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Auf der Jagd nach dem PLOT

Monday Muse goes Krime
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen das nächste Kapitel :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Trigger-Warnung SVV bezieht sich auf den letzten Absatz. Ich habe es in der Überschrift auch nochmal vermerkt.
Man verpasst inhaltlich nichts, wenn man es nicht liest. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses und das nächste Kapitel laufen zeitlich synchron. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diese Kapitel läuft zeitgleich bzw überschneidet es sich mit dem vorangegangenen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir hatten genug Dramatik in den letzten Kapiteln -
jetzt wird es wieder etwas humoristischer; was nicht zu Letzt am Juli-Prompt liegt XD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Da bin ich wieder XD
Ich muss zwei Dinge gestehen, ich hatte fürchterliche Angst vor diesem Kapitel und es ist nicht wirklich aufregend oder besonders. Tatsächlich hatte ich das hier schon länger auf dem Schirm, aber ich musste auf den richtigen Moment warten. Nun habe ich fast alle Charaktere zusammen - an einem Tisch - und kann endlich ein kleines 'Was bisher geschah'-Kapitel machen. Ich habe es einfach für nötig gehalten mal alle bisherigen Erkenntnisse der jeweiligen Charaktere zusammen zu fassen. Viel lief ja Häppchenweise und über verschiedene Kapitel und teilweise sogar Charaktere. Jetzt kommt alles zusammen und alle Protagonisten kommen auf den selben Stand.
Und damit es nicht zu langweilig wird gibt es noch eine sehr spannende neue Information. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ahoi ^-^/ Ja, ich arbeite hier ran noch - wie versprochen :)
Ab diesem Kapitel folgt ein Stilbruch, es geht nicht anders - oder ich bin nicht in der Lage es anders zu machen, auch möglich X'D
Der kursive Part in den eckigen Klammern, ist immer eine Rückblende auf die Geschehnisse vom Anfang des Tages. Komplett anzeigen

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Anfang vom Ende

Ein dunkler Raum, Flusen flimmern im spärlichen Licht. Links neben der Tür steht ein Schreibtisch, an der Seite der Tür steht eine Couch, daneben ein Schrank, das war es. Auf der gegenüber liegenden Seite ist ein Regal, daneben ein Waschbecken. Gegenüber des Schreibtisches ist das Fenster, zerschlissene Gardinen und dicke Vorhänge verhüllen es größtenteils. Alles sieht alt, ranzig und abgehalftert aus, wie der Mann, der auf der runtergerockten Couch liegt.

Es klopft.

Der Mann schnarcht, grunzt kurz und dreht sich um.

Es klopft, zweimal.

Grunzen.

Wieder klopft es, nun im Dauerfeuer, selbst ein Maschinengewehr wäre neidisch auf das Tempo.

Der Mann hebt den Kopf. Irritiert blinzelt er und wuschelt sich durch die Haare. Diese stehe wild in die Höhe - immer und das ganz ohne Drei-Unwetter-Taff.

Träge erhebt er sich von der Couch und schlürft zur Tür. Das Dauer-Klopfen hat noch nicht aufgehört. Auch als der Grauhaarige die Tür öffnet hört es nicht auf. Das Schlagzeug-Solo hämmert auf seinen Kopf ein.

„Miss Crawly.“

Es klopft weiter.

„Miss Crawly!“

„Oh, entschuldigen Sie, Mister Hatake.“ Die Stimme der alten Schachtel ist wie sie; klapprig und zittrig. Ihr weißes Haar hat sie zu einem Knoten auf dem Kopf gebunden, das Gesicht ist faltig.

Sie tippelt an Kakashi vorbei in das muffige Büro. Während sie läuft, wackelt ihr Kopf im Takt eines nur für sie hörbaren Songs.

„Ich habe Ihnen Kaffee gemacht.“ Miss Crawly, die keinen Vornamen besitzt, stellt die Tasse auf dem Schreibtisch ab. Sie läuft weiter zum Fenster und zieht die speckigen Vorhänge auf um das Tageslicht herein zu lassen.

Kakashi brummt und fährt sich mit der Hand durch das Gesicht. Sein Blick fällt in den Vorraum Schrägstrich Büro von seiner Sekretärin. Da sitzt ein Mann. Dieser hat den Kopf nach hinten an die Wand gelehnt und ... schläft. Zumindest macht es den Anschein.

Kakashi dreht sich um. „Miss Crawly, wie lang sitzt der Mann da schon?“

„Ähm“, stottert sie. „Zwei Stunden etwa.“

„Was?! Wieso wecken Sie mich dann erst jetzt?!“

„Ähm“, stottert sie weiter. „Als ich Sie das letzte Mal vor 14:00 Uhr geweckt habe, haben Sie fürchterlich mit mir geschimpft.“

Kakashi schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn.

„Soll ich ihn wecken?“

Der Grauhaarige grübelt kurz. „Geben Sie mir fünf Minuten.“

„Okay.“ Miss Crawly tippelt wieder zum Büro hinaus.

Kakashi schließt die Tür. Gemächlich schlendert er zum Waschbecken. Eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht, anschließend Zähne putzen mit Bürste Jack und Becher Daniels. Noch schnell mit kaltem Kaffee gespült, Mundschutz wieder aufgesetzt, fertig.

Es klopft.

„Ja, Miss Crawly.“

Die Tür öffnet sich und ein schlecht geschminktes Gesicht schiebt sich herein. „Kundschaft für Sie, Mister Hatake.“

„Lassen Sie das, Miss Crawly.“ Müde massiert er sich die Schläfe. Er sollte sich eine neue Sekretärin suchen, eine junge, hübsche, mit Minirock und High Heels. Eine, die nicht tippen kann, dafür aber ... Sein Tagtraum wird unterbrochen.

„Guten Tag, Mister Hatake.“

Der Mann aus dem Vorraum steht vor dem Schreibtisch. Er ist groß und stattlich. Kakashi fühlt sich an seine guten Tage erinnert, damals, als er seine Provisionen noch nicht für Zahnputz-Utensilien verbraucht hat.

„Setzen Sie sich bitte.“ Freundlich deutet der Grauhaarige auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.

Mit hochgezogener Augenbraue beäugt der Mann das speckige Sitzmöbel, das kurz vor dem endgültigen Kollaps zu stehen schien. „Ich glaube, ich stehe lieber.“

„So? Gut zu wissen.“ Schelmisch grinst Kakashi hinter seinem Mundschutz.

Der junge Mann mit dem kurzen braunem Haar und dem schicken teurem Anzug läuft rot an und stammelt zusammenhanglos.

Der Grauhaarige amüsiert sich eine Weile. „Nun, wie kann ich Ihnen helfen?“

„Ich bin im Auftrag meiner Chefin hier. Sie sucht ihre Nichte.“

„Klingt nach einem Job für die Polizei.“

„Nun, es ist nicht ganz einfach. Ihre Nichte, Sakura, hat sich wohl in den falschen Mann verliebt. Scheinbar sind die beiden untergetaucht.“

„Untergetaucht? Warum?“ Kakashi wird hellhörig.

„Ich bin nicht befugt, Ihnen das zu sagen.“

„Wie soll ich Ihrer Chefin helfen wenn...“

Der scheinbar namenlose Mann unterbricht, „Sie erhalten alle nötigen Informationen, wenn es soweit ist.“

„Ich schätze, der Name Ihrer Chefin zählt nicht dazu.“

„Nein.“

„Und Ihrer?“ Anrüchig wackelt Kakashi mit der Augenbraue.

Wieder läuft der junge Mann rot an. „Ich ... ähm ... mein Name ist Yamato.“

Der Grauhaarige lacht herzlich. „Und? Wie soll es nun weiter gehen?“

Yamato sammelt sich kurz. „Wenn Sie den Job annehmen erhalten Sie alle Informationen die wir bisher zusammen getragen haben. Weiterhin erhalten Sie pro Woche 2.000 Plus eventueller Sonderausgaben.“

Kakashi fallen fast die Augen aus dem Kopf. Wer bitte zahlt einem abgehalfterten, angehenden Alkoholiker wie ihm 2.000 in der Woche? Für das Geld bekommt man weitaus bessere Privatdetektive. „Wo ist der Haken?“

„Nun. Es sind noch Andere auf der Suche nach den beiden“, erklärt der Braunhaarige.

„Ich nehme an, das ist der Grund, warum sie untergetaucht sind?“

Zustimmend nickt Yamato.

„Mister Hatake?“ Miss Crawly kommt herein.

„Ja?“

„Die Bank auf Leitung zwei.“

Stimmt, da war noch was; seine Entscheidungsfreiheit hat er vor vier Jahren an die Bank verkauft und zahlt seit dem Wucher-Zinsen dafür.

„Sagen Sie Kakuzu, er soll kurz in der Leitung bleiben.“

Der schicke junge Mann lächelt verhalten.

Kakashi brummt. Er hätte sich doch gestern aus dem Fenster stürzen sollen, so ein Mist.

Tag 1 - Die Fall-Akte

Büro-Hatake

Es ist dunkel und plötzlich gleißend hell. Kakashi erschreckt sich und fällt von der Couch. „Miss Crawly!“, flucht er wütend vor sich hin. Er schirmt seine Augen gegen das Sonnenlicht ab und versucht etwas zu erkennen, aber außer grellem Licht ist da im ersten Moment nicht viel.

„Ich muss Sie enttäuschen.“ Die Stimme ist melodisch und definitiv männlich.

Irritiert blinzelt der Grauhaarige und wartet bis sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt haben. Da steht ein schicker junger Mann mit braunem kurzem Haar. Einen Moment ist der Detektiv völlig perplex. „Was?! Wie kommen Sie hier rein?“

Yamato zieht die Augenbraue hoch. „Als ob das ein Kunststück wäre“, erklärt er sarkastisch und sieht zur Tür hinter sich. Eine einfache Bürotür, die wahrscheinlich nicht mal die schrullige Sekretärin wirklich aufhalten könnte.

Ein weiterer Mann kommt herein. Sein schwarzes Haar zu einem stacheligen Zopf auf seinem Kopf gebunden. Das Gesicht und die ganze Haltung wirken gelangweilt und desinteressiert. „Stell es auf den Schreibtisch, Shikamaru“, weißt Yamato ihn an. Der 'Neue' hat einen Karton in den Händen, diesen stellt er auf den Tisch und sieht sich um. Er rümpft die Nase und geht wieder ohne ein Wort zu sagen.

Kakashi sitzt da und glotzt wie ein Schaf. Was geht hier denn vor? Erst brechen sie ein, dann laden sie hier ihren Müll ab. Genervt brummt der Detektiv und massiert sich die Schläfe. War klar, dass ihm niemand so viel Geld in den Rachen wirft, ohne eine gewisse … Kontrolle? Weitsicht? „Mir eilt mein Ruf voraus, was?“

„Natürlich. Sie sind ein Säufer, der seine besten Tage hinter sich hat.“ Yamato klingt neutral, kein Mitleid oder Ablehnung in der Stimme, auch seine Mimik und seine Augen zeigen nichts, was in diese Richtung geht. Er sagt es einfach, wie es ist.

Kakashi schluckt trocken und wendet einen Moment den Blick ab. Er weiß natürlich, was er ist, aber es so nüchtern um die Ohren gehauen zubekommen, trifft ihn dennoch. Mühsam rappelt er sich schließlich auf. Er streckt sich und betrachtet den recht großen Karton, der auf seinem Schreibtisch steht. „Die bereits vorhandenen Informationen?“

Der schicke junge Mann nickt. „Alles, was wir bisher in Erfahrung bringen konnten. Ich komme heute Nachmittag wieder.“

„Schön. Die Zeiten in denen ich genau wusste, wann ich das nächste Mal 'komme', sind leider schon vorbei.“ Verschmitzt funkelt Kakashi Yamato an. Eine schlechte Angewohnheit, die er nie wirklich ablegen konnte. Sein Gegenüber einfach zu ärgern, wenn er nicht mehr weiterwusste, oder ihn etwas unangenehm war, war seit jeher die einfachste Methode. Bei einem so „einfachen“ und „sensiblen“ Opfer wie dem jungen Mann hier, machte es auch noch richtig Spaß. Es ist aber auch zu köstlich, wie schnell dieser die Hautfarbe ändert.

Yamato verabschiedet sich stotternd und eilt hastig zur Tür hinaus.

Träge wendet der Grauhaarige den Kopf und sieht zur Uhr.

9:37 Uhr! Unfassbar! Miss Crawly hätte sich nie gewagt ihn um diese Zeit derart ruppig zu wecken! Das letzte Mal ist er so zeitig aufgestanden als ... Betrübt senkt er den Kopf. Das letzte Mal ist er so zeitig aufgestanden, als alles angefangen hat, den Bach runter zu gehen.

Er streckt sich noch einmal und öffnet die Tür seines Schranks. Eine Flasche mit braunem Inhalt kommt zum Vorschein. Während seine Augen weiter den Karton fixieren, dreht er sein Frühstück auf und nimmt einen großen Schluck.

Der Detektiv fährt sich durch die Haare, nimmt einen weiteren Schluck und dreht die Flasche wieder zu. Er geht zum Karton und öffnet ihn vorsichtig. „Na dann wollen wir mal“, nuschelt er unzufrieden.

 

Ortswechsel

Ein schwarzes Zimmer.

Diffus erkennt man einen spärlich beleuchteten Schreibtisch. Auf dem Tisch verstreut liegen mehrere dünne Pappakten. Auf dem Deckel ist je Foto von einem Gesicht; alt, jung, männlich, weiblichen, divers.

Hinter dem Tisch erkennt man schemenhaft eine Person. Sie hat ein Glas in der Hand, welches eine klare Flüssigkeit enthält.

Eine Tür öffnet sich und kurz erhellt sich der Raum. Ein schmaler heller Streifen fällt wenige Augenblicke quer über den Schreibtisch und streift die Schulter der Frau. Ein junger Mann tritt ein, schließt die Tür und begibt sich zum Tisch.

„Ma'am.“ Yamatos Stimme klingt dumpf, als wäre der Raum schallisoliert.

„Er hat angenommen?“, hakt die Frau nach. Es klingt allerdings weniger wie eine Frage, mehr wie ein Feststellung.

„Ja“, antwortet der junge Mann knapp

Ein Lächeln umspielt die Mundwinkel der Unbekannten. „Gut“, säuselt sie etwas Gedankenverloren. „Sie bleiben bei ihm“, wiest sie nach einem Moment schlicht an.

Yamatos Augen weiten sich. „Ähm ... Ich ...“, stottert er. Ihm ist sichtlich unwohl, seiner Chefin zu widersprechen, allerdings möchte er auch nicht den ganzen Tag mit dem Detektiv verbringen …

„Keine Widerworte, Tenzou.“

Der junge Mann beißt die Zähne zusammen und nickt. „Ja, Ma'am.“

„Sie begleiten ihn. Sie wissen worauf Sie achten müssen.“ Die Frau nimmt genüsslich einen Schluck aus ihrem Glas und stellt es anschließend lautstark auf dem Schreibtisch ab.

„Ja, Ma'am“, antwortet er schlicht.

„Gut. Sie können gehen.“ Sie macht eine Handbewegung, mit der sie ihn regelrecht zu verscheuchen versucht.

Yamato verbeugt sich kurz und verlässt den Raum.

 

Nachmittag

Büro Hatake

Kakashi lehnt sich zurück und schnauft. Er legt seinen Hinterkopf auf der Lehne des Stuhls ab und starrt an die Decke. Nach einem Wasserschaden im Stockwerk darüber, haben sich lustige Flecken gebildet, die der Detektiv gerne anstarrt, wenn er den Kopf freibekommen muss.

Ein Fleck sieht aus wie Mickey Mouse, ein andere wie eine Amöbe und der eine, der etwas abseits ist, verändert sich immer mal wieder. Wahrscheinlich tropft da immer noch irgendein Rohr in der Decke. Heute sieht er aus wie …

Auf was hat er sich hier nur eingelassen?! Er ist nicht mehr in Form und dieser Karton enthält definitiv viel zu viele Informationen. Sein Hirn ist überfordert, außerdem kreisen seine Gedanken schon länger um ein schönes Glas Jack oder Walker oder Gorbatschow oder...

Es klopft.

„Ja, Miss Crawly?“ Kakashi starrt immer noch die Decke an. Verdammt, der letzte Fleck sieht aus wie … wie …

Die Tür geht auf die die Sekretärin kommt herein gewackelt. „Der junge Herr von gestern“, tönt die schrille Stimme.

„Wer auch sonst?“, denkt sich der Detektiv. Die Jahre, als die Detektei berühmt und gut besucht war, waren vorbei. Der gute Ruf wurde beerdigt, damals, zusammen mit … „Hm. Lassen Sie ihn rein.“

Die alte Schachtel verschwindet und summt dabei vergnügt. Einen Moment später tritt Yamato ein. Skeptisch sieht er Miss Crawly einen Moment nach, als wäre er sich nicht sicher, ob die Dame nicht wohl besser in ein Seniorenheim gehöre, oder in eine Gummizelle.

Kakashi wendet den Blick von der Decke, und dem noch nicht definierten Fleck ab, und sieht den offenbar irritierten Yamato an. Ein Grinsen bildet sich hinter seinem Mundschutz. „Na? War es schön?“

Der junge Mann ist sichtlich erschrocken und scheint sich ertappt zu fühlen. „Wie bitte?“

Das Grinsen des Detektivs wird breiter. „Na das 'kommen'.“

Stotternd läuft Yamato rot an und gestikuliert wild.

Scheinbar hat er mit etwas anderem gerechnet, oder auch nicht. Kakashi lacht und amüsiert sich. Schließlich winkt ab und wird erstaunlich ernst. „Sie wissen, wer der 'falsche' Mann ist, in den sich die Dame verliebt hat?“

Der junge Mann setzt sich nach einigen Überlegungen auf das desolate Sitzmöbel, welches vor dem Schreibtisch steht. Der Stuhl fühlt sich nicht wirklich stabil oder sicher an und Yamato bereut seine Entscheidung bereits. Er fühlt sich unwohl auf diesem Ding, noch dazu, wo er dadurch jetzt das Fenster im Rücken hat. Trotzdem bemüht er sich um Professionalität und nickt kurz als Antwort.

„Natürlich“, flüstert Kakashi. Wie konnte er nur so dumm sein? 2.000 in der Woche, klar, dass es nicht ungefährlich werden würde. Warum hat er gleich noch seine Seele an die Bank verkauft? Schwermut packt den ihn. Er sollte lieber nicht darüber nachdenken.

Plötzlich springt Yamato auf und hechtet über den Tisch. Er reißt Kakashi vom Stuhl und landet mit ihm auf dem Boden. Erschrocken sieht der Detektiv den jungen Mann an. „Hören Sie mal. Ich möchte schon vorher zum Essen eingeladen werden, oder wenigstens auf einen Drink“, witzelt er schließlich, weil, dass einfach seine Art ist, mit den Dingen umzugehen.

Die Tür öffnet sich und Miss Crawly kommt herein um ihrem Chef den üblichen Kaffee zu bringen. Sie ist sichtlich pikiert, wegen dem Anblick, der sich ihr bietet. „Oh. Ich störe. Entschuldigung.“ Sie dreht sich um. Sie ist kaum einen Schritt gegangen, da zerspringt die Tasse in ihrer Hand in tausend Teile.

Kakashi erfasst das Geschehen blitzschnell; trotz Entzug, oder gerade deswegen? Am Ende ist egal, der Sniper, der offensichtlich irgendwo im Gebäude gegenüber lauert nicht. „Miss Crawly!“ Er würde es nie zugegeben, aber ihm liegt etwas an der alten Schrapnelle. „Geben Sie mir ihre Hand.“

„Ganz bestimmt nicht!“, schreit die Frau schrill und etwas echauffiert.

„Verdammt, ich will Sie nicht heiraten, ich will ihnen das Leben retten!“, keift der Detektiv etwas ungehalten. Schnell packt er die kaffegetränkte Hand und zieht die alte Lady zu sich runter.

Gerade noch rechtzeitig. Die nächste Kugel hämmert in den Türrahmen, genau da, wo eben noch der Kopf von Miss Crawly war. Das Holz splittert und fliegt in alle Himmelsrichtungen davon.

„Du meine Güte. Sowas noch auf meine alten Tage …“, ruft die die alte Dame erschrocken und schlägt die Hände vor dem Mund.

Yamato ignoriert das Gekeife und Gezeter; er muss sich jetzt konzentrieren. Sein Blick wandert zum Fenster, während er in die Innentasche seines Jacketts greift.

„Ich hoffe Sie haben zwei dabei.“ Kakashi sieht den jungen Mann, der immer noch halb auf ihm liegt, fragend an.

„Wovon reden Sie?“, flüstert Miss Crawly und sieht ihren Chef verwirrt an.

verschmitzt grinst der Detektiv. Er kann nicht aus seiner Haut, konnte er noch nie. „Kondome; für einen Dreier brauchen wir zwei davon.“

Schockiert sehen Yamato und die alte Lady den Mann an. Man konnte ihnen die Frage; ob er das wirklich ernst meinte, regelrecht ansehen.

Kakashi mustert seine Leidensgenossen und beginnt zu lachen.

„Wie können Sie in so einer Situation nur Witze reißen?“, knurrt der junge Mann und zieht eine Waffe. „Und, nein, ich habe nur eine.“

„Scheiße“, flucht der Detektiv und sieht sich in seinem Büro um. Warum hat er keine verdammte Waffe? Die Antwort war einfach; ihm wurde der Waffenschein entzogen und damit durfte er keine mehr haben. Tja, er hätte wohl lieber nüchtern zur Prüfung auftauchen sollen …

Geschmeidig kriecht Yamato los. Unter dem Schreibtisch durch, über den merkwürdig verfleckten Teppich, hin zum Fenster.

Kakashi bugsiert Miss Crawly unter den Tisch, nachdem der junge Mann hindurchgekrochen ist. „Bleiben Sie hier!“, fordert er streng und sieht sich mit ungewöhnlich klarem Blick an. Die alte Dame nickt ihm verschüchtert zu. Der Detektiv robbt anschließend zur Couch. Über ihm schlagen zwei Projektile in die Wand ein. Putz und Dreck rieseln auf Kakashi nieder und er flucht leise. Schließlich geht er zwischen Couch und dem danebenstehenden Schrank in Deckung.

Yamato kommt unter dem Fenster an und versucht anhand der Flugbahn der Kugeln die grobe Richtung des Angreifers auszumachen. Kakashi räuspert sich um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Er dreht den Kopf und nickt dem Detektiv auffordernd zu.

Kakashi deutet Yamato an, dass er sich hochbewegen wird, um einen Schuss zu provozieren. Innerlich zweifelt er zwar daran, dass das eine gute Idee ist, aber viele Optionen haben sie nicht. Sie könnten in den Vorraum robben, aber wenn der Sniper günstig sitzt, hätte er spätestens, wenn sie an der Tür zum Flur wären, eine perfekte Schusslinie.

Der junge Mann nickt. Er geht in die Hocke und drückt den Rücken gegen die Wand. Langsam schiebt er sich hoch. Er sieht leicht über den Fenstersims, Deckung gibt ihm eine vertrocknete Zimmerpflanze. Aufmerksam suchen seine trainierten Augen das Gebäude auf der anderen Straßenseite ab.

Gespanntes Warten beginnt.

Nach einigen Minuten und mehreren hysterischen Schluchzern von Miss Crawly, legt Yamato die Pistole an und richtet sie grob aus.

Wieder beginnt das Warten.

Kakashi hat das Gefühl, das seine Nerven jeden Moment mit ihm durchgehen. Früher war er genauso professionell und kaltschnäuzig im Job wie der junge Mann, der da an seinem Fenster hockt und ihm und der alten Schachtel wahrscheinlich das Leben retten wird.

„Los“, gibt Yamato das Signal.

Der Detektiv richtet sich schlagartig auf und lässt sich wieder fallen. Er keucht kurz schmerzerfüllt, als er unsanft auf dem Boden landet.

Eine Kugel hämmert in den Schrank, verfehlt Kakashi nur um wenige Zentimeter. Direkt danach ist ein Knall zu hören, der laut durch das muffige kleine Büro hallt.

Aus der Ferne ist ein erstickter Aufschrei zu hören.

„Erwischt“, freut sich Yamato und steckt die Waffe weg.

Kakashi eilt zu seinem Schreibtisch. „Kommen Sie!“ Er hilft ihr unter dem Schreibtisch heraus. Fast schon ruppig zerrt er an der alten Frau und eilt mit ihr zur Tür hinaus. Hastig geht es durch Miss Crawlys Büro, das eigentlich nur ein öder Vorraum ist. Geistesgegenwärtig nimmt Kakashi noch die grüne Lederhandtasche seiner Sekretärin mit, bevor sie die Räumlichkeiten verlassen.

Es geht das Treppenhaus hinunter. „Nun kommen Sie schon!“, drängt der Detektiv. Die alte Lady keift und schimpft, dass er wohl vergessen habe, wie alt sie ist. Trotzdem bemüht sie sich aber, sich zu beeilen. Sie ist schon zu lange in dieser Branche, um das auf die leichte Schulter zu nehmen.

Der junge Mann steht noch einen Moment im Büro und sieht ganz genau hinüber zu dem Fenster, wo der Sniper bis eben war. Winkel und Position waren nicht die besten, trotzdem hat der Schütze erstklassig gezielt. Er hat so eine Ahnung, wen er der gerade angeschossen hat. Da nichts zu sehen ist, löst er sich vom Fenster und folgt den anderen. Er holt sie im Treppenhaus ein und überholt sie. Er geht voraus, zur Hintertür des Hauses hinaus in den Innenhof. Ruhig und abgeklärt holt er einen Schlüssel heraus. Er entriegelt einen schwarzen unscheinbaren Wagen und steigt ein.

Kakashi öffnet die hintere Tür des Fahrzeugs, wirft Miss Crawly und die Lederhandtasche in den Fond und schmeißt die Tür wieder zu. Die Beifahrertür wird durch Yamato geöffnet. Der Detektiv hechtet auf den Beifahrersitz und das Auto verlässt mit quietschenden Reifen den Hinterhof.

 

Irgendwo in der Stadt

Ein mieses Treppenhaus; kaputte Wände, ein verbogenes Geländer, Müll in den Ecken.

Ein junger Mann, gehüllt in einen schwarzen Mantel, schleppt sich die Treppen hoch. Ihm folgt eine Spur aus kleinen roten Punkten. Das lange dunkle Haar des Mannes hängt ihm teilweise ihm Gesicht, der Rest ist zu einem lockeren Zopf gebunden. Der Atem der Person geht schwer und wirkt angestrengt. Er schleppt sich noch zwei Etagen nach oben und geht in den Flur, der noch schlimmer aussieht wie das Treppenhaus. Immer wieder stützt sich der Mann an der Wand ab. An einer Tür stoppt er und klopft; zweimal - Pause - einmal - Pause - zweimal - Pause - zweimal.

Vorsichtig geht die Tür auf, zwei schwarze Augen sehen durch den Spalt, dann wird die Tür schlagartig aufgerissen und die blutende Person hereingezogen.

 

Vor der Tankstelle

Die beiden Männer sitzen seit einer halben Stunde im Wagen. Bis auf das Knistern der Aspirinverpackung und das hörbare Öffnen der Flasche herrschte Stille.

 

Die beiden Männer hatten Miss Crawly in ihrer Eigentumswohnung abgeladen. Sie soll niemanden reinlassen, hat Kakashi ihr gesagt, ein breites Grinsen zierte sein Gesicht bei dem Satz. Die alte Lady hat ihm eine Ohrfeige verpasst und meinte, er solle sich schämen. Yamato stand sichtlich verwirrt daneben und wusste gar nicht, wie er das einordnen sollte.

Anschließend hat der Detektiv seinen „Fahrdienst“ genötigt, zur nächsten Tankstelle zufahren. Absolut dringende Besorgungen machen; eine Flasche Wodka und eine Packung Aspirin.

 

„Nun?“, fragt Yamato betont freundlich, als es ihm zu bunt wird.

„Hm?“ Nichts sagend sieht der Grauhaarige den Fahrer an. „Wollen Sie nicht nach Hause?“

Dem jungen entgleiten die Gesichtszüge für einen Moment. „Was meinen Sie damit? Ich fahre erst Sie nach Hause.“ Was für ein Spiel soll das sein? Er ist dezent überfordert mit diesem Kerl.

Kakashi lacht amüsiert. „Da kommen wir her. Sie erinnern sich? Das muffige Büro, auf das geschossen wurde? Da werde ich bestimmt nicht die Nacht verbringen.“ Mit einem amüsierten Lächeln sieht er den Fahrer an. Wäre doch gelacht, wenn er diesem Jungspund nicht eine Übernachtungsmöglichkeit aus dem Kreutz leiern kann.

Es dauert, bis die Information in Yamatos Gehirn ankommt. „Wie?! Sie wollen …?“ Hektisch und wild gestikuliert er mit den Händen. „Nein! Auf keinen Fall!“

 

„Fassen Sie ja nichts an!“ Yamato ist wütend, hauptsächlich auf sich selbst. Wie hat dieser abgefuckte Penner es geschafft ihn auszutricksen? Das durfte doch nicht wahr sein! Jetzt beherbergt er diesen Typen für eine Nacht in seinen privaten Vierwänden.

„Uh. Nett“, tönt es hinter dem jungen Mann. Kakashi ist hörbar und sichtlich angetan, von dem was er sieht. Er lässt seinen Blick ungeniert schweifen, wird dann aber unsanft am Ärmel gepackt. Er wird durch die, für einen Single, viel zu große Wohnung gezerrt.

Es geht einen Flur entlang und links in ein Zimmer; Bett, Kommode, Schrank. „Das Gästezimmer“, erklärt Yamato genervt. Er deutet zu der Tür rechts innerhalb des Raums. „Das Badezimmer.“

Der Detektiv nickt vor sich und pfeift schließlich übertrieben anerkennend. Schicke Bude, sehr schicke Bude. Er hatte früher auch mal so eine schicke Bude … früher, als seine Welt noch nicht aus den Fugen geraten war.

Der junge Mann dreht sich um und verlässt das Zimmer, im Flur bleibt er stehen und dreht sich um. „Wehe Sie kotzen ins Bett oder auf den Boden!“, knurrt er und sieht seinen ungewollten Gast streng an. „Mein Schlafzimmer ist gegenüber - halten Sie sich davon fern“, fügt er noch an.

Kakashi grinst. Wieso liefert der Typ ihn auch noch ständig solche Steilvorlagen? Legt er es darauf an, oder ist er wirklich so unbedarft? „Sicher? Ich habe das Gefühl, ein wenig Gesellschaft würde Ihnen guttun“, säuselt er schließlich.

Yamato läuft binnen Sekunden rot an und knallt die Tür hektisch zu.

Der Detektiv lacht ausgelassen. Als er endlich aufhört umfängt ihn Stille, grausame Stille. Müde lässt er sich auf dem Bett nieder. Worauf hat er sich hier nur eingelassen? Böse Erinnerungen an seinen Vater und dessen letzte Ermittlungen kommen hoch. Hastig wühlt er in seiner Manteltasche. Zwei Aspirin werden aufgerissen und verschwinden in seinem Mund. Die Wodka-Flasche wird geöffnet und die Hälfte des Inhalts verschwindet fast widerstandslos in seinem Magen. Er schraubt die Flasche wieder zu und atmet durch. „Besser“, flüstert er nach einer Weile in die Dunkelheit. Mit letzten Sinnen entledigt er sich seiner Kleidung und legt sich in das Bett.

 

Ortswechsel

Ein schwarzes Zimmer.

Diffus erkennt man einen spärlich beleuchteten Schreibtisch. Auf dem Tisch verstreut liegen mehrere dünne Pappakten. Auf dem Deckel ist je Foto von einem Gesicht; alt, jung, männlich, weiblichen, divers – inzwischen sind viele dick rot durchgestrichen.

Hinter dem Tisch erkennt man schemenhaft eine Person. Sie hat ein Glas in der Hand, welches eine klare Flüssigkeit enthält. Sie trinkt einen Schluck und stellt es ab.

Das schwarze Telefon klingt. Die Frau hebt den Hörer ab: „Ja?“

...

„Hm. Okay.“ Ihre Finger trommeln ungeduldig auf dem Tisch.

...

„Behalten Sie ihn erstmal bei sich. Scheinbar haben wir etwas entdeckt, die Frage ist nur was“, erklärt sie in einem leicht gereizten Ton

...

„Tenzou! Sie sollen ihn beherbergen und im Auge behalten, nicht mit ihm in die Kiste steigen. Reißen Sie sich zusammen!“, faucht sie ins Telefon. Sie legt auf, bevor es eine Antwort gibt. Grübelnd massiert sie sich die Stirn und nimmt einen weiteren Schluck aus ihrem Glas. Schließlich nimmt sie den Hörer wieder in die Hand und wählt eine Nummer.

Tag 2 - Ungewollte Gäste

Bei Yamato

Yamato steht in seiner Küche. Sie ist hell und freundlich und vor allem eins; hochmodern. Die hellbraunen Fronten in Holzoptik sind tadellos sauber, ebenso der Herd. Natürlich liegt das in aller erster Linie daran, dass er so gut wie nie hier isst, geschweigen denn kocht. Er ist immer im Dienst, immer auf dem Sprung, immer unterwegs.

Die Kaffeemaschine blubbert vor sich hin und der Duft von frischem Kaffee verbreitet sich. Tatsächlich ist sie das einzige Utensil, von den Tassen abgesehen, das überhaupt in Benutzung ist.

Mürrisch lässt der junge Mann seinen Blick durch den Raum wandern. Er ist lieber alleine. Dass er jetzt diesen witzereißenden Idioten beherbergen soll, passt ihm gar nicht. Noch dazu, wo die Organisation scheinbar hinter ihm her ist, obwohl er die Ermittlungen noch gar nicht wirklich aufgenommen hat. Seine Chefin hat wohl recht, scheinbar hat es etwas mit Kakashi, nur was?

Yamato öffnet einen der Hängeschränke. Mehrere Bildschirme kommen zum Vorschein, die deutlich machen, wie hochmodern die Küche ist. Jeder Monitor zeigt mindestens einen der Räume der Wohnung.

Das Gästezimmer ist leer, wie der junge Mann gerade frustriert feststellt. Es war so klar, dass dieser Idiot sich nicht an Regeln hält. Schnell huscht Yamatos Blick über die anderen Monitore. Missmutig knurrt er, als er seinen Gast auf Abwegen entdeckt. Zügig verlässt er die Küche.

 

„Ich glaube, das ist genau das, von dem ich Ihnen gesagt habe, Sie sollen es nicht tun.“

Kakashi dreht sich um. Ein breites und provozierendes Grinsen zeichnet sich unter dem Mundschutz ab. „Dachten Sie wirklich, ich würde Ihnen zu hören?“, stichelt er.

Yamato brummt wütend und verschränkt die Arme vor der Brust. Was zum Teufel stimmte nicht mit diesem Kerl? Wie kann man nur derart dreist sein?! Nun gut, da er keine Wahl hat, sollte er wohl etwas gute Miene machen. „Kaffee?“, fragt er schließlich und geht direkt los.

 

Der Detektiv nickt vor sich hin und verlässt dann schließlich das Schlafzimmer seines Gastgebers. Er hat gehofft, dass ihm etwas ins Auge fällt, aber eigentlich nicht wirklich damit gerechnet. Dieser Yamato war viel zu gut in seinem Job. Niemals würde er etwas herumliegen lassen. Nun ja, einen Versuch war es wert gewesen.

Zurück in der Küche holte der Gastgeber eine Tasse aus einem Schrank und gießt Kaffee hinein, anschließend füllt er seine eigene Tasse ebenfalls. Er geht hinüber zum Tisch und stellt alles ab. Schweigend hängen beide ihren Gedanken nach und trinken ihren Kaffee.

Kakashi durchbricht als erstes die Stille. „Woher wussten die, dass Sie mir den Auftrag gegeben haben?“ Kaum, dass er die ersten Informationen gesichtet hatte, taucht ein Sniper auf und will ihn umlegen; das ist schon sehr merkwürdig.

„Das ist eine sehr gute Frage.“ Yamato starrt in seine Tasse. Immer wieder runzelt er leicht die Stirn, wenn ihm etwas besonders irritierendes durch den Kopf geht, aber er schweigt eisern zu seinen Gedankengängen.

„Wie kommt eine seriöse junge Frau an einen Uchiha-Sprössling?“, hakt der Detektiv nach. Die ganze Sache stank zum Himmel.

Der junge Mann zuckt mit den Schultern. „Wo die Liebe eben hinfällt“, sinniert er bemüht lethargisch vor sich hin.

Verarschen kann ich mich selber! Kakashi funkelt Yamato an. Auch wenn er nicht mehr auf der Höhe ist, sein Instinkt hat ihn noch nie im Stich gelassen. Wer auch immer die Auftraggeberin ist, sie scheint zu denken, dass sie einen Idioten angeheuert hat. Das widerspricht allerdings der Tatsache, dass sie ihm Geld in den Rachen wirft, für das man weitaus bessere Detektive bekommen könnte. Warum tut man so etwas? „Wer wollte mich da aus dem Weg schaffen?“, fragt er schließlich gerade heraus

Yamato mustert seinen ungebetenen Gast eingehend. „Ich bin mir fast sicher, dass es da so einige geben dürfte, die Ihnen an die Nieren wollen.“ Er grinst unsicher.

