiben, der nicht mein ganzes Herz gehört. Aber ich weiß, was richtig ist. Deshalb versuche ich wirklich alles, um es zu ertragen. Also bitte... vergesst einfach, dass ihr von meinen Gefühlen wisst. Vergesst Kagome, so wie ich sie vergessen will”, flehte er seinen Vater und ebenso seinen Bruder an.

Zum ersten Mal hatte er laut ausgesprochen, dass er sich verliebt hatte. “Du rennst in dein Unglück”, schüttelte sein Vater seinen Kopf. “Das bin ich schon längst”, gab Inuyasha zu. Denn er wusste nur zu gut, dass diese eine Begegnung sein Leben in neue Bahnen bewegt hatte und er es leider nicht mehr ändern konnte.
 

“Was hast du jetzt vor?”, wollte Sango von ihr wissen. Gerade hatte sie alles vor Sango offenbart. Ihr erzählt, dass sie jetzt doch noch zum Handkuss gekommen war. Natürlich wollte Sango nun wissen, wie sie weiter machen wollte. Kagome wollte nie Kinder. Und jetzt war sie doch schwanger. Hatte keinen Partner und die Abmachung für dieses Kind war auch geplatzt. “Ich habe keine Ahnung. Ich wollte keine Kinder. Ich kann das doch niemals behalten.” Sie hatte sich das vor Monaten alles ganz anders vorgestellt. “Du kannst es noch weg machen. Oder du gehst einfach zu Inuyasha und bittest ihn es zu nehmen. Er ist der Vater, Kagome. Und so einfach kann er sich auch nicht aus der Affäre ziehen. Er hat eine Verantwortung gegenüber diesem Kind. Also warum forderst du das nicht ein.”

“Weil es eine Abmachung gab. Wir haben es beendet. Er wollte kein Kind mehr mit mir. Er hat sich für Kikyo entschieden und mit ihr gemeinsam beschlossen, kein Kind mehr zu bekommen. Ich werde nur wieder für Ärger sorgen”, stellte Kagome klar. Wollte nicht erneut dafür sorgen, dass es Streit zwischen den beiden gab. “Das kann dir egal sein. Er ist der Vater, ob er das nun will oder nicht. Und wenn er wirklich kein Kind mehr mit dir gewollt hätte, hätte er einfach ein Gummi benutzen sollen, als er dich auf der Toilette so überfallen hat”, stichelte Sango nach. Sofort lief Kagome rot an. Empfand die Erinnerung genauso peinlich wie die Situation damals.

“Hör auf damit und vergiss es einfach. Ich finde es furchtbar, wie dieses Kind gezeugt wurde und überhaupt, dass es entstanden ist”, schüttelte Kagome den Kopf. War noch immer völlig verwirrt. “Bereue nichts, dass du einmal gut gefunden hast. Und den Sex mit ihm fandest du gut”, neckte Sango sie weiter. Und Kagome wusste, dass sie recht hatte. Sie hatte die Nächte wirklich gut gefunden, die sie mit Inuyasha verbringen durfte und dieses kleine Kind in ihrem Bauch konnte am aller wenigstens etwas für den Fehler seiner Eltern. “Ich lass mir das alles mal durch den Kopf gehen. Aber nicht mehr heute. Ich bin müde und will einfach nur noch in ein Bett. Sango, darf ich eine Weile bei dir wohnen?”, fragte Kagome ihre beste Freundin und hoffte einfach, dass ihre beste Freundin zustimmen würde.

“Natürlich, du kannst so lange bleiben, wie du willst. Aber du solltest wirklich bald darüber nach denken. Allzu lange hast du dafür nicht mehr Zeit”, stellte Sango klar. Kagome wusste ihren Rat zu schätzen, doch solange Sango nicht in ihrer Situation steckte, würde sie sie auch nicht richtig verstehen können. Denn das konnte nicht einmal sie selbst tatsächlich begreifen.
 

Langsam stellte Inuyasha seinen Koffer ab. Nach dem Gespräch mit seinem Bruder und Vater hatte er die Entscheidung getroffen wieder zurück in sein gemeinsames Zuhause mit Kikyo zu gehen. Der Schritt fiel ihm wirklich nicht leicht. Doch es musste sein. Er musste es zumindest versuchen. Über seinen eigenen Schatten springen. Konnte er doch nur so herausfinden, was sein Herz wirklich wollte und tatsächlich brauchte. Auch wenn er irgendwie schon ahnte, was sein Herz begehrte und immer begehren wird.

Zwischen Freud und Leid!

Zwischen Freud und Leid!
 

Langsam nahm Inyuyasha einen Bissen seines Frühstücks. Kikyo saß ihm gegenüber und nahm ebenfalls einen Bissen. Seit er wieder in ihr gemeinsames Zuhause gekommen war, waren einige Tage vergangen. Wirklich verbessert hatte sich ihr Verhältnis nicht. Sie hatten kein klärendes Gespräch geführt. Aber das wollte Inuyasha tatsächlich nicht. Er wusste, dass es schwer werden würde, eine vernünftige Lösung zu ihrem Problem zu finden. Nichts wünschte er sich sehnlicher als ein Kind. Kikyo würde ihm dieses nie schenken können. Und weitere Versuche mit Kagome waren ebenfalls ausgeschlossen. Das wusste er nur zu gut. Kikyo hasste Kagome. Das hatte er über die letzten Monate nur zu deutlich zu spüren bekommen. “Soll das wirklich jetzt auf ewig so weiter gehen?”, richtet überraschend Kiyko ihre Worte an ihn und nahm einen Schluck von ihrem Wasser. Das Glas stellte sie wieder auf dem Tisch ab und sah ihn erwartungsvoll an.

“Was erwartest du denn von mir?”, zuckte er einfach mit der Schulter und bemühte sich tatsächlich darum, in einem netten Ton mit ihr zu sprechen. “Du weißt, was ich meine. Selbst jetzt bist du vollkommen kalt zu mir. Du liegst neben mir, aber ich spüre deine Wärme nicht. Du sitzt vor mir, aber du siehst nicht mich. Ich weiß, dass ich nicht nur dir die Schuld geben kann und tue es auch nicht. Ich dachte wirklich, unsere Beziehung war so stabil, dass wir ein oder zwei Versuche schon überstehen werden. Ich konnte doch nicht ahnen, dass es so viele werden. Dass du auch noch zu allem Überfluss Gefühle für sie entwickelst, hätte ich niemals gedacht. Aber es tut einfach weh und ich weiß, dass es auch meine eigene Schuld war”, gab Kikyo zu.

Doch ihre Worte ließen ihn fast vollkommen kalt. “Glaubst du, mir fällt es leicht? Ich habe alles versucht, um unseren Traum wahr werden zu lassen. Ich habe sogar versucht, meine eigenen Wünsche zu unterdrücken und mit dir glücklich zu werden. Aber ich kann es nicht. Ich kann nicht so tun, als würde ich ohne Kind glücklich werden. Ich liebe dich. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich weiter mit dir zusammen sein kann und glücklich sein kann. Die Gefühle für Kagome sind anders als die Gefühle für dich. Ich bin ihr dankbar, dass sie so viel für mich aufgeben wollte und ich bin stolz, sie kennen gelernt zu haben. Also überleg dir bitte noch einmal, ob wir nicht doch ein Kind bekommen können. Denn ohne, weiß ich nicht, ob ich dich wirklich für immer lieben kann”, bat Inuyasha sie. Hatte die letzten Wochen wirklich versucht, sich eine Zukunft ohne Kind mit ihr vorzustellen.

Doch egal wieviel er nach dachte, für ihn gab es in dieser Zukunft kein zufriedenes Ende. “Du musst mir nicht heute antworten. Ich lasse dir Zeit. Denk darüber nach.” Inuyasha wollte nicht sofort eine Reaktion darauf haben. Sie sollte einfach nur bedenken und sich klar werden, ob sie ebenfalls eine Zukunft mit ihm führen wollte. Daher stand er direkt auf. Zudem musste er sowieso in die Arbeit. Und so konnte sie wenigstens in Ruhe über alles nach denken.
 

“Und da haben wir es auch schon. Klein, aber doch nicht zu übersehen”, hörte Kagome die Ärztin sagen. Sie hatte lange mit Sango geredet und war schlussendlich mit ihr in die Klinik gefahren. Sango hatte extra eine Ärztin dazu geholt, um wirklich herauszufinden, ob Kagome tatsächlich schwanger war. Dass es nicht so war, hatte Kagome schon lange ausgeschlossen. Zum einem zeigten es Kogas Untersuchungsergebnisse und zum anderen, dass sie überfällig war. Schon vor Tagen war ihr dies klar gewesen, dass es keine Zweifel mehr geben könnte. “Es sieht alles gut aus. Sie sind so in der siebten Schwangerschaftswoche. Das Herzchen schlägt bereits. Hier können sie es ganz deutlich sehen”, kam es freundlich von der Ärztin und dies hatte Kagome schon lange gesehen. Sie hatte mehr als genug Erfahrung mit Ultraschalluntersuchungen, um zu wissen wie Föten in diesem Stadion aussahen und was schon zu erkennen war.

“Was passiert, wenn ich mich gegen dieses Kind entscheide?”, wollte sie nun von der Ärztin wissen. Denn sie hatte hin und her überlegt und war immer noch nicht sicher, was sie mit dem Baby machen sollte. “Wollen sie das Kind nicht?”, wurde sie direkt gefragt. Kagome atmete einmal tief durch, da sie es selbst nicht wusste, was sie im Moment machen sollte. “Ich weiß es noch nicht. Ich wäre allein und der Moment ist denkbar ungünstig. Ich fühle mich nicht dazu bereit, ein Kind zu bekommen”, gestand Kagome leise. Sie hatte einfach Angst, wenn sie das Kind bekam keine Hilfe zu haben. “Sie könnten das Kind zur Adoption freigeben oder in eine Pflegestelle. Bei der letzteren Option könnten sie es zumindest zurückbekommen, wenn sie bereit dazu wären”, erklärte die junge Frau ihr. Dabei reichte sie ihr ein Tuch, da die Untersuchung soeben beendet war. “Sollten sie sich dennoch gegen dieses Kind entscheiden, werden sie wohl ein psychologisches Gutachten machen müssen, aber sie haben noch fünf Wochen Zeit. Überlegen sie in Ruhe. Wir können immer noch die weiteren Möglichkeiten durchgehen”, erklärte die Ärztin weiter.

Kagome war ihr dankbar, dass sie ihr mehr Optionen aufzählte. Doch wirklich einfacher machte es ihr die Sache nicht. “Hier. Der Mutter-Kind-Pass. Nehmen sie ihn bitte überall mit hin. Ich habe auch ein Bild dazu getan. Vielleicht hilft ihnen ja das, sich zu entscheiden”, lächelte sie noch freundlich, als sie ihr den Pass reichte und Kagome sich verabschiedete.
 

Den Blick in den Himmel gerichtet saß Sango auf einer Bank im Park. Sie wartete auf ihre beste Freundin. Lange würde sie wohl nicht mehr hier warten müssen. Lediglich zum Termin hatte sie diese gefahren. Zu ihrer eigenen Überraschung wollte Kagome den Termin alleine wahr nehmen. Sango hatte nichts dagegen und respektierte jede Entscheidung, die Kagome traf. Auch wenn sie sich gegen das Kind entscheiden würde, würde sie ihre Freundin unterstützen. “Hey... na hast du Lust deine Pause mit mir zu verbringen?” Kurz musste Sango lächeln, denn sie hatte Miroku nun schon einige Tage nicht mehr gesehen. “Würde ich wirklich gern. Wenn ich eine Pause hätte. Ich warte leider nur auf eine Freundin”, entschuldigte sie sich schnell. Denn sie hatte mit Kagome abgesprochen, dass niemand erfahren sollte, dass sie wieder hier war. Schon gar nicht Miroku oder Inuyasha. “Ah die Dame hat frei und gedenkt nicht, eine kleine Nachricht zu hinterlassen?”

“Erstens bin ich dir keine Rechenschaft schuldig. Zweitens... ich bin anderweitig beschäftigt”, gab Sango zu verstehen und hoffte, dass Kagome noch etwas brauchen würde. Zumindest so lange, bis sie Miroku verscheucht hatte. “Sango, danke, dass du gewartet hast”, hörte sie aber zu ihrem Entsetzten sofort. Miroku drehte sich sofort um und wirkte überrascht. Auch Kagome sah wenig begeistert aus. “Kagome, ich dachte du seist in irgendeinem Kriegsgebiet? Was machst du denn hier?”, fragte er gleich nach. Kagome schien kurz zu überlegen, denn sie wusste scheinbar nicht, was sie ihm antworten sollte, also übernahm Sango die Initiative. “Sie hat gerade Urlaub und wollte diesen mit mir verbringen. Wenn du uns also entschuldigen würdest. Wir haben echt nicht viel Zeit. Bis bald dann, Miroku”, verabschiedete Sango sich von ihm eilig. Schnell schob sie Kagome mit sich. Beide Frauen brauchten sich nicht einmal anzusehen, um zu wissen, dass dieses Aufeinandertreffen denkbar ungünstig verlaufen war. Sango hoffte nur, dass Miroku vielleicht doch seine Klappe hielt und Inuyasha nie von Kagomes Rückkehr erfuhr.
 

Suchend sah Inyuasha sich in dem kleinen Café um. Zuvor hatte er eine Nachricht von Miroku erhalten. Mit diesem war er gerade verabredetet. Er war wirklich gespannt, was sein Kumpel denn so Interessantes zu erzählen hatte. Lange suchen musste er ihn auch nicht. Sein Kumpel saß bereits an einem Tisch und winkte ihm fröhlich zu. “Hey, sorry für die Verspätung. Mein Vater hat mich noch aufgehalten”, entschuldigte sich Inyuasha. Denn er hatte zuvor noch eine kleine Besprechung mit diesem gehabt, die doch etwas länger ging. “Kein Problem. Nimm erst mal Platz und entspann dich.” Miroku zeigte bei der Bemerkung auf den Stuhl gegenüber von sich. Dieser Aufforderung folgte Inuyasha nur zu gern und winkte sofort die Bedienung zu sich, nachdem er Platz genommen hatte. “Einen Espresso bitte”, bestellte er sich schnell, da er diesen absolut dringen brauchte. Er hatte einfach mal wieder verdammt schlecht geschlafen.

“Kannst du immer noch nicht besser schlafen? Ich dachte, dass mit Kikyo kriegt sich wieder ein?”, hörte er die Frage seines Kumpels. Inuyasha hatte gehofft, dass es wirklich so sein würde. Doch egal wie sehr er sich bemühte... er konnte ihr nicht verzeihen und sie ihm ebenfalls nicht. “Lassen wir das Thema. Du wolltest mir doch etwas ganz Wichtiges sagen”, winkte Inuyasha ab. Er wollte einfach nicht darüber reden. Kurz nickte er, als ihm der Espresso gereicht wurde, nahm genüsslich den herben Geruch wahr und zog ihn tief in sich auf. Einen köstlichen Schluck genehmigte er sich direkt. “Stimmt. Kagome ist wieder da!”, platzte es genau in diesem Moment aus Miroku. Inuyasha spuckte den ganzen Inhalt seines Mundes zurück in die Tasse und musste ein paar Mal kräftig husten. “Was? Weißt du, dass von Sango und warum?”, wollte er dringend von ihm wissen. Er konnte nicht glauben, dass wie wirklich da war.

“Noch besser, ich habe sie gesehen im Krankenhaus, als ich Sango besuchen wollte. Sie hat angeblich Urlaub und ist deshalb bei Sango. Aber schon nach knapp vier Wochen? Ich denke ja, sie hat die ganzen Toten und Schwerverletzten nicht mehr ertragen. Oder sie hatte Sehnsucht nach dir”, scherzte Miroku zum Ende hin. Inuyasha hatte jedoch gut aufgepasst. Das fand er ebenfalls sehr merkwürdig, schon nach vier Wochen Urlaub zu haben. “Das ist wirklich seltsam”, brachte er nachdenklich heraus und war vollkommen überfordert mit der Situation. “Ich glaube, ich hätte dir das nicht sagen sollen”, kam es nun von Miroku, da er seine Zerrissenheit genau zu bemerken schien. “Nein... nein alles gut. Danke für die Info. Ich glaube, ich brauche einfach etwas frische Luft. Sorry, Miroku”, entschuldigte sich Inuyasha erneut und stand bereits auf. Er zog sein Portmonee hervor und legte das Geld für den Espresso auf den Tisch. “Klar, Alter. Wenn was ist, du weißt, wo du mich finden kannst”, sprach Miroku verständnisvoll. Es tat ihm wohl unheimlich leid, wie sehr Inuyasha diese Nachricht mitnahm.
 

Völlig in Gedanken lag Kagome auf dem kleinen Bett im Gästezimmer von Sango. Sie versuchte angestrengt über das Baby nach zu denken. Bis jetzt hatte sie keine Ahnung, was sie wirklich tun wollte. Sango war ihr ebenfalls keine Hilfe, da sie vor kurzen zum Einkaufen aufgebrochen war. Kagome hatte keine Lust nach dem plötzlich Treffen, einen weiteren Schritt vor die Tür zu setzten und war in der Wohnung geblieben. Mit einem tiefen Atemzug setzte sich Kagome auf und sah sich im Spiegel auf dem Bett sitzen. Kurz leckte sie sich über die Lippen, stand auf und stellte sich vor den Spiegel. Vorsichtig schaute sie sich an. Ihr Blick wanderte zu ihrem Bauch. Sie biss sich leicht auf die Lippe und stellte sich seitlich. Ein weiterer Atemzug füllte ihre Lungen, während sie ihr Shirt hoch zog und wieder in den Spiegel blickte. Mit der freien Hand fuhr sie langsam über den noch flachen Bauch. Für Kagome war es immer noch merkwürdig zu wissen, dass in ihrem Bauch ein Baby heranwuchs.

“Du hast dich längst entschieden.” Kurz zuckte Kagome zusammen und ließ ruckartig ihr Shirt wieder sinken. “Wie bitte?”, hakte Kagome nach, nachdem sie Sango in der Tür entdeckt hatte. “Du willst dieses Baby. Du treibst es nicht ab”, kam es sanft lächelnd von Sango. Sie ging langsam auf ihre beste Freundin zu. Diese ließ die Worte durch ihren Kopf gehen. Klar hatte sie darüber nach gedacht. Doch sie hatte Angst. Ganz allein mit einem Baby. “Sango... hast du Lust mit mir ein Baby zu bekommen?”, kam es nun fast schon zögernd von ihr. Mit Sangos Unterstützung würde sie es nicht ganz so schwer haben. “Nichts lieber als das. Ich würde nichts lieber mit dir zusammen machen, als dieses süße, kleine Ding mit dir zu bekommen”, kicherte Sango und kniete sich vor Kagome hin, um ihre Hände auf Kagomes Bauch zu legen.

“Dann werden ich wohl doch Mama”, kam es leise über Kagomes Lippen. Ihr Herz schlug kräftig in ihrer Brust. Sie war aufgeregt und glücklich zu gleich. “Und ich werde Tante. Ich liebe dich schon jetzt, Zwerg.” Für eine Sekunde spürte Kagome Sangos Lippen auf ihrem Bauch und fand ihre Reaktion einfach nur niedlich. Sie war sich aber nun vollkommen sicher mit ihrer Entscheidung und wusste genau, dass sie sich auf Sango verlassen konnte.

Schadensbegrenzung!

Schadensbegrenzung!
 

Lächelnd begrüßte Sango ihre Arbeitskollegin. In wenigen Minuten würde ihre Schicht beginnen. Sie war etwas spät dran, da es Kagome am Morgen nicht wirklich gut ging. Sie hatte sich mehrmals übergeben. Und natürlich stand sie ihrer besten Freundin bei. Dadurch war sie nun jedoch ziemlich spät angekommen. Deshalb zog sie nur schnell ihre Uniform an und bekam nur beiläufig mit, dass die anderen Kolleginnen wohl ein interessantes Thema hatten. Für dieses konnte sie sich jedoch nicht die Zeit nehmen, denn sie wollte, wie Kagome vor ihr, ein gutes Beispiel für die Kollegen sein. Aus diesem Grund schnappte sie sich schnell ihre Unterlagen und machte sich an die Arbeit.
 

Tief atmete Kagome durch. Versuchte sich etwas zu beruhigen. Seit einigen Tage hatte sie mit ziemlicher Übelkeit zu kämpfen. Sie musste sich mehrmals übergeben. Nachdem diese etwas nach gelassen hatte, hatte sie versucht eine Kleinigkeit zu essen. Zu ihrem Bedauern hatte sich dieses wieder schnell den Weg nach oben gesucht, sodass sie jetzt mit tiefen Atemzügen auf der Couch lag und versuchte die nächste Welle Übelkeit ohne einen weiteren Sprint zur Toilette zu überleben. Kagome hatte gewusst, welche üblen Mitbringsel eine Schwangerschaft mit sich brachte. Doch dass es so übel sein konnte, hätte sie lieber nicht erfahren. Tatsächlich hatte sie gehofft, dass sie davon weiterhin verschont bleiben würde. Schließlich hatte sie die letzten Wochen nur mit dem Kreislauf Probleme gehabt.

Mit diesem hätte sie ziemlich gut leben können. Das ständige Übergeben jedoch machte ihr schwer zu schaffen. Sie hatte es schon immer gehasst und extrem ekelig gefunden. Sogar im Krankenhaus ließ sie Patienten mit solchen Symptomen extra von einer anderen Krankenschwester behandeln. Denn sie hatte schon da immer Probleme gehabt, ihren eigenen Magen unter Kontrolle zu halten. Dass sie nun selbst solch bösartigen Erfahrungen machen musste, empfand sie mehr als schlimm. Sie hoffte einfach, dass es schnell vorbei ging und sie bald wieder normal essen konnte.
 

“Hier sind ihre angeforderten Unterlagen, Dr. Suikotsu.” Sango hatte soeben ihrem Vorgesetzten ein paar Unterlagen vorbeigebracht, die er unbedingt brauchte. Sie wollte sich auch sofort wieder auf den Weg machen. Schließlich hatte sie noch einiges zu tun. “Danke, Sango”, hörte sie jedoch eine ganz andere Stimme. Ruckartig drehte sie sich um und bekam große Augen, als sie die Peron erspähte die sie am allerwenigsten erwartet hatte. “Ko...ga?”, stotterte sie und glaubte zu träumen. Eigentlich sollte er doch gerade nicht hier sein. “Ja?”, hakte er nach und wirkte wirklich amüsiert. “Was machst du hier?”, wollte Sango wissen. Sie war wirklich mehr als überrascht. “Da Kagome weg war, konnte ich mein Pensum nicht mehr schaffen. Also habe ich mit Dr. Suikotsu getauscht. Er ist mit seiner persönlichen Krankenschwester anstelle von Kagome und mir dort, um zu helfen. Mich wundert es, dass du es noch nicht mitbekommen hast. Die Kollegen reden seit Tagen über nichts anderes mehr.” Kurz blieb Sango die Sprache weg. Sie hatte einfach nichts mitbekommen. Vermutlich war es auch das, was sie heute Vormittag am Rande mitbekommen hatte.

“Kagome wohnt bei dir, oder?”, fragte er sie plötzlich. Sango zog eine Augenbraue hoch und wurde irgendwie sauer. “Jetzt machst du dir sorgen? Du hast sie hier her geschickt, ohne dass sie etwas hatte. Keine Wohnung, keinen Job und kein Leben mehr. Und jetzt fragst du mich tatsächlich, wo sie ist?”, fauchte sie ihn an. Sie war stinksauer, dass er es überhaupt wagte nach Kagome zu fragen. “Es tut mir leid, ok? Ich habe einfach rotgesehen und nach deiner Reaktion zu urteilen, ist Kagome wirklich hier. Kannst du ihr bitte sagen, dass sie morgen früh hier her kommen soll? Ich möchte etwas Wichtiges mit ihr besprechen”, fuhr Koga unbeirrt fort. Er schien sich wirklich Gedanken gemacht zu haben. “Ich werde es ihr sagen. Ob sie kommt, darf sie selbst entscheiden!”, knurrte Sango förmlich. Direkt drehte sie sich einfach um, denn sie musste verschwinden, sonst würde sie ihn wohl noch umbringen.
 

Langsam nahm Inuyasha einen Bissen von dem Essen, welches ausnahmsweise Kikyo gekocht hatte. Sie bemühte sich wirklich. Er wusste nicht, ob Kikyo über seine Worte nach gedacht hatte. Sie hatten nur wenige Worte in den letzten Tagen miteinander gewechselt. Inuyasha wollte nicht den ersten Schritt gehen, denn er hatte im Moment andere Sorgen. Er hatte die ganze Zeit Kagome in seinem Kopf. Sie war wieder da. Leider hatte er sie noch nicht gesehen. Mehrmals war er zum Krankenhaus gegangen. Dennoch hatte er sich nicht getraut. Er wusste einfach nicht, was er ihr sagen sollte. Deshalb war er immer wieder unverrichteter Dinge abgezogen. “Ich habe nach gedacht”, hörte er plötzlich Kikyo leise sagen. Daher richtete er seinen Blick auf sie.

“Ich kann verstehen, dass du unbedingt ein Kind willst. Aber Kagome ist einfach nicht mehr möglich. Ich will deinen Wunsch nicht platzen lassen. Ich... ich habe einen Termin in der Klinik gemacht. Wir könnten uns über unsere Möglichkeiten  informieren oder eine Adoption. Ich wäre bereit dafür, wenn du es auch bist, nochmal mit mir von vorne zu beginnen.” Kikyo sah ihn ernst an und schien jedes ihrer Worte ernst zu meinen. Inuyasha dachte einige Momente nach. Er wusste, dass er Kikyo liebte. Doch auch für Kagome hatte er Gefühle. Das hatte er spätestens bei dem Gespräch mit seinem Vater gemerkt. “Kagome ist wieder da!”, kam es fast schon eintönig von Inuyasha. Bis jetzt hatte er Kiyko nichts davon erzählt. “Was?”, kam es gleich geschockt von seiner Freundin. “Miroku hat sie gesehen. Sie macht hier wohl Urlaub”, sprach Inuyasha einfach weiter, da er es aussprechen musste.

“Und... und was hast du jetzt vor?”, wollte Kikyo von ihm wissen. Sie schien plötzlich auf alles gefasst zu sein. “Ich bleibe bei dir. Ich will neu anfangen und ich will mit dir in die Klinik. Vielleicht können wir es schaffen. Es wird nicht einfach, aber wir können es schaffen.” Inuyasha hatte sich entschieden. Kagome war gegangen. Sie hatte alles aufgegeben und ihm nichts davon erzählt. Er war enttäuscht und gekränkt. Er würde mit Kikyo neu anfangen, ein Kind bekommen und Kagome vergessen. Er würde glücklich werden und seine Gefühle tief in seinem Herzen vergraben. “Ich liebe dich, Kikyo. Du und ich sind füreinander bestimmt”, lächelte er sie an und griff langsam nach ihrer Hand. Auch Kikyo lächelte nun zufrieden. Über seine Worte schien sie sich wirklich zu freuen. Auch wenn Inuyasha sich nicht sicher war, ob er das Richtige tat.
 

“Kagome, kann ich dich kurz sprechen?” Unsicher stand Sango an ihrer Zimmertür und schien ziemlich nervös zu sein. “Klar. Was ist denn los?”, wollte Kagome sofort wissen. Sango war selten so nervös. Eigentlich hatte Kagome sie noch nie so gesehen. “Ich habe heute Koga getroffen”, kam es fast schon kleinlaut über Sangos Lippen. Kurz runzelte Kagome ihre Stirn. “Koga ist doch noch in.…”

“Nein, er ist wieder da. Und er will morgen früh mit dir sprechen. Ich habe echt lange überlegt, es dir nicht zu sagen. Aber er schien es ernst zu meinen”, klärte Sango sie direkt auf. Kagome musste diese Information erst einmal sacken lassen, da sie nicht erwartet hatte, dass Koga ebenfalls zurück kommen würde. “Ich verstehe”, gab sie deshalb nachdenklich von sich. Immer noch überlegte sie fieberhaft, was Koga hier wollte. “Ich habe ihm gesagt, dass ich dir die Entscheidung überlasse, ob du kommen willst. Aber ich würde an deiner Stelle mit ihm sprechen. Er ist dein Freund und vielleicht könnt ihr wenigstens eure Freundschaft retten”, schlug Sango vor. Natürlich gab Kagome ihrer Freundin recht. Die letzten Jahre war Koga zu einem sehr guten Freund geworden. Vielleicht konnte sie zumindest dieses Verhältnis retten.

“Ich überlege es mir. Danke, Sango”, lächelte Kagome. Sie würde einfach darauf hoffen, dass sie zumindest wieder normal mit ihm sprechen könnte.
 

Nervös stand Kagome vor dem Büro von Koga. Nach langem Überlegen war sie doch zur Klinik aufgebrochen. Leider viel später als Sango sie gebeten hatte. Sie hatte den ganzen Morgen extrem mit Übelkeit zu kämpfen gehabt. Sie konnte einfach nicht früher kommen. Und auch jetzt machte sich diese dämliche Übelkeit wieder bemerkbar. Sie musste sich beeilen, wenn die sich nicht vor Koga blamieren wollte. Entschlossen klopfte sie an die Tür und wartete, bis ihr der Zutritt gewährt wurde. “Kagome... mit dir habe ich echt nicht mehr gerechnet”, kam es gleich von Koga, nachdem sie das Büro betreten hatte. “Entschuldigung, du wolltest mit mir reden?”, kam es verlegen von Kagome. Sie schämte sich für ihr Verhalten und auch dass sie sich nicht gemeldet hatte. “Ja ich bin froh, dass du doch noch aufgetaucht bist. Ich wollte mit dir über die Suspendierung und deine Schwangerschaft sprechen.” Kurz schluckte Kagome, denn sie ging lieber vom Schlimmsten aus. “Bekomm ich die Kündigung?”, riet sie deshalb einfach ins Blaue. Große Hoffnungen wieder aufgenommen zu werden hatte sie sowieso nicht. “Nein. Ich möchte, dass du erneut meine Krankenschwester wirst. Vorausgesetzt du willst das?”

Mit großen Augen sah Kagome Koga an, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sowas fordern könnte. “Ja... Ja klar will ich. Aber... das Baby.” Kagomes Blick richtet sich auf den Boden. Sie wusste, dass er davon nichts hielt. “Du bekommst es also?”, hakte Koga nach. Schließlich wusste er von dieser Entwicklung noch nichts. “Ja. Sango will mir dabei helfen, das Kind groß zu ziehen”, lächelte sie und freute sich schon darauf. “Was ist mit dem Vater?”, wollte Koga wissen. “Der ist jetzt unwichtig. Ich hatte nur eine kleine Affäre mit ihm. Es ist längst vorbei und er weiß auch nichts von dem Baby”, gestand Kagome. Sie hatte mit Sango ausgemacht, dass sie es einfach für sich behielten und dass schon schaffen würden. “Kenn ich ihn?”, fragte Koga und sah sie erwartungsvoll an. “Ja... es ist Inuyasha, der Freund meiner Cousine”, gab sie etwas peinlich berührt zu. Sie wollte einfach ehrlich zu ihm sein. “Ich werde dir auch helfen. Also falls du was benötigst oder dein Kind einfach mal einen väterlichen Rat braucht, ich bin da. Schließlich bist du eine meiner besten Freundinnen”, lächelte er sie nun an. Kagome war wirklich froh, sowas zu hören.

Vermutlich würde sie jede Unterstützung gebrauchen können, die sie haben konnte. “Danke... das wäre wirklich etwas. Kannst du mir irgendwas gegen diese grässliche Übelkeit geben? Ich halt es einfach nicht mehr aus”, flehte sie Koga förmlich an und griff sich leicht an den Bauch. Erneut hatte sie das Gefühl gleich brechen zu müssen. “Klar. Hier bitte und Kagome... es tut mir leid, dass ich so überreagiert habe. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.” Langsam schob Koga Kagome ein paar Tropfen zu und sah sie mit einem leichten Lächeln an. “Schon passiert. Ich freu mich schon bald wieder mit dir zu arbeiten, Koga. Bis dann und danke”, bedankte sich Kagome artig. An diesem Morgen hatte sie mit allem gerechnet aber nicht damit, dass sie ihr Leben zurück bekommen würde.

Ungeplant und ärgerlich!

Ungeplant und ärgerlich!
 

Lächelnd nahm Kagome einige Akten entgegen. Seit dem Gespräch mit Koga hatte sie wieder angefangen im Krankenhaus zu arbeiten. Sie durfte zwar nicht mehr die Station leiten. Denn das machte immer noch Sango. Doch das machte ihr absolut nichts aus, da sie es sogar sehr genoss. Nun konnte sie ohne Stress zu schieben arbeiten. Genau das machte ihr extrem viel Spaß. Sie machte zwar nur Hilfsarbeiten, aber das war für Kagome in Ordnung. Koga achtete besonders darauf, dass sie sich nicht übernahm. Irgendwie fand sie es wirklich witzig. Erst suspendierte er sie und plötzlich unterstützte er sie, wo er nur konnte. “Hier, Koga. Brauchst du noch was?”, fragte Kagome, nachdem sie sein Büro betreten hatte. Sie hatte ihm soeben die Unterlagen auf den Tisch gelegt und wartete nun darauf, dass sie weitere Aufgaben zugeteilt bekam.

“Nicht zwingend. Doch du könntest ins Labor gehen. Die Auswertung der Ergebnisse unserer letzten Patientin steht noch aus. Danach könntest du mir noch Unterlagen von potenziellen Müttern bringen, die ihre Kinder zur Adoption freigeben und welche, die eine Eizellenspende in Betracht ziehen. Wir haben in einer Stunde ein Gespräch mit einem Paar, welches leider von alleine keine Kinder haben kann. Den Termin hatte das Paar noch bei Dr. Suikotsu. Ich muss sie noch darüber informieren”, erklärte Koga ihr. “Verstanden. Bis später.” Mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg. Schließlich wollte sie, wie schon früher, ihr Bestes geben. Schwangerschaft hin oder her.
 

Leicht angespannt betrat Inuyasha zusammen mit Kikyo die Kinderwunschklinik. Sie hatten in ein paar Minten einen Termin bei einem Arzt, der ihnen eine Beratung geben sollte, wie sie doch noch ein Kind bekommen könnten. Inuyasha betrachtete den Termin mit gemischten Gefühlen. Die Situation zwischen Kikyo und ihm war immer noch angespannt. Dennoch wollte er ihr eine Chance geben. Kagome hatte er weitestgehend verdrängt. Solange er sich nicht damit befassen musste, war sie nicht präsent für ihn. Doch gerade hier in diesem Krankenhaus wurde Inuyasha von seinen Erinnerungen an sie fast vollkommen übermannt. Ein unangenehmer Stich durchfuhr sein Herz. Er versuchte es erneut den Gedanken an sie beiseite zu schieben. Im Moment wollte er versuchen sich ganz auf sein Vorhaben zu konzentrieren. “Inuyasha, kommst du? Wir können schon zum Arzt rein”, holte Kikyo ihn aus seinen trüben Grübeleien. Kurz zögerte Inuyasha, ehe er ein Lächeln aufsetzte und ihr einfach folgte.

Doch schon im Untersuchungsraum verschwand dieses wieder aus seinem Gesicht. Er hatte echt mit allem gerechnet, aber nicht mit Koga. Er hatte nicht so schnell mit diesem Arzt gerechnet. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er ihn absolut nicht wiedersehen. “Ähm... guten Tag”, kam es somit eher unbeholfen über seine Lippen. Auch Koga schien etwas überrumpelt zu sein, denn für einen Moment war er verwundert. Aber er fing sich schnell wieder ein. “Guten Tag, nehmen sie doch bitte Platz”, bot er ihnen trotz allem mit einem Lächeln an. “Leider ist Dr. Suikotsu verhindert und ich habe dadurch die Ehre mit ihnen zusammen diesen Termin durchzuführen. Wir kennen uns bereits schon durch die vorherigen Untersuchungen und ich hoffe, es macht ihnen nichts aus”, erklärte er ihnen ganz professionell weiter. “Sollten sie nicht auch hier sein? Ich hörte, dass sie ins Ausland gezogen sind und das für eine ungewisse Zeit”, konnte sich Inuyasha diesen Kommentar nicht verkneifen. Er bekam sofort einen kleinen Ellbogenstoß von Kikyo in die Seite. “Das Stimmt. Aber manchmal schreibt das Leben eben seine eigenen Geschichten und man muss neue Wege einschlagen, um die Geschichte weitere leben zu können”, lächelte er auf einmal ganz seltsam. Doch Koga wollte sich gerade nicht bei dem Thema aufhalten.

“Aber lassen sie uns besser über ihren Wunsch sprechen. Sie haben sich also entschieden doch ein Kind zu bekommen?”, fragte der Arzt nach und schaute einmal in seine Unterlagen. “Ja. Wir wissen dank ihren Untersuchungen, dass es bei mir leider nicht möglich sein wird. Wir wollen dennoch ein Kind mit zumindest Inuyashas Genen. In wie weit ist dies in dieser Klinik überhaupt möglich?”, kam Kikyo nun direkt auf den Punkt. Denn sie hatte noch immer vor, dass Inuyasha wenigstens der leibliche Vater sein sollte, wenn sie schon nicht die leibliche Mutter sein konnte. Mehrere Momente überlegte Koga und erklärte schließlich ausführlich: “Es ist natürlich nicht einfach. Eine Leihmutterschaft ist hier im Lande streng verboten. Man muss bei dieser Situation einige Faktoren und Rechte beachten. Es ist natürlich möglich eine Eizellenspende durchzuführen. Es würde jedoch bedeuten, dass sie selbst dieses Kind austragen müssen. Eine Schwangerschaft wäre bei ihnen allerdings sehr riskant. Ich würde ihnen daher eher anraten ein Kind zu adoptieren. Es wäre zu einem deutlich weniger risikoreich für sie und zum anderen würde es ein Kind glücklich machen.” Mit seinen Worten machte Koga mehr als klar, dass es wohl ratsamer wäre, kein eigenes Kind zu bekommen.

“Ausgeschlossen. Inuyasha muss der Vater werden!”, forderte Kikyo direkt und währte damit seinen Vorschlag komplett ab. “Wie groß sind die Chancen, dass ich ein Kind austragen könnte?”, wollte sie nun stattdessen wissen. “Ich würde sagen... im besten Fall bei zwanzig bis dreißig Prozent. Wie die Untersuchungen uns aufgezeigt hat, wird eine Schwangerschaft sehr schwierig und es könnte mehrere Versuche brauchen, um einen positiven Effekt herbei zu führen. Wenn nicht sogar unmöglich. Dieses Risiko muss ich ihnen aufzeigen”, sprach Koga weiterhin mit klaren Worten. “Auf natürlichem Wege ist es absolut unmöglich für sie schwanger zu werden. Meiner Meinung nach wäre es besser, sie würden es nicht versuchen. Die Risiken sind eindeutig zu groß.”

“Und wie würde man ein Kind auswählen, welches zu uns kommen würde?”, schaltete sich nun Inuyasha in dieses Gespräch mit ein. Klar wäre es ihm lieber ein eigenes Kind zu bekommen. Aber wenn dieses nicht möglich war, würde er den Schritt auch gehen eines zu adoptieren. “Naja... Lassen sie mich ihnen das normale Prozedere in diesen Fällen erklären: Sie würden einige Zeit das Kind besuchen und sich um dieses kümmern. Wenn das Kind sich an sie gewöhnt hat, wird es in ihre Obhut gegeben. Anschließend werden sie mehrere Auflagen erfüllen und einige Proben überstehen müssen. Dazu zählen Besuche, die öfters ungeplant anstehen werden, und sie würden euch kontrolliert. Erst dann können sie eine Adoption anstreben”, klärte er Inuyasha ausführlich auf.

Kurz ließ dieser sich seine Worte durch den Kopf gehen. Kikyo schien schon wieder einen Haken an der Sache gefunden zu haben, denn ihre Stimmlage klang sofort wieder negativ und ablehnend eingestimmt. “Wir bekommen nicht direkt nach der Geburt das Kind?”, hakte sie nach und war sichtlich aufgebracht darüber zu sein. “Nein. Die Mutter hat rechtlich gesehen ein paar Wochen Zeit sich um zu entscheiden. Auf diese Weise wird das Kind nicht unnötig mit der Situation überfordert. Es wird in dieser Zeit in der Obhut des Jugendamtes sein”, stellte der Arzt direkt klar. Plötzlich schien dieser etwas angesäuert zu sein. Fast so als wenn er nun auch langsam genervter wirkte. “Dann bleiben wir bei der einzigen Option der Eizellenspende. Inuyasha wird der Vater und sie sorgen dafür, dass ich schwanger werde”, verschränkte Kikyo nun auch noch ihre Arme vor der Brust.

Gerade hatte es an der Tür geklopft, als diese auch schon geöffnet wurde.

 

“Entschuldigt die Verspät....”, wollte Kagome etwas sagen, aber sie erstarrte direkt im Türrahmen mit den ganzen Akten in ihren Händen. Mit den anwesenden Personen war sie vollkommen überforderte darüber. Jedoch fasste sie sich wieder. “Hier sind die Unterlagen, Koga”, brachte sie über die Lippen, nachdem sie aus ihrer Starre erwachte. Ein freundliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie sich hinter Koga stellte. “Würdest du bitte die Eizellenspenderinnen raussuchen?”, bat Koga Kagome. Sie machte sich auch gleich an die Arbeit. Konnte so wenigstens den stechenden Blicken ihrer Cousine ausweichen.
 

“Ich würde ihnen immer noch die Adoption nahe legen. Aber wahrscheinlich würden sie sich sowieso nicht um dieses Kind kümmern. Darin scheinen sie sehr gut zu sein”, kam es plötzlich bissig von dem Arzt. Dabei schaute er Inuyasha direkt an. Dennoch konnte Inuyasha diesen Blick nicht ganz deuten. “Wenn ein Kind in meiner Obhut wäre, würde ich mich um dieses zu hundert Prozent kümmern. Haben sie demnach keine Sorgen, ich übernehme Verantwortung”, gab nun Inuyasha ebenfalls bissig von sich. Denn er verstand einfach nicht, warum Koga gerade einen auf Arschloch machte.

