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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Vergangenheit

Die Klausur an sich lief gut. Die Probleme fingen erst danach an.
 

Ich war am morgen immer noch etwas nervös gewesen. Sasuke fand das 'süß' und fing an sich darüber lustig zu machen. Ich sagte ihm wütend, dass das eben sehr wichtig sei für meine Pläne und er fing an zu lachen, weil er das natürlich wusste und er meinte, er hätte mich bloß ablenken wollen. Immerhin sei ich jetzt wütend statt nervös und das sei doch ein Fortschritt. Das brachte er mit so einer Überzeugung vor, dass ich schließlich auch anfing zu lachen.
 

Danach waren meine Gedanken tatsächlich nicht mehr ganz so auf die Sache fixiert und ich fühlte mich wieder etwas lockerer.
 

Als wir in die Küche kamen, um etwas zu frühstücken, trafen wir auf Madara und Obito, die die Köpfe zusammengesteckt hatten und über irgendwelchen Dokumenten brüteten. Sie sahen auf, als wir hereinkamen und Obito begrüßte uns. Seit Madara ihn zurechtgewiesen hatte, war er tatsächlich ein wenig freundlicher und respektvoller Sasuke und mir gegenüber.
 

"Wie lief es gestern mit den Shimuras?", wollte Sasuke wissen.
 

"Wie erwartet", gab Madara zurück, ohne mehr darauf einzugehen.
 

"Und das heißt was genau?", fragte Sasuke genervt.
 

"Das es ein Problem gibt, aber du dich nicht damit zu beschäftigen brauchst", sagte Madara. "Dein Vater findet, dass du dich noch früh genug um solche Sachen kümmern wirst und du hast noch eine Menge zu lernen, bevor du in der Lage bist, Situationen richtig beurteilen zu können. Mach dir keine Sorgen. Es gibt keine Probleme, die dein Vater und ich nicht lösen können. Aber tu was ich dir sage und halte dich von Neji Hyuga fern."
 

Sasuke verzog verärgert das Gesicht. "Jaaa ihr könnt alles lösen, außer bei Itachi, da könnt ihr nicht-", setzte er an aber Madara schnitt ihm rasch das Wort ab. Obito hatte neugierig aufgeschaut, er war wahrscheinlich nur so halb im Bilde über Itachi.
 

"Spar dir das", sagte Madara streng. "Das ist nicht zielführend und hilft niemandem."
 

Danach war Sasuke derjenige von uns beiden, der schlecht gelaunt gewesen war und ich verbrachte die Autofahrt zur Schule damit, ihn etwas aufzumuntern. Es klappte. Als er bei der Schule parkte, war er wieder besser drauf. Und ich hatte dadurch auch keine Zeit gehabt, an den Druck wegen der Klausur zu denken, den ich mir selbst machte.
 

"Wieso denkst du, dass du dich von Neji fernhalten sollst?", fragte ich Sasuke leise, als wir später in der Mittagspause in der Bibliothek saßen und die anderen uns gerade keine Beachtung schenkten. Alle schauten sich nochmal ihre Aufzeichnungen für Bio an, um in letzter Sekunde noch ein wenig den Stoff aufzufrischen.
 

Er schien zu überlegen.
 

"Ich weiß nicht genau. Wahrscheinlich vermuten Madara und mein Vater, dass es irgendein Problem mit den Hyugas und deren Firma gibt. Vielleicht planen die irgendwas gegen uns, eventuell sogar mit den Shimuras zusammen. Vielleicht wollen sie uns schaden, um unsere Position auf dem Markt zu schwächen. Wahrscheinlich denken mein Vater und Madara, dass Neji davon weiß und dass er Zeit mir mir verbringt, weil er irgendetwas vor hat."
 

Ich sah ihn entsetzt an. "Aber ich dachte eure Familie ist mit den Shimuras befreundet?"
 