Kakashi hebt irritiert die Augenbraue. Scheinbar ist der junge Mann doch ein wenig Schlagfertig, dass hat er nicht unbedingt erwartet, ist aber doch eine durchaus positive Überraschung. Amüsiert lacht er leise und nimmt einen weiteren Schluck Kaffee, von dem er sich sicher ist, dass er mit etwas Alkoholischem noch besser wäre.

Der junge Mann räuspert sich schließlich. „Und Nun? Wie geht es weiter? Haben Sie eine Idee, was wir als nächstes tun?“

„Sie begleiten mich?“, fragt der Detektiv nach und grinst sichtlich.

Yamato schafft es, die Anspielung tatsächlich zu ignorieren und antwortet kühl, „Ich werde Sie im Auge behalten.“

Kakashi lacht ausgelassen. Wenn er ehrlich sein soll, ist er froh darüber. Der junge Mann scheint ziemlich gut ausgebildet zu sein und Rückendeckung ist immer gut, vor allem, wenn man sich mit den Uchihas und der Organisation anlegt.

Die Uchihas sind die leitende Familien einer Geheimorganisation. Oft wird einfach nur von „Den Uchihas“ gesprochen, obwohl eigentlich die gesamte mafiöse Struktur gemeint ist. Illegaler Handel mit allem, was irgendwie gehandelt werden kann; Menschen inklusive. Bestochene Polizisten und Richter in der Stadt und im Umkreis erfüllen ihren Teil und schützen dieses Krebsgeschwür, dass sich inzwischen in alle sozialen Schichten der Stadt gefressen hat.

Gegner der Familie verschwinden meist auf Nimmerwiedersehen, oder deren Familien, wenn ein Statement gesetzt werden soll. Niemand legt sich mit den Uchihas an, absolut niemand.

Verdammt, wie konnte er sich darauf einlassen?! Der Detektiv könnte sich selbst Ohrfeigen, aber das würde ihm auch nicht helfen. „Na dann.“ Mühsam steht er auf und schlendert Richtung Flur.

Yamato sieht ihm irritiert nach und steht dann auf. Er nimmt die leeren Tassen und stellt sie in die Spüle. Anschließend lässt er seinen Blick noch einmal durch den Raum schweifen, dann folgt er seinem Gast. Zusammen mit ihm verlässt er die Wohnung.

Die Wohnung selber befindet sich in einem Mehrfamilienhaus. Vierstockwerke hoch und sechs Wohnungen pro Etage. Es ist im Flur niemand zu sehen oder zu hören. Alles wirkt gehoben und macht jedem Besucher klar, dass er hier nicht in irgendeinem schnöden Durchschnitts-Haus ist.

Schweigend laufen die Männer über den eleganten Läufer in royalblau und sonnengold zum Fahrstuhl. Vor dem Fahrstuhl bleiben sie stehen und warten kurz. Mit einem leisen Ping meldet sich der Lift und öffnet die Türen.

Das ungleiche Paar betritt den Aufzug, dessen Innenleben ihnen hochglanzpoliert entgegen scheint.

Yamato drückt den Knopf für die Tiefgarage, dann faltet er die Hände vor seiner Gürtelschnalle, wie immer.

„Übrigens, können wir das mit dem Sie sein lassen?“, fragt Kakashi gelangweilt und lehnt sich gegen die Seitenwand des Fahrstuhls.

„Warum sollten wir?“, knurrt der junge Mann leicht genervt.

„Nun, ich finde es merkwürdig jemanden zu Siezen, der mich zu sich abgeschleppt hat.“ Kakashi legt eine Kunstpause ein und grinst, „Und wenn ich mit demjenigen auch noch die Nacht verbracht habe.“

Yamato wird schlagartig rot und sieht Kakashi zu tiefst schockiert an.

Die Fahrstuhltür schließt sich.

 

Irgendwo in der Stadt

Ein kleines Zimmer. Auf dem Klappbett in der Ecke liegt ein junger Mann, um seine rechte Schulter ist ein Verband, der in Höhe des Schlüsselbeins einen roten Fleck aufweist. Er schläft scheinbar.

Die Tür zum Nebenraum geht auf und ein weiterer junger Mann mit schwarzem Haar kommt herein. Er ist jünger als der Verwundete, sieht ihm aber extrem ähnlich. Besorgt betrachtet er den Mann auf der Pritsche und geht zu ihm. Er hockt sich hin und begutachtet den Verband.

„Hey“, ächzt der Verwundete, der eben die Augen geöffnet hat.

„Hey, Bruderherz“, flüstert der Jüngere, ohne seine Aufmerksamkeit von dem Verband zu lösen.

„Und? Werde ich sterben?“ Amüsiert grinst der Ältere und kichert.

Wütend funkelt der Andere. „Sag so was nicht, Itachi“, faucht er aufgebracht.

„Ach komm schon, Sasuke. Ein kleiner Scherz wird doch wohl erlaubt sein?“

Aus dem Nachbarraum dringend Geräusche. Es klingt nach Klopfen und Rufen, aber es ist kaum wahrzunehmen.

„Sie ist wach?“ Itachi fixiert die Tür und scheint nachzudenken.

„Ja, leider“, knurrt Sasuke. „Eine ziemliche Nervensäge die Gute.“ Er wendet sich von der Tür ab und beginnt den Verband seines Bruders zu lösen um nach der Schusswunde zusehen.

„Oh. Ihr seid euch schon nähergekommen“, witzelt der große Bruder.

„Klappe“, herrscht ihn der Aushilfs-Krankenpfleger an.

Itachi lacht heiser und verzieht dann aber das Gesicht, als Sasuke die Mullauflage von der Wunde löst.

„Du hast Glück gehabt, großer Bruder, ein glatter Durchschuss“, erklärt Sasuke seinem Bruder.

„Ich habe nichts Anderes erwartet. Tenzou zählt zu den Besten“, sinniert der Verletzte vor sich hin.

Es klopft plötzlich energisch an der Tür zum Nebenraum, kurz danach setzt hysterische Geschreie ein.

Sasuke schnauft genervt und verdreht die Augen, Itachi lacht wieder.

 

Nachmittag

Genervt erdolcht Yamato den Privatdetektiv mit seinen Blicken. Den halben Tag sind sie schon unterwegs und klappern Bars ab. Warum, hat ihm der Detektive nicht gesagt, nur ‚dass er Jemanden sucht’. Wutschnauffend läuft er Kakashi weiter hinterher, rein in die nächste Bar, in diesem Fall das ‚Hidden’.

Es macht seinem Namen alle Ehre. In der hintersten Ecke der Seitenstraße, der Nebengasse; scheinbar eine dieser Spelunken, die man nur findet, wenn man weiß wo sie ist.

Der Detektiv öffnet die Tür und geht zielstrebig hineien.

Yamato folgt ihm. Kaum im inneren verzieht er kurz das Gesicht; Rauch, Alkohol, fettiges Essen und Parfum bilden eine fast toxische Mischung. Angestrengt unterdrückt er das einsetzende Würgen.

Kakashi hingegen atmet tief ein. „Zuhause“, murmelt er beinahe verträumt und peilt die Bar an.

Hinter dem Tresen steht ein älterer Mann mit langem weißen Haar und merkwürdigen lila Streifen im Gesicht. Mit der Maskerade wirkt er wie ein Wrestler, was seine doch sehr imposante Gestalt noch verstärkt.

„Kakashi!“, frohlockt der Mann.

Der Angesprochene klatscht in die Hände und ruft euphorisch, „Jiraiya!“

Klasse, denkt sich Yamato und verdreht die Augen. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Wahrscheinlich ist das hier die Stamm-Kneipe des Detektivs und der ballert sich jetzt für den Rest des Nachmittags einfach die Birne weg. Er war ohnehin von Anfang an dagegen, Kakashi in die Ermittlungen mit einzubeziehen.

Die beiden älteren Herren begrüßen sich ausgiebig und wirken recht vertraut. Schließlich geht der eine hinter den Tresen und der andere hockt sich davor.

Unsicher sieht sich Yamato um und setzt sich schließlich auf den Barhocker neben Kakashi.

Jiraiya begutachtet den jungen Mann, pfeift und lehnt sich zu dem Detektiv. „Schick. Wie kommt denn so ein Penner wie du, zu so einem Goldstück?“

Yamato läuft rot an und wirkt sichtlich schockiert.

Kakashi lacht ausgelassen und klopft dem Barkeeper auf die Schulter. „Leider muss ich dich enttäuschen. Der gute Yamato hier, ist mein Aufpasser.“

„Oh.“ Peinlich berührt kratzt sich Jiraiya an Hinterkopf. Er wischt noch einmal über den Tresen. „Nun, was darf es denn sein?“

Ein ‚geschiedener’ Cuba-Libre wandert zu den beiden Männern.

„Ist Karin da?“

Sichtlich über Kakashis Frage irritiert wandert Jiraiyas Blick mehrfach zwischen den Männern hin und her. „Ich glaube nicht, dass sie das mitmachen würde, sie hasst dich“, erklärt er schließlich an den Detektiv gewandt.

„Ja, ich weiß, schade eigentlich; aber es geht eher um ein paar Informationen.“ Kakashi nippt an seinem Teil des Cocktails, den Rum.

Yamato schweigt und hält krampfhaft seine Cola fest. Er fühlt sich unwohl, normalerweise ist er nicht in solchen Etablissements. Inzwischen ist ihm bewusstgeworden, dass sie hier nicht in einer normalen Bar sind. Die ‚Kellnerinnen’ sind so gut wie gar nicht bekleidet und verschwinden mit Kundschaft die Treppe hoch und kommen so schnell nicht wieder.

Jiraiya nimmt den Hörer des Telefons und drückt eine Taste. Nach zwei Mal Klingeln meldet sich eine Frauenstimme. Der Besitzer der ‚Bar’ erklärt, dass die Dame bitte runterkommen soll.

 

Irgendwo in der Stadt

Sasuke steht vor der Tür zum Nebenraum. Der ‚Gast’ auf der anderen Seite hat scheinbar vorerst aufgegeben. Itachi hat er bereits in ein neues Versteck gebracht und ihren Onkel informiert, damit sein Bruder medizinisch versorgt wird. Nun muss das Biest auf der anderen Seite der Tür auch noch in den neuen Unterschlupf gebracht werden und das möglichst unauffällig. Der junge Mann atmet tief durch und geht in die Höhle der Löwin.

 

Der Raum ist dunkel, das Fenster ist vernagelt und nur zwischen den Brettern dringt ein wenig Licht herein. In der Ecke hockt eine junge Frau mit rosa Haar. Sie sieht auf und funkelt wütend. Blitzschnell springt sie hoch und stürmt auf Sasuke zu.

Noch ehe sie reagieren kann, hat er sie am Handgelenk gepackt, dreht ihren Arm auf ihren Rücken und fixiert ihn. Gleichzeitig dreht er sich mit ihr und stößt sie unsanft mit dem Gesicht gegen die Wand. Einige Momente verharren sie so. Die junge Frau mit Gesicht und Oberkörper gegen die Wand gedrückt, ihr Arm schmerzhaft auf den Rücken gedreht. Sasuke steht hinter ihr, ihren Arm fixiert, mit seinem Gewicht gegen sie gedrückt. Seine freie Hand wandert auf seinen Rücken und holt ein kleines spitzes Messer hervor. Er drückt es in Höhe der Nieren durch ihre Stoff-Bluse und die Spitze bohrt sich in die obere Hautschicht.

Die junge Frau keucht schmerzerfüllt und ängstlich auf.

„Schön brav und vor allem leise“, flüstert Sasuke ihr drohend in das Ohr.

Die grünen Augen sehen in angsterfüllt an, ein schüchternes Nicken folgt.

„Gut.“ Sasuke tritt einen Schritt zurück und lockert den Griff um ihren Arm.

Sie löst sich von der Wand und dreht sich zu ihrem Entführer um, trotzig sieht sie ihn an. Der junge Mann packt sie ungeduldig am Oberarm und bugsiert sie zur Tür hinaus.

 

Im 'Hidden'

Ein rothaariger Drache steht mit verschränkten Armen vor den beiden Männern. „Was?!“, keift sie den Detektiv an.

„Hey, Karin, lange nicht gesehen“, flötet Kakashi übertrieben freundlich. Er kennt sie schon zu lange und zu gut, um sich von ihrem Benehmen einschüchtern zu lassen.

„Lass das, Kakashi“, zischt die junge Frau bedrohlich. Ihre Körperhaltung macht ihre Abneigung überaus deutlich.

Yamato sieht zwischen den beiden hin und her, als würde er einem Boxkampf folgen.

„Ich wollte dich nur etwas fragen.“ Beschwichtigend hebt der Detektiv die Hände und setzt eine Unschuldsmiene auf. Wäre doch gelacht, wenn er die Gute nicht rumbekommt.

„Hm?“ Karin tippt mit dem Fuß abwartend auf den Boden.

Er hat ihr Interesse, das ist schon die halbe Miete. Jetzt muss er nur noch eintüten. „In letzter Zeit Sasuke gesehen?“

Schlagartig ändert sich die Stimmung.

Jiraiya wirkt fürchterlich beunruhigt, Yamato ist irritiert und Karin wird schlagartig handzahm.

„Sasuke“, flüstert sie verträumt und lässt sich neben Kakashi auf einem Barhocker nieder. Ihr Blick ist in die Ferne gerichtet.

Der Detektiv grinst verstohlen. Sie ist so simple zu manipulieren, dass es fast schon weh tut. Gerade was Sasuke angeht, hat sich Karin einfach nicht unter Kontrolle – auch noch nie gehabt. „Nun?“, fragt er süßlich.

Karin räuspert sich etwas verlegen. „Ähm, nein, gesehen nicht; schon seit Monaten nicht mehr.“ Sie knetet etwas abwesend ihre Hände.

„Nein?“ Kakashi spielt eine gekonnte Scharade, heuchelt unbändiges Interesse vor. „Das glaub ich nicht“, lügt er fürsorglich.

Die junge Frau lässt den Kopf auf den Tresen fallen. „Doch! Kannst du dir das vorstellen?“ Sie ist bitterlich enttäuscht, das hört und sieht man.

„Oh, wie traurig.“ Beinahe liebevoll tätschelt der Detektiv ihr die Schulter. „Warum denn?“ Es ist fast schon traurig … als würde man einem Kleinkind das Eis stehlen.

„Keine Ahnung! Aber die ganze Organisation scheint in Aufruhr.“ Den Tränen nahe sieht Karin auf.

 „Gut. Das war es schon.“ Kakashi strahlt sichtlich zufrieden.

„Was?!“

Es klatscht - keinen Beifall. Außer sich stürmt der rothaarige Drachen davon. Kurz darauf knallt eine Tür.

Der Privatdetektiv reibt sich die gerötete Wange und verdrückt sich ein Tränchen. Ja, Karin kann man zum Thema Sasuke leicht verhören, aber es hat eben auch seinen Preis.

Jiraiya beginnt herzhaft zu lachen und schlägt Yamato auf die Schulter. „Unser lieber Kakashi hat so gar keine Ahnung von Frauen.“

Der junge Mann grinst schief und nickt.

 

Irgendwo in der Stadt

Die junge Frau mit den rosa Haaren sitzt verschüchtert auf dem Beifahrersitz. Sie starrt auf ihre Hände, die sich in dem Seil um ihre Handgelenke verkrampfen. Warum war sie nur so neugierig gewesen? Warum?! Sie hätte den USB-Stick einfach entsorgen sollen, aber nein, sie musste sich die Daten ansehen. Sie bekommt sofort wieder einen Kloß im Hals, wenn sie an den Inhalt dieser denkt.

„Hn.“

Vorsichtig schaut Sakura zur Seite, ihr Kidnapper wirkt besorgt. Er hat den Stick mit den Daten, warum lässt er sie also nicht gehen? Was will er noch von ihr? Der angehenden Ärztin schwant Böses.

Der Horizont verschwindet in Finsternis, die Sonne macht einen Rückzieher und bedrohliche Wolkenberge türmen sich auf. Die Luft erfüllt sich mit Sturmböen und Elektrizität, ein Unwetter unbekannten Ausmaßes braut sich zusammen; genauso, fühlt es sich für Sakura an, seit drei Tagen schon.

Tag 2 - Bekannte und Unbekannte

Vor dem 'Hidden'

Kakashi reibt sich immer noch die Wange.

„Ganz schönen Schlag, die Lady.“ Yamato amüsiert sich sichtlich.

Der Detektiv nickt gedankenverloren. Die Organisation in Aufruhr, dass bedeutet nichts Gutes. Eine Organisation wie diese, lässt sich eigentlich nicht aus der Ruhe bringen. Etwas Großes muss vor sich gehen, so viel steht fest. Doch warum sollte ein unbedeutender Privatdetektiv, wie er es ist, aus dem Weg geschafft werden? Warum taucht ein Uchiha-Sprössling mit einer angehenden Ärztin unter? Wer ist die Auftraggeberin?

Vorsichtig schielt Kakashi zur Seite zu Yamato. Dieser steht in der Gasse und wirkt fürchterlich deplatziert und irgendwie verloren.

Der Junge ist top-ausgebildet und wirkt so, als würde er nichts Anderes kennen. So jemanden findet man nicht bei einer Hinterhof Security. Außerdem dürfte er auch ein recht hohes Gehalt bekommen, wenn man seine Wohnung bedenkt. Noch dazu, stand nirgends der Name der angeblichen Tante. Er muss dringend persönlich Nachforschungen über Sakura Haruno anstellen, ohne, dass sein Aufpasser etwas mitbekommt. Kakashi mag zwar 'alkohollastig' und am Ende sein, aber um ihn auszutricksen müssen die Herrschaften schon früher aufstehen.

„Und nun?“ Fragend sieht Yamato den Detektiv an.

„Ja. Gute Frage.“ Kakashis Blick geht ins Leere. Dank der Gedanken-Schmierung im Hidden, scheint jetzt alles wieder viel besser zu funktionieren. Welchen Schritt macht er am besten als nächstes?

Etwas verloren stehen die beiden Männer mehrere Minuten in der Gasse.

Der Detektiv setzt sich irgendwann gemächlich, ohne ein Wort zu sagen, in Bewegung.

Verwirrt sieht ihm Yamato nach. „Ähm. Wo gehen Sie hin?“

Kakashi reagiert nicht. Erst Sakura, oder erst das Büro? Wie herum nun? Schwierig. Noch dazu hat er ja seinen Aufpasser am Hals …

Die Miene des jungen Mannes verfinstert sich. Er kratzt sich am Hinterkopf und schnauft kurz. „Wo willst du hin?“

„Oh.“ Kakashi dreht sich um und grinst zufrieden. Eigentlich hatte er es gar nicht auf das Du abgesehen, sondern war wirklich einfach nur in Gedanken versunken, aber das ist ein durchaus netter Nebeneffekt. „Nun, wir müssen in mein Büro. Der Karton mit den Informationen ist noch dort und wir sollten dringend nach Miss Crawly sehen.“

Yamato fährt sich genervt mit der Hand über das Gesicht. Wortlos folgt er Kakashi zurück in die Zivilisation.

 

Irgendwo anders in der Stadt

Unsanft zerrt Sasuke die angehende Ärztin in einen großen grauen Häuserblock. Das Innere mutet nicht viel besser an, wie das von dem anderen Gebäude – verwahrlost, dreckig, eklig.

Zielstrebig eilt der junge Mann zum Fahrstuhl. Er hämmert auf den Ruf-Knopf – wieder und wieder. Als sich die Türen endlich öffnen, drängt er die junge Frau schroff hinein. Ungeduldig hämmert er auf den Knopf der vierten Etage – wieder und wieder, die Ungeduld ist förmlich greifbar. Erst als sich die Türen schließen, entspannt sich der Uchiha einen Moment.

Sakura betrachtet ihr verschwommenes Spiegelbild in der Metalltür. Sie sieht furchtbar aus: tiefe Augenringe, blutunterlaufene Augen und ihre Haare sind fettig durch ihren Schweiß. Ihr Äußeres passt perfekt zu ihrer inneren Gefühlslage. Am Anfang war es noch Angst, dann Wut, inzwischen ist sie einfach nur noch Verzweifelt … und müde, unfassbar müde.

Das 'Ping' reißt sie aus ihrem Selbstmitleid. Der junge Mann schließt seine Hand schraubstockartig um ihren Oberarm. Sakura hat gar nicht bemerkt, dass er sie losgelassen hat. Rücksichtslos zerrt er die angehende Ärztin aus dem Fahrstuhl hinaus in den Gang.

Es geht rechts herum in einen Gang, der wie jeder andere hier aussieht. Immer schneller werden Sasukes Schritte, je näher die Tür kommt, zu der er muss. Er zieht sein Smartphone aus der Tasche und ruft Jemanden an. Es klingelt einmal, dann wird bereits abgehoben.

„Vor der Tür“, sagt der junge Mann schlicht und legt wieder auf.

Wie von Geisterhand öffnet sich eine der unzähligen Pforten einen Spalt und der junge Mann erhöht noch mal das Tempo. Eilig reißt er die Tür auf und schubst Sakura regelrecht in den Raum dahinter.

Die Frau stolpert und fällt, unsanft landet sie auf dem dreckigen Boden. Auf allen Vieren hockt sie auf dem da und sieht auf. Vor ihr im halbdunkel ist ein großer Sessel und darauf sitzt ... Die grünen Augen weiten sich schockiert. Das … das darf nicht wahr sein!

Eine tiefe bedrohliche Stimme erklingt und füllt den gesamten Raum aus. „Na? Du scheinst zu wissen, wen du vor dir hast.“

Sakura setzt sich ein wenig auf. Unfähig ihren Blick abzuwenden starrt sie den Mann im Sessel an. Ich werde sterben, schießt ihr durch den Kopf.

Ein kurzer Schmerz durchzuckt ihr Nervensystem, dann wird alles schwarz.

 

Vor der Detektei

Ein sanfter roter Schein erhellt die Gasse, Blaulicht sorgt für Discofeeling. Stattliche Männer laufen durch die Gegend und brüllen Befehle in Funkgeräte.

Zwei Männer stehen am Straßenrand und sehen dem Spektakel zu. Der Ältere trägt einen alten Trenchcoat und eine Jeans. Der andere einen schönen dunklen Anzug und ein weißes Hemd. Obwohl sie wirken, als kämen sie aus verschiedenen Welten, stehen sie eng beisammen.

Der junge Mann klopft dem anderen auf die Schulter. „Komm schon. So wertvoll war die Einrichtung nicht.“ Aufmuntern ist eigentlich keine seiner Fähigkeiten, allerdings hat er das dringende Bedürfnis danach – auch wenn er sich nicht erklären kann warum.

Fassungslos starrt Kakashi in die Gasse. Meterhohe Flammen schlagen aus seinem Büro und Zuhause.

Yamato wird unruhig. Dem älteren Mann geht das scheinbar extrem nahe, nur warum? „In dem Karton waren nur Kopien.“ Immer noch ruht seine Hand auf der Schulter des Grauhaarigen.

„Das ist mir scheiß egal!“ Heiser klingt Kakashis Stimme. Er schlägt die Hand von seiner Schulter und dreht sich um. Fahrig wischt er sich durch das Gesicht und eilt zurück zum Wagen. „Wir müssen zu Miss Crawly!“

 

Bei Miss Crawly

„Könntest du bitte nach nebenan gehen?“ Beinahe flehend sieht Kakashi Yamato an.

Der junge Mann erhebt sich wortlos, geht in Küche und schließt die Tür.

Mit feuchten Augen sieht Kakashi zur gegenüberliegenden Couch. „Sagen Sie mir bitte, dass sie ihn wie immer an sich genommen haben, nach meinem letzten Ausraster.“

Miss Crawly erhebt sich und geht zu ihrer grünen Lederhandtasche. Während sie darin wühlt, hört man den Detektiv bereits schluchzen. Die alte Dame fördert eine kleine graue Plastikschatulle zu Tage. Mit wippendem Kopf tippelt sie zu ihrem Gast. Sie legt ihm die Hand auf die Schulter und reicht ihm die kleine Schachtel.

Zitternd nimmt Kakashi sie in Empfang. Tränen laufen stumm seine Wangen hinab und versiegen in seinem Mundschutz. Kraftlos lässt er sich auf die Seite fallen und umklammert die Schatulle. Er beginnt zu weinen, während die alte Damen eine Decke über ihn legt.

Miss Crawly verlässt das Wohnzimmer und geht in die Küche. Sie schließt die Tür hinter sich direkt wieder und wendet sich ihrem Gast zu, „Tee?“

Yamato, der bis eben tief in Gedanken versunken war, hebt den Kopf und sieht sie irritiert an. „Ähm. Ja, gerne“, stammelt leicht überfordert. Während die alte Dame den Wasserkocher mit Wasser befüllt und anschaltet, ringt er mit sich. Nervös spielt er mit den Fingern und beobachtet seine Gastgeberin. Er würde zu gern wissen, um was es eben zwischen den beiden ging, aber es geht ihn nichts an …

Miss Crawly kramt zwei Tassen aus dem Schrank. „Grün, schwarz oder Pfefferminze?“, fragt sie ohne sich umzudrehen.

„Schwarz“, antwortet der junge Mann und beobachtet das Tun der alten Damen ganz genau. Die Tassen finden ihren Weg auf den Tisch, die Gastgeberin auf den Stuhl. Schweigen erfüllt die grüne Einbauküche.

 

Vor der Stadt

Ein silberner Kleinwagen fährt aus dem Hafengebiet heraus, am Steuer sitzt ein Mann.

Die Fahrt ist ruhig und ereignislos; niemand stört sich an dem Wagen, niemanden fällt er auf. Er schwimmt in der Masse der Rush-Hour mit und schwämmt mit den Pendlern in die Stadt ein.

 

 

 

Bei Miss Crawly

Miss Crawly seufzt schwer nach einiger Zeit.

„Darf ich fragen, was ihn so aus der Fassung gebracht hat?“ Yamato fühlt sich unwohl. Normalerweise sollte es ihn nicht interessieren, es sollte ihm egal sein, aber aus irgendeinem Grund ist es das nicht. Obwohl das eigentlich gelogen ist. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wusste er, warum es, er, ihn interessierte.

„Ihr Ring“, antwortet die alte Dame schlicht. Ihre Augen sind immer noch auf den Inhalt ihrer Tasse gerichtet, deren Inhalt inzwischen erkaltet ist.

Der junge Mann runzelt die Stirn. „Ihr Ring?“ Wovon redet sie nur?

Miss Crawly nickt gedankenverloren. „Ja. Er ist normalerweise in seinem Schreibtisch. Letzten Monat, als es wieder besonders schlimm war, hat er ihn durch das Büro geschossen. Ich habe ihn aufgesammelt und an mich genommen … mal wieder … wie immer.“

Es geht ihn nichts an, es darf ihn nichts angehen. Und doch ist die Versuchung einfach zu groß. Die Erinnerung an die gute Zeit kommt wieder hoch und lässt Yamato unvorsichtig werden. „Wer...“ Er bricht ab, bevor er den Satz beendet.

„Seine Verlobte, Rin. Sie war eine tolle Frau.“ Die alte Dame lächelt vor sich hin. „Er hat sie gefragt, ein paar Monate später fing es an.“

War. Betreten senkt der junge Mann den Blick. Er sollte das alles nicht wissen, oder? Doch eigentlich sollte er das! Eigentlich hätte er das vielleicht sogar früher wissen müssen … vielleicht hätte es etwas geändert.

„Sie wurde krank, schwer krank. Niemand wusste, was es ist und so konnte ihr auch keiner helfen. Kakashi hat einen horrenden Kredit aufgenommen, um ihre Behandlung bezahlen zu können. Sie starb. Das ist jetzt vier Jahre her.“ Die tiefe Trauer in Miss Crawlys Stimme ist unüberhörbar.

Yamato nickt. „Er hat sie sehr geliebt, oder?“ Langsam versteht er, was mit dem abgehalfterten Alkoholiker passiert ist und warum er so ist. Doch er will es eigentlich nicht wissen, geschweige denn verstehen. Jemanden verstehen, heißt sich ihm anzunähern. Er kann niemanden gebrauchen, der ihm nahesteht, egal in welcher Form. Das ist schon einmal schrecklich schief gegangen …

„Oh ja. Sie war alles für ihn, seine ganze Welt. Sakumo, sein Vater, hat ihm am Anfang noch halt gegeben, aber er wurde ein halbes Jahr später bei Ermittlungen tödlich verwundet. Danach war alles zu spät.“ Miss Crawly wird zum Ende hin immer leiser. Auch sie suchen Zusehens Trauer und Elend heim.

 

Ortswechsel

Der Oberkörper einer blonden Frau liegt auf dem Schreibtisch. Sie schläft nicht, auch wenn es den Anschein hat. Unter ihr liegen Akten. Die Uhr auf dem Monitor zeigt Mitternacht. Das Telefon klingelt. Die Unbekannte ist nicht überrascht und nimmt den Hörer.

„Wird aber auch Zeit.“

...

„Ja, Shikamaru hat gute Arbeit geleistet.“

...

„Wir haben neue Informationen, ich lasse sie Ihnen zukommen.“

Der Hörer landet unsanft auf seinem angestammten Platz. Die Frau erhebt sich und verlässt den dunklen Raum.

 

Bei Miss Crawly

Yamato steht vor der Wohnungstür, er legt auf und steckt das Smartphone ein. Er will gerade zurück in die Wohnung, doch Kakashi versperrt ihm den Weg. Dieser grinst scheinbar, legt den Zeigefinger auf den Mundschutz und macht „Sch“ Der junge Mann verzieht das Gesicht; ein eklig süßer Geruch kriecht in seine Nase.

Miss Crawly taucht unvermittelt hinter dem Detektiv auf. Sie ist sichtlich aufgebracht und erzeugt ein Geräusch, das verdächtig an das Fauchen einer Katze erinnert.

Kakashi dreht stutzt und dreht sich zu ihr um und - klatsch.

„Schämen Sie sich! Den hatte ich für eine besondere Gelegenheit aufgehoben!“, donnert die alte Dame los. Sie ist sauer, richtig sauer.

Yamato versucht es zu unterdrücken, aber er kann nicht. Er prustet unkontrolliert los. „Jiraiya hatte recht, du hast keine Ahnung von Frauen.“

„Und das von einem Typen, der anläuft wie eine Signalleuchte, wenn ein Mädel nur Unterwäsche an hat“, murmelt Kakashi. Er reibt sich die Wange und drängt sich an seinem Aufpasser vorbei. Immer noch lachend folgt der junge Mann. Eine Diskussion entsteht, während die beiden den Flur hinunter zum Fahrstuhl laufen.

„Männer!“, brüllte Miss Crawly ihnen hinter her und schmeißt die Tür zu. Sie geht in das Wohnzimmer und sieht sich um. Auf dem Tisch steht die Likörflasche - noch voll und verschlossen. Nanu?

Sie geht näher hin und entdeckt unter der Flasche ist ein Zettel. Miss Crawly stellt die Flasche bei Seite und nimmt das Papier.

Sakura Haruno - Pst, er darf es nicht wissen

Die alte Dame lächelt selig. Der alte Kakashi ist wohl doch noch irgendwo da drinnen.

 

Irgendwo in der Stadt

Ein silberner Kleinwagen hält vor einem großen grauen Häuserblock. Die Sonne geht langsam unter und verhüllt die Überreste des Tages.

Ein junger Mann steigt aus dem Auto, die Kapuze tief in das Gesicht gezogen. Schnellen Schrittes geht es in den Betonklotz und zum Fahrstuhl.

Vierte Etage.

Eine Tür.

Ein Anruf.

 

„Öffne die Tür, Sasuke.“ Die dunkle Stimme wirkt gelangweilt.

Der junge Mann kommt dem Befehl nach. Er öffnet die Pforte und erstarrt einen Moment. Seine schwarzen Augen weiten sich, als er den Besuch erkennt.

Hämisch grinst dieser und drängt sich wortlos in die Wohnung.

„Was?! Du miese kleine...“, knurrt Sasuke sofort und packt den Gast am Kragen.

„Genug!“, unterbricht die dunkle Stimme grollende. „Sieh nach deinem Bruder!“

Zähneknirschend lässt Sasuke den Besucher los, welcher noch breiter und herablassender Grinst. Missmutig geht er nach Nebenan. Bevor er die Tür schließt, wirft er dem ungebetenen Besuch noch einen finsteren Blick zu. Kaum das Sasuke die Tür geschlossen hat, drückt er sein Ohr an das Holz.

„Nun?“

„... aus dem Weg schaffen ... schwer sein ...“

„Schweig! ... wussten nicht ... Tenzou ... Weibsbild ...“

„... Fortschritte ... ahnt etwas ... dringend ...“

„Du solltest das nicht tun“, ermahnt eine Stimme amüsiert.

Sasuke zuckt zusammen. Er dreht sich um und sieht seinen Bruder an. „Willst du mir wieder weiß machen, dass mir vom Lauschen das Ohr abfällt?“

Itachi lacht leise und winkt seinen Bruder zu sich. Dieser folgt der Aufforderung und setzt sich neben ihn auf das Bett. „Er?“, fragt er abwesend und sieht zur Decke hinauf.

„Ja“, knurrt Sasuke. Er lehnt sich an die gesunde Schulter seines großen Bruders. „Ich hasse diesen schmierigen Spitzel.“

„Ja, aber seine Informationen sind Gold wert ... meistens jedenfalls.“

Tag 3 - Eine Bahnfahrt

Nachmittag - U-Bahn

Waggon Nr. 1

Ächzend lässt sich Miss Crawly auf einem Sitzplatz nieder. Wie es sich für eine alte Dame gehört, hat sie ihre grüne Lederhandtasche auf dem Schoß und die Knöchel überschlagen. Ihr Kopf wippt und ihre grauen Augen schweifen durch den Waggon. Das dunkelgrüne Kleid wirkt recht altbacken, passend zu ihrer ganzen Erscheinung.

Die U-Bahn hält, die Türen öffnen sich.

Einige Menschen steigen aus, einige ein. Die letzte Person die hereinkommt sprengt den Rahmen des Üblichen. Der Mann ist groß und kräftig, zwei Narben zieren sein Gesicht. Der lange schwarze Ledermantel unterstreicht seine bedrohliche Erscheinung noch zusätzlich. Er trägt ein Kopftuch, keine Haare schauen heraus, was vermuten lässt, dass er eine Glatze hat. Die dunklen Augen wandern durch den Waggon und bleiben an der alten Dame mit dem offensichtlichen Grün-Fimmel hängen. Ein kurzes Grinsen huscht über seine Lippen, was einen eher ängstigt wie erfreut. Er setzt sich gegenüber der Tür hin, überschlägt männlich die Beine, verschränkt die Arme vor dem breiten Brustkorb und starrt durch die Scheibe hinaus.

 

Waggon Nr. 4

Die U-Bahn setzt sich in Bewegung und dadurch stolpert Itachi. Der Blutverlust und die Schmerzmittel machen sich immer noch durch Schwindel und Gleichgewichtsprobleme bemerkbar. Kraftlos lässt er sich auf einem Platz recht weit hinten im Abteil fallen. Durch die Bahn geht ein kurzer Ruck, wodurch das Hinsetzten ruppiger wird wie geplant.

Keuchend hält sich Itachi die verletzte Schulter. Eigentlich ist er froh, dass es Tenzou war, der ist immerhin absoluter Profi und weiß, wie er jemanden außer Gefecht setzt; schnell und sauber, nicht irgendwie. Der Detektiv hätte ihn womöglich schlimmer verletzt, womöglich einen Schaden angerichtet, der nie wieder zu reparieren gewesen wäre. Bei solchen Schnapsleichen wusste man nie so recht …

Die U-Bahn rumpelt, quietscht und fährt in eine Kurve.

 

letzter Waggon

Missmutig sieht Yamato neben sich. „Muss das sein?“, brummt er. Kakashi ist durch die Kurve mutwillig an ihn gelehnt.

„Stehst nicht auf Kuscheln, was?“ Verschmitzt grinst der Detektiv vor sich hin.

„Das meinte ich nicht.“ Die dunklen Augen wandern zu der braunen Papiertüte, die sein Sitznachbar in der Hand hat. Schlimm genug, dass er den ganzen Tag mit ihm verbringen muss, aber diesem Gestank auch noch ständig ausgesetzt zu sein …

„Hm. Du wusstest doch, worauf du dich mit mir einlässt“, gluckst Kakashi belustigt.

Yamato mustert den Mann neben sich, dann wendet er den Blick ab und sieht zum Fenster hinaus, auch wenn es dort nichts zu sehen gibt. „Nein, wusste ich nicht. Ich tue was man mir sagt“, erklärt er schlicht und bereut es eigentlich auch direkt.

Verwundert sieht der Detektiv den jungen Mann an. Schwermut liegt in dessen Worten - einfach hat es dieser scheinbar auch nicht. Doch der Schalk meldet sich sofort wieder. „So? Alles?“ Ein fettes Grinsen ziert Kakashis Gesicht.

„Hm“, brummt Yamato vor sich hin. Trübsinnig sieht er hinaus, beobachtet die Tunnelwand und die vorbeihuschenden Signalleuchten. Scheinbar, antwortet er in Gedanken. Wie ein 'braves Hündchen'. Seine Miene verfinstert sich, als er sich an das Gespräch erinnert und mit wem er das geführt hat.

