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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Unterschiede

"Na super!", sagte ich sarkastisch.
 

Ich ließ meine Tasche vor dem Spind auf den Boden gleiten, wühlte ein Papiertaschentuch heraus und schüttete etwas Wasser aus meiner Flasche darüber.
 

"Geht es weg?", fragte Hinata sofort, nachdem ich einmal über die Buchstaben gewischt hatte.
 

"Ja, sieht so aus", sagte ich erleichtert und wischte verärgert über die Metalltür meines Spinds. Alles verschmierte. Hinata setzte ihre Tasche ebenfalls ab, befeuchtete noch ein Taschentuch und reichte mir das Frische. Ich dankte ihr und wischte auch den Rest sauber.
 

"Ich bin echt froh, dass sich das so leicht entfernen ließ!", sagte ich und runzelte die Stirn, während ich die Tür betrachtete. Es war nichts mehr zu sehen.
 

"Was glaubst du, wer das war?", fragte Hinata.
 

"Keine Ahnung und eigentlich ist es mir auch egal", sagte ich. "Ich habe nicht vor Streit anzufangen, ich will einfach keinen Stress."
 

"Was für eine bescheuerte Aktion!", schimpfte Hinata. Es schien sie mehr aufzuregen, als mich.
 

"Ist doch egal", sagte ich schulterzuckend, hob dann meine Tasche auf und fing an, die Bücher auszutauschen. "Hauptsache ich bekomme keinen Ärger, weil die Tür ruiniert ist."
 

"Das wäre ja noch schöner!", sagte Hinata wütend.
 

"Ich hoffe nur, dass das nicht schon seit heute morgen da steht", sagte ich und schlug die Tür zu.
 

"Jaa", sagte Hinata betreten und nahm sich dann zusammen. Sie ging ein paar Schritte weiter zu ihrem Spind und holte ebenfalls ihre Bücher.
 

Ich folgte ihr, während ich mir die Tasche wieder über die Schulter hängte.
 

"Tu mir den Gefallen und sag nichts davon zu Sasuke. Und zu Naruto und den anderen besser auch nicht", sagte ich.
 

"Wieso?", fragte sie immer noch ärgerlich. "Vielleicht kriegen wir raus, wer es war, wenn wir uns umhören."
 

"Sasuke übertreibt es manchmal mit seinem Beschützergetue", sagte ich. "Und ich will nicht, dass er am Ende was Dummes tut und es dann noch meinentwegen Stress mit seinen Eltern gibt, das kann ich echt nicht gebrauchen."
 

Sie überlegte einen Moment und seufzte dann. "Ja okay, vielleicht hast du recht."
 

"Danke!", sagte ich und lächelte sie an. "Komm, wir gehen lieber zum Unterricht, sonst kommen wir zu spät.
 

In diesem Moment läutete es und Schüler strömten in die Gänge, weil die Pause vorbei war. Ich war ziemlich froh, dass ich ein paar Minuten vorher hier gewesen war und das nicht vor Publikum hatte wegwischen müssen.
 

"Was ist los?", fragte Naruto sofort, als wir die anderen auf dem Weg zum Klassenraum trafen.
 

"Habt ihr euch gestritten?", fragte Kiba.
 

"Nein, wieso?", sagte ich und lächelte sie an.
 

"Als ihr weg seid, habt ihr noch besser gelaunt gewirkt!", sagte Shikamaru.
 

"Wir haben nur keine Lust auf den Unterricht", sagte Hinata und ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie nun meinentwegen log.
 

"Geht mir auch so!", sagte Kiba und gähnte.
 

Ich sah Sasuke an und lächelte, um zu zeigen, dass es kein Problem gab, weil er mich prüfend musterte.
 

Im Raum angekommen trennten wir uns und gingen zu unseren Plätzen. Der Unterricht hatte gerade angefangen, als ich sah, dass ich eine Nachricht bekam. Ich nahm mein Smartphone und tippte unter dem Tisch auf die Nachricht. Sie war von Sasuke.
 

"Was ist passiert?"
 

Ich sah zu ihm rüber. Er blickte mich fragend an.
 

"Nichts, es ist alles gut!", schrieb ich.
 

Er verzog unzufrieden das Gesicht und ich bekam eine weitere Nachricht.
 

"Lüg mich nicht an."
 

Ich sah wieder zu ihm rüber, jetzt wirkte er verärgert.
 

Also schrieb ich: "Es ist nichts Wichtiges, ich bin nicht deinentwegen verärgert. Es hat sich auch schon erledigt."
 

Ich sah, wie er sein Smartphone weg steckte und wieder nach vorne sah. Er wirkte nach wie vor unzufrieden. Naruto beugte sich zu ihm rüber und fragte etwas aber er schüttelte den Kopf.
 