Sasuke zuckte mit den Schultern. "Solche Freundschaften halten oft genau so lange, wie man sich gegenseitig nutzt. Ich hatte nie das Gefühl, dass das eine Freundschaft ist, die auf echter Zuneigung beruht."
 

"Aber das ist schrecklich!", sagte ich. "Wir können doch jetzt nicht Neji meiden, nur weil dein Vater ihn verdächtigt irgendwas zu planen! Neji versucht doch gerade sich zu ändern und sich mit dir zu verstehen. Das ist wahrscheinlich schwer genug für ihn, wir können ihn jetzt nicht total vor den Kopf stoßen! Am Ende geht es ihm dann noch schlechter und er wird wieder total fies!"
 

"Ich weiß nach wie vor nicht richtig, was ich von Neji halten soll", sagte Sasuke. "Aber mich interessiert eher, woher Madara wusste, dass ich mehr Zeit mit ihm verbracht habe als normalerweise."
 

"Vielleicht hat Neji es zuhause erzählt?", fragte ich. "Und Hinatas Mutter hat es deiner Mutter erzählt?"
 

"Hm, vielleicht." So richtig überzeugt sah er nicht aus.
 

Dann läutete es zum Pausenende und meine Gedanken waren wieder bei der Bioklausur.
 

"Das klappt schon!", sagte Sasuke vollkommen zuversichtlich und gab mir einen aufmunternden Klaps auf den Rücken, als wir den Klassenraum betraten und wir uns trennen mussten, um jeder zu unserem Platz zu gehen. "Du kannst das. Besser als nötig!"
 

Als ich das Blatt umdrehte, verbat ich mir, die Aufgaben zu überfliegen. Ich bearbeitete eine nach der anderen. Mit jeder Aufgabe fühlte ich mich besser. Ich wusste alles, was abgefragt wurde. Und am Ende hatte ich tatsächlich das Gefühl, jede Frage gut beantwortet zu haben. Mein Vater wäre stolz auf mich gewesen. Trotzdem ging nochmal alles durch, um ganz sicher zu gehen, dass ich nichts vergessen oder übersehen hatte.
 

Als ich schließlich nach vorne ging, um abzugeben, hatte ich ein positives Gefühl. Ich würde eine gute Note bekommen und dann musste Orochimaru mir einfach ein Empfehlungsschreiben ausstellen, ob er mich nun mochte oder nicht.
 

Einen Moment später war ich mir da doch nicht mehr zu einhundert Prozent sicher. Denn als ich gerade meine Arbeit auf dem Pult ablegen wollte, machte Orochimaru eine beiläufige Bewegung und meine Zettel glitten von seinem Scheibtisch auf den Boden.
 

"Passen Sie doch auf!", sagte er, als ob das meine Schuld gewesen wäre. Er war so ein Mistkerl!
 

Aber ich wollte nicht mit ihm streiten, also entschuldigte ich mich einfach, bückte mich und ob die Zettel wieder auf. Ich legte sie erneut ab und wandte mich um, um zurück zu meinem Platz zu gehen.
 

Mein Blick streifte Sasuke und ich schüttelte rasch kaum merklich den Kopf, damit er sich raus hielt. Er schien den Vorfall beobachtet zu haben und sah schon wieder ziemlich streitlustig aus.
 

Bloß konnte ich das gerade nicht gebrauchten. Auch wenn ich es schön fand, dass er mich immer verteidigen wollte. Doch er würde es wieder übertreiben und das war einfach nicht förderlich, wenn ich Orochimaru bitten wollte, dass er mir die Empfehlung ausstellte.
 

Das und das Empfehlungsschreiben vom Jugendamt waren die einzigen beiden Dokumente, die ich für die Stipendiumsbewerbung noch brauchte, ansonsten war alles fertig zur Abgabe.
 