Der Detektiv sieht seinen Sitznachbar an, ganz genau an. Zu gern wüsste er, woran dieser gerade denkt.

Die U-Bahn hält an der nächsten Station.

 

Waggon Nr. 4

Aufmerksam beobachtet Itachi den Einstieg. Unruhe macht sich langsam in ihm breit; wo bleibt er nur?

Da!

Ein Mann steigt ein. Seine Kleidung ist dunkel, die Kapuze tief in das Gesicht gezogen. Er geht den Gang entlang, lässt seinen Blick kaum merkbar umherwandern, also wäre er auf der Suche nach Etwas, oder Jemanden. Itachi fällt in seinen Sichtbereich und setzt sich zielstrebig in die Reihe vor ihn.

 

letzter Waggon

Mit einem kurzen Ruck fährt die U-Bahn wieder an.

Yamato atmet tief durch. Er ist sichtlich genervt und frustriert von der ganzen Situation. „Was machen wir hier eigentlich?“

„U-Bahn fahren“, witzelt Kakashi. Er nestelt an der Papiertüte in seiner Hand herum und kämpft scheinbar gegen den Drang, einen großen Schluck zu nehmen.

Der junge Mann murrt innerlich. Nein, diesmal lässt er sich nicht wieder aus der Ruhe bringen durch diese Sprüche-Klopferei. „Weil?“, fragt er betont freundlich nach, in der Hoffnung, zumindest eine halbwegs vernünftige Antwort zubekommen.

Der Detektiv grinst breit. Die Papiertüte raschelt, als er sie an seinen Mund hebt. „Weil wir zur nächsten Station müssen“, antwortet er, nachdem er sich mit dem Handrücken über den Mund gewischt hat.

Yamato bemüht sich, nicht in Tränen der Frustration auszubrechen, oder einfach seine Waffe zu ziehen und dem Elend neben ihm ein Ende zusetzen. Er atmet ein, zweimal durch. „Weil?“, knurrt er schließlich.

Kakashi tätschelt seinem Sitznachbar beinahe zärtlich das Knie. „Das ist eine Überraschung.“ Er grinst anrüchig.

Yamato wird unruhig und rot. Nun hat er ihn doch wieder erwischt. Warum zum Kuckuck schafft der Kerl das immer? Und viel wichtiger; warum macht er das überhaupt?

Quietschend geht es in die nächste Kurve.

 

Waggon Nr. 1

Mit scharfem Blick mustert Miss Crawly den Mantelträger. Reglos sitzt er da und starrt vor sich hin. Auch die anderen Fahrgäste mustern ihn. Er strahlt etwas Bedrohliches aus, dass den ganzen Waggon zu erfüllen scheint.

Das Quietschen hört auf, als die U-Bahn wieder auf gerader Strecke dahin rattert.

Der Mann nickt kurz andächtig und unscheinbar vor sich hin.

Miss Crawly atmet kurz durch und erhebt sich. Mit kleinen Schritten tippelt Richtung Tür.

 

Waggon Nr. 4

Itachi beobachtet den Sitz vor sich ganz genau. In dem Spalt, zwischen den Polstern taucht schließlich ein weißes Stück Papier auf. Bedacht und ohne Aufsehen zu erregen nimmt er den Zettel an sich. Ohne ihn anzusehen steckt er ihn in die Innentasche seiner Jacke.

Der Mann aus der vorderen Sitzreihe erhebt sich und geht zur Tür. Angekommen sieht er kurz zu dem Uchiha und nickt, dann wendet er seine Augen wieder nach vorn.

 

letzter Waggon

Kakashi tätschelt Yamato erneut das Knie. „Na dann.“ Er erhebt sich und schwankt Richtung Tür.

Der Braunhaarige grübelt, ob der Detektiv nun wegen der U-Bahn oder dem Inhalt der Papiertüte schwankt. Eigentlich ist es egal. Seufzend erhebt er sich und folgt.

Seite an Seite stehen die beiden Männer da und warten, dass die U-Bahn hält.

Der Bremsvorgang setzt ein und Kakashi neigt sich grinsend zur Seite. Er lehnt sich übertrieben an Yamato, dieser lässt geknickt den Kopf hängen.

 

Waggon Nr. 1

Durch das Bremsen stolpert Miss Crawly. Eine starke Hand umgreift sie am Ellenbogen und verhindert den drohenden Sturz. Blinzelnd sieht sie zur Seite.

Der finstere Kerl hat die alte Damen aufgefangen und sieht sie missbilligend an. „Vorsichtig, Mütterchen“, mahnt er sich sie finster.

„Ts.“ Miss Crawly zieht die Augenbraue hoch. Sie richtet sich auf, streicht ihr Kleid glatt. Hocherhobenen Hauptes verlässt sie die U-Bahn. Auf dem Bahnsteig dreht sie sich um betrachtet den Mantelträger, kaum wahrnehmbar schmunzelt sie.

Die Türen schließen sich und der Mann nickt kurz.

 Die Bahn fährt ab, der Bahnsteig leert sich.

Ein Mann mit Kapuze huscht durch die Menge. Er rempelt im vorbei gehen eine Frau an, die sich lautstark beschwert. Doch er reagiert nicht und verschwindet in der Masse.

Das Geschrei erweckt das Interesse von Yamato, der sich nun genauer umsieht. Professionell huschen seine Augen über die Menschen und den Bahnsteig. „Huch.“

„Was?“ Kakashi sieht sich nun desinteressiert um.

„Da.“ Der junge Mann deutet den Bahnsteig entlang. „Miss Crawly.“

Der Detektiv gluckst leise. „Nein. So was.“

Yamato fährt sich mit der Hand durch das Gesicht. „Miss Crawly ist die Überraschung?“, fragt er ungläubig.

„Nein. Miss Crawly ist keine Überraschung, die Dame ist eine Zumutung.“ Ausgelassen lacht der Detektiv über seinen eigenen Witz und gönnt sich noch etwas aus der Papiertüte.

Genervt rollt der junge Mann mit den Augen.

„Juhu!“, schallt es über den Bahnsteig. Miss Crawly lächelt und winkt übermütig.

 

Café 'Kiri-Cake'

Das ungleiche Trio sitzt in der hintersten Ecke des kleinen Cafés. Zwei Kaffee, ein Tee und ein Erdbeertörtchen stehen auf der hellblauen Tischdecke.

Miss Crawly entschuldigt sich kurz und verschwindet Richtung Toiletten.

Griesgrämig starrt Yamato zum Fenster hinaus. Er brummt. Was soll das alles nur?

Kakashi rührt seinen Kaffee. „Geduld, mein Freund“, säuselt er amüsiert.

„Wir sind keine Freunde“, stellt der junge Mann klar. Wie kommt der Typ nur darauf? Sie sind nicht mal Kollegen, wenn man es genau nimmt. Nur zwei Kerle, die zufällig miteinander Arbeiten – mehr nicht. Nicht wie damals mit … Er seufzt und bemüht sich, nicht weiter darüber nachzudenken.

Der Detektiv sieht Yamato an. Seine Mimik verrät nichts, wie so oft.

Miss Crawly taucht wieder auf und setzt sich. Sie trinkt einen Schluck Tee und beginnt das Törtchen zu essen; und dass mit einer Begeisterung, dass man meinen könnte, sie hätte seit Jahren kein solche Leckerei mehr gehabt.

„Wie geht es der Tochter Ihrer Nachbarin?“, fragt Kakashi teilnahmslos in die Runde.

„Oh. Die Ärmste“, beginnt die alte Dame und macht eine ausladende Geste. „In einer fremden Stadt - wo sie doch eigentlich vom Land ist. Ständig arbeitet sie um ihr Studium zu finanzieren - und in was für Spelunken.“

„So?“ Kakashi sieht Miss Crawly an und hebt die Augenbraue.

Yamato starrt weiterhin auf die Straße hinaus. Ihm ist immer noch nicht klar, was der Detektiv mit all dem hier bezweckt. Will er ihn womöglich einfach nur ärgern?

„Ja, ja“, fährt die alte Dame fort. „Und das, trotz der Familien-Tragödie.“

„Ich erinnere mich dunkel. Sie hat nur noch ihre Mutter, oder?“

Miss Crawly winkt ab. „Nein, das arme Ding hat niemanden mehr. Meine Nachbarin ist doch letzten Monat bei einem Unfall umgekommen.“

„Huh? Niemanden mehr?“ Kakashi sieht die alte Dame neugierig an.

„Niemanden“, wiederholt sie.

Misstrauisch wendet Yamato den Blick von der uninteressanten Außenwelt ab und sieht zu seinen beiden Tischgenossen. Sein Instinkt sagt ihm, dass hier etwas faul ist.

 

U-Bahn Waggon Nr. 4

Itachi verlässt die U-Bahn und läuft Richtung Toiletten. Angekommen hat er gerade die Hand am Türgriff, da spürt er, wie sich etwas an seinen unteren Rücken drückt.

„Los“, flüstert es hinter Itachi.

Der Uchiha öffnet die Tür und betritt die Sanitärräume. Er steht immer noch mit dem Rücken zu dem Unbekannten.

„Zettel“, fordert der Fremde streng.

Itachi knurrt und greift widerwillig in die Innentasche seiner Jacke. Er hält den Zettel hoch und der Unbekannte nimmt ihn ihm ab. Er hätte es vielleicht doch Sasuke überlassen sollen, aber dann hätte er ihn einweihen müssen. Allerdings hatte er nicht das Gefühl, das er noch so sehr angeschlagen ist, dass ihm eine Bedrohung entgeht … Scheinbar hat er sich überschätzt, oder seinen Zustand unterschätzt.

„Umdrehen.“

Dem Uchiha schwant Böses. Bedacht dreht er sich um. Unglaube steht ihm in das Gesicht geschrieben, als er den Unbekannten erkennt. „Warte mal ... du bist gestorben.“

„Tja, das hat wohl nicht angehalten“, witzelt die Gestalt hämisch.

Ein gedämpfter Schuss erklingt und Itachi bricht keuchend zusammen.

 

Vor dem Café

Kakashi und Yamato sehen dem Taxi hinterher, das Miss Crawly wieder nach Hause bringt. Es biegt um die Ecke und ist verschwunden.

„Nun?“

„Hm?“ Kakashi zieht die braune Papiertüte aus der Innentasche seines Trenchcoats und genehmigt sich einen Schluck.

Der junge Mann seufzt. „Überraschung?“ Warum muss er diesem Säufer eigentlich ständig alles aus der Nase ziehen?

„Ja. Komm.“ Der Detektiv setzt sich in Bewegung. Ohne ein weiteres Wort läuft er die Straße entlang.

Yamato schließt schnellen Schrittes auf. „Verrätst du mir, wohin wir gehen?“

„Hat Miss Crawly doch gesagt.“

Der junge Mann stutzt und bleibt stehen. Ein ungutes Gefühl überkommt ihn. Sein Instinkt hat ihn wohl doch nicht getäuscht. Der werte Herr wird doch nicht etwa? „Zur Spelunke?“, fragt er vorsichtig.

„So ähnlich. Wir gehen zum Spital im 'Unke-Viertel'“, erklärt Kakashi. Ein spitzbübisches Grinsen umspielt seine Lippen.

 

Irgendwo in der Stadt

Sasuke döst vor sich hin. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen liegt er auf der Pritsche. Itachi ist vor einigen Stunden weg; er hat mal wieder ein Geheimnis daraus gemacht, wohin und warum. Missmutig verzieht er das Gesicht. Das sein großer Bruder Geheimnisse vor ihm hat, beunruhigt ihn, noch dazu, ist dessen Gesundheitszustand im Moment nicht der Beste.

Das Smartphone auf dem kleinen Tisch neben der Pritsche beginnt zu leuchten und zu vibrieren. Ohne hinzusehen nimmt Sasuke das Handy und geht ran.

„Ja?“

...

„Ja, Sasuke Uchiha hier.“

...

„Was?!“ Sasuke schnellt hoch, seine Augen weiten sich.

...

„Nein! Nein! Das ... das ist ...“

Die Person am anderen Ende erklärt recht lang, der junge Uchiha blinzelt immer wieder hektisch.

„... Ich bin in zehn Minuten da.“

Das Smartphone gleitet Sasuke aus der Hand und fällt auf das Bett. Stumm sitzt er da und starrt auf seine Hände. Einige Tränen bahnen sich ihren Weg und rollen stumm über seine Wangen.

Mehre Minuten vergehen.

Hektisch springt Sasuke schließlich auf, packt Smartphone und Schlüssel in seine Jacke und stürmt davon.

Tag 3 - Informations-Karussell

Im 'Unke-Viertel'

Das 'Unke-Viertel' liegt zwischen dem Industriegebiet und dem Fluss, der die Stadt in Zwei teilt. Auf der gegenüberliegenden Seite erheben sich Wolkenkratzer und Wohlstand, hier herrscht Perspektivlosigkeit und Kriminalität. Das Viertel ist eigentlich keines, es ist ein herrenloser Streifen zwischen Gesellschaft und Gesetzlosigkeit, begraben und begrenzt durch Müll und Elend.

Mitten im diesem Gebiet stehen Kakashi und Yamato vor einem zweistöckigen Gebäude. Es scheint einmal weis gewesen zu sein, nun ist es eher grau. Der Putz bröckelt an allen Ecken und Enden. Vor dem Gebäude lungern Gestalten herum; Obdachlose, Landstreicher und Junkies, die typischen 'Bewohner' dieses Viertels. 'Spital' steht über der Doppeltür die in das Gebäude führt und macht deutlich, was das für ein Ort ist.

Yamato hat das dringende Bedürfnis seine rechte Hand an den Griff seiner Waffe zu legen, einfach so, um auf Nummer sicher zu gehen. Doch damit würde er wohl eher einen Angriff provozieren, anstatt ihn zu verhindern, also lässt er es. Wortlos, aber mit aufmerksamen Blick, folgt er Kakashi in das Gebäude.

Im Inneren wirkt es tatsächlich wie in einem Krankenhaus. Wieße Fliesen, Menschen in Kitteln und unbelegte Krankenbetten bestätigen, dass es sich hier um eine Klinik handelt. Allerdings machen die beiden Security-Gorillas deutlich, in welcher Gegend man hier ist.

Die beiden Männer gehen, unter dem argwöhnischen Blick der Sicherheitsleute, zur Anmeldung.

Hinter der Glasscheibe sitzt eine junge Frau; sie ist hübsch und hat langes blondes Haar. Ihre hellblauen Augen betrachten Kakashi und Yamato skeptisch. Sie zieht die Augenbraue hoch. „Wie kann ich Ihnen helfen?“

Kakashi räuspert sich, seine dunklen Augen huschen in Windeseile über den Kittel der Blondine. „Guten Tag, Miss Yamanaka. Wir würden gern den Klinik-Leiter sprechen.“

„So? Und warum?“ Misstrauisch beäugt die Frau den Detektiv.

„Es geht um Sakura Haruno“, erklärt Kakashi neutral und lächelt verhalten

Yamato spürt wie sich sein Magen zusammenzieht und ihm einen Moment die Gesichtszüge entgleiten. Natürlich wusste er, dass Miss Haruno hier gearbeitet hat, allerdings war diese Info nicht in den Unterlagen die Kakashi zur Verfügung gestellt wurden. Wie und wann hat er sich diese Information besorgt? Yamato dämmert langsam, dass er mit seiner Vermutung recht hatte. Der alte Fuchs hat Miss Crawly beauftragt und der nette Plausch im Café diente lediglich des Austausches diesbezüglich.

Die Blondine wird mit jeder Sekunde blasser. Ihre misstrauische Fassade bröckelt, und zum Vorschein kommen Sorge und Angst. „Sakura ... Verdammt! Ich wusste, dass etwas nicht stimmt! Dieser komische Vogel macht Ärger, das wusste ich doch gleich.“

Verdutzt sehen dich die beiden Männer an.

 

U-Bahn-Station

Sasuke hastet die Treppe hinunter und springt die letzten Stufen. Er hört die Beschwerden der Menschen die er anrempelt nicht, in seinen Ohren rauscht und fiept es unablässig. Der junge Uchiha rennt auf den Bahnsteig und bleibt abrupt stehen.

Vor den Toiletten stehen Polizeibeamte, Absperrband grenzt den Bereich ab. Es wird in Funkgeräte gesprochen und neugierige Passanten strecken ihre Köpfe.

Sasukes Atmung beschleunigt sich, die einzelnen Atemzüge werden immer kürzer und kürzer. Nein! Nein! Nein! NEIN! Sein Verstand weigert sich immer noch, die Information aufzunehmen und zu verarbeiten. Das ihr ist nicht real! Es ist ein schlechter Scherz … ein Traum … irgendwas … Langsam, Schritt für Schritt, bewegt er sich auf die Szenerie zu.

Zwei Beamte bemerken den jungen Mann und sehen auf. Ihre Blicke sind herablassend und empathielos; sie machen sich nicht die Mühe es zu verbergen.

Als Sasuke es bemerkt, hadert er kurz, aber er schluckt die aufkeimende Wut. Vorsichtig geht er weiter – immer weiter Richtung Toiletten. Vorbei an den Beamten, vorbei an der Spusi … Vor der offenen Tür bleibt er stehen.

Die Luft bleibt ihm weg. Lungen und Herz verkrampfen sich; ziehen sich zusammen und scheinen den Dienst zu quittieren. Eine Emotionsflut rollte über ihn hinweg, reißt ihn von den Füßen und zieht ihn hinab in die Finsternis.

„Itachi ...“

 

Spital im 'Unke-Viertel'

Kakashi und Yamato sitzen im Aufenthaltsraum der Klinik. Es ist nett und hell. Einen Moment könnte man fast vergessen, in welchem Viertel man hier ist. Von draußen hört man plötzlich Gebrülle; es wird sich gestritten – um etwas oder jemanden mit dem Namen Brown Sugar*.

Die Schwester vom Empfang, die die beiden Männer hier her mitgenommen hat, steht etwas unschlüssig da. „Kaffee?“, fragt sei nervös.

„Ja, bitte.“ Kakashi lächelt scheinbar freundlich.

Yamato nickt lediglich.

Die Stimmung ist angespannt, vor allen zwischen den beiden Männern. Sie würdigen sich keines Blickes, während die junge Frau drei Tassen aus dem Schrank nimmt und gedankenverloren den Kaffee eingießt. „Zucker? Milch?“ wird nachgefragt und von den Männern verneint.

Die blonde Schwester stellt zwei Tassen auf den Tisch, holt dann ihre eigene und setzt sich. Nachdenklich rührt sie ihr koffeinhaltiges Getränke und starrt vor sich hin.

Der Detektiv räuspert sich. „Nun? Miss Yamanaka?“

„Ino“, sagt die Blondine ohne aufzusehen.

„Okay. Ino, was ist passiert?“, fragt Kakashi mit ungewöhnlich sanfter Stimme.

Die junge Frau hebt ihren Blick und sieht den Mann an. „Ähm. Vor fünf Tagen, wurde ein junger Mann eingeliefert. Er hatte eine Schusswunde im Bauch“, erklärt sie leise.

„Schusswunde?“ Yamato zieht fragend die Augenbraue hoch. Nun gut, das hier ist ein krimineller Hotspot. Allerdings können sich Junkies in der Regel keine Schusswaffen leisten. Stichverletzungen dürften hier üblicher sein.

„Ja. Das ist hier nicht soo ungewöhnlich“, erklärt Ino schulterzuckend. „Es werden oft Patienten aus dem Nachbar-Viertel hergebracht, wenn wir näherliegen.“

Der junge Mann nickt abwesend. Das Nachbar-Viertel – Heimat der Organisation. Ja, Schusswunden dürften dort eher zum Alltag gehören.

„Der junge Mann schrie ständig.“ Die Unruhe und auch Angst sind deutlich aus der Stimme der Schwester heraus zu hören.

„Nicht ungewöhnlich unter den Umständen“, philosophiert Kakashi und legt die Stirn verwirrt in Falten.

„Nein, eigentlich nicht, aber er schrie nicht vor Schmerzen. Er schien aus Angst zu schreien.“ Die Blondine rührt immer noch ihren Kaffee, als wäre es ein Mantra für sie. „Immerzu brüllte er etwas von einem Geist. Ein roter Geist, der kommen und ihn auffressen würde.“

„Junkie?“, hakt Yamato nach. Auf der Suche nach einem Schuss ist er womöglich in der falschen Straße gelandet und peng. Er wäre nicht der Erste und bestimmt nicht der Letzte.

Ino schüttelt den Kopf. „Nein, der Schnelltest war negativ.“

„Hm. Und weiter?“ Kakashi trinkt einen Schluck und verzieht das Gesicht.

Die Krankenschwester reibt sich über die Schläfe und richtet ihren Blick dann zum Fenster hinaus. „Der Mann kam in den OP. Sakura kümmerte sich um seine Sachen. Sie suchte nach irgendwas um ihn zu identifizieren – das machen wir immer so.“

„Ist sie fündig geworden?“ Yamato hat ein ungutes Gefühl. Niemand von seinen Leuten ist hier gewesen, um der Spur nachzugehen. Sie schien nicht wichtig und jetzt das. Nun gut, man konnte ihnen auch keinen Vorwurf machen. Irgendwie rechnete man wahrscheinlich damit, dass sie sich gemeldet hätten …

„Nein. Sie hatte Dienstschluss und ging, da war der Mann noch im OP.“ Der Blick der jungen Frau geht ins Leere. „Zwei Tage später war die Hölle los“, flüstert sie

Kakashi und Yamato schweigen und warten. Eine angespannte Stille macht sich breit. Nur das Klappern des Löffels an der Porzellantasse war hin und wieder zu hören.

„Der Mann erwachte. Er … er machte fürchterlichen Radau. Man hätte ihn bestohlen, er könnte den roten Geist nun nicht mehr aufhalten...“ Ino winkt schlapp ab. „Wir haben die Security gerufen, aber...“

Yamato wird hellhörig. „Aber?“ Was kommt denn jetzt noch?

„Sie kam nicht. Jemand anderes tauchte auf.“ Die Blondine klammert sich an die Tasse, als könnte diese sie davor bewahren unterzugehen.

„Wer?“ Kakashi starrt die Schwester an, sein Blick ist erwartungsvoll.

„Zwei vom Uchiha-Clan“, flüstert Ino. „Sie haben den jungen Mann außer Gefecht gesetzt und ihn mitgenommen.“

Yamato lehnt sich auf den Tisch. Er sollte wenigstens den Anschein wahren, nicht das gleich alles auffliegt. „Wurde das der Polizei gemeldet?“

Die Blondine schüttelt den Kopf. „Hier wird nichts 'gemeldet'. Deswegen kommen die“, sie deutet nach draußen, „hier her.“

„Und Sakura?“, fragt Kakashi nach.

„Sie hätte am Tag danach wieder Dienst gehabt, aber sie tauchte nicht auf. Ich habe sie angerufen - nur die Mailbox. Ich war an ihrer Wohnung - niemand da.“ Ino stellt die Tasse ab und fährt sich durch die Haare. Man sieht leichte Tränen in ihren Augen leuchten.

Kakashi schielt zu Yamato. „Ihre Familie? Weiß die etwas? Oder ein Freund?“

Der junge Mann zuckt kaum merklich zusammen. Natürlich hat der alte Säufer auch das in Erfahrung gebracht.

„Sakura hat niemanden mehr. Ihre Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Unfall umgekommen. Ansonsten ist da niemand, auch kein Freund –  nur ich“, seufzt die Krankenschwester betrübt.

„Können Sie uns den jungen Mann beschreiben?“, wechselt Yamato das Thema. In seinem Kopf arbeitet es bereits. Wer könnte noch in die ganze Sache verwickelt sein? Oder Interesse daran haben? Ist der Unbekannte Freund oder Feind?

„Blondes kurzes Haar, eher strubbelig. Blaue Augen. Er dürfte so Mitte Zwanzig sein ... Moment.“ Ino steht auf und geht in den Nebenraum.

Während die Schwester abwesend ist, herrscht eisige Stille zwischen den beiden Männern.

Die Schwester kommt zurück. „Hier, aber das haben Sie nicht von mir.“ Sie drückt Kakashi ein Foto in die Hand. „Wir fotografieren Patienten, die keine Personalien haben. Falls sie wieder mal auftauchen, was vielen von ihnen öfters tun, wie uns lieb ist.“

Einen Moment sieht der Detektiv sich das Bild ganz genau an, dann steht auf und reicht der Krankenschwester die Hand. „Danke.“

„Finden Sie Sakura, bitte.“

 

U-Bahn-Station

Sasuke sitzt auf dem Boden, die Beine aufgestellt und die Arme auf den Knien abgelegt. Entgegen seiner Natur ist sein Blick gesenkt.

Sein Bruder ist ... Wieder bahnen sich stumme Tränen ihren Weg. Die verächtlichen Bemerkungen der Cops hat der junge Mann kaum war genommen. Für die Gesetzeshüter ist ein toter Uchiha ein guter Uchiha. Ihnen ist es egal, wer Itachi aus dem Weg geräumt hat. Sie werden auch nicht wirklich ermitteln, dessen ist sich Sasuke sicher. Er muss seinen Onkel anrufen. Dieser wird jeden Stein in dieser Stadt umdrehen um den Mörder zu finden. Niemand vergreift sich an der Familie ohne die Konsequenzen zu spüren zubekommen.

Wütend ballt Sasuke die Fäuste. Er wird diesen hinterlistigen Mörder persönlich zur Strecke bringen. Er wird nicht eher ruhen, bis das Blut dieses Bastards die Straße fluten wird. Er wird...

Sasuke zuckt zusammen. Jemand hat ihm auf die Schulter getippt. Unbemerkt hat sich ein junger Mann neben den Uchiha gehockt.

Argwöhnisch mustert Sasuke den Fremden. Er scheint im selben Alter zu sein. Der schwarze Anzug und das weiße Hemd sitzen tadellos. Das dunkle Haar ist zu einem stacheligen Zopf gebunden und die dunkelbraunen Augen sehen Sasuke mitfühlenden an.

Mitfühlend?

Irritiert zieht der Uchiha die Augenbraue hoch.

 

Auf dem Weg aus dem 'Unke-Viertel'

Zwischen Yamato und Kakashi herrscht immer noch eisiges Schweigen. Seit sie das Spital verlassen haben, hat keiner von ihnen auch nur ein Wort gesagt. Der junge Mann geht voran, der Detektiv ihm hinterher. Er hat seine Hände in den Hosentaschen vergraben und starrt seinem Aufpasser Löcher in den Rücken, während er ihm folgt.

Keine Familie, keine verkorkste Liebesbeziehung. Alles erstunken und erlogen. Kakashi zieht die Stirn in Falten. Was läuft hier? Warum dieses Schauspiel? Für 2.000 in der Woche hätte er den Job eh angenommen, selbst wenn er dafür dem Teufel persönlich die Fußnägel pediküren müsste. Der Detektiv schluckt hart. Wie armselig ist er inzwischen eigentlich, dass so etwas für ihn in Frage kommt? Seinem Vater wird im Grab schon ganz schlecht sein, so oft wie sich dieser umdrehen muss.

Yamato entriegelt den Wagen und steigt ein. Für einen Moment ist er verleitet den Detektiv zurückzulassen. Auf das Gespräch das bald folgen wird, würde er zu gern verzichten.

Kakashi steigt ein.

Die Tür schließt sich und der Motor startet.

Der schwarze Wagen setzt sich in Bewegung.

 

U-Bahn-Station

„Ich bin mir bewusst, dass du gerade nichts hören möchtest, vor allem von einem Anzugträger wie mir“, beginnt der Fremde irgendwie gelangweilt zu erklären.

„Hn.“ Die Uchiha macht keinen Hehl daraus, dass ihn herzlich egal ist, was dieser Typ da von ihm Will.

„Aber es ist wichtig.“ Der Unbekannte sieht sich vorsichtig um, als befürchtet er, dass man sie Belauschen könnte. Er senkt die Stimme so weit, wie es möglich ist. „Es geht um deinen Bruder.“

Sasuke sieht ruckartig auf. Seine schwarzen Augen blicken den Fremden ungläubig an. Was hat so ein Schnösel mit seinem Bruder zu tun?

Der Fremde erhebt sich und deutet Sasuke ihm zu folgen.

Missmutig knurrt der junge Uchiha, dennoch steht er auf und läuft dem Mann hinterher. Wenn er etwas über seinen Bruder, vielleicht sogar seinen Mörder weiß …

Schweigend gehen sie die Treppe hinauf.

Tag 3 - Overload 1

Ortswechsel

Wütend hämmert eine Faust auf den Schreibtisch. Anschließend vergräbt die blonde Frau ihr Gesicht hinter den Händen. Ein frustriertes Stöhnen erklingt.

Vor dem Schreibtisch steht eine Frau mit schwarzem Haar. Etwas verschüchtert knetet sie ihre Finger. „Wir hielten es nicht für wichtig.“

„Nicht wichtig?! Vor unserer eigenen Tür, in unseren eigenen Reihen zu ermitteln?!“, keift die Frau hinterm dem Schreibtisch wütend. Beschämt senkt ihr Gegenüber den Kopf. „Verdammt! Und warum wurde ich nicht informiert, dass er im Spital war? Und das die Uchihas ihn 'abgeholt' haben?“ Wieder schlägt die Frau mit der Faust auf den Tisch.

„Wir wussten es nicht. Außerdem weißt du selber sehr genau, dass es kaum Informationen aus dem Spital gibt“, wird sich gerechtfertigt.

Betrübt schnauft die Blondine. „Ja, ja. Ich weiß. Entschuldige, Shizune.“

Einen Augenblick macht sich Stille breit, dann ergreift Shizune erneut das Wort. „Was machen wir jetzt?“

„Warten. Tenzou hat ebenfalls Probleme. Kakashi weiß jetzt, dass er angelogen wurde. Ich habe keine Ahnung wie er reagiert und was Tenzou ihm alles offenbaren muss, um ihn zum Weitermachen zubewegen.“

 

In Yamatos Wagen

Seit zehn Minuten sind sie unterwegs, wieder in der 'normalen' Zivilisation angekommen. Es ist spät, die Sonne verschwindet inzwischen langsam hinter den Wolkenkratzern und dunkle Schatten erfüllen die Häuserschluchten.

Keiner der beiden Männer hat bisher ein Wort verloren. Nur das Brummen des Motors ist zu hören, und die Geräusche der geschäftigen Großstadt dringen teilweise in den Innenraum.

Yamato starrt stur auf die Straße. Auf dem Weg zum Wagen hat er eine Mitteilung seiner Chefin bekommen. Er hat sie vor Fahrtbeginn gelesen und ihr direkt die nächste Hiobsbotschaft geschickt. Es wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, bis der Detektiv anfängt unangenehme Fragen zu stellen. Er hofft nur inständig, dass er nicht alles offenbare muss. Ein schwaches Seufzen entweicht ihm.

„So schwer?“ Kakashi raschelt mit seiner Papiertüte.

Yamato brummt. Die Ampel vor ihnen wird rot und er hält das Auto an. Demonstrativ wendet er den Kopf und sieht aus dem Seitenfenster. Unzählige Menschen laufen über den Fußweg, nach Hause oder zur Arbeit. Jeder ist mit sich selbstbeschäftigt, mit seinen eigenen Sorgen und Problemen. Ein Wagen hält neben ihnen und versperrt die Sicht.

„Wir müssen reden.“ Der Detektiv klingt entgegen seines Konsums klar und deutlich, vor allem ist seine Stimme ernst.

Wieder seufzt der junge Mann. Ja, sie müssen, aber er will nicht. Alte Dinge drücken sich zunehmend hoch und drängen sich wieder nach vorn. Dinge, bei denen er ewig gebraucht hat, sie loszuwerden … und jetzt …

Die Ampel wird grün und der Wagen setzt sich wieder in Bewegung.

 

Irgendwo

Schwerfällig öffnet Sakura die Augen. Die junge Frau stöhnt und greift sich an die Schläfe. Ihr Kopf schmerzt fürchterlich. Was ist passiert?

Behutsam setzt sie sich auf und sieht sich um. Ihre grünen Augen weiten sich erschrocken.

Bäume. Bäume soweit sie sehen kann. Sie ist ... in einem Wald? Warum?! Was ist passiert?! Noch einmal huschen ihre Augen über die Szenerie. Ein dichter Wald, wild und ursprünglich irgendwie. Er hat etwas Bedrohliches an sich, als würde er ihr Schaden wollen.

Ein Schauer huscht Sakura den Rücken hinunter, dann blitzen plötzlich wieder Erinnerungen hoch. Erinnerungen an die letzten Tage.

Wie sie mitten in der Nacht aufwacht.

Zwei finstere Gestalten, die sie aus dem Bett zerren.

Gefesselt und geknebelt im Kofferraum.

Die ranzige Wohnung.

Der Übergriff des jüngeren der beiden Männer, als er sie in die andere Wohnung bringt.

Der ...

Der Mann im Sessel und anschließend Schmerz und Dunkelheit.

Wieder sieht sie sich um. Sie ist in einem Wald, aber ... Oh Gott. Ist sie tot?! Zitternd schlingt sie ihre Arme um ihren Körper. Die Bäume scheinen näher zu rücken und einen Moment hat sei das Gefühl, als würden die Dornenbüsche ihre Klauen nach ihr ausstrecken. Ihre Atmung beschleunigt sich. Tränen sammeln sich in ihren Augen.

Ein panischer Schrei schallt zwischen den Bäumen hindurch, doch niemand hört ihn.

 

In Yamatos Wagen

Eigentlich hatte er gehofft, dass der junge Mann von sich aus Informationen anbietet, da dem aber nun nicht so ist … „Die Tante?“, fragt der Detektiv unvermittelt in die lähmende Stille des Fahrgastraums.

Yamato seufzt. „Meine Chefin“, erklärt er. „Sakuras übrigens auch“, fügt er nach kurzem Überlegen noch hinzu.

„Eure Chefin? Du und Sakura seit Kollegen?“ Fragend sieht Kakashi seinen Chauffeur an. Er kann sich viel vorstellen, aber was sollte ein Typ wie er hier und diese Kleine beruflich gemeinsam haben?

„Nein. Nicht direkt zumindest. Unterschiedliche Abteilungen“, erklärt der Yamato teilnahmslos.

„Unterschiedliche Abteilungen ...“, wiederholt der Detektiv und grübelt einige Augenblicke. „In welcher Firma?“, hakt er nach.

„Konoha Pharmaceutical.“

Kakashi dreht abrupt den Kopf und starrt seinen Chauffeur erschrocken an.

Konoha Pharmaceutical.

Der größte Pharmakonzern der Welt. Medikamente, Impfstoffe und Forschung an neuen Therapien für alles. Die Sonnenseite. Eine extra Abteilung die für das Militär, man munkelt auch für die Geheimdienste, arbeitet, die andere Seite. Giftgas, biologische Waffen und Dinge, die so unaussprechlich sind, dass niemand je ein Wort darüber verliert. Zumindest ist es das, was vermutet wird. Allerdings, wäre das eine Erklärung dafür, dass jemand wie Yamato für diesen Konzern arbeitet. Wo sonst findet man so gut ausgebildete Leute, wenn nicht beim Militär.

„Warum ist Sakura deiner Chefin so wichtig?“ Der Detektiv starrt den jungen Mann unentwegt an. In Moment rasen ihm mehr Gedanken durch den Kopf, wie in den gesamten letzten zwei Jahren. Er muss sich erstmal sortieren und bleibt daher auf der eigentlichen Spur, um die es hier geht.

„Sie ist vielversprechend. Sie mag sie“, erklärt Yamato flapsig und macht eine fahrige Bewegung mit der Hand.

Kakashi knurrt genervt. „Das kannst du wem auch immer erzählen.“

„Ähm.“ Sichtbar unsicher kratzt sich der junge Mann am Hinterkopf. „Sie hat mit Tsunade, unserer Chefin, an etwas … Speziellem gearbeitet.“

„Als Studentin?“

„Sakura ist sehr gut. Sie hat ein Stipendium bekommen und das nicht grundlos. Sie arbeitete nebenbei in einer unserer Einrichtungen, hat sich da schnell einen Namen gemacht. Tsunade wurde auf sie Aufmerksam und hat sie ins Boot geholt.“

„Das Spital. Es gehört...“ Die Gedanken des Detektivs fangen an von der eigentlichen Route abzukommen. Er kann sich kaum noch auf das konzentrieren, um was es eigentlich geht.

Yamato nickt. „Ja. Es gehört zu Konoha. Sakura hat dort trotzdem weitergearbeitet. Soziale Ader, keine Ahnung.“

Kakashi fühlt sich erschlagen. Konoha Pharmaceutical ist ihm nicht nur aus Funk und Fernsehen ein Begriff. Sein Vater hat öfter Aufträge von Konoha erhalten. Der letzte Auftrag war auch von ...

Hektisch dreht er den Deckel der Flasche ab und trinkt den Rest des Inhalts, als würde sein Leben davon abhängen.

 

Auf der Straße über der U-Bahn-Station

Leichter Nieselregen setzt ein und durchweicht Sasukes Jacke. Die Dämmerung weicht langsam der Nacht. Die Straßenbeleuchtung schaltet sich ein, mischt sich mich den Scheinwerfern der Autos. Ein irrwitziges Spiel aus Licht, Spiegelungen und Dunkelheit entsteht.