Ich beobachtete eine Weile meine Klassenkameradinnen, weil es natürlich nicht so ganz stimmte, dass es mich nicht interessierte, wer das gewesen war. Ich wollte bloß keine öffentliche Aufmerksamkeit, geschweige denn jemanden anschwärzen. Bloß, wenn ich wüsste, wer das gewesen war, könnte ich das vielleicht irgendwie klären.

Als erstes vielen mir natürlich Ino oder Karin ein aber natürlich hätten es auch die beiden Mädchen gewesen sein können, die ich vorhin auf der Toilette getroffen hatte. Oder jeder andere. Auf jeden Fall musste es jemand gewesen sein, der Sasuke gerne für sich gehabt hätte. Ino oder Karin verhielten sich jedoch völlig normal. Was natürlich nichts bedeutete. Tenten war immer nett zu mir gewesen, ihr traute ich das nicht wirklich zu. Und einigen anderen auch nicht. Und Ino hatte sich doch eigentlich in letzter Zeit auch nicht mehr wirklich mit mir oder Sasuke beschäftigt, oder?
 

Ich seufzte leise resigniert, weil mein möchtegern Detektivgrübeln nirgends hinführen würde. Ich würde einfach abwarten, ob noch etwas passierte. Wahrscheinlich hatte sich einfach jemand Luft gemacht und dabei würde es bleiben.
 

Offenbar war meine geistige Abwesenheit jedoch aufgefallen, denn ich wurde aufgefordert an die Tafel zu kommen und eine Aufgabe zu lösen. Irgendwie schaffte ich es, obwohl ich gar nicht aufgepasst hatte. Dieser Orochimaru schien es immer noch auf mich abgesehen zu haben aber zum Glück war Biologie meine Stärke und ich war gut darin Schlussfolgerungen zu ziehen. Das schien ihn etwas zu ärgern aber ich durfte mich wieder setzen. Auf dem Rückweg zu meinem Tisch, sah ich Karin und Ino an. Sie blickten mich ebenfalls beide kühl an. Hatte Ino nicht sonst immer Lippenstift drauf? Es war fast schon seltsam, sie ohne zu sehen. Oder redete ich mir das nun ein, weil ich einfach gerne wissen wollte, wer das gewesen war?
 

Ich setzte mich wieder hin und überlegte, ob sie ihren Lippenstift abgemacht hatte, nachdem sie meinen Spind beschmiert hatte, um sich nicht durch die Farbe zu verraten.
 

"Hatte Ino heute morgen Lippenstift drauf?", flüsterte ich Hinata zu.
 

Sie sah mich kurz verwirrt an und flüsterte zurück: "Hat sie doch immer, oder?"
 

"Jetzt nicht mehr!", sagte ich und betrachtete ihren Hinterkopf.
 

Hinata warf mir einen Blick zu, der mir sagte, dass sie daraus das gleiche geschlussfolgert hatte.
 

"Was willst du jetzt tun?", fragte Hinata leise.
 

"Erstmal gar nichts", flüsterte ich schulterzuckend und versuchte mich dann den Rest der Zeit auf den Unterricht zu konzentrieren.
 

"Was macht ihr heute noch?", fragte Naruto, als wir nach der Doppelsunde Bio alle auf dem Parkplatz standen und im Begriff waren, uns zu verabschieden.
 

"Hausaufgaben", brummte Shikamaru. "Ich hab es zu sehr prokrastiniert letzte Woche und muss jetzt wenigstens etwas davon machen."
 

"Du Idiot!", sagte Kiba lachend.
 

"Ich könnte mit zu dir kommen und wir zocken!", sagte Kiba zu Naruto.
 

"Ja, warum nicht?", sagte Naruto erfreut. "Kommst du mit, Sasuke?"
 

"Nein", sagte Sasuke. "Ich fahre zu meinem Vater in die Firma."
 

"Ich bin mit meiner Mutter verabredet, wir wollen in ein Café gehen und ein paar Sachen besorgen", sagte Hinata.
 

"Ich muss ein bisschen Haushalt machen und einkaufen!", sagte ich.
 

"Okay, dann nur wir beide!", sagte Naruto und schlug Kiba gut gelaunt auf den Rücken, was promt zu einer kleinen Rangelei führte, die uns alle zum grinsen brachte.
 

"Ich fahre dich noch", sagte Sasuke nach einem Blick zum Himmel zu mir, weil es grollte und so aussah, als würde es gleich regnen.
 

"Oh, danke!", sagte ich erfreut, als der erste Tropfen auf meiner Hand landete.
 