Mit dem Jugendamt würde es kein Problem geben. Ich hatte mich nach der Klassenfahrt wieder mit meiner Betreuerin getroffen und sie war ziemlich zufrieden mit mir gewesen. Alles lief gut. Zumindest dachte ich das zu diesem Zeitpunkt noch. Unsicher wurde ich, was das anging, erst, als im Laufe der Woche zwei Dinge passierten, die ich nicht vorhergesehen hatte.
 

Bis zum Freitag verbrachte ich eine arbeitsame aber normale, glückliche Woche und es gab nichts, was besonders schlecht lief.
 

Zwar war der Mann mit der schiefen Nase nach wie vor im Café, aber nach wie vor war ich mir nicht sicher, ob ich einfach unter Verfolgungswahn litt und weil er nichts tat, außer zu existieren, machte ich mir darüber auch nicht allzu viele Gedanken.
 

Sasuke behandelte Neji nach wie vor freundlicher als früher. Er schien erstmal abwarten zu wollen, bevor er sich ein Urteil bildete. Und da Neji auch freundlich zu ihm war, schienen die beiden sich auch nach wie vor gar nicht so schlecht zu verstehen. Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass sie immer mehr Gemeinsamkeiten entdeckten und sich sogar immer besser verstanden.
 

Im Freundeskreis schien alles in Ordnung zu sein, abgesehen davon, dass Kiba, Ino und Karin etwas gereizt waren und sich ziemlich Druck wegen der Klausuren machten. Das taten die anderen auch, aber anders als die drei ließen sie ihre schlechte Laune deswegen nicht so sehr heraus.
 

Hinata schien es ihren Eltern fürs erste ausgeredet zu haben, Naruto wegen seiner Zukuftspläne auf den Zahn fühlen zu wollen und sie schien ziemlich erleichtet, dass das geklappt hatte.
 

Und auch dieser Dealer schien sich an Sasukes Anweisung zu halten, denn er tauchte nicht nochmal im Café auf und ich sah ihn nicht wieder. Leider gab es aber auch keine Neuigkeiten von Itachi und Sasuke glaubte immer mehr daran, dass der Mann ihn gar nicht wirklich gesehen hatte.
 

Das erste, was mich schließlich doch befürchten ließ, dass nicht alles vollkommen glatt laufen würde, war, dass meine Betreuerin mir für Donnerstag nach der Schule einen außerplanmäßigen Termin reindrückte. Soweit war das kein Problem, da ich es rechtzeitig zu meiner Schicht im Café schaffen würde, doch fragte ich mich, was sie wollen könnte.
 

Als sie schließlich bei mir eintraf, war sie in Begleitung einer weiteren Frau. Sie schien ein paar Jahre älter zu sein und sah mit ihren schmalen Lippen und ihren zurückgebundenen Haaren unglaublich streng aus. Sofort war ich froh, dass nicht sie für mich zuständig war.
 

Jedoch hielt diese Freude nicht lange an, denn wie sich herausstellte, würde meine Betreuerin aus familiären Gründen aufhören. Und die streng aussehende Frau würde hier ihre Stelle übernehmen und somit eben nun doch für mich zuständig sein.
 

Ich versuchte rasch meine Betreuerin zu bitten, sich vorher noch um das Empfehlungsschreiben zu kümmern, aber sie meinte dafür sei sie schon nicht mehr zuständig. Überhaupt tue es ihr leid, dass ich erst so kurzfristig davon erführe, aber leider habe sich alles sehr spontan so entwickelt.
 

"Darum werde ich mich kümmern, nachdem wir ein bis zwei Gesprächstermine gehabt haben. Ich muss dich schließlich erstmal etwas kennenlernen, um etwas Passendes zu formulieren", sagte die streng aussehende Frau und damit war das Thema leider erledigt.
 

Das zweite, was nicht gut war, passierte kurz vor Ende meiner Schicht im Café. Eigentlich war das nicht nur nicht gut, es war sogar richtig schlecht. Im Nachhinein fragte ich mich, wieso ich nicht damit gerechnet hatte. Eigentlich hätte ich fast erwarten können, dass er mich finden würde. Doch in diesem Fall war ich vielleicht wirklich ein wenig nativ gewesen und hatte mich Wunschdenken hingegeben.
 