Argwöhnisch betrachtet Sasuke den Schnösel. „Nun?“

„Mein Name ist Shikamaru, ich arbeite für Konoha Pharmaceutical.“ Der Anzugträger zündet sich eine Zigarette an.

Was?! Sasuke fühlt sich überrumpelt. Die rosahaarige Löwin arbeitet auch für Konoha. Die Daten auf dem Stick sind auch irgendwas Medizinisches … Aber was hat das mit Itachi zu tun? Kalt kriecht es ihm den Rücken hinunter. Die Geheimniskrämerei seines Bruders in den letzten Monaten ... Hat das mit Konoha Pharmaceutical zu tun?

„Dein Bruder, hat uns Informationen geliefert“, erklärt Shikamaru weiter, ohne den jungen Uchiha direkt anzusehen.

„Niemals!“ Sasuke brüllt; nicht aus Wut, eher aus Angst. Sein Bruder ist, war, darf nicht ... Ein Verräter?!

„Ruhig Blut.“ Beschwichtigend hebt der Anzugträger die Hände. „Es ging nicht um eure Familie. Ich meine, wir sind ein Konzern, nicht die Polizei.“ Entspannt zieht er an seiner Zigarette. „Er wollte uns helfen jemanden das Handwerk zu legen, der früher für uns gearbeitet hat. Jemanden, der gefährliche Dinge tut.“

Sasuke schluckt. Er ahnt, um wem es geht. Itachi hat oft davon gesprochen, dass es nicht gut ist, diesem Typen zu helfen. Unzählige Male hat er versucht ihren Onkel davon zu überzeugen - ohne Erfolg.

„Dank euch, hat er jetzt die Daten zurück und unseren Maulwurf als Kompott.“ Shikamaru knurrt leicht und funkelt verärgert.

„Pinki und Daten sind noch bei uns“, flüstert Sasuke. Verloren starrt er vor sich hin. So viele Dinge ergeben nun Sinn. Warum … warum war sein Bruder nicht ehrlich zu ihm? Die unzähligen Male, die er ihn gefragt hat was los ist …

Der Anzugträger zieht die Augenbraue hoch. „Daten klingt gut, aber Sakura ist nicht der Maulwurf.“

Der junge Uchiha zieht die Stirn in Falten. Wenn nicht Pinki, dann womöglich … „Der blonde Freak?“, fragt er ungläubig nach. Dieser Penner soll ein Maulwurf sein?

Shikamaru nickt.

Sasuke verschränkt die Arme vor der Brust und sieht die Straße entlang. „Der ist geflohen. Er hat es geschafft sich zu befreien und ist aus dem Wagen gesprungen.“ Eigentlich interessiert ihn das alles eigentlich nicht – nicht mehr. Itachi …

Der Anzugträger zieht noch einmal an seiner Kippe. Sein Blick ist auf den nassen Asphalt zu seinen Füßen gerichtet. „Sasuke, wir brauchen deine Hilfe. Dein Bruder hat verstanden, dass der Typ gefährlich ist und hat uns deswegen geholfen ...“ Er hebt den Blick. „Sasuke!“

Der junge Uchiha rennt los. Er muss weg, zu viel. Viel zu viel. Sein Bruder ist tot, scheinbar war er auch noch ein Spitzel und ... und ...

Es hupt und Reifen quietschen auf der nassen Fahrbahn als der junge Mann kopflos davoneilt und zwischen den Menschen und Häusern verschwindet.

 

In Yamatos Wagen

Vor ihnen hupt es. Eine schwarze Gestalt huscht über die Straße. Yamato sieht zum Seitenfenster hinaus. Diffus erkennt er im Licht der Straßenlaternen Shikamaru, er raucht und telefoniert. „Scheiße“, flucht er leise vor sich hin.

Kakashi hält krampfhaft seine Flasche fest. „Kanntest du meinen Vater?“ seine Stimme heiser und zittrig. Seine Gedanken spielen verrückt. Der Job und die Geheimniskrämerei sind ihm gerade egal. Der letzte Auftrag von ... So vieles konnte nie geklärt werden.

Yamato fährt sich mit der Hand über das Gesicht. „Das hat nichts mit dem Job zu tun“, wiegelt er halbherzig ab.

„Das ist keine Antwort!“, blafft der Detektiv aufgebracht. Finster starrt er den jungen Mann an. Die Tatsache, dass er ihm ausweicht reicht, dass unbändige Wut in ihm hochkocht. Er weiß etwas! Da ist er sich ziemlich sicher jetzt.

Die Hände des Chauffeurs verkrampfen sich um das Lenkrad. „Ja“, antwortet er schließlich kurz angebunden.

„Der ... Der letzte Job ...“ Kakashi ballt die Fäuste. Er hat immer geahnt, dass etwas vertuscht wurde. Sein Vater war ein ausgezeichneter Ermittler – der Beste. Seine Menschenkenntnis war außerordentlich. Der tödliche Schuss wurde damals aus kurzer Distanz getätigt. Niemals hätte er einen Feind nah genug an sich herangelassen. Ihm ist immer klar gewesen, dass etwas faul war, an der ganzen Sache.

Yamato fährt rechts raus, das Auto holpert über den Bordstein und hält an. Einige Sekunden starrt er teilnahmslos vor sich hin. „Dein Vater wurde auf Jemanden angesetzt, der für den Konzern gearbeitet hat zu dem Zeitpunkt. Sakumo ... er hat etwas in Erfahrung gebracht und ... er ...“ Er seufzt und ringt sichtbar um Fassung. „Er hat etwas erfahren, was er nie hätte erfahren dürfen.“

Kakashis dunkle Augen weiten sich. „Ihr ... ihr ... habt ihn ...“ aus dem Weg geräumt. Die Worte kommen nicht über seine Lippen. Wut, Schock und Alkohol mischen sich zu einer destruktiven Kraft zusammen. Wie ein Taifun bricht es über ich herein.

Yamato nickt bedächtig. „Er wollte damit an die Öffentlichkeit...“ Ein harter Schlag trifft ihn an der Schläfe und verhindert jede sinnlose Rechtfertigung.

Die Tür springt auf und Sprühregen findet seinen Weg in das Innere des Wagens.

Der junge Mann dreht den Kopf und sieht auf den verwaisten Beifahrersitz, während er die Platzwunde betastet. „Scheiße.“

Tag 3 - Overload 2

Irgendwo

Das Knacken und Rascheln ist unnatürlich laut zwischen den Bäumen. Ängstlich tastet Sakura sich Schritt für Schritt vor, von Baum zu Baum. Die Rinde fühlt sich fremdartig unter ihren Fingern an. Kurz bleibt sie stehen. Ängstlich sieht sich um und wieder kommen ihr Tränen.

Nichts. Hier ist einfach nichts. Kein Vogel, kein Insekt. Die Stille ist drückend und vermittelt den Eindruck, dass die Zeit stillsteht.

Der Wald ist nicht real. Verzweiflung flutet sie und lässt sie zusammensinken. Traum? Koma? Oder doch ... Tod?

Unerwartet schneidet eine Stimme durch die Stille, zerfetzt sie regelrecht. „Nein! Der Geist! Der Geist!“

Sakura hebt ruckartig den Kopf. Die Stimme klingt weit entfernt und dennoch hört sie die Panik heraus. Sie runzelt die Stirn. Ihr kommen Stimme und Worte bekannt vor. Woher? Woher nur?!

„Der Geist! Der rote Geist!“, schallt es erneut.

Die Stimme kommt näher. Will sie das? Sakura springt auf und sieht sich um. Erneut kommen Erinnerungen zurück. Der blonde Mann mit der Schusswunde im Bauch. Er schrie ständig etwas von einem 'roten Geist'. Ein kalter Schauer schüttelt ihren Körper. Der USB-Stick, die Daten...

„NEIN! Lasst mich!“, schneidet die Stimme zwischen den Bäumen hindurch.

Der Blonde ... was ist aus ihm geworden? Ist er ... tot? Sind sie beide tot?!

 

Bei Yamato zu Hause

Yamato steht im Badezimmer. Der alte Mann hat einen ziemlichen Schlag drauf, das hat er nicht erwartet. Er hat die Platzwunde gereinigt und getaped.

Zwei müde schwarze Augen sehen ihn aus dem Spiegel an. Müde und ... traurig.

„Braves Hündchen.“

Wütend schlägt Yamato auf den Rand des Waschbeckens. Er bebt und zittert.

 

Im 'Hidden'

„Du siehst scheiße aus.“

Die unverblümten Worte von Jiraiya treffen Kakashi nicht - nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei; seit drei Jahren schon. „Wie immer“, antwortet er auf die nicht gestellte Frage. Seine Worte klingen hohl und kraftlos.

Der große Barkeeper sieht seinen Gast betrübt an. Ohne einen weiteren Kommentar stellt er ihm ein Glas vor die Nase, gefüllt mit einer braunen Flüssigkeit und Eiswürfeln.

Kakashi setzt an und trinkt alles in einem Zug leer.

Das Glas füllt sich wieder.

Vater ... Aus dem ... dem ... dem Weg geräumt ... Tränen bilden sich in den dunklen Augen. Der Detektiv versucht sie zurück zu halten - der Inhalt des Glases verschwindet.

Wieder füllt sich das Glas.

 

Im Schlafzimmer von Yamato

Der Raum ist dunkel, das Bett verwaist. In der hintersten Ecke liegt eine zusammen gekrümmte Gestalt, vor ihr liegt eine Flasche. Der hochprozentige Inhalt ist verschwunden.

„Wie ein braves Hündchen. Tust was man dir sagt.“

Gedämpftes Schluchzen ist in dem dunklen Raum zuhören. Die Erinnerungen sind schmerzhaft.

„Versprich mir, dass du ihn zur Strecke bringst. Er darf nicht ... nicht weitermachen. Ich habe das Leid gesehen und gespürt, was es ... er verursacht.“

Ein unterdrückter Schrei, die leere Flasche fliegt schwungvoll an die Wand und zerbricht. Er hat so oft mit Sakumo zusammengearbeitet. Sie hatten ein freundschaftliches Verhältnis. Und dennoch …

„Braves Hündchen. Wie ein braves Hündchen.“

 

Obere Etage im 'Hidden'

„Oh ...“ Extatisch stöhnt Karin. Ihr roter Schopf liegt auf dem Kissen, wippt mit den heftigen Stößen.

Sasuke hat die Augen geschlossen, versucht zu verdrängen. Versucht, das Gefühl seiner Lenden in seinen Kopf zu lassen. Es funktioniert nicht. Sonst hat ein Besuch bei Karin immer seinen Zweck erfüllt, heute nicht. Itachi.

Karin schreit kurz, als ihr Gast das Tempo erhöht und ruppiger wird.

 

Kakashi hebt kurz den Kopf. Er ist sich nicht sicher, aber er glaubt den Schrei einer Frau gehört zu haben. Sein glasiger Blick wandert zur Treppe. Wer auch immer der Glückliche ist, er beneidet ihn. Er selbst erträgt die Berührungen von Frauen nicht mehr. Weiche zierliche Hände auf seinem Körper rufen traurige Erinnerungen hervor.

Schnell leert sich das Glas wieder.

Hauptsache nicht denken, nicht erinnern ... Die Welt des Detektivs wird zunehmend unschärfer und gerät immer mehr ins Wanken.

Das Glas füllt sich und wird schleunigst wieder geleert.

Besorgt mustert Jiraiya seinen Gast.

 

Irgendwo

Sakura stolpert über Äste und Büsche. Eilig rennt sie durch den Wald, der eigentlich nicht existiert. Tränen laufen über ihre Wangen, Zweige kratzen blutige Striemen in ihre Arme. Die Stimme hinter ihr wird lauter, obwohl sie so schnell sie kann vorwärts eilt.

„Der Geist! Der Geist wird kommen! Er wird kommen und uns alle auffressen!“ Die Stimme klingt nicht mehr nach dem blonden Mann, sie klingt wie die eines Wahnsinnigen, wie die einer Kreatur aus Alpträumen.

Immer weiter rennt die junge Frau zwischen den Bäumen hindurch und versucht zu entkommen – obwohl es kein Entkommen gibt.

 

Im Schlafzimmer von Yamato

Der junge Mann schluchzt und zittert am ganzen Körper. Wieder und wieder fluten ihn die immergleichen Erinnerungsfetzen.

„Wie ein braves Hündchen.“

Sakumos Worte hallen durch seinen Kopf. Ihr letztes Gespräch in einer dunklen Gasse. Ihr letzter gemeinsamer Job …

„Wie ein braves Hündchen. Tust immer, was man dir sagt.“

Die dunklen Augen huschen über den Fußboden, suchen verzweifelt nach halt. So lange hatte er Ruhe vor der Stimme, die ihm seit jener Nacht verfolgt hat – der elende Penner musste sie natürlich wieder zum Leben erwecken mit seinen dämlichen Fragen.

„Versprich es mir, Tenzou. Versprich mir, das du ihn erledigst … so wie mich.“

Im Licht der hereinscheinenden Straßenlaterne funkelt es, glitzert und schimmert. Nur kurz, nur ganz kurz. Damals hat es ihm auch geholfen, die Stimme zum Schweigen zu bringen. Sehnsüchtig streckt Yamato die Finger danach aus und umschließt es.

„Wie ein braves Hündchen.“

 

Obere Etage im 'Hidden'

Karin keucht und schreit. Doch bei allem Höhenflug und Glücksgefühl das ihr Sasuke beschert, spürt sie genau, dass er nicht hier ist. Sein Kopf ist woanders.

Der junge Uchiha brüllt unterdrückt und ergibt sich, doch das Glück bleibt weiter auf Abstand. Erschöpft lässt er sich neben Karin fallen und starrt an die Decke. Anstatt, dass sein Kopf leer wird, wie er sonst immer tut, füllt er sich mehr und mehr.

 

Da brüllt doch wer? Eigentlich nicht ungewöhnlich, doch das eben klang anders, wie die üblichen Freudenschreie die man hier sonst so hört. Kakashi stöhnt. Er bekommt den Kopf nicht mehr vom Tresen. Wann hat er sich das letzte Mal derart abgeschossen? Er erinnert sich nicht, er will es auch nicht.

Der Detektiv lässt sich endgültig gehen, lässt los und plötzlich überfällt ihn ein Gedanke; große schwarze Augen und kurzes braunes Haar. Ihm kommt eine Erinnerung in den Sinn; ein Name, den sein Vater oft erwähnte - Tenzou.

 

„Sasuke?“, fragt Karin schüchtern.

Der junge Uchiha rollt sich zusammen und schluchzt. Auch wenn er sich gerade noch so sehr selbst dafür hasst, er kann nicht anders. Verzweiflung und Trauer übermannen ihn. Die Frau lehnt sich über ihn, streicht ihm über den Rücken und flüstert beruhigende Worte. Doch auch das hilft nicht. Nichts hilft – vielleicht nie wieder.

 

Irgendwo

Sakura steht an einen Baum gelehnt. Ihr Atem geht schwer und ihr Rachen brennt. Ihre grünen Augen sehen sich ängstlich um. Es ist still, das Schreien hat vor einiger Zeit aufgehört, doch so ganz traut sie dem Frieden nicht; der neuerlichen unnatürlichen Stille erst recht nicht.

Plötzlich beginnt es zwischen den Bäumen rot zu schimmern, überall um sie herum rotes Flackern. Das Schreien beginnt von neuem, genau wie das Schimmern scheint es überall zu sein. „Der Geist! Der rote Geist!“

Sakura dreht sich immer wieder um die eigene Achse. Verzweifelt versucht sie einen Fluchtweg zuerkennen.

„Der Geist!“

Aus dem roten Schimmer wird plötzlich Feuer. Zischende und fauchende Flammen schlängeln sich die Bäume empor. Es knistern und knackt.

Unerträgliche Hitze breitet sich aus und hüllt Sakura ein. Heiße Luft füllt ihre Lungen und scheint sie von innen her verbrennen zu wollen. Die junge Frau schreit, schreit so laut sie kann und sackt schließlich zusammen.

 

Im 'Hidden'

Kakashi liegt halb auf dem Tresen, die Augen geschlossen, der Mund halb geöffnet. Sein Atem geht ruhig und gleichmäßig.

Jiraiya mustert den Detektiv. Er stupst ihn an der Schulter; einmal … zweimal … nichts, keine Regung.

Die Bar ist inzwischen leer, auch die obere Etage beherbergt niemanden mehr. Der Barkeeper kramt aus dem Hinterzimmer eine Decke hervor und legt sie über Kakashi.

Karin kommt langsam die Treppe runter und sieht sich um. „Niemand mehr da?“, fragt sie leise.

Jiraiya schüttelt den Kopf. „Sasuke ist eben weg, er war der Letzte.“

Mistrausch beäugt die Frau den Detektiv und rümpft die Nase.

„Vor morgen Mittag, wird der nicht mehr ansprechbar sein“, winkt der Barbesitzer ab. „Vertrau mir.“

Die beiden gehen durch die Tür hinter dem Tresen, das Licht im Schankraum wird gelöscht.

In dem kleinen Zimmer, der mehr einem Flur entspricht, steht eine Couch. Sie ist hinter Kartons und Kisten verborgen, um vor neugierigen Blicken vom Tresen aus zu schützen. Auf dem Sofa liegt ein junger Mann mit strubbeligen blonden Haar. Er schläft unruhig und wirkt krank.

Karin geht neben der Couch auf die Knie und streicht dem Blonden liebevoll über die Wange. „Gott, Naruto, worauf hast du dich nur eingelassen?“

 

Im Schlafzimmer von Yamato (SSV)

Am Anfang war das Glitzer-Ding noch kalt und durchsichtig. Jetzt nicht mehr, jetzt ist es ganz warm und rot.

Yamato keucht leicht, doch der Schmerz ist im erträglichen Rahmen. Der Schmerz bringt Stille in seinen Kopf, er erstickt die Stimmen der Vergangenheit.

Ganz langsam, beinahe liebevoll lässt er die Spitze der Glasscherbe in die weiche Haut eindringen. Die weiche empfindliche Haut auf der Innenseite des Oberarms. Da, wo es niemand sieht, niemand erahnt.

Die alten Narben sind schon fast verschwunden. Lange hat er das schon nicht mehr gemacht. Lange hat Sakumo geschwiegen, doch Kakashi musste ihn ja wieder aus der hintersten Ecke seines Verstandes zurück ans Tageslicht zerren.

Mühelos gleitet das Glas durch die Haut, zieht einen roten Striemen, der aufquillt, sich verbreitet und über die Haut davonläuft, bis er im Teppich versickert.

Tag 4 - Kakashi und Yamato

Im 'Hidden'

Die Welt besteht aus klirrenden Metall, Fingernägeln auf Tafeln und gleißend hellen Mini-Supernoven. Kakashi keucht. Ihm ist fürchterlich schlecht, sein Schädel fühlt sich an wie in einem Schraubstock und sein ganzer Körper ist tonnenschwer.

Mühsam bewegt er seine Lider. Millimeter um Millimeter taucht die Welt wieder auf. Rechts endet sie mit dunklem Holz, links ist sie diffus und unscharf.

Wieder keucht der Detektiv. Langsam und bedächtig hebt er seinen Kopf. Die Bar beginnt sich um ihn zudrehen, schneller immer schneller. „Scheiße.“

 

Bei Yamato

Der junge Mann schließt den Spiegelschrank. Das Bild das sich ihm bietet ist ganz annehmbar. Er hat halbwegs geschlafen und der Cut an der Schläfe sieht gut aus, nur der Verband um den Oberarm stört ein wenig. Doch unter dem Shirt ist er nachher nicht mehr zusehen.

Ja, er sieht ok aus.

Doch seine schwarzen Augen sprechen eine andere Sprache. Das ihm der Job viel abverlangt ist nicht neu, doch der 'Rückfall' ist unverzeihlich. Er hat zu funktionieren, tadellos, dass ist der Anspruch den er an sich selbst hat. Der Anspruch der ihm eingebläut wurde, schon seit er klein war.

Funktionieren und nicht fragen, nicht grübeln.

„Wer nachdenkt stirbt, wer grübelt wird verrückt.“ Der Leitsatz seines Mentors.

Yamato zieht sein Long-Shirt an und verlässt das Bad.

 

Im 'Hidden'

Kakashi steht mühsam von dem Barhocker und steht nun vor dem Tresen.

Einen Absturz dieser Güte hatte er schon lange nicht mehr. Neben Übelkeit und Kopfschmerzen meldet sich auch sein Bauch. Er rumort und grummelt - nicht wegen Hunger, nicht wegen den Nachwehen. Wut brodelt diffus vor sich hin.

Aus dem Weg geräumt.

Yamato hat es zwar direkt nicht bestätigt, aber seine Reaktion und diese Ausflüchte waren Beweis genug. Doch nun wo die erste Wut und der Alkohol verflogen sind, drängt sich etwas Anderes in den Vordergrund.

„Dein Vater wurde auf Jemanden angesetzt, der für den Konzern gearbeitet hat zu dem Zeitpunkt. Sakumo ... er hat etwas in Erfahrung gebracht und ... er ... Er hat etwas erfahren, was er nie hätte erfahren dürfen. Er wollte damit an die Öffentlichkeit.“

Sein Vater hatte schon immer einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Was auch immer er erfahren hat, es muss ihm extrem wichtig gewesen sein, sonst hätte er nicht sein Leben dafür aufs Spiel gesetzt. Und Sakumo muss es klar gewesen sein; schließlich hat er selbst einmal gesagt, dass Konoha im Zweifelsfall nicht zimperlich ist und sie auch Leute haben, die Andere 'verschwinden' lassen. Einer der Gründe warum er auch immer darauf bestanden hat, dass Kakashi ihn nie bei den Ermittlungen hilft. Er kneift die Augen zusammen. Da war noch etwas. Gestern im Rausch ist ihm noch etwas eingefallen. Verdammt! Er erinnert sich nicht mehr...

„Kakashi.“

Der Detektiv dreht langsam den Kopf. Er hebt die Hand zum Gruß und lächelt gequält. „Hey. Ich habe wohl den Heimweg nicht mehr geschafft, was?“

„Schon gut. Du schienst gestern ziemlich neben der Spur.“ Jiraiya klopft seinem Gast sacht auf die Schulter.

Kakashi nickt ein wenig. Allerdings nicht zu sehr, er will den Schwindel nicht noch weiter befeuern.

„Jiraiya?“ Ein roter Schopf taucht im Türrahmen hinter der Bar auf.

Irritiert blinzelt der Detektiv mehrfach, dann grinst er anrüchig und sieht zwischen dem Barbesitzer und Karin hin und her.

Die junge Frau sprüht wütende Funken aus ihren Augen und ballt das Gesicht zur Faust. Jiraiya lacht ausgelassen und kratzt sich am Hinterkopf.

„Hau ab, Kakashi“, faucht Karin und verschwindet wieder.

Der Barbesitzer klopft dem Detektiv nochmal auf die Schulter und folgt dann dem rothaarigen Drachen.

Ein wenig verwirrt bleibt Kakashi zurück, schließlich schlurft er zur Tür. Seine Gedanken sind immer noch zäh und träge, wie sein ganzer Bewegungsapparat auch.

 

Bei Yamato

„Du wirkst … geknickt.“ Fragend zieht Shikamaru die Augenbraue hoch.

Yamato trinkt einen Schluck Kaffee und sieht auf. „Wundert dich das?“ Ausgerechnet ihm, muss so ein Fauxpas passieren.

Kopfschütteln, gefolgt von einem Seufzen. „Wer hätte gedacht…“

„Dass ein alter Alkoholiker so einen Schlag draufhat?“, unterbricht Yamato, bevor sein Gegenüber, bevor dieser womöglich eine noch herablassendere Formulierung wählt.

Shikamaru lacht kurz auf. „Das Thema wollte ich eigentlich nicht ansprechen. Ich dachte eher an ‚Wer hätte gedacht, dass so ein kleiner Auftrag so eskaliert‘. Aber, hey, wo du es ansprichst: Was war der Grund?“

Abwesend schaut er in seine Tasse. Mist, er ist noch so mit anderen Dingen beschäftigt, dass er gar nicht darüber nachgedacht hat. Sein Kollege ist niemand, der jemanden aufzieht. Jetzt hat er sich irgendwie selbst verraten. „Alte Geschichten – wie immer“, gibt er schließlich als Antwort.

„Wie immer“, wiederholt Shikamaru gelangweilt und sieht aus dem Fenster.

„Stand auf dem Zettel für Itachi etwas Interessantes?“, wechselt Yamato das Thema. Er will nicht weiter darüber, oder anderes in die Richtung, reden.

Kopfschütteln ist die Antwort. „Nicht unbedingt. Also jetzt nicht mehr. Er sollte vorsichtig sein, weil es Verdacht auf eine undichte Stelle bei uns gibt.“

 

Vor dem 'Hidden'

Kakashi steht verloren in der Gasse. Sein Schädel schmerzt immer noch schrecklich und seine Welt dreht sich leicht. Langsam taumelt er los, sehr langsam. Wenn ihm doch nur einfallen würde, was ihm gestern eingefallen ist. Es war etwas Wichtiges - oder? Etwas über seinen Vater - irgendwie. Irgendwie auch nicht ... Mist.

Inzwischen ist der Detektiv an der Straße angekommen. Der Lärm der der zweiten Pendlerkolone verstärkt seine Kopfschmerzen und die Übelkeit meldet sich auch wieder. Er steht einen Moment da, wuschelt sich durch die Haare und setzt sich wieder in Bewegung.

Gemächlichen Schrittes wandelte er wie ein Zombie zwischen den Fußgängern hindurch. Die herablassenden Blicke und abschätzigen Bemerkungen, die leise gemurmelt werden, ignoriert er einfach. Der Weg ist das Ziel – am besten ohne sich zu übergeben.

An der nächsten Querstraße bleibt Kakashi wieder stehen. Wo will er eigentlich hin? Eine Wohnung hat er nicht, die Detektei ist abgebrannt. Er könnte zu Miss Crawly, aber will er das?

Missmutig verzieht er das Gesicht. Und nun?

 

Bei Yamato

Shikamaru ist seit einer halben Stunde weg. Yamato steht in seiner Küche und wäscht die beiden Tassen ab. Gedankenverloren beobachtet er die buntschimmernden Bläschen vom Spülmittel. Eine nach der anderen platzt. ‚Wer hätte gedacht, dass so ein kleiner Auftrag so eskaliert?‘ Das ist eine verdammt gute Frage! Kakashi hat ihn gedanklich so auf Trab gehalten, dass er noch gar nicht dazu gekommen ist, die jüngsten Ereignisse richtig durchzugehen.

Der junge Mann zieht die Augenbrauen zusammen. Plötzlich kommt ihm ein Gedanke; ein Gedanke, den er seiner Meinung nach schon früher gehabt hätte, wenn er nicht den Babysitter für diesen Alkoholiker hätte spielen müssen.

Er geht zum Tisch und nimmt das Smartphone. Nach einem Klingen wird abgehoben. „Sag mal. Die Detektei. Musstest du die wirklich anzünden?“, fragt Yamato direkt ohne Begrüßung.

„Was?!“ Shikamaru, am anderen Ende der Leitung, klingt als mehr als irritiert. „Wieso ‚anzünden‘? Ich habe nur den Karton geholt.“

Yamatos Gedanken überschlagen sich. „Informier unsere Chefin! Ich muss los!“ Er legt auf. Eilig zieht er sich das Jackett drüber, packt Schlüssel, Smartphone und seine Waffe ein und hastet zur Tür raus.

 

Eine Querstraße neben dem 'Hidden'

Kakashi reibt sich den Nacken. Er sieht die Straße entlang und seufzt. Seit einer gefühlten Ewigkeit steht er hier und grübelt über seine nächsten Schritte – ohne nennenswerten Erflog. Könnte am Kater liegen, oder daran, dass er eigentlich keine Optionen hat.

Seine Augen schweifen über den Fußweg und weiten sich plötzlich. Ein grün gekleidetes Ungetüm kommt die Straße entlang. Es winkt übertrieben und ruft laut und übertrieben „Hu, Hu!“

Quietschende Reifen sind plötzlich zu hören.

Der Detektiv dreht sich um, weg von dem grünen Ungetüm, hin zu dem Geräusch.

Ein silbernes Auto kommt um die Kurve gerast. Menschen, die die Straße überqueren wollten, springen hastig bei Seite. Es wird gerufen und geflucht.

Das grüne Ungetüm schließt auf und bleibt neben Kakashi stehen.

Der Motor des silbernen Wagens heult gequält auf, der Gang wird hörbar gewechselt. Wieder Winseln die Reifen nach Gnade, suchen verzweifelt halt auf dem Asphalt. Ruppig wird auf die Gegenfahrbahn gewechselt; ein anderes Auto hupt und weicht aus.

Träge kommt die Information im Gehirn des Detektivs an. Irgendetwas stimmt hier nicht. Natürlich hat man öfter mal ziemliche Idioten auf der Straße unterwegs, aber das hier scheint System zu haben. Der immer noch leicht trübe Blick von Kakashi konzentriert sich auf die Frontscheibe des Wagens, auf den Fahrer … Der verhinderte Rallye-Fahrer trägt eine Fuchs-Maske ... und eine Waffe.

Die Pistole, kaum, dass sie wahrgenommen wurde, wird aus dem Fenster gehalten. Kakashi dreht sich um, greift Miss Crawly an der Schulter und zieht sie zu sich.

Schüsse sind zuhören ... Reifen ... ein lautes Poltern ...

 

Bei Miss Crawly

„Danke“, nuschelt Kakashi und sieht zu seinem Retter.

Yamato starrt den Detektiv irritiert an. „Nicht der Rede wert.“

„Doch. Wärst du mit dem Wagen nicht dazwischen gefahren ...“ Der Detektiv seufzt. Er hatte schon seine ganz schlimmen Momente, wo er übers Sterben nachgedacht hat, aber dass er noch hier ist, liegt daran, dass er trotz allem an seinem Leben hängt. So ganz hat er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es vielleicht doch irgendwann wieder besser wird. Einen Moment später grinst er sein typisches Grinsen. „Der Retter in der Not - zum zweiten Mal.“

Der junge Mann verdreht die Augen.

Man hört aus der Küche ein Schluchzen.

Der Detektiv kratzt sich verlegen am Kopf. „Sie weint, was mach ich nur?“ Er fühlt sich überfordert.

„Gehen und sie beruhigen?“

Kakashi glotzt Yamato verwirrt an. „Wie mache ich das?“ Es ist Jahre her, dass er Jemanden getröstet hat; und Miss Crawly gleich gar nicht.

Der junge Mann fährt sich genervt mit der Hand durch das Gesicht. „Im Ernst?! Du könntest sie in den Arm nehmen.“

„Was?“ Der Detektiv sieht verschämt zur Seite. „Ich kann das nicht.“ Es würde sich falsch anfühlen; wie Verrat, an ihm und ihr.

„Wa...“ Yamato bricht ab. Der Ausdruck in den dunklen Augen verrät ihm, dass Kakashi das ernst gemeint hat. „Setzt dich wenigstens zu ihr“, bietet er als Kompromiss.

Abwesend nickt der Detektiv und steht auf, unsicher geht er Richtung Küche.

Tag 4 - Sakura und Sasuke

Irgendwo

Kälte, klirrende Kälte, ist das erste was sie fühlt. Das nächste was sich in ihren Verstand drängt ist Feuchtigkeit. Ihre Kleidung ist klamm und klebt an ihr. Vorsichtig öffnet Sakura die Augen. Es ist finster um sie herum und eisig. Steinwände sind um sie herum. Glatte Flächen, nur durch eine Tür unterbrochen auf der gegenüber liegenden Seite.

Mühsam stemmt sie sich in die Höhe. Ihr Kopf schmerzt fürchterlich. Was ist passiert? Sie ist desorientiert und erinnert sich nicht so richtig. Vorsichtig tastet sie ihren Hinterkopf ab. An einer Stelle fühlt sie Krusten und der Schmerz wird kurz stechend, als sie sich dort berührt.

Die junge Frau keucht und zieht die Hand zurück. Offenbar hat sie eine Platzwunde die nicht versorgt wurde. Es dauert ein wenig, bis sie ihre Erinnerungen zurück und in der richtigen Reihenfolge hat. Offenbar war sie bewusstlos und das Szenario mit dem Wald war nur in ihrem Kopf gewesen. Das erklärt allerdings nicht wo sie sich jetzt gerade befindet.

Verwirrt sieht sie sich erneut um, von draußen sind plötzlich Schritte zuhören. Sie sind energisch und schnell. Ängstlich drängt sie sich in die Ecke.

 

Im 'Hidden'

Flatternd öffnen sich die Augenlider. Der junge Mann keucht und greift sich auf den Bauch. Auf dem Verband, der sich dort befindet, zeichnet sich ein roter Fleck ab. Langsam dreht der er den Kopf auf die Seite. Ein roter Schopf liegt auf seinem Oberarm. Im Hintergrund stehen Getränkekisten und Pappkartons.

„Hey, Junge“, ertönt es plötzlich.

Naruto braucht einen Moment bis er die Stimme einsortiert hat. „Jiraiya?“ Mühsam setzt er sich ein wenig auf.

„Bleib liegen. Sie hat sich zwar um deine Wunde gekümmert, aber du solltest es nicht übertreiben.“ Der Barbesitzer geht vom Türrahmen, wo er gerade noch stand, hinüber zur Couch und beugt sich zu dem Blonden hinunter. „Du hast Glück, dass sie ihre Ausbildung nicht zu früh abgebrochen hat. Es hätte sonst schlimm enden können.“

„Es ... wird schlimm ... enden, Jiraiya“, keucht Naruto und schließt erschöpft wieder die Augen.

 

Irgendwo

Sakura zittert am ganzen Körper. Nicht nur die Kälte, sondern auch fürchterliche Angst ist der Grund dafür.

Die Schritte kommen immer näher.

Unsicher kaut die junge Frau auf ihrer Lippe. Sie kann sich beim besten Willen nicht vorstellen das die Schritte Hilfe bedeuten. Vermutlich der junge Mann der sie in die andere Wohnung gebracht hat, oder noch schlimmer, der Mann aus dem Sessel. Jeder Gedanken der ihr kommt, nimmt kein gutes Ende, also verhält sie sich leise.

Zitternd und mit feuchten Augen hockt sie in der Ecke macht sich so klein wie möglich.

Tapp, tapp. Die Schritte sind ganz nah.

Tapp, tapp. Sakura presst sich die Hände auf den Mund.

Tapp, tapp. Der jungen Frau schießen Tränen in die Augen.

Tapp, tapp. Die Schritte halten vor der Tür an.

Ein Schlüssel wird ins Schloss gesteckt und gedreht, die Klinke bewegt sich. Sakuras Nerven sind zum Zerreißen gespannt.

Unter krächzenden Protest bewegt sich die Tür.

Fassungslos starrt die junge Frau auf das Geschehen.

Die Tür ist auf und...

Ungläubig reißt Sakura die Augen auf. „Du?!“

 

Im 'Hidden'

Karin wechselt vorsichtig den Verband, nachdem sie die Wunde kontrolliert hat. Fragend sieht sie den Blonden an.

Naruto grinst und kratzt sich an der Wange. Irgendwie ist es süß, wenn sich seine Schwester Sorgen um ihn macht.

„Das ist nicht lustig! Das ist eine Schusswunde!“, blafft der rothaarige Drachen wütend.

„Ja“, antwortet der junge Mann leise. „Ist doch schon im Spital versorgt worden.“ Ja, das hat er nicht vermisst. Dieses Angegifte bei jeder Kleinigkeit. Man möchte meinen, dass man sich daran gewöhnt über die Jahre.

Karin fixiert den Verband und sieht auf. „Du warst im Spital? Warum bist du nicht dortgeblieben?“

Entsetzt sieht Naruto seine Schwester an. Sie glaubt doch nicht wirklich, dass er freiwillig das Krankenhaus verlassen hat? Ja, er macht oft dummes Zeug, aber so dämlich ist er nun auch nicht! „Hey! Das war nicht meine Idee, echt jetzt. Frag mal lieber deinen tollen Sasuke“, blafft er direkt beleidigt.

Verdutzt zieht die Rothaarige die Augenbraue hoch.

„Ja. Der ist im Spital aufgetaucht und hat mich entführt!“ Wild gestikuliert der Blonde. Dieser blöde Uchiha! Er konnte ihn eigentlich ganz gut leiden, aber jetzt kann er der Schwärmerei seiner Schwester nichts mehr abgewinnen. Sie wird wohl trotzdem nicht davon abrücken, da müsste Sasuke ihm den Kopf abreißen; selbst dann würde sie es wahrscheinlich nicht sein lassen. „Das war nicht meine Schuld, echt jetzt.“

„Entführt?“, tönt es aus Richtung der Tür.

Die Uzumaki-Geschwister drehen sich um und sehen etwas verdutzt aus.

Jiraiya ist aufgetaucht, er lehnt im Türrahmen, die Arme locker vor der Brust verschränkt und wirkt … väterlich besorgt.