In dem Moment erschien Hinatas Mutter, um sie abzuholen und Naruto, Kiba und Shikamaru machten sich auch schnell in Richtung Bus davon, weil es nun anfing zu regnen.
 

Sasuke und ich kamen gerade rechtzeitig beim Auto an, als der Regen richtig los ging.
 

"Glück gehabt!", sagte ich lachend, als ich die Tür zu gezogen hatte.
 

"Willst du mir immer noch nicht sagen, was vorhin los war?", fragte er, ohne darauf einzugehen.
 

"Nein", sagte ich gut gelaunt und gab ihm einen Kuss. "Es ging um Mädchensachen, du musst nicht alles wissen!"
 

Er hielt meinen Kopf fest, als ich wieder zurückweichen wollte und küsste mich nochmal richtig. "Na schön", sagte er besänftigt und ließ mich los.
 

"Sicher, dass du Haushalt machen willst?", fragte er und startete den Motor, nachdem wir uns angeschnallt hatten.
 

Ich lachte. "Von Wollen kann keine Rede sein. Aber irgendwann diese Woche muss ich Einkaufen und in den Waschsalon."
 

"Wie wäre es mit morgen?", sagte er charmant und reichte sich in die Autoschlange ein, die vom Parkplatz fuhr.
 

"Wieso?", fragte ich lachend.
 

"Weil ich da beim Training und danach mit Naruto verabredet bin."
 

"Heute hast du doch auch keine Zeit", sagte ich verwirrt.
 

"Ich könnte dich einfach mit in die Firma nehmen und du könntest da lernen oder Hausaufgaben machen. Dort ist es ziemlich komfortabel und du wärst nicht alleine. Es sei denn du hast genug von mir und brauchst mal nen Tag Pause, dann fahre ich dich zu dir."
 

"Da die Alternative Alleinsein und Haushalt ist, könnte ich es schon noch einen Tag mit dir aushalten", sagte ich grinsend.
 

"Du fühlst dich ein bisschen zu sicher, weil ich mich aufs Fahren konzentrieren muss, was?", sagte er ebenfalls grinsend. "Aber irgendwann werden wir ankommen, also überleg dir lieber, was du sagst."
 

"Deine Drohungen funktionieren bei mir nicht!", sagte ich lachend.
 

"Ich hatte es befürchtet, ich bin zu nett zu dir."
 

Ich lachte wieder und sagte dann: "Also, ich würde gerne mitkommen. Aber kann ich das denn überhaupt einfach tun? Ich will wirklich nicht stören oder deinen Vater verärgern."
 

"Du störst kein bisschen", sagte er.
 

"Okay", sagte ich und fühlte mich nun etwas aufgeregt, weil ich nicht wusste, was mich erwarten würde.
 

"Was machst du denn eigentlich, wenn du dort bist?", fragte ich.
 

"Ich sehe mir Unterlagen an und versuche mir einen Überblick zu verschaffen. Manchmal bin ich in Meetings dabei und schaue zu, was mein Vater tut, wie er entscheidet, wie er Probleme angeht und löst. Von seinem Job versteht er was. Er meint, es ist gut, wenn ich jetzt schon möglichst viel Präsenz zeige, damit sich alle an meine Anwesenheit gewöhnt haben, wenn ich in ein paar Jahren Verantwortung übernehme."
 

"Ganz schön ambitioniert, dafür, dass du noch nichtmal aus der Schule raus bist", sagte ich ein wenig beeindruckt.
 

Er zuckte mit den Schultern. "Ich musste ein wenig früher erwachsen werden, als die meisten", sagte er. "Da geht es dir ja wahrscheinlich ähnlich."
 

"Vielleicht", sagte ich nachdenklich.
 

"Wir sind gleich da", sagte Sasuke und deutete auf ein riesiges hohes Gebäude, das ziemlich beeindruckend aussah und an dem "Uchiha Corporation" stand.
 

"Wow", sagte ich leise und ein wenig eingeschüchtert.
 

Sasuke fuhr auf eine Art Parkhaus unter dem Gebäude zu, scannte an einer Schranke eine Karte und parkte sein Auto schließlich auf einem Parkplatz, der, einem Schild mit seinem Namen nach zu urteilen, nur für ihn da war. Ich fühlte mich etwas fehl am Platz. Sasukes Welt war so vollkommen anders als meine.
 

Wir stiegen aus und ich schob mir die Tasche die Schulter hoch und sah mich etwas überfordert um.
 

Sasuke lachte und sagte: "Du siehst aus, als würdest du dich etwas verloren fühlen."
 

"Tue ich auch", sagte ich leise.
 