“Natürlich wirst du das. Du kümmerst dich doch auch immer um alles”, lächelte Koga ziemlich kühl. “Ich würde ihnen jetzt anrate, dass sie noch einmal darüber nachdenken. Vielleicht ist es besser, wenn sie kein Kind bekommen. Schließlich muss man Verantwortung übernehmen und da sehe ich bei ihnen schwarz.” Mit diesen Worten stand Koga auf, ging zu der Tür und öffnete diese ohne Umschweifen. Damit zeigte er ihnen nur zu deutlich, dass er sie beide nicht mehr in seinem Büro haben wollte. Dieser Aufforderung folgte Inuyasha nur zu gern, denn er hatte absolut keinen Bock darauf von Koga angepumpt zu werden.
 

“Koga, was in drei Teufelsnamen sollte das gerade eben?”, wollte Kagome von ihrem Chef und Freund direkt wissen. “Inuyasha weiß doch absolut nichts von der Schwangerschaft und das soll auch so bleiben!”, sprach sie nachdrücklich aus. Sie wollte absolut nicht, dass Inuyasha hinter ihr Geheimnis kommen würde. “Ich finde es furchtbar, dass er einfach so weiter macht. Ich meine, er bekommt bereits ein Kind mit dir. Und will jetzt noch eins nachlegen? Er kümmert sich nicht mal um dich und dieses Kind”, knurrte Koga sichtlich aufgebracht. Er schien es gar nicht toll zu finden, was Inuyasha eigentlich vor hatte. “Koga, ich habe selbst diese Entscheidung getroffen, dass er nichts davon erfahren soll. Er wollte kein Kind mehr mit mir, aber es ist einfach so passiert und ich will ihm nichts verbauen. Es ist ok, wenn er glücklich werden will. Und wenn dies eben mit einem Kind ist, dann soll er doch eines bekommen”, stellte Kagome klar und deutlich fest.

Um sich etwas ab zu lenken, räumte sie die letzten Unterlagen, die sie gerade gebracht hatte weg. “Ich finde es dennoch unfair dir gegenüber. Immerhin wird es absolut nicht leicht und du hast doch jetzt schon extrem zu kämpfen”, kam es nun besorgter über Kogas Lippen. Sie schätzte zwar diese Fürsorge wirklich sehr. Doch manchmal konnte er wirklich übertreiben. Fast so wie eine Übermutter oder in seinem Fall eben der Übervater. “Ich bin nicht allein. Zudem haben Inuyasha und ich keine Bezugspunkte mehr. Es ist so, wie es jetzt ist, mehr als perfekt. Aber danke, dass du für mich so sauer wurdest”, sprach Kagome sanft aus, denn sie wusste, dass er nur dem Zorn freien Lauf gelassen hatte, den eigentlich sie selbst spüren sollte. “Ich werde dich immer beschützen, nur damit du es weißt”, rief er ihr noch nach, als sie kopfschüttelnd das Zimmer verlassen hatte.
 

“Was für ein Mistkerl”, knurrte Inuyasha immer noch wütend über dieses Verhalten. Koga hatte nur ihn angegriffen und ihn sogar vor Kagome als verantwortungslos dastehen lassen. Das gefiel ihm absolut nicht. “Beruhig dich doch mal. Wir werden einfach zu einer anderen Klinik gehen. Ich finde sowieso, dass diese Klinik ziemlich inkompetent ist”, versuchte Kikyo ihn zu beruhigen. “Er hat mich als verantwortungslos abgestempelt, wie soll ich mich denn da beruhigen können?”, motzte er nun weiter. Immer wieder dachte er über diese Worte nach. “Es ist doch egal. Seine Meinung zählt nicht. Zumal er nichts hat, womit er es beweisen kann”, lächelte sie ihn an. Natürlich hatte sie recht, denn dieser Arzt kannte ihn nicht. “Ich muss jetzt los. Bis später”, verabschiedete sich Kikyo von ihm und drückte kurz ihre Lippen auf seine. Auch wenn sich dies noch immer viel zu komisch anfühlte. “Bis später”, entgegnete Inuyasha ihr. Er würde einfach nach Hause fahren und sich dort seinem Ärger hingeben, denn er war immer noch wütend, aber auch irgendwie verletzt.

Die blanke Wut!

Die blanke Wut!
 

Noch immer war Inuyasha sauer über Kogas Worte. Er urteilte über ihn ohne, dass er auch nur ein wenig von ihm kannte. Vermutlich würde er ihn auch nie kennen. Inuyasha wollte alles für seinen Traum tun. Das hatte die Abmachung mit Kagome, ein Kind zu bekommen, wohl mehr als deutlich gemacht. Da war sie wieder in seinen Gedanken. Kagome... sie war tatsächlich wieder da. Er hatte sie sogar gesehen. Am liebsten hätte er mit ihr gesprochen. Doch er hatte sich zusammengerissen und zurückgehalten. Leider musste er das tun, da Kikyo dabei gewesen war. Kurz runzelte Inuyasha seine Stirn. Es wurde ihm gerade klar, dass sie wieder da war. Aber ein Gedanke blieb, denn Miroku hatte ihm erzählt, dass sie doch nur Urlaub machen würde. Das jedoch sah komplett anders aus.

Warum war sie also wirklich zurück? Für einige Augenblicke hallten Kogas Worte in seinem Kopf wider. Er würde keine Verantwortung übernehmen. Aber was meinte er mit Verantwortung? Für was sollte er diese übernehmen? Etwa für seine Gefühle? Für Kikyo? Oder war es doch etwas völlig anderes? Ganz egal, wie sehr er sich bemühte eine Antwort zu finden, er konnte es einfach nicht. Zumindest kam er nicht alleine darauf. Daher griff er einfach in seine Hosentasche, um nach seinem Handy zu fischen. Kikyo würde noch einige Zeit unterwegs sein. Würde er alleine bleiben, würde er sich nur weiter mit all diesen Fragezeichen beschäftigen. Aber vielleicht konnte sein bester Freund in dieser Angelegenheit Licht ins Dunkle bringen, sofern dieser Zeit hätte und ihn Besuchen konnte.
 

Müde und erschöpft öffnete Kagome ihre Arbeitsuniform. Unendlich froh war sie über ihren Feierabend, denn sie war mehr als geschafft von dem Tag. Sie liebte ihre Arbeit wirklich, doch schon jetzt spürte sie, dass die Schwangerschaft sich auf ihren Körper auswirkte. Obwohl sie nicht mehr so lange Schichten machen durfte und auch nicht mehr machte, fühlte sie sich nach ihrer Schicht ziemlich schlapp und ausgelaugt. Danach machte sie nichts weiter, außer sich ins Bett zu legen und zu schlafen. Dies würde sie wohl auch diesmal wieder machen. Das viele Rumlaufen hatte sie einfach müde gemacht. Dennoch wollte sie Sangos Gastfreundschaft nicht schamlos aus nutzen. So oft sie konnte, nahm sie ihrer Freundin etwas Arbeit ab. Darunter auch schnelle Einkäufe im Supermarkt, die sie nach Dienstschluss machte, um vor allem für das Abendessen vor zu sorgen. Auf diese Weise wollte sie ihr wenigstens etwas Leckeres kochen, denn Sango musste länger arbeiten. Um rechtzeitig mit dem Kochen anfangen zu können, würde sie sich einen Wecker stellen, sobald sie ein Nickerchen machen würde. Mit diesem Gedanken im Kopf verließ Kagome mit einem Lächeln auf den Lippen das Krankenhaus. Freute sich schon auf einen entspannten gemeinsamen Abend mit Sango.
 

Schnell lief Inuyasha zur Haustür, da es gerade geläutet hatte. “Hey”, grüßte er gleich Miroku. Er war wirklich froh, dass sein bester Freund gerade Zeit für ihn hatte. “Hey. Na wie sieht es aus?”, wollte dieser sofort von ihm wissen, denn sie hatten sich schon einige Tage nicht gesehen. “Eigentlich gut. Kikyo und ich kommen wieder besser miteinander klar. Es ist dennoch schwer mit ihr umzugehen. Aber wir geben unser Bestes”, gab er als Antwort. In den letzten Tagen und Wochen hatte er mit Kikyo an ihrer Beziehung gearbeitet. Natürlich war es nicht so, wie vor der Beziehung mit Kagome und auch immer nich seltsam zwischen ihnen. Dennoch lief es besser als noch vor ein paar Wochen zwischen ihnen. “Na immerhin. Und wie war der Arzttermin?”, fragte er gleich weiter nach. Dabei setzte er sich bereits an den Esstisch. “Hör mir auf mit dem. Dieser blöde Arzt hat mich total angegriffen. Er meinte, ich sei nicht in der Lage Verantwortung zu übernehmen. Er meinte auch wir sollen lieber adoptieren. Aber Kikyo will das überhaupt nicht”, entgegnete Inuyasha und wurde direkt wieder sauer. Noch immer ärgerte er sich maßlos über diesen Koga. “Gerade du!”, lachte plötzlich Miroku los, da er genau wusste, dass er sich immer auf seinen besten Freund verlassen konnte und er mehr als verantwortungsvoll war.

“Dir wäre es egal, oder?”, hakte Miroku dennoch nach, da er erst jetzt den Rest verstanden hatte. “Mir wäre es ehrlich gesagt egal. Ich wünsche mir einfach, ein Vater sein zu können. Ob leiblich oder nicht, ist mir vollkommen egal”, gab er zu. Er glaubte fest daran, dass er auch ein nicht leibliches Kind vom ganzen Herzen lieben könnte. “Das sieht dir ähnlich. Aber da Kikyo sowieso dagegen ist, wird daraus wohl nichts. Und bei einer Leihmutter wird wohl der Arzt nicht mitspielen. Ihr würdet euch alle strafbar machen”, bemerkte Miroku nun seufzend. Die rechtliche Lage war ihm natürlich mehr als bekannt. “Leider. Kagome hatte damals alles riskiert und dennoch hat es nicht sollen sein”, zuckte Inuyasha mit den Schultern. So sehr hatte er es sich gewünscht, dass vermutlich das der Grund schlussendlich war, weshalb es nicht geklappt hatte. Wahrscheinlich hatte er sich viel zu sehr darauf versteift. Sich selbst zu sehr unter Druck gesetzt, so dass es trotz aller Bemühungen nicht funktionieren konnte.

“Ja, ich hätte mich auch gefreut. Kagome ist wirklich eine sehr nette und umwerfende Frau. Wenn sie die Mutter deines Kindes geworden wäre, hätte es die besten Voraussetzungen gehabt. Aber das Schicksal wollte es nun mal anders”, kam es eher enttäuscht von Miroku. Er schien es ebenfalls zu bedauern wie Inuyasha selbst. “Du, Miroku... du meintest doch, dass Kagome nur für ihren Urlaub da sei. Doch heute im Krankenhaus... sie war da... zusammen mit diesem Koga. Weißt du irgendwas?”, fragte er nun leise nach, da sie die junge Dame gerade angesprochen hatten. Er war ziemlich unsicher und spielte mit seinen Fingern. “Sie ist wieder bei der Arbeit? Koga ist ebenfalls zurück?”, kam es erstaunt und mit geweiteten Augen von Miroku. Scheinbar hatte er genauso wenig wie Inuyasha das glauben können. “Ja. Sie hat zwar nichts gesagt, aber schon allein, sie so zu sehen, war mehr als eigenartig. Wieso ist sie wieder zurück?!”

Seit er sie gesehen hatte, waren seine Gefühle für sie wieder da. Er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Kagome spuckte wie schon die Monate davor in seinem Kopf herum. Dabei hatte er sich in den letzten Wochen so sehr bemüht, sie zu vergessen und hatte fast schon einen kleinen Fortschritt bemerkt. Doch jetzt, wo sie vor ihm gestanden hatte, waren alle diese Gefühle, darunter seine Sehnsüchte und seine Enttäuschung, mit einer solchen Intensität vorhanden. All seine Emotionen hämmerten erbarmungslos auf ihn ein.

“Vielleicht gibt es einen Grund, warum Kagome wieder da ist. Du meintest doch, dass Koga sauer war. Dich als verantwortungslos bezeichnete. Was ist, wenn er genau das denkt. Was ist, wenn Kagome etwas vor dir verborgen hat? Du hattest doch noch ein letztes Mal mit ihr geschlafen. Hast du dabei denn verhütet?” Während Miroku seine Überlegungen offen legte, weiteten sich für einige Augenblicke Inuyashas Augen. Gerade begriff er, worauf Miroku hinaus wollte. “Nein... nein... das kann nicht sein. Nicht jetzt. Kagome kann nicht schwanger sein”, flüsterte Inuyasha ziemlich geschockt, denn das wäre absolut der falsche Augenblick. Mehrmals musste er tief durchatmen, um das zu verstehen. “Tja das wäre aber die einfachste Erklärung. Wieso sonst sollte sie so schnell zurück sein”, zuckte Miroku mit den Schultern. Einen anderen Grund konnte er definitiv nicht finden. Alle anderen Überlegungen würden nicht zur Folge haben, dass man aus einem Kriegsgebiet zurück kehren würde.

“Miroku, weißt du wo Sango wohnt?”, wollte Inuyasha plötzlich wissen. Er konnte eins uns eins zusammen zählen, denn er wusste, dass Kagomes Wohnung bereits anderweitig besetzt war. Demnach konnte sie nur bei ihrer besten Freundin sein. “Klar, aber warum willst du das so plötzlich wissen?”, hakte Miroku verwirrt nach und schien dem Gedankengang gar nicht zu folgen. “Weil Kagome sicher dort ist. Ich muss mit ihr sprechen. Ich muss die Wahrheit wissen.” Um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, war Inuyasha aufgesprungen, hatte seine Hände auf dem Tisch abgestützt und sah seinen Freund mit flehenden Augen an. “Achso... na dann steh ich dir mal nicht im Weg”, grinste Miroku und schickte ihm eine Nachricht mit der Adresse. “Danke dir. Bitte sei mir nicht böse, aber ich muss sofort verschwinden. Kannst du bitte die Haustür abschließen, wenn du gehst”, bat er seinen Freund noch, während er schon dabei war, sich seine Schuhe überzustreifen. “Klar. Und viel Glück”, lächelte Miroku, weshalb Inuyasha ruhigen Gewissens gehen konnte.
 

Zufrieden betrachte Kagome den Auflauf im Rohr. Sie hatte sich wirklich bemüht und einige Rezepte durchforstet. Sie hatte zwar das leichteste genommen und hoffte wirklich, dass es schmeckte. Aber wie hieß es so schön: der Wille zählt. Sango sollte auch jeden Moment von der Arbeit kommen. Das passte für Kagome perfekt, da sie nur noch den Tisch decken musste. Dies nahm sie gleich in Angriff, schnappte sich zwei Teller und das Besteck. Platzierte sie an ihren vorhergesehenen Plätzen. Dazu holte sie noch einen Untersetzer, um den Auflauf auf den Tisch stellen zu können. Gerade als dieser ebenfalls auf dem Tisch landete, klopfte es an der Tür. Verwirrt richtete Kagome ihren Blick auf die Tür. Dennoch musste sie leicht schmunzeln, da wohl Sango ihren Schlüssel vergessen hatte. Wohl oder übel musste Kagome ihre Mitbewohnerin nun hereinlassen.

“Hey na du...” Kurz stockte Kagome der Atem, als sie bemerkte, dass nicht Sango vor der Tür stand, die sie gerade geöffnet hatte. Inuyasha hatte seine Hand an den Türstock gepresst. Sein Atem ging schwer und er hielt sich mit seiner freien Hand den Bauch. “Ist es wahr…?”, kam es mehr schnaufend von ihm. Noch einmal atmete er durch. “Ist es wahr... dass du schwanger bist?”, vervollständigte er seine vorherige Frage. Erwartungsvoll sah er Kagome nun an. Sie war sichtlich geschockt und vollkommen überfordert von seinem Auftauchen. Schwerer schluckte sie und wusste nicht, was sie sagen sollte. “Bist du schwanger?” Bei der erneuten Frage packte er sie an den Schultern. Doch sie brachte immer noch keinen Ton heraus. Ihr Hals füllte sich so trocken an und ein Kloß bildete sich darin. “Bist du zurückgekommen, weil du schwanger bist?”, kam es fast schon flehend von Inuyasha, denn er musste es wissen. Er schien aber auch unglaublich verwirrt zu sein. “Ich... ja ich bin zurück, weil ich schwanger bin. Aber...”

“Wann wolltest du mir das sagen?”, unterbrach er sie plötzlich verärgert und fauchte sie fast schon an. Leicht rüttelte er an ihren Schultern. Doch ihr Blick, der direkt zu Boden ging, reichte ihm vollkommen, um zu verstehen, dass sie es ihm nie sagen wollte. “Du wolltest es mir niemals sagen. Du wolltest mir mein Kind verschweigen. Mein Kind”, kam es nun fassungslos über seine Lippen und er ließ ruckartig von ihr ab. “Du verstehst das nicht. Unsere Abmachung ist hinfällig. Du wolltest kein Kind mehr mit mir. Wenn ich dir gesagt hätte, dass du Vater wirst, hättet du doch wieder alles in Frage gestellt. Ich wollte nicht noch mehr Ärger verursachen”, versuchte sich Kagome zu verteidigen. Aber damit stieß sie lediglich auf taube Ohren. “Es ist mein Kind. Du hast nicht zu entscheiden, ob ich mich um mein Kind kümmere oder nicht. Mein Kind sollte ein Recht haben, mich zu kennen. Ich bin der Vater und solltest du nicht zulassen, dass ich mein Kind sehen kann, wirst du das bereuen, Kagome”, knurrte Inuyasha sie förmlich an.

Diese Aktion nahm er ihr richtig übel, denn sie wollte ihm sein Kind verheimlichen. Er ließ ihr nicht einmal die Chance, es ihm zu erklären. Er drehte sich einfach um und verschwand. Damit ließ er sie mit diesem unglaublichen Gefühl von Leere und Ängsten zurück.

Unterstützung auf ganzer Linie!

Unterstützung auf ganzer Linie!
 

Keuchend lief Sango eilig die Treppen hoch. Aufgrund eines Vorfalles in der Arbeit hatte sie länger bleiben müssen. Sie wusste, dass Kagome sicher auf sie warten würde. Schließlich kochte Sango ihr jeden Abend etwas. Bestimmt hatte sie schon Hunger. Sie würde wohl etwas Schnelles und Einfaches zaubern. Sodass Kagome und sie schnell etwas in den Magen bekommen würden. Zu ihrer eigenen Überraschung kam ihr ein wirklich köstlicher Geruch entgegen, als sie die Tür öffnete. Ihr Blick richtetet sich in die Küche und zu dem Esstisch. Überraschenderweise war dieser gedeckt. Der Duft kam eindeutig von dort. Doch was sie gerade noch entdeckte, gefiel ihr gar nicht. Kagome saß wie ein Häufchen Elend am Tisch. Sie hatte ihren Blick auf den Teller gerichtet. Fast schon starr wirkte ihr Körper.

“Kagome, es tut mir leid. Ich wurde aufgehalten. Jetzt bin ich aber da”, entschuldigte sie sich und eilte zu ihrer Freundin. “Kagome?” Vorsichtig berührte sie ihre Schulter, als diese nicht reagierte. “Kagome, was ist los?”, wollte sie von ihr wissen. So langsam machte sich Sango wirklich sorgen, dass etwas mit dem Kind geschehen sein könnte. “Ich habe alles falsch gemacht, Sango”, schluchzte Kagome plötzlich. Ihr Gesicht versteckte sie hinter ihren Händen und begann bitterlich zu weinen. “Scht, Kagome. Es wird alles wieder gut. Erzähl mir einfach, was passiert ist und gemeinsam werden wir schon eine Lösung für dein Problem finden”, versuchte Sango sie zu beruhigen. Langsam strich sie ihr über den Rücken, um ihr zu zeigen, dass sie für sie da war.
 

“Du bist so still und nachdenklich”, stellte Kikyo fest. Inuyasha biss sich auf die Unterlippe. Er hatte zu Kikyo noch kein Wort gesagt von dem, was er heute erfahren hatte. “Es gibt eben viel zu überlegen”, gab er deshalb von sich und wusste immer noch nicht genau, was er von der Situation halten sollte. Er hatten schon damit abgeschlossen ein leibliches Kind zu haben. Genau jetzt tauchte plötzlich Kagome wieder auf und auch noch schwanger. Zu allem Überfluss hatte sie ihm eben diese Schwangerschaft verschwiegen und nur durch Zufall kam er dahinter. “Du ziehst es doch nicht ernsthaft vor ein Kind zu adoptieren?”, kam es fassungslos von Kikyo. Inuyasha wusste genau, was Kikyo von diesem Thema hielt. Sie hatte schon früh klar gemacht, dass diese Option für sie nicht existierte.

“Vielleicht wäre es besser, wenn wir genau das machen? Du hast doch gehört, dass eine Schwangerschaft bei dir ziemlich unwahrscheinlich sein wird und selbst wenn es klappen würde, es sehr risikoreich wäre”, versuchte er erneut ihr den Ernst der Lage verständlich zu machen. “Das hatte wir schon. Wir waren uns doch einig, dass du der leibliche Vater sein sollst. Und wenn die Ärzte das eben nicht machen wollen, dann suchen wir uns eben eine Leihmutter. Wir haben genug Geld, da wird das doch ein Kinderspiel”, wehrte sie jedoch seinen Einwand gleich wieder ab. Damit hatte Inuyasha bereits gerechnet. Aber er hatte durch Kagome einen kleinen Vorteil. “Vielleicht müssen wir das nicht mehr”, flüsterte Inuyasha leise, denn er hatte wirklich darüber nachgedacht, Kagome zu bitten, ihm das Kind zu überlassen.

“Wie meinst du das?”, wollte Kikyo sofort wissen. Inuyasha blieb nichts anderes übrig, Kikyo die Wahrheit zu sagen. Schließlich hatte er Kagome auch gesagt, dass er sein Kind sehen wollte. Kikyo würde demnach unweigerlich mit seinem Kind Kontakt haben. Ob sie es nun wollte oder nicht. “Kagome ist nicht nur zurück. Sie ist schwanger von mir”, offenbarte Inuyasha nun Kikyo alles. Er hatte erwartet, dass sie ausflippen würde. Doch sie saß ihm nur gegenüber, hatte den Mund offen und starrte ihn einfach nur an. Sie schien noch nicht ganz verstanden zu haben, was das bedeutete. “Kikyo? Hast du verstanden, was ich gesagt habe? Kagome ist schwanger. Ich werde Vater”, machte er es ihr nun noch deutlicher klar. “Kagome bekommt ein Kind von dir?”, kam es mechanisch von ihr. Über diese Nachricht war sie scheinbar wirklich geschockt. “Ja. Scheinbar hat es doch geklappt”, zuckte er mit den Schultern. Eigentlich sollte sie wissen, wann es geklappt hatte. “Dann mal herzlichen Glückwunsch”, gab sie beinahe tonlos von sich und stand direkt auf, um zu gehen. Sie brauchte erstmal Zeit für sich, um das verarbeiten zu können und diese wollte Inuyasha ihr auch geben.
 

“Mach dir keine Sorgen, Kagome. Er kann dir dieses Kind nicht wegnehmen. Und solange du ihn nicht als Vater benennst, kann er dir gar nichts. Er müsste die Vaterschaft anfechten und bestimmen lassen. Dieses Verfahren kostet Zeit, sehr viel Zeit sogar. Bis dahin können wir uns etwas überlegen und einfallen lassen”, versuchte Sango sie zu beruhigen. In ihrem Kopf schien sie wohl schon alle Möglichkeiten, die sie haben würde, durch gegangen zu sein. “Aber er ist der Vater. Er hat ein Recht dieses Kind zu sehen”, gab Kagome ihre Bedenken von sich. Zudem wusste Inuyasha jetzt, wo sie sich aufhielt und dass sie schwanger war. Er würde sich bestimmt nicht mehr von ihr abhalten lassen. “Na dann ist ja gut, dass wir auch noch einige Monate haben, bis dieses kleine Baby auf die Welt kommt”, zuckte Sango mit den Schultern, denn sie wollte sich sicher nicht geschlagen geben.

“Sango, ich kann ihm doch nicht verbieten, hier her zu kommen. Er wird garantiert öfter auftauchen und Informationen verlangen.” Das konnte sich Kagome gut vorstellen, dass er durchaus sorge haben könnte, dass Kind zu verlieren. Kurz dachte Sango nach und seufzte. “Stimmt auch wieder”, gab sie sich nun geschlagen. “Aber nur damit das klar ist. Es ist unser Kind. Deins und meins. Hast du das verstanden?” Kurz kicherte Kagome aufgrund der Worte, die Sango gewählt hatte. Sie schien dieses Kind wirklich schon sehr zu mögen. “Verstanden. Ich werde ihm das Kind nicht überlassen”, versprach Kagome Sango, denn sie hatte sich vor Wochen für dieses Kind entschieden. Kampflos würde sie es niemals aufgeben.
 

Nervös lief Inuyasha vor dem Wohnhaus, in dem Kagome zurzeit wohnte, auf und ab. Nach der Beichte bei Kikyo hatte er sich kurzerhand dazu entscheiden, nochmal zu Kagome zu fahren. Er war einfach im ersten Moment so überrollt von seinen Gefühlen worden, dass er komplett die Nerven verloren hatte. Er wollte sich unbedingt bei ihr entschuldigen und mit ihr besprechen, wie es jetzt, da sie schwanger war, weiter gehen sollte. Doch schon als er ankam, hatte ihn sein Mut verlassen. Er lief lieber auf und ab, als zu läuten. Er hatte unheimliche Angst, dass sie ihn überhaupt nicht mehr sehen wollte. Er war unglaublich grob zu ihr gewesen. So hatte sie ihn bestimmt noch nie erlebt, denn auch er war von sich selbst schockiert. Noch nie hatte er auf diese Weise seine Fassung verloren.

Mit einem tiefen Seufzen blieb er schließlich stehen und atmete einmal tief durch. Inuyasha wollte dieses Thema so schnell wie möglich geklärt haben. Es brachte also nichts, wenn er hier herumlief und Löcher in die Luft starrte. Er musste sich zusammennehmen und zu seinem Fehler stehen. Ebenso auch sich bei ihr entschuldigen und hoffen, dass sie ihm diesen Ausrutscher seiner Gefühle verzeihen könnte. Deshalb trat er entschlossen auf die Wohnhaustür zu. Schnell drückte er auf den Klingelknopf, bevor er seinen Mut wieder verlieren konnte  und es sich nochmal anders überlegen würde. Es dauerte gar nicht lange und er hörte das leise Surren der Tür. Direkt öffnete er diese und verschwand in den Hausflur.

Langsam lief er die Treppen hoch. Er wählte diese bewusst, da er so noch etwas Zeit schinden wollte, um sich vor dem Gespräch zu sammeln. Nur zu gut wusste er, dass es jetzt um alles oder nichts ging.
 

Lächelnd sah Kagome zu Sango. Sie stand an der Tür und wartete dort auf die Person, die ihr Gespräch gerade unterbrochen hatte. Ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich, was sie davon hielt. Sie wirkte genervt und hatte die Hände vor der Brust verschränkt. Der Blick wurde noch einen Tick finsterer, als die Person bei ihnen ankam. Kagome konnte sie noch nicht sehen, denn Sango versperrte ihr die Sicht. Dass sie sich jedoch wenig freute, machte Sango sofort klar. “Was willst du denn hier?”, motzte sie gleich ihren Überraschungsgast an. Definitiv schien sie wenig Freude an der Erscheinung zu haben. “Ich möchte mit Kagome reden”, hört Kagome direkt die ihr nur zu gut bekannte Stimme. Dadurch wusste sie sofort, warum Sango gleich so angriffslustig reagierte.

“Dann hast du dir die Mühe umsonst gemacht. Du hast schon klar gemacht, was du von ihr willst”, hört Kagome weiter ihre beste Freundin sagen. Sie selbst war schon dabei auf zu stehen, denn sie konnte ahnen, dass Sango nicht nachgeben würde und ihn nicht herein lassen würde.

”Genau deshalb will ich nochmal mit ihr reden. Kannst du mich bitte reinlassen?”, bat Inuyasha sie fordernd auf. Er klang nun ebenfalls mehr als nur genervt. “Aber ganz sicher...”

“Sango, bitte”, beendete Kagome Sangos erneuten Widerstand. Denn auch wenn sie durchaus schockiert war über sein Verhalten, er war nun mal der Vater ihres Kindes. Zu diesem wollte sie zumindest ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen, obwohl es ihr nicht leicht fallen würde. “Na wenn du meinst. Aber ich bleibe hier”, knurrte Sango förmlich. Aber sie machte einen Schritt zur Seite, um Inuyasha herein zu lassen. “Nimm doch schon mal auf der Couch Platz. Möchtest du vielleicht etwas trinken?”, richtete Kagome lächelnd ihre Frage an Inuyasha. Sie wollte unbedingt ein besseres Klima für dieses Gespräch schaffen. “Ein Wasser bitte”, wählte er seine Worte dankend und lief bereits zur Couch, während sie schnell in die Küche verschwand, um ihnen die Getränke zu organisieren.
 

Noch immer sah Sango ihn an, als würde sie ihn jeden Moment erdolchen wollen. Er hatte schon geahnt, dass Sango bereits von ihrer kleinen Auseinandersetzung wusste. Dass diese jedoch so sauer sein würde, hatte er nicht geahnt. “Sango, bitte... kannst du nicht wenigstens aufhören, ihn mit deinen Augen zu erdolchen?”, wollte Kagome von ihrer Freundin wissen, nachdem sie mit den Getränken ins Wohnzimmer zurück kam. Das kleine Tablet stellte sie auf den Tisch ab und goss ihm vorsichtig ein, ehe sie ihm anschließend das Glas reichte. “Er hat dir gedroht. Also nein, ich kann nicht aufhören, damit ihn an zu sehen, als würde ich ihn am liebsten umbringen. Denn das würde ich wirklich mehr als nur zu gern”, fauchte Sango in seine Richtung. Nicht eine Sekunde hatte sie ihren Blick von ihm abgewandt. “Und dafür wollte ich mich entschuldigen. Ich habe in dem Moment einfach rot gesehen”, kam es nun auch reumütig von Inuyasha. Es tat ihm wirklich leid, wie es vor wenigen Stunden gelaufen war.

“Ist schon ok. Ich kann es sogar etwas verstehen. Ich habe lange überlegt, ob ich das Kind wirklich behalten will. Natürlich war diese Entscheidung nicht leicht. Ich dachte, wenn ich jetzt ankomme und sage, dass ich schwanger bin, würde ich wieder Unruhe in euer Leben bringen und das wollte ich um jeden Preis vermeiden”, gestand Kagome ihm leise. Sie wollte ihm noch einmal sagen, warum sie so gehandelt hatte. “Das ist mir auch klar geworden. Dennoch hätte ich es gern eher gewusst. Ich wollte für dich da sein. Ich habe es damals ernst gemeint, als ich sagte, dass ich dich bei allem unterstützen würde”, sprach er aus und hatte nochmal gründlich darüber nachgedacht. Trotz allem würde er sein Versprechen halten. “Aber unser Deal ist hinfällig, Inuyasha. Ich werde Kikyo dieses Kind nicht überlassen”, stellte Kagome direkt klar, denn sie wollte ihm keine unnötigen Hoffnungen machen. “Aber es ist mein Kind.”

“Ja und? Du dürftest das Kleine auch jederzeit sehen. Aber bei euch wohnen wird es niemals”, erklärte sie es ihm nun nochmal deutlich. Sie hatte sich das alles gut überlegt, während sie abgewogen hatte, ob sie das Kind behalten würde oder nicht. “Einverstanden. Aber ich muss es erst mit Kikyo abklären.” Er hatte bereits eine kleine Vermutung wie Kikyo darauf reagieren würde. “Natürlich. Du musst das nicht mehr heute machen. Du hast Zeit”, kam es verständnisvoll von Kagome. Genau wie schon die Male zuvor. “Nein, ich werde es sofort klären. Kikyo weiß bereits, dass du schwanger bist. Ich melde mich, wenn ich mit ihr geredet habe.”

“Glaube ja nicht, dass du viel tun musst oder deine ach so tolle Freundin hier ständig auflaufen kann. Ich kümmere mich gut um Kagome, also werden wir dich nicht soooo oft brauchen”, mischte sich nun Sango wieder trotzig ein. Inuyasha wollte sich jedoch gewiss nicht geschlagen geben. Daher setzte er ein ziemlich falsches Lächeln auf. “Das war mir schon klar. Dennoch möchte ich, dass Kagome weiß, egal wann, sie kann mich immer anrufen und ich werde keine Mühen scheuen sofort zu kommen, um ihr zu helfen”, machte er es deutlich. Er würde einfach sein Bestes für Kagome und sein Kind geben. “Also ich werde melde mich, sobald ich Kikyo informiert habe. Und du kannst dich jederzeit melden. Bis bald”, verabschiedete Inuyasha sich von Kagome. Er wollte so schnell wie möglich mit Kikyo reden, um sich vollkommen auf seine Rolle als Vater vorbereiten zu können.

Ein waghalsiger Vorschlag!

Ein waghalsiger Vorschlag!
 

Etwas nachdenklich öffnete Inuyasha die Haustür. Den ganzen Weg nach Hause hatte er nach gedacht, wie er am besten mit Kikyo sprechen würde. Sie würde bestimmt nicht begeistert darüber sein, dass Kagome sein Kind behalten wollte. Sie somit nicht die perfekte Familie spielen konnten. Dennoch nahm er Kagome diesen Entschluss nicht übel. Sie war nun mal die Mutter seines Kindes. Sie hatte jedes Recht ihr eigenes Kind groß zu ziehen. Das sein Kind nicht bei ihm leben würde änderte für Inuyasha nichts daran, dass er helfen wollte, wo er konnte. Schließlich hatte er Kagome versprochen immer für das Kind, aber auch für sie da zu sein. Daran hatte er selbst jetzt keinen Zweifel. Der erste Schritt um dieses Versprechen zu halten, war nun mal auch Kikyo über alles zu informieren. Da er Geräusche aus der Küche hörte, wollte er sein Vorhaben direkt in die Tat umsetzen. Denn er wollte keine weitere Sekunde damit verschwenden, darüber nach zu denken, wie sie reagieren würde.

Deshalb trat er entschlossen in die Küche und entdeckte Kikyo dabei, wie sie beinahe mechanisch über die Oberfläche der Küchenzeile wischte. Das tat sie häufig, wenn sie angespannt und gestresst war. Eine Angewohnheit, die sie mit Kagome teilte, wie er bereits beobachtet hatte. Kikyo schien ihn noch nicht zu bemerken. Daher räusperte er sich und machte sich so bemerkbar. „Du bist wieder da“, kam es fast schon tonlos von ihr, als sie ihren Blick auf ihn gerichtet hatte. Schnell wandte sie diesen wieder ab und führte ihre Tätigkeit fort. „Ja und ich muss dringend mit dir reden“, redete er nicht um den heißen Brei und kam direkt auf den Punkt. Dies schien sie nicht sonderlich zu überraschen. Mit einem tiefen Seufzer legte sie den Putzlappen weg und atmete einmal tief durch, ehe sie ihren Blick wieder auf ihn richtete.

„Dann rede“, forderte sie ihn auf. Ihre Stimme wirkte träge und irgendwie war sie schon jetzt nicht wirklich glücklich darüber. „Ich war noch einmal bei Kagome. Wir haben gesprochen, wie es jetzt weiter gehen soll“, fing er einfach an. Die gesamte Situation war nicht einfach und er wollte erstmal in Ruhe beginnen. „Und ich nehme an, ihr habt eine Abmachung getroffen?“, hakte sie nach. Sie schien zwar wenig Interesse zu haben von dieser zu erfahren, aber etwas daran ändern konnte er nicht. „Ja. Kagome behält das Kind. Ich werde ihr helfen, wo ich kann“, gab er deshalb Preis. Kikyos Augen verdunkelten sich schlagartig. Sie schien wütend zu sein und das zeigte sie ihm auch sofort. „Das ist unser Kind. Wir hatten eine Abmachung!“, schlug ihre Stimmung beinahe schlagartig ins Negative um. So als hätte sie bis jetzt darüber nachgedacht, was kommen würde. „Und diese haben wir vor fast drei Monaten beendet. Die Abmachung ist hinfällig und damit ist Kagomes Entscheidung nur zu gut nach zu vollziehen“, klärte er ihr klar und deutlich, denn damals hatte Kikyo diesen Entschluss befürwortet.

Dass Kagome aufgrund einer weiteren ungeplanten Nacht schwanger wurde, hatten sie nicht wissen können. Und bestimmt auch nicht damit gerechnet. Dennoch freute sich Inuyasha unheimlich auf sein Kind. Anfänglicher Schock hin oder her. „Das kannst du nicht ernst meinen. Was ist mit uns? Ich dachte, du willst dein Kind mit mir großziehen. Was werden deine Eltern sagen? Oder meine?“, fuhr sie ihn ungehalten an. Inuyasha konnte bei dieser Aussage nur den Kopf schütteln, denn ihm war es schlichtweg egal, was seine Eltern denken würden. „Wir werden einfach weiter machen. Ich bin mir sicher, dass Kagome eine gute Mutter werden wird und ich werde ihr dabei helfen. Meine Eltern werden es genauso lieben, wie ich dieses Kind schon jetzt liebe. Ihnen wird egal sein, von wem dieses Kind geboren wird. Und auch deine Eltern werden es verstehen müssen. Schließlich enthältst du ihnen die Wahrheit vor.“

„Ich werde das nicht einfach so hinnehmen. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!“, knurrte Kikyo ihn förmlich an und irgendwie hatte Inuyasha schon geahnt, als er nach Hause kam, dass dieses Gespräch so enden würde. Schließlich kannte er sie lang genug, um zu wissen, dass sie immer gewinnen wollte.
 

Genüsslich biss Kagome in ihr Frühstücksweckerl, welches sie sich gerade in der Kantine des Krankenhauses geholt hatte. Sie hatte Pause und sich auf eine Bank im Park zurückgezogen. Sie wollte die warmen Sonnenstrahlen genießen. Schließlich würde bald der Herbst kommen. Somit würde sie wieder kühles Wetter erwarten. Ungezwungen auf der kleinen Bank zu sitzen, würde eine Seltenheit werden. Sodass Kagome ihren Blick in den Himmel richtete und die Wärme in ihrem Gesicht wirklich genoss. Zu ihrer Freude fühlte sie sich am heutigen Morgen wirklich gut. Ihr war nicht übel geworden und sie hatte die Nacht wirklich gut geschlafen. Doch ihre Stimmung sollte sich schon bald ändern, als sich jemand ziemlich plump auf die Bank neben sie fallen ließ. Kagome zuckte kurz zusammen, bevor sie zu der Person blickte und bereute es plötzlich ihre Pause im Park verbringen zu wollen.

„Überrascht?“, kam es sofort bissig von Kikyo. Und irgendwie hatte sie damit nicht unrecht. Kagome hatte nicht mit ihr gerechnet, dass sie hier auftauchen würde. Oder eher gehofft, dass sie es nicht tun würde. „Wir hatten einen Deal. Dein Frieden für mein Kind. Und jetzt hat es endlich funktioniert und du willst es behalten? Willst du so Inuyasha an dich binden?“, fuhr Kikyo ungehindert fort und schaute sie mit zusammengekniffenen Augen an. Irgendwie machte Kikyos Blick Kagome Angst. „Du sagst es… wir hatten einen Deal, der als beendet gilt. Dieses Kind ist nicht während des Deals gezeugt worden. Somit fällt es nicht in diesen. Es ist mein Körper, damit mein Kind und ich werde es auch großziehen!“, stellte Kagome direkt klar, nachdem sie sich etwas gefasst hatte. Sie wollte gewiss nicht klein bei geben und Kikyo bestimmt nicht dieses Kind überlassen. „Denkst du wirklich, damit kommst du durch? Ich werde dafür sorgen, dass dieses Kind nicht in deiner Obhut bleibt. Und wenn ich dafür beim Jugendamt falsche Tatsachen vorlegen muss. Dieses Kind gehört Inuyasha und mir. Du nimmst mir Inuyasha nicht weg, indem du sein Kind austrägst!“, fauchte sie Kikyo erneut an und schien vollkommen rot zu sehen.

Kagome glaubte sich gerade verhört zu haben. So skrupellos hatte sie Kikyo noch nie erlebt. Doch scheinbar brachten manche Vorkommnisse das Böse in einem Menschen hervor. Anscheinend zweifelte sie nicht einmal, dass sie dies nicht gewinnen würde und Kagome war sich ziemlich sicher, dass sie so einiges im Peto hatte, um ihr dieses Kind weg zu nehmen. „Das kannst du nicht tun. Das ist mein Kind. Und das Inuyasha der Vater ist, ändert nichts daran. Du kannst doch nicht so skrupellos sein“, kam es schockiert von ihr und sie war den Tränen nahe. In ihrem Kopf liefen tausend Szenarien ab, wie Kikyo ihr dieses Kind entreißen würde. „Lass es doch darauf ankommen…“

„Hör auf damit! Du bist doch ein Psycho, dir wird Kagome gar nichts geben!“, unterbrach Sango Kikyo harsch. Sie schubste diese sogar von der kleinen Bank hinunter, damit sie Kagome nicht mehr ganz so nah war. „Lass uns gehen, Kagome.“ Damit zog Sango sie auf die Beine. Sie würde ihre beste Freundin keine Minute länger hier mit Kikyo verbringen lassen. Und auch Kagome wollte dies nicht mehr. Sie war unendlich froh, dass Sango gerade gekommen war, um ihr aus der Patsche zu helfen.
 

Eilig ordnete Inuyasha die Akte. Er wollte heute unbedingt etwas früher aus der Firma kommen, um noch einmal bei Kagome vorbei zu schauen. Ihr wollte er unbedingt beweisen, dass er ein guter Vater sein konnte und wollte. Seitdem er wusste, dass er Vater wurde, war für Inuyasha irgendwie alles leichter. Er war glücklich und das schien auch seine Umgebung zu merken. „Du hast aber gute Laune“, kicherte Rin neben ihm. Sie hatte ihm bis jetzt geholfen durch den Ordnerdschungel zu kommen. „Damit hast du sogar recht, Rin. Im Moment bin ich wirklich glücklich“, gab er bei bester Laune seiner Schwägerin eine Antwort. Sofort musste er noch etwas mehr grinsen, als er daran dachte, was seine Laune so hob. „Darf ich wissen, warum deine Laune so fantastisch ist? Oder gibt es dafür einen klitzekleinen Grund?“, grinste Rin nun schelmisch. Sie hatte wohl tatsächlich eine Ahnung, warum er so gut gelaunt war. „Nö… ich bin einfach vollkommen“, antworte Inuyasha jedoch und wollte mit der freudigen Nachricht, bald Vater zu werden, noch etwas warten.