„Ja. Entführt. Wer weiß was er und sein Bruder mit mir gemacht hätten, wenn ich nicht aus dem Wagen gesprungen wäre, echt jetzt. Vor allem, wenn sie gemerkt hätten, dass ich den USB-Stick nicht mehr habe.“ Wieso verstehen die beiden das denn nicht?! Das ist doch nun wirklich nicht so unverständlich!

„Aus dem Wagen gesprungen?“ Karin ist sichtlich schockiert.

„USB-Stick?“ Jiraiya kratzt sich am Kinn. „Ich habe das Gefühl, dass ist eine längere Geschichte?“

Oh. Stimmt, die beiden wissen doch noch von gar nichts. „Ja. Echt jetzt. Also ...“

 

Irgendwo

Atemlos hetzt Sakura den Gang entlang. In ihrem Verlies dachte sie noch, dass sie sich in einem Keller befindet, doch dem ist offensichtlich nicht so. Sie sind in einem Gebäude und nicht darunter.

„Beeil dich!“, treibt sie ihr Retter an.

Immer noch kann sie sich nicht erklären wie er hierhergekommen ist - woher er wusste, dass sie hier ist - und überhaupt. Sie ist zwar dankbar, aber zu tiefst verwirrt.

Er reißt eine Tür zur Linken auf. „Schnell!“

Sakura kommt nicht dazu, weiter nachzudenken. Rechts öffnet sich eine Tür und jemand packt sie unbarmherzig am Arm. Sie hört noch ihren Retter fluchen, eine Tür knallen und plötzlich wird sie hastig davongezogen. Überrumpelt starrt sie auf schwarze Haare und versteht die Welt nicht mehr.

Ihr neuer alter Entführer zerrt sie erbarmungslos hinter sich her. Durch Gänge, Türen und schließlich ins Freie. Er zerrt sie zu einem Wagen und plötzlich löst sich der Knoten in Sakuras Kopf.

Sie wird sich doch nicht wieder einfach mitnehmen lassen! Sie war eben schon fast gerettet und jetzt trottelt sie wieder diesem Idioten hinterher? Kampflos? Niemals! Sie bleibt stehen, reißt ihren Arm los und ... starrt ihren Entführer entschlossen an. Sie könnte versuchen weg zu laufen, aber das würde wohl nichts bringen. So steht sie da und fixiert die schwarzen Augen ihres Gegenübers.

Wütend ballt Sasuke die Fäuste und geht auf Sakura zu. „Wir können das hier nett lösen, oder...“ Er lässt den Satz unvollendet.

Die junge Frau schnauft und funkelt ihrerseits wütend. „Oder?“ Sie wird sich nicht wieder einschüchtern lassen. Diese Typen wollen irgendwas von ihr und dafür muss sie am Leben bleiben, also kann er ihr eigentlich nichts tun – hoffentlich.

Schwarz und Grün taktieren sich.

Plötzlich - ein Schuss.

Sakura schreit kurz auf und greift sich reflexartig an den Oberarm. Blitzschnell greift Sasuke unter seine Jacke. Er zieht eine Waffe, überbrückt die drei Schritte zu der jungen Frau und schießt an ihr vorbei in die Richtung aus der er den Angreifer vermutet. Gleichzeitig greift er Sakura um die Schulter und bugsiert sie beide zusammen, weiter schießend, zum Wagen.

Sakura öffnet die hintere Tür und rettet sich in das Auto. Sasuke feuert noch zweimal und hastet dann ebenfalls in das Innere des Fahrzeugs. Eilig dreht er den Schlüssel und brettert mit quietschenden Reifen davon.

 

 

 

Ortswechsel

„Was?!“ Eine Mischung aus Wut und Scham ist in Tsunades Stimme zuhören.

„…“

Ihre Faust knallt auf den Schreibtisch. „Wieso wurde ich darüber nicht eher informiert?!“

„…“

„Scheiße! So. Eine. Verdammte. Scheiße!“ Mit Schwung pfeffert sie das Telefon auf den Schreibtisch. Die Hülle zerspringt und ein Regen aus unterschiedlich großen Plastikteilen rieselt zu Boden.

Shizune ist zwar die Wutausbrüche ihrer Chefin gewöhnt, aber selbst sie hat einen Schritt zurück gemacht. „Tsunade?“, fragt sie vorsichtig.

Die Stimme der blonden Frau ist verbittert. „Wir haben einen Maulwurf.“

 

Im 'Hidden'

„Moment, Moment.“ Jiraiya hebt die Hände. „Nochmal zur Sicherheit. Du hast dich in eine Firma eingeschlichen, als Hausmeister ...“

Karin schnauft amüsiert.

„... Um zu spionieren. Du hast es geschafft an einen USB-Stick zukommen, der wichtige Daten enthält ...“

Naruto nickt eifrig.

„... bist aber aufgeflogen und wurdest verfolgt ...“

„Und angeschossen“, fügt der Blonde an.

„Ok. Und angeschossen. Du hast es noch bis ins Unke-Viertel geschafft, wurdest ins Spital gebracht und dort operiert.“

Wieder nickt Naruto übereifrig.

„Als du wieder aufgewacht bist, war der Stick weg und Sasuke und Itachi sind aufgetaucht und haben dich entführt.“

„Genauso“, stimmt der junge Mann zu.

„Du bist aus dem Wagen gesprungen und hast dich dann hierhergeschleppt.“

„So wahr ich Naruto Uzumaki heiße!“

Jiraiya und Karin tauschen irritiere Blicke.

 

In Sasukes Auto

„Ich brauche einen Arzt“, krächzt es von der Rückbank.

Die schwarzen Augen huschen zum Rückspiegel. „Du bist doch quasi Ärztin.“

Sakura stöhnt vor Schmerz. „Ich kann aber nicht meine eigene rechte Schulter versorgen, Blödmann!“, faucht sie aufgebracht.

Frustriert hämmert der junge Mann mehrfach auf das Lenkrad ein. So eine Scheiße! Was ist hier los? Wer war der Typ? Hat das mit seinem Bruder zu tun? Und wo zum Teufe soll er einen Arzt herbekommen, ohne das gleich die ganze Organisation davon erfährt? Sein Bruder hat diese Geheimniskrämerei nicht umsonst gemacht, noch dazu, hätte er einen Fremden doch bestimmt rechtzeitig bemerkt. Vielleicht gibt es in den eigenen Reihen Leute, die, die …

Plötzlich kommt Sasuke ein anderer Gedanke und seine Miene erhellt sich.

Tag 4 - Verschnaufpause

Bei Miss Crawly

Die alte Dame hat sich inzwischen beruhigt, was sicherlich mit den drei oder vier Likör zusammenhängen dürfte, die ihr Kakashi eingeflößt hat. Danach ist sie am Küchentisch eingeschlummert, was wiederum eine wilde Diskussion zwischen den beiden Männern entfachte. Am Ende entschied Stein-Papier-Schere darüber, wer Miss Crawly in ihr Bett bringt.

 

Der Detektiv sitzt auf der Couch und grinst. Aus dem Nachbarzimmer hört er die alte Schachtel, wie sie Yamato bittet bei ihm zu bleiben. Er soll sie in den Arm nehmen und sie liebhaben, fleht sie wehleidig. Der junge Mann protestiert stockend und panisch.

Kakashi hat es bildlich vor Augen: Miss Crawly die um den Hals von Yamato hängt und dieser hochrot anläuft.

„… als wäre er eine Signalleuchte …“

Der Detektiv stockt. Sein Vater hatte das öfters gesagt über den 'Partner', den ihm Konoha immer an die Seite gestellt hatte, wenn er Ermittlungen für sie gemacht hatte. Es war auch immer derselbe Mann … Diffus kommt die Erinnerung von gestern wieder. Ein Name, ihm ist ein Name eingefallen. Nur welcher? Yamato war es definitiv nicht …

Bevor die Erinnerung Gestalt annimmt wird die Tür zum Nachbarzimmer aufgerissenen und lautstark wieder zugeschmissen. Yamato steht da und scheint sich gegen die Tür zudrücken, als wäre der Leibhaftige selbst dahinter. Einen Moment starrt er panisch ins Nichts, dann wendet er den Kopf zu Kakashi. „Kein. Wort“, knurrt er eher winselnd, wie wirklich bedrohlich.

Kakashi lacht kurz, nickt dann aber. Er sollte sich lieber schnell erinnern, oder vielleicht schafft er es, Yamato noch einmal auf den Zahn zu fühlen? Ja, man sollte Chancen nutzen. Er hält ein gefülltes Glas hoch und grinst. „Ich denke, das hast du dir verdient.“

 

Im 'Hidden'

Inzwischen haben Jiraiya und Karin Naruto nach oben in die Zweitwohnung des Inhabers gebracht, bzw. sind gerade dabei.

„Warum haben wir das nicht gestern schon gemacht?“, schnauft Jiraiya, der sichtlich zu tun hat, den Blonden abzustützen.

Karin, oben an der schmalen Treppe, funkelt wütend. „Weil er bewusstlos war und du ihn so nicht sicher hier hochbekommen hättest.“

„Sagt wer?“, schnauft der Barbesitzer.

Karin verdreht die Augen und Naruto lacht kurz.

Oben angekommen stützt sich Jiraiya an der Wand ab. Er spürt den tadelnden Blick des rothaarigen Drachen. „Ist ja schon gut. Du hast Recht.“ Der große Mann stellt sich wieder aufrecht hin und drückt den Rücken durch. „Aber früher, hätte ich das ohne Probleme geschafft!“, prahlt er. Er wirft sich leicht in Pose und lacht ausgelassen.

Naruto stimmt mit ein und hält sich kurz darauf ächzend die Seite. Karin verdreht erneut die Augen und geht voran; die Männer folgen im Doppelpack.

 

Irgendwo in der Stadt

„Halte endlich die Klappe“, knurrt Sasuke genervt. Die Frau kostet ihn noch den letzten Nerv. Wie kann man nur so sein?!

„Weißt du was? F*ck dich!“, keift es von der Rückbank.

Sasuke dreht ruckartig den Kopf. „Wie war das?!“, faucht er. Was bildet sich dieses Weibsbild eigentlich ein?! Er hat ihr das verdammte Leben gerettet und sie keift ihn hier an?!

Wütend funkeln die grünen Smaragde. Sakuras Miene verfinstert sich Zusehens. „Ich sagte ...“ Schlagartig reißt sie Augen auf. „Pass auf!“

Der junge Uchiha sieht nach vorn. Er ist auf die Gegenfahrbahn gekommen und ein unscheinbarer Wagen rast auf sie zu. Im letzten Moment reißt Sasuke das Lenkrad herum. Das Heck des Autos bricht aus. Mit aller Kraft lenkt der Fahrer gegen und schafft es, den Wagen nach einem unfreiwilligen U-Turn zum Stehen zu bringen. Der andere Wagen rauscht unbeeindruckt weiter, als wäre es das normalste der Welt, das andere Verkehrsteilnehmer eine 180°-Wende mitten auf der Straße hinlegen.

Sasuke starrt zur Frontscheibe hinaus, dem unscheinbaren silbernen Auto hinterher. „Fuck“, flüstert er. Ja, diese Stadt ist verrückt, aber das gerade …

„Sag ich doch“, tönt es vom Fond.

Die Hände des jungen Mannes verkrampfen sich um das Lenkrad. Er atmet bewusst mehrfach ein und aus. Wenn sie nicht bald Ruhe gibt, wird er dafür sorgen, dass für immer ihre Klappe hält, so viel steht für ihn fest.

„Ähm.“

Sasuke schließt genervt die Augen. Halt. Die. Klappe! Halte. Einfach. Die. Klappe!

„Du hast auch den Fuchs gesehen, oder?“ Sakuras Stimme klingt ein wenig verängstigt.

„Warum ist das wichtig?“ Warum kann das Weib nicht einfach die Klappe halten?! Warum?! Er hätte sie einfach dort lassen sollen, oder diesem anderen Typen. Aber, nein, er musst sie natürlich retten und mitnehmen. Allerdings, ist sie irgendwie die einzige Spur, die ihm einfällt.

„Ich wüsste gern ob ich schon Halluzinationen habe.“

Der junge Mann zieht die Stirn in Falten. „Wieso solltest du?“

„Keine Ahnung. Panik, Wassermangel“, Sakuras Stimme wechselt von gereizt zu schwach und wird immer leiser, „und ein ziemlicher Blut ... verlust ... können ... schonmal ... dazu ...“

Stille.

Panisch dreht Sasuke den Kopf. „Hey!“ Die junge Frau liegt bewusstlos auf der Rückbank. Die rechte Seite ihres Oberteils ist rot verfärbt. „Fuck!“ Ruppig würgt der Uchiha den Gang rein, macht eine erneute 180 Grad Wende und donnert davon.

 

Bei Miss Crawly

Das Glas in Yamatos Hand ist leer, gedankenverloren dreht er es hin und her. „Normalerweise trinke ich um diese Zeit nichts.“

„Du machst den Eindruck, als würdest du nie trinken“, murmelt Kakashi und lacht freudlos. Tatsächlich macht sein Kompanion diesen Eindruck. Als würde es keinen Spaß und keine Freude in seinem Leben geben; nur Arbeit.

Der junge Mann sieht seinen Sitznachbar an und zieht die Augenbraue hoch. „Mahnendes Beispiel, mahnendes Beispiel …“

„Wohl wahr …“, flüstert der Detektiv. Er ist sich unsicher, wie es nun weitergehen soll. Er braucht Yamato, als Hilfe für das, was auch immer hier passiert. Alleine wird er das niemals schaffen, das hat sich bereits gezeigt. Und doch …

„Es … es tut mir leid, wegen deinem Vater.“

Kakashi schluckt schwer. Sein Blick geht in sein leeres Glas und er lässt seine Gedanken schweifen. So viele Fragen drängen sich ihm auf, aber er kann, nein, will nicht fragen. Er ist froh, das Yamato hier ist. Punkt. Was auch immer hier passiert, er kann jede Hilfe gebrauchen. Außerdem, kann er ihn ja nicht für die Machenschaften von Konoha verantwortlichen machen. Und wenn er ehrlich ist, ist der junge Mann eine ganz angenehme Gesellschaft. Diese ruhige, gelassene Art, auch wenn er zwischenmenschlich leicht aus dem Konzept zubringen ist. Wie er rot anläuft und stottert und nicht weiter weißt … Plötzlich weiten sich die schwarzen Augen. Er wendet den Kopf und starrt seinen Sitznachbar an.

Yamato wird nervös unter dem stechenden Blick. Man merkt ihm an, dass er sich innerlich windet und wohl lieber die Flucht ergreifen würde.

„Tenzou …“, haucht der Detektiv kaum hörbar, die Augen immer noch auf den jungen Mann gerichtet. Das ist der Name, der ihm gestern eingefallen ist; der Name, des Partners seines Vaters.

Yamato stellen sich die Nackenhaare auf. Kalter Schweiß perlt seinen Rücken hinunter. „I-Ich … ähm …“, stottert er unsicher.

Ohne Vorwarnung fliegt die Tür zum Nebenraum auf und scheppert gegen die Wand. Das Glas der Vitrine, die in der Nähe steht, klirrt gefährlich und der Boden scheint einen Moment zu beben …

 

Im 'Hidden'

Karin steht in der Küche, welche diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient. Es ist eher eine Spül-Koch-Kühl-und-Vorratsschrank-Kombination. Eine kleine Kommode mit Kühlschrank in der einen Hälfte und einem kleinen Vorratslager auf der anderen. Oben, ist ein kleines Spülbecken und daneben eine elektronische Kochplatte. Ein Dosengericht köchelt in einem Topf vor sich hin.

Jiraiya und Naruto sitzen vor dem Fernseher.

Ein bisschen wie früher, denkt Naruto. Er, Karin und Jiraiya. Der alte Mann hat sie beide aufgenommen nach dem Tod von ihren Eltern. Immer hat er sich um sie gekümmert - irgendwie zumindest. Karins Entscheidung das Medizin Studium zuschmeißen hat Jiraiya immer scharf verurteilt. Als sie dann mit ihrem 'Berufswunsch' um die Ecke kam, war alles vorbei. Es gab einen riesen Krach. Karin ist darauf hin abgehauen. Als sie nach zwei Tagen noch nicht zurück war, haben sie sie gesucht.

Sie haben sie auch gefunden; in einem der schlimmsten Viertel.

Nach einer ausführlichen Diskussion auf der Rückfahrt, hat Jiraiya sich breitschlagen lassen. Sie sollte lieber im 'Hidden' arbeiten, wenn sie es denn unbedingt wollte, wo sie sicher war und er ein Auge auf sie haben könnte …

„Beeile dich doch mal!“, plärrt es aus dem Fernseher.

Naruto lacht. „Genau. Beeile dich mal!“, ruft er belustigt über die Schulter.

Karin schnauft - schweigt aber.

„Bin gleich da!“ – „Was dauert das so lange?“

Die Männer auf der Couch glucksen leise.

„Ich musste meinen Rucksack noch packen.“ – „Was ist das für ein DING in deinem Rucksack?“

Naruto dreht sich zu seiner Schwester um. „Karin ...“

„… ist mein neuer Hausdrache.“

Der Blonde prustet unkontrolliert los und auch Jiraiya lacht ausgelassen.

Wütend funkelt Karin die beiden an. „Drachen existieren nicht!“, faucht sie und schwenkt bedrohlich den Kochlöffel.

Ängstlich weiten sich Narutos Augen und auch der alte Mann zieht den Kopf ein. Die Beiden wissen; der rothaarige Drache kann ganze Landstriche in Schutt und Asche verwandeln, wenn er erstmal richtig in Fahrt ist.

„... und warum ist dann einer in meinem Rucksack?“

Die ersten Tränen stehen den Männern im den Augen, aber sie halten das Lachen tapfer zurück - bis ... Karin bricht in fröhliches Gelächter aus. Jiraiya stimmt mit ein und auch Naruto.

Ein bisschen wie früher ...

 

Bei Miss Crawly

Yamato ahnt wer da steht … Eigentlich will er es nicht sehen, nicht erleben. Eine Flucht ist gerade unglaublich verlockend. „Was zum …?!“ Seine schwarzen Augen sehen angsterfüllt zur Tür.

„Wer?!“, donnert Miss Crawly los.

Es wirkt beinahe wie gespenstisch, wie das Leibchen an der blassen Haut hängt. Die grünen Kleider, die sie immer trägt, sind eher aus dickem Stoff und mehreren Lagen. Daher ist der Anblick, dieser zierlichen und beinahe hageren Gestalt auch für den Detektiv alles andere als alltäglich oder erwartet. „Wer?“, fragt er vorsichtig nach und duckt sich hinter Yamato weg.

„Wer. Hat. Mich. Aus. Ge. Zogen?!“ Das wutverzerrte, faltige Gesicht würde selbst den abgebrühtesten Gangster in Angst und Schrecken versetzen. Das graue Haar steht wirr in alle Richtungen ab und die Maku-Up-Reste lassen ihre Augen eingefallen wirken. Auf einer Halloween-Party, wäre die alte Lady mit ihrem Auftritt das Highlight des Abends.

Der junge Mann sammelt sich – ober versucht es zumindest. „D-Das … ähm … warst … waren S-Sie … ähm … selbst …“, stammelt er zittrig. Hoffentlich nimmt sie das einfach so hin und fragt nicht weiter nach. Er würde lieber sterben, als sich an die Realität zu erinnern, geschweigenden, von ihr erzählen zu müssen …

Es dauert einen Moment bis die Information in dem betagten Gehirn ankommt. „Oh.“ Miss Crawly entspannt sich augenblicklich. Die tiefen Furchen in ihrem Gesicht glätten sich etwas und sie richtet sich notdürftig die Haare. „Dann, Entschuldigung“, frohlockt sie, winkt ab und verschwindet wieder in ihrem Schlafzimmer.

Kaum, dass die Tür zu ist, packt Yamato blitzschnell Kakashi und nimmt ihn in den Schwitzkasten. „Niemand! Niemand, wird ihr irgendetwas erzählen!“, knurrt er unfassbar bedrohlich.

Dem Detektiv ist bewusst, dass es nur eine kleine Bewegung bedarf, und sein Genick wäre gebrochen. „Natürlich“, presst er hervor. Der Griff um seinen Hals lockert sich und er kann sich aufsetzen. Er reibt sich den Nacken, lässt Yamato aber nicht aus den Augen. „Ich werde Stillschweigen bewahren … Tenzou.“

Ertappt sieht der junge Mann den Detektiv an. Er ist sich unsicher, wie er das nun finden soll. Im ersten Moment überwiegt die Scham, über das ertappt sein. Ja, der Kerl ist ein Alkoholiker, aber er hat schon einige Male bewiesen, dass sein Gehirn trotzdem noch zu einer nennenswerten guten Leistung im Stande ist. Wenn Kakashi vom ihm weiß, wie lang wird es dauern, bis er Eins und Eins zusammenzählt? Angst huscht seinen Rücken hinunter. Unerklärlicherweise, macht sich danach Erleichterung und irgendwie ein wenig Freude breit – kein Versteckspiel mehr; zumindest was dieses Thema angeht.

Bevor einer der Männer etwas sagen kann, taucht Miss Crawly wieder auf – komplett bekleidet, frisiert und mit ihrem üblichen leichten Tagesmakeup; als wäre nie etwas gewesen. Als wäre sie nicht eben noch, dem ‚Ding aus einer anderen Welt‘ ähnlicher gewesen, wie einem menschlichen Wesen …

Kakashi und der junge Mann tauschen kurz Blicke, schiefes Grinsen und Schulterzucken folgt.

„Erstaunlich“, stellt Yamato beeindruckt fest.

Die alte Dame lächelt verschmitzt.

Tag 4 - Im letzten Moment

Im 'Hidden'

Jiraiya, Naruto und Karin sitzen in der kleinen Wohnung und lassen alte Geschichten aufleben. Die Stimmung ist locker und gelöst, es wird gelacht und gescherzt.

Es scheppert aus der unteren Etage. Es klingt nach einem Topf, der über Fliesen rutscht und poltert – offensichtlich hat jemand die Tür zur Küche eingetreten. Da der Inhaber schon immer gegen eine richtige Alarmanlage ist, weil er die Meinung vertritt, dass sie den Eindruck vermitteln würde, dass es hier etwas zu holen gäbe, wird immer ein großer Topf vor die Hintertür gestellt.

Blitzschnell springt Jiraiya auf und eilt zum Schrank. Es ist zwar Jahre her, dass es sich jemand erdreistet hat, ins Hidden einzubrechen, aber er ist immer noch vorbereitet. Schnell holt er einen Schlagstock heraus und geht zur Tür hinaus. Langsam geht er Schritt für Schritt die Treppe hinunter.

Karin und Naruto sehen sich irritiert an.

Aus der unteren Etage hört man schwere Schritte, umfallende Stühle und ein Fluchen. Der Inhaber bleibt kurz stehen und lauscht, dann schleicht er weiter; langsam und vorsichtig. Unten angekommen sieht er um die Ecke. Den erhobenen Schlagstock lässt er augenblicklich sinken. „Karin!“, brüllt er nach oben und verschwindet eilig im Schankraum.

Die junge Frau springt auf und eilt die Treppe hinunter. In der unteren Etage angekommen traut sie ihren Augen nicht. „Was?!“

 

Vor Miss Crawlys Wohnung

„Ist das wirklich okay?“, fragt Yamato ein wenig betreten.

Kakashi sieht den jungen Mann nichtssagend an, dann grinst er und winkt ab. „Klar. Sie ist ein großes Mädchen.“ Hoffentlich. Ganz so sicher wie er behauptet, ist er sich nicht. Aber sie haben keine wirkliche Wahl, sie können die alte Dame ja schlecht mit durch die Gegend schleppen. Gemächlich schlendert er los, Richtung Fahrstuhl.

Unsicher wiegt der Yamato den Kopf. Mehrfach sieht er zwischen der Tür zu Miss Crawlys Wohnung und dem davonlaufenden Detektiv hin und her; schließlich folgt er dem Mann.

Im Fahrstuhl herrscht unruhiges Schweigen. Keiner sagt etwas, weil scheinbar keiner der beiden Männer weiß, wo er anfangen soll. Die Türen öffnen sich und sie verlassen den Lift und anschließend das Gebäude.

Immer noch wortlos laufen sie zu Yamatos Wagen und steigen ein.

Dumpf fallen die Türen zu.

Stille.

Aus dem Augenwinkel beobachtet Kakashi den jungen Mann. Da er derjenige ist, der etwas wissen möchte, sollte er wohl den Anfang machen, nicht wahr? Er räuspert sich. „Tenzou also?“

Yamato nickt abwesend. „Ja … Tenzou. Nenn mich aber bitte weiterhin Yamato.“

Wahrscheinlich zur Sicherheit, damit niemand erfährt wer er wirklich ist. Decknamen sind nun wirklich nichts Ungewöhnliches in dieser Branche. Wieso hat der junge Mann also vorhin so … panisch reagiert? Der Detektiv sieht seinen Sitznachbar lange an. Sein leichtbenebeltes Gehirn ist noch nicht fertig mit der Analyse der Erkenntnisse, also heißt es Zeit schinden.  „Und welcher ist nun dein echter?“

„Keiner … um ehrlich zu sein“, nuschelt der junge Mann etwas verloren.

Erneut legt sich ein Mantel des Schweigens über die beiden.

 

Im 'Hidden'

„Sasuke?“ Ungläubig starrt Karin auf den Rücken des jungen Mannes.

Jiraiya steht im Schankraum, neben ihm der Uchiha – zusammen sehen sie auf den Tisch, der vor ihnen steht. „Komm her, Karin! Schnell!“, fordert der Barbesitzer energisch.

Während die junge Frau zum Tisch läuft, stolpert Sasuke einige Schritte zurück. Er ist bleich und wirkt ziemlich durcheinander. „Was zum …?!“ Karin bleibt stehen. Da liegt eine Frau, ihre Bluse ist blutdurchtränkt und sie ist offensichtlich bewusstlos. Das rosa Haar … „Sakura?“

„Du kennst sie?“, fragt Jiraiya irritiert, während Sasuke die Rothaarige nur ungläubig anstarrt.

„Was ist denn los? Hey?!“, brüllt Naruto aus der oberen Etage.

Ruckartig dreht sich der Uchiha um. Die Stimme kennt er doch … „Das … Das ist doch der blonde Freak?“

Karin boxt Sasuke in die Seite. „Nenne meinen Bruder nichts so und überhaupt; was fällt dir ein ihn zu entfüh…“

„HEY!“, donnert der Barbesitzer lautstark, still und erschrocken starren ihn Sasuke und Karin an. Mit der Hand deutet er auf die bewusstlose Frau auf dem Tisch.

Der rothaarige Drache löst sich endlich aus ihrer Starre und eilt zu Sakura. „Bring den ersten Hilfe Koffer!“, weist sie den Uchiha an.

 

Vor Miss Crawlys Wohnung

„Vater … mochte dich sehr“, flüstert der Detektiv schließlich und seufzt. Sakumo hat oft – sehr oft –von Tenzou erzählt. Er mochte ihn, diese korrekte, penible Art und das ruhige Wesen, und auch, dass etwas Unbeholfene. „Als ob er nie ein richtiges Kind war“, hatte Sakumo einmal gesagt, mit ziemlicher Schwermut in der Stimme. Der Alte hatte in dem ‚Jungspund‘ fast einen zweiten Sohn gesehen.

„Ich mochte ihn auch – glaube nicht, dass es mir egal gewesen ist.“ Yamato atmet tief durch und versucht sich zu beruhigen, dennoch entweicht ihm ein leises Schluchzen und eine kaum sichtbare Träne rinnt ihm aus dem Augenwinkel.

Kakashi beobachtet den jungen Mann eine Weile ganz genau. Dieses hässliche Gefühl in seiner Magengrube taucht wieder auf. Tenzou, Yamato – wie auch immer – weiß mehr über den Mord an Sakumo. Die Frage die sich ihm inzwischen aber aufdrängt ist; will er die Wahrheit überhaupt wissen? Die ganze Wahrheit? Irgendetwas sagt ihm, dass ihm sie ihm nicht gefallen wird. Dem jungen Mann geht, dass alles viel zu nah, da steckt mehr dahinter wie ein simples „aus dem Weg geräumt“ von Konoha.

„Wohin?“, fragt Yamato mit belegter Stimme und bemüht sich, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.

Kakashi überlegt kurz. Wo fangen sie an – oder besser, wieder an? Irgendwie bewegen sie sich im Kreis, fangen immer wieder von vorne an … Tatsächlich, die Idee ist gar nicht so schlecht. Innerlich klopft er sich auf die Schulter. „Zum Hidden“, erklärt er schlicht.

Irritiert sieht der junge Mann zur Beifahrer Seite. „Warum?“

Weil ich das dringende Bedürfnis nach Bourbon habe, aber das kann ich dir nicht sagen, denkt der Detektiv und muss beinahe feixen. Nein, das ist nicht der Grund, er hat jemanden gesehen. „Ich könnte schwören, ich habe gestern Sasuke Uchiha gesehen. Er war bestimmt bei Karin.“

„Frust ablassen“, sinniert Yamato.

Fragend zieht der Detektiv die Augenbraue hoch. Schon wieder etwas, von dem er nichts wissen soll? Oder wurde er schlicht noch nicht informiert?

Der Chauffeur massiert sich kurz die Schläfe und erklärt, „Itachi, sein Bruder, wurde gestern Tod aufgefunden – erschossen in der U-Bahn-Station.“

Das Ganze nimmt langsam immer eigenartigere Züge an. „Unsere U-Bahn?“, hakt der Detektiv nach.

Der junge Mann nickt. Ohne noch etwas zu sagen oder zu erklären, startet er den Wagen und fährt los.

 

Im 'Hidden' - Unten

Karin ist mit Sakura oben, die beiden Männer haben die bewusstlose Frau hochgetragen. Naruto hat sich direkt seiner Schwester als Hilfe angeboten, so haben sich die anderen beiden zurückgezogen. Sasuke und Jiraiya sitzen im Schankraum der Bar. Auf dem Tisch zwischen ihnen stehen zwei Gläser, gefüllt mit Hochprozentigem.

„Ein Dorf …“, flüstert der Uchiha emotionslos. Karin und die rosa Löwin kennen sich scheinbar. Und der blonde Freak ist Karins jüngerer Bruder. Das konnte doch alles kein Zufall sein, oder?

„Tut mir leid, wegen Itachi.“

Sasuke hebt den Kopf und sieht Jiraiya an. Langsam und abwesend nickt er vor sich hin. Itachi. Sein Bruder ist gestorben; scheinbar für eine Sache an die er geglaubt hat. Doch was? Und warum hat er ihn nicht eingeweiht? Sie standen sich so nah, sie haben immer über alles gesprochen … Wütend ballt Sasuke die Fäuste.

Ein Geräusch auf der Treppe lässt die Männer aufsehen. Karin kommt langsam die Stufen hinunter. Sie wirkt erschöpft und müde. „Ehrlich“, mault sie. „Ich bin keine Krankenschwester, und das hier ist kein Krankenhaus.“

„Wie geht es ihr?“, fragt Sasuke besorgt. Er braucht die Kleine noch – wofür auch immer. Die Organisation hat sie nicht umsonst am Leben gelassen und dieser Typ hat sie nicht umsonst befreit und mitnehmen wollen. Irgendwas hat es mit ihr …

„Gut“, faucht der rote Drache sichtlich eifersüchtige. „Ein Durchschuss, aber es ist nichts Gravierendes beschädigt.“

Der Uchiha verdreht genervt die Augen und seufzt. Jiraiya lacht leise amüsiert und zieht direkt den Kopf ein, als ihn der wütende Blick von Karin trifft.

„Du kennst sie?“, fragt Sasuke vorsichtig nach.

Karin mustert ihn einen Moment – doch ihr Bick wird recht schnell weich – sie kann ihm einfach nicht böse sein. „Ja, vom Studium. Wir hatten nicht soooo viel mit einander zu tun, aber wir kannten uns.“ Apropos böse. Sie überbrückt die wenigen Schritte und verpasst dem jungen Mann eine schnelle kräftige Ohrfeige. „Für meinen Bruder!“, faucht sie wütend.

Ein wenig erschrocken blickt Sasuke auf. Gerade will er ansetzen dem rothaarigen Teufel die Meinung zu geigen, da poltert es aus der oberen Etage.

 

Einige Querstraßen neben dem 'Hidden'

Ein unscheinbarer Wagen nimmt Yamato die Vorfahrt. „Hey!“, beschwert er sich lautstark und hupt. Heute ist echt die Hölle los auf der Straße.

Kakashi lacht. „So temperamentvoll …“, raunt er und grinst frivol.

Erschrocken zuckt Yamato zusammen und läuft rot an. Was soll das nur immer? Macht dem alten Mann das wirklich so viel Spaß? Oder bezweckt er womöglich etwas damit? Zuzutrauen wäre es ihm … Eher aus Gewohnheit sieht er sich das Auto, dass ihm die Vorfahrt genommen hat, nochmal ganz genau an. Es kommt ihm bekannt vor … …. „Verdammt!“ Er legt den Gang ein und gibt Gas.

„Wieso haben wir es denn so eilig?“ Der Detektiv kann die Sorge über den rasanten Fahrstil nicht ganz verbergen. Er hält sich leicht verkrampft am „Panikgriff“ fest und die Mimik versteift sich Zusehens.

Wie kann er das nicht wissen? Sonst ist er trotz der Umstände so brillant und jetzt mimt der den Trottel? „Das ist der Wagen!“, platzt es schließlich ungeduldig aus dem jungen Mann heraus.

„Welcher Wagen?“, fragt Kakashi irritiert.

„Der Wagen“, faucht Yamato hörbar wütend.

„Der Wagen?“ Kakashis Miene erhellt sich plötzlich. „Der Wagen.“

 

Im 'Hidden' – Obere Etage

Am oberen Ende der schmalen Treppe stehen drei Leute; ein rothaariger Drache, ein gebrochener junger Mann und ein alter Sack, der seine besten Tage hinter sich hat. Fassungslos starren alle drei in die Wohnung – in die leere Wohnung.

Die Couch mit dem blutbefleckten Handtuch ist verwaist, das Sitzkissen davor ebenfalls. Irritiert und verwirrt gehen die Blicke umher und suchen, was nicht mehr da ist.

„Fuck!“, knurrt Sasuke und dreht sich um. Schnell sprintet er die Treppe hinunter und zur Tür hinaus.

Jiraiya und Karin sehen sich an, dann wenden sie die Köpfe und sehen zum offenen Fenster, man hört das startet eines Autos, gefolgt von quietschenden Reifen …

„Naruto“, wimmert die junge Frau und bricht in Tränen aus. Was ist denn nur hier los? Sie versteht die Welt nicht mehr. Schützend nimmt sie ihr Ziehvater in den Arm.

 

Irgendwo auf der Straße

„Wir haben Besuch“, stellt Yamato nüchtern fest, als er in den Rückspielgel blickt. Tja, offenbar habe sie den jungen Mann schneller gefunden, wie sie gedacht haben.

„Hm?“ Kakashi dreht sich um und … „Sasuke“, stellt er erstaunt fest.

Die Fahrt ist recht rasant. Der unscheinbare Wagen hat erkannt, dass er verfolgt wird. Mit schnellen Spurwechseln geht es durch die Innenstadt und über rote Ampeln. Es wird gehupt, geschrien und geflucht – Passanten springen beiseite, Autos weichen hektisch aus.

Immer weiter geht es durch den langsam weniger werdenden Verkehr. Yamato holt schließlich auf und touchiert das Heck des flüchtenden Autos.

Der Wagen bricht aus, dreht sich um die eigene Achse und steht kurz mitten auf der Straße. Sasuke weicht im letzten Moment aus und bringt sein Auto ebenfalls zum Stehen. Gerader will er aussteigen, da setzt sich der verfolgte Wagen wieder in Bewegung und rast davon. Der Uchiha springt wieder ins Auto und folgt.

Yamato will grade Wenden, da taucht ein Bus auf und blockiert alles Weitere. „Scheiße!“

„Leider, ja“, bestätigt Kakashi.

 

Drei Straßen weiter huscht der unscheinbarer Wagen um eine Ecke. Sasuke verschätzt sich beim Abbiegen und erwischt die Bordsteinkante. Sein Auto wird leicht ausgehoben, kippt beinahe auf die Seite und kommt schließlich schwankend zum Stehen.

Der unscheinbare Wagen verschwindet um die nächste Ecke. Der Motor ist verstummt, weil Sasuke sein eigenes Auto in der Hektik abgewürgt ab – die Verfolgung kann er vergessen. Wütend hämmert er auf das Armaturenbrett ein und schreit seinen Frust hinaus.

Tag 4 - Familie

Inzwischen ist später Nachmittag. Sowohl Sasuke, als auch Kakashi und Yamato sind inzwischen wieder im 'Hidden' eingetrudelt. Jiraiya hat die Mädchen angerufen und ihnen gesagt, dass sie nicht kommen sollen. Karin hat das Schild 'Heute geschlossen' an die Tür gehängt und abgeschlossen.

Ein Tisch wurde zurechtgestellt, fünf Stühle drum herum und fünf Gläser darauf. Schnaps wurde stumm verteilt und ebenso stumm von allen Beteiligten hinter gekippt.

Die zweite Runde wurde verteilt; drei Schnaps, zwei Softdrinks.

 

Blicke wandern zwischen den Anwesenden hin und her. Die Stimmung ist angespannt und lauernd. Jeder wartet darauf, dass jemand das Schweigen bricht.