Er ging auf mich zu und drücke sanft mein Kinn nach oben, sodass ich ihn ansehen musste. "Keine Sorge!", sagte er. "Ich habe auch die meiste Zeit über keine Ahnung, was ich hier eigentlich tue. Ich bin genauso überfordert, wie du gerade aussiehst. Ich gehe einfach davon aus, dass ich da reinwachse und bis dahin verhalte ich mich so, als wüsste ich, was ich mache."
 

Ich fühlte mich ein wenig erleichtert und lächelte.
 

Er nahm meine Hand. "Bereit?", fragte er.
 

"Ja", sagte ich und gab mir Mühe, eine seriöse Miene aufzusetzen. Wir gingen auf den Aufzug zu. Dort war niemand aber in der Eingangshalle herrschte reger Betrieb.
 

Sasuke wirkte selbstbewusst und unnahbar wie immer und ging entschlossen auf ein paar Schranken zu, die zu mehr Aufzügen führten. Offenbar mussten die Angestellten hier ihre Ausweise scannen, um in die oberen Etagen fahren zu können.
 

Als wir uns einer der Schranken näherten, sagte einer der Security Leute: "Guten Tag, Mr. Uchiha!" und beeilte sich eine der Schranken für uns zu öffnen, sodass wir uns nicht in eine der kurzen Warteschlangen einreihen mussten.
 

Sasuke nickte dem Mann zu und ging auf die Aufzüge zu, während er weiter meine Hand hielt. Ich war froh, dass er das tat, da ich mich nach wie vor ziemlich verloren fühlte.
 

Wir stellten uns zu ein paar Angestellten mit Aktentaschen, die ebenfalls auf einen Aufzug warteten. Als sie Sasuke bemerkten, nickten sie ihm höflich zu, traten ein Stück zur Seite und als die Aufzugtüren aufglitten, warteten sie, bis wir zuerst eingestiegen waren. Sasuke nahm es wie selbstverständlich hin und wirkte nach wie vor vollkommen selbstsicher.

Ich blickte auf den Boden, hielt Sasukes Hand fest und fragte mich, wie viel Energie es ihn kosten musste, seine Fassade aufrecht zu erhalten zwischen all diesen Leuten, die viel älter und kompetenter waren, als er und die es wahrscheinlich ärgerte, einem Achtzehnjährigen so viel Respekt entgegenbringen zu müssen.

Während wir im Aufzug nach oben fuhren, merkte ich, wie die anderen mich interessiert musterten und als ich den Blick der Frau neben mir auffing, lächelte ich sie freundlich an. Sie erwiderte das Lächeln vorsichtig und ich nahm verdutzt wahr, dass mir nun auch mit Respekt begegnet wurde, einfach weil ich mit Sasuke hier war.
 

"Das ist verrückt", sagte ich leise, als wir ausgestiegen waren und nun einen Gang entlanggingen.
 

"Was?", fragte er und lächelte amüsiert.
 

"Dass alle so mit dir umgehen."
 

Er zuckte mit den Schultern. "Sie haben Angst vor meinem Vater und mich können Sie nicht einschätzen, daher sind sie vorsichtig."
 

Er stieß eine Tür auf und betrat ein extrem schick eingerichtetes Büro. Es war leer. Er schloss die Tür hinter uns.
 

Ich sah mich um und blickte ihn dann an. "Hier bist du sicher", sagte er lächelnd, wahrscheinlich, weil man mir ansah, dass ich mich unwohl fühlte. Er nahm meine Gesicht in seine Hände und gab mir einen Kuss. "Das Büro benutzt momentan niemand, also kann ich hier machen, was ich will."
 

"Verrückt", wiederholte ich tonlos und sah mich um. Dieser ganze Reichtum und diese teuren Möbel kamen mir total surreal vor.
 

"Ich weiß", sagte er und ging zum Schreibtisch, um seine Tasche daneben abzustellen. Er ließ sich auf den teuren Sessel dahinter fallen, legte den Kopf zurück und sah an die Decke. "Ich bin das alles gewohnt, weil ich so aufgewachsen bin aber immer wenn ich anfange darüber nachzudenken, kommt es mir auch verrückt vor."
 

Ich ging zu ihm und strich über sein Haar. Irgendwie glaubte ich, dass er sich in dieser riesigen Welt, in der er sich bewegte, mit all ihren Vorteilen und Möglichkeiten vielleicht sogar manchmal noch einsamer fühlen musste, als ich. Ich hatte immerhin ganz konkrete Dinge zu erledigen. Das Einkaufen, Wäschewaschen, Kochen, Putzen, das Ziel das Stipendium erst für diese Schule und dann für mein Studium zu bekommen, das alles war schlicht irgendwie notwendig. Einfach weil konkrete Probleme auftauchten, wenn ich mich nicht darum kümmerte. Es gab mir einen Sinn und eine Aufgabe, es lenkte mich ab. Das war auch ein Grund gewesen, warum ich hatte alleine Wohnen wollen.
 