Schließlich konnte noch einiges passieren. Dieses Gefühl wollte er noch etwas für sich alleine genießen. „Na dann. Aber ich freue mich, dass du endlich wieder einmal richtig Happy bist. In den letzten Monaten warst du oft einfach nur niedergeschlagen oder mürrisch. Also mit der Laune gefällst du mir doch hundert Mal besser“, kicherte sie nun. Auch wenn ihr Blick deutlich zeigte, dass sie ihn bereits durchschaut hatte. „Stört es dich, wenn ich dich auch schon allein mit der Arbeit lasse? Ich habe etwas Wichtiges zu erledigen“, hakte Inuyasha anschließend nach. Den Grund würde er Rin jedoch verschweigen, da er nur so schnell wie möglich zu Kagome wollte. Ihr einfach unter die Arme greifen und etwas Zeit mit ihr verbringen. „Klar, geh ruhig… und grüß Kikyo von mir“, verabschiedete sich Rin artig von ihm. Inuyasha nickte daraufhin auch nur, denn sie hatte doch sowieso keine Ahnung, dass es nicht Kikyo war, die ihn so glücklich machte.
 

Mit einem Taschentuch wischte sich Kagome die Tränen von den Wangen. Seit sie von der Arbeit nach Hause gekommen war, liefen diese ihr beinahe unaufhörlich hinunter. Kikyos Worte und Drohungen machten ihr Angst. Und obwohl sie es anfangs noch nicht haben wollte, so fand sie die Vorstellung ihr eigenes Kind zu verlieren einfach nur furchtbar. Kagome wusste einfach nicht, wie sie Kikyo besänftigen konnte. „Jetzt hör schon auf zu weinen, Kags. Kikyo kann und wird dir das Baby nicht wegnehmen. Dafür sorge ich schon versprochen“, versuchte Sango sie auf andere Gedanken zu bringen. Kagome war auch wirklich froh, dass Sango sie so sehr unterstützte. Alleine hätte sie wohl aufgegeben und ihr Kind, wenn auch unfreiwillig, an Kikyo abgetreten. Doch Sango stand hinter ihr und hatte sie vor einer großen Dummheit bewahrt. Auch jetzt tat sie alles, damit sie sich ablenken konnte. Sogar einen beruhigenden Tee hatte sie ihr zubereitet.

„Ich habe aber solche Angst“, flüsterte Kagome leise und nahm einen Schluck des heißen Getränks. „Ich weiß. Aber glaub mir, wir kriegen das schon hin“, lächelte Sango wieder zuversichtlich und wirkte, wie die Ruhe in Person. „Glaubst du, dass sie…“, weiter kam Kagome nicht, da es plötzlich an der Haustür klopfte, sodass sich die beiden jungen Frauen kurz musterten. „Erwartest du Besuch?“, fragte Sango sie skeptisch. Doch Kagome verneinte gleich mit einem Kopfschütteln und richtete ihren Blick wieder auf die Tür, an der es abermals geklopft hatte.

„Ich mache auf“, meinte Sango und setzte sich eilig in Bewegung. Doch schon nach wenigen Sekunden hörte sie das wütende Schnauben ihrer besten Freundin. „Du kannst gleich wieder abziehen!“, forderte sie ihren Gast auf. „Dir auch erst einmal einen schönen Abend, Sango“, hörte sie die bekannte Stimme von Inuyasha. Dabei musste sie sogar leicht lächeln, wenn auch nur kurz. „Das kannst du dir sparen. Nachdem was deine ach so tolle Freundin heute geliefert hat, wünschte ich, du würdest genauso verschwinden wie sie“, maulte Sango ihn gleich weiter an. Kagome wusste, dass es nicht gut enden würde, weshalb sie sich entschloss Sango zu stoppen. Schließlich hatte Inuyasha doch keine Schuld an dem, was Kikyo getan hatte.
 

„Sango, bitte...“, hörte Inuyasha Kagome rufen. Sofort richtete er seinen Blick in die Richtung, aus der er ihre Stimme wahrgenommen hatte. Seinen Augen weiteten sich, als er Kagome erblickte. Ihre Augen waren gerötet und sie war ziemlich blass. „Kagome, was ist los?!“, drängte Inuyasha sich an Sango vorbei und achtete gar nicht auf deren Protest. Er machte sich zu große Sorgen um Kagome und das Baby. „Es ist alles gut“, versuchte sich Kagome an einem Lächeln. Dieses gelang ihr jedoch nicht wirklich. „Sango, was ist passiert?“, fragte Inuyasha daher ihre beste Freundin, denn sie hatte zuvor doch etwas von Kikyo erwähnt. „Kikyo will Kagome das Kind wegnehmen“, schnaubte Sango auch sofort abfällig. Sie hatte eine Menge Wut in sich und wollte dieser nun Luft machen. Genau wie er, als er diese Worte vernommen hatte. „Das darf doch nicht wahr sein“, fluchte Inuyasha ebenfalls wütend. Schnell zückte er sein Handy und wählte eine ganz bestimmte Nummer. Das monotone Piepen ertönte zu seinem Glück nicht lange. Nach Sekunden hörte er schon die Stimme der Frau, die er am besten sofort sehen wollte. „Hey...“

„Du kommst sofort zu mir. Ich schick dir die Adresse und dann will ich mit dir etwas Wichtiges besprechen.“ Die Begrüßung sparte sich Inuyasha einfach, denn er war zu sauer, um auch nur ansatzweise normal mit Kikyo zu sprechen. Nach diesen Worten legte er auch einfach auf. Schließlich hatte er ihr nichts mehr zu sagen. Zumindest nicht am Telefon.
 

Mit wippendem Fuß wartete Inuyasha darauf, dass Kikyo endlich auftauchte. Er hatte ihr kurzerhand die Adresse von Sango geschickt. Er würde ihr die Meinung sagen. So konnte sie sich nicht gegenüber Kagome verhalten. Die beiden jungen Frauen hatten ihm danach alles erzählt, was an diesem Tag geschehen war. Seine Wut war dadurch nur noch mehr gestiegen. Er konnte es kaum erwarten, Kikyo zu sehen. Zum Glück musste er nicht mehr lange warten, da es doch an der Tür klingelte und Sango seine Freundin herein ließ. „Setzen sofort!“ Befehlend deutete Inuyasha Kikyo auf eine Sitzmöglichkeit hin. Das überraschte Gesicht von ihr ließ ihn ziemlich kalt.

„Was fällt dir eigentlich ein? Ich habe dir gesagt, Kagome will dieses Kind behalten! Du hast weder das Recht von ihr dieses Kind zu fordern, noch ihr irgendwelche Drohungen zu machen“, fuhr er Kikyo sofort barsch an, nachdem sie sich gesetzt hatte. Inuyasha raste vor Wut und konnte sich nur schwer im Zaun halten. „Es ist unser Kind. Wir hatten eine Abmachung“, kam es nun aufgebracht von Kikyo zurück. Dass sie noch immer keine Einsicht zeigte, machte Inuyasha nur noch wütender. „Jetzt pass mal auf. Kagome ist die Mutter. Die Abmachung ist vom Tisch und solltest du es noch einmal wagen, auch nur irgendwie Kagome zu bedrängen oder ihr zu drohen, Kikyo... wirst du dein blaues Wunder erleben!“

„Aber meine Eltern. Sie werden es nicht verstehen. Man kann nur eine Familie sein, wenn man auch richtig zusammen gehört. Dieses Kind ist alles, was wir brauchen.“ Irgendwie wirkte Kikyo in diesem Moment ziemlich verzweifelt. Sie fuhr sich geschafft mit der Hand über die Stirn. „Das ist mir egal. Kagome wird das Kind behalten, ob du willst oder nicht!“, bestimmte Inuyasha einfach. Ihm war es wirklich scheiß egal, was die anderen denken würden.
 

„Du machst alles kaputt. Du hast mich betrogen. Weißt du, wie das für die Öffentlichkeit aussieht?“ Stillschweigend lauschte Kagome der Diskussion. Irgendwie tat Kikyo ihr leid. Sie konnte keine Kinder bekommen und Kagome wusste nur zu gut aus Erfahrung, was für Vorstellungen ihre Eltern hatten. Vielleicht auch deshalb hatte sie Mitleid mit ihr und plötzlich einen ganz anderen Plan im Kopf. „Und wenn es so aussehen würde, als wäre es euer Kind?“, unterbrach Kagome die hitzige Diskussion der beiden. Inuyasha schaute sie verwirrt an und auch Kikyo schien nicht zu verstehen. „Was wenn ihr das Kind immer haben könntet wenn ihr zu euren Eltern geht. Ihr Besuch erwartet, aber es nicht bei euch leben würde? Du könntest es vorzeigen, aber müsstest dich nicht darum kümmern?“, verdeutlichte Kagome ihre Idee.

„Das ist bescheuert“, kam es sofort wie aus einem Mund von Inuyasha und Sango. Und auch Kagome war es bewusst, dass es keine einfache Lösung wäre. Aber so konnte sie zumindest alle zufrieden stellen. Dafür mussten eben alle etwas zurückschrauben. „Es wäre aber machbar. Kikyo und ich ähneln uns. Es wird niemandem auffallen, dass ich die Mutter bin. Und so könntet ihr die perfekte Familie spielen, immer dann, wenn ihr es müsst. Selbst wenn mal jemand ungeplant auftaucht könntet ihr immer noch sagen, dass ich darauf aufpasse und es später bringe. Eine SMS genügt. Ihr würdet euch das Gerede über Fremdgehen ersparen und Kikyo würde ihr Gesicht wahren können.“

„Willst du das wirklich, Kagome?“, wollte Sango von ihr wissen. „Wollen… wohl eher müssen, aber so könnten wir alle glücklich werden“, gab Kagome zu und ihr war klar, dass dieser Plan viel Arbeit kosten würde. Aber eine andere Idee als ihr Kind abzugeben hatte Kagome nicht. „Wenn du meinst, dass du das machen willst, bin ich dabei. Aber solltest du auch nur irgendwann nicht mehr einverstanden sein brechen wir ab“, forderte Inuyasha Kagome auf. Diese nickte verstehend und sah anschließend zu Kikyo, die kein Wort mehr gesagt hatte. „Bist du dabei Kikyo?“, fragte sie auch ihre Cousine. Denn ohne sie nützte der ganze Plan nichts.

„Einverstanden. Aber du musst immer dazu bereit sein, uns das Kind zu überlassen. Selbst wenn wir damit verreisen.“ Sowas hatte sich Kagome auch schon gedacht. Schließlich wohnten Kikyos Eltern nicht gerade ums Eck. „Ich werde alles tun, um mein Kind behalten zu können“, gab Kagome mutig von sich. „Dann ist es abgemacht. Für die Familie sind wir die Eltern“, verdeutlichte Kikyo nochmal die öffentliche Erscheinung und hatte sich damit besänftigen lassen. „Ja, das werdet ihr wohl sein“, bestätige Kagome dies nochmal. Auch wenn es ihr schwer fiel und sie noch nicht sagen konnte, ob es wirklich das richtige war, diesen Vorschlag zu machen.

Die pure Realität!

Die pure Realität!

 

„Das meinst du nicht wirklich ernst oder Kagome?“, fragte Sango nochmal nach, nachdem Inuyasha zusammen mit Kikyo ihre Wohnung verlassen hatte. „Sango bitte. Ich weiß, dass dieser Vorschlag dumm war, aber Kikyo hätte niemals nach gegeben. So haben wir alle was davon. Außerdem gebe ich definitiv nicht ihr mein Kind. Ich überlasse es Inuyasha. Er ist der Vater und ihm vertraue ich zu hundert Prozent, dass er sich gut um sein Kind kümmern wird“, gab Kagome zu. Natürlich hatte sie gemischte Gefühle. Einerseits wollte sie Inuyasha die Chance geben, ein guter Vater zu sein. Andererseits hatte sie kein gutes Gefühl bei Kikyo. „Also eigentlich tust du es für ihn. Mensch, Kagome... er bleibt bei ihr. Vergiss den Typen endlich“, führte Sango ihr noch einmal vor Augen und auch Kagome war dies eigentlich klar.

Dennoch wollte sie, dass er so viel Zeit wie möglich mit seinem Kind verbringen konnte. „Das weiß ich doch. Aber ich kann meine Gefühle für ihn nicht einfach so abstellen. Egal wie sehr ich es versuche, er geht mir absolut nicht aus dem Kopf.“ Seufzend verließen diese Worte Kagomes Mund. Schon während der Zeit, in der sie im Kriegsgebiet gearbeitet hatte, war ihr aufgefallen, dass sie sehr oft und wiederholend an den hellhaarigen jungen Mann denken musste. Oftmals fragte sie sich, wie es ihm ging, und erwischte sich dabei, dass sie den Wunsch hegte, ihn wieder zu sehen. Dass er jetzt wieder in ihrem Leben war, machte es für sie nicht unbedingt einfacher, ihn zu vergessen. „Das versteh ich doch, aber willst du ihn wirklich so nah in deinem Leben haben? Wenn er immer hier auftaucht und sich so sorgsam um dich kümmert, werden diese Gefühle niemals verschwinden“, zuckte Sango mit den Schultern.

Natürlich hatte sie damit vollkommen recht. So würde sie ihn bestimmt nicht so schnell vergessen können. Aber wenn Kagome ehrlich zu sich war, wusste sie nicht einmal, ob sie das überhaupt konnte. Inuyasha war anders als jeder Mann, den sie bis jetzt kennengelernt hatte. Vielleicht antwortete Kagome nur deshalb ihrer Freundin nicht. Kagome verschwand einfach in ihr Zimmer, denn sie hatte keine Lust mehr, weiter mit der Realität konfrontiert zu werden. 

 

„Wie hast du dir das jetzt vorgestellt?“, richtete Inuyasha seine Frage an Kikyo. Sie waren vor ein paar Stunden wieder bei sich angekommen. Seine Wut auf seine Freundin hatte sich ein wenig gemindert. Das hatte Kikyo jedoch vor allem Kagome zu verdanken. Wie immer zeigte die junge Frau Mitgefühl und Verständnis, etwas was Inuyasha an Kagome schon immer sehr schätzte und Kikyo noch lernen sollte. Er hatte sich soeben Bettfertig gemacht und sah nun Kikyo dabei zu, wie sie sich ihren Pyjama anzog. Er saß bereits im Bett und wartete nur noch auf sie. Doch bei ihrem Anblick war ihm eben etwas aufgefallen. Zu einer Schwangerschaft gehörten nun Mal gewisse körperliche Veränderungen. Zwar sah man Kagome ihren Umstand ebenfalls noch nicht an, dennoch würde dies vermutlich nicht mehr lange dauern.

Kikyo hingegen würde ihre Top Figur behalten. Einen Babybauch würde sie nie bekommen. Eine Tatsache, die Inuyasha nicht berücksichtigt hatte. Irgendwann mussten sie es ihren Eltern erzählen. Kikyo bis zur Geburt des Kindes verstecken ging nicht. Ein Problem, das ihm selbst bei der Abmachung nicht in den Sinn gekommen war. „Wie wohl? Ich werde einfach die Schwangere spielen. Mit einem Fakebauch wird das schon niemand merken. Schließlich werden deine und meine Eltern mich nicht unbedingt oft sehen“, zuckte sie mit den Schultern. Das sollte seiner Meinung nach auch irgendwie klappen. Schließlich hatte Kikyo zu seinen Eltern nicht das beste Verhältnis. Und ihre besuchten sie maximal zwei bis drei Mal im Jahr. Deshalb würden sie keine große Gefahr laufen, dass diese nicht vorhandene Schwangerschaft auffliegt würden.

Dennoch gab es einige Probleme, die sie bewältigen mussten. „Und deine Arbeit? Wie erklärst du denen, dass dein Bauch wächst?“, fragte er nachdenklich und zog seine Augenbraue hoch. Schließlich würde Kikyo nie offiziell in den Mutterschutz gehen und ebenso wenig eine Schwangerschaft ankündigen können. „Das, lass mal meine Sorge sein. Ich habe jetzt auch schon die Schnauze voll von diesem ewigen Baby und Schwangerschaftsgesprächen. Gute Nacht“, kam es nun leicht angesäuert von ihr zurück. Sie löschte einfach das Licht, als sie bei ihrem gemeinsamen Bett ankam und sich wortlos neben ihn legte. Während Inuyasha im Dunklen klar wurde, dass diese Situation nicht ganz so einfach werden würde wie sie es sich gedacht hatten. 

 

Geschwind schnappte sich Kagome ein Shirt und eine Hose aus ihrem Kleiderschrank. Ausnahmsweise hatte sie an diesem Tag frei, durfte dadurch etwas länger schlafen. In die Klinik würde sie dennoch fahren, denn sie hatte eine wichtige Mutter-Kind-Pass Untersuchung. Deshalb musste sie sich eigentlich ziemlich beeilen, da sie leider tatsächlich ihren Wecker überhört hatte. Eilig streifte sie sich ihre Hose über und wollte diese schnell schließen. Doch egal wie sehr Kagome ihren Bauch einzog die Hose wollte einfach nicht zugehen. Kurz biss sie sich auf die Lippe und richtete anschließend ihren Blick in den Spiegel. Sie stand nur in einem BH und der ungeschlossenen Hose vor diesem. Natürlich hatte sie schon leichte Veränderungen an ihrem Körper bemerkt. Die meistens BHs konnte sie nicht mehr tragen und auch einige Shirts saßen nicht mehr perfekt an ihrem Körper.

Doch bis jetzt hatten ihr immer alle weiteren Kleidungsstücke gepasst. Das würde sich nun wohl schlagartig ändern. Langsam, aber sicher sah man ihr die Schwangerschaft auch an. Die kleine, aber dennoch vorhandene, Wölbung konnte sie unter weiten Kleidungsstücken zwar noch gut kaschieren, trotzdem würde sie wohl bald einkaufen gehen müssen. Vorsichtig strich Kagome über ihren Bauch und merkte nur zu deutlich, dass sich ihr Körper immer mehr veränderte. Obwohl sie erst in der vierzehnten Schwangerschaftswoche war, war ihr Bauch noch fest, jedoch leicht gerundet. Immer öfter wurde ihr wirklich bewusst, dass sie tatsächlich ein Kind bekommen würde. Sie war sich sicher, dass sie es in den nächsten Wochen noch deutlicher verstehen konnte. Mit der Zeit würde sich ihr gesamtes Leben verändern und irgendwie hatte Kagome schon jetzt etwas Angst davor. 

 

„Entschuldigung, Sango. Ich habe verschlafen“, kam es fast schon außer Atem von Kagome, da sie in die Klinik gehetzt war. Sie wollte ihrer Freundin nicht unbedingt mitteilen, dass sie beinahe zwanzig Minuten damit verbracht hatte, auf ihre wachsende Babykugel zu starren. Und so ganz hatte sie demnach nicht gelogen. „Inuyasha etwa auch?“, wollte Sango wissen und zog ihre Augenbraue hoch. Denn sie hatten beide abgemacht, dass Kagome ihn fragen würde, ob er bei der Untersuchung eventuell dabei sein wollte. Seit gut dreieinhalb Wochen wusste er von der Schwangerschaft und hatte sie oftmals besucht, um zu erfahren, ob er ihr was helfen konnte. Doch bis jetzt lief alles super. Abgesehen davon, dass sie immer noch mit der Übelkeit zu kämpfen hatte.

„Ähm…“, kam es nun etwas langgezogen und wenig geistreich von ihr. Sie hatte einfach vergessen ihm Bescheid zu geben. „Mensch, Kagome. Jetzt sieh zu, dass du ihn anrufst. Du warst es doch, die wollte, dass er zu dieser Untersuchung mitkommt“, maulte Sango sie gleich an. Diese war eigentlich absolut dagegen, dass Inuyasha nicht dabei wäre. Lange genug hatte sie mehrere Diskussionen darüber geführt, bis sie eine Einigung gefunden hatten und keine Einwände mehr vorgebracht hatte. „Ich mach ja schon“, seufzte Kagome und zog bereits ihr Handy heraus. Kagome konnte nur hoffen, dass er eventuell keine Zeit hatte. Schließlich war es mitten unter der Woche und dazu noch am Vormittag. Eine denkbar ungünstige Zeit, um einen arbeitenden Mann zu stören und zu bitten in ein Krankenhaus zu kommen. 

 

„Und wenn wir den Slogan ändern?“, wollte Inuyasha von seiner Familie wissen. Gemeinsam hatten sie am heutigen Morgen ein Meeting. Die neue Werbekampagne gefiel ihnen nicht wirklich und so saßen sie schon einige Stunden an der Überarbeitung. Bis jetzt hatten sie leider keine passende Lösung gefunden. Sie würden wohl noch für Stunden beschäftigt sein. Eine Aussicht, die ihn wenig begeisterte. „Und was passt dir…“, setzte sein Vater an, aber wurde durch sein Handy unterbrochen. „Entschuldigt, ich habe wohl vergessen mein Handy auf lautlos zu stellen“, entschuldige sich Inuyasha rasch bei seiner Familie. Einen kurzen Moment lugte er dennoch auf das Display seines Smartphones. Zu seiner Verwunderung stand Kagomes Name darauf. Bisher war er es immer, der sich bei ihr gemeldet hatte und nicht sie. Das war das erste Mal, dass sie ihn von sich aus anrief, deshalb gingen alle seine Alarmglocken bei ihm an.

„Entschuldigung... da muss ich dringend ran gehen“, sprach er sofort und entschuldigte sich erneut. Gerade hatte er ziemlich große Sorgen, dass etwas passiert war und sie seine Hilfe benötigte. Schnell stand er auf und hob schon beim Rausgehen ab. “Hey, alles ok bei dir?“, fragte er sofort, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Seine Besorgnis konnte er dabei nicht verbergen. „Hey. Ja es ist alles gut. Ich hätte nur eine Frage an dich. Würdest du gern bei einer Untersuchung dabei sein?“, kam es zu seiner Erleichterung aus dem Hörer. Kagome wirkte etwas unsicher, dennoch freute es ihn, dass sie ihn fragte. Inuyasha hatte sich von selbst nie getraut sie zu fragen. „Klar, sehr gern sogar“, antworte er deshalb freudig und atmete tiefer durch. Ihm fiel ein dicker Brocken vom Herzen. „Super. Hättest du denn jetzt vielleicht Zeit?“, kicherte sie etwas verlegen in den Hörer. Kurz leckte sich Inuyasha über die Lippe und lugte durch die Glasscheibe auf seine Familie, die geduldig wartete, bis er sein Telefonat beendet hatte.

„Gib mir zwanzig Minuten“, bat er deshalb Kagome. Er würde sich einfach bei seinen Eltern entschuldigen, denn er wollte sich diese Chance nicht entgehen lassen. „Lass dir ruhig Zeit. Sango macht das schon mit meinem Termin“, freute sich nun Kagome über seine Zusage. Sodass Inuyasha sich schnell verabschiedete und auflegte. „Verzeiht bitte die Störung. Das Telefonat war echt wichtig und ich muss dringend weg.“ Mit diesen Worten betrat er wieder den Besprechungsraum. Sein Vater und Bruder schienen darüber wenig begeistert. Dennoch wollte und konnte er nicht länger bleiben. „Inuyasha, was soll das denn jetzt schon wieder?“, wollte sein Vater direkt von ihm wissen. Doch im Moment konnte Inuyasha nicht darüber sprechen. „Ich erkläre dir alles später. Ich muss jetzt leider wirklich los“, besänftigte er seinen Vater. Dabei hatte er schon seine ganzen Unterlagen zusammen gesammelt und war bereits auf dem Weg zu Tür. „Das will ich dir auch geraten haben!“, forderte sein Vater von ihm. Sodass Inuyasha nur schnell nickte und verschwand. Schließlich wartete eine ganz neue Erfahrung auf ihn, aber auch eine bezaubernde junge Frau.

 

„Du bist dir sicher, dass er kommt?“, hakte Sango nach, da sie schon beinahe eine halbe Stunde auf Inuyasha warteten. „Er sagte, er würde kommen. Jetzt warte doch noch etwas“, bat Kagome Sango um noch ein wenig mehr Geduld. Vermutlich hatte sie ihn gerade von der Arbeit weggelockt und er würde etwas länger brauchen. „Fünf Minuten. Ich kann nicht noch mehr Termine verschieben, Kags“, stellte Sango klar. Kagome war ihr dafür wirklich dankbar. Sie selbst wusste aus Erfahrung, dass Termine nicht so leicht verschoben werden konnten. Dass Sango es dennoch in der Kürze der Zeit geschafft hatte, erfreute sie, denn sie hatte doch Schuld an diesem Dilemma.

„Entschuldigt, der Verkehr war einfach die Hölle“, kam es wenige Sekunden später nach Sangos Ansage von Inuyasha, der völlig außer Atem bei ihnen angekommen war. „Keine Sorge, du bist pünktlich“, lächelte Kagome und griff nach ihrer Handtasche, um ihm eine Flasche Wasser zu reichen. „Hier, bitteschön. Du solltest erstmal tief durchatmen“, kicherte Kagome, nachdem er dankend die Flasche annahm und kräftig daran zog. „Ich habe mich extra beeilt, da ich nicht genau wusste, wann der Termin sein würde“, kam es nach einigen tiefen Atemzügen von Inuyasha. Mit der Hand wischte er sich eilig über die Mundwinkel. „Genau jetzt“, klärte Sango ihn dann auf, als sich die Tür zum Behandlungsraum öffnet und das Paar heraustrat, welches soeben ihren Termin beendet hatte. 

 

„Hey Koga“, hörte Inuyasha Kagome sagen. Zusammen hatten sie so eben den Behandlungsraum betreten. Kagome setzte sich wie selbstverständlich auf die Liege. Ihre Tasche hatte sie einfach ihm in die Hand gedrückt. Etwas unschlüssig stand Inuyasha deshalb mit dieser im Raum. Er war zum ersten Mal bei so einer Untersuchung dabei und wusste absolut nicht, was er jetzt genau machen sollte. „Du kannst dich ebenso auf den Stuhl hier setzten”, erklärte Kagome ihm. Sie deutete direkt auf einen Stuhl, der sich neben der Liege befand. Etwas zögerlich ging er darauf zu und setzte sich langsam darauf, während Kagome es sich auf der Liege bequem machte. Vorsicht schob sie ihr Shirt hoch. Zu Inuyashas eigner Überraschung konnte man schon einen kleinen Babybauch erkennen. Bis jetzt hatte er Kagomes Bauch seid ihrer letzten gemeinsamen Nacht nicht mehr gesehen und auch unterer ihren Kleidungsstücken konnte er nie etwas erkennen.

„Wie ich sehe, weißt du ja jetzt von der Schwangerschaft“, sprach Kagomes Chef ihn direkt an. Der junge Arzt schien zwar nicht begeistert zu sein, dass er hier war, dennoch kamen keine feindlichen Sprüche von ihm. „Ja. Und wie ich Kagome schon gesagt habe, will ich mich um sie und das Baby kümmern“, stellte daher Inuyasha klar und lächelte Kagome leicht an, die dieses erwiderte. „Na dann wollen wir mal sehen, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist“, kam es nun zufrieden von Koga. Er verteilte gleich das Gel auf Kagomes Bauch. Kurz zuckte sie zusammen, da er dies ganz ohne Vorankündigung getan hatte. „Koga, du Idiot“, rügte Kagome ihn direkt, während er den Bildschirm anmachte und die Sonde auf Kagomes Bauch platzierte. „Kannst du was erkennen?“, fragte der junge Arzt Inuyasha und drehte den Bildschirm so, dass er etwas von seinem Kind erkennen könnte.

Inuyashas Augen begannen sofort zu strahlen. Zwar konnte er noch nicht alles klar sehen, dennoch reichte ihm schon der Gedanke, dass es sein Kind war, welches er gerade betrachtete, um ihn glücklich zu machen. „Ist alles ok mit dem Kleinen?“, wollte Kagome von ihrem Chef wissen und auch Inuyasha war schon gespannt, etwas darüber zu erfahren. „Ja, soweit sieht alles gut aus. Du müsstest aber wirklich bald die Nackenfaltemessung durchführen lassen. Du bist bald in der fünfzehnten Woche und eine Abtreibung wäre nur im Ernstfall bis zur sechzehnten möglich“, rügte Koga seine Patientin. Inuyasha war ebenso erstaunt darüber, dass Kagome diese Untersuchung scheinbar nicht ganz so ernst nahm, wie sie es eigentlich tun sollte. „Ist ja gut. Ich lass sie machen“, gab sie deshalb sofort nach, da sie schon mehrmals mit Koga darüber gesprochen hatte. „Die Wahrscheinlichkeit ist doch gering, oder?“, wollte Inuyasha leicht besorgt wissen. Schließlich freute er sich riesig auf dieses Kind. „Ja. Dennoch sollte man diese Untersuchung machen. Es ist ganz normal. Vermutlich wird dabei auch nichts raus kommen. Dennoch sollte man es nicht herausfordern“, klärte der ambitionierte Arzt den werdenden Vater auf. Daher nickte Inuyasha auch nur, da er wohl nie aufhören würde, sich sorgen zu machen.

„Wollt ihr ein Bild?“, fragte der junge Arzt an Beide gerichtet. Kagome schaute ihn an. Scheinbar überließ sie ihm die Entscheidung. „Ja, sehr gern“, freute sich Inuyasha darüber. Nur ein paar Sekunden später bekam er ein Bild von Kagomes Chef in die Hand gedrückt. Mit Begeisterung schaute Inuyasha auf dieses. Unheimlich freute er sich schon, schließlich war es für ihn gerade real geworden, dass er Vater werden würde und er konnte es kaum noch erwarten, der ganzen Welt davon zu erzählen. 

 

Theaterstück!

Theaterstück!
 

„Auf was starrst du da?“, stellte Kikyo ihre Frage, nachdem sie eben zur Haustür hereingetreten war. Nach dem Termin mit Kagome war Inuyasha nicht mehr zur Arbeit zurückgekehrt. Er war einfach nach Hause gefahren und hatte bis eben auf das kleine Bild in seiner Hand gestarrt. „Ich schau mir mein Kind an“, kam es wie hypnotisierend über Inuyashas Lippen. Noch immer schaffte er es nicht den Blick von diesem kleinen Quadrat zu nehmen. „Was?“, hakte Kikyo sofort mit Unverständnis in ihrer Stimme nach. Kein Wunder, denn sie wusste doch nicht, wo er am heutigen Vormittag gewesen war. „Ich war mit Kagome bei einer Untersuchung. Du glaubst gar nicht wie unglaublich und magisch es sich angefüllt hat, sein Kind auf diesem kleinen Bildschirm zu sehen“, schwärmt Inuyasha in Erinnerungen schwelgend von diesem Augenblick. Am liebsten würde er jeden Tag seinem Kind dabei zusehen, wie es heranwuchs.

„Du warst bei einer Untersuchung dabei?“, fragte Kikyo leicht verstimmt nach. Dies schien sie nicht gerade prickelnd zu finden. „Ja. Ich habe sogar ein Foto bekommen. Also wenn du willst, können wir es jetzt meinen Eltern verkünden“, freute sich Inuyasha sichtlich. Vor einer Weile hatten sie bereits mit ihr besprochen, wie und wann sie es seinen Eltern sagen wollten. Sie hatten sich schnell darauf geeinigt, dass sie so lange warten würden, bis Kagomes Bauch wachsen würde oder sie ein Bild hätten. Dies war jetzt der Fall. Kagomes Bauch wuchs mittlerweile und auch Kikyo würde bald zusehen müssen, dass sich ihre Figur anpasste. Eine Vorstellung, die Inuyasha immer noch etwas befremdlich fand. „Wenn du meinst“, kam es nun relativ kurz angebunden von Kikyo, nachdem sie das Wohnzimmer bereits wieder verlassen hatte und ins Obergeschoss lief.
 

„Siehst du… diese dämliche Untersuchung hätte ich mir getrost sparen können“, murrte Kagome. Sie hatte nach der kleinen Standpauke von Koga vor Inuyasha einen freien Moment in der Klinik genutzt, um die Nackenfaltemmessung durchführen zu lassen. Sie selbst hatte eigentlich keine Sorgen, dass irgendetwas mit ihrem Kind nicht stimmen könnte. Doch Inuyashas besorgtes Gesicht hatte sie zum Einlenken gebracht. „Und dennoch solltest du wissen, dass man sie durchführen lassen sollte“, kam es wieder leicht tadelnd von Koga. Natürlich hatte er recht. Doch Kagome wusste auch, dass noch so viel passieren konnte. Außerdem bezweifelte sie, dass sie ihr Kind weniger lieben würde, wenn es nicht ganz perfekt wäre. Ihr war es egal, ob es Behinderungen aufweisen würde oder anders war. Es wäre ihr Kind.

„Und dennoch ist alles in Ordnung!“, stellte sie klar. Sie wischte sich eilig das Gel vom Bauch weg, da sie in wenigen Minuten eine neue Patientin hatte, die ebenfalls untersucht werden wollte. „Du solltest trotzdem nicht so leichtsinnig sein. Gerade weil es dein Kind ist, solltest du dir mehr Gedanken darüber machen, ob es ihm gut geht oder es vielleicht Anomalien aufweist“, warf ihr Koga abermals vor. In dieser Hinsicht würde ihr Freund wohl immer ihr Chef bleiben. Ihr immer wieder sagen, was sie zu tun hatte und wie sie sich verhalten sollte. „Ist ja schon gut. Ich werde schon darauf achten, dass es meinem Kind gut geht. Du musst also nicht immer für mich mitdenken“, seufze sie ergeben. Sie freute sich schon auf den Tag, wenn sie Koga nicht mehr jeden Tag sehen musste. Auch wenn ihr bewusst war, dass er bis dahin immer wieder ein wachsames Auge auf sie haben würde.
 

„Kikyo, bist du langsam so weit?“, rief Inuyasha die Treppe nach oben. Heute würde endlich der Tag kommen, auf den sich Inuyasha schon so sehr gefreut hatte. Endlich würde seine Familie erfahren, dass er Vater werden würde. Ein bisschen Bammel davor hatte er schon. Schließlich musste Kikyo wirklich ein riesengroßes Theaterstück aufführen. Mit Kagome hätte er sich dieses Theater sparen können. Doch um den Schein zu wahren, mussten sie alle in den sauren Apfel beißen. „Ja. Nur damit du es weißt, ich habe nicht vor länger als nötig bei deinen Eltern zu bleiben.“ Kikyos Stimmung war nach wie vor nicht die Beste. Auch das Ultraschallbild wollte sie bislang noch nicht sehen. Inuyasha versuchte dennoch, sich seine gute Laune von ihr nicht nehmen zu lassen.

Schließlich freute er sich wirklich auf sein Kind. „Keine Angst, du musst nicht bei Ihnen einziehen“, kam es deshalb leicht sarkastisch über seine Lippen. Natürlich nervte es ihn, dass Kikyo so wenig Interesse an seinem Kind zeigte. Immer noch hoffte Inuyasha, dass sich dies mit der Zeit ändern würde. Denn auch sie würde ein Teil im Leben seines Kindes werden. Auch wenn sie nicht die eigentliche Mutter war. „Haha sehr witzig“, murrte sie sofort auf seine Aussage hin und zog sich schon ihre Schuhe an. „Bringen wir es hinter uns“, sagte sie noch, nachdem sie sich ebenfalls ihre Tasche geschnappt hatte und schon dabei war die Eingangstür zu öffnen. Mit einem leisen Seufzen tat es Inuyasha ihr gleich. Er nahm aber noch beim Gehen das Ultraschallbild in die Hand. Schließlich sollten alle einen Blick auf seinen Nachwuchs werfen können.
 

Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen wurde Inuyasha von seiner Mutter in die Arme geschlossen. Soeben war er mit Kikyo bei seinem Elternhaus angekommen. Wie immer hatten sie heute vor den Sonntagnachmittag und das Mittagessen zusammen zu verbringen. Doch heute wäre ein besonderer Tag. Er würde seine baldige Vaterschaft verkünden. Noch immer war Inuyasha unglaublich nervös und aufgeregt. Etwas was seine Mutter wohl bemerken zu schien. „Warum bist du denn so angespannt?“, kicherte sie beinahe, als sie sich von ihm gelöst hatte. Kurz musste er schwer schlucken. Er hatte nicht damit gerechnet, dass man ihm die Nervosität ansehen würde. „Bin ich doch gar nicht“, versuchte er seine Mutter zu überzeugen. Denn er musste sich noch etwas gedulden, bis er die frohe Botschaft verkünden würde.
 

„Soll ich dir noch etwas wegräumen helfen, Mum?“ fragte Inuyasha seine Mutter. Soeben hatten sie das Essen beendet. Seine Mutter war gerade dabei den vollen Tisch ab zu räumen. Inuyasha wollte ihr diese Aufgabe gewiss nicht alleine zumuten, denn sie sorgte schon immer für das leibliche Wohl. Zudem würde es Inuyasha ein bisschen ablenken. Noch immer war er wahnsinnig nervös. Selbst beim Mittagessen hatte er kaum etwas hinunter bekommen, obwohl es wie immer hervorragend geschmeckt hatte. Für seinen Vater und Bruder war dies natürlich etwas, womit sie ihn aufziehen konnten. Immer wieder machten sie Scherze zu seinem Unmut auf seine kosten. Doch wirklich verdenken konnte er es ihnen nicht. Noch nie in seinem Leben war Inuyasha so gespannt darauf, was seine Familie dazu sagen würde. Selbst als er Kikyo damals seinen Eltern vorgestellt hatte, war er bei weitem nicht so nervös gewesen. „Danke, du musst mir wirklich nicht helfen, Inuyasha“, wollte seine Mutter ihn davon abhalten. Sie war schon immer eine Frau gewesen, die alles alleine schaffen wollte. Seiner Meinung nach musste sie das aber nicht, da sie sich wirklich öfter unter die Arme greifen lassen sollte. Deshalb ignorierte Inuyasha ihre Ablehnung einfach und erledigte zusammen mit ihr die anfallende Hausarbeit.
 

Gemütlich saß Inuyasha mit seiner Familie auf der Wohnzimmerlandschaft. Dabei hatte er einen Arm um Kikyo gelegt und sah seinem Neffen dabei zu, wie er gerade versuchte, einen Bauklotzturm zu bauen. Er liebte es Yukito dabei beobachten zu können. Die leise Hoffnung hatte er, dass er irgendwann sein eigenes Kind zusammen mit Yukito so spielen sehen könnte. Doch dafür musste er endlich über seinen Schatten springen und die Worte über seine Lippen bringen. Bis jetzt hatte er es immer noch nicht geschafft. Doch langsam neigte sich der Tag zum Ende. Lange würden er und Kikyo bestimmt nicht mehr bleiben. Ihr Blick zeigte ihm das nur allzu deutlich, als er sich ihr zuwandte. Sie sah genervt aus. Scheinbar konnte oder wollte sie das nicht verbergen, sodass Inuyasha wieder seinen Blick auf seinen Neffen richtete. „Yukito, komm mal her“, rief er seinen kleinen Neffen zu sich.

Dieser stand sofort freudestrahlend auf, warf den Bauklotz, den er soeben auf seinen Turm setzen wollte, einfach auf den Boden und lief breit lächelnd zu ihm. Schnell löste sich Inuyasha von Kikyo. Er hob den quirligen Jungen vorsichtig auf seinen Schoß. „Komm, ich will dir mal etwas zeigen“, lächelte er den kleinen Jungen an. Er spürte nur zu deutlich, dass soeben alle Blicke auf ihn gerichtet waren, als er langsam und vorsichtig das Ultraschallbild aus seiner Hosentasche zog. Mit einem skeptischen Blick betrachtete der kleine Junge das Foto, welches Inuyasha vor ihm hielt. Natürlich verstand Yukito noch nicht, was dieses Foto bedeuten zu hatte. Dafür war er einfach noch viel zu klein. Doch Inuyasha wollte, dass auch das jüngste Familienmitglied schon jetzt mitbekam, dass sich etwas verändern würde. „Was ist das Onkel Inu?“, fragte der Kleine ziemlich ratlos und zeigte auf den Fötus auf dem Bild, weshalb Inuyasha leicht schmunzeln musste.

Der Kleine schien doch wirklich wissen zu wollen, was es mit dem Bild auf sich hatte. „Das Yukito ist dein kleiner Cousin oder deine kleine Cousine“, erklärte er dem Dreijährigen geduldig. Dabei zeigte ihm, wo genau sich das Baby auf dem Bild befand. „Was hast du da grad gesagt?“, wollte nun sein Vater wissen. Inuyasha wusste natürlich, dass er genau wusste, was er gesagt hatte. Dennoch wollte er seiner Familie nochmals sagen, was es zu bedeuten hatte. Daher legte er das kleine Bild einfach auf dem Couchtisch in der Mitte und schaute mit einem Lächeln zu seiner Familie. „Das auf diesem Bild ist euer Enkelkind. Kikyo und ich erwarten unser erstes Kind“, verkündete Inuyasha stolz und biss sich dennoch auf die Unterlippe aufgrund seiner kleinen Lüge. „Wirklich? Es hat endlich geklappt? Herzlichen Glückwunsch!“, freute sich Rin. Sie sprang förmlich von der Couch und lief freudig auf ihn zu. Stürmisch umarmte sie ihn, jedoch passte sie auf, dass sie ihren Sohn nicht zerquetschte. Auch Kikyo umarmte sie freudig, nachdem sie von ihm abgelassen hatte.