Jiraiya reißt als erster der Geduldsfaden. Er knallt das Glas auf den Tisch und starrt Sasuke an. „Du, hast meinen schwer verletzten Ziehsohn aus dem Spital entführt“, knurrt er bedrohlich. Die Augen glühen wild und das weiße Haar scheint sich aufzuladen. Vorhin hat er sich noch zusammengenommen – Karin zu lieben – aber jetzt ist das Maß voll!

Kakashi zuckt zusammen. Er kennt den Barbesitzer schon Jahre, er kennt die alten Geschichten über Jiraiya, aber erlebt hat er es noch nicht – und ist in Anbetracht dessen was er hier gerade sieht, auch froh darüber.  Allerdings drängt sich ihm eine andere Frage auf: Ziehsohn?!

„Und? Er wäre versorgt gewesen, wäre der Trottel nicht aus dem Auto gesprungen“, erklärt Sasuke kühl und verschränkt die Arme vor der Brust. Das ist nicht seine Schuld gewesen, und das lässt er sich auch nicht in die Schuhe schieben.

„Du. Hast. Ihn. Entführt.“ Das Glas in Jiraiyas Hand wirkt so, als würde es der geballten Wut nicht mehr lange standhalten.

Der Uchiha schluckt kurz. Der Barbesitzer war früher in den Straßen gefürchtet - nicht grundlos. Er mag inzwischen alt sein, aber wenn es um die Familie geht, unterschied er sich nicht von der Organisation. „Ich weiß nicht warum“, rechtfertig er sich notdürftig. „Itachi und ich sollten ihn und den USB-Stick holen. Auftrag vom Chef, für ... Jemanden.“

„Jemanden?“, fragt Yamato nach. Er ahnt, wer der 'Jemand' ist. Aber hier möchte er nicht darüber reden. Vielleicht mit Kakashi – später. Aber dem Uchiha wird er sein Wissen nicht auf die Nase binden. Noch dazu ist die Frage, ob er überhaupt weiß, wer der Unbekannte ist. Wahrscheinlich eher nicht; zumindest kann er sich das nicht vorstellen.

Sasuke funkelt wütend. „Jemanden halt. Keine Ahnung.“ Er hat sich bisher nicht für die Hintergründe interessiert. Sein Bruder hatte ihm das schon einige Male vorgehalten; hatte ihm gesagt, dass es wichtig ist zu wissen was vor sich geht und warum. Er hätte auf ihn hören sollen …

„Wie passt Sakura da rein?“ Karin sieht verwirrt in die Runde. Irgendwie macht das alles für sie keinen Sinn.

Missmutig verzieht der Uchiha das Gesicht und nippt an seinem Glas. „Der USB-Stick. Sie hat ihn im Spital an sich genommen.“

„Und das wusstet ihr woher?“, fragt Kakashi nach.

Gespielt desinteressiert zuckt Sasuke mit den Schultern. „Wir haben unsere Quellen.“ Eigentlich eher der 'Jemand', er hatte die Info. Woher und wie auch immer. Sie wurde weitergegeben und er und sein Bruder wurden losgeschickt. „Du musst wissen, warum du Dinge tust, kleiner Bruder.“ Verdammt! Itachi hat ihn sooft informieren wollen und er hat einfach nicht zugehört …

Der Detektiv zieht argwöhnisch die Brauen hoch „Und warum habt ihr Sakura direkt mitentführt?“ Wie war das gleich, mit der Kuh und dem Glas Milch?

Wieder ein Schulterzucken.

„Hinterfragst du eigentlich überhaupt etwas?“ Jiraiyas Stimme ist verächtlich und eisig.

Eine Zornesfalte bildet sich auf Sasukes Stirn. „Wozu? Um zu Enden wie Itachi?“ Sein Bruder hat hinterfragt und Dinge in Erfahrung gebracht, die ihn nichts angingen – und wofür?! Der vor Hass tobende Blick geht zu Yamato. „Sein Tod ist eure schuld!“ Wütend springt er auf und greift in die Innentasche seiner Jacke.

Doch der andere ist schneller. Er steht bereits, den Arm ausgestreckt und die Mündung der Waffe gegen die Stirn des Uchihas gedrückt. Sein Gesicht ist völlig reg- und emotionslos – wie man es von einem profi eben erwatet.

Karin quietscht erschrocken und springt auf. Ihr Stuhl kippt nach hinten um und landet polternd auf dem Boden. Sie schlägt die Hände vors Gesicht, weil ihr das alles zu viel wird. Langsam bilden sich Tränen in ihren Augenwinkeln.

Die beiden Männer taktieren sich eine Weile, währenddessen herrscht angespanntes Schweigen in der Runde.

Kakashi betrachtet fasziniert seinen Partner-Widerwillen. Irgendwie versteht er seinen Vater inzwischen. Diese absolute Perfektion im Job und gleichzeitig dieses freundlich Unbeholfene. Tödlich und freundlich - wie passt das nur zusammen?

Sasuke schnauft schließlich. „Ich verstehe, warum mein Bruder so viele Stücke auf dich gehalten hat.“

„Das beruhte auf Gegenseitigkeit“, erklärt Yamato sanft. „Dein Bruder war klug und weitsichtig. Er hat begriffen, dass ihr dem Falschen helft.“

Der Uchiha funkelt noch kurz, dann lässt er sich wieder auf den Stuhl fallen. Tenzou hat recht; sein Bruder hat trotz allem immer an das richtige geglaubt – an eine Möglichkeit, ein Leben, abseits von Gewalt und Terror. Und es war nicht Itachis schuld, dass er selbst nichts wusste. Er ist selbst schuld, weil er nicht zugehört hat.

Yamato setzt sich ebenfalls und verstaut die Waffe wieder im Holster. Sein Gegenüber tut ihm leid; Familie ist wichtig für die Uchihas. Vor allem, wo Itachi und Sasuke nur noch sich hatten, als direkte Verwandte. Das wird nicht leicht für den Zurückgelassenen werden – noch dazu, wo er offensichtlich an der Organisation selbst zu zweifeln scheint. Eigentlich ist das absoluter Frevel und kommt fast schon Hochverrat gleich.

„Wie passt mein Bruder da rein?“, hakt Karin nach, während sie ihren Stuhl wieder aufstellt. Konoha und Uchihas sind sich noch nie grün gewesen, das ist weder neu, noch ein Geheimnis. Aber was hat ihr kleiner, süßer Bruder damit zu tun? Er gehört weder zu den einen, noch zu den anderen – oder?

Sasuke zuckt mal wieder mit den Schultern.

Ein Räuspern ertönt. „Er arbeitet für Konoha Pharmaceutical.“

Alle Blicke richten sich ungläubig auf Yamato.

„Er hat verdeckt den 'Jemand' beschattet.“ Die Tonlage macht klar, dass er nicht mehr darüber erklären wird - oder kann. Es obliegt nicht seiner Entscheidung. Seine Chefin hat ihm deutlich gemacht, dass er alles, was den Jemand betrifft, strickt für sich zu behalten hat. Alles andere darf er nach Bedarf und Notwendigkeit eventuell mitteilen.

Jiraiyas Stimme durch bricht das Schweigen, „Naruto hat so etwas erzählt. Wir haben es aber nicht wirklich verstanden. Er hat auch angedeutet, dass er uns nicht noch mehr erzählen darf.“ Sein Blick geht in die Ferne und er verzieht das Gesicht.

Sasuke mustert Karin und den alten Mann fragend.

Die junge Frau seufzt. „Naruto hat vor zwei Jahren etwas über einen Job erzählt. Er hat sich total gefreut und war euphorisch. Danach hatten wir nur noch sporadisch Kontakt. Er meinte immer sein Job würde ihn sehr vereinnahmen. Gestern ist er dann schwer verletzt hier aufgetaucht ... Dann du, dann du mit Sakura ... Die Entführung ... Ich ... was ist nur los?“ Karin beginnt fürchterlich zu weinen. Jiraiya rückt zu ihr und nimmt sie in den Arm.

„Woher kennt sie Sakura?“, flüstert Kakashi in Richtung Sasuke.

„Medizin Studium. Karin meinte, sie hätte Sakura dort kennengelernt. Das rothaarige Monster hat ebenfalls ‚Medizin‘ studiert, hat dann aber abgebrochen. Sie hat aber einiges drauf, deshalb kam ich mit Sakura hierher.“

„Sie ist verletzt?“, erkundigt Yamato sich besorgt. Oh, Gott, sollte der Haruno irgendwas Ernsthaftes passieren, wird Tsunade völlig aus der Haut fahren!

Der Uchiha nickt. „Wir haben sie in ein Versteck gebracht. Ich ... war kurz weg. Als ich wieder kam hat sie dieser Typ gerade aus dem Zimmer geholt. Sie schien ihn zu kennen - jedenfalls ist sie mit ihm mit. Ich habe sie dann abgepasst und sie mit mir gezogen. Kurz vor meinem Auto ist Sakura dann stehen geblieben und hat eine Diskussion angefangen.“ Sasuke knurrt kurz. „Dann viel ein Schuss. Der Typ hat auf uns geschossen und sie an der Schulter getroffen.“

„Warum bist du nicht zu 'euch'?“, meldet sich Jiraiya plötzlich zu Wort.

 

Unsicher sieht der Uchiha zur Seite. „Itachi ... Er hat Maulwurf für Konoha gespielt und wurde erschossen, nach dem das hier alles losging. Ich glaube nicht, dass es Konoha war. Also bleibt der 'Jemand' oder ...“

„Eure Organisation“, beendet Kakashi den Satz und Sasukes Vermutung.

„Maulwürfe über Maulwürfe“, sinniert Yamato.

„Wovon redest du?“, hakt der Uchiha nach.

„Konoha hat auch einen - mindestens. Er hat die Info über Kakashi weitergegeben. Das Feuer in der Detektei war eine Warnung“, erklärt Yamato nüchtern.  „Niemand außerhalb von Konoha wusste, dass wir ... Moment. Woher wusstet ihr von Kakashi?“

Sasuke schüttelt den Kopf. „Wir sollten nicht Kakashi ausschalten.“

„Was?!“, tönen der Detektiv und Yamato gleichzeitig.

„Die Alte, die sollte verschwinden“, erklärt der Uchiha ungerührt.

„Miss Crawly?“, fragt Kakashi ungläubig. Warum sollte sie verschwinden?

„Der Anschlag mit dem Auto galt dann wohl auch ihr“, flüstert Yamato ungläubig. Er fühlt sich überrumpelt. Er hatte gedacht, dass er inzwischen alle Puzzleteile zusammen hat.

„Warum?“, knurrt der Detektiv wütend. Ja, Miss Crawly nervt, aber sie ist quasi seine Familie. Sie ist bei ihm geblieben - trotz allem. Der Gedanke, dass ihr jemand etwas antun möchte, lässt einen unglaublichen Groll in ihm hochkochen.

Sasuke mustert Kakashi. „Keine Ahnung. Der 'Jemand' wollte es.“

Yamato springt auf. „Wir müssen zu ihr.“

Der Detektiv ist ihm schon voraus und fast an der Tür. „Karin! Die Schlüssel!“

Wie in Trance greift die junge Frau in ihre Tasche und hält das gewünschte Objekt in ihrer Handfläche hoch. Yamato nimmt ihn und schließt eilig zu Kakashi auf. Nach dem Öffnen der Tür wirft er Jiraiya den Schlüssel zu und verschwindet zusammen mit dem Detektiv.

Der Uchiha grübelt. Woher wusste der Jemand von Naruto … und Sakura? Das Krankenhaus im Unke-Viertel ist nicht dafür bekannt, irgendwelche Verbindungen zu haben. Plötzlich kommt ihm ein Gedanke, „Im Spital muss auch ein Maulwurf sein.“

„Wovon redest du?“, fragt Jiraiya nach.

„Die Infos über Narutos Einlieferung und das Sakura den Stick an sich genommen hat, können nur von dort sein.“ Der junge Mann springt auf. Sein Blick fällt auf Karin

Sie hat inzwischen aufgehört zu weinen, giftet Sasuke aber wütend an. „Du bist ... ein Arschloch“, faucht sie hasserfüllt. Ihr Bruder ist alles, was ihr noch geblieben ist; mit Ausnahme von Jiraiya.

Der Uchiha schluckt. Er versteht sie; Familie ist in ihren Welten alles was zählt. Für ihn genauso wie für sie. Er hat ihre Familie verletzt - das wird sie ihm nie verzeihen. „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dir Naruto zurückzubringen.“ Ich werde deinen Bruder retten, wenn ich meinen schon nicht retten konnte. Er spricht es nicht aus, aber Karin sieht es offenbar in seinen Augen, denn sie nickt.

Sasuke verlässt das 'Hidden', Karin und Jiraiya bleiben allein zurück.

Tag 4 - Miss Crawly

Bei Miss Crawly (Triggerwarnung: Tod)

Kakashi und Yamato sind plötzlich in ihrer Wohnung aufgetaucht. Der Detektiv hat sich benommen wie ein Verrückter, hat etwas erzählt von Mordanschlägen und Gefahr. Er wollte von ihr wissen, was sie weiß, wissen, warum jemand wollen würde, dass sie für immer schweigt. Sie hat sich geweigert; immerhin hatte sie es dem alten Hatake damals auf ihr Leben geschworen, dass sie seinem Sohn niemals die Wahrheit und Hintergründe verrät – zu dessen Schutz. Dock Kakashi hat sich nicht abwimmeln lassen, hat sie bedrängt und schließlich auch gedroht. Sie hat sich schließlich geschlagen gegeben und nun sitzen sie zu dritte sitzen im Wohnzimmer. Mit offensichtlichem Unwohlsein beginnt sie zu erzählen. „Sakumo hat ermittelt, weil ihm in Rins Abschlussbericht etwas aufgefallen ist,“ erklärt die alte Damen zögerlich.

Kakashi stutzt sofort. „Was?! Aber ... er hat nie ...“

„Er wollte dich nicht belasten. Und du kanntest ihn doch, er hat erst etwas erzählt, wenn er sich ganz sicher war und genau wusste wer, wie, wo und was.“ Sie unterstreicht ihre Aussage mit einer fahrigen Handbewegung, die ziemlich kraftlos wirkt. Sie war nicht einverstanden gewesen, mit dieser Geheimniskrämerei; aber in dieser Hinsicht waren sich Vater und Sohn schier unglaublich ähnlich – wenn sie etwas wollten, gaben sie nicht auf, bis sie es auch hatten. Sie schämt sich immer noch, dass sie Sakumo das Versprechen damals gegeben hat. Oft hat sie darüber nachgedacht, ob die Dinge vielleicht einen anderen Weg gegangen wären, wenn … Nun ist es egal, und zu spät.

Kakashi seufzt schwer. Sein Vater war manchmal wirklich ein sturer Bock, um Miss Crawlys Worte zu nutzen.

„Jedenfalls hat er Tsunade kontaktiert und dann wurde …“, sie sieht zu dem jungen Mann der sich abseits niedergelassen hat, „… Tenzou dazu gerufen und es wurden offizielle Konoha-Ermittlungen.“

Yamato zieht scharf die Luft ein und springt auf. Er bringt Abstand zwischen sich und dem Detektiv. Natürlich könnte er ihn außer Gefecht setzen, wenn es sein musste. Doch sie haben sich wieder angenähert und das wollte er nicht aufs Spiel setzen - und noch einen Faustschlag wollte er auch nicht.

„Du“, knurrt Kakashi wütend. „Du wusstest …“

„Warte.“ Beschwichtigend hebt der junge Mann die Hände. „Ich wusste nichts von Rin. Sakumo hat mir nichts erzählt! Ich wusste nur, dass jemand ziemliches Interesse am Krankheitsverlauf einer jungen Frau mit einer unbekannten Krankheit hatte. Derjenige hat über einen Rechner aus einem unserer Labore Anfragen dazu gestellt. Er hat behauptet, dass er im Auftrag von Konoha handelt, dem war aber nicht so.“

Irritiert legt Kakashi die Stirn in Falten. „Der 'Jemand'?“

Ein wenig erleichtert, den drohenden Wutausbruch, zumindest vorerst, verhindert zu haben, atmet Yamato kurz durch. „Ja. Er hat sogar Gewebeproben angefordert. Meiner Chefin kam das alles sehr dubios vor, also haben wir angefangen zu ermitteln und ihn zu beschatten.“

„Wir?“, hakt der Detektiv nach.

„Sakumo und ich, ja. Wir ... wir haben entdeckt, dass der 'Jemand' auf eigene Rechnung gearbeitet hat. Er wollte wohl den Erreger nutzbar machen und ...“, Yamato schluckt hart und wendet den Blick ab, „… verkaufen.“

Totenstille legt sich über alle Beteiligten. Miss Crawly wimmert leicht, was weniger an dem scheinbaren Bioterrorismus liegt, sondern eher mit den Erinnerungen an den alten Hatake. Der junge Mann setzt sich wieder auf den kleinen Hocker und knetet nervös seine Hände, er hat den Kopf abgewendet um den Detektiv nicht anzusehen.

Kakashis Hirn rattert. Der letzte ‚Schluck‘ ist schon lange, viel zu lange, her und ihm fällt es schwer, seine Gedanken zu fokussieren. „Vater wollte ...“

„Es öffentlich machen. Er wollte, dass der Mistkerl vor Gericht kommt“, erklärt Miss Crawly mit zitternder, erboster Stimme. Sie sieht zu Yamato hinüber. Sie erinnert sich genau, wie Sakumo im Büro auf und ab getigert ist. Wie er immerzu davon geredet hat, dass die Öffentlichkeit es erfahren müsste und er nicht verstehen kann, dass das nicht geschehen soll. Sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn war eigentlich eine gute Sache, allerdings hatte sie damals schon befürchtet, dass er ihn diesmal in große Schwierigkeiten bringen würde.

Der Detektiv sieht ebenfalls zu dem jungen Mann „Und Konoha?“

„Tsunade hatte starke Zweifel, dass es genügend Beweise gibt um eine Verurteilung zu erwirken“, beginnt er leise zu berichten. „Also sollte ich ... Sakumo überzeugen, es gut sein zulassen. Konoha wollte sich selbst darum kümmern. Aber ...“, seine Stimme versagt.

„Vater ließ sich nicht überzeugen.“ Eine grausamer Verdacht macht sich in Kakashi breit. Sein Vater hätte einen Fremden nicht so nah herangelassen, geschweige denn einen Feind, also ... Unwillkürlich legt er seine Hand über seinen Mund, als könnte er damit seine Gedanken ebenfalls zum Schweigen bringen. Es würde einiges erklären, allen voran, das Yamato das ganze derart nahegeht und ihn so extrem aufwühlt. Hat er …? Wurde er von Konhoha beauftragt Sakumo …?

Nein! Kakashi schüttelt den Kopf. Er will es nicht zu Ende denken, er darf es nicht zu Ende denken. Er muss konzentriert bleiben, auf das was vor ihnen liegt; er darf sich jetzt nicht zu sehr auf die Dinge einlassen, die hinter ihm liegen – so wie er es die letzten Jahre gemacht hat.

Der junge Mann ringt mit sich. Tränen haben sich in seinen Augenwinkeln gebildet. „Ich …“

„Nein!“, unterbricht ihn Kakashi sofort. „Es ist vergangen und wir haben jetzt andere Sorgen auf die wir uns fokussieren sollten.“ Eine kleine Halbwahrheit. Eigentlich will er es einfach nicht hören, es würde ihm das Herz brechen und so wie es den Anschein hat, Yamato auch. Er weiß, wie es ist, wenn alte Wunden aufgerissen werden. Und wenn er ganz ehrlich zu sich selbst ist, will er den junge Mann nicht so sehen, er will ihn nicht als … Nein!

„Und was machen wir jetzt?“, fragt Miss Crawley in die Runde. Es bunruhigt sie nicht, wenn sie ehrlich ist, dass sie offenbar dem Tod geweiht ist. Nun, wo sie endlich diese Last von den Schultern hat, fühlt sie sich seit Jahren endlich wieder befreit.

Es klirrt und die alte Dame holt erschrocken Luft. Im nächsten Moment sackt sie auf der Couch zusammen.

Erschrocken hastet Kakashi zu Miss Crawly. Sie hält sich den Brustkorb und ihre Hand zittert. Als er die Hand umfasst spürt er klebrige Wärme, die ihm nur allzu bekannt ist. „Ist das Blut?“, fragt er heiser, obwohl er die Antwort kennt.

„Nein?“ Mit großen Augen sieht die alte Frau den Detektiv an.

„Das ist keine Frage, die Sie mit einer Gegenfrage beantworten sollen!“, faucht Kakashi wütend, während ihm die Tränen kommen. Er drückt seine eigene Hand auf den rasant anwachsenden roten Fleck. Verzweiflung flutet ihn, weil er weiß, wie aussichtlos sein Bemühen ist.

„Es ist gut, ich bin alt …“, beginnt Miss Crawly schwer atmend.

„Das ist doch kein Grund“, unterbricht sie der Detektiv sofort. „Ich …“, er seufzt schwer. „Was mach ich den ohne Sie? Wer passt denn jetzt auf mich auf und nervt mich, damit ich den Hintern hochbekomme?“

Die alte Dame lächelt und tätschelt Kakashi die Wange. „Ich glaube … da … gibt es … schon jemanden …“

Unwillkürlich wird sich der Detektiv der Stimme hinter sich bewusst, die scheinbar mit der Notrufzentrale telefoniert.

Miss Crawly nickt leicht und lächelt, dann wird sie still …

 

auf dem Weg zu Yamatos Wohnung

Kakashi sitz teilnahmslos auf dem Beifahrersitzt und starrt nach draußen. Rettungsdienst, Polizei, Leichenbeschauer … Wie soll es jetzt weitergehen? Die alte Frau war sein ganzes Leben lang da gewesen und nun … Er seufzt schwer.

Yamato schweigt. Er hat mit der Polizei geredet, weil der Detektiv nicht dazu in der Lage war und um sicherzustellen, welche Informationen weitergegeben werden. Er sieht leicht zur Beifahrerseite. „Soll ich an der Tankstelle halten?“

Kakashi stutzt kurz und dreht schließlich den Kopf. Er mustert den junge Mann eingehend von der Seite. „Nein“, flüstert schließlich. „Ich muss nachdenken … das hätte ich schon früher gesollt, aber … ich habe mich lieber verkrochen …“ Er wendet wieder den Kopf und sieht wieder nach draußen.

„Ich …“, beginnt der junge Mann unsicher. „Ich glaube, ich weiß, wer der Maulwurf in Konoha ist.“

Der Detektiv dreht den Kopf und hebt fragend die Braue. Interessiert es ihn? Ja, eigentlich schon, aber im Moment …

„So einen Schuss, bekommen nicht viele hin. Es gibt da jemand, dem ich zutraue, es zu schaffen“, erklärt etwas unsicher. Stille macht sich breit. Yamato ist sich sicher, dass der Detektiv ihn verstanden hat. Er ist sich unsicher, was das Schweigen zu bedeutet.

„Morgen?“, fragt Kakashi etwas zittrig. Ihm ist nicht danach, ihm ist nach trauern und wütend sein … und ja, eigentlich nach Trinken, aber das sollte er wirklich sein lassen – zumindest vorerst.

Yamato grübelt irritiert, nickt dann aber. „Morgen“, bestätigt er.

Erneute Stille macht sich breit und begleitet die beiden bis sie an der Wohnung des jungen Mannes ankommen. Immer noch schweigend erreichen sie die Wohnungstür.

Yamato schließt auf und verharrt kurz mit der Hand auf der Klinke. „Ich würde gern erzählen, was ...“

Kakashi holt geräuschvoll Luft. Nein, er will das nicht! Nicht jetzt! Er hat gerade schon einen Sturm in seinem leicht verkaterten Gehirn, er braucht nicht noch mehr.

„Es wäre mir wirklich wichtig“, fügt der junge Mann hinzu und sieht den Detektiv über seine Schulter hinweg an.

Unsicher wiegt Kakashi den Kopf. Yamato scheint es wirklich wichtig zu sein. Die Frage ist, ob er die Wahrheit, in ausgesprochener Form, ertragen kann. Kann er? Wohl eher nicht, aber eigentlich spielt es keine Rolle mehr, jetzt, wo eh schon alles in Trümmern liegt. „Wenn du damit leben kannst, Morgen - vielleicht - eine gebrochene Nase zu haben, dann von mir aus.“

Der junge Mann lächelt betrübt und nickt.

Gemeinsam betreten sie die Wohnung.

Tag 4 - Monster und Retter

Im Spital

Ino seufzt schwer, als sie die Tür ihres Spinds zudrückt. Die Spätschicht ist immer die schlimmste. Erfahrungsgemäß geht der große Ansturm hier immer gegen 19 Uhr los und hält bis Mitternacht an; danach kehrt meistens etwas Ruhe ein. Ihre blauen Augen schweifen zum Nachbarschrank. Sakura Haruno steht auf dem Schild.

Ihr Herz krampft kurz. Sie hatte ja nicht viel auf die Polizei gesetzt, die sie wie eine Irre behandelt hatte. Eine erwachsene Frau, bla bla, kann tun was sie möchte, bla bla, keine Anzeichen eines Verbrechens, bla. Allerdings hatte sie angefangen zu hoffen, als die beiden Männer aufgetaucht sind. Sie haben ihr zugehört, wirklich zugehört. Erneut seufzt die Blondine und wendet sich ab. Es hilft nichts, irgendwie muss es ja weitergehen.

Sie verlässt das Spital, verabschiedet sich mit einem schlichten Kopfnicken bei der Security und tritt nach draußen. Obwohl es nicht ausgesprochen kalt ist, zieht sie die Jacke enger. Die meisten der Leute die hier herumlungern kennen sie und würden ihr unter normalen Umständen nichts tun. Aber hier und da sind ein paar neue Gesichter – da muss man immer etwas Vorsicht walten lassen. Sie geht zielstrebig zwischen dem Elend und der Hoffnungslosigkeit hindurch Richtung Bahnhof.

 

Ein unbekannter Ort

„… hey …“

Schmerzen zucken durch ihre Nervenbahnen. Wie heiße Nadeln stechen sie in ihr Gehirn.

„Komm schon …“

Ein dumpfes Stöhnen löst sich aus ihrer Kehle. Ihr Brustkorb fühlt sich viel zu eng an und jeder Atemzug kommt einem Kraftakt gleich.

„Wach auf … echt jetzt.“

Flatternd öffnen sich ihre Lider. Unscharf erkennt sie einen jungen Mann. „Wo … wa …“ Ihr Kopf hämmert wie ein Presslufthammer, die Rippen auf der rechten Seiten pochen und pulsieren unangenehm. Was ist nur passiert?!

„Keine Ahnung“, seufzt der Unbekannte.

Sakura versucht sich hochzustemmen, um sich zumindest in eine sitzende Position zu bringen. Vorsichtig hilft ihr der junge Mann und stellt sich vor, „Ich bin übrigens Naruto.“

Erschöpft lehnt sie sich an die Wand. Das bisschen Bewegung war anstrengender wie gedacht; ihr Körper ist mehr als nur am Ende seiner Kräfte. Wann hat sie das letzte Mal gegessen? Oder richtig getrunken? Sie erinnert sich nicht mehr … Ihr Blick fällt auf den Unbekannten. Sie runzelt die Stirn und betrachtet ihn. „Ich habe dich schon mal gesehen.“

Naruto blinzelt verwirrt und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Ich erinnere mich nicht.“

„Du …“ Sakura überlegt angestrengt. „Im Spital. Die Schusswunde.“ Plötzlich bricht sie in Tränen aus und schlägt den jungen Mann schwach gegen die Brust. „Es ist deine Schuld“, schluchzt sie. Sie weiß das es eigentlich nicht so ist, aber ihre Verzweiflung übermannt sie. Sie kann einfach nicht mehr! Sie will auch nicht mehr! Mehr und mehr Tränen laufen ihre Wangen hinab.

„Es tut mir leid“, flüstert der Blonde leise und nimmt sie in den Arm.

 

Im ‚Unke-Viertel'

Das Industriegebiet wirkt leer, obwohl in einigen Hallen Licht brennt und noch gearbeitet wird.

Ino bleibt stehen. Die Atmosphäre wirkt bedrohlich und angespannt, obwohl alles wie immer ist … oder? Sie fühlt sich wirklich unwohl heute, als würde zwischen dem hässlichen Neonlicht und der Dunkelheit etwas lauern. Aufmerksam beobachtet sie die Straße vor sich – nichts. Sie dreht sich um - ebenfalls nichts, nicht mal eine Ratte.

Die junge Krankenschwester schüttelt den Kopf. Vielleicht hängt ihr der Tag doch mehr in den Knochen wie sonst. Nach 7 Schichten kann man schon mal etwas schwammig im Kopf werden.

Sie setzt ihren Weg fort.

Ihr Nacken beginnt plötzlich zu kribbeln und ihr Puls beschleunigt sich. Oh Gott, irgendetwas ist doch da! Angst kriecht in ihr hoch und ihre Schritte werden immer schneller bis sie schließlich joggt.

Sie biegt um die Ecke …

 

Ein unbekannter Ort

Der Raum ist klein, vielleicht drei mal drei Meter. Er enthält nichts, außer einer Lampe und den beiden Insassen. Die Wände sind grau, der Boden ebenso.

Sakura und Naruto sitzen aneinander gelehnt da - nur sie beide und eine surrende Neonröhre. Der junge Mann hat seinen Arm schützend und wärmend um die Frau gelegt. Er kennt sie zwar nicht, aber ihre Worte haben ihn getroffen. Ist er wirklich schuld, an ihrer Verfassung und, dass sie da mit hineingezogen wurde? Falls ja, wird er sich das nie verzeihen.

Endlich hat sie sich beruhigt. „Tut mir leid“, stottert sie heiser. „Es ist eigentlich nicht deine Schuld.“

Naruto reibt ihr über den linken Arm. „Doch, irgendwie ist es meine Schuld. Wäre ich nicht aufgetaucht …“

„Quatsch“, unterbricht sie ihn. „Ich hätte den blöden Stick nicht nehmen sollen.“

Müde lächeln sich die beiden an und spenden sich etwas mentale Wärme.

„Ich bin übrigens Sakura“, krächzt sie.

Es macht ihn verrückt, dass er eine völlig Unbeteiligte mit in diese Sache hineingezogen hat. Wie konnte er nur so versagen? Nein, er muss jetzt stark sein; für sie beide! Naruto streckt ihr die Hand entgegen. „Freut mich.“

Die junge Krankenschwester lacht leicht und schüttelt die gereichte Hand. „Freut mich auch.“

Sie lehnen sich wieder aneinander.

„Wir werden sterben, oder?“ Der Gedanke lässt Sakura schaudern.

„Quatsch. Sie hätten uns schon aus dem Weg geräumt, wenn sie uns nur loswerden wollten.“ Irgendwie kommt ihm der Gedanke, dass er das vielleicht hätte „netter“ formulieren sollen; wie immer zu spät.

Die junge Frau hebt den Kopf und sieht Naruto an. „Was könnten die von uns wollen?“

 

Im ‚Unke-Viertel'

… und bleibt abrupt stehen.

Zwischen ihr und dem rettenden Bahnhof steht jemand. Auch, wenn es durch das Gegenlicht nur ein Schatten ist, erkennt sie ziemlich genau, was da steht. Eine Fähigkeit, die hier im Vierteil gerne mal über Leben und Tod entscheidet. Man muss binnen Sekunden einschätzen können, ob man einen leichten oder schweren Gegner vor sich hat. Da steht ein Mann. Jung. Gesund. Kräftig. Ihr auf jeden Fall überlegen. Dass er ihr bekannt vorkommt, macht es nicht besser.

Er geht einen Schritt auf sie zu.

Ino weicht instinktiv einen zurück. „Was willst du?“, fragt sie schroff, um ihre Angst zu überspielen.

Der Fremde macht noch einen Schritt.

Scheiße! Er lässt sich offenbar nicht täuschen. Die junge Frau weicht weiter zurück.

Der Mann greift in seine Jackentasche.

Ino weicht noch mehr zurück. Sie hat diese Situation nicht zum ersten Mal.

Eine Waffe kommt im Neonlicht der Straße zum Vorschein.

Die junge Frau dreht sich um und rennt los.

„Warte!“, ruft es hinter ihr.

Ino spurtet die Straße zurück. Der spinnt wohl! Als würde sie hier stehen bleiben um sich erschießen zu lassen! Sie muss zum Spital, oder zumindest in die Nähe. Die Junkies werden ihr eventuell helfen. Sie sind wie eine Familie untereinander und die Mitarbeiter im Spital zählen sie dazu. So oft wie Ino denen teilweise schon das Leben gerettet hat, werden die sich hoffentlich revanchieren.

„Jetzt warte doch!“, brüllt es.

Die junge Krankenschwester könnte schwören, dass sie noch ein „blöde Kuh“ gehört hat. Sie sprintet ungerührt um die Ecke. Plötzlich schlägt etwas in der Wand neben ihr ein.

 

Ein unbekannter Ort

„Warum hast du den Stick überhaupt genommen?“

Sakura sortiert kurz ihre Gedanken. So viel ist passiert und ihr Kopf fühlt sich an wie eine zähe Gummimasse. „Ich … wollte ihn Tsunade zeigen.“

Narutos Augen weiten sich. „Tsunade? Die Chefin von Konoha Pharmaceutical?“

Die junge Frau nickt. „Ja.“ Irritiert sieht sie auf. „Du kennst sie?“, fragt sie nach.

„Sie ist meine Chefin“, erklärt er sichtlich verwirrt. „Du …?“

„Ich arbeite mit ihr. Sie meinte, ich hätte Talent und wollte mich fördern.“ Das klang so großartig damals! Sakura erinnert sich genau, wie sehr sie sich gefreut hatte. So eine riesen Chance für so eine kleine unbedeutende Studentin. Und jetzt?

Naruto lacht kurz auf. „So klein ist die Welt.“

„Sie ist winzig“, flüstert die junge Frau traurig. Viel zu winzig; wie sollte man sonst die jüngsten Ereignisse erklären? Kurz herrscht Schweigen, dann erzählt sie weiter. „Die beiden, die dich aus dem Spital geholt haben, haben mich entführt“, erklärt sie. Sie muss dringend ihre Gedanken wieder richtig sortieren, und erzählen hilft ihr im Normalfall dabei.

„Waren sie das?“ Der junge Mann deutet auf ihre verletzte Schulter.

„Nein …“ Sie stutzt. Durch die Hektik und die Ohnmacht ist sie noch gar nicht dazu gekommen richtig darüber nachzudenken. „Ich war in einem anderen Versteck. Plötzlich ist ein Freund aufgetaucht und hat mich befreit.“ So weit so gut. Was war danach? Angestrengt überlegt sie und erzählt stockend weiter, „Einer von den Uchihas ist aufgetaucht und hat mich weggezogen. Und dann … dann … Oh mein Gott.“

„Was?!“, fragt der Blonde erschrocken.

„Der ‚Freund‘ hat auf mich geschossen. Der Uchiha hat mich beschützt und gerettet.“ Nun ist Sakura vollends verwirrt. Was hat das alles nur zu bedeuten? Erst entführt und drangsaliert sie der Kerl, dann rettet er ihr das Leben?! Hier läuft doch etwas gehörig schief – von dem offensichtlichen Mal abgesehen. Dann trifft sie förmlich der Schlag. „Du meine Güte! Ino!“

„Wovon redest du?“ Naruto kann nicht wirklich folgen.

„Der ‚Freund‘ … Er ist nicht mein Freund. Er ist der Freund meiner besten Freundin!“, quietscht sie panisch.

 

Im ‚Unke-Viertel'

Ino rennt immer weiter. Ihr Herz rast wie verrückt. Was ist hier nur los?! Plötzlich taucht vor ihr eine bekannte Gestalt auf. Ihre Augen weiten sie. Sie kann ihr Glück kaum fassen!

Sie rennt der Person entgegen und … wird zur Seite gezogen. Etwas Heißes streift ihre Schläfe. Fassungslos lässt sie sich in eine Seitengasse ziehen. „Er … Er hat auf mich …“, stottert sie.

„Geschossen", beendet der Retter ihren Satz.

Ino starrt den Mann an. Es ist derjenige, der sie verfolgt hat. Derjenige, vor dem sie weggelaufen ist. Plötzlich erkennt sie ihn. Der Kerl hat den Blonden aus dem Spital geholt, zusammen mit einem anderen der ihm ähnlich sah.

„Wer ist das?“, fragt der Mann ungeduldig.

„Ähm“, Ino schießen Tränen in die Augen und sie verstummt. Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!

„Red‘ schon“, knurrt der Unbekannte.

„Das … das ist mein Freund“, schluchzt die Blondine los und vergräbt ihr Gesicht hinter ihren Händen.

Über den beiden schlägt ein Projektil in die Wand.

„Wir müssen hier weg.“

Ino wird am Arm gepackt und weggezogen. Ihr Gedanken rasen. Der Mann vor dem sie sich gefürchtet hat, hat sie gerettet und der Mann, den sie liebt, versucht sie zu töten. Was in aller Welt passiert hier nur?