Sasuke legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich zu sich, damit ich mich auf seinen Oberschenkel setzte. Ich schlang sanft die Arme um seine Schultern und seinen Kopf und so saßen wir einen Moment da. Irgendwann entspannte er sich etwas und erst da nahm ich wahr, wie angespannt er die ganze Zeit gewesen war.
 

Irgendwann ließ ich ihn los und stand auf. "Also, dann mache ich nun Hausaufgaben!", sagte ich und streckte mich zufrieden, weil ich mich langsam ein wenig an den Raum gewöhnt hatte und ich tatsächlich froh war, bei Sasuke und nicht alleine in meiner Wohnung zu sein.
 

"Willst du einen Kaffee?", fragte er und strich mit seiner Hand über meine Hüfte.
 

"Ja, gerne!", sagte ich. "Wie kommen wir da dran?"
 

"Ich gehe welchen holen!", sagte er und stand auf. "Ich bin gleich zurück. Machs dir gemütlich wo du magst."
 

Als er gegangen war, ging ich zu dem Sofa und dem kleinen Tischchen davor und legte meine Tasche darauf ab. Ich setzte mich und zog meine Lektüre für Englisch hervor und meinen Collegeblock, um meinen Aufsatz zu schreiben. Während ich über den Anfang nachdachte, warf ich einen Blick aus der Glasfensterfront. Es hatte aufgehört zu regnen aber der Himmel war von grauen Wolken bedeckt. Es fing schon langsam an dunkel zu werden.
 

Es klopfte an der Tür und ich sah erschrocken auf. Sasuke würde nicht Klopfen, oder? Sollte ich etwas sagen?
 

Bevor ich mich entschieden hatte, wurde die Tür auch ohne Antwort geöffnet und ein junger Mann mit einem Aktenstapel kam herein. Er ging auf den Schreibtisch zu aber nach drei Schritten blieb er wie angewurzelt stehen und starrte mich an.
 

"Wer sind Sie?", fragte er irritiert.
 

"Guten Tag!", beeilte ich mich zu sagen. Da ich dachte, es würde keinen Sinn machen, ihm meinen Namen zu nennen, sagte ich: "Ich bin mit Sasuke Uchiha hergekommen."
 

"Was?", fragte der Mann skeptisch.
 

"Er kommt gleich zurück", sagte ich.
 

"Dann werde ich mit Ihnen warten", sagte er. Offenbar war er sich nicht ganz sicher, wie er mit mir umgehen sollte. Er ging zum Schreibtisch und legte die Unterlagen darauf ab. Dann wandte er sich wieder mir zu.
 

"Mr. Uchiha hat noch nie jemanden mit hier her gebracht", sagte er und musterte mich interessiert. "Wie stehen Sie zu ihm?" Ich fühlte mich etwas unwohl unter seinem Blick. Er war zu intensiv.
 

Bevor ich etwas erwidern konnte, hörte ich Sasuke sagen: "Sie wird in Zukunft vielleicht öfter hier sein ."
 

Er kam mit zwei Bechern Kaffee auf uns zu und stellte einen vor mir ab.
 

"Mr. Uchiha!", sagte er junge Mann rasch. "Verzeihung, ich wollte nur sicher gehen, dass alles seine Richtigkeit hat!"
 

"Verstehe", sagte Sasuke und ging zum Schreibtisch, um seinen Kaffee dort abzustellen. "Das sind die Verträge der letzten fünf Jahre?"
 

"Ja, das ist korrekt!"
 

"Danke, dass Sie sie rausgesucht haben!", sagte Sasuke.
 

"Sehr gerne!", sagte der Mann mit einer kleinen Verbeugung. "Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?"
 

"Das wäre alles."
 

Der Mann neigte zum Abschied respektvoll den Kopf, ging dann zur Tür und schloss sie, nachdem er mir noch einen Blick zugeworfen hatte.
 

Ich kicherte.
 

"Was?", fragte Sasuke und lächelte leicht.
 

"Den Chef spielst du schon ziemlich gut", sagte ich lachend.
 

"Er kann mich nicht ausstehen", sagte Sasuke amüsiert. "Ich an seiner Stelle hätte auch keine Lust Anweisungen von jemandem wie mir entgegennehmen zu müssen."
 

Er ging um den Schreibtisch herum und setzte sich in den Stuhl. Dann nahm er die erste Mappe von dem Stapel und schlug sie auf.
 