Diese wirkte zwar deutlich überfordert, ließ es aber zunächst über sich ergehen. Zumindest so lange, bis Rin plötzlich ihre Hand auf ihren Bauch legte. Etwas, was sie scheinbar gar nicht gern hatte. Beinahe ruckartig schlug Kikyo ihre Hand weg. „Lass das gefälligst“, fauchte Kikyo sie direkt an. Dadurch war Rin kurz sprachlos, während sie zu ihr blickte. Auch die restliche Familie wirkte plötzlich etwas erstarrt. „Entschuldigung, ich habe mich nur so gefreut“, entschuldige sich Rin reumütig und nahm sofort Abstand von Kikyo. „Vergiss es, Rin. Bei Kikyo spielen momentan echt die Hormone verrückt. Mach dir also keinen Kopf“, versuchte Inuyasha die Stimmung zu lockern. Doch so wirklich schien das nicht zu helfen. Seine Eltern schauten etwas befangen auf das kleine Ultraschallbild, welches er extra bearbeitet hatte, sodass nicht mehr Kagomes sondern Kikyos Name darauf stand. „Ich finde es wirklich schön bald wieder Oma zu werden. Wie ich sehe, dauert es auch nicht mehr ganz so lange“, kam es trotz der Situation fröhlich von seiner Mutter. Scheinbar hatte sie bereits am Ultraschallbild heraus gelesen zu haben, dass sie die kritische Zeit überstanden hatten. „Ja, ich freue mich auch bald Vater zu werden. Ich glaube aber, wir sollten langsam los. Schließlich sollten wir noch den anderen Großeltern mitteilen, dass schon in wenigen Monaten Nachwuchs ins Haus kommen würde“, redete sich Inuyasha heraus.

Nur zu gerne hätte er noch etwas Zeit mit seiner Familie verbracht. Doch die Stimmung, die wegen Kikyos Reaktion herrschte, fühlte sich in diesem Moment so verdammt falsch an, dass er einfach entkommen wollte. Gemeinsam mit Kikyo stand er einfach auf. Er nahm das Ultraschallbild von Rin entgegen, welches seine Mutter an sie weitergereicht hatte. „Nochmal, herzlichen Glückwunsch“, beglückwünschte sie die beiden abermals, bevor sie sich auf machten, um wieder in ihre eigenen Vier Wände zu kommen.
 

Ein bisschen betrübt sah Inuyasha Kikyo dabei zu, wie sie ein einfaches Foto von dem Ultraschallbild machte. Eigentlich hatte er gehofft, dass sie Kikyos Eltern anrufen würden und ihnen die frohe Botschaft freudig erzählen wollten. Doch Kikyo hatte dies vehement verweigert. Deshalb sah er ihr einfach nur dabei zu, wie sie kommentarlos das Bild ihren Elterm schickte und danach ihr Handy beseitige legte. „Zufrieden?“, wollte sie anschließend wissen. Sodass er einfach seine Zähne zusammen biss und nickte. Eigentlich hatte er sich die Verkündung seiner baldigen Vaterschaft ganz anders vorgestellt und war wirklich enttäuscht darüber, wie alles gelaufen war.

Zufällige Begegnung!

Zufällige Begegnung!
 

Müde streckte sich Kagome, nachdem kurz vorher ihr Wecker sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Sie fühlte sich überhaupt nicht ausgeschlafen. Seit Wochen machte sie kaum ein Auge zu. Mit dem wachsenden Bauch kamen zunehmend unangenehmere Veränderungen auf Kagome zu. Mittlerweile war sie in der neunzehnten Woche. Langsam, aber sicher wurde aus der kleinen Wölbung ein richtiger Babybauch. An ihrem heiß geliebten Bauchschlaf war nicht mehr zu denken. Und auch in der Arbeit fühlte sie sich zunehmend unwohler. Manche Patientinnen musterten sie argwöhnisch. Kagome wusste auch nur zu gut warum. Ihre meisten Patientinnen suchten die Klinik auf, um auf ein baldiges Mutter- und Elternglück zu hoffen. Dass sie durch Kagome ausgerechnet jetzt noch eine schwangere Krankenschwester vor die Nase gesetzt bekommen, tat sicher nicht gut.

Dennoch konnte Kagome daran nichts ändern. Sie musste nun mal bis zum Mutterschutz in der Klinik durchhalten. Es gab nun mal keine anderen Aufgaben für sie, die sie erfüllen konnte. Sie bereitete nach wie vor Patientenakten vor, nahm Blut ab und untersuchte dieses im Labor. Trotz ihres mangelnden Schlafes wollte Kagome sich nicht den Tag vermiesen lassen und stand mit einem leichten Gähnen auf. Mit einem Ruck öffnete sie ihre Rollos und sah noch in die Dunkelheit der frühen Morgenstunden hinaus. Kein Wunder, denn es war bereits Ende September. Bald würde der Herbst seine ganze Schönheit zeigen. Eine Jahreszeit, die Kagome schon immer sehr gemocht hatte. Auch wenn diese sie im Moment etwas traurig stimmte. Doch noch war es relativ warm, weshalb sich Kagome mit einem leichten Lächeln ihre Leinenhose anzog.

Im Moment war diese leider die Einzige, die Kagome noch als relativ angenehm empfand. Alle anderen Hosen waren entweder zu eng oder der Knopf an ihrem Bauch drückte so unangenehm, dass sie ihn nach wenigen Minuten wieder öffnen musste. Schon langsam kam sie nicht mehr drum herum, einen kleinen Shoppingtrip zu machen, obwohl sie darauf eher weniger Lust hatte.
 

Mit einem tiefen Atemzug legte Inuyasha den Kopf in seinem Nacken. Das heutige Meeting war einfach nur anstrengend. Genau wie schon in den letzten Wochen kamen sie einfach auf keinen grünen Nenner. “Inuyasha, konzentriere dich”, forderte sein Vater ihn auf. Die Stimmung war allgemein im Moment ziemlich angespannt. Seine Eltern trauten sich kaum, nur einmal nach dem Kind zu fragen und Kikyos Eltern hatten ihnen einfach nur eine SMS geschrieben. Für Inuyasha war dieses Desinteresse ein Schlag ins Gesicht. Seine Enttäuschung konnte er einfach nicht mehr verbergen. “Ist momentan nicht so leicht”, murmelte er deshalb. Definitiv hatte er zurzeit andere Sorgen, als sich um diese beschissene Kampagne zu sorgen.

“Inuyasha, bitte”, versuchte seine Mutter den Unmut ab zu schwächen. Doch Inuyasha sah das absolut nicht ein. “Warum sollte ich? Als Yukito unterwegs war, wart ihr Feuer und Flamme. Ihr habt ständig gefragt und wart überglücklich. Mein Kind scheint euch ebenfalls brennend zu interessieren. So sehr, dass ihr mich alle einfach nur noch ankotzt”, machte er sich endlich seinem Ärger Luft zu machen. Er wollte und konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Daher stand er einfach auf, ließ alles stehen und liegen. Er brauchte einfach frische Luft. Dass seiner Familie dies nicht passte und sie lauthals seinen Namen schrien, war ihm vollkommen egal. Er schmiss direkt die Tür hinter sich zu und verließ beinahe fluchtartig das Gebäude.
 

Mit einem belustigten Gesichtsausdruck sah Kagome Sango dabei zu, wie sie versuchte, ihren Obstsalat auf wirklich seltsame Weise in ihren Mund zu befördern. Auch Koga schien eher angewidert von diesem Anblick, da er sein Gesicht ebenfalls zu einer Grimasse verzog. “Das sieht so abartig aus, Sango”, gab Koga noch zum Besten. “Na und, lass mich doch einfach”, lachte nun auch Sango. Sie hatte sichtlich ihren Spaß ihre beiden Kollegen zu ärgern. “Oh... oh... schlecht gelaunter Mann auf drei Uhr”, stoppte Sango ihre Albernheit und sah Richtung Cafeteriaeingang, sodass ebenfalls Koga und Kagome dies taten. Zu Kagomes Überraschung kam Inuyasha auf sie zu. Sein Blick war irgendwie seltsam angespannt. “Hey, ich hoffe ich störe nicht”, sprach er, nachdem er schließlich vor ihnen stehen blieb. Irgendwie wirkte er plötzlich etwas unsicher. “Nein tust du nicht. Aber welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?”, kicherte Sango und schaute ihn neugierig an. Die Beiden kamen mittlerweile besser miteinander aus. Inuyasha besuchte sie häufig und half ihnen bei Dingen, die sie alleine nicht schafften. “Frag lieber nicht”, winkte er schnell ab, zog sich den Stuhl neben Kagome heraus und setzt sich einfach. “Ich dachte, ich könnte ein wenig abschalten”, gab er zu und atmete einmal tief durch.

“Hattest du Streit mit Kikyo?”, wollte Kagome direkt wissen. Sie konnte sich schon denken, dass es nicht gerade einfach mit ihr war. “Nein, ausnahmsweise waren es meine Eltern”, gab er zu und wirkte dabei gar nicht glücklich. “Ich habe eine Idee, wie du vielleicht auf andere Gedanken kommen könntest”, erklärte Kagome ihm und sah ihn aufmunternd an. Anschließend richtete sie ihren Blick auf Koga, während Inuyasha sie immer noch fragend ansah. “Hättest du Zeit für einen Ultraschall? Ich müsste sowieso noch die Mutter-Kind-Pass Untersuchung durchführen lassen. Also wenn du jetzt Zeit hättest, könnten wir doch die Untersuchung machen”, sprach sie Koga einfach frei heraus an. Begeisterung sah anders aus. Dennoch legte er seine Gabel beiseite. “Bevor du es dir noch anders überlegst”, murrte er. Denn er wusste genau, dass sie so schnell nicht mehr um eine Untersuchung beten würde. Deshalb erhoben sich Kagome und Koga einfach.

Auffordernd sah sie zu Inuyasha. “Willst du dein Kind nun sehen oder doch lieber bei Sango bleiben?”, fragte sie ihn kichernd, als er keine Anstalten machte sich zu erheben. “K... Klar will ich mein Kind sehen”, stotterte Inuyasha und erhob sich schnell, um ihnen beiden zu folgen und Kagome hoffte wirklich, dass er auf andere Gedanken kommen würde.
 

Mit leichter Vorfreude nahm Inuyasha neben Kagome auf dem Stuhl Platz. Seit der letzten Untersuchung waren einige Wochen vergangen. Bald hätten sie die Halbzeit geschafft und das sah man Kagome allmählich an. Ihr Bauch hatte deutlich an Rundung zugelegt. Ein Zeichen, das es ihrem gemeinsamen Kind gut ging. Das freute natürlich Inuyasha sehr. Auch wenn er sich schon denken konnte, dass es Kagome nicht so sehr gefiel, musste es doch immer beschwerlicher werden, alltägliche Angelegenheiten zu verrichten. Inuyasha sah dem Arzt dabei zu, wie er das Gel auf Kagomes unbedeckten Bauch verteilte. Wenige Sekunden später ließ er die Sonde über ihrem Bauch gleiten und ein Bild mit einem kleinen Baby darauf erschien auf den kleinen Monitor.

„Wollt ihr eigentlich das Geschlecht wissen?“, hörte Inuyasha die Frage des Arztes. Er richtete seinen Blick auf Kagome, deren Augen beinahe zu leuchten anfingen. „Kannst du es denn sehen?“, kam es mit Begeisterung sofort von ihr. Scheinbar konnte sie es gar nicht erwarten zu erfahren, ob sie nun einen Jungen oder ein Mädchen bekommen würden. „Nein. Aber ich wollte es nur mal gefragt haben“, zuckte ihr Chef ziemlich unbeeindruckt mit den Schultern. Während Kagomes Augen sich zu Schlitzen formten und sie deutlich zeigte, dass sie sich etwas anderes erhofft hatte. „Beim nächsten Mal halt einfach deine Klappe, wenn du nichts sehen kannst!“, fauchte sie ihren eigentlichen Boss sofort missmutig an. Scheinbar war sie wirklich wütend.

Jedoch ließ ihre Laune Koga vollkommen kalt zu lassen, denn er grinste plötzlich über das ganze Gesicht. „Tja dann werde ich einfach beim Organscreening das Geschlecht für mich behalten“, meinte er nur aufgrund ihrer Aussage, die Kagome sofort wieder zum Kochen brachte. „Wenn du das machst, bist du die längste Zeit auf Erden gewesen“, knurrte sie ziemlich gereizt. Mit einem leichten Schmunzeln musste Inuyasha feststellen, dass Kagome scheinbar auch andere Seiten auf ziehen konnte. Allerdings hatte er so eine kleine Vermutung, dass es nicht unbedingt oft vorkommen würde und momentan es definitiv an ihren Hormonen lag. „Ist ja schon gut. Ich werd es dir ja verraten. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass du wusstest, dass ich nichts erkannt habe“, hob Koga beschwichtigend seine Arme. Aus diesem Grund gab Kagome ein leichtes Schnauben von sich. Inuyasha wusste aus eigener Erfahrung, dass der Arzt mit dieser Aussage womöglich ins Schwarze getroffen hatte.

Doch Inuyasha kam gerade etwas in den Sinn, was er zuvor ausgeschnappt hatte. “Ähm... gibt es denn schon einen Termin für das Organscreening?”, hakte er bei den beiden nach, denn er würde gerne dieser Untersuchung beiwohnen. “Ja. In zwei Wochen wird die Untersuchung durchgeführt”, gab der Arzt zu und schaute dabei zu Kagome. “Ok... ähm ich müsste zwar etwas umplanen, aber es würde gehen”, flüsterte er mehr zu sich selbst. “Und wenn ich nicht will, dass du dabei bist?”, lenkte Kagome seinen Blick auf sich. “Aber... Aber ich bin der Vater”, stotterte Inuyasha fassungslos und hatte tatsächlich gedacht, dass er dabei sein dürfte. “Mach dir mal nicht ins Hemd. Klar darfst du dabei sein. Also alles gut”, kicherte sie plötzlich. Sie hatte sich wirklich wohl nur einen Scherz mit ihm erlaubt. “Na dann... danke für deine Großzügigkeit”, kam es sarkastisch über seine Lippen. “Hier bitte”, wurde ihr kleines Spiel unterbrochen. Koga reichte ihm, wie schon beim letzten Mal, ein Bild seines Kindes.

“Ich hoffe, dass du dich wenigstens etwas ablenken konntest”, meinte sie, nachdem sie sich wieder aufgesetzt hatte und ihr Shirt nach unten gezogen. “Ja, danke. Zumindest etwas. Ich will aber nicht noch länger stören... eure Pause ist bestimmt schon vorbei”, entschuldigte Inuyasha sich für seinen Überfall. Er hatte gewiss nicht gewollt, dass sie ihre gesamte Pause für ihn opferten. “Immer wieder gern”, lächelte Kagome ihn an nach seinem erneuten Dank. Er hatte ein deutlich besseres Gefühl, als noch zu Beginn ihres Treffens.
 

“Wie wäre es mit dem?”, fragte Sango Kagome, nachdem sie ein weiteres Oberteil heraus gezogen hatte. “Ich weiß nicht. Glaubst du, rot steht mir?”, fragte Kagome etwas skeptisch nach. Zusammen mit Sango hatte sie nach der Arbeit beschlossen, dass es endlich an der Zeit war, ein wenig nach Umstandsmode Ausschau zu halten. Vielleicht würden sie das ein oder andere Teil davon kaufen. “Rot steht dir fantastisch”, versuchte Sango sie zu überzeugen, sodass Kagome leicht ergeben seufzte und schließlich das Teil entgegen nahm, um es zumindest an zu probieren. “Kagome?”, wurde sie plötzlich angesprochen, sodass sie sich verwundert umdrehte und beinahe erstarrte. “Frau Takahashi”, brachte sie hervor und lächelte leicht. Sie musste sich eingestehen, dass sie etwas nervös war, denn es war Inuyashas Mutter.

“Izayoi, wer ist denn das?”, fragte sie eine junge jedoch sehr hübsche Frau. “Ach stimmt... Rin du hast Kagome nicht kennenlernen können. Das ist die Cousine von Kikyo und eine wirklich sehr nette junge Dame”, stellte Inuyashas Mutter Kagome vor. Lächelnd ergriff diese ihre Hand. “Schön dich kennen zu lernen. Es muss wirklich schön sein mit seiner Cousine gleichzeitig schwanger zu sein”, freute sich die junge Frau und hatte keine Scham davor ihre Hand direkt auf Kagomes Bauch zu platzieren. “Ähm... ja... ja es ist toll”, lächelte Kagome sie an. Während Rin ihre Hand schnell wegzog. “Entschuldige... es ist irgendwie so ein Drang. Kikyo ist dafür eher weniger zu haben”, gestand sie leise und schien wirklich beschämt zu sein. “Keine Sorge, alles gut”, versuchte Kagome ihr die Sorge zu nehmen.

“Und was macht ihr hier?”, wollte Kagome von ihnen wissen. Schließlich waren sie eben in einem Geschäft für Umstandsmode. “Ach, wir haben Inuyasha etwas verärgert. Kikyo spricht nicht gern über ihre Schwangerschaft und wir hatten irgendwie Angst, Inuyasha damit zu nerven. Wir haben eine kleine Entschuldigung für das Baby gekauft. Vielleicht glättet das wieder die Wogen, da wir uns wirklich sehr auf den Nachwuchs freuen”, gab seine Mutter zu, während Rin ihnen die kleine Tüte zeigte. “Darüber wird er sich sicher freuen. Kikyo solltet ihr nicht so ernst nehmen. Sie war schon immer etwas seltsam”, konnte es sich Kagome nicht verkneifen zu sagen. Doch seine Mutter und auch Rin schienen ihr dies gar nicht übel zu nehmen, da sie herzhaft anfingen zu lachen. “Da hast du recht. Wir müssen jetzt aber auch los. Es war schön dich wieder getroffen zu haben”, verabschiedeten sich die beiden wenig später von den beiden. Kagome freute sich wirklich für ihr Kind, das es eine so tolle Familie haben würde, auch wenn sie ihm diese nicht bieten konnte.

Zurück in die Vergangenheit!

Zurück in die Vergangenheit!
 

„Sind wir nun fertig?“, fragte Inuyasha seine Familie. Den ganzen Tag war er schon mehr als nervös. Schließlich erfuhr man nicht jeden Tag, welches Geschlecht sein eigenes Kind haben würde. „Ja, sind wir. Du kannst also in deinen wohlverdienten Kurzurlaub abdüsen“, lächelte sein Vater. Das Verhältnis hatte sich deutlich gebessert, wahrscheinlich auch deshalb, weil der Streit seine Familie zum Nachdenken gebracht hatte. Sie hatten eingesehen, dass sie ihn verletzt hatten. Sogar ein kleines Geschenk hatten sie extra für sein Kind besorgt. Dieses hatte er auch heute heimlich mit zur Arbeit gebracht. Er würde es gerne Kagome überreichen, da er bis jetzt einfach keine Gelegenheit gehabt hatte, ihr dieses zu geben und hoffte wirklich, dass sie sich darüber freuen würde. „Perfekt, ich muss nämlich gleich schon los“, freute sich Inuyasha auf Grund der Aussage seines Vaters.

„Fahrt ihr etwa heute noch zu Kikyos Eltern nach Tokio?“, kam es verwundert von seiner Mutter. Verständlich, da es doch bereits früher Nachmittag war. Er musste noch das Auto packen und natürlich seinen Termin mit Kagome wahrnehmen. „Ja. Die Feier ist leider schon morgen Abend. Kikyo wollte sich morgen ausschlafen, damit sie diese bestmöglich mit ihrer Familie verbringen kann“, klärte Inuyasha seine Mutter auf. Zwar fand er es selbst nicht gerade prickelnd an diesem Tag noch mehrere Stunden in seinem Auto gefangen zu sein, dennoch konnte er dagegen leider nichts machen. „Und vorher habt ihr noch einen Termin beim Frauenarzt?“, fragte Rin noch interessiert nach, denn er hatte ihnen erzählt, dass sie heute zu diesem Organscreening gehen würden. Wirklich etwas vorstellen konnte sich Inuyasha nicht. Jedoch freute er sich darauf, sein Kind heute wieder zu sehen können. „Ja und ich muss mich jetzt wirklich sputen, wenn ich bei diesem Termin auch dabei sein möchte“, sagte er, nachdem er auf seine Uhr geschaut hatte.

Tatsächlich hatte er sich ein bisschen zu viel Zeit gelassen und musste sich nun beeilen. „Dann wünschen wir euch mal viel Spaß und einen schönen Kurzurlaub euch beiden“, verabschiedete ihn seine Familie. Winkend nahm Inuyasha diesen Gruß zur Kenntnis, als er auch schon den Besprechungsraum verließ und eilig über die Flure lief, um schnellstmöglich ins Krankenhaus zu kommen.
 

Kurz sah Kagome auf ihr Handy. Der Termin war in wenigen Minuten, doch von Inuyasha fehlte nach wie vor jede Spur. Ein leises Seufzen entkam ihr. Vielleicht hatte er es sich doch anders überlegt und sich entschieden, nicht mit zu kommen. In den letzten beiden Wochen war er auch kaum bei ihr und Sango gewesen. Immer wieder mal hatte er sich per SMS gemeldet und sich entschuldigt, meinte dass er auf der Arbeit ziemlich viel zu tun hatte. Kagome verstand dies natürlich. Dennoch kränkte es sie etwas. Manchmal fühlte sie sich einfach allein. Auch wenn Sango bei ihr war, hatte sie häufig Unsicherheiten, die sie mit jemanden besprechen wollte. Zu gern würde sie manchmal einfach ihre Mutter anrufen und nachfragen, wie ihre Schwangerschaften so verlaufen waren. Ob sie auch öfter Albträume gehabt hatte. Oder es nur bei ihr der Fall war, weil sie alleine war.

Doch dies war leider nicht möglich. Ihre Familie hatte sie verlassen. Sie würden sowieso nicht mehr mit ihr sprechen. Davon war Kagome zu hundert Prozent überzeugt. „Entschuldigung“, wurde sie plötzlich aus ihren trüben Gedanken gerissen. Sie zuckte kurz zusammen, als sie Inuyashas Stimme gehört hatte. „Ja… ja es ist alles ok…“, murmelte sie deshalb etwas abwesend. Direkt lief sie einfach auf den Behandlungsraum zu, sodass Inuyasha ihr mit einem etwas besorgten Blick folgte, aber keinen weiteren Ton zu ihr sagte.
 

„Das ist unglaublich“, flüsterte Inuyasha fasziniert. Seit ein paar Minuten konnte er wieder sein Kind sehen. Es sah so perfekt aus. Jedes Körperteil konnte man hervorragend sehen, es sah wirklich auch aus wie ein kleiner Mensch. Man sah, wie sich das Kind bewegte. An seinem Daumen lutschte und immer wieder zu versuchen schien zu atmen. Inuyasha war wirklich wie gebannt von diesen Bildern, die er hier zu sehen bekam. „Das Kind ist vollkommen gesund. Mittlerweile ist es schon sechzehn Zentimeter groß und wiegt ungefähr 270 Gramm. Damit ist es etwas hinterher im Wachstum, aber das ist vollkommen unbedenklich. Erst im letzten Trimester legt das Kind ordentlich an Größe und Gewicht zu. Somit müsst ihr euch überhaupt keine Gedanken machen“, klärte Kagomes Chef sie auf und beendete daraufhin die Untersuchung.

Inuyasha war wirklich überrascht wie schnell die Zeit vergangen war. Fast eine halbe Stunde hatte er auf sein Kind gestarrt. Und trotzdem kam es ihm nur wie eine Sekunde vor. „Ähm… sagten sie nicht, dass wir heute das Geschlecht erfahren könnten?“, wollte Inuyasha kurz wissen. Schließlich war er deshalb so aufgeregt gewesen. Er musste aber schnell seinen Blick von dem jungen Arzt abwenden, da er Kagomes Schnauben neben sich hörte. Sie war gerade dabei sich wieder auf zu setzen. Ihren leichten Pullover schob sie sich zu recht und stand anschließend kommentarlos auf. Sie lief einfach zu ihrem Chef und tippte auf dem Gerät herum, welches gerade noch vom Arzt in Beschlag genommen wurde. Nur wenige Sekunden später erschien wieder ein Bild vor seinen Augen auf dem kleinen Monitor. Kagome lief wieder auf ihn zu und zeigte mit ihrem Finger auf etwas, dass auf dem Bild war. „Was glaubst du, was das hier ist, wenn unser Kind gesund ist und er keine drei Beine hat“, gab sie noch ihren Senf dazu, bevor sie schon den Raum verließ und ihn ziemlich verwundert zurückließ.

„Tut mir leid. Kagome ist heute ziemlich schlecht gelaunt. Hier hast du die Aufnahmen von heute. Es ist auch ein kleines Video dabei und ich habe das Bild hier ebenso drauf. Dann kannst du dir immer wieder deinen Sohn genau ansehen“, lachte nun auch Koga. Er schien es wirklich nicht schlimm zu finden, wie Kagome gerade reagiert hatte. „Das dachte ich mir schon. Und Dankeschön Herr…“

„Nenn mich einfach Koga. Du wirst in Kagomes Leben eine wichtige Rolle spielen, genau wie ich. Kagome hat in letzter Zeit oft Albträume. Ich hoffe mal, dass ihr die paar freien Tage helfen können, etwas runter zu kommen und aus zu schlafen“, klärte der Arzt ihn auf, da er sich dennoch etwas Sorgen zu machen schien. „Das hoffe ich auch. Danke noch mal Herr… äh Koga“, bedankte sich Inuyasha noch einmal und nahm schnell Kagomes Tasche entgegen. Diese hatte sie doch in ihrem Anfall einfach stehen lassen.
 

Mit tiefen Atemzügen saß Kagome im angrenzenden Park auf einer Bank. Sie versuchte sich wieder zu beruhigen. Es tat ihr schon jetzt unglaublich leid, wie sie eben mit Inuyasha gesprochen hatte. Sie hatte kleine Tränen in den Augen und schniefte immer wieder leise. Sie hatte nie gedacht, dass eine Schwangerschaft solche Auswirkungen auf das Gemüt nehmen würde. Doch immer wieder ertappte sie sich dabei, Koga oder auch Sango ziemlich unsanft zu begegnen. Nun hatte sie auch noch Inuyasha ziemlich blöd dastehen lassen. Das alles nur, weil sie mal wieder schlecht geschlafen hatte und extrem müde war. Kagome konnte Schritte wahrnehmen und musste nicht einmal aufsehen, um zu wissen, wer sich gerade genähert hatte. „Alles gut, Kagome“, versuchte Inuyasha beruhigend mit ihr zu reden. Dabei legte er vorsichtig seine Hände auf ihre Knie. Kagome spürte etwas weiches. Sah auf den kleinen Stoffhund den er in den Händen hielt. 

Sie wandte ihren Blick ab, denn sie konnte ihm nach dieser Aktion einfach nicht in die Augen sehen. „Du hast nichts falsch gemacht. Du bist einfach müde und angespannt. Es ist doch nur natürlich, dass du da etwas böse werden kannst.“ Kagome verzog ihr Gesicht nach seinem Worten und konnte nicht fassen, dass er es so herab spielte. „Bisschen böse? Ich war furchtbar zu dir. Und nicht nur zu dir. Immer wieder habe ich solche Aussetzer und verletzte Sango oder Koga“, schluchzte sie nun laut auf. Im Moment konnte sie sich selbst nicht ertragen. „Du bist schwanger. Das sind deine Hormone. Keiner von uns nimmt es dir übel“, lächelte Inuyasha sie immer noch an. Und das obwohl sie vorhin so eine Szene gemacht hatte. „Es ist nicht so, dass ich mich nicht über einen Sohn freuen würde. Ich finde es wunderschön einen Jungen zu bekommen. Sota hätte sich sicher darüber gefreut. Aber er wird es nie erfahren. Ich fühle mich einfach so allein. Und jetzt darf ich auch noch den ganzen Tag alleine zu Hause sitzen und auf Sango warten“, schluchzte Kagome erneut lauter. Sie konnte einfach nicht mehr ihre Gefühle unterdrücken.

„Na wenn das so ist, kann ich dir vielleicht Abhilfe verschaffen. Allerdings müsste ich dich dafür nach Hause bringen und du müsstest schnell sein“, lächelte Inuyasha nun breit. Er richtete sich bereits auf und streckte ihr seine frei Hand entgegen. Kagome war wirklich neugierig, was der junge Mann vor ihr geplant hatte. Dennoch konnte sie ihre Freunde nicht verbergen. Daher fing sie einfach an zu grinsen, auch wenn ihre Augen noch deutlich gerötet waren.
 

„Also. Du packst jetzt deinen Koffer so schnell du kannst. Ich werde dich in circa einer halben Stunde genau hier wieder abholen. Und dann machen wir uns ein paar schöne Tage und du kommst hoffentlich auf andere Gedanken“, lächelte Inuyasha Kagome an. Während der Fahrt hatte er ihr erklärt, dass er sie gerne zu ihrem Kurzurlaub einladen würde. Natürlich hatte Inuyasha verschwiegen, wohin es gehen würde. Denn er war sich sicher, dass Kagome sonst abgelehnt hätte. Doch gerade jetzt schien ihre Laune wieder Bestens zu sein. Sie schien sich wirklich über seine Einladung zu freuen. „Ich mache so schnell ich kann“, kam es leicht hibbelig von ihr, als sie das Auto verließ, schnappte dich noch schnell den kleinen Stoffhund den Inuyasha ihr für ihren Kleinen Geschenkt hatte. Kagome wusste natürlich wer diesen besorgt hatte und freute sich sehr darüber. Kurz sah ihr Inuyasha noch dabei zu, wie sie in das Wohnhaus verschwand. Sogleich startete er erneut den Motor, denn er musste auch noch einiges einladen und vor allem Kikyo abholen.
 

„Was hast du denn vor?“, wollte Sango leicht verwundert wissen. Sie stand angelehnt bei dem Türstock und sah Kagome dabei zu, wie sie eilig ein paar Hygieneartikel in ihren Koffer warf. „Ich fahre mit Inuyasha und Kikyo auf einen Kurztrip“, freute sich Kagome abermals. Kikyo hätten sie von ihr aus ruhig Zuhause lassen können, aber immerhin kam sie mal wieder etwas rum. „Ah und du denkst, das ist eine gute Idee?“, wollte Sango wissen. Scheinbar hatte sie eher ein paar Bedenken bezüglich des Ausfluges. „Najaaaa, immerhin komme ich so etwas raus und du kannst mal wieder etwas mit Miroku unternehmen“, versuchte Kagome Sango die Vorzüge an diesem Kurztrip hervor zu bringen. Sango schraubte ihr Privatleben für sie ziemlich zurück. Sie wusste, dass Sango den jungen Mann gern hatte. Aber sich nur selten mit ihm traf, weil sie eben da war.

„Ich hoffe, du hast recht. Komm ich helfe dir.“ Sango stieß sich von der Wand ab, als Kagome gerade ihren Koffer schließen wollte. Doch das war etwas schwerer als gedacht. Aber sie wusste nun mal nicht, wo es hingehen würde. Deshalb hatte sie wahllos Sachen hineingeworfen und so ihren Koffer komplett überfüllt. „Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß.“ Bei diesen Worten nahm Sango sie noch einmal schnell in den Arm, ehe sie ihr dabei half den Koffer nach unten zu bringen.
 

„Wo fährst du hin?“, fragte Kikyo skeptisch, als er nicht wie üblich die nächste Ausfahrt zur Autobahn nahm. Inuyasha fuhr einfach daran vorbei, denn er hatte noch jemanden zum Abholen, der sich wahnsinnig freute, mal wieder etwas zu unternehmen. „Zu Kagome“, sagte er deshalb. Er hatte Kikyo nichts erzählt, da sie dies schon früh genug erfahren würde. „Warum?“, hakte sie wie zu erwarten skeptisch nach und schien wirklich genervt zu sein. Das würde sich bestimmt nicht ändern, wenn er ihr erzählen würde, dass Kagome mitfahren würde. Deshalb schwieg Inuyasha einfach und bog einfach in die nächste Straße ein. Schon von Weiten konnte er Kagome zusammen mit Sango am Straßenrand sehen. Und auch Kikyo schien langsam zu verstehen.

„Das ist nicht dein Ernst?“, kam es wenig begeistert über ihre Lippen. Sie schaute ihn mit offenem Mund an, als er zum Stehen kam. „Hallo“, begrüßte Kagome Kikyo, als sie auch schon die Hintertür geöffnet hatte. Ihre kleine Handtasche warf sie einfach auf den Rücksitz. Inuyasha stieg derweil aus und half Sango dabei Kagomes Koffer in seinem Auto zu verstauen. „Also dann... wollen wir mal“, lächelte Inuyasha zuversichtlich. Er sah, wie Kagome sich bereits angeschnallt hatte. Sie winkte noch einmal aus dem Fenster, während er sich ebenfalls den Gurt umlegte. Kurz sah Inuyasha sich im Auto um. Kikyo würdigte ihn keines Blickes mehr, während Kagome bei bester Laune ihrer Freundin zuwinkte und sich sichtlich zu freuen schien. Inuyasha war wirklich gespannt, was diese Fahrt mit sich bringen würde. Schließlich hatte er zwei Frauen im Auto sitzen, die aufgrund einer Schwangerschaft ziemlich unterschiedliche Launen hatten.

Unterschiedlich von A bis Z!

Unterschiedlich von A bis Z!
 

„Inuyasha können wir vielleicht an der nächsten Tankstelle kurz halten? Ich müsste ganz dringend auf die Toilette“, bat Kagome Inuyasha flehend. Lange würde sie nicht mehr durchhalten können und hoffte, dass diese recht schnell erscheinen würde. „Kagome, dein Ernst?! Wir haben erst vor einer knappen Stunde wegen dir angehalten“, drehte sich Kikyo genervt von ihr um. Keine schöne Erfahrung für Kagome. Dennoch konnte sie nichts dagegen tun. Das Kind drückte nun mal gegen ihre Blase. „Als Schwangere kannst du leider nicht so lange aushalten“, verteidigte sich Kagome. Kikyos ganze Art fand sie im Moment einfach nur zum Kotzen. „Hört endlich auf. Wir machen einen kleinen Halt, vertreten uns die Beine und fahren danach einfach weiter“, unterbrach Inuyasha die aufkeimende Diskussion. Kikyo drehte sich einfach genervt wieder nach vorne. Und auch Kagome richtete ihren Blick aus dem Fenster. Mittlerweile konnte sie sich wirklich nicht erklären, warum sie es anfangs so toll fand, mit den beiden in den Urlaub zu fahren.
 

Mit einem tiefen Atemzug setzte sich Inuyasha auf eine der Bänke, die neben der Tankstelle standen. Er musste wirklich einmal kurz durchschnaufen. Seine Beine streckte er weit von sich. Irgendwie hatte er sich diesen Ausflug anders erhofft. Er wollte Kagome auf andere Gedanken bringen. Sie etwas in seiner Nähe haben und vielleicht ein bisschen Zeit mit ihr verbringen. Doch schon kurz nach dem Losfahren gab es die ersten Diskussionen zwischen Kagome und Kikyo. Und das hatte er jetzt schon gute fünf Stunden ertragen. Immer wieder kamen die beiden aneinander. Sie diskutierten über Belangloses. Wobei Kagome definitiv noch die Vernünftigere zu sein schien. Sie versuchte immer wieder normale Fragen zu stellen, die Kikyo ziemlich schroff abwies. Inuyasha konnte verstehen, dass es Kikyo wenig passte, dass er Kagome eingeladen hatte. Doch sie war nun mal die Mutter seines Sohnes. Sie musste wohl oder übel lernen mit ihr zu leben.

Vor allem weil er nicht vor hatte Kagome bei Ausflügen auszuschließen, wenn sie mit ihrem Sohn etwas unternahmen. Kagome würde immer öfters mit ihnen verreisen oder auf Tagesausflügen Zeit mit ihnen verbringen. „Können wir langsam weiter?“, kam es wirklich schlecht gelaunt von Kikyo. Inuyasha öffnete seine Augen und sah sie für einen Moment nachdenklich an. „Gleich. Kagome ist noch auf der Toilette“, erklärte er Kikyo. Schließlich hatte er nicht vor Kagome hier zurückzulassen. „Ich kann echt nicht verstehen, warum du sie mitgeschleppt hast. Wir fahren zu meiner Familie. Du hast keine Zeit um Babysitter zu spielen“, fuhr Kikyo ungehindert fort. Sodass Inuyasha kurz schnaubte, denn er hatte nicht vor Kagomes Babysitter zu sein. „Es ist auch Kagomes Familie. Ich weiß, dass du es nicht verstehen kannst. Aber manchmal muss man einfach ein bisschen raus und Kagome wird sich in Tokio bestens allein zurechtfinden“, verteidigte er direkt Kagome. Denn er wusste genau, dass sie genau wie seine Freundin in Tokio geboren und aufgewachsen war. Sie würde also keine Probleme haben, sich in der großen Stadt zurecht zufinden.

„Ich wäre dir allerdings verbunden, wenn du endlich diesen bescheuerten Babybauch umschnallen würdest. Immerhin willst du doch die schwangere spielen. Es würde ein wenig blöd aussehen, wenn ich ihn tragen würde“, sprach Inuyasha aus, da er sich diesen Kommentar nicht verkneifen konnte. Schließlich trug Kikyo diesen doch nur, wenn sie jemanden trafen, den sie kannten. Wenn sie so weiter machen würde, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis sie auffliegen würden. Dann hatte das ganze Theater, das sie vorspielten schon jetzt keinen Sinn mehr, und er konnte endlich offen und ehrlich zu seiner Familie sein. „Glaubst du, dass es lustig ist, eine mehrere Kilo schwere Kugel vor sich her zu schieben?“, kam es wenig einsichtig von Kikyo. Sie verschränkte dabei ihre Arme vor der Brust, da sie diese Frage auch noch ernst zu meinen schien. Unweigerlich musste Inuyasha seinen Kopf schütteln und stand einfach auf, um am Auto auf Kagome zu warten.

„Nein, stell ich mir absolut nicht toll vor. Aber du musst es ja zum Glück nur tagsüber aushalten, während Kagome es noch fast fünf Monate durchstehen muss“, sagte er noch im Vorbeigehen. Diese ewigen Diskussionen mit Kikyo konnte er schon langsam nicht mehr ertragen. Manchmal fragte er sich wirklich, ob es die richtige Entscheidung war, mit ihr zusammen zu sein und solche Opfer zu bringen.
 

Langsam sah Kagome sich auf der Raststätte um. Ihr Blick hatte sich dabei auf ein Schild gerichtet, während sie immer weiter auf Inuyasha und seinen Wagen zulief. Irgendwie beschlich Kagome ein komisches Gefühl. Sie bekam so langsam eine kleine Vermutung, wo es denn hingehen sollte. Und das passte ihr nun mal gar nicht. „Sag mal… wo sollte es nochmal hingehen?“, hakte sie deshalb nach, nachdem sie vor Inuyasha zum Stehen kam. Bis jetzt hatte er ihr dies nicht mitgeteilt. Kagome konnte sich schon denken warum. Denn sie wäre sonst niemals in den Wagen gestiegen, wenn sich ihre Vermutung bewahrheitete. „Nach Tokio wohin denn sonst“, kam ihm jedoch Kikyo zuvor. Die sich mit einem lauten Knall wieder in den Wagen gesetzt hatte. Sie raubte Kagome mit ihren Worten buchstäblich die Luft zum Atmen. „Nein... nein ich fahre auf keinen Fall mit nach Tokio.“ Bei diesen Worten schüttelte Kagome vehement den Kopf. Seit Jahren hatte sie die Stadt nicht mehr besucht und dies auch jetzt nicht vor. Sie drehte sich einfach um und wollte so schnell sie konnte weglaufen.

Doch Inuyasha packte ihren Arm und zog sie langsam wieder zu sich. „Kagome bitte... wo willst du denn jetzt hin?“, versuchte er auf sie ein zu reden. Aber sie wollte davon gar nichts hören. Sie wollte nach Hause und das am besten so schnell wie möglich. „Mir egal. Ich will nach Hause und wenn ich dafür per Anhalter mitfahren muss!“, versuchte sie sich aus Inuyashas Griff zu befreien. Jedoch wollte er diese einfach nicht los lassen. „Kagome, sei doch vernünftig. Es ist schon so gefährlich genug als Frau zu trampen. In deinem Zustand wäre das noch riskanter. Ich weiß, dass du nicht nach Tokio willst. Du musst aber nicht zu deiner Familie. Wir haben ein Hotel. Keiner muss wissen, dass du da bist“, sprach Inuyasha die Worte so ruhig wie möglich aus. Kagome wusste, dass er recht hatte. Es war schon ziemlich spät. Sie hatte einige Gestalten gesehen, die ihr durchaus Angst einjagten. Ganz allein hier bleiben wäre wohl nicht sehr ratsam.

„Morgen früh fahre ich mit dem Zug wieder zurück“, stellte sie klar. Sie würde sich einfach die nächste Zugverbindung raussuchen und direkt abreisen. „Wenn du wirklich willst, bring ich dich zum Zug“, kam es etwas enttäuscht von Inuyasha. Dennoch schien er sie nicht überreden zu wollen. Wofür Kagome ihm wirklich dankbar war. Sodass sie langsam zum Auto zurück lief, nachdem er sie aus seinem Griff entlassen hatte und sie die Fahrt wesentlich angespannter weiter antrat, als noch vor ein paar Stunden.
 

Müde und mit schlechter Laune saß Inuyasha am Frühstückstisch. In der Nacht hatte er kaum ein Auge zu getan. Nachdem sie die Fahrt fortgesetzt hatten und nach schier endlosen Stunden in Tokio ankamen, hatte Inuyasha noch schnell ein Zimmer für Kagome gebucht. Zu seiner Freude gab es dieses sogar direkt neben dem gemeinsamen Zimmer von Kikyo und ihm. Inuyasha hatte Kagome alles hinaufgetragen und sich anschließend noch einmal bei ihr entschuldigt. Er hatte wirklich nicht gewollt, dass sie sich so unwohl fühlte. Er hoffte nur, dass sie wenigstens etwas Schlaf bekommen hatte. Schließlich war Kagome wahnsinnig angespannt gewesen. Kurz gähnte er, denn er war einfach vollkommen fertig und wusste ehrlich gesagt nicht, wie er den Tag bei der Familie seiner Freundin überleben sollte. Die Fahrt und die anschließend recht kurze Nacht hatten ihn wirklich gefordert.