Und so erwischte mich sein Auftauchen völlig unvorbereitet. Bis eben waren Hinata, Kiba und Shikamaru noch da gewesen und hatten Kaffee getrunken und ein wenig zusammen gelernt. Gerade waren sie gegangen und ich räumte die letzten Sachen zusammen, um Feierabend zu machen.
 

"Hallo Kirschblüte."
 

Bei dem Klang seiner Stimme ließ ich beinahe das Glas mit den Cookies fallen. Doch ich konnte mich gerade noch zusammenreißen und stellte es sorgfältig hinten in der Ecke des Cafés in dem Regal mit den zum Verkauf stehenden Süßigkeiten ab.
 

Erst dann drehte ich mich um.
 

Im ersten Moment wusste ich gar nicht so richtig, was ich fühlen sollte. Auf jeden Fall fühlte ich Verwirrung. Was tat er hier? Woher wusste er, dass ich hier war? Er hatte gar nicht überrascht geklungen. Auf die Verwirrung folgte sofort ein Gefühl von Sorge und Unwohlsein. Er würde Probleme machen.
 

"Hallo Sai", sagte ich und ich war erleichtert zu hören, dass ich es schaffte meine Stimme möglichst unbeeindruckt klingen zu lassen. Vor ihm wollte ich auf gar keinen Fall schwach wirken. Nicht noch einmal.
 

"Das ist aber keine sehr enthusiastische Begrüßung meine Liebe!", sagte mein Ex-Freund mit seinem gewohnt süffisanten Lächeln, das ich einmal, warum auch immer, anziehend gefunden hatte.
 

"Hast du ernsthaft eine andere Begrüßung erwartet, nachdem ich all deine Nachrichten ignoriert habe?", fragte ich ihn kühl.
 

"Nein."
 

Er lächelte immer noch auf diese hinterhältige, überhebliche Art und das machte mich beinahe wahnsinnig.
 

Ich musste mich extrem bemühen ruhig und entspannt zu wirken, denn innerlich war ich mehr als nur aufgewühlt. Weil er hier aufgetaucht war. Weil ich aus dem Augenwinkel wahrnahm, dass der Mann mit der schiefen Nase uns beobachtete und mir das nun doch langsam extrem suspekt vorkam. Weil ich befürchtete, dass Sai nicht einfach so wieder verschwinden würde, wenn ich ihn freundlich darum bat. Und weil Sasuke gleich kommen und mich abholen würde. Und die beiden wollte ich wirklich ungern zusammen in einem Raum haben. Bloß fiel mir partout nicht ein, was ich nun dagegen unternehmen sollte.
 

"Ist diese Begegnung ein Zufall?", fragte ich kühl an Sai gerichtet.
 

Er lächelte nur überheblich und musterte mich viel zu intensiv. Dabei war mir unwohl.
 

"Hast du nach mir gesucht?", fragte ich weiter und klang langsam doch ein klein wenig gereizt. "Wusstest du, dass du mich hier finden würdest?"
 

Sais Lächeln wurde breiter.
 

"Ja. Hast du wirklich geglaubt, dass du einfach so Schluss machen und verschwinden könntest, Sakura? Hast du ernsthaft geglaubt, dass ich dich nicht finden würde?"
 

Ich warf ihm einen ärgerlichen Blick zu.
 

"Woher wusstest du, dass ich hier bin?"
 