"Danke für den Kaffee!", sagte ich und nahm den warmen Becher in beide Hände, um die Wärme zu genießen. Dann setzte ich meinen Stift auf dem Block auf und fing mit meinem Aufsatz an. Ich arbeitete eine Stunde konzentriert daran und sah dann zu Sasuke. Er las immer noch die Dokumente und ich stellte fest, dass ihm sein konzentrierter Blick sehr gut stand. Er schien zu merken, dass ich ihn beobachtete und sah auf.
 

"Verstehst du überhaupt, was du da liest?", fragte ich.
 

"Ja", sagte er. "Ich beschäftige mich schon ein paar Tage mit dem Thema und so langsam bin ich drinnen."
 

"Und wann machst du Hausaufgaben?", fragte ich. Er warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. "Das wird meistens spät. Sobald ich zu Hause bin."
 

"Wird dir das nicht manchmal alles zu viel?"
 

"Nein. Ich finde das hier ziemlich interessant. Ich will meinen Job irgendwann gut machen und nicht nur eine Position bekommen, weil mein Vater der Chef ist."
 

"Verstehe!", sagte ich.
 

"Willst du nach Hause?", fragte er. "Ich kann dich jederzeit fahren, du musst nur was sagen!"
 

"Nicht unbedingt, eigentlich ist es wirklich ganz gemütlich hier!", sagte ich und streckte mich zufrieden. Sasuke musterte mich voller Genugtuung.
 

In dem Moment ging die Tür auf, ohne, dass jemand geklopft hatte und ich setzte mich schnell wieder normal hin. Fugaku Uchiha kam herein und als sein Blick auf mich fiel, verfinsterte sich seine Miene.
 

Ohne mich weiter zu beachten wandte er sich an Sasuke und fragte: "Du bringst sie jetzt schon hier her?"
 

Sasuke verengte die Augen und sagte kühl: "Ist das ein Problem?"
 

"Ich hoffe für dich, dass keines draus wird. Immerhin hast du da lauter Verträge mit sensiblen Firmendaten liegen." Er ging auf den Schreibtisch zu und nahm sich die Mappe, in der Sasuke gerade gelesen hatte, um einen Blick darauf zu werfen.
 

"Das ist mir bewusst", sagte Sasuke ärgerlich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Ich habe sie Sakura auch nicht unter die Nase gehalten."
 

Fugaku lies die Mappe wieder auf den Schreibtisch fallen. "Gut, dass du dir das ansiehst. Wessen Idee war das?"
 

"Meine."
 

"Sehr schön, du denkst mit", sagte Sasukes Vater und in seiner stengen Stimme klang ein wenig Anerkennung mit.
 

"Schick die junge Dame jetzt nach Hause. Dann kannst du mit mir zu einer Präsentation kommen, die dich interessieren wird."
 

Sasuke öffnete den Mund und es sah aus, als hätte er vor zu widersprechen aber Fugaku fuhr ihm über den Mund, bevor er etwas sagen konnte. "Du hast gesagt, dass diese Affäre deinen Verpflichtungen nicht im Weg stehen wird."
 

"Affäre habe ich es nicht genannt", sagte Sasuke kühl und stand auf. "Und ich werde Sakura jetzt nicht einfach wegschicken."
 

Ich hatte die ganze Zeit auf dem Sofa gesessen und mit meinem Collegeblock im Arm die Situation beobachtet aber nun hatte ich plötzlich das Gefühl, lange genug zugesehen zu haben, wie über mich gesprochen wurde, als wäre ich nicht da. Es war eine Sache, wenn Sasukes Vater nicht mit mir als Freundin für seinen Sohn einverstanden war. Aber wie Luft behandeln lassen, würde ich mich nicht!
 

"Das ist schon in Ordnung Sasuke, ich werde einfach den Bus nehmen!", sagte ich und stand auf.
 

Beide wandten sich zu mir um, als wären sie überrascht, dass ich etwas sagte. Ich steckte meinen Block in meine Tasche und schloss sie.
 

"Nein", sagte Sasuke in befehlendem Tonfall. "Es ist dunkel, ich will nicht, dass du alleine..."
 

"Ich rufe jemanden, der sie fährt", fiel ihm sein Vater ins Wort.
 

Aber ich hatte nun endgültig genug von dieser Bevormundung. Manchmal war das bei Sasuke ja ganz charmant aber nur solange ich das auch wollte. Und jetzt hatte ich das Gefühl, dass sie mir meine Autonomie absprachen.
 

"Das ist nett von Ihnen, Mr. Uchiha, aber nicht nötig", sagte ich höflich aber entschieden.
 