„Wenigstens bin ich nicht allein müde“, murmelte Kagome, nachdem sie sich an seinen Tisch gesetzt hatte. Inuyasha hatte nicht einmal bemerkt, wie sie auf diesen zugelaufen war. „Nein. Hast du wenigstens etwas geschlafen?“, wollte Inuyasha schließlich von ihr wissen. Sie gähnte genauso herzhaft wie er zuvor. „Etwas. Wo ist eigentlich Kikyo?“, fragte sie ihn und sah sich anschließend im großen Raum um. Doch seine Freundin würde sie hier nicht finden, da diese noch schlummernd im Bett lag. „Die schläft noch. Ich brauche aber erstmal einen Kaffee, sonst überlebe ich diesen Tag heute nicht. Danach wecke ich sie, werde dich zum Bahnhof bringen und weiter zu eurer Familie fahren“, klärte er Kagome auf und trank während dessen einen Schluck seines Kaffees. „Du musst mich nicht bringen. Ich werde einfach nochmal schlafen gehen. Danach etwas spazieren und mit euch morgen wieder zurück fahren“, kam es zu seiner großen Überraschung von ihr.

„Du hast recht. Ich muss mich nicht mit ihnen treffen. Aber spazieren kann ich trotzdem gehen“, sagte sie noch aufgrund seines überraschten Gesichtsausdrucks. Und irgendwie konnte er nicht anders, als daran zu glauben, dass auch Kagome ihre Heimatstadt vermisst hatte.
 

Geschwind zog Kagome sich eine dicke Weste über und hatte wirklich vor, ihren Vorsatz in die Tat um zu setzen. Nachdem sie noch etwas gedöst hatte und sich nun deutlich erholter fühlte, wollte sie unbedingt die Gegend erkunden und herausfinden, was sich alles verändert hatte. Sie war lange nicht mehr hier gewesen. Sie war schon ziemlich gespannt darauf, was alles anders war, dennoch hatte sie Angst doch jemandem in die Arme zu laufen, der sie vielleicht doch kannte. Entmutigen lassen wollte sie sich dennoch nicht. Schließlich war das hier ihre Heimat und zu dieser konnte man bekanntlich immer wieder zurückkehren.
 

Lächelnd wurde Inuyasha in den Arm genommen. Auch er erwiderte die Begrüßung freundlich. Soeben waren sie bei der kleinen Familienfeier angekommen. Für diese waren sie extra das Wochenende angereist. Kikyos Eltern feierten an dem Samstag ihre Silberhochzeit. Zu diesem Anlass war fast die ganze Familie erschienen. Einige Gesichter kannte Inuyasha noch von vorangegangen Feiern. Manche traf er zum ersten Mal. Ihnen würde er sich wohl erst vorstellen müssen. Dennoch freute sich Inuyasha wieder mal die Familie seiner Freundin zu treffen. Alle schienen sich für sie beide zu freuen. Kikyo hatte natürlich vorbildlich ihren Kunstbauch umgeschnallt. Stolz zeigte sie, dass sie zusammen gehörten. Und auch ihre Eltern schienen sich damit zu rühmen, bald Großeltern zu sein. Inuyasha fand dieses Verhalten eher befremdlich. Dennoch wollte er nicht für miese Stimmung sorgen und versuchte einfach das Beste daraus zu machen. Tapfer lächelte er immer weiter, während er dankend alle Glückwünsche entgegen nahm.
 

Mit einem leichten Seufzen wandte Kagome ihren Blick ab. Sie war einfach ziellos durch die Stadt gelaufen. Bis sie schlussendlich merkte, dass sie genau vor ihrem eigentlichen Elternhaus stehen geblieben war. Eine ganze Weile hatte sie nachdenklich auf dieses gestarrt. Schlussendlich hatte sie sich aber nicht getraut dort zu klingen. Sie war nun mal kein Teil ihrer Familie mehr. Schließlich hatte sie sich in einer Nacht und Nebelaktion einfach aus dem Staub gemacht. Sie musste nun mal alleine zurecht kommen. Auch wenn es gerade in ihrer jetzigen Situation schwer für sie war. So wusste sie doch, dass es für sie alle das Beste wäre, wenn sie nicht mehr in ihrem Leben auftauchen würde. So würde sie allen eine Menge Schmerz und Kummer ersparen. Angefangen bei sich selbst, wenn sie auf komplette Ablehnung treffen würde.
 

Mit gespitzten Ohren lauschte Inuyasha Sotas Erzählungen. Er sprach aufgeregt davon, wie sein neuer Praktikumsplatz war. Er schien Feuer und Flamme dafür zu sein und schlug auch noch den gleichen Weg wie seine große Schwester ein. Denn auch er hatte wohl nach seiner Ausbildung zum Altenpfleger eine weitere Ausbildung zum Krankenpfleger angestrebt. Kagomes Familie schien durch und durch für die Mitmenschen zu leben. Ihr Vater war Feuerwehrmann. Ihre Mutter in einem Altenheim tätig. Alle Jobs, die aufopferungsvoll und mit viel Anstrengung verbunden waren. Dennoch schienen sie diese Arbeit unglaublich gern zu tun. Inuyasha war doch überrascht wie unterschiedlich die Familien waren. Bei Kikyos Eltern zählten nur Macht, Geld und Ansehen. Von Hilfsbereitschaft gegenüber ihren Mitmenschen hatte von ihnen noch nie jemand etwas gehört. Und auch so merkte man deutlich, dass innerhalb der Familie so einige Krater waren.

Kagomes engste Familie saß etwas abseits von dem ganzen Trubel. Genau das würde sich Inuyasha zu nutzen machen, da er gern etwas mehr mit ihrer Familie sprechen wollte. Sodass er sich langsam von seinem Platz erhob und zielstrebig auf den freien Platz neben Sota platz nahm. Der junge Mann schaute ihn kurz etwas verwirrt an. Dieser schien sich zu wundern, dass gerade Inuyasha sich zu ihnen setzte. „Was denn? Ich habe doch früher öfter bei euch am Tisch gesessen?“, lachte Inuyasha, der sich schon bei den Feiern zuvor des Öfteren mit ihm unterhalten hatte. „Ja schon. Aber ich dachte, jetzt wo du mit Kikyo ein Kind bekommst, sind wir sowieso nichts mehr wert, wie für den Rest unserer Familie“, erklärte Sota mit den Schultern zuckend. „Wieso sollte ich? Wir haben uns doch immer gut verstanden. Warum sollte sich das plötzlich ändern, nur weil Kikyo ein Kind von mir erwartet?“, fragte Inuyasha. Es kränkte ihn etwas, dass Sota so über ihm dachte. „Ach weißt du… seit du weg bist von Tokio, hat sich einiges verändert. Die liebe, nette Familie, die du kennengelernt hast, existiert schon seit Jahren nicht mehr“, gestand Sota leise. Dieser schien auf etwas Bestimmtes hinzuweisen. Inuyasha hatte diesbezüglich eine Vermutung.

„Du bist ihr wirklich sehr ähnlich“, flüsterte er leise. Eigentlich hatte er nicht vor gehabt, diese Worte aus zu sprechen. Die Personen am Tisch sahen ihn nur verwundert an und konnten natürlich nichts mit dieser Aussage anfangen. „Ähm… Kagome... du bist ihr sehr ähnlich. Auch sie trägt des Öftern diesen nachdenklichen Blick“, gab er schließlich zu. Er musste jetzt einfach weiter sprechen. Jedoch darauf bedacht, dass niemand anderes diese Worte hörte. „Du kennst Kagome? Du hast meine Schwester kennengelernt?“, kam es nun mit strahlenden Augen von Sota und auch Kagomes Eltern und ihr Großvater schienen vollkommen überwältigt zu sein. „Ja. Sie lebt in Osaka. Ich habe sie dort kennen gelernt und wir sehen uns hin und wieder“, lächelte nun auch Inuyasha. Natürlich konnte er ihnen nicht die wahren Gegebenheiten erläutern, doch ein bisschen konnte er schon erzählen. „Wie geht es ihr? Geht es ihr gut? Was macht sie? Ist sie glücklich?“, wollte nun sofort ihre Mutter wissen und hatte leichte Tränen in den Augen. Schließlich vermisst sie ihre Tochter bestimmt unheimlich. „Ihr geht es ganz gut. Sie gibt ihr bestes. Sie ist Krankenschwester geworden und geht in dieser Rolle vollkommen auf. Sie ist zumindest zufrieden mit ihrem Leben“, gab Inuyasha ein paar Details aus Kagomes Leben preis und würde den Rest für sich behalten.

Irgendwann sollte Kagome selbst entscheiden wieder zu ihrer Familie zu gehen. „Das ist schön. Ich habe mir solche Sorgen um sie gemacht. Zu hören, dass es ihr gut geht, ist wirklich wunderbar“, kam es nun leicht betrübt, dennoch glücklich von ihrer Mutter. Inuyasha konnte verstehen, dass es für Kagomes Familie nicht leicht war von einem fast Fremden zu erfahren, wie es im Leben ihrer Tochter aussah. Doch auch sie schienen zu wissen, dass Kagome nicht selbst diese Details preisgeben wollte. Weiter fragten sie nicht nach ihr. Sie schienen einfach zufrieden damit, dass es ihrem Mädchen doch gut ging. Schon allein, dass er ihnen eine Sorge nehmen konnte, war für Inuyasha wirklich eine Genugtuung.

Ein langersehntes Wiedersehen!

Ein langersehntes Wiedersehen!
 

„Inuyasha, warte kurz“, rief Sota ihm leicht gehetzt hinterher. Keuchend kam dieser direkt vor ihm zum Stehen, nachdem Inuyasha auf den jungen Mann gewartet hatte. Inuyasha war wirklich gespannt, was Kagomes kleiner Bruder nun von ihm wollte. Kurz huschte Sotas Blick noch zu Kikyo, so als wollte er kontrollieren, ob diese noch beschäftigt war. Sie unterhielt sich jedoch noch und verabschiedete sich von ihren Eltern. Dies schien Sota ausnutzen zu wollen. Eilig fummelte er an seinem Hals herum. „Kannst du... diese bitte Kagome geben, wenn du sie das nächste Mal siehst?“ Mit dieser Bitte reichte Sota ihm eine Kette. Sie war klein, hatte eine braune Kugel daran, in der sich zwei Herzen befanden, die unterschiedlich groß waren. Verwirrt sah Inuyasha auf die Kette. Dabei entdeckte er, dass Sota dieselbe noch einmal um seinen eigenen Hals trug. Scheinbar war diese ihm ziemlich wichtig. Wieso würde man denn sonst dieselbe Kette zweimal tragen?

„Ähm, ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist“, gestand Inuyasha leise. Denn er wusste nicht so ganz, ob Kagome die Kette annehmen würde. „Sie gehört Kagome. Sie hat die Kette ein Jahr vor ihrem Verschwinden mit mir gekauft. Es war ein Symbol dafür, dass wir immer für einander da sein werden und wir uns immer lieben werden. Als sie ging, hat sie diese zurück gelassen“, erklärte Sota ihm. Dabei sah er traurig aus, als er seinen Blick auf Kagomes Kette richtete, die er immer noch in der Hand hielt. „Ich finde, sie sollte sie wieder bekommen. Es ist ihre. Und ich werde immer auf sie warten. Mit dieser Kette weiß Kagome, dass immer jemand auf sie warten wird und das egal was sie getan hat oder sie tun wird. Ich habe niemals aufgehört sie zu lieben und zu vermissen“, sprach Sota weiter und blickte ihn traurig, aber auch bittend an.

„Ich habe eine bessere Idee. Morgen Nachmittag wird sich Kikyo mit ein paar Freundinnen treffen. Kannst du da beim Park in der Nähe unseres Hotels sein? Ich würde mich gerne noch einmal mit dir treffen“, lächelte Inuyasha. Ihm tat es unsagbar leid, wie die beiden Geschwister unter der Trennung litten. Denn auch bei Kagome hatte er immer wieder festgestellt das sie Sota sehr vermisste. „Klar. Aber was für eine Idee?“, wollte Sota sofort wissen und legte sich die Kette wieder um den Hals. „Lass dich einfach überraschen“, meinte Inuyasha unterdessen und hoffte, dass alles klappen würde, wie er es sich gerade in seinem Kopf vorgestellt hatte.
 

Vollkommen entspannt lag Kagome in ihrem Bett. Soeben hatte sie sich einen kleinen Snack ins Zimmer geordert. Nachdem sie von ihrem Stadtausflug zurück war, hatte sie ein ausgiebiges Bad genommen und entspannte. Sie war wirklich erstaunt, dass auch so eine Großstadt sich in diesen fünf Jahren verändert hatte. Selbst der kleine Park, der in der Nähe ihres Elternhauses war, hatte sich komplett gewandelt. Es gab einen größeren Spielplatz für Kinder und auch Sportanlagen wurden angelegt. Dennoch hatte er nichts von seinem Glanz verloren. Man konnte immer noch wunderbar die Ruhe genießen und einfach durch das idyllische Parkgelände laufen. Den kleinen Park hatte sie tatsächlich vermisst.

Es erinnerte sie an ihre Kindheit. Wie sie zusammen mit Sota und ihrem Vater über den Rasen lief, lachte und Spaß hatte. Kagome hoffte wirklich, dass es eines Tages auch bei ihrem Kind so aussehen würde. Damals war sie unendlich glücklich gewesen. Hoffentlich würde sie eines Tages wieder genau so glücklich wie damals, sollte sie ihrem Sohn dabei zusah, wie er mit seinem Vater über eine Landschaft lief und ebenfalls ausgelassen lachte. Kurz musste Kagome schmunzeln und strich sich langsam über den kleinen Bauch. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass Inuyasha mit Sicherheit so einiges an Blödsinn mitmachen würde. Und schon allein der Gedanke, dass zumindest ihr Sohn bedingungslos geliebt und umsorgt wurde, machte sie wahnsinnig glücklich und vertrieb ihren Kummer.
 

„Guten Morgen“, begrüßte Kagome Kikyo und Inuyasha, nachdem sie am Frühstückstisch Platz genommen hatte. Wie üblich ignorierte Kikyo sie weitestgehend und grüßte sie nicht einmal zurück. Kagome war dies herzlich egal. Sie musste nicht ewig mit ihr zusammen sein und würde schon morgen wieder nach Hause zu Sango fahren. Sie vermisste ihre beste Freundin schon etwas. Auch wenn Kagome zugeben musste, dass sie es doch genoss, nicht immer nur zu hören, was sie doch alles lassen sollte. „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“, kam es wie immer fürsorglich von Inuyasha und reichte ihr sogar eine heiße Schokolade. „Ja, danke. Wie ich sehe, hast du deutlich besser geschlafen“, kicherte Kagome. Denn Inuyasha sah doch deutlich fitter aus als noch am Morgen zuvor. „Ja. Ähm… Kagome hättest du am Nachmittag Lust mit mir ein bisschen durch Tokio zu laufen?“, fragte Inuyasha ziemlich unsicher. Wobei Kagome es ziemlich lustig fand, wie unsicher der junge Mann von Zeit zu Zeit wirken konnte. Das Ganze obwohl er in einer der Top Werbeagenturen in ganz Japan arbeitete und öfter bei großen Veranstaltungen auftreten musste.

„An und für sich sehr gern. Ich weiß nur nicht, ob ich wirklich noch einmal das Risiko eingehen will, dass ich jemanden aus meiner Vergangenheit treffe“, kam es nachdenklich von ihr. Sie war schon am Vortag ein großes Risiko eingegangen, als sie in ihrem alten Wohngebiet herumspaziert war. „Ach komm schon... bitte. Kikyo wird ihre Freundinnen treffen und so ganz alleine durch die Stadt schlendern ist doch nicht unbedingt toll“, versuchte Inuyasha sie zu überreden und flehte sie beinahe schon an. Kagome wusste nur zu gut, dass Kikyos Freundinnen wahnsinnig anstrengend waren. Vermutlich wollte er einfach damit einem nervigen Nachmittag zwischen Tratschweibern entgehen. Kikyo schien dies zähneknirschend hin zu nehmen. Scheinbar hatte Inuyasha mit ihr schon über seinen heutigen Nachmittag gesprochen. „Ok. Aber wir halten uns von meiner Familie fern!“, stellte sie klar. Die Aussicht den Nachmittag mit Inuyasha zu verbringen fand sie gar nicht so übel. Irgendwie freute sie sich schon darauf und ein wenig Ablenkung konnte man doch immer gebrauchen.
 

Etwas nervös klopfte Inuyasha an die Zimmertür von Kagome. Kikyo war soeben aufgebrochen, um die nächsten Stunden mit ihren Freundinnen zu verbringen. Sie hatte schon am Vorabend ziemlich gereizt auf seine Bitte reagiert. Nur widerwillig hatte sie zugestimmt und war ziemlich stinkig abgedüst, nachdem er sie noch einmal an ihrem falschen Babybauch erinnert hatte. „Schon Zeit zum Aufbruch?“, lächelte Kagome, nachdem sie ihm die Tür geöffnet hatte. „Zumindest wenn du fertig bist“, grinste Inuyasha breit. Er war wirklich gespannt, ob alles so klappen würde, wie er sich das alles vorgestellt hatte. „Also ich bin angezogen... habe meine Schuhe an und warte eigentlich nur noch auf dich und bin mehr als bereit.“ Während sie sprach, zeigte sie mehr als grinsend an sich hinunter. Sodass er ihren Handbewegungen folgte und wirklich feststellen musste, dass sie bereits vollkommen vorbereitet auf ihn gewartet hatte.

„Dann sollten wir los. Es wäre doch zu schade, wenn du zu schwitzen anfangen würdest und du dadurch noch erkältet werden würdest“, meinte er und zeigte ihr den Weg, den sie gehen sollte. Schließlich hatte er eine ganz besondere Überraschung für Kagome, die sie ihm hoffentlich nicht ganz so übel nehmen würde.
 

Schlendernd sah sich Kagome in dem wirklich schönen Park um. In diesem war Kagome noch nie gewesen. Vermutlich war er erst vor wenigen Jahren fertiggestellt worden. Genauso wie das Hotel, in dem sie sich momentan aufhielten. Alles sah so wahnsinnig neu aus. „Was hältst du davon, wenn wir uns da vorne zu dem Springbrunnen setzen und ein wenig die Atmosphäre auf uns wirken lassen?“, wollte Inuyasha von ihr wissen. Bis jetzt war er eher still neben ihr hergelaufen und hatte lediglich immer nur auf eine ihrer Fragen geantwortet. Von dennen hatte Kagome so einige. Musste sich unbedingt auf andere Gedanken bringen. „Klar. Wann wird Kikyo denn eigentlich wieder zurück sein?“, fragte sie ihn ganz beiläufig. Denn sie würde nur zu gerne diesmal außerhalb des Hotels essen. Das Essen war zwar immer extrem köstlich, aber für ihren Geschmack eindeutig zu hochnäsig. „Ähm. Sie wollte länger bleiben. Wir haben also noch einiges an Zeit“, lächelte Inuyasha. Kagome war wirklich erstaunt wie zurückhaltend er plötzlich war.

„Inuyasha hier“, hörte Kagome plötzlich eine ihr allzu bekannte Stimme. Unweigerlich verspannte sie sich und begann hektisch zu atmen. „Ich muss hier weg“, flüsterte sie leise und war schon dabei sich umzudrehen. Doch wie schon zwei Tage zuvor, packte Inuyasha sie an ihrem Arm. „Kagome... bitte. Er vermisst dich und du... du vermisst ihn auch.“

„Du hast das geplant!“, hauchte sie fassungslos. „Nur um dir zu helfen. Sota und auch deine Eltern machen sich wahnsinnige Sorgen um dich. Er liebt dich Kagome. Er ist vermutlich der einzige Mensch, der dich bedingungslos lieben wird, egal was passieren möge.“ Kagome wusste, dass er recht hatte. Deshalb konnte sie ihm nicht einmal böse sein. Dennoch hatte sie wahnsinnige Angst. „Ich bin genau hier, wenn etwas sein sollte. Ich werde mich keinen Zentimeter von hier wegbewegen. Aber genau da vorne steht dein kleiner Bruder, der dich über alles liebt und genau wie ich, nur das Beste für dich will.“ Kurz sah Kagome zu dem jungen Mann, der nur wenige Meter von ihnen entfernt stand und wohl im Moment genau so nervös war wie sie. Inuyasha nickte in seine Richtung und zeigte ihr deutlich, dass er nicht gehen würde.

Langsam lief sie los und atmete zitternd ein. Sie war nervös und irgendwie hatte sie mächtige Angst auf Ablehnung zu stoßen. „Hey“, hauchte sie, da sie einfach nicht mehr über ihre Lippen schaffte zu bringen. „Kagome, du bist wieder hier“, kam es vollkommen überwältigt von dem jungen Mann mit strahlenden Augen. Ohne zu zögern schloss er sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. „Du bist hier, hier bei mir“, sprach er weiter und konnte scheinbar seinen eigenen Augen nicht trauen. „Ja ich bin hier“, wisperte sie und spürte schon, wie sich langsam die Tränen in ihren Augen sammelten. „Und du bist schwanger“, stellte er leicht lachend fest, nachdem er sie etwas los gelassen hatte. „Ja. In der 21. Woche“, lächelte sie. Sie war wirklich überrascht, wie normal es sich anfühlte mit Sota zu sprechen. Es schien fast so als hätte es die letzten fünf Jahre nie gegeben. „Weißt du schon, was es wird? Und der Vater... behandelt er dich gut?“, fragte er interessiert nach, während er sich mit Kagome zusammen auf den Rand des Springbrunnens gesetzt hatte. „Ja. Es wird ein Junge. Und der Vater… naja... der ist wirklich großartig. Er will nur mein Bestes“, erklärte sie ihm mit einem Anzeichen eines Lächelns auf den Lippen und schaute dabei zu Inuyasha.

„Trifft er dich deshalb immer wieder? Ist Inuyasha auch der Vater deines Kindes?“, wollte Sota nun nachdenklich in Erfahrung bringen, nachdem er ihren Blick gefolgt war. Er schien nicht ganz so begeistert. „Ja. Aber er ist wirklich gut zu mir und unterstützt mich, wo er nur kann“, gab Kagome zu. „Solange du glücklich bist. Weiß Kikyo davon? Die Hexe wird gehüpft sein wie ein Flummiball“, lachte er und schien wirklich nichts von seinem Humor eingebüßt zu haben. „Ja. Genau genommen ist Kikyo nicht schwanger. Wenn du das nächste Mal Kikyo mit einem Kind siehst, wirst du deinen Neffen kennenlernen“, offenbarte sie ihm und biss sich auf die Lippe. Buchstäblich hatte sie einen Kloß im Hals. „Irgendwie habe ich sowas schon geahnt. Kikyo war nicht grade die normale Schwangere auf der Feier. Ich habe zweimal beobachten können, dass Inuyasha ihr das Glas Alkohol weggenommen hat und auch so wirkte Inuyasha eher so, als würden die Glückwünsche ihm quälen. Er ist ein guter Mann. Aber irgendwie weiß ich echt nicht, wo er bei Kikyo hingesehen hat“, plapperte Sota und lachte laut los. Scheinbar hatte er Kagomes Entscheidung vollkommen akzeptiert.

„Was dagegen, wenn er dabei ist?“ fragte Kagome lächelnd ihren Bruder. Sie wollte nicht, dass Inuyasha so einsam und verlassen rumstehen musste. „Nein. Ich mag den Typen. Auch wenn er einen furchtbaren Geschmack bei Frauen hat. Naja… bis auf dich halt. Wobei es ist doch beim Sex entstanden“, kam es nun geschockt über seine Lippen, als ihm klar wurde, dass es auch andere Methoden gab, schwanger zu werden. „Keine Angst... wir hatten Sex“, lachte nun auch Kagome. Sie deutete nebenbei Inuyasha, dass er endlich zu ihnen kommen sollte und mit ihnen einen viel schöneren Nachmittag verbringen würde.
 

„Danke“, sprach Kagome zu Inuyasha gewandt. Zusammen hatten sie gerade den Aufzug verlassen und standen vor ihrer Zimmertür. Inuyasha sah lächelnd dabei zu, wie sie mit ihrer Kette spielte. Sota hatte sie ihr bei ihrem Abschied übergeben,sich bei ihr bedankt und auch bei Inuyasha hatte sich Sota aufrichtig bedankt. Er hatte sich wahnsinnig gefreut und war wieder beruhigter. Inuyasha hätte ihn wohl kein besseres Geschenk zum Geburtstag machen können. Inuyashas Gesichtsausdruck als er gehört hatte das Kagome ihm Gratuliert war köstlich. Doch auch Kagome war froh nach fünf langen Jahren ihren Bruder endlich wieder in die Arme geschlossen zu haben.  „Immer wieder gern“, nickte er ihr zu und war tatsächlich froh, Kagome zu ihrem Glück gezwungen zu haben. Schließlich hatte er so gleich zwei Personen eine Freude gemacht und für einen besonderen Tag gesorgt.

Zweisamkeit statt Einsamkeit!

Zweisamkeit statt Einsamkeit!
 

“Und du bist sicher, dass ich fahren kann?”, fragte Sango sie zum wiederholten Mal. Doch wie schon die Momente zuvor hatte Kagome nur eine Antwort für sie. “Mach dir nicht solch große Sorgen. Du bist doch nur eine Woche unterwegs. Die paar Tag schaffe ich problemlos allein”, lächelte Kagome. Auch wenn sie ebenfalls leichte Bedenken hatte. Immerhin war sie bereits in der 29. Woche. Noch am Ende dieser Woche würde sie endgültig von der Arbeit zu Hause bleiben und dann erstmal vollkommen auf sich gestellt sein. Koga wollte, dass sie ihren restlichen Urlaub abbaute. Kagome war ihm darüber auch sehr dankbar. Die Blicke mancher Frauen setzten Kagome wirklich zu. Sie sah den Neid und ebenso die Wut in ihren Augen. Etwas was Kagome tatsächlich leid tat. Deshalb freute sie sich schon, wenn es Sonntag werden würde, doch Sango würde danach noch ganze vier Tage auf einem Seminar verbringen, während sie hier ihren eigenen Gedanken nachhängen würde.

“Ich mach mir aber Sorgen, vor allem steht in wenigen Wochen Weihnachten vor der Tür, wenn ich zurückkomme”, konnte es sich Sango einfach nicht verkneifen. Natürlich wusste die Schwangere, dass sich Sango einfach nur Sorgen machte. Dennoch musste sie sich wirklich keine Gedanken machen. Sie sollte einfach ihre freien Tage genießen. Schließlich kümmerte sie sich ständig um das Wohlbefinden von ihr. Sie hatte wirklich Ruhe verdient. “Glaub mir, du wirst die Tage genießen. Freu dich doch einfach, dass du endlich wieder ein paar Tage für dich hast”, schlug Kagome ihr vor und wollte nach Sangos gepackter Reisetasche greifen. Doch das verhinderte ihre beste Freundin. Sango sah Kagome sofort vorwurfsvoll an. “Sonst noch Wünsche?”, fragte sie direkt. “Na, wenn du schon so fragst. Kannst du bitte diese Schwangerschaft zu Ende führen? Langsam tun die Tritte echt weh”, kicherte Kagome griff sich an den Oberbauch wo gerade ein schmerzhafter Tritt gewesen war. Denn sie wusste genau, dass Sango gerade auf etwas Anderes angespielt hatte. “Tja, das musst du echt alleine aushalten. Aber bei allem anderen werde ich dir natürlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich muss jetzt los. Pass auf dich auf und wenn ich zurück bin, nehme ich mir auch noch ein paar Tage frei und wir gehen das Kinderzimmer für den kleinen Mann an, vor allem können wir hier für ein bisschen Weihnachtsstimmung sorgen bevor ich wieder zur Arbeit muss”, versuchte Sango Kagome etwas Mut zu machen.

Darauf freute sich die Schwangere bereits, denn sie hatte bis jetzt nichts für das Baby besorgt. Sie würden wirklich noch eine Menge Arbeit vor sich haben, bis sie den neuen Erdenbürger auf der Welt begrüßen würde. “Und du... habe wenigstens etwas Spaß”, forderte Kagome Sango auf. Liebevoll drückte sie ihre beste Freundin noch einmal, bevor sie ihr dabei zusah, wie sie ihren Koffer packte und den Flur endgültig verließ.
 

Fordernd hallte das Klingeln seines Firmentelefons durch den Raum. Schnell lief Inuyasha zu diesem, drückte auf den Knopf, um die Freisprechanlage zu aktivieren. „Takahashi?“, meldete er sich wie üblich. „Ähm. Hallo hier ist Haruna Higurashi. Ich hoffe, ich störe nicht.“ Völlig überrascht sah Inuyasha auf sein Telefon, denn er hatte nicht erwartet, dass Kagomes Mutter sich bei ihm melden würde. Dennoch machte er sich etwas Sorgen. „Nein... keine Sorge. Ist denn etwas passiert?“, wollte er deshalb von der älteren Frau wissen. Schließlich gehörte sie in gewisser Weise zur Familie. „Nein. Ich wollte dich nur um etwas bitten“, kam es zu seiner Erleichterung von ihr. Trotzdem war er sichtlich verwundert. „Was kann ich für dich tun?“, fragte er nach. Er war wirklich gespannt, was ihre Mutter von ihm wollte. „Sota hat mir erzählt, dass er Kagome mit deiner Hilfe getroffen hat“, fing sie einfach an. Inuyasha hatte nun eine kleine Vermutung. Doch er wusste auch, dass Kagome wohl dagegen sein würde. „Tut mir leid, Haruna... aber ich kann Kagome nicht noch einmal zwingen jemanden aus ihrer Vergangenheit zu treffen“, versuchte er ihrer Mutter klar zu machen.

Zu seiner Überraschung hörte er ein leises Lachen aus dem Telefon. „Keine Angst. Ich weiß, dass Kagome kein Treffen will. Ich möchte sie zu nichts zwingen. Sota hat jedoch erwähnt, dass Kagome ein Kind erwartet. Ich möchte dich nur darum bitten, ihrem Kind ein kleines Geschenk von uns zu übergeben. Ich bin vielleicht kein Teil mehr in ihrem Leben. Jedoch möchte ich so gut es geht, ihr zeigen, dass ich sie nicht vergessen habe“, klärte sie ihn direkt auf und seine Überraschung stieg. Kurz musste er schlucken und hoffte, dass Sota nicht zu viel verraten hatte. „Klar, soll ich etwas besorgen?“, fragte er daher leicht zögernd nach. „Nein... nein musst du nicht. Ich würde dir einfach etwas zuschicken und du bist bitte so nett und bringst es zu ihr. Auch für euer Kind habe ich eine Kleinigkeit besorgt“, freute sie sich merkbar, da er ihren Wunsch erfüllen wollte. Inuyasha atmete jedoch erleichtert aus. Schließlich hatte sie gerade etwas gesagt, dass darauf hin deutete, dass sie keine weitere Ahnung hatte. „Klar mache ich sehr gern und danke nochmal“, bedankte er sich deshalb artig. Er freute sich für Kagome, dass ihre Familie sie über so viele Jahre bedingungslos liebte, auch wenn sie sich nicht sehen konnten. „Ich habe zu danken. Bis bald, Inuyasha“, verabschiedet sich Kagomes Mutter nun. Sie bat ihn nur noch um seine genaue Adresse, die er ihr nur zu gern gab.

Nach dem Telefonat wollte Inuyasha schnell weiter arbeiten. Deshalb schnappte er sich die Akte wieder, doch schon nach wenigen Sekunden wurde er wieder unterbrochen. Diesmal jedoch von seinem Handy. „Alter... was ist heute denn los“, murrte er vor sich hin. Trotzdem nahm er den Hörer leicht seufzend ab. „Ja?“, kam es leicht genervt von ihm. Doch schon nach wenigen Momenten war er vollkommen hellhörig. Er bekam ein leichtes Lächeln auf den Lippen, während ihm ein Anliegen unterbreitet wurde das er unmöglich ausschlagen konnte. „Du musst dir überhaupt keine Gedanken machen, verlass dich einfach auf mich“, freute er sich, als er auflegte und voller Tatendrang mit seiner Arbeit fortfuhr.
 

Schnell schnappte sich Inuyasha eine kleine Reisetasche. Wahrlos warf er einfach ein paar Shirts, Socken und Boxershorts hinein. Zwei Hemden und seine Anzughose hatte er bereits vorbereitet. Nur noch ein paar Hygieneartikel brauchte er und wäre damit startklar. „Musst du etwa auf eine Geschäftsreise?“, fragte Kikyo ihn dah völlig verblüfft seiner Tätigkeit zu. Kurz sah er zu ihr und stellte überrascht fest, dass sie ausnahmsweise sogar mal den gefälschten Babybauch trug. „Nein. Ich ziehe für ein paar Tage zu Kagome“, teilte er seiner Freundin mit. Inuyasha war sich im Klaren, dass es ihr nicht passen würde. Doch als Sango bei ihm anrief, hatte er keine Sekunde gezögert ihrer Bitte nachzugehen. Er hatte einfach zugestimmt die Tage ihrer Abwesenheit bei Kagome zu verbringen. „Schon wieder Kagome“, knurrte Kikyo förmlich. Inuyasha hatte in den letzten Wochen viel Zeit mit Kagome verbracht und Kikyo ziemlich vernachlässigt.

Dennoch war er der Meinung, das Richtige zu tun. Er wollte Kagome unterstützen. Auf diese Weise so viel wie nur irgend möglich von der Schwangerschaft mitbekommen. „Mir ist egal, ob du das hier willst oder nicht. Kagome gehört zu meiner Familie. Sie ist meine Familie, also werde ich alles dafür tun, dass es meiner Familie gut geht. Und wenn das bedeutet das ich vorerst ein paar Tage zu ihr ziehen muss, dann soll es so sein“, stellte er unmissverständlich klar. Er schob sich einfach an einer ziemlich angesäuerten Kikyo vorbei. Sie ging ihm mit ihrer ständigen Eifersucht mächtig auf den Keks. Ein paar Tage abstand würden ihm sicher gut tun. Schließlich musste er sich zumindest dann keine Vorwürfe anhören.
 

Verwirrt sah Kagome zur Eingangstür. Gerade hatte es geklopft. Sie erwartete eigentlich keinen Besuch mehr. Es war ziemlich spät. Ihre Arbeitskollegen hatten ihr eine kleine Abschiedsparty organisiert. Sie hatten ihr einige Dinge für das Baby geschenkt und Kagome hatte sich sehr gefreut. Dennoch war sie traurig, da sie das gesamte Team sehr vermissen würde. Das wiederholte Klopfen brachte sie dazu, so schnell sie konnte zur Tür zu laufen. Überrascht sah sie in Inuyashas Augen. „Was machst du denn hier?“, fragte sie, als er mit einer kleinen Reisetasche an ihr vorbeilief. „Sango bat mich dir etwas Gesellschaft zu leisten. Ich war natürlich gleich einverstanden und jetzt bin ich hier“, sagte er, nachdem er seine Tasche auf dem Couchtisch abgestellt hatte, gleich neben ihren Geschenken.

„Geschenke für das Baby?“, fragte er, als er einen Blick auf den Tisch warf. „Ja, meine Kollegen haben es übertrieben“, lächelte Kagome und ging langsam auf ihn zu. „Sango, also?“, hakte sie nach und schüttele ihren Kopf. Sie hatte nicht erwartet, dass Sango für Ersatz sorgen würde. „Ja. Also auf gute Mitbewohnerschaft“, freute er sich sichtlich und ebenso war Kagome froh, dass Sango doch nicht ganz auf sie vertraut hatte, ihr doch noch Unterstützung schickte.
 

Eilig lief Inuyasha die Treppen hoch. Vor einer knappen Stunde hätte er eigentlich bei Kagome sein müssen. Leider musste er etwas länger arbeiten. Dabei wollte er sie heute überraschen und mit ihr etwas für das Baby besorgen. „Entschuldige, Kagome... ich wurde auf der Arbeit aufgehalten“, erklärte er, nachdem er die Haustür aufgeschlossen hatte. Er hatte den Schlüssel dafür von Kagome am Vorabend bekommen. Dass Kagome wenig begeistert war, sah er ihr gleich an. Dennoch musste er etwas schmunzeln. „Ich hasse es schon bei Sango, wenn sie zu spät kommt. Würdest du bitte aufhören so auf meinen Bauch und die Schleife zu starren. Es ist beinahe unmöglich Umstandskleidung zu finden, die keine Schleifchen oder Rüschen hat“, murrte Kagome und schob sich noch eine Gabel ihres Essens in den Mund.

„Es tut mir leid. Kann ich es wieder gut machen und dich zu einem kleinen Shoppingtrip einladen?“, versuchte er ihre Laune zu heben. Kagome schien genau wie jede andere Frau zu sein. Sie bekam leuchtende Augen, nachdem er dies erwähnt hatte. „Einverstanden, aber du zahlst alles!“, forderte sie und deutete mit ihrer Gabel auf ihn. „Das war mir durchaus klar“, schmunzelte er und hatte sowieso vor gehabt, sämtliche Kosten zu übernehmen.
 

„Was hältst du von dem hier?“, fragte Inuyasha sie und stand vor einem weißen Gitterbett. Kagome fand es recht hübsch. Nur die Farbe gefiel ihr nicht ganz. „Ich weiß nicht. Die Farbe finde ich nicht so prickelnd“, gestand Kagome. Auf den kleinen Shoppingtrip hatte er sich wirklich gefreut. Jedoch hatte er sich etwas ganz Anderes vorgestellt. „Was willst du für eine Farbe? Etwa pink?“, lachte er und versuchte die Stimmung etwas auf zu lockern. „Ja, ich denke Pink wäre ganz meine Farbe“, lachte nun auch sie leise. Irgendwie war es schon sehr angenehm, wie er es immer wieder schaffte sie aufzuheitern. „Dann würde ich sagen, wenn es diesen Wickeltisch und das Gitterbett in Pink gibt, kaufen wir es“, kam es weiterhin lachend von Inuyasha. Kagome wusste, dass er nur Spaß machte. „Du bekommst dieses Bett und die Wickelkommode, wenn ich den Kinderwagen bekomme, den wir schon vor einer Stunde angeschaut haben.“

Diesen hatte Inuyasha abgelehnt und Kagome hatte sich dafür entschieden einen dunkellilanen Kinderwagen als ihren Favoriten zu benennen. Für Inuyasha war das keine Farbe, die zu einem Jungen passte. „Du spielst mit harten Bandagen. Aber ok, du bekommst den Kinderwagen... ich werde einfach an der Hoffnung festhalten, dass er nicht gerne im Kinderwagen fährt“, zuckte er seufzend mit den Schultern. „Dann kaufen wir die Sachen jetzt?“, fragte Kagome leicht lächelnd nach. „Wenn es lagernd ist, dann werden wir es sofort mitnehmen. Also ja, wir kaufen das Zeug gleich noch“, stimmte er ihr zu. Kagome freute sich riesig darüber. Die ersten Gegenstände, die sie für ihren Sohn besorgt hatten, waren nun gewählt. Sango wäre zwar enttäuscht, weil sie nicht dabei gewesen war, aber das konnte Kagome nun mal nicht ändern, da er sie wirklich mit diesem kleinen Shoppingtrip überrascht hatte.
 

„Miroku, höher... nicht so… Au...“ Ruckartig riss Inuyasha seine Hand weg und schüttelte diese. Er wollte zusammen mit seinem besten Freund das Gitterbett noch aufbauen. Die Wickelkommode hatte er bereits zusammengebaut und hatte zur Unterstützung Miroku informiert, der ihm nur zu gerne dabei half. „Alles ok?“, hakte Kagome nach und schaute zu ihm. Sie war gerade dabei die Kinderkleidung, die sie ebenfalls besorgt hatten zu verstauen. Diese hatte sie bereits gewaschen und getrocknet. „Ja. Blutet nur etwas“, meinte er und schaute auf seine Hand. „Soll ich dich verarzten?“, wollte Kagome von ihm wissen. Doch Inuyasha winkte sofort ab. „Nein... es ist nicht so schlimm. Wir sind gleich fertig damit, dann kleb ich ein Pflaster drüber“, erklärter er ihr, sodass Kagome leicht nickte, dennoch einen kleinen Blick auf seine Hand warf. „Wenn du meinst“, widmete sie sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe. Und auch Inuyasha wollte so schnell wie möglich fertig werden, denn es war schon ziemlich spät und ein langer Tag für ihn gewesen.
 

„Endlich fertig?“, fragte Kagome, nachdem sich Inuyasha neben sie auf die Couch geworfen hatte. „Endlich“, seufzte er. Er hatte die Augen geschlossen und die Beine auf dem Couchtisch. Sein Hemd war leicht offen. Kagome hatte einen guten Blick auf seinen nackten Oberkörper. Sie musste sich wirklich zusammenreißen, um ihn nicht zu berühren. Kagome biss sich auf die Unterlippe und rutschte leicht mit ihrem Becken auf der Couch herum. „Ist irgendwas?“, wollte Inuyasha von ihr wissen. Dabei hatte er ein Auge geöffnet und sah sie an. „Nein. Alles gut“, kam es verlegen von ihr. Schon seit Wochen hatte sie immer wieder den Wunsch einem Mann nah zu sein. IHM nah zu sein. Doch das konnte sie unmöglich sagen. „Tritt der Kleine wieder?“, fragte Inuyasha und legte eine Hand auf ihren Bauch.

Ein Gefühl, auf welches Kagome nicht gefasst war. „Nimm die Hand bitte weg“, bat sie ihn wollte seine Hand von ihrem Bauch entfernen. Vorsichtig nahm sie seine Hand in ihre. „Was ist los?“ wollte Inuyasha wissen. Er schien aufgrund ihrer Reaktion leicht verwirrt. Verständlich hatte sie diese Berührungen doch immer zugelassen. „Ok du hasst mich aber nicht. Seit Wochen habe ich einfach so ein Gefühl.“

„Welches Gefühl?“, unterbrach er sie und nahm seine Beine vom Tisch. „Ich brauche Sex. Ich kann es nicht erklären, aber ich hätte wirklich gern… sehr gern sogar Sex und du machst es mir nicht gerade leicht. Deinen Berührungen... diese Nähe und dein offenes Hemd“, platzte es aus ihr heraus. Sie seufzte leicht frustriert. „Du willst Sex?“, hakte er nach und sah sie leicht amüsiert an. „Ja verdammt und dass du dich darüber lustig machst, macht es wirklich nicht besser“, maulte sie und drehte sich gekränkt von ihm weg. „Weißt du… wenn du schon früher was gesagt hättest, hätte ich dir schon vor Wochen Abhilfe verschafft.” Vorsicht fuhr er ihren Oberschenkel entlang. Seine Lippen legten sich langsam auf ihren Nacken.