Schritt für Schritt - Tag 5

In Yamatos Wohnung

Kakashi öffnet die Augen. Es ist noch nicht wirklich hell aber der Tag scheint bereits angebrochen zu sein. Schwerfällig erhebt er sich und schlurft Richtung Badezimmer. Das Wasser bringt allmählich die Lebensgeister zurück.

Nach dem Duschen betritt er wieder den Raum und bemerkt erst jetzt, dass da ein frisches Hemd hängt. Ein Wink mit dem Zaunpfahl? Bestimmt. Mit einem leichten Schmunzeln zieht er das Hemd an, zusammen mit der abgetragenen Jeans wirkt es sogar fast wie gewollt.

Der Detektiv verlässt das Zimmer und geht Richtung Küche. Der Geruch von Kaffee liegt in der Luft.

„Morgen“, nuschelt er als er den Raum betritt.

Yamato sitzt bereits, mit zwei Tassen, am Tisch. „Morgen. Wir müssen uns etwas sputen.“

Kakashi lässt sich auf den Stuhl plumpsen. „Beeilen? Zum frühen Morgen?“

Demonstrativ sieht der junge Mann auf die Uhr, die 09:35 Uhr zeigt. „Früh? Morgens?“

Der Detektiv lächelt süffisant und nimmt einen Schluck aus seiner Tasse.

„Meine Chefin hat angerufen.“

Das Lächeln verschwindet und eine Falte bildet sich zwischen den Brauen. „Warum?“

„Sie haben den Maulwurf … und Sasuke.“ Yamato erhebt sich und geht Richtung Spüle.

„Sasuke?“

„Hm. Er hat den Maulwurf zu Konoha gebracht, er selbst … sitzt in Arrest, weil …“

Kakashi winkt ab. „Verstehe. Er hat den Maulwurf gebracht um sich Zugang zu verschaffen. Er denkt scheinbar immer noch Konoha hat seinen Bruder auf dem Gewissen.“

„Das denke ich nicht, aber, wenn er Denjenigen finden will, muss er den Spuren seines Bruders folgen … und die führen nun mal zu Konoha.“
 

Konoha – Ruheraum

Ino ist immer noch ziemlich aufgelöst. Sie ist ihrem ‚Retter‘ gefolgt und schließlich bei ihrem eigentlichen Arbeitgeber gelandet. Die junge Frau wusste zwar, das Konoha und das Spital irgendwie zusammenhingen, aber nicht genau wie … eigentlich hat sie es auch nicht wirklich interessiert. Doch das ihr Freund sie aus dem Weg räumen wollte, das hat sie interessiert. Wie konnte er nur?!

Die Blondine war erstaunt gewesen, als plötzlich Shizune vor ihr stand. Die Frau war regelmäßig im Spital gewesen und gehörte dort irgendwie zur Chefetage … Irgendwie, ein Wort das für die junge Krankenschwester wohl öfter galt, wie sie selbst gedacht hätte. Sie war doch nicht wirklich so unbedarft, oder?

Sie hat die Nacht im Konoha Hauptgebäude verbracht, weil sie nicht nach Hause wollte. Sie wollte mit ihm reden; wollte wissen, was das alles zu bedeuten hat.

„Morgen“, hat Shizune ihr gesagt. „Morgen, werden wir erfahren, was hier los ist.“

Die junge Frau hatte die halbe Nacht wach gelegen und kein Auge zubekommen. Er hat auf sie geschossen! Er wollte sie töten! Warum? Warum nur?!

Wieder laufen dicke Tränen ihre Wangen hinunter und sie schluchzt.
 

Ein unbekannter Ort

„Morgen.“ Naruto kratzt sich an der Wange.

„Morgen?“, flüstert Sakura betreten. Sie hat geschlafen, aber ob Morgen ist weiß sie nicht wirklich. Kaum das sie wach ist, beginnen ihre Gedanken wieder zu schwirren und die erfahrenen Dinge zusammenzusetzen. Doch immer noch, liegt so viel im Verborgenen. Die Daten auf dem Stick betreffen eine unbekannte Krankheit, die, scheinbar, jemand unbedingt haben möchte. Die Uchihas haben die Daten und sie selbst gestohlen, warum? Die Familie gehört eher in die Riege ‚Mafia‘. Was sollten die mit den Daten wollen? Noch dazu, wo die Krankheit, soweit Sakuras das gesehen hatte, nicht sehr ansteckend zu sein schien, sich also auch nicht unbedingt für den ‚Verkauf‘ eigenen dürfte. Und dann … er. Die junge Frau traute sich kaum ihn beim Namen zu nennen, geschweigedenn diesen zu denken. Er hat sie angeschossen! Wer weiß, was er mit Ino macht! Dieser miese kleine …!

„Erzähl mir von ihm“, fordert Naruto plötzlich.

Sakura sieht ihn verwirrt an. „Von wem?“

„Der ‚Freund‘ deiner Freundin.“

„Ähm … Wie kommst du darauf?“

Der blonde schenkt seiner Mitgefangenen ein strahlendes Lächeln. „Naja, reden hilft, nicht verrückt zu werden.“

Einen Moment ist die Krankenschwester verwirrt, dann beginnt sie zu kichern. Er hat recht, denkt sie sich schließlich. Sie sitzen hier schon eine Weile und warten … worauf auch immer. Reden könnte helfen; aber will sie nun ausgerechnet über diesen Typ sprechen. „Erzähl du doch was“, fordert sie schließlich. „Ich meine, ich kenne dich nicht; ich weiß nicht mal, wie und warum du hier gelandet bist.“

„Wir wurden zusammen entführt, schon vergessen?“

„Was?!“ Sakura ist mehr wie verwirrt.

„Ah, stimmt. Du warst bewusstlos. Okay, also …“ Naruto erzählt; vom ‚Hidden‘ und seinem Ziehvater Jiraiya, von seiner Schwester Karin und wie sie ihn wieder zusammengeflickt hat nach seiner überstürzten Flucht aus dem Uchiha-Auto. Er erzählt von Sasuke, der mit der stark blutenden Sakura aufgetaucht ist, und wie seine Schwester auch ihr geholfen hat. Und er erzählt, wie ein Mann plötzlich im Raum stand, mit einem Messer an der Kehle der jungen Frau mit der ungewöhnlichen Haarfarbe; wie er drohte, sie zu töten, wenn Naruto etwas versuchen würde, oder sich weigern würde mitzukommen. Er erzählt, wie sie im Auto waren, von der halsbrecherischen Flucht und von der unsanften Verlandung hierher.

Danach erzählt Sakura, erzählt, dass sie Karin kennt, dass sie sich nicht an die eben erzählten Ereignisse erinnert und dass sie Angst hat, mehr Angst wie je zuvor in ihrem Leben und dass sie sich davor fürchtet, was vielleicht mit Ino passiert.
 

Konoha – Foyer

Die Fahrt verlief schweigsam und ohne nennenswerte Ereignisse.

„Ich bin noch nie hier gewesen …“ Kakashi sieht sich in dem riesigen Foyer um. Alles wirkt groß und edel und teuer.

Yamato lacht leise und bugsiert den Detektiv zu einem Fahrstuhl; in der hintersten Ecke, völlig vor den Blicken der Besucher verborgen.

Im Gegensatz zum Empfangsbereich wirkt dieser unglaublich schlicht und fast ein wenig schäbig. Es gibt keine Knöpfe, nur ein Panel, das einen auffordert sich zu identifizieren. Der junge Mann legt einen Daumen auf und platziert sein Auge vor einer kaum erkennbaren Kamera. Kurz darauf leuchtet der Bildschirm grün und heißt Tenzou herzlich willkommen. Yamato gibt einen Code ein und der Fahrstuhl setzt sich in Bewegung.
 

Konoha – Ruheraum

„Ino?“ Shizune streckt den Kopf durch die Tür.

Mit wässrigen Augen sieht die junge Frau auf. „Ja?“

„Es ist soweit.“

Die Blondine steht auf und folgt der Assistentin. Es geht durch ein Wirrwarr an Gängen, Türen und Treppen. Sie sind immer noch im Konoha-Hauptgebäude, dieser Bereich wirkt aber nicht wie der Rest. Ino bekommt mehr und mehr das Gefühl, das sie nicht hier sein sollte. Die Flure sind eng und steril. Keine Bilder, keine Pflanzen – nur nackte graue Wände.

Nach gefühlten unzähligen Minuten, öffnet Shizune eine massive Tür. Die beiden Frauen gehen hindurch, durch den unbeleuchteten Gang, um am Ende in einem kleinen Raum zu landen.

Der Raum selbst ist unbeleuchtet und durch eine Glasscheibe vom Rest getrennt. Der Anblick bricht Ino erneut das Herz und sie beginnt wieder zu weinen.
 

Konoha – Mitarbeiter Fahrstuhl

Wenige Augenblicke später öffnen sich die Türen und geben den Blick auf einen unspektakulären Gang frei. Kakashi folgt dem jungen Mann und nach einer kurzen Wegstrecke und zweimaligen Abbiegen stehen sie vor einer massiv wirkenden Tür.

Yamato klopft.

Stille.

Gerade als Kakashi ansetzen will, etwas zu fragen, öffnet sich die Tür. Dahinter ist zunächst nichts zu erkennen.

Yamato geht unbeeindruckt hinein und Kakashi folgt vorsichtig. Der Flur ist schmal und dunkel. Weiter hinten ist Licht zuerkennen und gedämpfte Stimmen sind zuhören.

Am Ende des Flurs betreten die beiden Männer einen Raum. In der Mitte steht ein Tisch, dahinter ein Stuhl, auf diesem eine Person.

Der junge Mann auf dem Stuhl dreht den Kopf. Seine Haut ist blass, fast bleich und seine dunklen Augen sind völlig emotionslos. Ein Lächeln, das falscher nicht sein könnte, umspielt die Lippen des Fremden. „Tenzou“, stellt der junge Mann fest.

„Sai“, knurrt Yamato dunkel.

Tag 5 - Versteckspiel

[… Nebeneinander stehen die drei Männer an den Spiegel gelehnt. Es ist still, seit zwei Mitarbeiter den Leichnam des Maulwurfs nach draußen gebracht haben.

Yamato senkt einen Moment den Blick. Eine Obduktion wird es nicht geben, genauso wenig wie eine Beerdigung. Nichts von all dem. Der tote Körper wird verschwinden und niemand wird etwas erfahren. Es gibt auch niemand, der etwas zu erfahren wünscht, Grundvoraussetzung für das hier.

Shikamaru setzt sich als erster in Bewegung. Er nickt kurz und verlässt dann den Raum.

Nach einem Moment folgen Kakashi und Yamato. Dem Detektiv stehen immer noch Unglaube und Verwirrung ins Gesicht geschrieben und der junge Mann versteht das. Was hier eben passiert ist, ist nichts, womit man rechnen würde – auch als Privatdetektiv nicht.

Wieder draußen im Fluer, hören sie irgendwo um die Ecke ein offensichtlich weibliches Weinen. Schrill wird geflucht, dann wieder geweint.

„Bring sie bitte nach Hause, Shikamaru“, ertönt Shizunes Stimme zwischen dem Schluchzen.

Ein genervtes Stöhnen. „Warum ich?“

„Tu es einfach! Und bleib bei ihr, bis sie sich beruhigt hat!“, faucht die Assistentin hörbar gereizt.

Widerwillig brummt es und das Weinen entfernt sich, untermalt von einem Seufzen…]

Yamato würde es sich wohl nie offen eingestehen, aber im Moment beneidet er Shikamaru ein wenig. Der sitz wahrscheinlich bei Ino und tröstet sie. Nicht, dass er selbst Ino unbedingt hätte trösten wollen, aber alles wäre bestimmt angenehmer, wie hier zu liegen.

Hier, in der dunklen Feuchtigkeit der nächtlichen Docks. Hier auf einem Container, durchweicht bis auf die Knochen, weil es schnell gehen musste und er nicht mehr die nötige Zeit hatte alles einzupacken, was eventuell gebraucht wird. Der Sprühregen der gegen Nachmittag eingesetzt hat, hat sich Stück für Stück seinen Weg durch die Klamotten gebahnt und er spürt, wie das Kältezittern langsam einsetzt … So eine Scheiße aber auch!

 

[… „Wir müssen reden“, stellt Kakashi direkt klar.

„Warum? Will der Verräter nichts sagen?“, stichelt der Uchiha. Ihm doch egal! Dass hätten sich diese Idioten eher überlegen sollen!

„Der wird nie wieder etwas sagen.“ Der junge Mann seufzt und verschränkt die Arme vor der Brust.

Und?! Das geht ihn jetzt etwas an, weil? Sasuke zieht verächtlich die Augenbraue hoch. „Tja, ihr hättet wohl vorsichtiger mit …“

„Er hat sich selbst zum Schweigen gebracht“, unterbricht der Detektiv.

Für den Bruchteil einer Sekunde ist er erstaunt. Damit hat er nun wirklich nicht gerechnet. Offenbar hat der Typ, der Jemand, seine Leute richtig gut im Griff. Doch, dass sollte er sich lieber nicht anmerken lassen, also kehrt er zu seiner arroganten Mine zurück. „Pff. Und wenn schon? Wieso sollte ich …“

„Halt deine Klappe“, blafft Yamato. „Es gibt einen Grund, warum wir an Itachi herangetreten sind und nicht an dich.“

„Wage es nicht!“, beginnt der Uchiha zu toben.

„Genau deswegen!“, herrscht der junge Mann den Gefangenen an. „Du bist dumm und viel zu leicht zu manipulieren.“

Stille legt sich über die Szenerie. Kakashi mustert den jungen Mann neben sich ein wenig irritiert, Sasuke kämpft damit, nicht zu explodieren und Yamato wirkt ein wenig über sich selbst überrascht.

„Fein“, meldet sich der Uchiha als erster zu Wort.

Yamato seufzt kurz. „Hat Sai irgendetwas gemeint? Wegen dem Spital oder Sakura, dem Stick … irgendetwas?“

„Nein“, antwortet Sasuke zerknirscht. „Er hat Blondie nur niedergemacht. Er meinte, er hätte sich die Falsche ausgesucht um an Informationen zu kommen. Und dass er sie schon eher hätte loswerden sollen.“

„Freundliches Kerlchen“, sinniert Kakashi.

„Es hilft nichts.“ Yamato massiert sich die Schläfe und sieht zu Shizune. Sein Blick ist eindringlich und erzielt seine Wirkung. Die Assistentin nickt und verlässt den Raum.

„Und nun?“, fragt Kakashi unsicher …]

Tja, und nun hetzt er hier über das Hafengelände; ist Jäger und Gejagter gleichzeitig. Schöne Scheiße! So hat er sich das, mit der Zusammenarbeit nicht vorgestellt. Doch am Ende ist es egal, Hauptsache er bekommt den Mörder seines Bruders endlich in die Finger und kann ihn bluten lassen. Genau das! Er blendet einfach alles andere aus und konzentriert sich nur darauf!

Sasuke biegt links zwischen zwei Container ab, gleichzeitig hört er, wie zwei Projektile die Ecke des Containers zu seiner Linken treffen.

Das Klirren schallt durch die Metall-Schlucht.

 

Kakashi bleibt abrupt stehen. Da waren Schüsse, nicht allzu weit entfernt. Sasuke? Yamato? Wer von den beiden ist entdeckt worden? Unschlüssig sieht er den schmalen Gang zwischen den Containern entlang. Verdammt. Es war so ein guter Plan … Sasuke, bestimmt. Der junge Kerl hat einfach keine Beherrschung, wenn es um den Mörder seines Bruders geht.

Allerdings hat er heute auch alles andere als Beherrschung an den Tag gelegt, also sollte er sich eigentlich kein Urteil darüber erlauben. Bestimmt hat der Uchiha die Deckung verlassen. Jetzt muss er schnell sein, oder alles war umsonst; genau wie heute Vormittag im Konoha-Hauptquartier.

[… „Tenzou“, stellt der Mann auf dem Stuhl fest, in einer arroganten, herablassenden Art, das Kakashi es kaum fassen kann.

„Sai“, knurrt Yamato dunkel.

„Du mieses Schwein!“ Der Detektiv ist sichtlich außer sich vor Wut. Bevor die beiden anderen Anwesenden reagieren können, hat er ausgeholt und seine Faust durch Sais Gesicht geschoben.

Blut spritzt auf die verspiegelte Scheibe hinter dem Mann.

Bevor er erneut ansetzt kann, bekommt ihn Yamato zufassen, dreht ihn routiniert gegen die Wand und hält in fest. Der junge Mann zischt dem wütenden Detektiv etwas ins Ohr. Langsam scheint sich … er sich zu beruhigen, doch Hass und Wut weichen nicht aus seinen Augen.

Shikamaru, der bis eben am Spiegel stand, bewegt sich zu dem Maulwurf und nimmt dessen Gesicht, aus gebührenden Abstand, in Augenschein. Er wirkt unglaublich desinteressiert und zuckt schließlich mit den Schultern, als er sich das blutige Schlamassel von Sai betrachtet.

Die Männer sortieren sich neu. Kakashi steht halb im Gang zur Tür, so weit weg vom dem Gefangenen wie möglich. Yamato steht vor ihm, trennt den Detektiv und Sai.

Shikamaru steht seitlich neben den Stuhl. Er beugt sich nach vorn, stützt die Hände auf die durchgestreckten Knie und geht ganz nah, an das Ohr des Gefesselten. Er flüstert etwas, etwas das den so unbeteiligt wirkenden Verräter dazu bringt, sich zu versteifen, oder?

Sai wendet den Kopf und sieht den jungen Mann an, dann grinst er ein glanzloses Lächeln. Er scheint etwas zwischen den Zähnen zu haben und dann geht es unfassbar schnell.

Der Verräter scheint zu zerbeißen, was er da hat und hinunter zu schlucken.

Panisch versucht Shikamaru das noch zu verhindern, und auch Tenzou springt dazu … doch ehe die beiden irgendetwas tun können, verdreht Sai bereits die Augen und beginnt unkontrolliert zu zittern …

Die Männer weichen zurück, sie wissen es ist zu spät …]

Kakashi schüttelt den Kopf. Ja, er wollte den Mistkerl tot sehen, immerhin hat er Miss Crawley auf dem Gewissen, aber trotzdem. Ja, was trotzdem? Wäre Gefängnis gerecht gewesen? Er ist sich nicht so sicher, ob er damit zufrieden gewesen wäre …

Was den Detektiv am meisten beunruhigt, ist eher die Tatsache, wie reglos Sai das getan hat. Es macht deutlich, dass der ‚Jemand‘ seine Leute bis aufs letzte auf sich eingeschworen hat. Sie werden ihn nicht verraten; niemals. Irgendwie bekommt er eine Ahnung, warum Tsunade offenbar Zweifel hatte, dass es vor Gericht zu einer Verurteilung gekommen wäre. Er will sich gar nicht ausmalen, was passieren könnte, wenn es zu einer offenen Konfrontation kommt.

 

 

„Hast du das gehört?“ Naruto verzieht angestrengt das Gesicht. Da war ein Schuss, defintiv.

Sakura zieht die Beine an den Körper und beginnt zu zittern, und das nicht nur wegen der Kälte. Sie nickt und versucht das Schluchzen zu unterdrücken.

Der Blonde legt seinen Arm um sie und reibt ihr vorsichtig über Schulter. „Nicht doch. Ich denke, das ist Hilfe.“ Nach dem ganzen Scheiß der passiert ist, wäre ein wenig Hilfe eine nette Abwechslung – so viel steht fest.

„Wie kannst du das Wissen?“, fragt die junge Frau leise.

„Ich weiß es einfach, echt jetzt.“ Er weiß es nicht, aber das wird er ihr nicht auf die Nase binden. Allerdings wünscht er sich es inständig; vor allem nach dem, was er vor einigen Stunden gesehen hat.

[… Plötzlich stehen zwei maskierte Männer in ihrer Zelle und zerren ihn und Sakura unsanft aus der Zelle. Die Frau hat geschrieben vor Schmerz und er selbst hatte Müh und Not, es sich zu verkneifen. Grob sind sie über den Boden geschliffen worden – nicht in der Lage sich zu wirklich zu wehren, weil ihre Verletzungen sich zu sehr schwächen. Er konnte aber einen Blick auf medizinische Geräte erhaschen, auf große abgeklebte Fenster. Dann viel sein Blick auf ihn.

Der Schock saß tief. Ausgerechnet er; das durfte doch nicht wahr sein! …]

 

 

Der Detektiv läuft weiter, die Ohren gespitzt, die Pistole im Anschlag. Ja, es würde keinem unbedingt auffallen, wenn er verschwindet, aber abgeschlossen hat er noch nicht mit seinem Leben. Obwohl, einer würde ihn vermissen, wie er inzwischen weiß …

[… „Wird niemand bemerken, dass er weg ist?“, fragt Kakashi leise.

„Du meinst Sai? Glaubst du ehrlich, einer von uns wäre hier, wenn wir jemanden hätten, der uns vermissen würde?“

Der Detektiv sieht seinen Gesprächspartner an. Der Ton seiner Stimme ist dumpf und leer. Da ist niemand, niemand der Fragen stellen würde, einfach niemand. „Sai verschwindet also und es interessiert keinen?“

Yamato nickt abwesend. „Ja, so ist das. Die Besten sind die, die man am einfachsten verschwinden lassen kann.“

Der Detektiv klopft er dem jungen Mann auf die Schulter und grinst. „Nun, da bin ich ja jetzt in bester Gesellschaft.“

„Was?“, fragt Yamato sichtlich irritiert.

„Da gute Miss Crawley inzwischen ja nicht mehr ist, gibt es niemanden, dem es auffallen würde, sollte ich …“ Kakashi macht eine ausladende Geste, die wohl heißen soll ‚in Luft auflösen‘.

„Nicht ganz“, flüstert Yamato plötzlich.

„Hm?“

Der junge Mann mustert den Detektiv. „Mir würde es auffallen.“

Kakashi grinst breit und wackelt mit der Augenbraue, wodurch Yamato rot anläuft.

„Hört auf zu flirten! Wir haben wichtigeres zu tun!“, ertönt Shizunes Stimme und sie stürmt an den beiden Männern vorbei. „Kommt schon!“

„Flirten?!“, tönt der junge Mann erschrocken.

Der Detektiv lacht ausgelassen, schüttelt den Kopf und folgt der Assistentin.

Yamato braucht einen Moment, dann folgt er ebenfalls.

Es geht zurück in das Labyrinth aus Gängen, Fluren und Türen. Nach unzähligen Minuten erreichen sie einen großen Raum. Auf der rechten Seite befinden sich mehrere Gittertüren, in der Mitte stehen Schreibtische mit Computern.

„Wie auf einem Polizeirevier“, stellt Kakashi erstaunt fest.

Aus einer der Gittertüren ertönt ein höhnisches „Hn.“

„Ach“, amüsiert sich der Detektiv.

Shizune bleibt einem der Tische stehen und deutet auf die Tür, die eben geantwortet hatte. Kakashi und Yamato folgen der Aufforderung.

„Sasuke“, stellt Yamato nonchalant fest, als er in den kleinen Raum sieht.

Zwei schwarze Augen funkeln wütend.

„Wir müssen reden“, stellt Kakashi direkt klar …]

Kakashi hört Schritte und wieder einen Schuss, diesmal noch näher. Er quetscht sich in eine schmale Lücke zwischen zwei Container. Gespannt hält er den Atem an und konzentriert sich. Vielleicht haben sie nur diese eine Chance.

Wut und Erkenntnis - Tag 5

Sasuke hetzt erneut um eine Ecke, wieder schlägt ein Projektil in einen der Container. Vor ihm ist eine Container-Schlucht ohne offensichtliche Abzweige – sehr gut. Der Bastard kann nicht mehr nach links oder rechts weg, jetzt ist er fällig.

Der junge Uchiha beschleunigt seine Schritte und verkürzt die Distanz zu dem Flüchtigen. Er kommt ihm immer näher und näher. Endlich in Reichweite streckt er die Hand aus und packt die Kapuze des Flüchtigen.

Die beiden gehen zu Boden, rollen über den nassen Beton. Ein Handgemenge entsteht, der Unbekannte ist über Sasuke, packt ihm am Kragen. Der Uchiha rammt ihm das Knie in den Rücken und rollt sich mit ihm und ist nun oben.

Ein Schuss fällt und knapp neben den Kämpfenden splittert der Boden. Die beiden nehmen davon keine Notiz. Ein weiterer Schuss aus einer anderen Richtung fällt und irgendwo in einiger Entfernung ist ein schmerzhafter Aufschrei zu hören.
 

„Hast du …?“ Sakuras Stimme zittert und sie schlingt ihre Arme um sich.

Naruto schluckt und versucht seine Bedenken und Sorgen zu verbergen. „Habe ich“, flüstert er. Was geht da draußen nur vor sich?

„Wir werden sterben.“ Die junge Frau beginnt zu weinen. Sie hätte die Finger von den Daten lassen sollen, das hat sie nun davon.
 

Verblüfft beobachtet Kakashi das Schauspiel durch den schmalen Spalt. Die Männer gehen mit ziemlicher Brutalität vor. Rohe Gewalt in Reinkultur. Der Uchiha hat die Oberhand und schlägt, nein, drischt auf den anderen wie von Sinnen ein.
 

„Du Bastard!“ Sasuke holt aus und seine Faust landet im Gesicht, des Mannes unter ihm. Die runde Brille zerbricht und der Uchiha spürt das Knacken der Nase.

Der Mann beginnt zulachen und sieht auf. Sein Gesicht ist bereits ziemlich lädiert, doch Sasuke hat ihn zuvor bereits erkannt. Er hatte noch nie ein gutes Gefühl bei diesem Arschloch. Was offensichtlich berechtigt ist, wie sich inzwischen herausgestellt hat.

„Armer Sasuke. So zerbrechlich“, hustet der Mann und spukt Blut. „Und so dumm.“

Der Uchiha holt erneut aus, Wut und Hass treiben ihn zu Hochleistung. Dieser Mistkerl wird bezahlen, er wird sterben.

Seine Faust wird umfasst und so der Schlag verhindert. Ruckartig dreht Sasuke den Kopf. „Was soll das?!“ grollt er außer sich.
 

Yamato erhebt sich aus seiner Deckung. Er sucht den Container-Horizont ab. Die Flutlichter beleuchten zwar die Docks, aber wirklich gut sieht man nicht. Irgendetwas ist faul, das sagt ihm sein Instinkt. Er baut sein Scharfschützengewehr auseinander, während seine Augen weiter wachsam die Umgebung sondieren. Die Einzelteile wandern in die schwarze Tasche und Yamato streift sich die Träger über die Schulter.

Leise gleitet er auf einen Container weiter unten. Als er wieder Metall unter den Füßen hat, sieht er sich wieder unsicher um. Das Gefühl verstärkt sich weiter, irgendetwas stimmt nicht.

Langsam geht er zum Rand, geht in die Hocke und dreht sich um. Er hält sich am schmierigen Rand fest und lässt sich vorsichtig nach unten rutschen.

Da! Im Augenwinkel sieht er, wie Jemand über die Container auf der anderen Seite davonhuscht. Verdammt! Er hat ihn also doch verfehlt!
 

„Beruhige dich.“ Kakashi hat Müh‘ und Not, die Faust von Sasuke festzuhalten. Der junge Mann ist so wutentbrannt, dass ihm wahrscheinlich nicht mal aufgefallen ist, dass seine Knöchel bereits wund sind.

Der Unbekannte am Boden lacht noch mehr. „Hör lieber auf ihn, sonst wirst du nie erfahren, wer es war.“

Stille legt sich kurz über die Szene.

„Was …“ Sasuke ist verwirrt. „Ich dachte …“ Als er den Typen gesehen hat, war er sich sofort sicher, dass er es gewesen ist. „Du lügst!“

„Wieso sollte ich?“ Der Unbekannte hustet röchelnd.

Der junge Uchiha hadert mit sich. Was wenn er die Wahrheit sagt? Dann läuft der Mörder da immer noch irgendwo rum. Andererseits hat dieser miese Wichser das Täuschen quasi perfektioniert. „Du bist …“

„Ich bin ein Spion, für alle und für niemanden – aber deinen Bruder habe ich nicht auf dem Gewissen“, unterbricht er. Fahrig wischt sich der Mann Blut und Rotz aus dem Gesicht.

„Wer zum Kuckuck ist das?“, mischt sich Kakashi ein.

„Kabuto“, knurrt Sasuke wütend.
 

Der Container knarzt und quietscht. Erschrocken sehen sich Naruto und Sakura an. Für einen Moment herrscht Stille, dann geht ein Ruck durch das Metallgefängnis.

Unter Ächzen beginnt sich der Container zubewegen.

„Was passiert hier?“, schreit Sakura panisch auf.

Naruto nimmt sie schützend in den Arm. „Ich weiß es nicht“, flüstert er gegen ihr Haar. Sein Herz klopft wild und schnell, genau wie ihrs.

Der Container schwankt und bewegt sich seitwärts.

Sakura schreit und weint ihre Verzweiflung hinaus, während Naruto krampfhaft versucht zu verstehen, was hier genau passiert.
 

„Und wer ist Kabuto?“, fragt Kakashi. Er hat diesen Typen noch nie gesehen oder von ihm gehört. Sasuke scheint aber ziemlich genau zu wissen, wen er vor sich hat. Und er scheint ziemlich sicher, dass er der Mörder seines Bruders ist.

„Ein elender Spitzel. Doppelspitzel, wie es aussieht sogar“, erklärt der Uchiha knurrend und verstärkt den Griff in den Stoff der Jacke des Besagten. „Er hat so getan, als würde er uns Informationen über Konoha liefern, aber offenbar hat er für jemand ganz anderen gearbeitet.“

„Loyalität ist ein großes und dehnbares Wort“, säuselt Kabuto und grinst. „Konoha, die Uchihas … ihr seid alle solche Idioten.“

Kakashi lässt Sasukes Faust los, als er spürt, dass dieser die Spannung rausnimmt. „Du hast beide Seiten ausspioniert“, stellt er etwas verblüfft fest und sieht den Mann an. Damit hat niemand von ihnen gerechnet. Dass es einen Maulwurf in Konoha gab ja, dass wussten sie, aber das er scheinbar auch die Uchihas ausspioniert hat …

Ein unheimliches Grinsen breitet sich auf dem blutverschmierten Gesicht aus. „Du solltest den Mörder deines Bruders, in euren alten Reihen suchen“, erklärt er kryptisch.

Eine Stimme schallt plötzlich durch die Container-Schlucht.

Ein Schuss fällt, Blut und Hirn spritzen und ein Körper sackt tot zusammen.
 

Erneut geht ein Ruck durch den Container und es knirscht gefährlich. Anschließend folgt Stille.

„Haben … die uns verladen?“, fragt Naruto fassungslos und bereut es sofort.

„Was?!“ Sakuras Augen weiten sich panisch. „Verladen?! Wohin?!“, schreit sie hysterisch und beginnt zu zittern.

Reflexartig presst der Blonde der jungen Frau die Hand auf den Mund. „Schhh“, flüstert er und deutet ihr, das sie hören soll.

Sakura versucht ihre Atmung und ihre nackte Panik irgendwie in den Griff zu bekommen, dann hört sie auch. Doch statt das es ihr hilft, versetzt es sie nur noch mehr in Angst und Schrecken.

An einem Ende des Containers sind Stimmen zuhören, dumpf und unverständlich. Es folgt kurze Stille, dann ist Metall zuhören das sich bewegt, Riegel die aufgeschoben werden.

Sakuras Hände verkrampfen sich in Narutos Oberteil und sie drückt sich an ihn heran. Das war es, das ist das Ende, schießt es ihr durch den Kopf.

Der Blonde presst die Zähne zusammen. Hoffentlich ist es nicht Kabuto. Nachdem er diesen miesen Verräter bei der Verladung in den Container gesehen hat, schwante ihm böses. Dieser Typ war einfach nicht ganz dicht. Wenn der jetzt hier auftaucht, könnte es das womöglich gewesen sein.

Quietschend öffnet sich eine Hälfte der Container-Tür.

„Auf zum Finale“, dröhnt eine Stimme und hallt in dem kleinem Metallraum wider.

Der rote Geist - Tag 5

Blut läuft über den feuchten Beton, mischt sich mit dem Regenwasser in flachen Pfützen. Gräuliche Masse liegt hier und da und macht deutlich, was hier eben geschehen ist.

Fassungslos starren drei Augenpaare auf den toten Körper, der unnatürlich verkrümmt daliegt.

Sasuke kehrt als erster gedanklich zurück. „Verdammt!“, flucht er wütend.

„Kabuto“, stellt Yamato wenig erstaunt fest. Irgendwie hat er bereits damit gerechnet, dass er der Maulwurf ist, war.

Kakashi räuspert sich. „Die machen keine halben Sachen.“

Stumm starren die drei Männer die Leiche noch einen Moment an.

„Ich dachte du wärst so ein toller Schütze“, giftet Sasuke Yamato an, während er aufstehen.

Ungerührt zuckt dieser mit den Schultern. „Bei diesen fürchterlichen Lichtverhältnissen konnte ich nicht genau erkennen, ob ich ihn wirklich getroffen habe.“

„Er hat dich ausgetrickst.“ Kakashi ist tief in Gedanken versunken und sein Blick geht in die Ferne.

„Ihr könnt mich!“, faucht der Uchiha außer sich. Wie soll er jetzt den Mörder seines Bruders finden? Wütend stapft er davon.

„Wer war dieser Kabuto?“, fragt der Detektiv vor sich hin.

„Mitarbeiter von Konoha Pharmaceutical, Forschung und Entwicklung von …“ Yamato bricht ab.

„Von?“, hakt Kakashi streng nach.

„Biowaffen“, flüstert der junge Mann.

Der Detektiv nickt vor sich hin. „Hast du gesehen, auf wen du geschossen hast?“

Yamato schluckt. „Auf einen Geist. Einen roten Geist.“
 

„Madara“, flüstert Naruto ungläubig und starrt zur offenen Container-Tür. Die Uchihas haben sie entführt? Wie passt Kabuto da rein? Hat er ihnen Informationen zukommen lassen? Andererseits … der rote Geist schien auch irgendwie mit den Uchihas in Verbindung gestanden zu haben.

„Wir werden sterben“, flüstert Sakura gegen den Brustkorb des Blonden. Sie hat die Stimme sofort erkannt; eine tiefe bedrohliche Stimme, die den gesamten Raum ausfüllt.
 

Sasuke geht straffen Schrittes zwischen den Containern hindurch. Er hat keine Ahnung wohin, es ist ihm auch egal. Kabuto wusste, wer seinen Bruder erschossen hat. Dieser schmierige Spitzel war seine beste Chance den Mörder zubekommen. Wie soll es jetzt weitergehen? In den alten Reihen; was hat er nur damit gemeint?
 

„Wer ist es?“, fragt Kakashi lauernd. Er sieht Yamato streng und unnachgiebig an. Er hat die Nase voll, dass dieser den ‚Jemand‘ irgendwie deckt. Er scheint immerhin genau zu wissen, wer es ist.

Der junge Mann erwidert den Blick. Emotionen flackern durch die dunklen Augen, so schnell und so viele, dass Kakashi sie nicht verstehen oder ordnen kann.

„Ich …“, setzt Yamato an, doch ein Schuss halt durch die Metall-Schluchten und fordert die volle Aufmerksamkeit der beiden Männer.
 

Tot sackt der große Mann zusammen. Selbst aus dieser Entfernung hat Sasuke genau erkannt, wer da eben noch stand, sein Onkel war einfach eine zu imposante Persönlichkeit.

Eine Frau kreischt und der Uchiha wendet den Blick, vom nächsten toten Familienmitglied, das er zu beklagen hat, ab, hin zu der rosa Löwin und dem blonden Freak. Die beiden stehen dort, die Gesichter vor Entsetzen verzerrt und scheinen nicht zu begreifen, was eben passiert ist.

Sasuke versteht es auch noch nicht. Sein Onkel wurde eben erschossen, die Beiden sind hier – weil sein Onkel sie wahrscheinlich herbringen ließ, aber …
 

Hastig eilen die beiden Männer dem Geräusch des Schusses entgegen. Sie biegen um eine Ecke und sehen Sakura und Naruto, vor ihnen ein Toter.

Falle!, schießt es Yamato sofort durch den Kopf. Er streckt die Hand nach Kakashi aus, will dessen Schulter fassen, doch die Tasche mit seiner Waffe rutscht von seiner Schulter und verhindert es.

Ein Schuss fällt und Kakashi geht zu Boden.

Eine Frau kreischt und verstummt abrupt, ein dumpfer Aufprall folgt.

Yamato sieht von dem sich windenden Detektiv weg. Sakura liegt am Boden, daneben steht Naruto – mit einer Waffe am Kopf. „Wer …“

„Du?!“, brüllt Sasuke fassungslos und taucht links zwischen den Containern auf. Unglaube spiegelt sich in seinem Gesicht. Offensichtlich schockiert tappt er näher heran. „Wie … wie ist das möglich?“

Yamato schaudert es sofort. Das Gesicht des Mannes ist zur Hälfte entstellt und auffällig rot, wie alte Brandnarben. Die unbekannte Person, nein, der rote Geist lacht, wirr und hysterisch.

Vorsichtig geht Yamato zwei Schritte und hockt sich neben Kakashi, der sich den Oberschenkel hält. Der Detektiv drückt beide Hände auf die Wunde, trotzdem verfärbt sich die Hose in rasantem Tempo. „Wer ist das?“, fragt er mit zusammen gepressten Zähnen.