Eine Sekunde später hatte ich das Gefühl, dass ich gar nicht hätte fragen brauchen. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
 

"Daraus, dass sich deine hübschen Äuglein gerade vor Schreck geweitet haben, schließe ich, dass du soeben von selbst dahinter gekommen bist, nicht wahr?", fragte Sai und er klang auf eine fiese Art belustigt. "Ich habe meinem Dealer gesagt, dass er doch bitte die Augen nach einer außergewöhnlich hübschen jungen Frau mit deiner ziemlich auffälligen Haarfarbe aufhalten soll. Ich dachte, irgendwann brauchst du Gras und kaufst bei irgendjemandem was und er würde davon hören. Aber damit hatte ich wohl kein Glück. Bis er dich dann offenbar rein zufällig hier in diesem Café beim Arbeiten getroffen hat. Und weil ich ihm Geld versprochen habe, wenn er mir hilft dich zu finden, hat er es auch direkt ausgeplaudert. Gut gelaufen für mich und schlecht für dich."
 

"Na schön", sagte ich ziemlich herzlos. Das war wirklich richtig blöd gelaufen. "Dann hast du mich jetzt also gefunden und bist hier. Und was willst du jetzt von mir?"
 

Seine Augen wanderten über mich und sein Lächeln bekam etwas Schmutziges.
 

"Immer langsam meine Liebe", sagte er in einem Tonfall, der mich immer wütendender werden ließ. "Seit wann bist du eigentlich so selbstsicher und kratzbürstig? Ich erinnere mich ja eher daran, wie du völlig verloren bei mir Schutz gesucht hast. Nicht dass mich diese neue Seite nicht auch reizen würde."
 

"Was willst du?", fauchte ich. "Spuck es aus oder verschwinde!"
 

Er lächelte immer noch siegesgewiss. "Du schuldest mir Geld. Viel Geld. Für das ganze Gras und für die Miete. Du hast schließlich fast ein halbes Jahr völlig umsonst bei mir gewohnt, oder? Du hast meinen Strom, mein Wasser und mein Essen bekommen.
 

Ich starrte ihn entsetzt an.
 

"Das ist nicht dein ernst!", sagte ich wütend. "Erstens hast du ja wohl genug Geld und zweitens war nie die Rede davon, dass ich dir irgendwas davon mal zurückzahlen müsste!"
 

"Ahhh, das habe ich nie erwähnt?". Er gab sich gespielt nachdenklich. "Das muss mir wohl irgendwie entfallen sein! Aber jetzt erwähne ich es. Ich will 5000 Euro von dir meine Liebe."
 

"So viel habe ich nicht!", sagte ich entsetzt. "Das ist lächerlich! Du kannst doch nicht einfach plötzlich mit so einer Forderung hier auftauchen!"
 

Sai grinste immer noch.
 

"Wir können uns ja vielleicht auch irgendwie anders einigen, nicht wahr?"
 

Er hob seine Hand und wollte mich an der Schulter berühren, aber ich wich die letzten paar Zentimeter zum Regal hinter mir zurück.
 

Aus dem Augenwinkel sah ich, dass der Mann mit der schiefen Nase uns nun noch konzentrierter über sein Buch hinweg beobachtete.
 

Aber Sai zog seine Hand wieder zurück.
 

"Sicher nicht!", zischte ich. "Nenn mir bitte einen Grund, warum ich mich wieder auf dich einlassen sollte!"
 

"Na vielleicht", sagte Sai und tat so, als würde er nachdenken, "vielleicht, weil du es einfach absolut nicht ertragen kannst, jemandem etwas zu schulden. Das hasst du. Du würdest so einiges tun, um nicht das Gefühl haben zu müssen, in jemandes Schuld zu stehen. Und nun tu nicht so, als wäre es so schrecklich mit mir gewesen. Wir hatten auch schöne Zeiten Kirschblüte."
 

"Hör auf mich so zu nennen, das konnte ich noch nie leiden!", sagte ich kalt und versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass er leider recht hatte und ich es tatsächlich unerträglich fand, jemandem etwas zu schulden. Damals hatte er nie erwähnt, dass ich ihm etwas zurückgeben müsste. Er hatte mich bei sich wohnen lassen, als ich aus dem Heim abgehauen war und mir immer so viel Gras gekauft, wie ich hatte haben wollen. Und das war nicht wenig gewesen. Aber offenbar waren durch unsere Trennung daraus plötzlich Schulden geworden.
 