„Wir sollten das nicht tun“, seufzte Kagome ergeben und genoss seine Berührungen wirklich sehr. „Es muss doch niemand davon wissen. Es kann ein Geheimnis bleiben zwischen dir und mir“, drehte er ihren Kopf zu sich. Ihre Lippen verschloss er mit seinen. Sie ließ sich vollkommen in den Kuss fallen. Inuyasha wusste einfach, was er tun musste, um sie in andere Welten zu entführen und Kagome wäre dämlich, es nicht über sich ergehen zu lassen. Denn seit Wochen hatte sie sich sowas schon ersehnt.

Ein Teil meiner Familie!

Ein Teil meiner Familie!
 

„Also… ich bin dann wieder weg“, verabschiedet sich Inuyasha von Kagome. Vor einer knappen Stunde war Sango wieder von ihrem Seminar nach Hause gekommen. Für Inuyasha in einem sehr unpassenden Moment. Ihm war es immer noch peinlich, dass Sango mehr gesehen hatte, als sie eigentlich sollte. Dass ihr Blick immer noch auf ihm lag, machte diesen Moment für ihn nur noch peinlicher. „Ich melde mich bei dir einfach, sobald ich den nächsten Termin habe“, kam es locker flockig Kagome über die Lippen. Scheinbar schien ihr das alles absolut nichts aus zu machen. „Perfekt, ich bin dann weg“, sagte Inuyasha nochmal. Er beugte sich schnell vor und drückte Kagome einen Kuss auf die Wange. „Bis dann“, verabschiedete sich Kagome von ihm. Inuyasha spürte ihren Blick in seinem Rücken, als er mit einem leichten Lächeln das Wohnhaus verließ.
 

„Du hast Sex mit ihm? Auf meiner Couch?!“, kam es fassungslos von Sango, nachdem Kagome die Tür geschlossen hatte. „Man, Sango... es tut mir leid... ok?“, kicherte Kagome. Natürlich fand sie es genau wie Inuyasha nicht prickelnd, dass Sango sie mitten in ihrem Liebesspiel gestört hatte. „Also jetzt mal ehrlich, wie konntest du dich auf sowas einlassen Kags? Er ist mit deiner Cousine zusammen und macht auch wirklich keine Anstalten sie verlassen zu wollen.“ Kagome wusste, dass Sango recht hatte. Inuyasha würde Kikyo nicht verlassen. Und doch zeigte er ihr gegenüber so viele Gefühle, wenn er mit ihr schlief. „Sango… ich war einfach so erregt und als ich ehrlich zu Inuyasha war, hat er einfach zugestimmt. Er hat es akzeptiert und mir meine Wünsche erfüllt“, gestand Kagome ihr. Vielleicht war es eine große Dummheit sich in diesem Gefühl zu vergraben. Doch Kagome genoss es einfach, wenn er nur ihr seine Gefühle zukommen ließ. Auch wenn es bedeutete, dass es nur für eine Nacht war.

„Jetzt erfüllt er dir deine Wünsche…. Morgen zerstört er deine Träume“, kam es relativ nüchtern von Sango. Natürlich wusste Kagome, dass sie sich nur etwas vor machte. Doch wenn es sich so schön anfühlte, dann wünschte sie sich, dass dieses Gefühl niemals nachließ. Vor allem aber, dass sie noch lange so weiter träumen konnte. „Dann lass mich noch ein bisschen länger träumen“, lächelte Kagome Sango an, nachdem sie sich zu ihr auf die Couch gesetzt hatte. „Lust was mit mir essen zu gehen“, fragte sie Sango. Denn sie hatte wirklich Hunger und wollte Sangos Rückkehr gebührend feiern. „Klar. Mit dir immer“, freute sich Sango. „Ich bin froh, wieder hier bei dir zu sein.“ Mit diesen Worten lehnte sich Sango an ihre Schulter. Und auch Kagome war froh, ihre beste Freundin wieder um sich zu haben, obwohl sie die letzten Tage wirklich genossen hatte.
 

„Ist etwas passiert, als du bei Kagome warst?“, fragte Kikyo Inuyasha. Kurz überlegte er, ihr die Wahrheit zu sagen, doch auf den Terror hatte er eigentlich keine Lust. Die Tage, die er entspannt mit Kagome verbracht hatte, zeigten ihm immer wieder, dass seine Beziehung mit Kikyo alles andere als leicht war. Bei Kagome fühlte sich alles so anders an. Vermutlich verspürte er auch deshalb wieder diese extreme Unentschlossenheit. Er saß wieder zwischen den Stühlen. Kagome herzlich und offen auf der einen Seite, Kikyo kühl und unantastbar auf der anderen. Mittlerweile wusste Inuyasha für wen sein Herz mehr schlug. Doch Kagomes Zuneigung beruhte auf Hormonen. Sie wollte ihm nah sein aus Lust und nicht weil sie ihn liebte.

„Nein. Wir haben das Kinderzimmer eingerichtet und ein paar Erledigung für das Baby gemacht. Schon langsam fängt der Countdown an. In knapp acht Wochen ist es schon so weit. Es gibt noch so viel zu erledigen, bis der Kleine auf die Welt kommt“, lenkte Inuyasha das Thema geschickt auf das Baby. Doch auch dieses Thema schien Kikyo nicht sonderlich zu begeistern. „Hast du eigentlich noch andere Themen als Kagome oder das Baby? Und wann wolltest du mir überhaupt sagen, dass Kagomes Mutter von ihrer Schwangerschaft weiß?“ fragte sie ihn leicht gereizt. Sie stand plötzlich vom Esstisch auf, während Inuyasha sie mit großen Augen ansah. „Woher…“

„Bitteschön.“ Kikyo warf ihm eine rechteckige Schachtel hin. Diese war bereits geöffnet. Scheinbar hatte Kikyo ihre Neugier nicht stillen können. „Du öffnest meine Post?“, fragte Inuyasha fassungslos. Sie waren vielleicht ein Paar, doch das ging eindeutig zu weit. „Nicht nur deine Post. Wenn du schon deine Affäre pflegst, solltest du vielleicht deine Nachrichten löschen oder deinen Pin nicht auf das voraussichtliche Geburtsdatum deines Kindes ändern“, funkelte sie ihn wütend an. Kikyo wusste also, dass er mit Kagome geschlafen hatte. „Dieses eine Mal hast du vielleicht nicht ganz unrecht. Ich habe mit ihr geschlafen. Aber du hast kein Recht in meinen Sachen zu schnüffeln.“

„Kein Recht? Du schläfst mit meiner Cousine und ich soll dazu nichts sagen?“, kam es wütend und sauer von ihr. Natürlich konnte er verstehen, dass sie es war. Doch hier überschritt sie eindeutig Grenzen. „Vielleicht solltest du dir mal Gedanken darüber machen, warum ich mit deiner Cousine schlafe? Seid du weißt, dass ich ein Kind mit Kagome bekomme, ist für dich die Nähe doch kaum zu ertragen. Vorher habe ich mit Kagome einmal im Monat geschlafen, jetzt ist es mit dir jetzt einmal im Jahr so weit“, brachte er den Kommentar heraus, den er sich einfach nicht verkneifen konnte. Für ihn war diese Diskussion endgültig gelaufen. Er hatte sowieso etwas Wichtigeres vor. Schließlich würde Kagome bestimmt schon auf ihn warten, da sie wieder einen Termin im Krankenhaus hatte.
 

„Du musst echt Heiligabend hier sein?“, fragte Kagome Sango. Zusammen mit ihr wartete Kagome darauf, dass Inuyasha zu der Untersuchung kommen würde. Vor wenigen Minuten hatte er ihr geschrieben, dass er wohl ein paar Minuten zu spät kommen würde. In dieser Zeit hatten die Damen begonnen zu quatschen. Sango hatte ihr eben eröffnet, dass sie Heiligabend einspringen musste. Sie somit nicht mit Kagome feiern konnte. „Das macht nichts. Ich werde mir einfach einen schönen Abend machen“, sprach Kagome etwas traurig. Jedoch war nun mal die Arbeit wichtiger als ein schöner Abend unter besten Freundinnen. „Ich finde schon einen Weg, dass du nicht alleine bist. Vielleicht frage ich Miroku. Er könnte dich ablenken, bis ich gegen elf zu euch stoßen werde. Ich finde es gar nicht übel, dass er mit der besten Freundin klar kommt. Immerhin kann ich so testen wie Miroku zu dir und dem Kleinen steht“, kicherte Sango. Sie hatte sich riesig gefreut, als sie erfahren hatte, dass er Inuyasha geholfen hatte das Kinderzimmer aufzubauen.

Mittlerweile war dieses auch schon fertig. In acht Wochen sollte es schon so weit sein. Kagome würde ihren kleinen Sohn im Arm halten können. Irgendwie hatte sie schon etwas Bammel davor. „Du musst Miroku nicht fragen. Ich kann alleine bleiben. Für die paar Stunden finde ich schon etwas, womit die Zeit schneller vergehen wird“, lachte Kagome. Sie fand es wirklich mega süß, dass sie sich solche Sorgen machte. „Worum geht es hier?“ Kurz zuckte Kagome zusammen und hatte sich total erschreckt, als sie Inuyashas Stimme gehört hatte. „Man willst du, dass ich unser Kind gleich hier auf dem Boden zur Welt bringe?“, rügte sie ihn und konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Nein ganz sicher nicht. Ich würde lieber ein geräumiges Krankenhauszimmer bevorzugen. Was hier jedoch besprochen wurde, würde ich gern wissen, den Miroku ist nicht unbedingt der zuverlässigste Aufpasser“, wollte Inuyasha dennoch von ihnen wissen.

Kurz überlegte Kagome, ob er etwa bei der Geburt dabei sein wollte. Doch darüber wollte sie sich keine Gedanken machen. Schließlich hatte sie dafür noch eine kleine Weile Zeit. „Ich muss Heiligabend bis 22 Uhr arbeiten. Kagome wäre daher den ganzen Tag über alleine. Ich dachte, Miroku könnte ihr Gesellschaft leisten“, klärte Sango ihn auf. Inuyasha nickte verstehend mit dem Kopf. Schien zu verstehen, wo das Dilemma lag. „Keine Sorge ich kann auch ein paar Stunden alleine sein. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen. Und jetzt sollten wir wirklich langsam rein gehen. Unser Termin hat schon vor Minuten begonnen“, forderte sie die beiden auf. Schließlich wollte Kagome ihnen keine Zeit geben, um über Heiligabend nachzudenken.
 

„Und mit dem kleinen ist alles in Ordnung?“ wollte Inuyasha von Koga wissen. Egal wie oft er dies von dem Arzt hörte, bei jeder Untersuchung musste Inuyasha diese Frage wieder stellen. „Natürlich. Beim nächsten Termin werden wir auch den Kreißsaal besichtigen. Kagome du solltest langsam wirklich überlegen, wer dich in den Kreissaal begleiten soll.“ Koga schenkte ihr einen kurzen Blick, ehe er diesen wieder auf den kleinen Monitor. Inuyasha sah ebenfalls zu Kagome und auch Sango schaute auf Kagome. Kagome schien keine Anstalten zu machen, ihn für den Kreissaal anzukündigen. Zu Inuyashas Enttäuschung sagte sie auch noch Sangos Namen. Davor hatte er wirklich Angst. Bislang hatten sie noch nicht darüber gesprochen. Er hatte jedoch immer erwartet, dass er dabei sein durfte. Scheinbar sah Kagome das anders. Da musste er wohl oder übel noch einmal mit ihr darüber sprechen. Schließlich wollte Inuyasha nur zu gern bei der Geburt seines Sohnes dabei sein.

„Wann sollen wir denn den Kreissaal besichtigen?“, wollte Kagome von Koga wissen. Und auch Inuyasha würde das liebend gern wissen. „Ich würde sagen nach den Feiertagen. Wie wäre es am 7. Januar? Es wäre zwar nur noch ein Monat bis zur Geburt, aber wir sollten uns ziemlich sputen“, schlug Koga vor. Und auch Inuyasha war mit diesem Termin einverstanden. Er würde sich einfach den Tag freihalten. „Ok... ich kenne den Kreissaal sowieso“, zuckte Kagome mit den Schultern. “Dann machen wir den Termin fix. Ich gebe euch noch ein Foto mit und würde euch auch schon entlassen“, lächelte Koga sie an. Wie immer nahm Inuyasha das Bild entgegen und fügte es seiner Sammlung hinzu, die er immer bei sich trug. Für ihn waren diese Bilder wie ein kleiner Schatz. „Dann bis zum nächsten Mal“, verabschiedete sich Koga noch von den beiden, nachdem er die Untersuchung beendet hatte und Kagome sich wieder vollständig angezogen hatte.
 

„Du willst Weihnachten also wirklich alleine feiern?“, fragte Inuyasha nach. Er hatte sich zusammen mit ihr auf den Weg zu ihrem Auto begeben. Inuyasha machte sich sorgen, Kagome so kurz vor der Geburt alleine zu lassen. „Es sind doch nur ein paar Stunden“, lachte sie. Sie schien es nicht so schlimm zu finden. Bestimmt hatte sie schon den ein oder anderen Heiligabend alleine verbracht. Schließlich hatte sie vor mehreren Jahren ihre Familie verlassen. „Ich finde es aber nicht gut, dass du alleine wärst. Da wäre es mir dreimal lieber, dass du Weihnachten mit mir und meiner Familie verbringst.“ Kurz blieb Kagome stehen und wusste nicht, ob sie sich eben verhört hatte. „Du willst, dass ich Weihnachten mit dir und deiner Familie verbringe?“, fragte sie deshalb nochmal nach, denn so richtig glauben konnte sie das nicht.

„Ja. Ich will, dass du bei mir bist. Und wenn wir mal ganz genau sind, bist du auch ein Teil meiner Familie. Du bist die Mutter meines Sohnes und als diese hast du jedes Recht bei mir und meiner Familie zu sein“, kam es vollkommen ernst von Inuyasha. Er war ebenfalls stehen geblieben und hatte sich zu ihr umgedreht. „Feierst du mit mir?“, wollte er nun von ihr erfahren. Dabei sah er ihr direkt in die Augen. „Wenn du das wirklich willst und es für deine Familie ok ist, würde ich Weihnachten gerne mit dir zusammen verbringen“, sprach sie aus und strich sich nervös eine Strähne ihrer Haare aus dem Gesicht. „Du bist herzlich eingeladen und keine Angst. Die anderen werden sich freuen dich zu sehen“, machte er ihr Mut. Sodass Kagome wirklich fröhlich war, schließlich musste sie nun nicht alleine in einem wunderschön geschmückten Wohnzimmer sitzen und konnte bei dem Menschen sein, für den sie so viel empfand.

Ich oder sie!

Ich oder sie!
 

Nervös stand Kagome vor dem Wohnhaus von Inuyashas Eltern. Er hatte ihr bereitwillig die Adresse gegeben. Sie gebeten, dass sie noch vor neunzehn Uhr da sein sollte. Alles sah so unglaublich edel und perfekt aus. Kagome hatte Angst, diese Idylle mit ihrem plötzlichen Auftauchen zu zerstören. Inuyasha hatte ihr zwar mehrmals versichert, dass sie herzlich willkommen war, dennoch hatte sie bedenken. Sie kannte seine Familie nicht wirklich. Hatte nur zweimal kurz mit seiner Mutter gesprochen. Dass diese begeistert sein würden, wenn sie einfach so auftauchen würde, stand für Kagome außer Frage. Sie hatte wirklich starke Zweifel. Aber es war bereits zu spät, um einen Rückzieher zu machen. Zuhause würde sie nur die Einsamkeit erwarten. Hier konnte sie zumindest unter Menschen sein. Deshalb atmete Kagome einmal tief durch. Entschlossen klopfte sie an die Tür und hoffte wirklich, dass Inuyasha nicht gelogen hatte und sie doch wenigstens etwas willkommen war.
 

Ein Klopfen ließ den Blick seiner gesamten Familie zum Eingangsbereich des großen Hauses wandern. Inuyasha wusste direkt, wer gerade an der Tür klopfte. Er erhob sich langsam, als niemand Anstalten machte, der Person zu öffnen. „Ich werde mal sehen, wer da geklopft hat“, meinte Inuyasha etwas angespannt und lief schon mal in den Flur. Mit einem Lächeln öffnete er Kagome. „Schön, dass du gekommen bist“, freute er sich wirklich. Er machte einen Schritt zur Seite, um sie eintreten zu lassen. „Tja, du hast mich doch förmlich dazu gedrängt. Aber danke für die Einladung“, bedankte sich Kagome und stellte ihre Tasche auf dem Boden ab. Inuyasha nahm ihr ihren Mantel ab und hängte ihn auf einen Haken an der Umkleide.

„Wer ist das, Onkel Inu?“, kam sein kleiner Neffe neugierig um die Ecke. Inuyasha hatte so eine Vermutung, dass seine Mutter und Schwägerin den Kleinen vorgeschickt hatten, um herauszufinden, wer sich hier befand. „Das ist Kags. Sie wird heute mit uns auf den Weihnachtsmann warten und etwas Spaß haben“, erklärte Inuyasha Yukito und nahm den kleinen Jungen langsam auf den Arm. „Hallo, mein Kleiner, und wie heißt du?“, grüßte Kagome ihn lächelnd. „Willst du Kagome denn nicht deinen Namen sagen?“, fragte Inuyasha, nachdem sein Neffe keine Silbe mehr über seine Lippen gebracht hatte. „Doch. Ich bin Yukito“, schrie der Kleine nun plötzlich und schien begeistert zu sein. „Kann ich mit dir spielen?“, fragte er gleich anschließend freudig. Im Kopf hatte er schon scheinbar überlegt, was sie spielen konnten. „Gern. Aber jetzt lass uns erst mal zu deiner Familie gehen. Die wollen doch sicher auch begrüßt werden“, kam es lächelnd von ihr.

Inuyasha konnte aber nur zu deutlich sehen, dass sie ziemlich angespannt war, genau wie er. Er hoffte nur, dass sie bald etwas entspannter werden würde, schließlich war seine Familie alles andere als steif und würde sie bestimmt herzlich aufnehmen.
 

„Guten Abend“, kam es unsicher von Kagome. Zusammen mit Inuyasha war sie in das große Wohnzimmer gelaufen. Kagome sah als erstes Kikyos fassungsloses Gesicht. Sie machte sich schon auf das Schlimmste gefasst. Und auch der Rest der Familie sah verwirrt aus. „Kagomes Freund hat sich von ihr getrennt. Ich wollte nicht, dass ein Teil meiner Familie ganz allein an Heiligabend zu Hause hocken muss“, dichtete sich Inuyasha gerade in Sekundenschnelle etwas zusammen. Dadurch wurde sie immer unsicherer. Keiner aus seiner Familie zeigte eine Reaktion. Weder ein Ausflippen noch irgendwelche Jubelschreie. Alle starrten sie einfach nur an.

„Können wir jetzt spielen?“, unterbrach Yukito die Stille und war unzufrieden, dass er noch nicht mit Kagome spielte. Irgendwie war sie dem Kleinen Dankbar dafür. „Yukito, lass uns doch erst mal essen und dann kannst du Kagome deine ganzen Spielsachen zeigen“, bat Rin ihren Sohn, hatte sich als Erste wieder gefangen. Sie stand langsam auf und lief auf ihren Sohn zu und hob ihn hoch. „Willkommen in unserem persönlichen Narrenhaus“, lachte Rin und irgendwie hatte Kagome das Gefühl, dass sie ihren anfänglichen Schock überstanden hatten. Auch seine Mutter stand auf und begrüßte sie nun lächelnd mit einer Umarmung.
 

Genüsslich nahm Inuyasha einen weiteren Bissen in den Mund. Seine Mutter hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Zu seiner Freude unterhielt sich seine Mutter, Rin und Kagome wirklich gut. Sie fragten viel über das Baby und die Schwangerschaft. Seiner Mutter schien es großen Spaß zu machen. Kikyo hatte in den vergangenen Monaten jedes Gespräch über Kinder abgeblockt. Manchmal hatte Inuyasha die Vermutung, dass Miroku vielleicht recht hatte. Kikyo schien kein Interesse an eigenen Kindern zu haben. Dass sie damals wollte, dass Kagome ihr ein Kind gebärt, war aufgrund ihres jetzigen Verhaltens für Inuyasha unvorstellbar. Sie saß nun absolut unbeteiligt auf dem Platz neben ihm und stopfte sich Gabel für Gabel das Essen in den Mund.

Dass Kagome hier war und sich angeregt unterhielt, passte ihr natürlich gar nicht. Immer wieder strafte sie Kagome mit wütenden Blicken. Und auch sein Vater und Bruder musterten Kagome immer wieder skeptisch. Die Beiden starrten allzu deutlich auf ihren sichtbaren Bauch. Vermutlich gingen sie gerade die Möglichkeit im Kopf durch, wie hoch die Chance lag, dass er auch der Vater für Kagomes Kind war. Inuyasha hatte großen Respekt vor Kagome. Sie zeigte keinerlei Anspannung und lächelte tapfer jeden ihrer Blicke weg. Während er nur neben ihr saß und hoffte, dass sein Vater und Bruder die Klappe halten würden.
 

„Und was willst du jetzt spielen?“, fragte Kagome Yukito. Nach dem Essen hatte der Kleine sofort seine Aufmerksamkeit von ihr gefordert. Sie musste einige Puzzles mit ihm machen, sowie einige Brettspiele über sich ergehen lassen. „Autorennen“, bestimmt der Kleine nun einfach. Er richtete sich schnell auf, um einige seiner Autos zu holen. Kagome nutzte die kleine Pause und streckte sich so gut wie möglich. Es war nicht gerade leicht mit einer dicken Kugel auf dem Boden mit einem Kleinkind mit zu halten. Ihr Rücken schmerzte und der Kleine schien auch keinen Gefallen daran zu finden, dass seine Mutter Bodenturnen machte. Immer wieder trat er schmerzhaft aus. Kagome versuchte ihn durch Streicheln über den Bauch zu beruhigen. Doch das half nicht. „Yukito, ich glaube Kagome braucht mal eine kleine Pause vom Spielen“, hörte sie plötzlich Inuyashas Stimme. Er hatte sich bereits von der Couch erhoben und lief auf Kagome zu. „Soll ich dir auf helfen?“, fragte er sie fürsorglich. Kagome fand es ja irgendwie niedlich.

Doch sie war schwanger und nicht krank. „Nein, danke. Ich schaffe das schon alleine“, stellte sie daher klar. Kurz drehte sie sich auf die Seite und richtete sich mühsam auf. Natürlich war es alles andere als leicht für sie. In sechs Wochen würde sie ihr Kind zur Welt bringen. Dass es nicht immer einfach war, hatte Kagome schon bemerkt. Doch sich die Blöße zu geben und um Hilfe zu bitten, wollte und konnte sie nicht. Sie war wenig überrascht das sämtlichen Anwesenden, bis auf Kikyo, ein breites Grinsen auf den Lippen trugen. „Ich habe schon verstanden, es muss verdammt lustig ausgesehen haben, wie ich mich hier angestellt habe“, kam es sarkastisch über ihre Lippen, nachdem sie sich aufgerappelt hatte. Sie musste einige tiefe Atemzüge machen. „Ist ja nicht so, als hätte ich dir nicht meine Hilfe angeboten“, lachte nun Inuyasha und berührte ganz selbstverständlich ihren Bauch. Zärtlich und fürsorglich strich er darüber. Er schien sich köstlich darüber zu amüsieren. „Ok... ok... nächste Mal nehme ich deine Hand“, stoppte Kagome so unauffällig wie möglich seine Berührungen. Sie spürte so einige Blicke auf ihnen beiden.

„Aber ich bin dennoch nicht krank… nur hochschwanger“, klärte sie ihn leicht gekränkt auf und stampfte zur Couch. Inuyasha setzte sich wieder neben sie. „Du hättest sie gleich nehmen sollen“, meinte er, da er es sich dennoch nicht verkneifen konnte. Kagome leckte sich über die Lippen und hatte wirklich damit zu kämpfen einen Kommentar dazu ab zu geben. Dieses würde sie sich doch lieber dafür aufheben, sollte sie seine Hand bei der Geburt zerquetschen. Gerade hatte sie sich doch dazu entschlossen, Inuyasha doch mit in den Kreißsaal zu nehmen. Zwei waren immerhin besser als keiner.
 

Inuyasha sah auf seinen kleinen Neffen. Voller Freude sah Inuyasha ihm dabei zu, wie er einige seiner Geschenke freudestrahlend öffnete. Soeben hatten sie mit der Bescherung begonnen. Alle Erwachsenen hatten sich um das Kleinkind auf der Couch vor dem Baum versammelt. Auch die Erwachsenen begannen damit ihre Geschenke aus zu tauschen. Seine Familie hatte echt einige Spielsachen und Kleidungsstücke für das Baby besorgt. Inuyasha war wirklich dankbar und überrascht darüber. „Es tut uns wirklich leid, Kagome. Wenn wir gewusst hätten, dass du ebenfalls kommst, hätten wir auch für dich und dein Baby etwas besorgt“, entschuldige sich seine Mutter reumütig bei Kagome. Sie war ein Stück abgerückt, als sie mit der Bescherung begonnen hatten. Kagome winkte sofort ab. Inuyasha hatte ihr extra gesagt, dass sie nichts besorgen sollte. Höchstwahrscheinlich fühlte sie sich fehl am Platz. Doch das musste sie seiner Meinung gar nicht.

„Ich bin schon froh, hier sein zu dürfen“, gab Kagome lächelnd von sich. Über diese Worte freute sich Inuyasha sehr. Er hatte gehofft, dass sie sich wenigstens etwas wohl gefühlt hatte. In den nächsten Jahren sollte sie so oft wie möglich auf solchen Feiern mit ihnen sein. Sie sollte ein fixer Bestandteil seiner Familie werden. Daher stand Inuyasha kurz auf, denn er hatte für Kagome eine Kleinigkeit besorgt. Er hatte sich wirklich Gedanken gemacht und hoffte, dass es ihr gefallen würde. Auch das Geschenk ihrer Mutter wollte er ihr geben. „Ich habe hier noch was für dich.“ Mit diesen Worten stand er vor Kagome. Er setzte sich neben sie, als er ihr das Geschenk übergab. „Für mich?“, fragte sie, als sie die beiden Geschenke in ihren Händen hielt. Sie hatte wohl nichts erwartet. „Nicht nur für dich. Etwas für das Baby und etwas für dich“, klärte Inuyasha sie auf.

Kagome schien wirklich überfordert mit der Situation zu sein. Eines der beiden Geschenke gab sie ihm zurück. „Dankeschön“, bedankte sie sich. Langsam begann sie das Geschenk zu öffnen. Es war seines. Inuyasha hatte Kagome einen persönlichen Sternenhimmel besorgt. Nach der Geburt würde sie wenig Gelegenheit dazu haben auf diesen zu sehen. In den letzten Wochen hatte er sie oft dabei beobachtet, dass sie in den Himmel starrte. Die Sterne beobachtete. Sie hatte auf seine Frage mal gemeint, dass sie sich dann ihrer Familie näher fühlte. Schließlich würden sie alle gerade in denselben Himmel schauen. „Ich dachte damit du die Sterne immer wieder sehen kannst, wann immer du willst. Ich erkläre mich natürlich gern dazu bereit, es über deinem Bett aufzuhängen“, meinte er und lächelte sie an. Er hoffte, dass es ihr gefallen würde. „Dankeschön“, lächelte sie ihn zurück an. Sie schien sich wirklich zu freuen.

„Kann ich das andere haben?“, fragte sie und schaute ihn an. Inuyasha hatte vollkommen vergessen, dass sie ja noch ein weiteres Geschenk zum Auspacken hatte. Eilig übereichte Inuyasha ihr dieses Geschenk. Er wusste, was sich darin befand. Kagome war vorsichtig beim Auspacken. Seine Familie schaute ihnen nur dabei zu. Jedoch sagte keiner ein Wort. Sie schienen ebenfalls gespannt zu sein, was Kagome bekommen hatte. Sie nahm das Stofftier vorsichtig aus der Verpackung. Es war ein kleiner Hund. Er trug einen Brief um den Hals. „Sie wusste nicht, wo du wohnst. Aber sie wollte, dass du etwas für dein Kind bekommst“, flüsterte Inuyasha ihr leise zu. Er sah, dass Kagome den Tränen nahe war. Ohne darüber nachzudenken legte er ihr seinen Arm um die Schulter. Er zog sie vorsichtig an sich und strich wie auch schon zuvor mit seiner freien Hand über den runden Babybauch. Kagome hatte die Karte ihrer Mutter gelesen. Sie wurde gerade vollkommen von ihren Gefühlen übermannt. Sie hatte begonnen in seinen Armen zu schluchzen. Vermutlich wünschte sie sich trotz ihrer Entscheidung manchmal einfach mit ihrer Mutter zu sprechen.

„Soll das ein Witz sein?“, sprach Kikyo und sprang plötzlich wutentbrannt auf. Sie baute sich vor Inuyasha und Kagome auf. Er sah sie fassungslos an. Und auch Kagome stand der Schock ins Gesicht geschrieben. „Was soll ein Witz sein?“, hakte Inuyasha nach, denn er war ziemlich verwirrt. „Das! Sie und du. Ich habe die Schnauze voll. Ich wollte nie ein Kind. Ich wollte nur dich. Doch du hast nur noch Augen für sie und dieses dämliche Baby, dass sowieso niemand braucht“, fuhr sie ihn ungehalten an. Sie fummele an ihrem Kleid herum. Inuyasha musste schwer schlucken, da er wusste, was in wenigen Sekunden passieren würde. „Ich habe genug. Ich will dieses Kind nicht mehr. Vor allem dieses Affentheater nicht mehr. Entscheide dich endlich. Ich oder sie“, forderte Kikyo von ihm, als auch schon der gefälschte Bauch zu Boden fiel und seine ganze Familie fassungslos auf die drei Personen starrten, die soeben diesen Abend vollkommen ruiniert hatten.

Scherbenhaufen!

Scherbenhaufen!
 

Fassungslos sah Kagome auf Kikyo. Immer noch stand sie wütend vor Inuyasha und ihr. Keiner traute sich auch nur ein Wort zu sagen. „Kikyo“, hauchte Kagome. Sie schüttelte kurz ihren Kopf und musste unbedingt ihre Gedanken sortieren. „Hör auf damit. Das ist doch quatsch. Inuyasha liebt dich. Ihn vor eine Wahl zu stellen, würde doch daran nichts ändern“, versuchte Kagome so ruhig wie möglich auf Kikyo einzureden. Dabei löste sie sich langsam und mit Bedacht aus Inuyashas Armen. „Natürlich tut er das. Du hast keine Ahnung. Du bist wie immer an allem schuld“, fuhr Kikyo wütend fort und holte mit ihrer Hand aus. Kagome hatte schon Angst, dass es sie treffen würde, doch dazu kam es nicht, dass diese ihren Körper berühren konnte. Inuyasha hatte sich ruckartig erhoben und einfach nach Kikyos Hand gegriffen. „Du solltest jetzt gehen“, sagte er ohne sie auch nur eines richtigen Blickes zu würdigen. „Ich will das du verschwindest ein für alle Mal“, verdeutlichte er es noch mit Nachdruck und ließ ihre Hand schlagartig los, als ob diese ihn verbrennen würde.

„Du entscheidest dich also für sie“, lachte Kikyo bitter auf. Sie schien darüber jedoch wenig überrascht zu sein. Anders als Kagome. „Ich entscheide mich für gar nichts. Du hast mir heute nur gezeigt, dass es mit dir ein sinnloses Unterfangen ist, eine Beziehung zu führen. Du bist kalt, herzlos und warum ich mich damals in dich verliebt habe, ist mir heute ganz schleierhaft“, fuhr Inuyasha sie an, denn er war gerade vollkommen aufgebracht. „Das gleiche könnte ich von dir behaupten. All die Monate hast du mir nur etwas vorgemacht. Du hast mich belogen, betrogen und bloßgestellt. Für deinen Traum hast du alles getan. Sogar mit einer Hure wie Kagome geschlafen...“

„Das reicht. Hier in meinem Haus werden weder Drohungen noch irgendwelche Beleidigungen ausgesprochen. Ich will sofort, dass du gehst Kikyo“, unterbrach Inuyashas Mutter die Diskussion. Vor ihnen baute sie sich auf. Ihre Hand zeigte allzu deutlich, wohin Kikyo gehen sollte. Diese schien auch keine Widerworte zu haben und lief einfach zur Couch, um ihre Tasche zu holen. „Zwischen dir und mir ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dafür bezahlst du noch“, kam es wütend von Kikyo, während sie Kagome noch anrempelte, bevor sie das Haus verließ. Kagome hatte keinen Ton herausgebracht und fühlte sich so verdammt schlecht. Sie hatte nur einen einzigen Gedanken: Sie hatte den Heiligabend für Inuyasha und seine Familie zerstört. „Kagome ist...“

„Ich muss gehen. Es tut mir leid. Aber ich muss hier weg“, sagte sie schnell und begann wieder zu schluchzen. Eilig lief sie in den Flur, um sich ihren Mantel zu schnappen. Inuyasha versuchte sie zu stoppen, rief immer wieder ihren Namen und lief ihr hinterher. „Kagome... bitte...“ Endlich konnte er ihren Arm packen und zwang sie so, stehen zu bleiben. „Lass mich los. Es tut mir so leid. Ich hätte diesen Deal niemals machen sollen. Ich hätte mich von dir fern halten sollen. Es wäre besser gewesen, wenn du mich niemals getroffen hättest“, sprach sie weinend aus. Sie stand mit ihm auf dem Gehweg vor seinem Elternhaus. Es fing langsam an zu schneien. Alles hätte so schön sein können, doch sie hatte es zerstört. Langsam ließ Inuyasha ihren Arm los, da er für einige Sekunden scheinbar nicht wusste, was er ihr Antworten sollte. „Es tut mir so unendlich leid Inuyasha“, entschuldigte sie sich nochmal. Jedoch löste sie sich eilig von seinem Anblick. So schnell sie konnte, lief sie los ohne dass Inuyasha überhaut den Versuch machen konnte, sie auf zu halten.
 

„Du wirst dir den Tod holen“, hörte Inuyasha die Stimme seiner Mutter. Er war nach den Worten von Kagome nicht wieder ins Haus gegangen. Er hatte sich einfach an den Zaun vor seinem Elternhaus gesetzt und versucht seine Gedanken zu sortieren. „Den habe ich mir gerade geholt“, flüsterte er und fühlte sich furchtbar. „Rede doch nicht so einen Unsinn. Wir kriegen das schon wieder hin. Du kommst jetzt wieder mit rein und wir reden mal in Ruhe darüber“, schlug seine Mutter ihm vor und fing an fordernd an seinem Arm zu ziehen. „Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“, kam es genervt über seine Lippen. Er hatte nicht das Bedürfnis, sich zu erklären. Lieber wollte er alleine hier seinen Gedanken nachgehen. „Nein kann ich nicht. Dir geht es nicht gut und ich möchte dir helfen“, erklärte sie und atmete schwer. Sie war schon immer fürsorglich und besorgt um ihre Kinder.

„Lässt du mich in Ruhe, wenn ich dir die Wahrheit erzähle?“, fragte Inuyasha seine Mutter, obwohl er die Antwort schon kannte. „Ja. Aber erst wirst du meine Fragen beantworten. Und die deiner Familie“, klärte sie ihn auf und erwartete dies auch von ihm. Natürlich wusste Inuyasha, dass sie Antworten verdient hatten. Sie waren bestimmt verwirrt. Sie hatten ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren. Deshalb erhob sich Inuyasha schwerfällig. Noch einmal atmete er tief durch. Schließlich musste er jetzt seiner Familie erklären, warum er sie all die Monate belogen hatte.
 

„Was machst du denn hier?“, fragte Sango und drückte ruckartig Miroku weg. „Entschuldigung, ich wollte nicht stören“, kam es Kagome eilig von den Lippen. Sie lief einfach in ihr Zimmer. Da Kagome eigentlich Pläne für den Abend hatte, hatte Sango sich mit Miroku verabredet. Kagome hatte die beiden tatsächlich nicht stören wollen. Sie wollte einfach nur nach Hause. Doch egal, was sie machte, sie ruinierte jedem das Leben. Sie hatte nur an sich gedacht. Sie hatte von Sango gefordert, dass sie bei ihr wohnen konnte und sogar ein Kind mit ihr groß zu ziehen. Sie hatte alles gefordert, ohne auch nur an die Gefühle der anderen Personen zu denken.

„Kagome was ist passiert?“, wollte Sango von ihr wissen. Scheinbar hatte sie wie immer nur sie im Kopf. Dass der Mann, für den sie Gefühle empfand, auf der Couch in ihrer Wohnung auf sie wartete, hatte sie wohl schon vergessen. „Ich habe Weihnachten ruiniert... das ist passiert.“ Kagome setzte sich auf ihr Bett und sah stur auf ihre Hände. „Süße, das stimmt doch nicht. Du erzählst mir jetzt in Ruhe, was passiert ist und dann überlegen wir gemeinsam, wie wir das wieder gerade biegen können“, versuchte Sango so einfühlsam wie möglich zu sein. Doch für Kagome fühlte sich diese Fürsorge vollkommen falsch an. Sie war nicht ihre Schwester, noch nicht einmal blutsverwandt mit ihr. Und dennoch richtete Sango ihr Leben nach ihr aus. „Nein... Nein, du hast schon viel zu viel für mich getan. Ich will nicht noch mehr in deinem oder sonst irgendeinem Leben herumpfuschen“, erklärte Kagome und hob kurz ihren Blick. Sie sah Sango kurz in die Augen und setzte dabei ein bitteres Lächeln auf. Sango sah überfordert und unsicher aus.

„Ich werde gehen. Ich ziehe erstmal ins Hotel und suche mir dann was Eigenes. Ich werde nicht mehr euer Leben auf den Kopf stellen. Ihr habt alle verdient glücklich zu sein und ich bin dafür vorgemerkt, jeden in meinem Leben Unglück zu bringen.“ Seit Wochen hatte sie schon immer wieder mit diesem Gedanken gespielt, etwas Eigenes zu suchen. Gerade das Ergebnis dieses ruinierten Festes gab ihr nun den ausschlaggebenden Punkt, ihre Entscheidung zu besiegeln. „Du kannst nicht einfach abhauen... wir wollten das zusammen durchziehen. Du bist meine beste Freundin. Ich werde dir immer wieder helfen. Also bleibst du hier und wir klären das zusammen. Du wirst nicht einfach so verschwinden. Nicht wie bei deiner Familie, weil du Angst hast, etwas Falsches zu machen.“ Obwohl Kagome wusste, dass sie recht damit hatte, sie würde wieder davon laufen, konnte sie nicht anders. „Ich laufe nicht davon. Ich werde nicht die Stadt verlassen, sondern deine Wohnung. Ich brauche eine Pause und die bekomm ich nicht, wenn ich hier bei dir bleibe“, versuchte sie überzeugend zu klingen und lächelte kurz Sango an.

„Du solltest jetzt zu Miroku gehen. Genieße den Abend und ich packe zeitgleich meine Sachen. Ich verspreche dir, ich haue nicht ab. Aber ich werde gehen und du wirst mich nicht aufhalten“, kam es entschlossen von Kagome und sie stand bereits auf. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, sie würde sich nicht umstimmen lassen. Egal was Sango tun und sagen würde.
 

„Wieso habt ihr uns nicht die Wahrheit gesagt?“, wollte seine Mutter von ihm wissen, nachdem er ihnen die ganze Wahrheit gesagt hatte. „Weil Kikyo unbedingt ein Kind wollte. Ein eigenes. Als sie Kagome getroffen hatte, war sie wie ausgewechselt. Sie wollte ein Kind von ihr. Kagome hat zugestimmt. Alles lief nach Plan, bis ich mich verliebt habe“, gestand Inuyasha. Sein Vater und Bruder waren natürlich nur bedingt überrascht. Sie kannten mittlerweile seine Gefühle. „Aber warum bist du bei Kikyo geblieben? Ich meine, ein Blinder konnte sehen, dass ihr Gefühle für einander habt“, kam nun die Frage von Rin. „Weil es einfach war. Kagome ist abgehauen, bevor ich mir klar wurde, dass ich sie wirklich liebe. Als sie wiederkam, hatte sie mir die Schwangerschaft verheimlicht. Ich war verletzt und enttäuscht. Ich habe es nie geschafft, ihr zu sagen, dass ich mich in sie verliebt habe. Ich dachte, wenn ich bei Kikyo bleibe, kann ich irgendwann wieder glücklich sein. Ziemlich naiv was?“, fragte Inuyasha seine Familie. Gerade als er so offen darüber sprach, wurde ihm klar, was für ein ziemlich dummer Gedanke das doch war. Er hatte gehofft, dass alles gut werden würde. Und nicht auf sein Herz gehört.

„Also… ist Kagome von dir schwanger? Sie bekommt meinen Enkel?“, brachte seine Mutter hervor und schien erst jetzt zu verstehen. „Ja... ja, Kagome bekommt meinen Sohn. In sechs Wochen werden wir Eltern sein. Aber ich glaube ich habe total versagt.“

„Du hast nicht versagt. Du hast sicher ein paar Fehler gemacht, falsche Entscheidungen getroffen, aber deshalb hast du nicht versagt. Ruf sie an. Sag ihr das, was du uns gerade gesagt hast. Und dann wird alles wieder gut.“ Bei der Aussage seines Bruders musste Inuyasha sogar lachen. Noch nie hatte er ihm solche Worte gesagt. Und ausgerechnet in der schlimmsten Zeit seines Lebens versuchte er ihm Mut zu machen. „Kagome ist nicht so eine Person. Sie ist offen und herzlich, aber auch ein Angsthase. Sie läuft weg, wenn es schwierig wird. Sie wird nicht rangehen“, seufzte Inuyaha, da er sie mittlerweile sehr gut kannte. Er war sich ziemlich sicher, dass sie nicht ans Telefon gehen würde. „Dann fahr zu ihr. Du liebst sie, also zeig ihr, dass sie dir wichtig ist. Jede Frau steht darauf, wenn ein Mann um sie kämpft“, schmunzelte nun Rin. Sodass Inuyasha kurz mit seinen Augen rollte. Seine Familie hatte wirklich keine Ahnung, wie schwer es für ihn werden würde.
 