Mein Ärger hatte mir Mut verliehen und ich ging entschlossen die paar Schritte auf Sasuke zu und gab ihm einen ganz kurzen Kuss. Einerseits weil ich es wollte, andererseits aus dem kindischen Bedürfnis heraus, seinen Vater zu ärgern, weil er mich als Affäre bezeichnet hatte. "Wir sehen uns morgen!", sagte ich zu Sasuke und lächelte ihn an. Er wirkte etwas perplex und griff nach meinem Arm, um mich festzuhalten aber ich war schon einen Schritt zurückgetreten.
 

Ich hängte mir meine Tasche über die Schulter und ging auf die Tür zu.
 

"Hey!", sagte Sasuke verärgert aber er klang auch etwas verdutzt.
 

Ich war an der Tür angekommen und drehte mich um. "Auf Wiedersehen!", sagte ich selbstbewusst zu Sasukes Vater. Ich nahm mit Genugtuung wahr, dass er ebenfalls etwas überrascht wirkte. Dann zog ich die Tür hinter mir zu und lief den Gang entlang.
 

Ich erwischte einen Aufzug voller Angestellter und schlüpfte schnell hinein, bevor sich die Türen schlossen. Ich ignorierte die Blicke und war froh zu sehen, dass die Anzeige "Erdgeschoss" leuchtete.
 

Als ich unten ausstieg, klingelte mein Smartphone und Sasuke rief an. Ich drückte ihn weg und öffnete unseren Chatverlauf. Ich schrieb: "Geh zu der Präsentation, ich schreibe dir, wenn ich zu Hause bin, dann kannst du beruhigt sein, okay?"
 

Er tippte eine Weile, schien es sich dann aber anders zu überlegen und schrieb nur: "Okay. Ich warte auf deine Nachricht."
 

Also steckte ich mein Smartphone weg und trat nach draußen in die kühle Dunkelheit. Es regnete nicht und die ganzen bunten Lichter der Stadt spiegelten sich auf den noch nassen Straßen.
 

Ich erspähte direkt eine Bushaltestelle und ging darauf zu. Ich quetschte mich an ein paar wartenden Leuten vorbei und studierte den Fahrplan. Ich würde einmal umsteigen müssen aber dann konnte ich unproblematisch zu meiner Wohnung kommen.
 

Auf dem Weg ging ich nur kurz ein paar Lebensmittel besorgen und als ich schließlich die Einkäufe eingeräumt hatte und gerade duschen wollte, fiel mir ein, dass ich ja versprochen hatte, Sasuke zu schreiben. Ich tippte: "Ich bin wohlbehalten zuhause angekommen! Danke für den schönen Nachmittag!"
 

Dann nahm ich eine heiße Dusche, zog meinen Pyjama an und holte meine Bettsachen aus der Komode, um sie auf meinem Sofa auszubreiten. Ich bereitete mir zum Abendessen ein Sandwich zu, aß es gelangweilt, putzen mir die Zähne und kroch dann unter die Decke. Ich sah, dass ich eine Nachricht von Hinata hatte und chattete ein wenig mit ihr. Sie hatte mir ein Foto von Ino geschickt, wo sie einen Lippenstift trug, der eindeutig zu der Farbe an meinem Spind passte, was unseren Verdacht untermauerte und ich erzählte ihr kurz von meinem Nachmittag.
 

Als ich gerade mein Smartphone in den Flugmodus versetzen und schlafen wollte, klingelte es und das Display zeigte "Sasuke Uchiha" an. Ich musste lächeln, als ich seinen Namen las und dieses Mal nahm ich ab.
 

"Hey", sagte ich liebevoll.
 

"Hallo!", sagte er. Er klang müde.
 

"Alles okay bei dir?", fragte ich. "Wie war die Präsentation?"
 

"Ja. Die Präsentation war tatsächlich sehr interessant. Mir gefiel allerdings nicht, wie das mit dir gelaufen ist."
 

"Sorry, aber ich hatte einfach keine Lust dazusitzen und abzuwarten, bis ihr zwei entschieden hattet, was mit mir passieren soll!", sagte ich lachend.
 

"Dein Abgang war jedenfalls ziemlich sexy." Er klang amüsiert. "Und ich glaube, du hast meinen Vater ziemlich verblüfft."
 

Ich lachte wieder. "Ich fand, er hatte es verdient."
 

"Ja", sagte Sasuke und klang nach wie vor amüsiert. "Ich erledige jetzt schnell noch ein paar Hausaufgaben für morgen. Ich wollte dir nur Gute Nacht sagen."
 

"Oje", sagte ich mit einem Blick auf die Uhr.
 

"Alles gut", sagte er und ich hörte an seiner Stimme, dass er lächelte. "Ich hole dich morgen früh wieder ab."
 