Er war so ein erpresserischer Mistkerl. Wieso hatte ich mich nur jemals auf ihn eingelassen? Aber ich wusste ganz genau wieso. Es war die gleiche Antwort wie auch auf die Frage, warum ich seine Großzügigkeit damals bereitwillig angenommen hatte.
 

Ich war total am Ende gewesen. Mir war es damals schrecklich gegangen. Ich war nach wie vor nicht mit dem Verlust meiner Eltern zurechtgekommen, ich hatte ständig schlimme Panikattacken und Flashbacks gehabt. Ich war abhängig von Gras und Alkohol gewesen. Ich hatte mir selbst unglaubliche Vorwürfe gemacht, dass ich mein Leben verpfuschte und ich gar nichts mehr auf die Reihe bekam. Ich war einfach überhaupt nicht klar gekommen. Und Sai war immer schon manipulativ und berechnend gewesen. Und ich hatte ihm gefallen. Hübsch und schwach, wie ich gewesen war. Er hatte sich wie mein Retter aufgespielt und dann hatte er mich langsam aber sicher von sich abhängig gemacht, bis ich völlig auf ihn gehört hatte.
 

Heute schämte ich mich vor mir selbst, wenn ich an diese Zeit dachte. Ich wollte überhaupt nichts mehr damit zu tun haben, wie ich damals gewesen war. Ich wollte mit ihm nichts mehr zu tun haben. Und doch. Er hatte recht. Der Gedanke ihm was zu schulden, so abwegig es auch irgendwie war, dieser Gedanke machte mich fertig. Er sorgte dafür, dass ich mich unfrei fühlte. Als ob ich ihn nicht richtig loswerden, ihn nicht endgültig aus meinem Leben werfen könnte. In meinem Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus.
 

"Wenn ich dir Geld gebe, verschwindest du dann?", fragte ich möglichst nüchtern. Ich hoffte so sehr, dass er mir meine ganzen Gefühle nicht ansah. Aber leider kannte er mich gut. Und sein Gesichtsausdruck ließ mich glauben, dass er ungefähr wusste, was in mir vor ging.
 

"Du hast doch eben gesagt, so viel hast du nicht", erwiderte er mit einem fiesen Lächeln. "Und eigentlich will ich auch nicht unbedingt das Geld. Ich will dich. Komm zurück zu mir. Dann vergesse ich das mit den Schulden wieder."
 

Ich starrte ihn an. "Ganz sicher nicht! Das kannst du vergessen Sai!"
 

Das erste mal, seit er hier war, wich seine Überheblichkeit kurz Zorn. Aber nur für einen kleinen Moment.
 

"Ahh, hast du etwa schon wieder einen neuen Freund Kirschblüte? Du bleibst echt nie lange alleine! Aber eigentlich wundert mich das nicht. Das kannst du gar nicht. Du versteckst dich ja gerne bei Männern."
 

"Nein, das ist vorbei!", sagte ich entschieden. "Aber ja, ich habe wieder jemanden kennengelernt."
 

Offenbar hatte der Dealer Sai zwar erzählt, dass ich hier zu finden war, aber Sasuke schien er nicht erwähnt zu haben. Etwa weil er keine Ärger mit Sasuke wollte? Er schien ihn ja in der Hand zu haben. Und dass Sasuke wegen der Suche nach Itachi Kontakt zu dem Mann hatte, sollte ja eigentlich auch geheim bleiben. Aber mit diesen Gedanken konnte ich mich später beschäftigen.
 

"Auch wenn ich nicht wieder in einer Beziehung wäre, zu dir würde ich nicht zurückkommen!", sagte ich deutlich. "Niemals! Wenn du findest, dass ich dir Geld schulde, dann bekommst du Welches. Aber nicht 5000 Euro. Das ist echt übertrieben. Hast du da jedes Glas Wasser einberechnet, das ich jemals von dir angenommen habe?"
 