Kräftig und laut klopfte Inuyasha immer wieder gegen die Wohnungstür. Nachdem er sich noch einige Zeit mit seiner Familie unterhalten hatte, war er wirklich aufgebrochen und zu Kagome gefahren. Er wollte ihr seine Gefühle erklären. Sie um Verzeihung bitten. Er hoffte, dass sie ihn wenigstens anhören würde. „Sie ist weg. Du bist zu spät“, wurde er bereits begrüßt, als Sango die Tür aufgemacht hatte. Sie hatte ein tränenüberströmtes Gesicht. Inuyasha brauchte einige Minuten, um ihre Worte zu verstehen. „Wie?! Sie ist weg? Wohin?“, wollte er schockiert wissen. „Sie kam von dir wieder. Hat ihre Sachen gepackt und ist gegangen. Sie wollte in ein Hotel. Wohin weiß ich nicht. Sie meinte, sie braucht eine Pause und dass sie wiederkommen würde. Aber ich bin mir sehr sicher, dass sie nicht zurück kommen wird. Sie kommt nicht wieder.“

Verstehend nickte Inuyasha und hatte jedes ihrer Worte genau verfolgt. „Ich bin zu spät. Ich bin zu spät... wie immer“, murmelte er vor sich hin und drehte sich wieder um. Er fühlte sich leer. Hilflos und nutzlos. Inuyasha hatte soeben den Scherbenhaufen seines Lebens vor sich und wusste noch nicht, wie er diesen wieder zusammenfügen konnte.

Abstand!

Abstand!
 

Mit einem leichten Seufzen legte Kagome ihr Handy wieder beiseite. Wieder hatte Inuyasha versucht sie zu erreichen. Er war echt hartnäckig. Tagsüber rief er beinahe jede Stunde an. Beinahe tausende SMS schrieb er ihr zusätzlich. Kagome hatte auf keine seiner Nachrichten reagiert. Keinen Anruf hatte sie entgegen genommen. Sie wusste einfach nicht, was sie ihm sagen wollte. Sie hatte nicht den Mut seine Stimme zu hören. Deshalb konnte sie sich die zahlreichen Sprachnachrichten nicht anhören. Sie hatte zu viel Angst, Worte zu hören, die sie vielleicht nicht hören wollte. Selbst Sango hatte versucht sie ständig zu erreichen. Doch wie schon vor fünf Jahren schaffte es Kagome nicht über ihren Schatten zu springen. Sie kannte diese Situation bereits und wusste, dass sie nur etwas stärker werden musste. Nur noch etwas durchhalten und alles würde wieder gut werden. Daran versuchte sie sich festzuhalten. Schließlich musste sie jetzt nicht nur für sich stark sein.
 

„Sie hebt nicht ab, oder?“, fragte sein Vater. Mal wieder hatte er ihn wohl dabei erwischt, wie er Kagome angerufen hatte. „Nein. Aber das war leider zu erwarten“, sprach Inuyasha seufzend aus und legte sein Handy zur Seite. „Versuche es einfach weiter. Irgendwann wird sie schon auf deine Anrufe reagieren“, kam es aufmunternd von seinem Vater, während er ihm auf die Schulter klopfte. Inuyasha war seiner Familie für alles dankbar, was sie in den letzten Wochen für ihn getan hatten. Er konnte bei ihnen wohnen. Dadurch musste er nicht zurück in das Haus, in dem er mit Kikyo gewohnt hatte. Wie er durch seinen Bruder und Vater erfahren hatte, war sie bereits ausgezogen. Sie hatte all ihre Sachen gepackt und war zurück nach Tokio gegangen. Vermutlich hatte sie alles brühwarm ihren Eltern erzählt. Mit Sicherheit hatte sie gemeint, dass er Schuld an allem hatte… oder vielleicht sogar Kagome. Doch das war ihm egal. Sie sollte glücklich werden mit ihrer eigenen Story.

Das Haus, das er nur für sie gekauft hatte, empfand er, genau wie sie die letzten Monate, nur noch als Last. Er hatte sich dafür entschieden dieses zu verkaufen. Er würde einfach in eine kleine Wohnung investieren. Den Rest würde er einfach für seinen Sohn zur Seite legen. Ihn so irgendwann, wenn Kagome auf ihn zu kam, unterstützen. „Wann ist der Zeitpunkt gekommen, wo man weiß, dass man verloren hat, Dad?“, fragte er seinen Vater. Er war mit seinem Latein am Ende. Er hatte Sango kontaktiert und ihre Mutter angerufen, doch beide wussten nicht, wo sie war. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Die stille Hoffnung, dass sie vielleicht zurück zu ihrer Mutter lief, war damit zerschlagen. „Du hast verloren, wenn du selbst nicht mehr bereit bist für sie zu kämpfen. Soweit bist du noch lange nicht. Kagome ist eine starke junge Frau. Ich kenne sie nur durch Erzählungen und dennoch bin ich davon überzeugt, dass ich sie irgendwann kennenlernen darf.“ Mit diesen Worten hatte sein Vater recht, er würde noch nicht aufgeben. Nicht solange für ihn so viel auf dem Spiel stehen würde.
 

Betrübt schaute Kagome auf das Meer hinaus. Sie hatte lange überlegt, was sie machen sollte. Hatte sich kurzerhand dazu entschieden, wieder in die Stadt zu flüchten, in die sie schon einmal geflüchtet war. Akita war so etwas wie ihr Rückzugsort geworden. Hier konnte sie nachdenken. Ganz in Ruhe und nur für sich. Wie schon früher war sie ans Meer gefahren. Sie saß im kühlen Sand und blickte auf den Horizont hinaus. Alles wirkte so friedlich und entspannt. Ganz anders sah es in ihrem Inneren aus. Kagome hatte wahnsinnig Angst vor der Zukunft. Schon bald würde sie einen Sohn bekommen, den sie beschützen und behüten musste. Jetzt wo sie allein war, machte ihr dies nur noch mehr Angst. Sie hatte das Gefühl, mit allem überfordert zu sein und dass sie an allem schuld war. Sie hätte niemals diesen dämlichen Vorschlag bringen sollen, sonst wäre die Beziehung zwischen Inuyasha und Kikyo nie in die Brüche gegangen. Er hätte sich nie für sein Kind entschieden. Sie wären glücklich. Doch Kagome hatte mit der Zeit nur noch an sich gedacht, denn sie hatte sich verliebt.

Ständig wollte sie Inuyasha bei sich haben. Dadurch hatte seine feste Beziehung Risse bekommen. Sie hätte ihre Gefühle unterdrücken sollen. Ihnen das Kind einfach überlassen sollen und direkt aus seinem Leben verschwinden sollen. So wie es eigentlich geplant gewesen war. Doch Inuyasha hatte ihr immer wieder gezeigt, dass er sie mochte. Er wollte sie in seinem Leben haben. Und irgendwie hatte Kagome das Gefühl, eine neue Familie zu bekommen durch ihn. Wieder ein Teil einer Gemeinschaft zu sein. Sie hatte sich wohl gefühlt. Ihre anfängliche Unsicherheit über Bord geworfen und hatte auf ihr Herz gehört. Nur um nun wieder verletzt und einsam hier am Strand von Akita zu sitzen und abermals das Gefühl zu spüren, völlig machtlos dabei zuzusehen, wie ihr das, was ihr wichtig war, einfach aus den Händen glitt.
 

„Ähm… gut. Kagome kennt den Kreissaal bereits, aber wo steckt sie?“, fragte Koga verwirrt und sah Inuyasha an. Vor einer halben Stunde hatte der Termin im Krankenhaus begonnen. Inuyasha hatte sich alles zusammen mit Koga angesehen und sich einiges erklären lassen. Er wusste, dass es dämlich war zu einem Termin zu gehen, ohne zu wissen, ob er ihn überhaupt brauchen würde. Doch er hatte gehofft, dass Kagome zumindest zu diesem erscheinen würde. Diese Hoffnung hatte sich jedoch schnell zerschlagen. Sie war nicht gekommen und das musste er wohl oder übel Koga erklären. „Kagome wird wohl nicht mehr kommen. Ich weiß leider nicht wo sie ist“, gestand Inuyasha leise und traute sich nicht den jungen Arzt anzusehen. „Du weißt nicht wo sie ist? Was hast du angestellt?“, fragte Koga gleich nach und schien etwas besorgt zu sein. „Ich habe mich für sie entschieden. Kikyo und ich hatten einen Streit. Sie wollte, dass ich mich entscheide. Sie oder Kagome. Ich musste nicht lange überlegen. Kagome war mir tausend Mal wichtiger als sie. Und Kagome hat diese Entscheidung live miterlebt. Danach war sie seltsam. Sie wollte unbedingt weg und ist bei Sango ausgezogen.“

„Sie ist nicht mehr bei Sango?“, kam es mit weit aufgerissenen Augen von Koga. Irgendwie wirkte er plötzlich total aufgeregt. „Nein, Sango und ich versuchen sie seit Wochen zu erreichen, aber sie hebt einfach nicht ab“, seufzte Inuyasha. Langsam aber sicher verlor er seine Hoffnung Kagome jemals wieder zu sehen. „Seid ihr eigentlich bescheuert? Kagome ist hochschwanger. Da könnt ihr sie doch nicht einfach gehen lassen. Was ist, wenn mit ihr oder dem Baby irgendwas ist und ich ihr nicht helfen kann“, fuhr Koga Inuyasha an und zückte nebenbei sein Handy. „Was machst du da?“, wollte Inuyasha von ihm wissen. „Nach was sieht es denn aus? Ich rufe Sango an und wir werden Kagome gemeinsam suchen.“

„Glaubst du, das haben wir nicht schon versucht? Ich habe Sango angerufen, ihre Mutter, jedes Gottverdammte Hotel in dieser Stadt und ja ich habe sogar sämtliche Notaufnahmen nach ihr abgeklappert, weil ich sorge hatte, dass ihr und meinem Kind etwas zugestoßen ist. Doch niemand hat sie gesehen. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt und ich kann nichts dagegen tun!“, sprach Inuyasha völlig verzweifelt aus und fuhr sich durch die Haare. Er hatte soeben die Nerven verloren. Eigentlich wollte er Koga gar nicht so anschreien. „Hast du in Akita nachgefragt?“, kam es nun von Koga. Kurz runzelte Inuyasha seine Stirn. Er konnte sich nicht erklären, warum Kagome in Akita sein sollte. „Nein?“, sagte er deshalb mit hochgezogener Augenbraue.

„Kagome hat eine bestimmte Angewohnheit. Immer wenn sie Angst hatte oder einfach Zeit zum Nachdenken gebraucht hatte, ist sie nach Akita gefahren. In all den Jahren, in denen ich Kagome kenne, hat sie immer wieder diesen Ort aufgesucht. Es ist vielleicht nur eine kleine Ahnung, aber vielleicht sollten wir in Akita nach ihr suchen und das am besten sofort.“ Kurz dachte Inuyasha nach. Dabei erinnerte er sich daran, wie er mit Kagome am Strand von Akita gesessen hatte. Koga könnte durchaus recht haben. Sie könnte vermutlich dort sein. „Ich fahre sofort nach Akita. Ich werde Kagome finden und sie nach Hause bringen.“ Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, drehte sich Inuyasha eilig um. Er zog sein Handy hervor und wählte schnell die Nummer seines Vaters. „Ich brauche ein paar Tage frei“, war das Einzige, das er sagte, als sein Vater den Hörer abgenommen hatte. Sofort legte er wieder auf. Denn jetzt gab es etwas Wichtigeres, das er zu erledigen hatte. Er musste Kagome und damit auch seinen Sohn finden.
 

Kurz atmete Kagome tief durch und hatte ihre Hand auf ihren Bauch gelegt. Zu ihrer Erleichterung entspannte sich ihr Körper wieder. Immer öfter konnte Kagome feststellen, dass sie Kontraktionen hatte. Ihr Körper bereitete sich auf die Geburt vor. Wann es wirklich losging, konnte Kagome natürlich nicht sagen. Doch langsam kam das Ende ihrer Schwangerschaft immer näher. Schon in wenigen Wochen oder sogar Tagen würde sie einen kleinen Jungen in den Armen halten. Völlig unvorbereitet und zu allem Überfluss völlig überfordert. Dennoch war Kagome zwiegespalten, einerseits konnte sie es kaum noch erwarten, bis dieser Moment kam, andererseits wünschte sie sich das dieser Moment nie kam. Diese immer wiederkehrenden Übungswehen machten ihr zu schaffen. Von Mal zu Mal fühlten sie sich stärker an. An Schlaf war kaum noch zu denken. Kagome war müde, erschöpft und kraftlos. Selbst der für sie immer erholsame Strandbesuch brachte ihr keine Ruhe mehr. Sie konnte einfach nicht mehr abschalten.

„Lass dir noch etwas Zeit, du und ich sind noch nicht so weit“, flüsterte Kagome leise. Erneut streichelte sie zärtlich über ihren Bauch und spürte, wie ihr Sohn gegen ihre Hand trat. „Ich pack das nicht allein“, gestand sich Kagome frustriert ein. Sie hatte Angst und mit jedem Tag, der verging, wurde diese Angst größer. Sie wünschte sich bei Sango zu sein. Doch so groß ihre Angst mittlerweile war, noch mehr Angst hatte sie vor den enttäuschten Blicken. Sie war erneut davongelaufen, obwohl sie Sango nur versprochen hatte, sich nur eine Auszeit zu nehmen. Wieder einmal war sie geflohen, einfach abgehauen aus Angst verletzt zu werden.
 

Keuchend hielt sich Inuyasha an einem Felsen fest. Er entdeckte eine junge Frau, die ihm Sand vor seinen Augen saß. Sie schien ihn noch nicht bemerkt zu haben, denn sie blickte auf den Horizont hinaus und streichelte dabei immer wieder über ihren Bauch. Inuyasha war wirklich erleichtert, sie endlich gefunden zu haben. Seit Stunden hatte er Hotels abgeklappert, bis er schließlich auf die Idee kam zum Strand zu fahren. Fieberhaft war Inuyasha den Strand entlang gelaufen. Solange bis er sie entdeckt hatte. Mit einem tiefen Atemzug stieß Inuyasha sich vom Felsen ab und lief einfach auf sie zu.

„Einfach abzuhauen ohne auch nur einen Ton zu sagen, ist wirklich ungezogen“, sagte er und konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen. Er bemerkte, wie Kagome kurz zusammenzuckte und ihn ziemlich erschrocken anstarrte. „Was machst du denn hier?“, kam es geistreich über ihre Lippen. Scheinbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr jemand folgen würde. „Koga hat mir einen kleinen Tipp gegeben. Ich… nein wir haben überall nach dir gesucht. Ich bin hier, um dich und unser Kind nach Hause zu bringen“, erklärte er und blieb vor ihr stehen. Er war fest entschlossen, sie nicht noch einmal verschwinden zu lassen. Auch wenn er genau sehen konnte, dass Kagome in diesem Moment viel lieber flüchten würde als mit ihm mit zu gehen.

Ein lang ersehnter Traum wird wahr!

Ein lang ersehnter Traum wird wahr!
 

Immer noch sah Kagome schockiert auf Inuyasha. Ihr Drang zu flüchten war stärker denn je. Sie musste schwer schlucken. Sie hatte nicht erwartet, dass sie jemand finden würde. „Kagome?“, sprach er sie erneut an. Seufzend schloss sie ihre Augen. „Du solltest wieder gehen!“, murmelte Kagome. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es wirklich jemanden gab, der sie vermisst hätte. „Ich werde nicht ohne dich gehen. Ich bin nicht fast neunhundert Kilometer gefahren und habe vermutlich ein Duzend Strafzettel gesammelt, nur um ohne dich wieder zurück nach Osaka zu fahren“, stellte Inuyasha direkt klar. Er kniete sich vor sie in den Sand. „Es wäre besser, ihr würdet mich alle vergessen. Ich werde euer Leben nur noch mehr zerstören. Ich habe dein Leben schon zerstört“, kam langsam wütend von ihr. Sie fühlte sich schuldig, wie schon vor fünf Jahren. „Du hast meine Beziehung nicht zerstört. Ich habe Kikyo nicht mehr geliebt. Schon lange nicht mehr. Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt“, versuchte Inuyasha sofort ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn er gab ihr scheinbar keine Schuld am Scheitern seiner Beziehung.

„Du weißt nicht, was du da sagst. Du liebst nicht mich, sondern dein Kind. Das du dich für mich entschieden hast, liegt ganz allein an deinem Sohn. Ich versteh das. Aber deine Gefühle sind nur eine Illusion.“ Bei dieser Aussage zog Inuyasha kurz eine Augenbraue hoch und atmete anschließend geräuschvoll aus. „Tu nicht so, als würdest du meine Gefühle kennen. Ich weiß selbst, was ich will und was nicht. Und genau jetzt will ich, dass du wieder mit mir nach Hause kommst. Wir müssen das nicht heute klären. Wir können in den nächsten Wochen darüber entscheiden, was aus uns wird. Aber jetzt will ich nur noch mit dir zusammen zurück nach Osaka“, sprach er flehend aus und sah ihr dabei direkt in die Augen. Kagome musste schwer schlucken. „Sie hassen mich.“

„Wer hasst dich?“, wollte Inuyasha leicht schmunzelnd wissen. Dies Schien er richtig lustig zu finden. „Alle. Sango, Koga und deine gesamte Familie. Wir haben sie angelogen und hintergangen“, erklärte Kagome ihm. Sie war vollkommen davon überzeugt. „Niemand hasst dich. Und wenn du mit mir mitkommst, kann ich dir beweisen, wie falsch du damit liegst.“ Kurz schloss Kagome ihre Augen und dachte über ihre Möglichkeiten nach. „Du lässt nicht locker.“

„Nein“, lachte nun Inuyasha und richtete sich wieder auf. Sogleich streckte er ihr seine Hand hin. „Du wirst es bereuen“, meinte sie und ergriff seine Hand. Sie gab sich geschlagen, da sie einfach keine Kraft mehr hatte, sich gegen seine Argumente zu währen.
 

Immer wieder huschte Inuyashas Blick zu Kagome. Sie sah aus dem Fenster. Dabei strich sie sich andauernd über ihren Bauch. „Tritt er?“, versuchte er ein Gespräch mit ihr zu beginnen. Nur kurz sah sie zu ihm und dann auf ihren Bauch. „Ein bisschen. Im Moment nerven mich nur diese bescheuerten Übungswehen“, murrte sie leise und zog einmal tief die Luft ein. „Vielleicht sollten wir lieber in ein Krankenhaus fahren. Immerhin ist es noch eine ganz schöne Strecke bis nach Osaka“, gab Inuyasha leicht besorgt von sich. Er konnte beobachten, wie sie versuchte sich in eine weitaus bequemere Position zu bringen. „Nein. Fahr einfach weiter“, versuchte sie seine Sorge zu schmälern. Doch das half ihm absolut nicht, denn es beunruhigte ihn sie so zu sehen. Er wollte lieber auf Nummer sicher gehen. „Ich denke, es ist trotzdem nicht gut. Wir fahren nur kurz in ein Krankenhaus, lassen alles anschauen und gehen gleich wieder wenn alles gut ist“, versuchte er sie zu überzeugen. Doch Kagomes Blick zeigte deutlich, was sie davon hielt.

„Das sind nur verdammte Übungswehen. Also schieb nicht so eine Panik und fahr einfach weiter“, schnaubte sie leicht gereizt. Inuyasha biss sich auf die Lippe und überlegte kurz, ob er noch etwas sagen sollte, während er sich auf den Straßenverkehr konzentrierte. „Woher kannst du das wissen? Es ist schließlich dein und mein erstes Kind und da kannst du dir doch nicht sicher sein?“, merkte er an, denn diesen Einwand konnte er sich nicht verkneifen. Er hatte absolut keine Lust und ebenso keinen Nerv dazu, sein Kind auf einer Autobahn mit seiner Hilfe zur Welt zu bringen. „Ich höre einfach auf meinen Körper. Und der sagt mir ganz deutlich, es ist noch nicht so weit.“ Inuyasha seufzte einmal tief durch und behielt jedes weitere Wort erstmal für sich. Er würde einfach versuchen, so zügig wie möglich nach Osaka zu fahren. Er konnte nur hoffen, dass sein Sohn ihm wenigstens diese Gnadenfrist geben würde. Denn er würde liebend gern mit Kagome besprechen, wie ihre Zukunft aussehen könnte. Zu dritt als Familie.
 

Ein weiteres Mal versuchte Kagome, so unauffällig wie möglich, die Luft zwischen ihren Lippen zu entlassen. Gerade hatte sie wieder ein schmerzhaftes Ziehen im Bauch verspürt. Schon langsam musste sich Kagome eingestehen, dass es vielleicht doch keine Übungswehen waren. Nach mehreren Stopps und vielen besorgten Blicken seitens Inuyasha hatten sie zum Glück Osaka bald erreicht. In etwas mehr als einer Stunde würden sie endlich ankommen. Kagome hoffte, dass diese immerwährenden Schmerzen sich dann verziehen würden. Doch schon nach wenigen Minuten folgte ein erneuter Schmerz. Heftiger und unerwarteter als zuvor. Einen leisen Aufschrei konnte sie nicht vermeiden. Sie beugte sich so gut es ging vorne über und versuchte so ruhig wie möglich zu atmen. „Kagome?“

„Fahr einfach weiter. Das geht gleich wieder vorbei.“ Tiefer atmete Kagome durch, ehe sie sich wieder aufrichtete. „Ich…“

„Inuyasha bitte fahr einfach weiter“, flehte sie ihn an. Langsam bekam sie Panik und schaute immer wieder auf die Uhr am Copitdisplay. Die Zeit versuchte sie genau im Auge zu behalten, bis der nächste Schmerz sie erfasste. Vier Minuten. Genau solange hatte es gedauert, bis Kagome wieder dieses Ziehen im Unterleib verspürte. Ein Zeichen dafür, dass es wirklich los ging. Ebenso wurden die Wehen von Mal zu Mal stärker. „Kann ich irgendwas für dich tun?“, wollte Inuyasha leicht zögernd wissen und blickte sie besorgt an. „Ja… konzentriere dich einfach auf die Straße. Achte nicht auf mich und fahr“, presste sie zwischen ihren Lippen hervor und schloss schmerzverzerrt ihre Augen. Im Moment wollte sie nichts sehnlicher, als schnellstens in Osaka ankommen.
 

Ruckartig blieb Inuyasha vor dem Krankenhaus stehen. Nachdem endgültig klar wurde, dass sein Sohn nicht mehr länger im Bauch seiner Mutter bleiben wollte, hatte er sich extra beeilt. Er war direkt zum Krankenhaus gefahren und hatte noch bei der Hinfahrt Sango informiert. Diese wartete bereits mit Koga beim Eingang auf sie. Schnell stieg Inuyasha aus und wollte Kagome so schnell wie möglich aus dem Auto helfen. Sango schien es ihm gleichtun zu wollen und kam mit einem Rollstuhl an die Beifahrertür. „Kommst du alleine raus?“, fragte sie ihre beste Freundin sofort. Woraufhin Kagome leicht schnaubte. Schon bei der Rückfahrt hatte sie immer wieder betont, dass es ihr gut ging. Demnach würde sie es ganz bestimmt schaffen. Zwar hatte sie damit recht, dennoch hatte Inuyasha das Gefühl, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde.

Die Fahrt von Akita nach Osaka war lang. Schon beim Wegfahren hatte Kagome leichte Wehen. Diese waren im Laufe der Zeit immer stärker und länger geworden. „Ich kann laufen. Ich brauch den Rollstuhl nicht“, stellte sie fest und wartete noch eine weitere Wehe ab, bevor sie sich vom Beifahrersitz erhob und ein komisches Geräusch erklang. „Alles ok?“, wollte Inuyasha wissen und schaute in Kagomes leicht genervtes Gesicht, während Sango fröhlich zu kichern begann. „Doch lieber den Rollstuhl?“ fragte Sango noch einmal nach. Sodass Kagome ein ziemlich fieses Gesicht zeigte und Inuyasha es langsam dämmerte, was dieses Geräusch grade zu bedeuten hatte. War Kagomes Fruchtblase doch gerade geplatzt und hatte sein Auto dadurch völlig eingesaut.
 

„Wie kann man nur so bescheuert sein“, presste Kagome zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Nachdem sie kurz untersucht wurde, befand sie sich nun im Kreißsaal. Sie kämpfe sich von Wehe zu Wehe und damit immer weiter dem Ende entgegen. „Du wusstest doch, was auf dich zukommt. Wieso bist du dann überrascht, dass es so weh tut?“, meinte Sango und wischte ihr den Schweiß von der Stirn. Zusammen mit Inuyasha gab sie wirklich alles, um Kagome auf andere Gedanken zu bringen. Jedoch klappte das nicht wirklich. Die Schmerzen waren einfach zu groß. Kogas aufbauende Worte, dass es für eine PDA bereits zu spät wäre und die Geburt zu weit vorangeschrittenen war, musste Kagome es ohne schaffen.

Mittlerweile war sie komplett am Ende ihrer Kräfte. Sie war müde und erschöpft. Doch für ihren Sohn musste sie wohl oder übel noch einmal ihre Zähne zusammenbeißen. Die nächste Wehe ließ nicht lange auf sich warten. Reflexartig schnappte sich Kagome Inuyashas Hand. Wenn sie leiden musste, sollte er es zumindest auch tun. Doch anders als sie, ertrug er es mit Würde. „Koga... ich habe keinen Bock mehr“, schnaufte sie angestrengt. „Kaiserschnitt gibt es keinen mehr. Ich kann das Köpfchen schon sehen. Also wenn die nächste Wehe kommt, darfst du mit aller Kraft pressen!“, versuchte der Arzt ihr Mut zu machen. Schließlich würde es nun nicht mehr lange dauern, bis sie ihren kleinen Sohn im Arm halten könnte. Noch einmal atmete sie tief durch, als sie spürte, dass schon die Wehe angerollt kam. Mit aller Kraft presste sie in der Hoffnung, dass dies die letzte sein würde.

Kampf um das Glück!

Kampf um das Glück!
 

Laut und fordernd hallte ein heller Schrei durch den Raum. Kagomes Atem ging schwer. Ihre Augen waren auf das kleine Büdel gerichtet, das soeben an Inuyasha überreicht wurde. Seine Augen strahlten, hatten einen verdächtig aussehenden Glanz. Und auch Sango hatte alle Schwierigkeiten ihren Anblick von dem Kleinen zu lösen. „Herzlichen Glückwunsch, sie haben einen kerngesunden Sohn“, gratulierte die herbeigerufene Kinderärztin ihr nochmals. Sie hatte sich sofort nach der Geburt den Kleinen angesehen. Zu Kagomes Freude konnte sie keine Unstimmigkeiten an dem Kleinen finden. „Habt ihr denn schon einen Namen für den Kleinen?“, fragte Koga nach und schaute dabei zu Kagome, die mit geöffnetem Mund ihren Blick auf ihn gerichtet hatte. Über einen Namen hatte sie nie nachgedacht. Sie hatten sich immer wieder darauf ausgeruht, dass sie noch Zeit hätte. Selbst mit Inuyasha hatte sie nie darüber geredet. „Ähm… ich habe doch noch Zeit, oder?“ lächelte sie unsicher, da sie keinen blassen Schimmer hatte, wie sie ihren Sohn nennen sollte.

„Natürlich… doch jetzt solltest du selbst mal deinen Kleinen nehmen. Er hat bestimmt Hunger und wir wollen doch nicht, dass er schon am ersten Tag verhungern muss“, witzelte Koga. Vorsichtig nahm er das Baby von Inuyasha entgegen, um es Kagome zu überreichen. Doch Kagome sah nur erschrocken auf Koga, nachdem sie ihren Sohn an ihrer Brust spürte. Scheinbar spürte Koga ihre Anspannung ebenfalls, daher hielt er gekonnt das Baby weiterhin fest. „Du musst keine Angst haben. Er weiß instinktiv, was er zu tun hat und auch du wirst mit jedem Handgriff immer sicherer“, versuchte er sie zu beruhigen. „Ich weiß“, hauchte Kagome. Aber dennoch fühlte sie sich unsicher und konnte diese innere Anspannung einfach nicht abstellen, während sie langsam und zitternd mit ihrer Hand den kleinen Körper ihres Sohnes stützte, um ihn endlich zu stillen.
 

Eilig griff Inuyasha in seine Hosentasche. Er hatte sich eben für ein paar Minuten bei Kagome entschuldigt. Er wollte seine Familie darüber informieren, dass sie heute ein weiteres Familienmitglied willkommen heißen konnten. Darum suchte er rasch die Nummer seiner Mutter in den Kontakten. Schnell drückte er auf den grünen Knopf, als er die Nummer gefunden hatte. Es dauerte nur eine kurze Zeit, bis auch schon die Stimme seiner Mutter erklang. „Hast du sie gefunden?“, wollte sie auch sofort wissen. Schließlich hatte Inuyasha ihr versprochen, sich bei ihr zu melden. Das hatte er jedoch in der ganzen Hektik darauf leider komplett vergessen. „Ähm… ja, habe ich. Ich bin auch schon wieder in Tokio, zusammen mit Kagome“, gab er leicht verlegen zu und kratzte sich am Hinterkopf. Einmal atmete er tiefer durch.

„Ich bin Vater… Kagome hat vor knapp über einer Stunde meinen… nein unseren Sohn geboren“, kam es noch immer leicht ungläubig über seine Lippen. Er konnte es immer noch nicht richtig fassen. „Was?“, entkam es ebenfalls leicht ungläubig von seiner Mutter. „Ich bin Vater. Mein Sohn ist endlich da“, sprach er mit Nachdruck, nachdem die Erkenntnis ihn traf. Bis eben hatte sich alles wie ein Traum angefühlt. Doch jetzt war es vollkommen realistisch. Er war Vater. Sein sehnlichster Wunsch hatte sich erfüllt. „Oh herzlichen Glückwunsch, Inuyasha. Wie geht es dem Kleinen und Kagome? Und wie dürfen wir ihn nennen?“, bombardierte seine Mutter ihn vollkommen gerührt mit Fragen. „Kagome und dem Kleinen geht es gut. Auf einen Namen haben wir uns noch nicht geeinigt. Aber ganz bald bestimmt“, erklärte er seiner Mutter. „Ich muss jetzt auch wieder rein. Sag bitte allen Bescheid und bis bald“, verabschiedete Inuyasha sich anschließend. Denn er wollte nur noch eins. So schnell wie möglich zurück zu Kagome und seinem Sohn.
 

Müde packte Kagome ihre Sachen in die Reisetasche. Vor drei Tagen hatte sie ihren Sohn geboren und durfte nun endlich nach Hause. Eine Vorstellung vor der Kagome wahnsinnig Angst hatte. Bis jetzt hatte sie viel Unterstützung mit dem Kleinen. Oder besser gesagt sie gab ihn gerne ab. Sämtliche ehemaligen Kollegen wollten ihn immer herumtragen, nahmen ihr so sehr viel Arbeit ab. Das war Kagome nur recht. Sie fühlte sich unwohl, ihren Sohn in den Armen zu halten. Er war so klein und hilflos. Jedes Mal, wenn sie ihn berührte, hatte sie Angst sie würde ihn zerbrechen. „Wir müssen einen Namen eintragen lassen, bevor wir das Krankenhaus verlassen. Was hältst du von Kazuki oder Katai?“ wollte Inuyasha wissen und sah sie fragend an. Während sie ihre Tasche gepackt hatte, hatte Inuyasha ihren Sohn fertig gemacht. „Ähm… Katai ist wirklich hübsch. Ja ich denke der Name passt zu ihm“, lächelte sie ihn an. Jedoch verschwand das Lächeln sofort wieder von ihren Lippen, nachdem Inuyasha seinen Blick abgewandt hatte. Anders als sie trug er ein Lächeln auf den Lippen, wenn er seinen Sohn ansah. „Na gefällt dir Katai?“, fragte er seinen Sohn. Für ihn war wohl wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen. Während für sie im Moment ein Albtraum ablief.
 

Zufrieden stellte Inuyasha die Babyschale seines Sohnes auf dem Wohnzimmertisch ab. Nachdem sie den Namen eintragen gelassen hatten und Kagome noch beschloss, dass er seinen Nachnamen tragen sollte, hatten sie das Krankenhaus verlassen. Sie hatten sich ohne Umwege zu Sango nach Hause auf den Weg gemacht. Kagome würde hier zusammen mit dem Kleinen wohnen. Ein bisschen traurig war Inuyasha schon, dass sein Sohn nicht bei ihm wohnen würde. Doch er hatte noch keine Wohnung und wollte nicht in das Haus zurück, das er mit Kikyo bewohnt hatte. Inuyasha wollte sobald er eine Wohnung gefunden hatte, Kagome fragen, ob sie mit ihm und ihren Sohn zusammenziehen wollte. So konnte er deutlich mehr für sie beide tun und musste seinen Sohn und sie nicht so sehr vermissen.

„Oh... da ist ja mein kleiner Prinz“, freute sich Sango. Inuyasha sah ihr dabei zu, wie sie freudestrahlend den Gurt öffnete und den Kleinen herausnahm. Zärtlich drückte sie ihn an sich und küsste seine Stirn. „Willkommen in deinem neuen Zuhause“, flüsterte sie sanft und hatte nur noch Augen für ihn. Inuyasha ging es genauso. Doch immer öfter merkte er, dass Kagome scheinbar nicht so fasziniert und gefesselt von ihrem Sohn war. Sie hatte ihren Blick nur wenige Sekunden auf die beiden gerichtet und anschließend diesen wieder abgewendet, bevor sie einfach in ihr Zimmer verschwunden war und sogar die Tür schloss.
 

Starr sah Kagome Sango dabei zu, wie sie ihren Sohn wickelte. Katai hatte sich beinahe die Seele aus dem Leib geschrien. Doch so oft Kagome versucht hatte, ihr Kind zu berühren, sie hatte es einfach nicht geschafft. Ihn einfach schreien gelassen, bis Sango vor ihr stand und ihr diese Arbeit abnahm. „Was ist los, Kagome?“, wollte Sango wissen, als sie den Kleinen hochhob und ihn Kagome übergeben wollte. Doch diese ging automatisch einen Schritt zurück. Sie sah die beiden nicht einmal an. „Kagome, das ist dein Kind! Seit Tagen kümmere ich oder Inuyasha sich um ihn. Du stillst ihn nur noch und das mit deutlichem Widerwillen. Du hast dich doch so sehr darauf gefreut, ihn zu bekommen“, sprach Sango einfach weiter, denn sie wollte erfahren, was los war.

Kagome wusste natürlich, dass sie jegliche Verantwortung auf ihre beste Freundin ab gab. „Kannst du ihm bitte etwas Süßes anziehen? Inuyasha wollte gleich mit seiner Familie vorbeikommen und du weißt, dass sie ihn noch nicht kennenlernen konnten. Ich werde in der Zeit etwas zum Essen vorbereiten“, brachte Kagome eilig über ihre Lippen. Dabei drehte sie sich nun vollkommen von ihrer Freundin weg und ließ ihre Frage offen im Raum stehen. Ihr war unklar, was genau sie dazu sagen sollte.
 

Mit einem Lächeln sah Inuyasha zu seiner Mutter. Sie hatte soeben seinen Sohn auf dem Arm und strahlte förmlich vor Stolz. Schon als sie die Wohnung betreten hatte und Katai in Sangos Armen sah, war sie hin und weg von dem Kleinen. Und auch Rin schien vollkommen gefesselt zu sein. „Wenn sie größer werden, kann man gar nicht glauben, wie klein sie einmal waren“, kam es schmachtend von Rin. Ehrfürchtig strich sie über die kleine Wange von Katai. „Vielleicht solltest du dir Gedanken um ein zweites Kind machen“, kam es breit lächend von Inuyasha. Er stupste mit seinem Ellbogen Sesshomarus Arm an. Der genau wie er das Schauspiel beobachtete, jedoch schien er wenig davon begeistert zu sein. „Ein Baby in der Familie reicht erstmal vollkommen“, gab Sesshomaru sofort von sich. Inuyasha wusste, dass er kein zweites Kind wollte. Ganz anders als Rin. Sie hatte schon mehrfach den Wunsch geäußert, ein zweites Kind zu wollen. Wer von den beiden den längeren Atem hatte, konnte nur die Zeit zeigen. Doch vielleicht würde sein Sohn Sesshomaru ja umstimmen können. Zumindest würde es Inuyasha freuen.

„Inuyasha, kann ich dich kurz sprechen? Allein?“, fragte Sango ihn plötzlich und wirkte gar nicht so glücklich. „Ähm... klar“, stimmt Inuyasha zu. Er erhob sich von der Couch, um Sango zu folgen. Erst in ihrem Zimmer stoppte sie, drehte sich zu ihm um und atmete tief durch. „Mach die Tür zu“, forderte sie ihn auf. Stirnrunzelnd kam Inuyasha dieser Aufforderung nach. Ein bisschen unbehaglich fühlte er sich schon. Denn er war allein in dem Zimmer einer Frau mit geschlossener Tür. Auch wenn er wusste das der Gedanke kompletter Blödsinn war, schließlich war es Sango mit der er im Raum stand. „Ich muss mit dir über Kagome reden.“ Kurz schluckte Inuyasha und hatte schon bemerkt, dass Kagome sich komisch verhielt. „Ich glaube, sie hat eine postpartale Depression. Sie ist unruhig, schläft kaum und um Katai kümmert sie sich kaum bis absolut nicht. Sie schiebt alles auf dich oder mich ab. Sie kann ihn nicht einmal beruhigen. Kagome braucht Hilfe, Inuyasha, und das ganz schnell“, redete Sango einfach drauf los, um ihren Verdacht zu äußern. Inuyasha verstand jedoch gar nichts.

„Sie ist im Moment vielleicht etwas angespannt und unruhig. Aber sie ist doch erst vor einer Woche Mutter geworden. Sie wird sich schon noch daran gewöhnen und bis dahin müssen wir ihr halt ein wenig helfen“, spielte er das Problem herunter. Er empfand es nicht so dramatisch wie Sango. „Inuyasha, sie braucht Hilfe. Beobachte sie doch etwas. Bitte du musst irgendwas unternehmen. Ich und du können nicht immer bei ihr sein. Und in diesem Zustand mache ich mir einfach sorgen um Katai. Sie tut ihm nicht gut. Vernachlässigt ihn komplett.“ Inuyasha konnte einfach nicht glauben, was Sango ihm da sagen wollte. Kagome war doch nicht krank.

„Sango das kann nicht sein. Sie hat sich doch auf Katai gefreut. Es war doch alles gut“, versuchte er es irgendwie zu verstehen. Denn all das passte nicht zusammen. „Ja, sie wollte es. Doch jetzt hat sie Probleme in ihre Mutterrolle zu finden. Sie hat keine Schuld daran. Sie braucht einfach nur Hilfe dabei Katai lieben zu lernen. Den Umgang mit ihm zu lernen. Rede mit ihr und hilf ihr… denn auf mich hört sie leider nicht“, bat Sango ihn nun. Danach lief sie an ihm vorbei und betrat wieder das Wohnzimmer, in dem seine ganze Familie saß, jedoch war von einer wichtige Peron keine Spur zu sehen.
 

Den ganzen Tag über hatte Inuyasha Kagome genau beobachtet. Sango hatte recht. Sie beachtete ihren Sohn kaum. Nur kurz nahm sie ihn und auch das Stillen schien ihr zuwider zu sein. Inuyasha sah ein, dass Kagome wirklich ein Problem hatte. Aus diesem Grund griff er einfach in seine Hosentasche, schnappte sich sein Handy und wählte eine bestimmte Nummer. Nur wenige Male hörte er das Freizeichen, ehe er eine bekannte Stimme hörte. Jedoch kam ihm nur ein Satz über die Lippen. „Kagome braucht deine Hilfe.“ Das war alles, was er sagte, bevor er wieder auflegte und hoffte, dass sie ihr bei dem Problem helfen konnte.

Endlich am Ziel!

Endlich am Ziel!
 

Eilig sprang Inuyasha von seinem Sitzplatz auf und lief zur Haustür. Soeben hatte es geläutet. Er hoffte inständig, dass es sich bei der Person um Kagomes Mutter handelte. Kagomes Verhalten gegenüber ihrem Sohn wurde immer kritischer. Sie versorgte ihn kaum noch. Selbst jetzt, wo er sich die Seele aus dem Leib schrie, starrte sie ihn nur an und versuchte nicht einmal, ihn zu beruhigen. Stunden hatte Inuyasha damit verbracht zu warten. Hoffte, dass zumindest Kagomes Mutter etwas ausrichten konnte. Doch zu seiner Überraschung stand eine wildfremde Frau vor ihm. „Guten Tag, bin ich hier richtig bei Hiraikotsu? Ich würde gerne zu einer Miss Kagome Higurashi“, kam es freundlich von der älteren Dame. Irgendwie hatte Inuyasha ein ungutes Gefühl und lächelte eher krampfhaft, als er die Dame an sich vorbei ließ.

„Um was geht es denn?“ wollte Inuyasha interessiert wissen und nahm ihr den Mantel ab, den sie soeben ausgezogen hatte. „Mein Name ist Yumiko Ken. Ich bin vom Jugendamt. Ich bin durch eine anonyme Anzeige darüber informiert worden, dass es sich hierbei um eine illegale Leihmutterschaft handeln soll und möchte dies gerne überprüfen. Und wer sind sie, wenn ich fragen darf?“ Kurz musste Inuyasha schwer schlucken. Das war gar nicht gut. Er wusste genau, wem er diesen Besuch gerade zu verdanken hatte. „Lassen sie mich raten. Kikyo Higurashi war ihre anonyme Tippgeberin“, kam es trocken über seine Lippen und schüttelte wütend den Kopf. „Das darf ich ihnen leider nicht mitteilen. Ich würde dennoch gern zu Miss Higurashi“, forderte die Jugendamtsmitarbeiterin. „Natürlich. Ich bin übrigens Inuyasha Takahashi der leibliche Vater“, stellte sich Inuyasha gleich korrekt vor.

Danach deutete er der Frau, wohin sie gehen sollte. Wirklich überhören wohin sie musste, konnte man sowieso nicht. Denn sein Sohn schrie noch immer lautstark, während Inuyasha schon jetzt klar war, dass es kein gutes Bild geben würde, dass Kagome ihren Sohn schreien ließ.