"Das musst du nicht, schlaf doch lieber 20 Minuten länger!", sagte ich, weil ich nicht wollte, dass er sich übernahm.
 

"Abgelehnt", sagte er.
 

Ich lachte. "Okay, dann bis morgen!"
 

"Bis Morgen!"
 

In dieser Nacht hatte ich mal wieder einen Albtraum. Ich wachte um sechs Uhr auf und brauchte so lange, um das Gefühl des Erstickens wieder los zu werden und mich wieder richtig zu beruhigen, dass es sich nicht mehr lohnte, nochmal einzuschlafen. Also stand ich schließlich auf und entschied Joggen zu gehen. Es war kühl aber es regnete nicht. Als ich zurück war, duschte ich, zog mich an und zwang mich etwas zu frühstücken aber ich bekam nicht wirklich viel herunter. Trotzdem fühlte ich mich wieder etwas besser, als ich schließlich die Treppen hinunter lief, um auf Sasuke zu warten. Ob er wohl genug Schlaf bekommen hatte, bei seinem Arbeitspensum?
 

Ich war noch etwas zu früh aber wollte lieber an der frischen Luft warten und so lehnte ich mich an die Hauswand und zog mein Smartphone heraus, um mir etwas die Zeit zu vertreiben. Als ich sah, dass es in der Gruppe neue Nachrichten gab, drückte ich darauf. Im nächsten Moment wünschte ich mir fast, ich hätte es nicht getan.
 

Kiba hatte ein Foto geschickt, dass deutlich die Tür meines mit Lippenstift beschmierten Spinds zeigte. Ich wischte rasch nach unten, um zu lesen, was geschrieben worden war.
 

Kiba: "Wtf, was geht denn da ab? Wart ihr deshalb gestern so angepisst, Sakura, Hinata? Warum habt ihr nichts gesagt?"
 

Shikamaru: "Fuck!"
 

Kiba: "Was ist das für ne beschissene Aktion! Ich glaube, du hast jemandem das Herz gebrochen, Sasuke."
 

Naruto: "Alter, was geht denn ab bei manchen Leuten?! Das ist doch krank!"
 

Hinata: "Wir haben es gestern nach der Mittagspause gesehen und abgewischt. Wo hast du das Bild her, Kiba?"
 

Kiba: "Hat mir jemand geschickt, der es von jemandem hat, der mit anderen bei WhatsApp in einer Lerngruppe ist, wo das jemand geteilt hat. Keine Ahnung wer."
 

Ich schaute auf die Uhrzeit von Kibas erster Nachricht. Er hatte das Foto vor 25 Minuten geschickt. Also hatte Sasuke es wahrscheinlich gesehen.
 

Ich atmete frustriert aus und steckte mein Smartphone weg. Der Tag fing ja echt super an.
 

"Alles okay?", hörte ich jemanden hinter mir sagen und drehte mich erschrocken um. Es war der junge Nachbar, der immer freundlich versuchte, mich in ein Gespräch zu verwickeln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LikeParadise
2021-06-07T14:38:02+00:00 07.06.2021 16:38
Hey. Ich habe beide Kapitel gleich hintereinander weg gelesen. Wie schnell lädst du bitte immer hoch? oo
Krass! Ich fand es echt schön, dass Sasuke Sakura mit in die Firma genommen hat. Das zeigt wie sehr er ihr vertraut. Und wie gerne er so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen will. :)

Sakura macht es genau richtig, dass sie dem geschmiere nicht mehr Aufmerksamkeit schenkt als nötig. Wenn man zeigt, dass es einen stört, dann erfreut es die Täter nur.

Wieder Mal ein spannendes und tolles Kapitel. Ich freue mich immer wenn es weiter geht. Und ob es wirklich ino war. :)
Antwort von:  writer
10.06.2021 11:13
Uh, wie toll, dass du dir trotzdem die Mühe gemacht hast, beide Kapitel zu kommentieren!
Von:  Cuddlytoy
2021-06-04T13:36:13+00:00 04.06.2021 15:36
Oh wow, da ist wieder einiges passiert. Ich finde es immer daszinierend, wie man zu anfang des kapitels überhaupt nicht wei, in welche richtung du weiter schreibst! Im moment sind sie noch in der schule, im nächsten auf einmal in der firma 😄
Das erhöht die freude am lesen imens!

Übrigends war ich der festen überzeugung, dass saku beim bussfahren wieder angemacht wird 😅
Antwort von:  writer
06.06.2021 10:59
Haha! Gut, dass das positiv rüber kommt, ich weiß manchmal selbst nicht, wie es weitergeht und lasse mich treiben. Danke für deinen lieben Kommentar, es war wie immer eine Freude, ihn zu lesen!


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