Immer noch lacht der Unbekannte ausgelassen.

Sasuke ist inzwischen bis auf wenige Meter herangekommen. „Du … du … Du bist … tot?“ Die Gedanken des Uchiha laufen Amok. Das ist schlicht unmöglich. „Verdammt! Du bist doch tot, Obito!“

Das Lachen verstummt. Eisige Augen sehen Sasuke an. „So? Ich fühle mich ziemlich lebendig“, flüstert der rote Geist bedrohlich.

„Aber, das Feuer, der Unfall …“ Sasuke schluchzt. Er erinnert sich genau. Itachi hat ihn damals noch aus dem Wagen gezogen, doch weder ihre Eltern, noch ihren Cousin konnten sie noch helfen. Der Wagen fing Feuer und … „Wie?“

Obito tritt dem toten Madara in die Seite. „Der Penner hat es gewusst! Ich lag im Krankenhaus mit schwersten Verbrennungen. Er hat es verschwiegen, weil ich ihm nicht mehr gut genug war! Er hat allen erzählt, dass ich, sein eigen Fleisch und Blut, tot, bin!“ Völlig in Rage zieht er den Hahn der Waffe zurück.

„Nicht!“, schreit Sasuke sofort. Er hat Karin das stumme Versprechen gegeben, dass er ihr ihren Bruder zurückbringt – das will er auf keinen Fall brechen!

Yamato hat das Ganze wortlos verfolgt und in der Zwischenzeit mit seinem Gürtel Kakashis Oberschenkel abgebunden. Er weiß bereits, wer der barmherzige Samariter ist, der jeden Moment in der Geschichte des roten Geists auftaucht.

„Ich hatte Glück, das ein Spezialist auf mich aufmerksam wurde. Ich wurde verlegt und behandelt. Es war schmerzhaft und qualvoll, aber es war es Wert.“ Die Stimme von Obito klingt heiser und schrill, als würde der Wahnsinn immer mehr die Vorherrschaft gewinnen.

Naruto nutzt den Moment und rammt dem roten Geist den Ellenbogen in die Seite. Sasuke springt dazu und ein Kampf entbrennt. Yamato schleicht geduckt darauf zu und packt Sakura am Handgelenk und zieht sie weg. Er nimmt sie hoch und bringt sie zu Kakashi.

„Pass auf sie auf.“

Angestrengt und atemlos lacht der Detektiv kurz und nickt anschließend, als ihm Yamato seine Pistole in die Hand drückt. „Ich tue mein Bestes.“

Als sich der junge Man wieder dem Gerangel zuwendet, sieht er wie in einiger Entfernung weitere Mitglieder der Uchihas auftauchen. Langsam aber sicher wurde es brenzlig. Er packt seine Tasche und holt sein Scharfschützengewehr heraus. Mit wenigen Handgriffen wieder zusammenmontiert, folgte schnell ein gezielter Schuss, um die herannahende Verstärkung zu verschrecken, oder zumindest erstmal zum Stehen zubringen.

Ein Schuss fällt mitten im Handgemenge.

Ein Mann geht stumm und blutend zu Boden.

Sirenen ertönen und Blaulicht tanzt zwischen den Containern.

Ende vom Anfang

Blaulichter tanzen durch die Nacht und brechen sich in den Pfützen. Dumpf werden zwei Türen geschlossen und Sirenengeheule setzt ein. Einer der Krankenwagen rast davon.

Yamato steht da und sieht ihm hinterher. Eine Hand legt sich auf seine Schulter. „Er wird es schon schaffen.“

„Ja, er ist zäh“, murmelt der junge Mann und dreht sich um. „Wie geht es dir?“

Naruto strahlt und kratzt sich an der Wange. „Gut soweit. Karin hat ihren Job gut gemacht, echt jetzt.“

Eine weitere Sirene heult los und der nächste Krankenwagen braust davon.

„Hoffentlich schafft er es auch.“ Die blauen Augen sehen dem RTW nach. „Karin dürfte es ziemlich treffen falls …“

„Sasuke hat auch schon einiges durchgestanden, der packt das.“ Aufmunternd klopft Yamato Naruto auf die Schulter.

Die beiden Männer drehen sich um. Sakura sitzt im übrigen Krankenwagen und ein Notarzt sieht sich ihren Hinterkopf an. In einiger Entfernung daneben wird Obito gerade in einen Polizeiwagen bugsiert, unter wirrem Lachen und Protesten.

„Der hat sie nicht mehr alle“, flüstert Naruto und schüttelt den Kopf.

Yamato nickt. „Verstoßen von seinem Vater, war er ein leichtes Ziel.“

„Ob Madara …?“

„Ich glaube nicht“, unterbricht er Naruto. Schweigend beobachten sie wie der Leichnam gerade hinter der Ladeklappe des Autos der Gerichtsmedizin verschwindet. Yamato räuspert sich. „Die Uchihas sind sehr Familienverbunden. Ich denke, er hat den Anblick und den Verlust seines Bruders und seiner Schwägerin nicht verkraftet und sich deshalb zurückgezogen. Aber wer weiß.“

„Die Wahrheit werden wir wohl nie erfahren“, pflichtet der Blonde bei.

Polizei und Spurensicherung nehmen den Platz mehr und mehr in Anspruch.

Ein Sanitäter kommt näher und Naruto geht ihm entgegen. Die beiden gehen zu dem RTW in dem Sakura immer noch sitzt.

Yamato steht allein, die rechte Hand tief in der Jackentasche vergraben. Seine Finger umschließen fest den Inhalt; unbemerkt hat er ihn Madara abgenommen und in Verwahrung genommen.

Er zieht die Hand heraus und betrachtet das unscheinbare Objekt. Im tanzenden Licht schimmert die goldene Prägung auf dem schwarzen USB-Stick.

Privat Live-Organ Transplantation.

Ob Madara sich bei denen gemeldet hätte, wenn er geahnt hätte, dass sie seinen Sohn gegen ihn ausspielen würden irgendwann?

Eine Hand legt sich auf Yamatos Schulter, sie ist alt und faltig. Eine zweite streckt sich vor ihn und fordert stumm den Stick.

Der junge Mann seufzt. Er wendet den Blick ab und legt das gewünschte Objekt in die Hand seines Mentors. Yamato schämt sich und schließt die Augen. Er sollte nicht mehr zu ihm halten, er weiß das. Trotzdem. Er ist sein Mentor gewesen, eine Vaterfigur an der er trotz allem noch festhält, oder besser wieder.

„Halt dich von Kakashi fern, nicht, dass er endet wie sein Vater.“

Yamato nickt. Natürlich hatte er geahnt, dass es damals eine Falle war, dennoch ist er mit Sakumo dort hin, weil sein Mentor es verlangt hat. Der alte Hatake war ein Exempel – Nein, das will Yamato nicht noch einmal erleben. „Natürlich, Danzo.“

„Gut. Ich werde das hier Orochimaru übergeben, dann kann er seine Forschung fortsetzen.“ Der alte Mann verschwindet so plötzlich wie er aufgetaucht ist und lässt seinen Schüler zurück.
 

Mehrere Wochen später

Im ‚Hidden‘

Kakashi sitzt am Tresen und unterhält sich mit Jiraiya. Die beiden Männer scherzen und lachen.

Im hinteren Bereich sitzen Karin und Naruto, vor ihnen sind Papiere und Flyer auf dem Tisch verteilt.

Die Hintertür öffnet sich und Sakura kommt herein. Sie hat einen Ordner unterm dem Arm auf dem das Logo einer medizinischen Universität zu sehen ist. Zielsicher peilt sie die Uzumaki-Geschwister an und setzt sich dazu. Es wird diskutiert, gelacht und Zettel hin und her gereicht.

Sasuke taucht neben Jiraiya auf und informiert ihn, dass es wohl oben Ärger gibt. Der Barbesitzer nickt und geht, während der Uchiha geübt die Theke abwischt und Kakashi nachschenkt.

Ein tiefe Seufzen verlässt Yamatos Brust. Er dreht sich weg vom Fenster und geht die Gasse entlang. An ihrem Ende verschwindet er ungesehen in der nachmittäglichen Menschenmenge.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zum Einstieg noch kein Prompt.
Da ich "Vorlauf" habe, folgen die nächsten drei Kapitel im Laufe der nächsten Tage, dann bin ich beim "März-Prompt".
Danach geht es, wie in der Inhaltsangabe beschrieben, Monatsweise weiter. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
"Gib mir deine Hand." "Ganz bestimmt nicht!" "Verdammt, ich will dich nicht heiraten, ich will dir das Leben retten!"
Das ist der 'Original-Prompt' vom Januar. Ich musste ihn der Höflichkeit wegen anpassen ^^"

Überarbeitet - 14.01.2021 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
"Ich glaube, das ist genau das, von dem ich dir gesagt habe, du sollst es nicht tun / du sollst es lassen."
"Dachtest du wirklich, ich würde dir zuhören?"
Der Februar-Prompt - wieder Höflichkeits-Technisch angepasst :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es ist Mitternacht und das Telefon klingelt. Dein Charakter ist nicht überrascht.
Der März-Prompt :D

Generell würde ich mich über ein, zwei Meinungen zum Konzept, bisherigen Verlauf freuen - auch eventuell schon bestehende Spekualtionen würden mich interessieren.

Ansonsten: Bis nächsten Monat ^-^/ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
"Warte mal ... du bist gestorben." "Tja, das hat wohl nicht gehalten."
Der April-Prompt

Es wird in den nächsten Wochen ein Zwischen-Kapitel folgen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
weiter geht es dann am 01.06. (theoretisch XD)

Brown Sugar - Szenewort für Heroin Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dein Charakter wacht auf und findet sich plötzlich in einem Wald wieder.
Der Mai-Prompt
Tatsächlich war der Prompt eine Herausforderung >.<
Die Sequenz mit Sakura war eigentlich nicht geplant XD


Es folgt in den nächsten Wochen wieder ein Zwischen-Kapitel. Ich werde dafür eine Trigger-Warnung (SVV) setzen mit dem Zusatzvermerk auf das entsprechende Kap. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wir sehen uns dann erst am 06.07. wieder.
Bleibt gesund ^-^/ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
"Sie weint, was soll ich nur tun?" "Geh und beruhige sie."
"Wie mache ich das?" "Du könntest mit einer Umarmung beginnen."
"Mit ... was?"
Der Juni-Promt; ich musste ihn allerdings ein wenig modifizieren.

Das nächste Kapitel folgt dann in etwa 2 Wochen ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
weiter geht es am 03.08. ^-^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
"Was ist das für ein DING in deinem Rucksack?" - "Das ist mein neuer Hausdrache."
"Drachen existieren nicht!" - "... und warum ist dann einer in meinem Rucksack?"
Der Juli-Prompt ^^"
Ich bin erstaunt, das ich ihn überhaupt irgendwie unterbringen konnte und ja, ich bin ein bisschen stolz auf mich, das ich es geschafft haben XD

der nächste Upload folgt bereits nächste Woche, da ich danach im wohlverdienten Urlaub bin. *-* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
An dieser Stelle ein kleiner Abschied. ^-^"
Ich bin die nächsten Wochen im Urlaub - diese Zeit werde ich meiner Familie widmen und daher weitestgehend auch 'Schreib-Frei' verbringen.
Aber keine Angst - es wird wie gewohnt am 07.09. ein Upload geben, aber eher ein weiteres Zwischen-Kapitel.
Der August-Prompt kommt dann zwei Wochen danach.
Prompt- und Zwischen-Kapitel tauschen also die Plätze.

Ich würde mich freuen, wenn du, lieber Leser, dann auch wieder mit von der Partie bist.
Bis dahin; bleib gesund, schöne Ferien bzw Urlaub (oder auch nicht, falls du schon 'durch' bist XD) ^-^/ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Geschafft ^-^/
Ich hoffe inständig, dass ich nichts vergessen habe. Sollte euch etwas fehlen, schreibt mir gerne. Allerdings sollte man beachten, dass einige Dinge einfach noch im Verborgenen liegen und daher nicht zur Aussprache kamen.

Öhm. Dem geneigten Leser dürfte eventuell aufgefallen sein, das es keinen August-Prompt gab. Ich bin trotzdem dran, das hier weiter zuschreiben; allerdings hänge ich gerade in einem kleinem Nachurlaubstief; was sich leider genau hier in dieser Story austobt. Ich bin bemüht wieder in meinen 14-tätigen Rhythmus zu kommen ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
"Ist das Blut?"
"Nein?"
"Das ist keine Frage, die du mit einer Gegenfrage beantworten sollst!"
Der erste September-Prompt; der mir sehr geholfen hat, wieder reinzukommen ;)

Jaa, die arme Miss Crawley. Naja. Wie einer meiner lieblings YouTuber sagen würde: Das ist eine Möglichkeit, einen Charakter loszuwerden, der seinen Zweck erfüllt hat. XD
Wir sehen uns am 05.10. wieder :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das Leben deines Charakters verändert sich plötzlich, als er bemerkt, dass ihn die Monster eigentlich beschützen.
Der zweite September-Prompt.

Ich hatte an dem Prompt echt zu knabbern. Die Situation mit Ino sollte eigentlich nicht so direkt beschrieben werden, aber es hat zum Prompt gepasst. Genau wie Sakuras Erkenntnis ^-^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wir nähern uns dem großen Finale; geplant sind noch etwa 2 Kapitel und Prolog.
Ich bin bemüht, das Ganze bis Ende des Jahres abzuschließen ^-^ leider ohne Monday-Muse-Prompt Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun, das war es - die Geschichte ist zu Ende.
Ich hoffe, sie hat gefallen :)

Sollte ich doch etwas vergessen haben, oder irgendwas unklar sein, dürft ihr euch gern in den Kommentaren austoben.
^-^/ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sas-_-
2020-12-03T18:40:19+00:00 03.12.2020 19:40
(/.__.)/

Hoffen wir, dass mein Kommentar gut wird XD

Oh Gott, bitte keine Omiliebe! XD

Sakura tut das, was Sakura am besten kann. Ohnmächtig werden >.> :D

"Karin steht in der Küche - obwohl sie diese Bezeichnung nicht verdient."
... Was meinst du, wer jetzt mehrere Sekunden müde gegrübelt hat, warum Karin diese Bezeichnung nicht verdient – und welche überhaupt? XD Ja, ganz langsam ist mir dann auch aufgegangen, dass die Küche gemeint war ^^" Ich sag, bester Kommentar XD
Heißt das, Naruto und Karin sind hier Geschwister?

Ja, den Prompt hast du super untergebracht :3 Dieses Kapitel war wie angekündigt ruhiger, und ich finde, dass das sehr gut gepasst hat ^^ Ich bin leider total aufnahmefähig *hust* und freue mich auf das nächste Kapitel :3
Antwort von:  Charly89
03.12.2020 19:50
XD

Ich sagte doch, mit Sakura wirst du noch deinen Spaß haben >.> XD

Ja, Naruto und Karin sind Geschwister.

Hoffe du kommst zu Hause an ^-^/
XD
Von:  Sas-_-
2020-12-01T15:56:00+00:00 01.12.2020 16:56
*-*/

Dass sich die Wände um Sakura "erheben" erinnert mich a) an mein Trinkspiel und b) lässt mich deswegen kichern, aber c) ist es für mich nicht so ganz die passende Formulierung ^^" Das vermittelt den Eindruck, dass sich die Wände bewegen können, und sofern wir nicht in "Labyrinth" sind, ist das eher unwahrscheinlich :3

Bei "Irgendwo" muss ich leider immer an "Somewhere over the rainbow" denken  :D
Karin hat gelernt ... Krankenschwester? Ärztin? Irgendwie so, oder?

Charly: "Heute schreibe ich ein paar Cliffhanger." :3
Leser: -.-
XD

Wenn Sakuras Retter sie so retten wollte, in dem er sie gleich mit erschießt, braucht er sich jetzt über das Ergebnis nicht zu wundern XD

Sasukes Miene erhellt sich: "Ich könnte sie einfach umbringen!" *-*
Sakura: "Halloohoo? Ich brauche einen Arzt!"
Sasuke: "Aber ja doch, wir fahren gerade zu einem ..." :3
Sakura: ò.o

Uuuund es ist immer noch spannend ^^ Uuuund auch dieser Kommentar ist jetzt nicht der längste ^^"
Antwort von:  Charly89
01.12.2020 17:25
Karin wird noch erklärt :3
Es hat alles seinen Sinn und seine Verbindung ... zumindest hoffe ich das o.ò XD
Falls nicht, wird es dir sicherlich auffallen und du wirst es mir auf deine unvergleichliche Weise mitteilen XD

Sakuras 'Retter' wird noch eine Rolle spielen :3

Mensch, wo ich so darüber nachdenke - ich habe tatsächlich alles langfristig untergebracht und erklärt ^-^"
Irgendwie dachte ich immer, ich habe mir irgendwo ein Plot-Hole geschaufelt ... vielleicht taucht es noch auf XD
Von:  Sas-_-
2020-12-01T05:50:36+00:00 01.12.2020 06:50
(/>.>)/

Bäh, Kakashi erinnert mich daran, dass ich keinen Sekt vertrage -_-
Singt für Yamato: "I'm only human, after all, I'm only human, after all. Don't put the blame on me" :V

Shikamaru: "Hast du echt gedacht, ich hab dem seine Bude abgefackelt?! Also, das wäre mir viel zu lästig gewesen, und wozu überhaupt das Risiko eingehen, dabei erwischt zu werden?!" >:U
Yamato (klammert sich ans Skript): "Äh, jaah ... Äh ... Nein! Ja ..." o.o
Shikamaru: ò.o "Du Blödmann!" >:V

Obwohl doch dies und das passiert ist, hab ich nicht allzu viel zu sagen, eben nur, dass die Geschichte weiterhin spannend ist bis jetzt keine anstrengenden Längen aufweist :3 Weshalb ich zum nächsten Kapitel husche (/^-^)/
Antwort von:  Charly89
01.12.2020 07:29
Moin :3

Ja, es passiert hier nicht viel - es wird aber noch wichtig sein, indirekt.

Ich habe mich bemüht Längen zu vermeiden, ob ich das langfristig geschafft habe, werden wir sehen.

Danke fürs kommentieren :3
Von:  Sas-_-
2020-11-30T05:53:50+00:00 30.11.2020 06:53
(/°-°)/

Ich habe kein neues MSP-Kapitel bekommen. Ich gebe dir die Schuld u.u
XD

Ich verstehe, der Satz "braves Hündchen" war bestimmt von Sakumo an Yamato ó.o (hat diesen Gedankengang nach der ersten Szene festgehalten ^^")

Jiraiya ist ja eine ganz tolle Hilfe ō_o Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich gut so ist, Kakashi auch noch abzufüllen :D
Huch, jetzt ballert Yamato sich auch noch weg, und das ganz ohne Jiraiyas Hilfe o.o Alle am Saufen ... Charly, wir sollten da mitmachen, es ist immerhin Montag :I
XD

Ach, dafür ist Karin da XD Äh, Sex wäre das letzte, dass mir bei so was in den Sinn kommt, aber gut, wenn es hilft ... Wenn auch in diesem Fall nicht ^^" Für mich kam das unerwartet :D

In deiner FF ist die Welt so klein. Immer wieder sind die Protagonisten nur wenige Räumlichkeiten voneinander entfernt :D Was keineswegs Kritik ist, obwohl ich gerade an Neko-baas Geschichte denken muss, wo Naruto praktischerweise überall zu Fuß hin kam XD

Und weil ich so ein ernster Kommentator bin ...
Naruto rennt schreiend durch den Wald: "Schockolade! Schockolaaadeee!!" XDD
(Hoffentlich kennst diese äußerst wichtige Spongebob-Folge) ^^

Yamato, Selbstmord ist keine Lösung u.ù Böses Hündchen :3 Tatsächlich liest es sich so, als würde er nach seiner Waffe greifen :)

Ich bin so ... früh aufgestanden, ich hab gerade gelesen: "Der junge Uchiha brüllt und übergibt sich. Und ich denke mir noch: "So machen mein Freund und ich das aber nicht ... ó.o" ^^"
Hast du eigentlich noch ein Genre frei? Das müsste Lemon sein, und ich würde es auch angeben. Weil manche das lesen wollen und andere nicht. Du gehst zwar auf Gewalt und so ein und warmst davor, tatsächlich wäre es aber sinnvoll ebenso davor zu warnen, auch wenn ich das selbst nicht sonderlich schlimm empfinde :D

Return of Hiraiya, was hab ich den Guten vermisst XD "Hiraya kramt aus dem Raum hinter der Bar eine Decke". Endlich kümmert sich hier Mal einer um Kakashi :D

Karin ist eine Uzumaki, ist sie in dieser Geschichte direkt mit Naruto verwandt?

Gut, ich gebe zu "kaltes Glitzerding" ist jetzt nicht die ... eleganteste Beschreibung für eine Glasscheibe ^^" Abgesehen davon war die Beschreibung dieser Szene für mich gelungen.

Oh nein, sie hat den "bleibt gesund"-Spruch gebracht! Greift zu eurem Fackeln und Forken! XD
Gutes Kapitel *klatscht gedigen* u.ù Bis zum nächsten :3
Antwort von:  Charly89
30.11.2020 07:25
Guten Morgen u.u/

Es ist wichtig, dass beide im Hidden sind u.ù XD

Nya, da das der einzige Ausflug in den Lemon-Bereich ist, habe ich es nicht angegeben, und werde es auch nicht ^-^"

Hiraya! Da ist mir doch noch einer durchgerutscht XD

Gut, kaltes Glitzerding war nun auch nicht meine erste Wahl ... mir ist aber auch nichts adäquates eingefallen.

Ich freu mich, dass es dir scheinbar immer noch gefällt :3
Von:  Sas-_-
2020-11-27T13:43:23+00:00 27.11.2020 14:43
(/ū__u)/

Ich möchte morgen nicht arbeiten, aber abgesehen davon ...

Wenigstens regt Tsunade sich gebührend über ihr unfähiges Personal auf >.> Allerdings hat Shizunes Beschreibung mich am Anfang verwirrt, denn sie hat ja eher schulterlange Haare ô.o

Tsunade schrieb Yamato: "Mein Tag war so kacke, stell dir vor ...!
Yamato: "Da weiß ich was, das Sie aufmuntern wird." :3
Tsunade: "Was?!" -.-
Yamato (erzählt von Kakashi)
Tsunade: D:<
Yamato: "Ich dachte, nach dieser Nachricht fänden sie die andere weniger schlecht ..." ^-^"
Tsunade (facepalm) -.-

Und jetzt ist Sakura in einem Wald, also in ... Konoha :3 Genau so muss es sein XD
Sakura: "Oh nein, ich bin tot! Und das Jenseits ist total scheiße!" (schreit panisch) D:
Itachi (genervt von der Gesamtsituation): "Geht das etwas leiser?! Ich versuche hier gerade zu meditieren!" >:U

Konoha Pharmaceutical ... Aber ja doch, Rins unheilbare Krankheit ... Kakashi hatte bestimmt irgendwie mit ihnen zu tun ò.o
Oh, noch besser ... Der letzte Auftrag von Konoha war ein voller Erfolg für Familie Hatake >.>

Ja, das hab ich mir schon gedacht, dass Itachi auch hier ein doppeltes Spiel gespielt hat :D
Shikamaru: "Jemanden, der gefährliche Dinge tut.“
Orochimaru (irgendwo anders in der Stadt, nippt zufrieden an seinem Martini) :3

Shikamaru: "Sasuke! Komm gefälligst zurück, verdammte Axt! Hey, da vorne ist ein  Aut...!"
Schepper.
Sasuke (irgendwo in einem Wald): o.o
Sakura (springt auf Sasuke zu): "Du!" D:<
Itachi (schreiend): "Was ist an den Worten: "Ich meditiere!" eigentlich so schwer zu verstehen?!" ):V
(Sieht Sasuke): "Otouto!" D: (wirft frustriert die Klangschale ins Unterholz)
Sasuke: "Nii-san!" Q.Q
Sakura: D:<

Ich bin total ernst, mein Kommentar ist mega hilfreich und meinetwegen wird die Geschichte immer besser :V
XD

Jetzt bin ich aber ernst. Ab dem Punkt, wo Sasuke selbstmörderisch über die Straße hechtet, wechseln die Perspektiven zwischen Kakashi und Yamato so schnell, dass ich Sätze zwei Mal lesen muss, um sie gedanklich der richtigen Person zuordnen zu können. Dass sich beide dasselbe Personalpronomen teilen macht's gleich unübersichtlicher ^-^" Obwohl ich es auch gut finde zu wissen, was beide denken, denke ich, es wäre besser sich für eine Perspektive zu entscheiden.

Aha, so war das also mit Kakashis Vater ô.o Ist auf jeden Fall spannend, wie das jetzt weitergeht, wo Kakashi nun bestimmt kein Wort mehr mit irgendwem von Konoha Pharmaceutical wechseln will. Ein starker Bruch in Kakashis und Yamatos Verhältnis, finde ich sehr gut :3

Naruto (rennt schreiend durch den Wald): "Der Geist, der rote Geist!" D:
Sakura: "O nein, er ist auch hier!" o.o
Sasuke: "Weiß jemand, wie man Feuer macht?" (fuchtelt mit zwei Ästen herum) >.>
Itachi (hält sich genervt die Ohren zu): "Hätte ich das gewusst, wäre ich am Leben geblieben." -.-

Ich mag das Ende total gerne! Am Anfang dachte ich, sie hätten Sakura wirklich einfach in einen Wald ausgesetzt, warum auch immer ^^" Aber das klingt jetzt viel spannender :3 Allerdings hätte ich mir mehr Beschreibungen vom Wald gewünscht ^^
Antwort von:  Charly89
27.11.2020 15:03
Du erinnerst dich an unser random Gespräch über Shizune? u.ù XD

Ich freue mich, dass ich offensichtlich deinen Geist erfreue X'D

Ja, die Situation zwischen Kakashi und Yamato ... damit bin ich unzufrieden - schreibtechnisch.
Ich hatte erst nur Kakashis Gedanken, war mir aber unsicher, ob wirklich rüber kommt, das Yamato nicht nur wegen der 'Geheimniskrämerei' besorgt ist, sondern es um ihn persönlich geht ...
Ich bin mir nicht mal sicher, dass man es so wie es jetzt ist raus liest ^-^"

Der Wald war völlig ungeplant, wie man am Nachwort sieht, deshalb ist er etwas zu kurz gekommen.

Ja, es bleibt spannend ^-^/
Von:  Sas-_-
2020-11-27T05:49:18+00:00 27.11.2020 06:49
(/*-*)/

MSP ...
:3

Als ich gelesen habe, blonde, junge Frau mit blauen Augen, gab es zwei Möglichkeiten ò.o
Entweder Ino, was sehr wahrscheinlich sein dürfte, oder ein transsexueller Deidara, was ich dir auch zugetraut hätte XD

Ich finde es tatsächlich ungewöhnlich, dass Yamato & Co nie auf die Idee gekommen sind zu überprüfen, ob im Krankenhaus nichts Ungewöhnliches passiert ist. Oder dass sie nicht mit den Mitarbeitern gesprochen haben, das ist doch auch das erste, was jede Potzilei macht, alle befragen usw. ō.o Sind die dumm, oder so?! :V
XD

„Blondes kurzes Haar, eher strubbelig. Blaue Augen. Er dürfte so Mitte Zwanzig sein ... Moment.“
Und das klingt nach Naruto ^-^

Oh, ich will raten: War der rote Geist Teil des Prompts? Das klingt nämlich merkwürdig :D

Shikamaru hockt sich neben Sasuke: "Auch ein Bier?"
Sasuke: ò.o

Schöner Cliffhanger :3 Schönes Kapitel, wie immer freue mich aufs nächste, und du weißt ja u.ú Es ist wirklich toll, dass Naruto Kakashi in den Kürbis geschnitzt hat :3
Antwort von:  Charly89
27.11.2020 08:45
Deidara wäre eine Option gewesen XD

Ja, es handelt sich bei dem Patienten um Naruto.

Das ist ungewöhnlich, das da niemand nach gesehen hat, aber es hat einen Grund - den ich mir gedacht habe, aber jetzt nichts dazu sagen kann, weil Spoiler o.ò

Der rote Geist war kein Prompt, das wird erst am Ende erklärt, was es damit auf sich hat, wenn ich es nicht vergesse ^-^"

^-^/
Von:  MissBlackBloodSakura
2020-11-26T15:04:56+00:00 26.11.2020 16:04
Wieder einmal ein echt tolles Kapitel, freue mich schon aufs nächste😊😊😊
Antwort von:  Charly89
26.11.2020 17:02
Hey ^-^/

Vielen Dank. Das nächste wird wahrscheinlich das letzte werden, eventuell noch ein Prolog, aber dann ist hier zu Ende.

Freue mich, dass es dir gefällt ^-^
Von:  Sas-_-
2020-11-26T09:00:34+00:00 26.11.2020 10:00
(/°-°)/

U-Bahn fahren ... Ist das der Part, wo Itachi das Zeitliche segnet? Oder so tut, als würde er das Zeitliche segnen?
Die Beschreibung von dem Mann erinnert mich an Ibiki ó.o Ich würde sagen, als er Miss Crawly aufgefangen hat, hat er ihr informationen übergeben, oder? Zumindest liest es sich sehr danach :3

Kiri... Cake? :D Je nach Kanji kann die Bedeutung sehr unterschiedlich sein. Da wir aber Naruto lesen, gehe ich davon aus, dass du Nebel meinst, oder? ^^

Kakashi: „Wie geht es der Tochter Ihrer Nachbarin?“
Crawly: "Sakura Haruno? Ach, die Ärmste ...!"
Kakashi (facepalm) >.<
Yamato: >:U

Hm, es gibt mehrere "Tote" im Naruto-Vers, die bei Itachis Tötungsszene in Frage kämen ô.o Zum Beispiel Orochimaru oder Yahiko oder Kabuto oder ... Eine Menge, es bleibt spannend für mich :3 Allzu sehr will ich auch gar nicht drüber nachdenken, ich lass mich gern überraschen ^-^

Schön, schön, ich bin weiterhin brav neugierig, wie die Geschichte weitergeht :3 Obwohl du den Prompt am Ende erklärst, liest es sich komisch, obwohl es passt XD Gut, dafür kannst du jetzt eben nix ^^"
Antwort von:  Charly89
26.11.2020 10:19
Ibiki (/^-^)/
Im Naruto-Vers gibt es so viele Charaktere, das ich finde, dass man nicht unbedingt irgendwelche erfinden muss, wenn es sich nur um einen Nebencharakter handelt. (Siehe Kakuzu)
Und Ibiki ist einfach der passende Char hier gewesen, außerdem lässt er sich wunderbar beschreiben, so dass man ihn direkt wiedererkennt ^-^

Du bist ein guter Beobachter u.û trotz deiner Sehschwäche XD Ja, er hat Miss Crawly Informationen zukommen lassen.

Kiri-Cake XD
Eigentlich ist das einfach nur eine Wortschöpfung, damit das Café einen Namen hat, mehr nicht ^-^" Aber schön, dass du dir so viele Gedanken dazu machst :D

Der ominöse tote Unbekannte hat mir lange Kopfschmerzen bereitet, aber inzwischen hat er seinen Platz ... und seine Geschichte :3

^-^/
Von:  Sas-_-
2020-11-25T15:32:10+00:00 25.11.2020 16:32
:V

Das MSP ... Gedanklich arbeite ich an Eevee. Oder wie meine Autokorrektur zu sagen pflegt: Wwvww XD

Ja, Kakashi. Was wollen die alle von dir Alkoholleiche?! ò.o
Ich feier tatsächlich diese ausgeklügelten Ortsangaben XD Nicht, dass wir bessere bräuchten, die Stadt existiert nicht, aber ich finde "Irgendwo in der Stadt" hat was, dicht gefolgt von "irgendwo anders in der Stadt" ^^

Hm, man könnte es so lesen, dass Sakura abgeknallt wurde, aber das glaube ich nicht :D Wer ist der Mann? Da gibt es ein paar Möglichkeit ô.o

Yamato (singt leise): "Es geht in Flammen auf, es geht in Flammen auf ..."
Kakashi: "Sei still! Mein Zuhause!" Q.Q
Yamato: "Ja, aber es war scheiße ..." ^-^"
Kakashi: D:<

Oh, wenigstens hat Kakashi den Kredit nicht für irgendeinen Mist aufgenommen. Ich finde es schön, dass du das so eingebaut hast :3

Aha ... Das klingt so, als wäre Shikamaru unser Feuerteufel gewesen ...

Und Hiraiya digitiert zuuuu Jiraiya – yeah XD Bin stolz, dass du, im Gegensatz zu mir, den Namen ausgetauscht hast ^^"

Okay, ich finde es mach wie vor spannend! Einige Charaktere, die du absichtlich unerwähnt belassen hast, geben mir noch Rätsel, aber das macht mir großen Spaß :3
Ich persönlich glaube, dass nichts so ist wie es scheint. Sind die Uchihas wirklich Gangsta? Wenn ja, wie passt das zu Itachis Charakter? Im Original plant der Uchiha Clan einen Putschversuch. Ich vermute etwas ähnliches, nur ... umgekehrt? Jedenfalls, so viel zu meinen wirren Gedankengängen XD
Weil du wissen wolltest, wie dein Konzept so ankommt: Mir gefällt es richtig gut! Die Prompts passen immer toll in die Geschichte. Dass du es tageweise erzählst gefällt mir, das gibt dem Ganzen eine Struktur, der man gedanklich leicht folgen kann. Weil ich selbst gerne Mal Rückblenden nutze, finde ich es aber mal angenehm eine Geschichte ohne zu lesen :3 natürlich heißt das nicht, dass es keine geben wird oder geben soll :D

Auf, auf, und nächste Kapitel (/*-*)/
Antwort von:  Charly89
25.11.2020 16:48
ass meine Ortsangaben! :V
Die dienen tatsächlich nur dazu, dass man weiß, dass man jetzt wo anders ist XD

Sakura ... wirst du sehen, wenn es soweit ist XD

Ich freue mich, dass das strukturelle System seinen Zweck erfüllt. Und ich kann verraten - es wird Rückblenden geben, aber dass dauert noch und dient dann auch nur der Geheimnisskrämerei XD

Ja, Itachi wird noch eine konstruktive Rolle spielen :]

^-^/
Danke für dein Kommentar XD
Von:  Sas-_-
2020-11-25T05:44:12+00:00 25.11.2020 06:44
Ich lese es trotzdem! :U

So, nachdem ich dich mit meinem Verhalten an diese 50% Gene erinnert habe, welche die nächsten Tage schonungslos um dich herumspringen werden, kommen wir zur Geschichte :3

Gib's zu, du hast Kakashi so geschrieben, wie du mit Yamato reden würdest! :V
XD

Aha, das sind die Uchihas hier also, Gangsta u.u Finde ich interessant, bin verhalten interessiert, was du dir da einfallen lässt :D
*nippt an seinem Martini* ū.u
*spuckt, weil er vergessen hat, dass er Martini nicht mag* :I

"Er ist jünger wie der Verwundete"
Weil es hier besonders stört: AAAAALLLLLLLLSSSSS
So, das wäre getan \*-*/

Ja, das hört sich jetzt nicht so an, als wäre Sakura super freiwillig bei den Uchihas XD Und ich bin froh darüber, es hätte mich angeödet, wenn das ein SasuSaku-Story-Part wäre ^^" Hoffentlich wird das keiner :D

Ja, klar hängt Jiraiya in der Bar ab, da hab ich ja drauf gewettet XD Oder Hiraiya ó.o Oder Shui. Oder wer auch immer XD
Charly: "Au ja, und jetzt bau ich noch meine Lieblingsbar ein, die ich vor dem Lockdown so gerne besucht hab!" *-*
XD

Das ist zwar schlecht für mein schlechtes Image, aber dass Sakura Haue kriegt finde ich lustig :D
Oh, ein bisschen Perspektive von ihr, angenehme Abwechslung :3 "Neugier ist der Katze Tod" :U Das sollte Sakura eigentlich wissen u.ù
Ich bin tatsächlich auch auf die Szene gespannt, wo Itachi ins Gras beißt; das wird ja "gemeinerweise" im Steckbrief gespoilert. Und das wäre auch mein einziger Kritikpunkt so weit. Das nimmt der Geschichte leider etwas vorweg. Als ich angefangen hab zu lesen, dachte ich Itachi wäre schon im Jenseits ^^"
Ja, das war es auch wieder von mir, dem einmaligen Sas, der dein Leben negativ bereichert und dich zu schlimmen Schandtaten verleitet :3 Und deine Geschichte vollspammt \(^-^/
Antwort von:  Charly89
25.11.2020 09:29
Kein SasuSaku! :V
Das Romantischste was hier passiert, sind Kakashi und Yamato X'D und auch nur in der Form wie bisher.
Es besteht keine Gefahr auf Schmetterlinge oder einäugige Schlangen :U XD

Itachi, verdammt -.- du hast Recht, das sollte ich raus nehmen, kann ich im Moment aber nicht, weil übers Handy die Chara-Beschreibungen nicht richtig bearbeitet werden können.

Immer mitten in die Fresse rein! :U
Du wirst noch deinen Spaß haben, in dieser Hinsicht :]

^-^/


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