 

„Was ist denn hier los?“ Kagomes Blick richtete sich auf die fremde Frau in Sangos Wohnzimmer. Anschließend beobachtet sie Inuyasha dabei, wie er ihren Sohn eilig aus dem Bettchen nahm. „Kagome hat noch starke Schmerzen nach der Geburt und kann sich dadurch nicht richtig um unseren Sohn kümmern. Ich bin aber rund um die Uhr für die beiden da und auch Sango ist bemüht so viel Zeit wie möglich hier bei uns zu verbringen“, erklärte Inuyasha und versuchte so überzeugend zu sein wie möglich. Dabei trug er ein unsicheres Lächeln auf den Lippen. Kagome wusste wirklich nicht, was hier los war und was mit ihr momentan nicht stimmte. Sie fühlte sich vollkommen nutzlos. Leider empfand sie keine Freude mehr und selbst der Anblick ihres eigenen Sohnes löste keinerlei Gefühle in ihr aus.

„Ich glaube hier stimmt etwas nicht. Miss Higurashi kann ich mit ihnen reden? Ich bin Yumiko Ken. Wie ich Mister Takahashi bereits mitteilte bin ich vom Jugendamt und möchte den Vorwurf der Leihmutterschaft nachgehen. Ich hätte ein paar Fragen an sie und würde gerne mit ihnen sprechen“, redete die Frau einfach los und sah sie erwartungsvoll an. Kagome nickte und deutete der Frau sich auf die Couch zu setzen. Auch wenn sie keinerlei Angst oder Schock verspürte. 

 

Angespannt sah Inuyasha auf Kagome. Wie schon angekündigt hatte die Mitarbeiterin des Jugendamtes einige Fragen an Kagome. Hin und wieder auch an ihn. Doch vorrangig wurde Kagome befragt. Sie beantworte jede Frage ausdruckslos. So als wäre es ihr egal, was nach der Beurteilung passieren würde. Ein weiteres Läuten zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Seufzend lief er mit seinem Sohn im Arm ein weiteres Mal an die Tür. Schnell öffnete er diese, während er den Kleinen schaukelte. „Oh Gott bist du niedlich“, hörte er sofort die aufgeregte Stimme von Kagomes Mutter. „Entschuldigung, Inuyasha. Ich wollte dich nicht ignorieren, aber Katai ist einfach so zuckersüß“, schwärmte sie regelrecht und nahm ihm stolz das Baby aus den Armen.

„Du musst uns unbedingt helfen. Eine Frau vom Jugendamt ist hier. Sie hat von der Leihmutterschaft erfahren und Kagome gibt ihr keinen Anlass sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ich habe Angst, dass sie uns Katai wegnehmen“, kam es panisch und flüsternd über Inuyashas Lippen. Nachdem bei seinen Eltern alles aufgeflogen war hatte er auch bei Kagomes Familie alles gebeichtet. Wirklich überrascht hatten diese allerdings auch nicht gewirkt, vermutlich hatten sie soetwas schon geahnt nachdem Kikyo zurückgekommen war. Inuyasha hatte damals dennoch eine Rüge von ihrer Mutter bekommen. Doch die Lüge schien sie ihm nicht mehr übel zu nehmen. Wollte ihm scheinbar unbedingt helfen. Inuyasha versuchte mit tiefen Atemzügen seine Atmung wieder zu normalisieren. Denn er war vollkommen überfordert und verängstigt. „Wo ist diese Frau?“, wollte Kagomes Mutter von ihm wissen und drückte ihm eilig seinen Sohn in die Hand, ehe sie an ihm vorbeilief und direkt ins Wohnzimmer lief. 

 

„Sofort aufhören mit ihrer Befragung“, kam es fordernd und bestimmend von ihrer Mutter. Geschockt sah Kagome auf sie. Sie wusste nicht, dass sie hier war. Sie überhaupt besuchen wollte. Fünf Jahre hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt und nun stand sie hier vor ihr und sah die Frau vom Jugendamt wütend an. „Meine Tochter ist eine wunderbare junge Frau und hat einen wirklich wundervollen und zuckersüßen Jungen das Leben geschenkt. Inuyasha und sie hatten es wirklich nicht leicht. Auch wenn der Kleine durch eine Affäre entstand und seine Exfreundin Kikyo darüber wütend ist, haben sie kein Recht den beiden zu unterstellen, dass sie ein Verbrechen begangen haben. Schließlich sind die Anschuldigungen nur aus verletztem Stolz und einer unbändigen Wut hervorgebracht worden“, redete sich ihre Mutter direkt in Rage.

„Ich war gerade im Gespräch mit ihrer Tochter. Ich habe gesehen, wie ihre Tochter ihren Sohn behandelt. Sie hat keinerlei Bezug zu ihm und das Mister Takahashi so aufopferungsvoll versucht, sich um dieses Baby zu kümmern, zeigt mir, dass hier etwas nicht richtig läuft.“ Mit diesen Worten stand nun Frau Ken auf. Sie schien endgültig ihre Entscheidung getroffen zu haben. „Meine Tochter hat eine postpartale Depression. Sie ist nicht in der Lage sich um ihren Sohn zu kümmern. Deshalb haben wir auch schon dafür gesorgt, dass Kagome Hilfe bekommt. Sie ist vielleicht noch keine gute Mutter. Aber sie wird die beste werden, die es gibt. Weil sie für das alles hart gekämpft hat und nicht aufgeben wird.“

Kagome verstanden nicht wirklich, was ihre Mutter da sagte. Sie war vollkommen durch den Wind. Sie sollte eine psychische Störung haben? Sie, die immer perfekt war? Immer alles alleine schaffte? Das konnte doch unmöglich sein. „Ich werde meinen Bericht beim Jugendamt abgeben. Ich muss natürlich vermerken, was ich gesehen habe. Doch ich glaube ihnen. Vorerst. Weitere Besuche werde ich noch vornehmen müssen, da so meine Vorschriften sind. Sie müssen verstehen, dass wir jede Meldung ernst nehmen und verfolgen. Obwohl nicht jede Meldung wahrheitsgemäß ist, müssen wir dem nachgehen“, kam es nun verstehend von der Frau. Sie schien Kagomes Mutter zu glauben das es eine Rache sein sollte. Mitleidig sah sie noch einmal zu Kagome, ehe sie Inuyasha zunickte und sich von ihm zur Tür bringen ließ. 

 

„Kagome?“, sprach Inuyasha sie an, als er wieder das Wohnzimmer betrat. „Ich bin nicht krank. Ok ich kann mit meinem Kind vielleicht nicht so gut umgehen wie ihr. Aber deshalb bin ich doch nicht krank“, redete Kagome und sah ihn plötzlich wütend an. Inuyasha wusste, dass sie es nicht toll finden würde. Wie er ihr den Ernst der Lage erklären konnte, war ihm leider nicht klar. Sie konnte manchmal viel zu stur sein. „Hier“, hörte sie und kurz zuckte Inuyasha zusammen, als Kagomes Mutter ihr einfach Katai in die Arme drückte. Sofort verspannte sich die junge Frau und hielt den Kleinen eher starr in den Armen. „Fühlt es sich gut an?“, fragte ihre Mutter sie und schaute sie neugierig an. „Nimm ihn bitte wieder“, stotterte plötzlich Kagome und hielt den Kleinen zitternd ihrer Mutter entgegen. „Es gibt viele Mütter, die so eine Depression haben. Du bist nicht alleine damit. Und du kannst da raus kommen. Nimm meine Hilfe an”, begann die ältere Frau zu erzählen. “Als du auf die Welt kamst, war ich wie du. Ich habe mich so auf dich gefreut und plötzlich hatte ich Angst vor dir. Du warst so klein und zerbrechlich. Das Gefühl dich zu berühren war beängstigend. In meinem Kopf war immer nur der Schmerz den ich gefühlt hatte, nicht die Liebe zu dir. Mit der Hilfe deines Vaters habe ich es geschafft, dich richtig zu versorgen und zu lieben. Du hast Inuyasha an deiner Seite. Er wird für dich da sein und auch ich werde mein Bestes geben. Ich bleibe so lange wie du mich brauchst. Gib Kikyo nicht die Genugtuung, dass sie gewonnen hat.“

Kagomes Blick legte sich nur Sekunden auf Inuyasha. Dann auf ihren gemeinsamen Sohn. Es vergingen mehrere Minuten, in denen es unheimlich still war. „Ich kann lernen Katai zu lieben. Und ich werde Kikyo zeigen, dass ich gewinnen kann. Das erste Mal gegen sie“, flüsterte Kagome nachdenklich. Sie schien völlig in Gedanken, während ihre Mutter ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen trug. Zum ersten Mal seit Tagen hatte Inuyasha das Gefühl, dass sich etwas in Kagome tat. Und Inuyasha hoffte wirklich, dass dies keine Illusionen sein würde.

 

„Der Kleine schläft“, hörte Kagome Inuyasha, als er wieder das Wohnzimmer betrat. Soeben hatte er den Kleinen in sein Bett gebracht. Ihre Mutter hatte sich vor einer Weile in ihr Hotelzimmer zurückgezogen. Ihr jedoch versprochen, dass sie am nächsten Morgen wieder vor ihrer Tür stehen würde, damit Inuyasha endlich wieder auf die Arbeit konnte. Sango war noch im Krankenhaus und würde dort noch eine Weile bleiben. Sie war somit allein mit Inuyasha. Genau das wollte sich Kagome zu nutzen machen. Sie wollte mit ihm offen und ehrlich sprechen. Die Worte ihrer Mutter haben sie zum Nachdenken gebracht. „Können wir bitte reden?“, fragte sie ihn. Dabei tippte sie auf die Couch neben sich, um ihm zu zeigen, dass er sich setzen sollte. Die Decke, die über ihrem Körper lag, zog sie höher und schalte den Fernseher aus, der bis zu diesem Zeitpunkt einfach nur lief. „Wenn du das wirklich willst“, meinte er, setzte sich zu ihr und nahm einen tiefen Atemzug.

„Ich habe nachgedacht und gegoogelt“, fing sie an und musste kurz kichern. In dieses stieg er mit ein. „Und was hast du rausbekommen?“, wollte er anschließend wissen. „Ich bin krank. Und ich brauche Hilfe. Das weiß ich nun. Ich hätte von Anfang an nachdenken sollen. Jahrelang habe ich solche Frauen gesehen. Sie haben sich unheimlich auf das Kind gefreut und es nach der Geburt nicht ertragen können. Es ist furchtbar. Katai ist mein Fleisch und Blut und ich kann ihn nicht richtig lieben. Bei uns lief vieles anders. Anfangs wollte ich ihn nicht. Habe Monate mit mir gehadert, dass ich ihn doch bekommen wollte. Ich hatte ständig sorgen, dass ich es nicht schaffe. Und jetzt trifft genau das zu. Ich kann mein Kind nicht versorgen“, begann sie nun zu erklären. Wochenlang hatte sie die Augen davor verschlossen. „Du bist nicht allein. Du hast Sango, deine Mutter und mich. Ich werde immer bei dir sein und für unseren Sohn“, versicherte er ihr nochmal und sah sie ernsthaft an.

„Du hast Kikyo für Katai verlassen.“ Inuyashas linkes Auge zuckte bei der Aussage zusammen. Er sah sie etwas nachdenklich an. „Ich habe Kikyo für dich und Katai verlassen. Ich dachte, du siehst es irgendwann, aber du bist scheinbar in so manchen Dingen vollkommen blind“, entgegnete er und blickte kurz weg, bevor er zu ihr sah und sie ernst anschaute. Erst danach sprach er weiter: „Ich liebe dich. Ich liebe dich vom ganzen Herzen und das nicht erst seit gestern. Du warst nie nur eine Affäre oder das Mittel zum Zweck für meinen Traum. Vom ersten Tag an, als ich dich traf, war da irgendwas in mir, dass mir gesagt hatte, dass du etwas Besonderes bist.“ Kagomes Augen weiteten sich. Sie hatte immer gehofft, dass er irgendwann merken würde, dass er sie liebte. Das jetzt von ihm so offen zu hören, überforderte sie gewaltig. „Ich werde dir einigen Kummer bereiten. Ich bin nicht einfach.“ 

„Das weiß ich. Ich habe dich über die Monate wirklich kennengelernt. Und ich bin bereit diese Herausforderung anzunehmen. Wenn du mich ebenfalls liebst und es wirklich möchtest“, stellte er klar. Kurz schloss Kagome ihre Augen. Ein kleines Lächeln zierte ihre Lippen. „Ich liebe dich… irgendwie liebe ich dich. Ich bin aber auch gut darin Beziehungen kaputt zu machen und davon zu laufen. Kannst du damit umgehen?“, wollte Kagome von ihm wissen. Auch wenn sie seine Antwort schon kannte. „Soll das ein Witz sein? Ich habe dich in Akita gefunden. Und werde es immer wieder tun. Also fangen wir von vorne an… Hallo ich bin Inuyasha und der Vater deines Sohnes“, verließ es amüsiert seine Lippen und er hielt ihr auffordernd und lachend seine Hand hin. „Kagome es freut mich dich kennenzulernen“, lachte nun auch sie, nahm seine Hand freudig an und schüttelte diese leicht. Sie sahen sich tief in die Augen und kamen sich immer näher. Zärtlich legten sich ihre Lippen aufeinander. Alles fühlte sich so magisch an.

Endlich fühlte sich Kagome angekommen. Vollkommen. Sie hatte endlich ihren Ort gefunden, der sie glücklich machte. Einen Ort, den sie so lange gesucht hatte, und nur fand, weil sie sich verliebt hatte. Der Ort, der sie glücklich machte, war keine Stadt. Es war ein junger Mann, der sie liebte. Genauso wie sie war und den auch sie liebte. Mehr als sie sich jemanls vorstellen konnte. 

 

Eine glückliche Familie!

Eine glückliche Familie! 
 

Mit einem zufrieden Seufzer und einem erleichterten Lächeln auf den Lippen schloss Kagome die Tür hinter Frau Ken. Wie schon angekündigt, war das Jugendamt des Öfteren bei ihnen und ziemlich wachsam. Doch damit war heute ein für alle Mal Schluss. Frau Ken hatte sie heute zum letzten Mal beehrt. „Ist sie weg?“, wollte Inuyasha wissen. Er kam mit Katai auf dem Arm aus dem Wohnzimmer und schaute sie gespannt an. „Ein für alle Mal. Wir sind endlich das Jugendamt los!“, freute Kagome sich. Dabei hüpfte sie einige Male auf und ab. „Deine Mami ist endlich frei“, strahlte sie über das ganze Gesicht und kniff leicht in seine zuckersüßen Backen. „Dann haben wir ja einen weiteren Grund zum feiern“, kam von Inuyasha, während er sich ihr näherte. Glücklich drückte er seine Lippen auf ihre. „Wir haben so einiges zu feiern. Die Freiheit vom Jugendamt, den ersten Geburtstag unseres Sohnes und den Einzug in unser gemeinsames Haus“, zählte Kagome auf.

In diesem Jahr hatte sich wirklich einiges getan. Sie und Inuyasha hatten es wirklich geschafft eine funktionierende Beziehung aufzubauen. Sie vertrauten einander und liebten sich. Er stand ihr bei allem bei. Er hatte ihr aus ihrer Depression geholfen, ihr gezeigt, dass sie ihren Sohn lieben konnte und das tat sie auch von ganzem Herzen. „Wir sollten dringend anfangen das Chaos hier zu beseitigen“, lachte Inuyasha. Sie hatten noch einiges zu tun, bevor sie die Gäste empfangen konnten. Denn sie hatten nur das Zimmer ihres Sohnes hergerichtet für den Besuch des Jugendamtes. Ein Umzug hatte eben nicht nur schöne Zeiten. Sie waren ziemlich gestresst und hatten viel zu viel zu tun. „Das sollten wir. Wir werden wohl eine Nachtschicht einlegen müssen. Sonst denken sie noch, dass wir doch noch ihre Hilfe brauchen und lassen uns nie allein“, amüsierte er sich weiter und setzte seinen Sohn auf dem Boden ab.

Ihre Eltern hatten ihnen viel geholfen. Durch all die Schwierigkeiten. Zu ihrer Freude hatten sie sich schnell angefreundet. Es hatte nur wenige Tage gedauert, bis ihre Mutter die Entscheidung traf nach Osaka zu ziehen. Samt ihre Familie und ihrem Großvater. Zu dem Rest ihrer Familie hatten sie keinen Kontakt mehr. Doch das störte Kagome gar nicht. „Da hast du recht. Und mal nur so nebenbei. Ich bin sowas von bereit auf mich allein gestellt zu sein. Also lass uns schnell an die Arbeit gehen. Schließlich haben wir noch etwas zu feiern“, grinste sie ihn nun spitzbübisch an. Sie lief einfach an ihm vorbei, da sie so schnell wie möglich an die Arbeit gehen wollte. 

 

Geschafft schmiss sich Inuyasha in das Bett. Vorsichtig schmiegte er sich an Kagome. „Wenn alles gut läuft, können wir noch eine Stunde schlafen, bevor wir alles vorbereiten müssen“, seufzte er erschöpft. Tatsächlich hatte er mit Kagome bis vier Uhr nachts das ganze Haus auf Vordermann gebracht. „Wenn Katai das auch zulässt“, kam es nuschelnd von ihr. Sie hatte ihren Kopf in ihrem Kissen vergraben. „Was hältst du davon, wenn wir einfach durch machen und uns ein bisschen amüsieren. Immerhin haben wir etwas zu feiern“, schlug er vor und fuhr zärtlich ihren Körper entlang. Er hatte wirklich Sehnsucht nach ihr. „Sei mir nicht böse. Ich liebe dich und ich würde wirklich gern, aber ich bin viel zu müde“, blockte sie gleich ab, ebenso seine Hand, die gerade dabei war unter ihr Shirt zu fahren. „Vielleicht hast du recht. Wir sollten die letzten Minuten wirklich versuchen uns zu erholen. Immerhin haben wir einen anstrengenden Tag vor uns“, schmunzelte Inuyasha und empfand die Zurückweisung nicht schlimm. Er war ebenfalls erschöpft, auch wenn er ihre Nähe gerne gespürt hätte. 

 

Mit gerümpfter Nase nahm Kagome den Kuchen für ihren Sohn aus dem Backrohr. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie es hinbekommen würde. Der schwarz angekokelte Kuchen bewies ihr jedoch das Gegenteil. „Inuyasha? Kannst du vielleicht doch zum Konditor fahren und einen Kuchen holen?“, schrie sie laut durch das Haus. Nur wenige Sekunden später stand er vor ihr und musste sich sichtlich bemühen nicht vor Lachen auf den Boden zu liegen. „Ich sagte doch von Anfang an, dass du das besser unseren Müttern überlässt“, amüsierte Inuyasha sich köstlich. Er wollte schon nach seiner Jacke greifen, doch das Läuten der Klingel unterbrach ihn. „Ich schätze dafür ist es jetzt zu spät“, zuckte er mit den Schultern. Direkt lief er vor, um ihren oder besser gesagt den Besuch ihres Sohnes herein zu lassen. Schließlich wollten sie diesen besonderen Tag mit ihren näheren Verwandten verbringen. 

 

„Katai, nein.“ Erschrocken sah Inuyasha auf die Hose seines Bruders, auf welcher sein Sohn gerade seine mit Torte bedeckten Fingerchen abgeputzt hatte. Die Schokolade sah fantastisch auf der Hellen Jeans aus, zumindest sah das sein Sohnemann so der ein strahlendes Lächeln auf seinen Lippen trug. „Entschuldige“, brachte Inuyasha hervor und sah zu seinem Bruder. Doch dieser winkte nur ab. „Das sind Kinder, Inuyasha. Da läuft so gut wie nichts nach Plan“, sagte er schlichtweg und lächelte seinen Neffen sogar leicht an. „Das zweite Kind tut dir gut“, lachte Inuyasha. Denn Rin hatte ihn recht schnell davon überzeugt ebenfalls noch ein Baby zu bekommen. Sie hatte sich einfach in Katai verliebt und keine Ruhe mehr gegeben. Bis Sesshomaru nachgab und ihren Wunsch erfüllte. Mittlerweile war Rin auch schon im sechsten Monat. Den Umstand sah man ihr deutlich an und Sesshomaru wirkte entspannter denn je.

„Ja, manchmal braucht man einfach einen richtigen Arschtritt“, gestand er und sah zu seiner Frau, die gerade mit Sango über die Schwangerschaft redete. Auch Sango hatte vor ein paar Wochen völlig überraschend verkündet, ein Kind zu erwarten. Geplant war dies bei Miroku und ihr alles andere. Vor allem dass sie Zwillinge erwarteten, hatte die beiden wirklich in eine Schockstarre versetzt. Doch mittlerweile war dies überwunden und sie freuten sich auf das Abenteuer. Inuyasha freute sich mit seiner Familie und seinen Freunden. Dennoch war ein wenig Wehmut dabei. Kagome wollte keine weiteren Kinder. Er respektiere ihren Wunsch. Allein für Katai war er ihr schon unendlich dankbar. „Wird Zeit für deinen Mittagsschlaf“, sprach Kagome, als sie gerade wieder aus der Küche kam. Sie nahm ihm seinen Sohn ab. „Schönes Muster“, kicherte sie, während sie einen Blick auf Sesshomaru gerichtet hatte.

„Ich bring ihn ins Bett und wenn er wach ist, können wir mit den Geschenken beginnen?“, fragte Kagome ihn nochmal. Inuyasha nickte darauf nur, da sie dies doch schon vorher besprochen hatten. Daher begann er einfach wieder mit Sesshomaru zu sprechen und den Tag zu genießen. 

 

Eilig setzte Kagome ihren Sohn ab. Gerade hatte er nach ihr geschrien und dadurch seinen Mittagsschlaf beendet. Nun durfte sich ihr Sohn an den vielen Geschenken erfreuen. Mit strahlenden Augen war er auf diese zu gekrabbelt. Freudig riss er nun eines nach dem anderen auf. Scheinbar interessierte ihn das Geschenkpapier mehr als der tatsächliche Inhalt. Beim Auspacken wurde er tatkräftig unterstützt. Yukito half ihm nur zu gern dabei. Er liebte seinen kleinen Cousin sehr und spielte gern mit ihm. Denn er war oft zu Besuch. „Die beiden sind so niedlich zusammen“, schwärmte Rin und auch Kagome konnte ihr bei dieser Aussage nur zustimmen. Es war einfach schön mitanzusehen wie die beiden zusammen spielten.

„Könnt ihr mich kurz entschuldigen?“, fragte Kagome ihre Freundinnen. Im Moment war ihr zu viel los. Sie brauchte dringend frische Luft. „Klar. Geht es dir nicht gut? Soll ich mitkommen?“, fragte Sango nach. War trotz ihrer eigenen Schwangerschaft immer noch wahnsinnig besorgt um sie. „Mach dir keinen Kopf. Ich brauch nur kurz fünf Minuten für mich“, winkte Kagome ab und lief schon nach draußen, um etwas runter zu kommen.

 

„Alles ok?“ Erschrocken sah Kagome ihn an. „Ja. Ich habe nur kurz eine Pause gebraucht“, zuckte sie mit den Schultern. „Du magst es immer noch nicht, wenn so viele Menschen um dich sind. Versuche es etwas zu genießen.“ Inzwischen kannte Inuyasha Kagome wirklich gut. Er kannte so einige ihrer Mucken. Langsam lief er auf sie zu und legte vorsichtig seinen Arm um sie. „Manchmal ist es einfach so unwirklich. Erst hatte ich niemanden. Und nun habe ich eine wunderbare Familie, wahnsinnig tolle Freunde und einen Freund und ebenso einen Sohn, den ich über alles liebe. Aber alles ist irgendwie so unwirklich und ich habe Angst, dass alles nur ein Traum ist und ich irgendwann aufwache. Dabei merke, all das war nicht real“, gab Kagome zu und lehnte sich an Inuyashas Brust.

„Es ist kein Traum. Alles, was du fühlst, ist real. Die Liebe, Zuneigung und die Sorgen. All das empfindest du, weil du Menschen um dich hast, die du liebst und die dich lieben. Heute vor einem Jahr hast du großartiges geleistet. Ich liebe dich. Und ich will dich für immer bei mir haben. Du und Katai seid mein Leben. Ich würde nichts anders machen wollen. Auser vielleicht eines… ich würde die Reihenfolge ändern. Ich würde dich kennenlernen, mit dir dieses wunderschöne Haus kaufen und dich fragen, ob du meine Frau werden willst, ehe ich mit dir diesen wunderbaren Jungen bekommen würde, damit wir endgültig eine Familie sein würden“, sprach er sanft aus und umschloss sie etwas fester. Er würde tatsächlich nur die Reihenfolge ändern, aber sein Leben mit ihr niemals.

„Soll das ein Heiratsantrag gewesen sein?“, kicherte Kagome plötzlich. Und auch er hatte nun seinen Fehler erkannt. „Vielleicht. Immerhin ist das der einzige Punkt den wir noch nicht abgehackt haben. Also? Willst du meine Frau werden und für immer bei mir sein?“ Kagome wusste, dass es nur ein Spaß war. Er hatte es einfach spontan geäußert und auch keinen Ring besorgt. Inuyasha wollte, dass dieser Moment für sie perfekt sein würde. Nicht auf ihrem Balkon und schon gar nicht so spontan. „Vielleicht irgendwann, wenn du es ernst meinst. Und jetzt komm, wir sollten zurück. Die Gäste warten bestimmt schon“, sagte Kagome, als sie sich wieder von ihm löste und ihm auffordernd die Hand hinhielt. „Da hast du wohl recht. Auch wenn ich dich lieber für mich hätte“, gestand er. Direkt folgte er ihr trotzdem. Denn dieser Tag war nicht ihrer, sondern der ihres Sohnes. 

 

„Katai, komm gibt das schnell Mama“, sagte Kagome und griff schnell nach dem Foto, welches Katai wohl soeben in die Finger bekommen hatte. „Mami eiei“, brabbelte ihr Sohn gleich los. Lautstark zeigte er seinen Protest. Immer wieder hob er seine Hände hoch und wollte nach dem Bild greifen. „Gib es ihm doch“, erklärte Inuyasha einfach. Er nahm ihr das Bild aus den Händen, sah kurz darauf und gab es anschließend ihrem Sohn zurück. „Darüber reden wir später“, stellte er noch klar. Sodass Kagome leicht nickte und schon jetzt wusste, dass es wohl eher auf einen Streit, als auf ein Gespräch hinauslaufen würde. 

 

Erleichtert schloss Inuyasha die Tür, da er sich die ganze restliche Feier kaum auf diese konzentrieren konnte. Immer wieder hatte er das Bild vor Augen, mit dem sein Sohn über Stunden angeregt gespielt hatte. „Können wir darüber reden?“, fragte Kagome ihn unsicher und kam näher zu ihm, während er an der Tür lehnte. „Ich wollte es dir sagen. Ich wusste nur nicht wie“, fing sie an. Sie wollte ihn berühren, doch er wich ihr aus. „Wann wolltest du es mir sagen. Oder hätte ich es irgendwann erfahren, dass wir noch ein Kind bekommen hätten können“, fuhr er sie an. Er hatte einfach eine solche Wut im Bauch. „Ich musste es erst selbst verstehen. Ich habe im Urlaub einfach nicht an die Zeitverschiebung gedacht. Ich habe einfach nicht damit gerechnet und dann war der Test plötzlich positiv. Ich hatte Angst, es dir zu sagen. Ich wollte es dir sagen, aber ich wusste nie wie“, versuchte sie sich zu erklären. Doch er war einfach wütend.

„Du hättest es mir nie gesagt“, kam es resigniert von Inuyasha. „Doch… doch weil ich mich dafür entschieden habe. Ich habe mich für dich und unsere Kinder entschieden. Ich habe keine Ahnung, ob das funktioniert und ob ich die Entscheidung bereuen werde. Aber ich liebe dich und unsere Kinder über alles. Ich will irgendwann deine Frau sein und du sollst stolz auf mich sein. Ich habe nur Zeit gebraucht, zu verstehen, aber ich war mir noch nie so sicher, wie mit dieser Entscheidung“, gab Kagome von sich. Er hätte mit allem gerechnet, doch nicht mit dieser Antwort. „Du willst das Kind?“, hakte er nochmal nach und musste das erstmal sacken lassen. „Dich und die Kinder“, stellte sie klar. „Du entscheidest dich für mich und die Kinder?“ 

„Das hab ich doch schon vor zwei Jahren und würde ich immer wieder machen“, lächelte sie und ging vorsichtig auf ihren Freund zu. „Also…“

„Mama! Papa!“, hörten sie plötzlich die zarte Stimme ihres Sohnes. Dieser krabbelte gerade aus dem Wohnzimmer direkt auf sie zu. „Na mein Kleiner? Was hältst du davon, wenn Mama und Papa bald eine Party nur für uns schmeißen?“, fragte Inuyasha seinen Sohn, als er ihn hochgehoben hatte. „Papa“, freute sich der Kleine und klatschte aufgeregt mit den Händen. „Das heißt dann wohl ja“, kicherte Kagome. „Also abgemacht. Wir heiraten und bekommen noch ein Baby?“ hakte Inuyasha noch einmal nach und wollte einfach sicher gehen. „Einverstanden. Aber bei der Hochzeit will ich wieder schlank sein. Also wird diese wohl bis nach der Geburt warten müssen. Zumal ich mich erinnern kann, dass du niemals heiraten wolltest… oder erinnere ich mich da falsch?“ 

„Da wusste ich auch nicht, dass ich dich irgendwann treffen und lieben würde. Doch mittlerweile wünsche ich mir nichts sehnlicher, als das wir endlich eine richtige Familie sind und nun endlich bin ich vollkommen an meinem Ziel angekommen. Wir sind eine Familie und das kann uns niemand mehr nehmen.“ Nach diesen Worten überwand Inuyasha den geringen Abstand zwischen ihnen. Kagome legte ihre Arme um Inuyasha und Katai. Während Inuyasha zärtlich ihren Bauch berührte. Ja sie hatten harte Zeiten durchgemacht. Viele Fehler begangen. Doch nun endlich waren sie am Ziel angekommen. Sie waren eine Familie, die gemeinsam auch durch schwere Zeiten gehen konnte. Vereint in Liebe und Geborgenheit. 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon mit dem Auftakt der neuen Story.
Ich hoffe dieser hat euch gefallen ☺️☺️☺️

Wie immer wird es auch hier jeden Sonntag ein neues Kap geben ☺️☺️☺️

Also... habt eine schöne Woche bis dahin ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder ☺️☺️☺️

Ich hoffe es hat euch gefallen.
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder...

Endlich sind sich die beiden mal begegnet ☺️☺️☺️

Wie es nach dieser Aussage weiter geht erfährt ihr natürlich wie immer nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder...

Ich hoffe es hat euch gefallen ☺️☺️☺️

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder ☺️☺️☺️

Ganz sooo einfach wie sie sich das vorgestellt haben läuft es scheinbar ja nicht...
Aber was noch nicht ist... kann bekanntlich noch werden!

Wies weitergeht seht Ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin... habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo ich hoffe der Hase war brav xD
Euch allen noch froh Ostern und einen schönen Feiertag 🐰🐰🐰

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sssoooooo damit hätten wir es für diese Woche auch wieder geschafft!

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo und das wars auch schon wieder ☺️☺️☺️

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wie immer wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo und das wars auch schon wieder ☺️☺️☺️

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder...

Ich hoffe es hat euch wieder gefallen.

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!
Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder.

Ich hoffe es hat euch gefallen.
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin wünsche ich euch noch einen schönen Muttertag und vorallem eine schöne Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder...

Ich hoffe es hat euch gefallen ☺️☺️☺️

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder... ich hoffe es hat euch gefallen...

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder für diese Woche ☺️☺️☺️

Ich hoffe es hat euch gefallen.
Wie es dann weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo das wars auch schon wieder!

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche… ich vertschüss mich mal ins Bett und in eine hoffentlich schöne und feierfreudige urlaubswoche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Ich hoffe es hat euch gefallen…
Wie immer werdet ihr wieder nächsten Sonntag sehen wie es weitergeht!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder…

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo und das wars auch schon wieder!
Ich hoffe es hat euch gefallen.

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder…

Ich hoffe mal es hat euch gefallen!
Wie immer seht ihr nächsten Sonntag wies weiter geht!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo… das wars auch schon wieder!

Ich verkrümmel mich dann mal… wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo… das war auch schon wieder…

Natürlich haben einige von euch richtig getippt xD
Daher überrascht es jetzt wohl eher wenige ;P

Wie es nun weiter geht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo und jetzt ist es auch schon wieder vorbei!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder ☺️☺️☺️

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ❤️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo und nun heißts wieder eine Woche warten bitte xD

Ich hoffe doch es hat euch gefallen!
Wies weitergeht wie immer nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Upps… ob das dem Herrn etwas zu denken gibt?

Das werdet ihr dann wohl nächste Woche Sonntag wieder herausfinden xD

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uiii da war einer aber bitter böse…
Ob das noch zu kitten ist?

Das seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo das wars dann auch schon wieder… wie unsere Terrorqueen wohl reagieren wird?

Das seht ihr dann wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo das wars auch schon wieder..

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo das wars auch schon wieder…

Ich hoffe es hat euch gefallen ☺️☺️☺️

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag xD

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo das wars auch schon wieder….

Ich hoffe es hat euch gefallen ☺️☺️☺️
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder für diese Woche ☺️☺️☺️

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ❤️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und damit wären wir auch schon wieder am ende…

Ob dieser Ausflug Kagome wirklich schmeckt!? Das seht Ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na da war Inuyasha in plauderlaune xD?

Das seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na… hat Inuyasha da alles richtig gemacht?
Ich finde schon ❤️

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na… treib ich hier die Gemüter in die höh?

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch dann schon wieder…

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder…

Da hat Kikyo eine wahre Bombe platzen lassen… wie es nun weitergeht seht Ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder…

Ich hoffe es hat zumindest ein wenig gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Aus Schluss vorbei xD
Das wars auch schon wieder für diese Woche!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!
Bis dahin habt eine schöne Woche!

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars dann auch schon wieder… langsam oder besser in großen Schritten nähern wir uns dem Ende….

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder…

Ich lass sie einfach nicht glücklich werden… ich hoffe doch ihr hasst mich jetzt nicht!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag…

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder…
Ich hoffe es hat euch gefallen!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich auch dieses mal wieder und diesmal ganz sicher nächsten Sonntag!

Nochmals großes Sorry!!! 🙇🏽‍♀️🙇🏽‍♀️🙇🏽‍♀️
Bis dahin habt eine schöne Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das letzte Kap dieser Geschichte genau so gefallen wie all die anderen davor!

Ich bedanke mich recht herzlich bei jedem der diese Geschichte bis zum letzten Kapitel gelesen hat!
Bei alle die zusammen mit mir immer wieder aufs neue mitgefiebert haben.
Ein großes danke auch an die ganzen Favos und Empfehlungen ich hab mich über jeden einzelnen sehr gefreut!

Vielleicht sieht man sich ja schon ganz bald wieder bei einer neuen Geschichte die euch hoffentlich dann ebenfalls so gefällt!

Ich wünsche euch eine wirklich schöne restliche Weihnachtszeit!

Bis dann eure Miyu! ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (44)
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Von:  Puschelxx3
2021-12-28T03:36:20+00:00 28.12.2021 04:36
Wow,was für eine unglaublich,tolle Geschichte 🙂
Ich habe sie tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen.Dafür habe ich knapp 5 1/2 Stunden gebraucht,aber es hat sich wirklich gelohnt.

Ich mag deinen Stil zu schreiben und die Emotionen die du so treffend beschreiben kannst.Dadurch kann sich gut in die Person hineinversetzen (ich kann das zumindest).
Allerdings kann ich persönlich so schlecht auf wöchentliche Updates warten und habe mich mit dem Lesen beherrscht,bis du sie fertig gestellt hattest 😂🤷

Liebe Grüße
Antwort von:  Miyu94
29.12.2021 10:35
Hallo ☺️☺️☺️

Danke für deine Lieben Worte!

Ziemlich flott… freut mich aber das es dir gefallen hat!

Das kann ich gut verstehen… ich hasse es auch immer warten zu müssen… manchmal geht es aber leider nicht anders!

Dauert halt nur etwas xD

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️
Antwort von:  Puschelxx3
29.12.2021 12:57
Das stimmt,im normalen Alltag geht es noch,aber jetzt wo ich Urlaub habe,ist es wirklich schlimm 😂

Wenn mich etwas interessiert und ich erstmal lese,lese ich.Da reicht normales ansprechen nicht aus um mich aus dem Lesen zu holen 😂🤷

Ich freue mich auf dein nächstes Werk,wenn es soweit ist :)

Liebe Grüße
Antwort von:  Miyu94
29.12.2021 16:53
Tatsächlich ist das sogar schon in Planung xD

Oder eher mehrere… manchmal könnt ich Amok laufen 🤣🤣🤣
Da is echt unvorteilhaft einen Vollzeitjob zu haben… und mein Urlaub dauert auch noch… somit musste leider noch ein paar tage warten 😶😶😶

Aber schön das du auch dann mal reinlesen willst ☺️
Von:  Coconut
2021-12-19T19:18:02+00:00 19.12.2021 20:18
Was für ein schönes Ende. Ich freu mich so für Kago und Inu. Die Beiden haben so für ihre Träume gekämpft und es verdient zusammen glücklich zu sein.

Danke für diese tolle Geschichte. Jeden Sonntag hab du mich riesig darauf gefreut.
Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest.
Liebe Grüße
Antwort von:  Miyu94
23.12.2021 11:44
Hello ☺️☺️☺️

Schön das es dir gefallen hat!
Ja sie hatten so einige harte Zeit… aber sie dürfen auch glücklich werden!

Wie schön das ich dir eine Freude machen konnte!
Ich wünsche dir ebenfalls schöne Weihnachten! 🌲🎄

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️
Von:  Bambi-Becca1985
2021-12-19T15:23:39+00:00 19.12.2021 16:23
Super schöner Abschluss, nur schade das die Story zu Ende ist. Habe mich immer auf die neuen Kapitel Sonntags gefreut 🥰 mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen sowie die anderen von Dir. Du hast einen unheimlich guten und schönen Schreibstil, mach weiter so 👍. Freue mich auf weitere Geschichten in Zukunft von Dir 😁 Liebe Grüße
Antwort von:  Miyu94
23.12.2021 11:42
Hello ☺️☺️☺️

Ja leider… aber es ist ja auch immer ein Anfang.

Dankeschön ☺️☺️☺️
Freut mich wirklich zu hören!

Auf die musst du leider ein bisschen warten… aber ich bemüh mich und daweil kommt ja auch ein kleines weihnachtsspecial ❤️

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️
Von:  Coconut
2021-12-18T16:26:13+00:00 18.12.2021 17:26
Voll süß,wie Inu seine liebe gesteht. 😍🥰🥰😍 Endlich bekommen die Beiden es Mal auf die Reihe. 🙏🤗🤭
Bin schon total auf das letzte Kapitel gespannt. 😚
Antwort von:  Miyu94
19.12.2021 07:09
Hello ☺️☺️☺️

Er hat sich ja auch richtig Mühe gegeben ☝🏻☝🏻☝🏻

Ja aber wer so viele Höhen hat darf sicher irgendwann glücklich werden.

Das neue Kap bekommst du zum Glück auch gleich von mir xD

Bis dann Miyu ❤️❤️❤️
Von:  suslovska
2021-12-14T12:07:44+00:00 14.12.2021 13:07
Ich verzeihe dir und bin hochentzückt! 😍
Antwort von:  Miyu94
16.12.2021 18:58
Danke sehr lieb von dir 🙈🙈🙈

Sowas passiert mir hoffentlich nicht mehr 🤦🏽‍♀️🤦🏽‍♀️🤦🏽‍♀️

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️
Von:  suslovska
2021-12-05T21:33:14+00:00 05.12.2021 22:33
Ich finde es irgendwie übelst gut, dass du dieses Ding nach einer Geburt in diesem Kapitel aufgreifst und nicht alles gleich Friede, Freude, Eierkuchen ist.
Sowas ist wichtig und sollte wirklich thematisiert werden. 👌🏼
Antwort von:  Miyu94
06.12.2021 18:33
Hello ☺️☺️☺️

Danke 🤩
Ich bin ja oft jemand der gerne Themen aufgreift die etwas gewagt sind und freu mich natürlich wen sie wirklich ankommen!

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️
Von:  Coconut
2021-11-21T09:02:21+00:00 21.11.2021 10:02
Gott sei Dank, das er sie gefunden hat. Danke Koga, das du Inu diesen Tip gegeben hast.
Hoffentlich läuft Kago nicht wieder weg und erkennt das es Menschen gibt, die immer an ihrer Seite sind und auch bleiben.
Antwort von:  Miyu94
22.11.2021 08:23
Hello ☺️☺️☺️

Ja da habt ihr wohl alle ziemlich glücklich gehabt xD

Manchmal denkt man einfach zu umständlich ;P
Da is gut wenn wer anders die Gedanken sotiert

Es ist eben schwer das zu verstehen… aber Kagome wird das schon noch eingetrichtert bekommen!

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️
Von:  Coconut
2021-11-14T11:20:18+00:00 14.11.2021 12:20
So Inuyasha setz dich in dein Auto und fahr jedes Hotel ab! Du musst sie finden!!!! Und zwar sofort.

Oh man und wieder müssen wir eine ganze Woche warten bis es weiter geht. 😭
Antwort von:  Miyu94
15.11.2021 11:32
Hello ☺️☺️☺️

Na ob er das sooo schnell behirnt?
Und ob er sie wirklich findet?

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️
Von:  suslovska
2021-11-14T07:25:53+00:00 14.11.2021 08:25
Und jetzt soll ich wieder die ganze Woche warten?! 😭😱
Antwort von:  Miyu94
15.11.2021 11:31
Hello ☺️☺️☺️

Tut mir leid xD

Aber wirste sehen die Woche is im nu um ☺️

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️
Von:  Coconut
2021-11-07T09:32:56+00:00 07.11.2021 10:32
Jetzt ist die Bombe geplatzt. Und das vor seiner ganzen Familie. 🤦🙊😳
Mal sehen wie sie alle reagieren. Hoffentlich vergeht die Woche ganz schnell. Ich möchte wissen wie es weitergeht.
Antwort von:  Miyu94
08.11.2021 11:29
Hello ☺️☺️☺️

Ja endlich ist Kikyo die Hutschnur gerissen xD

Bedauerlicherweise ja… das hat Inuyasha sich definitiv anders vorgestellt…

Ach… von mir aus kann es ruhig länger dauern 🤐🤐🤐

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️


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