Sai verzog verärgert den Mund und wollte etwas sagen, aber ich war noch nicht fertig.
 

"Von mir aus bekommst du Geld", sagte ich. "Aber dafür will ich, dass du mir schriftlich gibst, dass du mich dann für immer in Ruhe lassen wirst!"
 

Sai verzog nun eindeutig wütend das Gesicht. Er trat einen Schritt an mich heran, sodass er mir nun zu nah war. Hinter mir war kein Platz, wegen dieses blöden Regals mit diesen blöden Süßigkeiten.
 

"Wer ist der Typ?", fragte er und sein Tonfall machte mir Angst.
 

Er war immer krankhaft eifersüchtig gewesen. Er war berechnend und egoistisch und nicht daran interessiert, dass es mir gut ging, solange er Macht über mich hatte. Das war mir damals klar geworden und diese Erkenntnis hatte mir schließlich die Kraft gegeben, von ihm loszukommen und zurück ins Heim zu gehen. Das hatte mich schließlich mit den Drogen aufhören, es mich nochmal mit einer Therapie versuchen lassen, damit ich endlich den Tod meiner Eltern aufarbeiten hatte können. Zumindest soweit sowas möglich war.
 

"Wer ist er?", fragte Sai nochmal mit befehlender Stimme. "Sag es mir!"
 

Er packte mein Handgelenk, als ich den Arm ausstreckte, um ihn auf Abstand zu halten. Sein Griff schmerzte.
 

"Lass sie los. Sofort."
 

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich hatte nicht gewollt, dass sie sich begegnen würden. Und doch war ein kleiner Teil von mir froh, Sasukes Stimme zu hören. Auch wenn sie so bedrohlich und kalt klang. Auch wenn ich Sai eigentlich alleine loswerden wollte.
 

Sai ließ tatsächlich los. Er drehte sich um.
 

Sasuke stand hinter ihm. Und zur Abwechslung war sein Gesicht nicht perfekt kontrolliert.
 

Er war wütend. Richtig wütend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sasukakashi
2021-09-14T18:06:07+00:00 14.09.2021 20:06
mega!! solch eine Spannung habe ich mir gewünscht
Antwort von:  writer
19.09.2021 16:54
:) :)
Antwort von:  writer
07.03.2022 21:31
Hallo! Danke nochmal, dass du meine Geschichte gelesen hast. Nur für den Fall, dass du vielleicht daran interessiert bist, ich habe eine neue angefangen. :)
Von:  Cuddlytoy
2021-09-10T09:18:27+00:00 10.09.2021 11:18
Woaaaah sei nicht so fies! Der kliffhänger is ja echt gemein!
Antwort von:  writer
19.09.2021 16:54
Sorry!! :D
Von:  Sherry-chan
2021-09-09T21:10:01+00:00 09.09.2021 23:10
Die Geschichte ist echt super spannend, sodass ich sie innerhalb von ein paar Tagen verschlungen hab! Echt super, wie regelmäßig du neue Kapitel hochlädst. Freue mich schon auf das Nächste! :)
Antwort von:  writer
19.09.2021 16:54
Hallo! Vielen Dank, dass du mir diesen lieben Kommentar geschrieben hast! Ich habe mich riesig darüber gefreut und es hat mich total motiviert dran zu bleiben und weiter zu schreiben! :)
Von:  AloneIntheDark
2021-09-09T16:04:01+00:00 09.09.2021 18:04
Oh nun gibt es Ärger. Hoffe Sai bekommt richtig eine rein. Hoffe es geht bald weiter. Liebe Grüße ❤️
Antwort von:  writer
19.09.2021 16:53
Es hat leider etwas gedauert aber nun geht es weiter. Danke fürs dran bleiben und deinen Kommentar! :)


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